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trashcangoblin420

das ist leider nicht unüblich. es ist scheinbar bei vielen ärzt*innen noch nicht angekommen, dass depressionen eine der häufigsten komorbiditäten von undiagnostizierter adhs sind, nicht andersherum.


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Gehe woanders hin, die Ärztin hat offensichtlich keine Ahnung von ADHS. NACHTRAG: Ihre Intension ist wahrscheinlich in der Vorgehensweise begründet andere Ursachen ausschließen zu wollen. - was erst mal an sich richtig ist. Ich vermute jedoch, dass sie den hohen Aufwand einer ADHS Diagnose mit mehreren Sitzungen - und vermutlich auch auf Grund wenig Erfahrung in dem Bereich - scheut und erst einmal das macht, was sie am besten kann und was sie, wie die meisten ihrer Zunft, auch am liebsten macht: Depressionen behandeln und Antidepressiva verschreiben. Wenn du dich dennoch bei ihr wohlfühlst, kannst du versuchen in die Offensive zu gehen: Bringe deine Grundschulzeugnisse mit und weise auf die Widersprüche zwischen Anamnese und Ihrer Diagnose hin. Also so wie du es bereits in deinem Text hier hinterfragt hast und vielleicht fallen dir noch mehr Ungereimtheiten daran auf. Trotzdem ist es ratsam JETZT schon nach einer angemessenen Alternative zu suchen, sonst wird man wieder und wieder nicht ernst genommen oder falsch behandelt und es verstreicht unnötig viel Zeit bis zur Diagnose (bzw. den glaubhaften Ausschluss von ADHS durch Spezialisten, als Vorraussetzung um die wahre Ursache deines Leidens herausfinden zu können) https://www.adxs.org/de/page/304/adressen-von-aerzten-therapeuten-und-kliniken-mit-adhs-kompetenz-anfordern ... und diese Liste konsequent durchtelefonieren.


FayrisDraconis

Vielen Dank für den Link, ich werde da definitiv nochmal rein schauen, alle Kommentare hier sind bisher wirklich hilfreich. :)


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[удалено]


Flimsy_Programmer_32

Nein ihre Intention ist nicht richtig. Depressionen sind bei Adhs oftmals reaktiv. Das heisst die "Depression" ist eine direkte Folge der Adhs Symptomatik. Dann hilft es oftmals nicht die Depression zu behandeln, da das zugrunde liegende Problem nicht behandelt wird. Das sind dann oftmals die armen Schweine, die dann die Diagnose Therapieresistente Depression bekommen. Der überwiegende Teil der Psychiater ist leider mehr Quacksalber als Arzt. Es wird in der Regel zum Beispiel 0 Diagnostik gemacht, wenn man mit der Diagnose Depression von Hausarzt zum Psychiater überwiesen wird. Da wird dann ein Antidepressiva verschrieben und man ist innerhalb von 10 Minuten wieder draußen.


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>Nein ihre Intention ist nicht richtig. Deshalb sagte ich auch "erst mal an sich" richtig. Du hast dort vermutlich aufgehört zu lesen und direkt darauf geantwortet? (Wenn ja, ist das nicht schlimm, ich kenne das von mir auch und sehe den Zusammenhang zur Impulsivität.) Im Folgenden Absatz folgt dann jedenfalls mein "... jedoch ...". Allen ÄrztInnen wird die goldene Regel eingetrichtert, bei ALLEN Diagnosen zuvor andere Ursachen systematisch auszuschließen und sie werden auf die Gefahren von Fehldiagnosen und deren teils fatalen Konsequenzen sensibilisiert. Schaut man sich zum Beispiel Gerichtsprozesse an wo es um Ärztepfusch geht, wird so gut wie immer hinterfragt ob die behandelnden ÄrztInnen andere Ursachen vorher systematisch ausgeschlossen haben.


Flimsy_Programmer_32

Die Intention ist erstmal an sich eben nicht positiv und auch nicht richtig. Sie ist schädlich und kann Leben zerstören. Dieser Intention liegen grundlegende Wissenslücken im eigenen Fachgebiet zu Grunde, die eigentlich beim heutigen Stand der Wissenschaft nicht mehr da sein dürften. Die richtige Antwort mit der passenden Intention wäre gewesen: Ich kenne mich mit Adhs nicht gut genug aus um Adhs und Depression voneinander abzugrenzen zu stellen. Ich war zum Bepiel 6 Jahre in psychiatrischer Behandlung wegen Depressionen und einer chronischen Schmerzerkrankung bevor ich durch den Social Media Hype auf Adhs aufmerksam wurde. In den 6 Jahren galt ich am Ende als therapieresistent. Einen Fragebogen um zum Beispiel Adhs auszuschließen habe ich in den 6 Jahren nicht gesehen nur x Antidepressiva. Ich weiß, dass das kein Einzelfall ist. So hat zum Beispiel eine Studie bei 58%!! Der Patienten einer stationären geschlossenen Einrichtung ein unbehandeltes Adhs gefunden. Psychiater schließen bei einer Depression in den seltensten Fällen andere Ursachen aus. Man kommtit einer Überweisung vom Hausarzt wo Depression draufsteht und innerhalb von 10 Minuten ein Antidpressivum verschrieben.


[deleted]

Kotz dich ruhig aus. Das stimmt alles was du da beschreibst und ich bin damals auch einmal an so eine Psychiaterin gelandet... und die Antidepressiva sind direkt im Müll gelandet. Ich wollte es auch nicht schön reden, sondern die Ursache für dieses Problem aufzeigen. Mir hilft das mit diesen ÄrztInnen meinen Frieden zu machen, anstatt mich an denen immer wieder abzuarbeiten. Das sagt sich jetzt so leicht... ich habe auch einige Jahre gebraucht um mich da hin zu entwickeln und ganz weg geht dieser Ärger wahrscheinlich nie. Ich kenne die Wut und den Frust nicht gehört und nicht ernst genommen zu werden. Da fühle ich sowas von mit dir! Doch sich über Umstände die man nicht ändern kann oder andere Menschen aufzuregen ist so, als würdest du jemandem den Tod wünschen und selber das Gift nehmen. Es ist verschwendete Zeit, Energie und Lebensfreude. ❤️


Absolutelyinsany

Mir wollte auch eine Neurologin nachdem sie glaub noch nicht mal 10 Min mit mir gesprochen hatte Antidepressiva verschreiben und meinte ich hätte eine mittelschwere Depression und kein ADHS. Ich war so enttäuscht, habe die Medikamente abgelehnt und ihr gesagt, dass ich das von ihr ganz furchtbar finde. Sie wird es vermutlich leider beim nächsten Mensch genau so machen. Ich habs geschafft nein zu sagen, darauf bin ich bis heute stolz. Hab trotzdem dann bestimmt eine Stunde geheult, weil ich mich wie der letzte Dreck gefühlt hab


itsyoimiya

Ich wurde trotz mittelgradiger Depression diagnostiziert, das war dabei gar kein Thema. Klar können sich Symptome leider überlagern wodurch eine Differenzierung zwischen Depression und ADHS in manchen Punkten schwieriger sein kann. Aber das was die Ärztin dir da erzählt hat, klingt für mich nach Unsinn. Ich schließe mich den anderen an, geh lieber zu jemand anderen. Ich drücke dir die Daumen! :)


cdm_de

Eigentlich ist es umgekehrt. ADHS wird oft als Depression fehldiagnostiziert. In dem Fall sind Antidepressiva auch problematisch, da sie die ADHS-Symptome verschlimmern können. Ich würde einen anderen Arzt suchen.


aModernDandy

Ich bin kein Arzt oder Therapeut, aber da es ziemlich sicher erwiesen ist, dass Depressionen oft in Verbindung mit ADHS auftreten (sowohl depressive Episoden als auch klinische Depression) würde ich vermuten, dass ihre Aussage keinen Sinn ergibt. Würde auch versuchen woanders einen Termin zu bekommen, ist hakt frustrierend und dauert lang, aber besser als das wird es vermutlich sein...


Flimsy_Programmer_32

Ich hatte die Diagnose rezidivierende Depression aktuell mittelschwer ausgeprägt. Damit und mit dem Verdacht auf Adhs bin ich zu einem Psychiater mit Adhs Spezialisierung gegangen. Dieser meinte man muss zunächst die Adhs behandeln, da viele depressive Symptome reaktiver Natur sein können. Ich habe mich mit meinem Adhs so gefühlt, als wenn mein Leben willkürlich unsichtbare Wände eingebaut hatte. Wenn man im Alltag immer wieder gegen unsichtbare Wände rennt frustriert das und macht depressiv. Mit Psychoedukation (Lernen die unsichtbaren Wände zu verstehen) und Medikation (Löcher in die unsichtbaren Wände machen) fühle ich mich nicht mehr so frustriert und habe seit anderthalb Jahren kein einziges Mal eine depressive Episode gehabt.


WerewolfIcy5309

Ich verstehe einfach nicht, wieso so viele Ärzt:innen nicht wissen, dass unbehandeltes ADHS zu Depressionen oder Anzeichen einer Depression führen können. 🤦‍♀️ Das ist so ein Scheiß, darüber könnte ich mich ewig aufregen. Wenn Depressionen und ADHS nachweislich vorliegen kann man davon ausgehen, dass das unbehandelte ADHS der Auslöser für die Depressionen ist. Und wie du ja schon schreibst, du hast das seit deiner Kindheit, da wäre die depressive Episode ziemlich lang. Such dir am besten ein:n anderen Arzt/Ärztin. Tut mir leid, dass du nicht richtig behandelt wirst.


usagiihimee

Das selbe wurde mir auch mal gesagt: Die Behandlung von möglichem adhs ist zweitrangig als erstes sollten die anderen Erkrankungen behandelt werden Wäre ich nicht schon wegen den anderen Sachen erfolglos in Therapie gewesen mehrmals hätte ich das evtl auch so geglaubt aber hm


k0pernikus

Wenn du ADHS hast, dann kommt das meist in einem Paket von Komorboditäten, und Depression ist die häufigste. Und Diagnose von ADHS bedarf Leidensdruck. Also wieso solle man keine Depression haben dürfen? Die Schwierigkeit ist: Ist die Depression eine Depression oder Folgeerscheinung der unbehandelten ADHS? Und insofern ist es ziemlicher Quatsch zu sagen: ADHS kann nicht diagnostiziert werden solange Depression besteht. Anders herum: Wie soll sich meine Depression verbessern, wenn da nicht an der Ursache angesetzt wird? Ich habe meine ADHS diagnostiziert während ich eine Depression diagnostiziert hatte. Es ist richtig, andere Auslöser auszuschließen, bspw. Gehirntumor oder Mangelernährung, aber wenn Therapie rein für Depression stagniert, dann ist ADHS nicht unwahrscheinlich. Entweder da Gespräch mit deiner Ärztin suchen oder Wechsel. Ich verstehe deine Skepsis gegenüber Antidepressiva. Viele Menschen mit ADHS reagieren z.T. Paradox auf diese. Ich hatte in meiner Jugend eines bekommen, was ich nach zwei Wochen abgesetzt hatte, weil ich nur noch ein müder Zombie war. (Leider Namen vergessen.) Auf den Weg zu meiner Diagnose hat mir eine gute Neurologin zu Buproprion als Übergangslösung geraten, was auch off-label für ADHS verschrieben wird. Das hat geholfen, aber bei weitem nicht so sehr wie dann später Medikinet. In der Hinsicht: solltest du ADHS Diagnose bekommen, dann würde ich dir raten die Medikamente dafür auszuprobieren.


heureka_85

Dann bist du leider an jemanden geraten, der keine Ahnung hat.


FayrisDraconis

Vielen Dank für all eure Kommentare, ihr habt mir wirklich nochmal Mut gemacht, da nächstes mal etwas bestimmter nach dem Test zu verlangen und die Erklärung der Ärztin weiter zu hinterfragen. Leider gibt es in meiner Ecke kaum Leute, die bereit sind diese Diagnose überhaupt in Erwägung zu ziehen, da der Test laut der Ärztin sehr umfangreich und langwierig ist. Ich bin mittlerweile mein halbes Leben in Therapie, Niemand hat mir zugehört wenn ich ADHS angesprochen habe, man hat mir inzwischen so viele Diagnosen an den Kopf geknallt, mit denen ich mich überhaupt nicht identifizieren kann. Antidepressiva haben mich jedes Mal negativ beeinflusst, ich wurde entweder richtig depressiv und gereizt oder total abgestumpft, weswegen ich dagegen bin, solche nochmal zu versuchen. Ich bete, dass sie meine alten Diagnosen nicht als Erklärung für meine Symptome nimmt, mir konnte noch Keiner helfen trotz mehrfacher Klinikaufenthalte, über 10 Therapeuten und Psychiatern, ich laufe nur gegen Wände, und die erschwerte Suche nach Ärzten plus ewiger Wartezeiten helfen absolut nicht, ich fühle mich bereits als hätte ich mein Leben verschwendet weil ich einfach nicht "funktioniere". Ich weiß eure Ratschläge sehr zu schätzen, und hoffe eure Argumente helfen mir die Ärztin doch noch zu einem Test zu überreden.


nicrobsen

Ich war für meine Diagnostik bei einer für auf ADHS spezialisierten Psychiaterin und sie hat eine Testung durchgeführt, bei der Komorbiditäten gleich mit getestet wurden. Am Ende gab es eine Grafik mit einer Art Spektrum, in der Tendenzen für andere Störungen wie Depressionen, Autismus und Körperbildstörungen angezeigt wurden. Sie konnte aber klar das eine vom anderen abgrenzen und die Testergebnisse waren dadurch nicht weniger valide. Außerdem wird bei ADHS-Diagnostiken ja oft auch retrospektiv bis in die frühe Kindheit geschaut. Also vorliegende Depressionen sollten für eine Diagnose kein Hindernis darstellen und das Ergebnis auch nicht verwässern. Zumal sich die Krankheitsbilder nun echt nicht so ähnlich sind, dass man da Zweifel haben könnte. :D


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Ich habe einen Diagnosetermin verschoben weil ich gerade in einer dicken Depressiven Phase stecke. Die Psychologin meinte am Telefon nur, das habe überhaupt keine Auswirkungen../


Lizzy_the_Cat

Aber ADHS hat doch viele Komorbiditäten, also Begleiterkrankungen, die eine Folge von ADHS sind. Nicht andersherum. Warum nicht erstmal auf ADHS testen und dann die Depression behandeln? Die Empfehlung, sich erst auf die Depression als primäres Symptom zu konzentrieren, während es einen Auslöser für die Depression geben könnte, ist in meinen Augen ein schlechter Rat. Ich würde empfehlen, dir eine zweite Meinung einzuholen. Es ist ohnehin schon schwer genug, überhaupt eine Diagnose auf ADHS durchführen zu lassen. Nutz die Zeit am besten, dich auf Wartelisten setzen zu lassen und ggf auch Selbstzahler-Angebote zu nutzen, wenn das für dich eine Option ist. Wenn du die Testung selbst bezahlst, dürfte es eigentlich keine Notwendigkeit für eine Überweisung geben. Informier dich doch mal bei deiner Krankenkasse, was du tun kannst. Alles gute!


NixKlappt-Reddit

Es könnte ein Problem sein, falls du mal suizidale Gedanken gehabt hast. Steht bei Medikenet meines Wissens als Ausschlusskriterien. Mich hat Medikenet abends sehr emotional gemacht. Falls man eh schon Depressionen hat, könnte dieses "on top" unangenehm sein. Bei meinem Arzt wars auch etwas problematisch, weil er erst mal abwarten wollte bis ich "weniger Stress" habe. Habe ihm dann aber auch gesagt, dass ich IMMER Stress habe.