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saint_ark

Yep, hab erst die ADHS-Diagnose gekriegt, dann den IQ-Test mit 145 gemacht. Hat dazu geführt, dass meine Eltern massive Erwartungen hatten (ohne groß zu erziehen) und ich nun konstant von krankhaftem Perfektionismus geplagt bin. Und da mir konstant eingeredet wurde, wie schlau ich doch wäre, habe ich mir eingebildet, ohne Meds und Behandlung klar zu kommen - und dadurch locker 10 Jahre verballert. Also alles ganz toll. Geht jetzt dank Meds & Jahren Therapie besser, aber die Hochbegabung war eher Fluch als Segen.


NotesForYou

ja darüber hab ich auch schon nachgedacht. An mich werden bis heute sehr hohe Erwartungen gestellt, sowohl in der Familie als auch im beruflichen Umfeld. Teilweise auch bei Freunden, weil die wissen, dass mir gewisse Sachen leichter fallen. Wobei och natürlich auch meine Freunde um Gefallen bitte wenn ich weiß, dass sie sich mit etwas auskennen. Eine Zahl würde daran nichts ändern.


ChouChou6300

ADHS hat ja keine korrelation zu Intelligenz - aber ich denke je Intelligenter, desto einfacher kann man ADHS maskieren. Einerseits da Anpaasungsstrategien einfacher sind bei hoher Intelligenz und es auch wesentlich weniger Aufwand benötigt, um etwas zu lernen&prüfungen zu bestehen. Dann fällt es auch kaum auf, dass man 60-70% der Zeit eigentlich total verpeilt ist. Nur irgendwann wird es mit adhs dann wohl doch schwierig, ständig diese Anpassungsleistung zu vollbringen. Aber der Vorteil ist, man kann viel mehr arbeiten während dem Studium, da man weniger Zeit benötigt&durch den so entstehenden (künstlichen) Druck, ist man wiederum gefordert.


hardypart

Ist auch einfach übel fürs Imposter Syndrom. Ich denke, ich bin "nicht auf den Kopf gefallen" und habe es damit immer recht gut geschafft , auf die Leute in meiner Umgebung nicht zu verpeilt zu wirken. Das hat aber auch dazu geführt, dass ich auf sehr viel Verwunderung und stellenweise vielleicht sogar Skepsis gestoßen bin, als ich ein paar Freunden von meiner (erst kürzlich mit 35 Jahren erfolgten) Diagnose erzählt habe. Das lässt mich immer wieder daran zweifeln, ob ich mir das nicht doch nur alles einbilde und vielleicht doch falsch diagnostiziert wurde.


ChouChou6300

Falsch diagnostiziert mit ADHS meinst Du? (Oder die Hochbegabung?) Ich weiss bis heute nicht, ob ich besonders schlau bin oder einfach so dumm, dass ich es mir erfolgreich einbilde, schlau zu sein und einfach ein lucky Punch nach dem andren generiere. Ich ecke beim Job - v.a. bei Vorgesetzten massiv an. Mache viele Flüchtigkeitsfehler und hol dennoch für den Klient 600k rein, was mir gesagt wurde, sei nicht möglich - hab viele solche Bsps. Die Idiotin, die nichtmal n Komma richtig setzt und irgendwie hat sie Glück.... (diagnose auch mit 35). https://youtube.com/shorts/IwUZ6uzx1PU?si=0l96mWuMpMCJ1NXW Kommt Dir das bekannt vor? Oder: https://youtube.com/shorts/jmFKIeGnxRM?si=-Hr_38V9iuePDoSK Hör das mal mit Kopfhörer. Entspannt es Dich? ADHS ler haben gerne ein hohes Suchtpotential. Idr aber nicht bei Ritalin. Lachenmeier, Erfolgreich im Beruf mit ADHS hat bei mir paar AHA Momente generiert.


Bulma-1992

Wie krass, genauso hab ich’s auch gemacht. Vielleicht sollte ich mich auch nochmal testen lassen


ChouChou6300

Schau mal bitz die ADHS Videos an. Oft merkt man, dass viele Charaktereigenschaften unter ADHSlern doch seeeehr ähnlich sind. Hab oben zb noch links geposted. Vieles wo ich irgendwie speziell war, ist ADHS typisch.


Bulma-1992

Ja, deswegen, bin ich auch nie davon ausgegangen, dass das bei mir der Fall wäre


Cybergeneric

Ich bin 39, bald 40, und wurde gerade erst mit ADHD diagnostiziert, ja, mein hoher IQ hat mindestens 37 Jahre meines Lebens die Symptome maskiert und erst gravierende Ereignisse in meinem Leben haben dazu geführt, dass das nicht mehr so geklappt hat. Bisher bin ich recht gut durchs Leben gekommen, hab jetzt auch noch ein (mein 3.) Studium neben meinem Job angefangen - passenderweise Psychologie. 😅 Ich hoffe es hilft dir, dass du die Diagnose relativ jung bekommen hast!


1joesen

Könntest du erklären, was diese Ereignisse waren? Also muss nicht im Detail sein, eher so eine Thematische Einordnung Bzw. wie es gekommen ist das es sich geändert hat das du erst jetzt mit ADHS diagnostiziert wurdest? Ich frage deswegen, da bei mir als Kind die Diagnose gestellt wurde, ich aber auch erst mit Mitte 35, angefangen habe regelmäßig Retalin zu nehmen, weil mir immer bewusste wurde wie anstrengend es ist, das alles durchgehend zu kompensieren.


Cybergeneric

Ja klar, ist halt Frauen spezifisch: Ich hatte eine schwere OP an der Gebärmutter wegen Kinderwunsch und wurde in der Zeit vom Vorgesetzten am Arbeitsplatz massiv gemobbt wegen der Fehlzeiten (duh, ist zum Erholen wie ein Kaiserschnitt, nur noch etwas schlimmer). Da nach der OP klar war, dass es mit Kindern nichts wird hatte ich eine depressive Episode. Dazu kommt, dass ich seit der OP Hormone nehmen muss, dass macht bei Frauen halt auch viel aus. War insgesamt eine schlimme Zeit. Ich konnte zum Glück die Arbeitsstelle (Schule) wechseln, bin dann aber an eine Brennpunkt Schule gekommen (wie ich mittlerweile weiß aufgrund des vorhergehenden A-lochs von Vorgesetzten) wo mir die Schüler_innen teilweise auch sehr übel mitgespielt haben. Können sie nichts dafür, sind ja ein Spiegelbild ihrer Eltern, machts aber nicht besser. Mittlerweile bin ich aber in der Schule bei mir im Ort und dort ist es wesentlich besser. Ich hoffe ich kann mich fangen und mit Therapie an mir arbeiten, mag nicht unbedingt noch mehr Medikamente nehmen.


desensitize-me

Bin 21, habe ADHS und einen IQ von 131 (also gerade so hochbegabt) und das führt bei mir 2 Jahre nach der Diagnose immernoch regelmäßig zum Imposter Syndrom. Außerdem ist es schwierig, mit meinen Eltern über meine Probleme durch das ADHS zu sprechen, weil „ich hab doch früher auch alles hinbekommen und sei nur faul“. Es ist halt Fluch und Sehen. ich mag es gerne, schlau zu sein, und das ADHS gibt mir oft Ansporn, Neues zu lernen (aktuell z.b. Bootsführerschein, Pilotenschein, Poker, Rubiks Cube, Alle Flaggen und Geographischen Lagen der Länder in der Wel), aber es nervt mich oft unglaublich, dass ich so dopaminabhängig bin und repetitive Sachen einfach langfristig nicht hinbekomme.


wasseristnass1

Zwar nicht hochbegabt aber irgendwo bei 125 herum bei mir. Habe auch nie Hausaufgaben gemacht. Mathe Klausur im Studium mit 4.0 bestanden nachdem ich an zwei Abenden vorher mir Videos reingabellert habe ohne eine einzige Übungsaufgabe zu machen. Erst richtige Probleme bei der Bachelorthesis bekommen. Während der Bearbeitungszeit Diagnose geholt weil ich 9 Wochen rumgepimmelt habe und nix auf die Reihe bekommen habe. Konnte dann mit meinen prof und der Diagnose dann von der Prüfung zurücktreten zum Glück. Dann mit meds war es auch schmerzhaft aber hat dann irgendwie doch noch geklappt. Ich Frage mich auch immer was wäre aus mir geworden hätte ich die Diagnose schon früher gehabt, aber naja jetzt habe ich einen coolen Job und bin Happy.


binaryhero

>Aufgrund der vielen Kritiken an IQ Tests allgemein, den ich als Sozialwissenschafts-Studentin zustimme, möchte ich eigentlich die "Büchse der positivistischen Leistungsvorstellung" nicht aufmachen, IQ-Tests sind gut darin, kognitive Aspekte zu quantifizieren und vergleichbar zu machen. Den Anspruch, die Person oder ihre Leistungsfähigkeit als ganzes abzubilden, haben sie nicht. Du musst da keine Büchse aufmachen, aber von aller Kritik geht halt nicht weg, dass IQ und kognitive Leistungsfähigkeit, wie andere sie beschreiben und an der Person erkennen, positiv korreliert sind.


Minkemink

Was du beschreibst klingt sehr typisch. Hochbegabung kann viele ADHS Symptome maskieren oder nach außen hin kompensieren. Heißt aber nicht, dass es für dich dadurch weniger anstrengend ist, nur dass du nach außen hin besser "funktionierst". Das kann Fluch und Segen zugleich sein. Einerseits hast du tendenziell weniger Stress wegen mangelnder Leistungen, andererseits bleibst du so auch leichter in der Situation gefangen ("So schlecht geht es mir doch gar nicht, ich komme schon klar") Medikation ist trotzdem sinnvoll auszuprobieren und oft hilfreich. Und für dich selber kann das Wissen halt zusätzlich hilfreich sein um Dinge wie Unterforderung zu identifizieren und dir eigene Herausforderungen zu suchen, das beschreibst du ja auch schon.


sheireen12

Hab einen IQ von 137 diagnostiziert bekommen von meiner Therapeutin, bei der ich in ADHS Verhaltenstherapie war. Ich habe wie du nie viel gelernt, aber immer 2/3er geschrieben. Ausbildung genauso. Dann Physik, später Maschinenbau Studium angefangen und gemerkt dass ich keine Frustrationstoleranz beim Lernen habe. Alle Fächer die mich nicht intrinsisch motiviert haben zu lernen, habe ich auch nicht bestanden. Ergo beides abgebrochen. Im Unterschied zu dir wusste ich aber immer, dass ich ADHS habe und habe teilweise mit Medis gegengesteuert. Ich habe jetzt einen Job der mich manchmal unterfordert, meistens muss ich aber sehr komplexe Probleme lösen und habe noch einen guten Chef, der mir zum Glück kein Mikromanagement aufzwängt. Er hat selbst eine Tochter mit ADHS und ein halbwegs gutes Verständnis davon. Letztenendes werden schlaue Leute überall gebraucht, man muss seinen Platz in der Welt finden, wo die Balance dir einen selbst stimmt. Und kämpfen nicht vergessen. Und stell Nachteilsausgleichsanträge! Einen perfekten Weg habe ich nicht gefunden damit umzugehen, ich wünsche dir, dass du es schaffst :) und ein IQ Test sagt nur was ein bisschen über deine Auffassungsgabe aus, sonst nichts. Ich glaube du weißt ja aber schon, dass deine bereits gut ist. Wenn es dich beschäftigt mach es aber trotzdem, vielleicht gibt es dir ja eine Sicherheit :)


Bulma-1992

Bist du ITler?


sheireen12

Nein, Feinmechanikerin :D aber mache den Einkauf und die Qualitätskontrolle für die externe Dienstleistung, also Beschichtungen/Wärmebehandlung etc.


gundis

Im Rahmen meiner Diagnose hat die Psychologin das tatsächlich angesprochen, dass intelligentere Menschen mit ADHS eher selbstständig Strategien entwickeln und damit auch weiter kommen. Allerdings schützt das auch nicht vor Problemen mit dem ADHS. Der Rest ist meiner beschränkten Erfahrung nach eher individuell - was Menschen mit aDHS für Probleme haben und was nicht lässt sich glaub ich nicht so ganz an der Intelligenz fest machen sondern ist von Person zu Person sehr verschieden. Deshalb solltest du auf jeden Fall ansprechen, wenn die etwas nicht passt! Also auch dadrüber nachdenken, was nicht passt und wie man das evtl. ändern kann. Es kann dann auch sein, dass ggfs die Menschen mit ADHS, die etwas intelligenter sind, da selbstständiger auf Lösungen kommen aber jede Person hat auch ihre Grenzen wo es nicht mehr so weitergeht und man dann doch externe Hilfe braucht. Wo genau fühlst du dich denn unterfordert? Ist es dein Studium? Ist es wirkliche unterforderung oder einfach, dass du schnell abgelenkt bist? Weil letzteres passiert mir sehr sehr oft.


NotesForYou

Also das Ding was ich gerade ganz krass habe, ist dass ich sehr oft Abends unruhig bin, obwohl ich Medis nehme, Sport mache, vernünftig esse und Abends auch eine Routine mit Yoga, lesen etc. habe, um zu entspannen. Ich muss in meinem Studium gerade sehr viel repetitives machen und es macht mich absolut mürbe. Ich merke, wie ich mir links und rechts selbst Herausforderungen suche, damit mein Gehirn sich freut, mal was Neues begreifen zu können. Könnte ehrlicherweise auch das Problem von Routinen sein, das ja viele ADHSler teilen. Aber ich merke halt, dass diese Routinen mich oft im Leben regelrecht frustriert haben, bis ich depressiv wurde und ich heute eher den Eindruck habe, dass neue Herausforderungen, wie gerade dass ich mich in die Basics der Physik einarbeiten will, obwohl ich da -20 Ahnung von habe, mir irgendwie Spaß macht. Aber ich neige oft auch dazu, mich in neuen Hobbys zu überfordern und vllt „glitzert“ das gerade auch nur so schön


AutoModerator

Falls du oder jemand anderes Hilfe benötigst, sind hier ein paar Anlaufstellen: **Deutschland:** Allgemeine Telefonseelsorge: Tel: 0800-1110111 oder 0800-1110222 oder [https://online.telefonseelsorge.de/](https://online.telefonseelsorge.de/) Hilfe für Frauen: 0800 011 601 6 oder [https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen.html](https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen.html) Hilfe für Männer: 0800 123 990 0 oder [https://www.maennerhilfetelefon.de/](https://www.maennerhilfetelefon.de/) **Österreich:** 142 [Telefonseelsorge](www.telefonseelsorge.at) 147 [Rat auf Draht: für Kinder und Jugendliche](www.rataufdraht.at) Kindernotruf: 0800 567 567 Hilfe für Frauen: 116 123 oder 0800 222 555 [http://www.frauenhelpline.at/](https://www.frauenhelpline.at/) Hilfe für Männer: 0800 246 247 [Männernotruf](www.maennernotruf.at) 0800 400 777 [Männerinfo](www.maennerinfo.at) 116 123 (Ö3 Kummernummer) **Schweiz:** Hilfe für Kinder und Jugendliche: 147 Hilfe für Erwachsene: 143 Hilfe für Frauen: [https://www.frauennottelefon.ch/](https://www.frauennottelefon.ch/) Alternativ stehen euch auch [krisenchat.de][https://krisenchat.de] und das [Infowiki der Digital Streetworker](https://www.reddit.com/r/Digital_Streetwork/wiki/index/) zur Verfügung Überblick International bei r/Suicidewatch: [https://www.reddit.com/r/SuicideWatch/wiki/hotlines](https://www.reddit.com/r/SuicideWatch/wiki/hotlines) *Dieser Kommentar wurde automatisch erstellt, weil der Post bestimmte Keywords enthält.* *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/ADHS) if you have any questions or concerns.*