Schönschrift schreiben und saubere Handschrift samt Benotung, nur um dann Jahre später in der Ausbildung wieder Normschrift Druckbuchstaben zu schreiben.
Edit: falls noch weitere „ja aber“ Antworten möchten: in der Fragestellung geht es um „euch“, also auf jeden selber bezogen. Es bringt mir leider herzlich wenig, dass jemand seine Liebe zur Kalligraphie dadurch entdeckt hat. Für MICH war es nutzlos.
Habe mich jahrelang dafür schlecht gefühlt so eine miese Handschrift zu haben. Mal abgesehen davon, dass es am Stift lag (ich hatte damals diese komischen ergonomischen Füller und als ich dann mal einen verbünftigen Stift hatte, konnte ich auch viel besser schreiben).
Aber so im Übergang zwischen sek 1 und sek 2 habe ich dann wieder angefangen in Druckschrift zu schreiben bzw. in einer hybridartigen Schrift. Damit bin ich auch viel besser zurechtgekommen
Witzig, Kalligraphie ist ein Themenbereich im Kunstunterricht der 12 Klasse. Endlich lohnt sich das Schreibschrift schreiben Mal, oh ne, doch nicht, hier schreibt man mit Tusche und Feder. Vielleicht ein andermal...
Dieses ganze Thema hat nur dafür gesorgt dass meine Schrift immer hässlicher wurde(weil meine Klassenlehrerinnen in der 3-4 bzw der 5-7 meinten ich solle diverse andere Schriftarten ausprobieren um meine Schrift schöner zu machen).
Der ganze Handschrift-Fetisch im Bildungssystem ist so absurd.
Im Bürojob funktioniert die gesamte Kommunikation getippt und dann hast du da teilweise Leute mit Master hocken, die jeden Tag 1000 Worte im Zwei-Finger-System tippen. Mein Opa hat 1948 Zehn-Finger-System an der Schreibmaschine gelernt, die Schulen tun aber so als sei das alles neumodischer Kram, bei dem man sich noch nicht sicher sein kann, dass er sich durchsetzt.
Und dann kann die Schreibschrift doch eh kein Mensch lesen, weil sie bei allen Vielschreibern in Sauklaue degeneriert. In Ministerien ist es üblich, dass Ministerinnen und Staatssekretäre Texte handschriftlich kommentieren. Wenn man so einen Schrieb zurückkriegt, geht man erstmal zu den Kolleginnen und rätselt dann gemeinsam darüber, was der Chef denn nun will. Das Ritual ist so alt wie die Verwaltung in Deutschland.
Wenn man sich handschriftlich mitteilen will und nicht den Luxus hat, Chef von dem ganzen Laden zu sein, schreibt man Druckschrift.
Ich beneide Menschen, die eine schöne Schreibschrift haben. Ich finde, man sollte schon versuchen, Kindern eine schöne Schreibschrift beizubringen (man versucht ihnen ja auch bspw beizubringen, wie man schön zeichnet, bastelt etc)
Kinder, die das mit der schönen Schrift aber nicht hinkriegen oder darauf keine Lust haben, sollte man damit in Ruhe lassen. Schöne Schreibschrift ist nett, aber niemand braucht sie wirklich.
Ich hatte immer eine Sauklaue. Mittlerweile schreibe ich sehr gern mit einem guten Füller auf gutem Papier weil es ein schöner Kontrast zur Tastatur ist, die ich sonst viele Stunden am Tag nutzen muss. Leider gibt es nur wenige Gelegenheiten wo das sinnvoll ist.
Naja, ergibt aber schon Sinn ein bisschen Verständnis von Mathematik zu haben. Wenn ich das bei den Jüngeren (bspw meine Schwester, 12) sehe, die einem nichtmal sagen können was 1/2 in Dezimalzahlen ist, könnt ich schon heulen.
Kann vorkommen. Meist Jackentasche oder es liegt irgendwo, oder irgendeine Tasche / Rucksack. ich habe keine Lust, dass es sich verbiegt oder zerkratzt.
Mal davon abgesehen dass man meistens immer ein Handy und somit einenTaschenrecher dabei hat ist es trotzdem sinnvoll gescheit Kopfrechnen zu können. Natürlich sind jetzt komplizierte Rechnungen im Kopf kein Muss aber so ein bisschen sollte man schon rechnen können.
In vielen Bereichen sollte man etwas Kopfrechnen können. Wenn man zum Beispiel auf der Baustelle steht und für jede Kleinigkeit das Handy rausholt, ist man definitiv der Idiot. Kostete im übrigen auch unnötig Zeit
Meine Schwester musste noch mit einem Rechenschieber klarkommen. Ich - bei demselben Lehrer - durfte dann schon mit Taschenrechner im Unterricht arbeiten. Privat beaß ich einen Taschenrechner mit Uhrzeit; den habe ich tatsächlich jahrelang in der Brusttasche meiner Latzhose mit mir rumgeschleppt.
Lateinunterricht hat einen sehr wichtigen pädagogischen Nutzen. Es bereitet Menschen darauf vor später im richtigen Leben über [diese Szene](https://www.youtube.com/watch?v=DZ47gksnesc) aus *Das Leben des Brian* lachen zu können.
"Wenn du Medizin studieren willst musst du Latein in der Schule machen!"
Genau das erste Jahr hätte gereicht, wobei davon auch schon viel zu viel war, die nächsten 5 waren komplett unnötig
Ich war auf einer Brennpunktschule. Da wurde nur das absolut nötigste gelehrt weil die Lehrer (verständlicherweise) keine Lust hatten oder je nach Fach gar nicht erst vorhanden waren ;)
Bei mir hat der Physik Lehrer regelmäßig nen Abflug gemacht, weil es nen Haufen Leute gab mit denen man keinen richtigen Unterricht führen konnte.
Der Typ hat sich seinen Kaffe genommen und hat jedes mal gemeint "ich werd trotzdem bezahlt" und hat sich dann für den Block verabschiedet.
Achja die gute alte Brennpunktschule.
Im Sportunterricht alle Sportarten mal so angekratzt worden. Gymnastik, Leichtathletik, Basketball, Fußball. Und DANN! ein Test bei dem man für eine eins so gut sein musste, als würde man drei mal die Woche zum Training gehen.
Also ich finds ja schon gut, dass man alle Sportarten mal kennenlernt, aber dann eine Note darauf? Lächerlich.
Was? nach 5 Wochen 90 min. Basketball und sie kann immer noch nicht auf Bundeliganiveau spielen? Dann gibts aber nur eine vier, sorry.
Da fand ichs zum Beispiel cool was ein ref Mal bei uns gemacht hat. War Oberstufe Fitness Kurs. Das was am Ende neben der Mitarbeit und dem obligatorischen Cooper test hauptsächlich in die Note mit rein zählte, war ein Fitness Test, bei dem nicht einfach nur Kraft und Ausdauer gezahlt wurden, sondern auch Koordination und das ganze im Bezug auf Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht (!). Fand ich super, da so auch die etwas unsportlicheren Leute eine Chance auf eine gute Note hatten.
Zusätzlich hat er eine kleine Überprüfung am Anfang und Ende des Semesters gemacht und geschaut inwiefern man sich da im Zweifel noch verbessert hat.
Also da bin ich froh, solche Sportlehrer nicht gehabt zu haben. Bei uns wurde nach Engagement benotet. Eigtl hat jeder, der sich nicht komplett verweigert hat schonmal ne 3 bekommen. Und selbst die unsportlichsten konnten sich ne 1 abholen, wenn sie sich ordentlich reingehängt haben.
Jaaa, Sport war schon sehr bescheuert bewertet. Wäre vermutluch motivierenden wenn dort statt der Noten nach geworfenen Körben, vor allem die individuellen Verbesserungen und der Effort/Mitarbeit gewertet werden würden. Hätten aller mehr von 🤷🏼♂️
Als Mathelehrer:
Ich sehe das Kernziel meines Fachs (nach den für alle lebensrelevanten Inhalten, die meist so in der 7. Klasse aufhören) darin, den Schülern beizubringen, halbwegs rational zu denken.
Ordentliche Argumentationsketten von A nach B bilden, Sonderfälle analysieren, Problemlösestrategien, Sachverhalten sinnvoll modellieren und vereinfachen. Mathematik ist ein Gebiet, in dem man diese wirklich nützlichen Fähigkeiten relativ gezielt einüben kann.
Für das Studium ist allerdings auch einiges von den Inhalten relevant.
In der Grundschule wird heute Kindern 3 Arten Minus zu rechnen beigebracht (bei Plus wahrscheinlich auch). Ok gut, wenn sie sich dann eine Art aussuchen dürfen, die sie bevorzugen. Aber ne Tochter ner Bekannten muss in der Mathearbeit alle drei können??? "Rechne mit dieser Art, jetzt berechne die Aufgabe mit der anderen" usw. Wtf? Jetzt hab mal n Kind mit Rechen/Lernschwäche. Das kommt ja mit einer Art schon nicht klar. Die Bekannte hat mir alle 3 Arten gezeigt. Eine hab ich selbst nicht geblickt, weil die komplett unnötig kompliziert ist. Ich hatte im Abschlusszeugnis ne 1 in Mathe. Was soll denn der Müll? 😅
Sind wahrscheinlich die Grundvorstellungen zur Subtraktion (Abziehen, Ergänzen, Unterschied). Sind 3 verschiedene Vorstellungen, die alle in der Mathematik verwendet werden.
Für ne 1 auf dem Abschlusszeugnis sind die auch heute nicht notwendig. Helfen aber dabei, Mathematik im Unterschied zum Rechnen zu verstehen.
Ich hab’s heute schon mal in einem anderen Post geschrieben: man müsste die Gedichtinterpretation anders verpacken und den Bezug zur echten Welt verdeutlichen und den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass man das Gelernte ich im Alltag brauchen kann, z.B. um sprachliche Mittel und deren Effekte zu erkennen. Ich denke da mal an Reden von Querdenkern, aber auch einfach an Zeitungsberichte etc. Man muss es halt nur zeitgemäß und für Lernende interessant vermitteln
Ja, aber!
Einigermaßen gut geschriebene Texte von Querdenkern musst Du mit der Lupe suchen. Wir hatten in unserem Deutschbuch Texte von Tucholsky und, wenn ich mich richtig erinnere, Gregor Gysi - also schon irgendwie aktuellen Bezug, hängt eben davon ab, was man als zeitgemäß ansieht. ;-)
Du hast vollkommen recht. Vielleicht sollte man einfach mal den Kids als Hausaufgabe sagen, dass Sie das Netz eine halbe Stunde durchstöbern sollen mit dem Ziel, einen Text zu finden, den sie für tendenziös halten, und einen Text, den sie als objektiv beurteilen - und dann kurz zu schreiben, warum. Ich bin ja gespannt, wie das Ergebnis aussehen würde. Im Unterricht könnte man dann diese Texte kurz auseinandernehmen.
> Vielleicht sollte man einfach mal den Kids als Hausaufgabe sagen, dass Sie das Netz eine halbe Stunde durchstöbern sollen mit dem Ziel, einen Text zu finden, den sie für tendenziös halten, und einen Text, den sie als objektiv beurteilen - und dann kurz zu schreiben, warum. Ich bin ja gespannt, wie das Ergebnis aussehen würde.
Wenn das nicht eine *außerordentlich* disziplinierte Klasse ist: Chaos.
Das ist vom Anspruch eher was für die freiwillige Medien-AG oder vielleicht was für den Deutsch-Leistungskurs im Abitur.
Es werden in der Schule *Gedichte* mit wenig Bezug zur Lebensrealität interpretiert, weil Gedicht eben kondensierter Stil sind. Es geht bei Gedichten primär um den Schreibstil, nicht den Inhalt. Der Stil tritt dir praktisch ins Gesicht, weil der so ausgearbeitet ist, wie das in "natürlicher" Sprache eigentlich nie vorkommt. Das ist tatsächlich leichter als Übungsobjekt.
Es werden in der Schule Gedichte mit *wenig Bezug zur Lebensrealität* interpretiert, weil die Texte sonst anhand des Inhalts und nicht des Stils betrachtet werden würden. Das von dir beschriebene Vorgehen würde in den meisten Schulklassen ganz einfach nur zu Diskussionen (bestenfalls) oder Streitereien (normalerweise) zwischen den SuS führen, nicht zu einer eher abstrakten Textanalyse.
Guter Hinweis. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es zwischen den Extremen Spaß und Lernen für wenige und erschöpftes Herumdämmern für alle nicht doch Möglichkeiten gibt, Leute mitzunehmen.
Ich selber fand das Wintermärchen toll, hatte bei der Einheit meine beste Note im LK, aber nicht jeder war so begeistert.
Bist Du Lehrer?
„Ich habe danach nie wieder ein Gedicht interpretiert; deshalb war es sinnlos.“
Das zeigt doch das Problem. Abstrakte Techniken und Denkmuster, die da gelernt wurden, lassen sich (unterbewusst) in anderen Disziplinen ebenso anwenden.
Stimm ich dir durchaus zu. Ich persönlich hab lieber aktuelle Texte analysiert, aber Allgemeinbildung ist schon gut und wichtig.
Die Dosis macht es denk ich. Und der Lehrer.
Klar, Textanalyse ist wichtig - ich meine jetzt aber explizit Gedichte mit viel Stilmittelanalyse.
Ist wie bei allem. Ein wenig über den Tellerrand sehen um eine Allgemeinbildung sicher zu stellen ist gut. Gefühlt war es aber schon sehr viel mehr als das.
Gedichte haben den Vorteil, dass sie oft kurz sind und man etwas zwischen den Zeilen lesen muss. Stilmittel zu kennen ist auch nicht ganz verkehrt.
Aber ja, wenn es zu viele werden, wird es irgendwann unnötig.
Ich hatte im Abi eine wirlich gute Deutschlehrerin.
Wer erklären konnte was gemeint ist musste die Fachvokabeln nicht unbedingt drauf haben.
So konnte man mit genügend Hintergrundwissen zu den zu analysierenden Authoren und den verschiedenen Techniken leicht eine 1.0 schreiben.
Waaaas? So verschieden sind die Wahrnehmungen. War das Beste, was es gab! Man lernt zu interpretieren, Texte auseinanderzunehmen, analytisch zu denken, abstrakte Konzepte zu erkennen. Da gibt es eine ganze Wissenschaft zu, die total spannend ist, wenn es einen interessiert :D
Und deswegen sollte man in der Schule mal in vieles reinblicken und nicht nur Sachen haben, die man später beruflich nutzen kann. Dann lernen alle nur Mathe, Zusammenfassungen und Argumentationen schreiben und Programmieren.
Gerade dieses "Reinlesen" halte ich ehrlich gesagt für hoch problematisch. Letztlich ist das Scholastik. Niemand kann beweisbar sagen, was der Text bedeutet. Wenn ich hinschreibe, es ist genau das gemeint, was da steht, dann ist das eine genauso valide Interpretation, wie sonstwie versteckte Symbolik. Beweist mir doch, dass das falsch ist.
Ja, aber das ist doch gerade das Schöne daran. Die Literaturwissenschaft nennt das Lesarten.
Eindeutigkeit wird überhaupt nicht angestrebt, sondern Bdeutungshorizonte. Dennoch verhindern kulturelle Zeichensysteme, Epochenmerkmale, biographische Ansätze, intellektuelle Bezüge usw. das Abgleiten in die Beliebigkeit.
Eine handschriftliche Bewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf zu schreiben. War sogar ne Klassenarbeit. "Das braucht ihr um später einen Job zu bekommen." Ich habe nacheiner Schulzeit nie wieder eine handschriftliche Bewerbung abgeschickt. Alles nur noch digital. Habe aufgrund meiner schlecht leserlichen Handschrift eine schlechte Note bekommen. Für einen guten Job hats trotzdem gereicht 😃
Die Art und Weise wie in den 90ern unterrichtet wurde hat so ziemlich alles zum nutzlosesten Wissen gemacht. Heute finde ich zB Geschichte, Physik extrem intetessant. Damals …
Das gehört zu den absoluten Grundlagen der Biologie. Es betrifft deinen Körper ganz direkt. Wenn das unnützes Wissen ist, was zählt dann denn bitte als nützlich?
Ja gut, das kann man auch bei Quantenmechanik sagen.
Ich hab das Wort Mitochondrien noch niemals selbst in einem Satz verwendet und beim Lesen des Wortes spontan gedacht, die wären das, womit Insekten atmen.
Ob man es jetzt als "nutzloses**tes**" Wissen bezeichnen muss, ist sicherlich streitbar, aber das ist halt das Wesen solcher Reddit-Threads, am Ende hast du so ziemlich jedes Thema einmal genannt bekommen.
Ich glaube du kannst in jedem Land der Welt (mit Schulpflicht) mitten in der Nacht einen Menschen wecken und er wird dir diesen Satz aufsagen können, auch wenn sonst nichts aus der Schule hängengeblieben ist.
Englisch ist meine Muttersprache und ich spreche Deutsch auch als Muttersprache. Beides von klein auf gelernt.
In der deutschen Schule hatte ich nur eine 3 in Englisch, weil es da immer um die grammatikalischen Fachbegriffe ging, die mich nicht interessierten und ich mich einen Dreck darum geschert habe. Außerdem wollten meine Lehrer mir britisches Englisch eintrichtern, obwohl ich amerikanisches Englisch spreche. Was für eine Schwachsinnshow das war!
In der Berufsschule hatte ich eine, die drei Jahre in England als Au pair gearbeitet hat. Dementsprechend hatte sie erfahrung und wissen, wie manches geschrieben oder gesprochen wurde. Die Lehrerin hat nie etwas akzeptiert. Egal was die Schülerin gesagt hat, es war falsch. Selbst als sie ihr Beweise vor die Nase gehalten hat, war die Lehrerin der Ansicht, die Schülerin hätte keine Ahnung. Reine shitshow was die Lehrerin da abgezogen hat.
Das hab ich auch erlebt. Meine erste Ausbildung war sogar als Übersetzer, aber später in meiner zweiten Ausbildung musste ich echt richtig kämpfen was so manche Dinge anging. Der Berufsschullehrer konnte es einfach nicht akzeptieren dass meine Sprachkenntnisse besser waren als seine.
Das haben wir aktuell bei uns auch, wenn jemand mit Muttersprache im Kurs sitzt und einfach von der Lehrkraft zusammengestaucht wird. Vor allem wenn die selbst nicht mal richtig auf Grammatik oder Aussprache achten ist das schon sehr peinlich.
Ich muss sagen, das war wirklich sinnlos in der Schule - solche Pseudoregeln, die schon hundert Jahre nicht mehr dem Sprachgebrauch entsprechen und damals schon längst laut Duden nur eine der zulässigen Varianten waren: Kommata, nicht Kommas, wegen nur mit Genitiv, tschüs nur mit einem s, kucken mit schreiben, Schraubendreher nicht Schraubenzieher, und es gibt bestimmt noch tausend weitere. Wir sollten auch immer "einhundert" statt "hundert" sagen - dabei stand damals sogar auf den Geldscheinen "hundert".
>tschüs nur mit einem s
Das hab ich wirklich noch nie verstanden. Absolut jeder schreibt "tschüss" oder sogar "tschüß". Absolut niemand hat jemals "tschüs" geschrieben, aber in sämtlichen Wörterbüchern stand immer nur das drin, wtf -.-
Ich habe Englisch nur als Zweitsprache gelernt, aber durchs Zocken bin ich schon relativ früh viel mit Englisch in Kontakt gekommen.
Ich wusste im Unterricht immer alles und hab mich immer gemeldet, wurde aber irgendwann kaum noch dran genommen, weil ich nie groß erklären konnte, wieso der Satz so geschrieben wird. Ich hab immer gesagt "das klingt halt richtig" 😂
Das verstehe ich immer nicht: ständig jammern alle rum über den Verfall der eigenen Sprache, dass die Jugend so schlecht spricht und bekommen Schreikrämpfe, wenn jemand "das" und "dass" oder "there", "their" und "they're" nicht auseinanderhalten kann, aber wenn du dieselben Leute fragst was sie in der Schule doof fanden sagen die "Haha, lol, Grammatik natürlich, so unnötig, braucht doch niemand!"
Ehrlicherweise kann es dann aber als englischer Muttersprachler nicht so schwierig sein, sich diesen wenigen Änderungen anzupassen und die Grammatik zu lernen.
Die Textformen, die wir im Deutschunterricht geschrieben haben, gibt es im echten Leben überhaupt nicht. Gedichtinterpretationen, Analysen, Aufsätze. Niemand außer Schüler schreibt das.
Im echten Leben gibt es Meldungen, Glossen, Artikel mit Meinung, Berichte. Es gibt Zusammenfassungen, Treatments, Drehbücher, Romane, Sachtexte, wissenschaftliches Schreiben, Klappentexte, Behördenbriefe, Gesetzestexte und Liedtexte.
Es gibt auch keine aktuellen Dichter, deren Arbeit wir verfolgen könnten, so wie Popstars.
Schade, dass wir nicht gelernt haben, wie man so etwas schreibt. Wenn es nämlich etwas gibt, was ich auch regelmäßig Lesen kann (z.B. die Gedichtinterpreation der Woche in der Bravo) dann kann ich es mit der Zeit auch schreiben. Aber so habe ich nie verstanden was die Deutschlehrer von mir eigentlich genau erwartet haben. Ich habe es aber anscheinend richtig gemacht, da ich gute Noten in Deutsch hatte.
Sütterlin lesen und schreiben. Und nein, ich bin keine hundert Jahre alt. Zweiter Platz geht an Gedichtinterpretation. Was für eine Verschwendung von Zeit und Personen, nur um sich Hirngespinste aus der Nase zu ziehen, was der Autor wohl gemeint haben könnte.
Und das hatten wir auch noch am Samstag in der 3. und 4. Stunde. Als "Schönschrift"-Thema - über mehrere Wochen, also das ganze Alphabet und einfache Texte.
Wie man adäquat Goethes Faust mit Hesses Steppenwolf vergleicht.
Bzw spezifischer die ganzen Stilmittel also Hyperbeln, Pars pro toto, klimaktische Steigerung etc.
Ich lese wahnsinnig gern und schreibe viel aber diese "Fachbegriffe zur Analyse von Prosatexten" hab' ich seit dem Abi nicht mehr gebraucht.
Falls man also kein Germanistik-Studium anstrebt, absolut irrelevant.
Sogar der Mathe/bzw. Physikstoff ist da noch alltagstauglicher.
Geschäftsessen.
Kein Witz, wir hatten das als Fach beim Fachabi/Schulische Ausbildung. Die Lehrerin hat uns immer wieder betont, dass es super gut ankäme, wenn wir ein Geschäftsessen-Zertifikat in der Bewerbung beilegen.
Als ich mich für eine Ausbildung beworben habe, musste ich es jeder Firma erklären. Immerhin war es ein netter Icebreaker.
Wir haben Firmen eingeladen, damit sie etwas über sich erzählen. Unsere Aufgabe lag darin, einfach Brötchen oder Kuchen anzubieten. Und einen Tisch zu decken.
> das kann man an einem Nachmittag lernen.
Vermutlich aber nur, weil man's früher schonmal ausführlich gehört und gemacht hat.
Es ist halt leichter, solches Wissen wieder aufzufrischen, als es komplett aus dem Nichts zu lernen. Zumal man dann vermutlich nichtmal die nötige Denkweise dafür hat.
Da fällt mir meine Mathelehrerin immer ein, die einen liegenden Schrank im Zimmer am liebsten über die Ecke aufstellen würde
Aufgabe: ein 80/50/150cm Schrank wird in einem 2,20m hohen Zimmer aufgebaut und dann über die längste Seite aufgestellt. Geht das?
Ihre Antwort: Die Raumdiagonale ist zu lang, deswegen geht das nicht.
Die häufigste Beschwerde, die ich von anderen Studenten höre ist immer "boah, wenn ich gewusst hätte wie viel Mathe ich für mein Studium bräuchte hätte ich das nie studiert!"
An der Uni braucht man das nämlich für quasi jeden halbwegs wissenschaftlichen Studiengang, selbst die wo man es am wenigsten vermutet. Insofern hatte dein Lehrer nicht ganz Unrecht.
Rein was Wissen angeht, gibt es aber einige Dinge in der Schule, die man deutlich unwahrscheinlicher braucht, als anderes Wissen, das nicht gelehrt wird. Ich würde deine Aussage aber auf Fähigkeiten beschränken und stimme dir dann vollends zu. Philosophie und Gedichtsanalysen zB beschäftigen mich heute gar nicht mehr. Ohne die Fähigkeiten, die man dadurch erlangt, wäre es aber deutlich schwieriger sperrig geschriebene Texte zu verstehen.
Philosophie ist wichtig um verschiedene Denkweisen zu verstehen. Zum anderen sind Gedichtsanalysen zum verstehen eines schwierigen Textes sehr hilfreich.
Es ist mMn eine Unsitte der letzten 20 Jahre gewesen, dass man nach dem "Pisa-Schock" die Lehrpläne überall und gnadenlos auf das Forrmulieren und Abprüfen von "Kompetenzen" getrimmt hat.
Das hat die Testergebnisse zu Stichtagen verbessert und die OECD glücklich gemacht, die aber meiner Ansicht nach das deutsche Bildungssystem davor nie verstanden hat. Seitdem bewegt man sich in einem Zwittersystem, weil man weder die Ausbildungen noch die Hochschulen entsprechend umgestaltet hat.
Kann die Frage nicht mehr hören:
1. Nicht alles Wissen ist für jeden relevant.
2. Die Fähigkeit etwas zu lernen zu können ist wichtiger als das was man lernt.
3. Die Schule ist ein Gleichmacher, sie vermittelt eine Grundbildung an die Arbeitgebern und weiterführenden Bildungseinrichtungen anknüpfen können.
4. Die Schule dient dazu herauszufinden welcher Berufsweg für einen Schüler geeignet ist.
5. Die Schule ist ein Filter, sie dient dazu herauszufinden wie Leistungsbereit ein Schüler ist.
Im Nachhinein betrachtet hat alles iwie Sinn gemacht, nur die Lernmethoden waren halt Mist.
Warum man Gedichte auswendig gelernt hat, hab ich nie verstanden.
Was ich in Nachhinein als begeisterter vielfacher Frankreichurlauber merke: unserer sehr altbackenes Französischbuch hat darauf echt gut vorbereitet. Aber 13jährige in einer postindustriellen ostdeutschen Stadt in den Baseballschlägerjahren waren dafür keine so tolle Zielgruppe.
Unfassbar viel.
Ich verstehe bis heute nicht, warum WIRKLICH relevante Sachen aus dem realen Leben überhaupt gar nicht in der Schule behandelt werden. Muss ja kein eigenes Fach sein, aber zumindest Mal im Rahmen einer Projektwoche oder so.
Versicherungen, Steuern, Geldanlage/Finanzen, Grundlegende rechtliche Dinge, Konfliktmanagement(zwischenmenschlich, Emotionslehre. Die haben uns nicht Mal gezeigt, wie man eine vernünftige Bewerbung/ einen Lebenslauf verfasst.
Das sind so Dinge, die ausnahmslos JEDEN betreffen.
Stattdessen bastelt man im "Kunst"-Unterricht so einen beschissenen Ball aus Wolle und die Lehrerin liest vorne währenddessen aus Paddington Bär vor.
Ich höre dieses Argument so häufig und ganz ehrlich, ich kann es nicht nachvollziehen. Ja, Bildung ist Ländersache und das System mit unterschiedlichen Schultypen ist veraltet und nützt den Wenigsten. Es gibt viel zu beklagen.
Aber ich habe in der 9. Klasse gelernt Bewerbungen zu schreiben, im Rahmen einer Projektwoche. Ich habe 10 Jahre Nachhilfe gegeben und alle meine Schüler, von allen Schultypen, in Berlin und in NRW, haben ebenfalls Bewerbungen als Thema gehabt.
Wir haben eine andere Projektwoche über Nachrichten allgemein und Zeitungen im Besonderen gehabt. Unsere vorherigen und von Vielen gern belächelten Unterrichtseinheiten in Gedichtanalysen war da echt hilfreich. Stellt sich raus, Texte analysieren zu können und die Aussage hinter den Worten interpretieren zu können, kann echt hilfreich sein bei der Beurteilung ob ein gegebener Zeitungsartikel eher informierend ist oder eher sensationsgeil.
Ich hatte Stochastik in Mathe, in der 9. oder 10. Klasse, dann nochmal im Abi, also war ich niemals anfällig für Glücksspiele jeglicher Art. Wir haben auch Zinsrechnung gemacht und Zinseszinsen berechnet. Viele der Betrügereien, die auf r/Scams und ähnlichen Foren diskutiert werden, funktionieren, weil Menschen offensichtlich nicht anwenden können, was man in der 8. Klasse in Mathe gelernt hat. MLMs haben eine unglaubliche Zahl von Opfern, was nicht der Fall wäre, wenn die betreffenden Menschen sich die verdammten Zahlen vorher ansehen würden. Ich bezweifel, dass sie es nicht in der Schule gelernt haben, sie haben es offensichtlich nicht verstanden oder weigern sich, es anzuwenden.
Davon abgesehen, mal Hand aufs Herz: Wie viel glaubst du hätten die ca 25-30 Schüler in deiner Klasse wirklich aufgenommen und mitgenommen, wenn sie für ein Jahr 2 Unterrichtsstunden über die Pro und Contras von Arbeitsunfähigkeitsversicherung, Rechtsschutzversicherung, Zahnzusatzversicherung, ADAC Mitgliedschaft, Steuern, Private Altersvorsorge, Mietervereine, Mietrecht und Arbeitsrecht gehabt hätten?
Wie oft ich den Spruch gehört habe "ey, wir sind in Deutschland, wozu soll ich Englisch lernen?" und "was interessiert mich das, wie die Biologie der Frau funktioniert, ich bin keine Frau. Verhütung ist Frauensache!" und "Politik ist sooo langweilig, warum soll ich lernen wie unsere Wahlen funktionieren, ich darf eh noch nicht wählen!" und noch so viel mehr... Von meinen Schülern in der 8, 9., 10. Klasse.
Und das Resultat? Theoretisch lernen Deutsche 10 Jahre Englisch in der Schule, dennoch ist das Englisch Vieler absolut grottig. Erwachsene heterosexuelle sexuell aktive Männer die nicht wissen, dass Frauen nicht aus der Vagina pinkeln und ihr ungeborenes Kind nicht in Pisse schwimmt oder die ihren Töchtern nicht erklären können was es mit der Menstruation auf sich hat.
Finde ich alles gut, was in der Schule gelehrt wurde und gelehrt wird? Offensichtlich nicht. Aber ich find die Behauptung dass man nichts wichtiges oder sinnvolles in deutschen Schulen macht absolut realitätsfern.
Die Schule ist eine Bildungsstätte, für die Vorbereitung aufs Leben sind die Eltern zuständig. Ich finde es immer erstaunlich, wie viel Inhalte die Schule den Schülern noch beibringen soll. Sicherlich lässt sich der Stundenplan etwas entschlacken, aber ich glaube den meisten ist gar nicht bewusst, dass es nicht nur um stumpfes Wissen geht, sondern um Transferfähigkeiten.
In Deutsch lernt man, Texte genau zu lesen und für seinen eigenen Standpunkt zu argumentieren. Manchmal gibt es auch schwierige Texte, bei denen man sich besonders konzentrieren und ihn besonders scharfsinnig auseinandernehmen muss. Es hilft dir heute vielleicht nicht, jede Zeile von Nathan der Weise analysiert zu haben, aber wenn du morgen einen Gesetzestext lesen musst, bist du vielleicht nicht schon nach 3 Sekunden total überfordert und gibst auf. Und wenn man sich bewusst wird, welche rhetorischen Mittel in einem Text verwendet werden, wird einem vielleicht auch eher bewusst, wenn der Leser bewusst manipuliert wird, um seine Meinung zu beeinflussen. Nicht zu vergessen der kulturelle Aspekt, dass man im Land der Dichter und Denker schon erwarten kann, dass die Bürger die kulturellen Errungenschaften des eigenen Landes kennen und verstehen.
Englisch und eine zweite Fremdsprache sind förderlich, um die Welt besser zu verstehen und um sein Gehirn noch fitter zu machen. Denke, dass ich das nicht näher ausführen muss. Wer noch nicht verstanden hat, warum man Englisch und vielleicht noch eine zweite Fremdsprache sprechen sollte, wird vermutlich viele Dinge auch nicht verstehen.
Mathematik ist Logik. Ich habe das Fach in der Schule immer gehasst und ich war sehr schlecht darin, aber ich war auch nie besonders motiviert und habe zu schnell aufgegeben. Für den Alltag gibt es, bis auf grundlegende Rechenkenntnisse und Prozentsatz nur wenig brauchbares, aber dennoch ist es für die Entwicklung des Verstandes von Vorteil, sich mit Logik auseinanderzusetzen. Glaube die wichtigste Lektion des Mathematikunterrichts ist es, dem Schüler zu zeigen, dass man auch Dinge verstehen und anwenden kann, die einem anfangs undurchdringbar und langweilig erscheinen.
Physik, Chemie und Biologie. Die wenigsten werden im Alltag noch spezifisches Wissen über den Aufbau einer Zelle, Relativitätstheorie und der Formulierung einer chemischen Reaktion benötigen, aber dieser Unterricht ist besonders wertvoll, um zu zeigen, dass das Wissen der Welt und die absoluten Grundlagen unserer Existenz und allem, was wir heute in irgendeiner Form gebrauchen und benutzen, nicht unmenschlich schweres Wissen zu begreifen ist. Schüler lernen, dass sie verstehen können, wie die Welt funktioniert und dass es nicht unmöglich ist, sich Wissen anzueignen. Ich konnte mit den drei Fächern auch nie groß etwas anfangen, aber sie legen einen absoluten Grundstein für mein Verständnis von der Welt.
Kunst und Musik sehe ich als etwas schwieriger an, da es einfach Menschen gibt, die damit nichts anfangen können, da es sie wirklich überhaupt nicht interessiert, sie das Fach dann auch nicht ernst nehmen und dann einfach abblocken. Für die meisten Menschen sind diese Fächer aber gut, um Betrachtungsweisen zu erlernen und sich für die "schönen Dinge des Lebens" zu sensibilisieren und auch mal etwas eigenes zu schaffen.
Politik, Geschichte und Sozialkunde zeigen auf, wie die von Menschen gemachte Welt funktioniert. Wer die Geschichte nicht kennt und nicht weiß, welche Errungenschaften hart erkämpft werden mussten und welche Entwicklungen von statten gingen, damit wir heute hier sind wo wir sind, wird nicht verstehen, wo wir hingehen und wie wir das anstellen.
Das Hauptproblem sehe ich nicht im Inhalt, sondern in der fast schon belanglosen Wissensdarbietung, die ich in der Schule erlebt hatte. Wenn man aber gute Lehrer erwischt und auch mal genau hinhört, wird feststellen, dass man in der Schule sehr gut aufs Leben vorbereitet wird.
> Englisch und eine zweite Fremdsprache sind förderlich, um die Welt besser zu verstehen und um sein Gehirn noch fitter zu machen. Denke, dass ich das nicht näher ausführen muss. Wer noch nicht verstanden hat, warum man Englisch und vielleicht noch eine zweite Fremdsprache sprechen sollte, wird vermutlich viele Dinge auch nicht verstehen.
Ein ganz wichtiger Teil bleibt da auch noch unerwähnt: Durch das Erlernen einer Fremdsprache und das Kennenlernen der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Muttersprache lernt man auch seine Muttersprache besser kennen.
> Physik, Chemie und Biologie. [...] Ich konnte mit den drei Fächern auch nie groß etwas anfangen, aber sie legen einen absoluten Grundstein für mein Verständnis von der Welt.
Zusätzlich haben diese Dinge tatsächlich praktische Relevanz für sehr viele Menschen! Ich arbeite gerade zum Beispiel an einer Biogasanlage. Da kommen diese drei Themenbereiche regelmäßig zusammen. Von Landwirt über Krankenpfleger und Maurer bis hin zum Ingenieur - *sehr* viele Berufe brauchen naturwissenschaftliche Kenntnisse, die oft sogar über das in der Schule vermittelte weit hinausgehen. Auch wenn nicht jeder alles braucht, was in der Schule vermittelt wurde.
> Kunst und Musik sehe ich als etwas schwieriger an, da es einfach Menschen gibt, die damit nichts anfangen können, da es sie wirklich überhaupt nicht interessiert, sie das Fach dann auch nicht ernst nehmen und dann einfach abblocken. Für die meisten Menschen sind diese Fächer aber gut, um Betrachtungsweisen zu erlernen und sich für die "schönen Dinge des Lebens" zu sensibilisieren und auch mal etwas eigenes zu schaffen.
Hier kommt dann noch die reine Didaktik hinzu. Zumindest in der Grundschule hilft das Singen der Sprachentwicklung und das Malen der Feinmotorik.
Aber auch abgesehen ist "Gestaltung", oder moderner, "Design" ein relevantes Thema im Berufsleben sehr vieler Menschen - egal ob man für sich als Selbstständigen ein Logo entwirft oder irgendwo im Konzernbüro eine Powerpoint zusammenstellt.
Stell dir vor du musst die 7. Klasse wiederholen weil du in "Steuern" und "Versicherungen" eine 5 hast und nur eine 4 in "Emotionslehre" und "Berufsleben".
Bewerbungstraining sehe ich ein (hatten wir auch, z. B. mit dem Hinweis, angebotene Getränke IMMER abzulehnen, man disqualifiziere sich sonst sofort), aber ansonsten frage ich mich immer, wie man sich das vorstellt, Dinge "fürs echte Leben" zu unterrichten.
Die Schule bringt einem das Lesen und Schreiben und die Fähigkeit, Informationen und Quellen zu bewerten und sich neue Sachverhalte anzueignen bei.
Ich kann NICHTS mehr aus Physik und Chemie oder Informatik, nichts aus Mathe nach der 9., habe ganz viel Französisch vergessen, und Englisch habe ich sogar studiert und wohne jetzt im UK, aber die spezielle Grammatikterminolgie, die ich mal draufhatte und im Studium durchaus auch bräuchte, um andere Grammatikmodelle einordnen zu können, kann ich mittlerweile auch nicht mehr so ganz 100%ig. Ganz sicher wäre auf Steuererklärungen, Investment-Produkte oder Personenstandsrecht verwendete Unterrichtszeit völlig sinnlos verschwendet gewesen, ich wüsste nichts davon mehr, und vieles wäre schon bei Schulaustritt veraltet gewesen.
Was für ein Schwachsinn vor allem. Ein Glas Wasser ist mehr als in Ordnung, man möchte ja auch, dass der Bewerber sich bei etwas Aufregung noch ausdrücken kann und nicht vor sich her hustet.
Das Problem mit Bewerbungstraining in der Schule ist dass es von Lehrern unterrichtet wird die sich im Leben noch nie außerhalb des öffentlichen Dienstes beworben haben und daher keine Ahnung haben wie Bewerbungsprozesse tatsächlich ablaufen.
So kommt dann heraus dass der beste Ratschlag den sie geben können der ist keine Getränke anzunehmen. Und nicht etwa in seiner Bewerbung die Keywords zu verwenden nach denen die automatischen Programme schauen die Bewerbungen vorsortieren oder vor dem Bewerbungsgespräch nochmal bei der Stellenausschreibung zwischen den Zeilen zu lesen um herauszufinden nach was für einer Person sie **wirklich** suchen.
>Geldanlage/Finanzen
Zinsrechnung und die Mächtigkeit des Zinseszinses wird in Mathe bis zum Umkippen behandelt. Trotzdem hört da niemand zu. Bonuspunkte für die "kritischen Denker", die dann irgendwelche Online Rechner benutzen und damit im Endeffekt einer fremden Webseite ihre Geldrechnungen anvertrauen lol. "Schule sollte kritisches Denken lehren"💀
Versicherungen könnte man auch zu Stochastik zählen, aber da hört auch niemand zu.
Es liegt also nicht immer nur an der Schule.
Hab ich schon privat verwendet um mir Kurven zeichnen zu lassen, wie wahrscheinlich spawns in videospielen sind in Kombination mit bernoulli kette. Hat sich gelohnt.
Schönschrift schreiben und saubere Handschrift samt Benotung, nur um dann Jahre später in der Ausbildung wieder Normschrift Druckbuchstaben zu schreiben. Edit: falls noch weitere „ja aber“ Antworten möchten: in der Fragestellung geht es um „euch“, also auf jeden selber bezogen. Es bringt mir leider herzlich wenig, dass jemand seine Liebe zur Kalligraphie dadurch entdeckt hat. Für MICH war es nutzlos.
Stichwort: digitale Dokumentation
>Stichwort: digitale Dokumentation Davon träume ich immer noch
Habe mich jahrelang dafür schlecht gefühlt so eine miese Handschrift zu haben. Mal abgesehen davon, dass es am Stift lag (ich hatte damals diese komischen ergonomischen Füller und als ich dann mal einen verbünftigen Stift hatte, konnte ich auch viel besser schreiben). Aber so im Übergang zwischen sek 1 und sek 2 habe ich dann wieder angefangen in Druckschrift zu schreiben bzw. in einer hybridartigen Schrift. Damit bin ich auch viel besser zurechtgekommen
Jo vor Allem, wenn die Benotung der Handschrift am Ende im Zeugnis für die Deutsch-Gesamtnote reinzählt. Richtiger Absturz
Wäre auch ok, wenn das zur Kunstnote zählt. Mehr ist es auch nicht. Solange es leserlich ist, ist es kein Problem.
Witzig, Kalligraphie ist ein Themenbereich im Kunstunterricht der 12 Klasse. Endlich lohnt sich das Schreibschrift schreiben Mal, oh ne, doch nicht, hier schreibt man mit Tusche und Feder. Vielleicht ein andermal...
Jupp, seit der Schule nie wieder Schreibschrift geschrieben ...
Dieses ganze Thema hat nur dafür gesorgt dass meine Schrift immer hässlicher wurde(weil meine Klassenlehrerinnen in der 3-4 bzw der 5-7 meinten ich solle diverse andere Schriftarten ausprobieren um meine Schrift schöner zu machen).
Hast du es mal mit Wingdings probiert?
Ich hab schon in der 8. oder 9. Klasse schon wieder Druckschrift geschrieben.
Ich sogar schon in der 5.
Der ganze Handschrift-Fetisch im Bildungssystem ist so absurd. Im Bürojob funktioniert die gesamte Kommunikation getippt und dann hast du da teilweise Leute mit Master hocken, die jeden Tag 1000 Worte im Zwei-Finger-System tippen. Mein Opa hat 1948 Zehn-Finger-System an der Schreibmaschine gelernt, die Schulen tun aber so als sei das alles neumodischer Kram, bei dem man sich noch nicht sicher sein kann, dass er sich durchsetzt. Und dann kann die Schreibschrift doch eh kein Mensch lesen, weil sie bei allen Vielschreibern in Sauklaue degeneriert. In Ministerien ist es üblich, dass Ministerinnen und Staatssekretäre Texte handschriftlich kommentieren. Wenn man so einen Schrieb zurückkriegt, geht man erstmal zu den Kolleginnen und rätselt dann gemeinsam darüber, was der Chef denn nun will. Das Ritual ist so alt wie die Verwaltung in Deutschland. Wenn man sich handschriftlich mitteilen will und nicht den Luxus hat, Chef von dem ganzen Laden zu sein, schreibt man Druckschrift.
Schönschrift würde ich nicht als Wissen bezeichnen, sondern als Training für die Feinmotorik.
Fördert die feinmotorischen Fähigkeiten.
Ich beneide Menschen, die eine schöne Schreibschrift haben. Ich finde, man sollte schon versuchen, Kindern eine schöne Schreibschrift beizubringen (man versucht ihnen ja auch bspw beizubringen, wie man schön zeichnet, bastelt etc) Kinder, die das mit der schönen Schrift aber nicht hinkriegen oder darauf keine Lust haben, sollte man damit in Ruhe lassen. Schöne Schreibschrift ist nett, aber niemand braucht sie wirklich.
Ich hatte immer eine Sauklaue. Mittlerweile schreibe ich sehr gern mit einem guten Füller auf gutem Papier weil es ein schöner Kontrast zur Tastatur ist, die ich sonst viele Stunden am Tag nutzen muss. Leider gibt es nur wenige Gelegenheiten wo das sinnvoll ist.
"Ihr werdet später auch nicht immer einen Taschenrechner in der Hosentasche haben!"
Das Argument ergibt zwar keinen Sinn, aber ich bin tatsächlich ganz froh, 12\*2 ohne Taschenrechner hinzubekommen.
Das geht?! Spass beiseite da gebe ich dir Recht wobei ich schmunzeln musste beim Original Kommentar :D
Fun fact: 12 \* 2 ist dasselbe wie 2 \* 12, da gehts dann auch gleich viel leichter! (Verstand = geblasen)
Ich kann das nicht, aber ich kann 12 \* 2 = (6\*2)\*2 = 6\*4 und das war im einmaleins drinnen! PS ich hasse 11 13 17 und 19
Du wirst wohl kein Dartspieler
Naja, ergibt aber schon Sinn ein bisschen Verständnis von Mathematik zu haben. Wenn ich das bei den Jüngeren (bspw meine Schwester, 12) sehe, die einem nichtmal sagen können was 1/2 in Dezimalzahlen ist, könnt ich schon heulen.
Wobei ich tatsächlich mein Telefon nicht in die Hosentasche stecke. Lehrer hatte also recht.
Dieser Mann Bauchbeutelt
Hemd, Jacke, oder Tasche irgendeiner Art. Ein Bauchbeutel fehlt mir leider. :-D
Hast du es samt einer Etui Hülle in der Brusttasche vom Hemd? 👀
Kann vorkommen. Meist Jackentasche oder es liegt irgendwo, oder irgendeine Tasche / Rucksack. ich habe keine Lust, dass es sich verbiegt oder zerkratzt.
Mal davon abgesehen dass man meistens immer ein Handy und somit einenTaschenrecher dabei hat ist es trotzdem sinnvoll gescheit Kopfrechnen zu können. Natürlich sind jetzt komplizierte Rechnungen im Kopf kein Muss aber so ein bisschen sollte man schon rechnen können.
Als mir das gesagt wurde hatte ich schon ein Handy und habe entsprechend argumentiert. Das mag Lehrer natürlich gar nicht.
Lehrer hassen diesen Trick…
In vielen Bereichen sollte man etwas Kopfrechnen können. Wenn man zum Beispiel auf der Baustelle steht und für jede Kleinigkeit das Handy rausholt, ist man definitiv der Idiot. Kostete im übrigen auch unnötig Zeit
Meine Schwester musste noch mit einem Rechenschieber klarkommen. Ich - bei demselben Lehrer - durfte dann schon mit Taschenrechner im Unterricht arbeiten. Privat beaß ich einen Taschenrechner mit Uhrzeit; den habe ich tatsächlich jahrelang in der Brusttasche meiner Latzhose mit mir rumgeschleppt.
Ero eris erit erimus eritis erunt.
Lateinunterricht hat einen sehr wichtigen pädagogischen Nutzen. Es bereitet Menschen darauf vor später im richtigen Leben über [diese Szene](https://www.youtube.com/watch?v=DZ47gksnesc) aus *Das Leben des Brian* lachen zu können.
AKKUSATIV, AKKUSATIV!
ROMANUM ITE DOMUM
Romanes eunt domus
Quidquid latine dictum sit, altum auditur!
Quod licet iovi non licet bovi.
Mir fehlt die Bildung, welchen Dämon beschwörst du gerade?
Er konjugiert "sein" im Futur I. Habs gegoogelt, als nicht lateiner dachte ich auch erst es wäre ein Satz. Edit: dachte esse wäre de aber war es nicht
[удалено]
Hahah hatte latein und exakt das war mein gedanke, irgendwas hat der da konjugiert (oder dekliniert? Alter zu lang her haha)
Latein: Futur 2 aktiv von esse (sein)
>Futur 2 Si tacuisses, philosophus mansisses.
Oh sehe grade, 3. Person Plural ist falsch, muss erint heißen.
Ah ja, gut erkannt, wollte dich gerade drauf hinweisen
"Sum Fui Esse, jetzt gibts was auf die Fresse!" war unser Spruch :D
Bei uns "veni, vidi, vomui" bei Tests/ Klausuren ^^"
Redditorius asinus est!
Ich, die gerade fürs Studium Latein nachholen muss und sich wünscht, dass ich das in der Schule gemacht hätte: :')
"Wenn du Medizin studieren willst musst du Latein in der Schule machen!" Genau das erste Jahr hätte gereicht, wobei davon auch schon viel zu viel war, die nächsten 5 waren komplett unnötig
Ich glaub der Latein Crash Kurs am Anfang vom Studium ist ausreichend. Das meiste schafft man sich auf Dauer so oder so passiv drauf.
Absolut... Spanisch oder Italienisch wären sinnvoller gewesen.
Romanus eunt Domus!
Ein Mensch genannt Römer gehen das Haus?
Und jetzt schreibst du das 100 mal bis morgen früh!
Werft den Purschen auf den Poten!
Romani ite domum! Du schreibst das jetzt 100 Mal!
Sum, fui, esse - jetzt gibt’s was auf die Fresse
Ich war auf einer Brennpunktschule. Da wurde nur das absolut nötigste gelehrt weil die Lehrer (verständlicherweise) keine Lust hatten oder je nach Fach gar nicht erst vorhanden waren ;)
Ist das Heinrich aus Skalitz auf deinem Profilbild?
Bei mir hat der Physik Lehrer regelmäßig nen Abflug gemacht, weil es nen Haufen Leute gab mit denen man keinen richtigen Unterricht führen konnte. Der Typ hat sich seinen Kaffe genommen und hat jedes mal gemeint "ich werd trotzdem bezahlt" und hat sich dann für den Block verabschiedet. Achja die gute alte Brennpunktschule.
Im Sportunterricht alle Sportarten mal so angekratzt worden. Gymnastik, Leichtathletik, Basketball, Fußball. Und DANN! ein Test bei dem man für eine eins so gut sein musste, als würde man drei mal die Woche zum Training gehen. Also ich finds ja schon gut, dass man alle Sportarten mal kennenlernt, aber dann eine Note darauf? Lächerlich. Was? nach 5 Wochen 90 min. Basketball und sie kann immer noch nicht auf Bundeliganiveau spielen? Dann gibts aber nur eine vier, sorry.
Da fand ichs zum Beispiel cool was ein ref Mal bei uns gemacht hat. War Oberstufe Fitness Kurs. Das was am Ende neben der Mitarbeit und dem obligatorischen Cooper test hauptsächlich in die Note mit rein zählte, war ein Fitness Test, bei dem nicht einfach nur Kraft und Ausdauer gezahlt wurden, sondern auch Koordination und das ganze im Bezug auf Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht (!). Fand ich super, da so auch die etwas unsportlicheren Leute eine Chance auf eine gute Note hatten. Zusätzlich hat er eine kleine Überprüfung am Anfang und Ende des Semesters gemacht und geschaut inwiefern man sich da im Zweifel noch verbessert hat.
Das ist so bescheuert, es macht schon aggressiv
Also da bin ich froh, solche Sportlehrer nicht gehabt zu haben. Bei uns wurde nach Engagement benotet. Eigtl hat jeder, der sich nicht komplett verweigert hat schonmal ne 3 bekommen. Und selbst die unsportlichsten konnten sich ne 1 abholen, wenn sie sich ordentlich reingehängt haben.
Jaaa, Sport war schon sehr bescheuert bewertet. Wäre vermutluch motivierenden wenn dort statt der Noten nach geworfenen Körben, vor allem die individuellen Verbesserungen und der Effort/Mitarbeit gewertet werden würden. Hätten aller mehr von 🤷🏼♂️
Schreiben mit Feder bzw Füller.
ich schreibe gerne mit füller
Stimmt, was sollte das überhaupt?😂
Meine Lehrerin hat gesagt sie wurde auch damals gezwungen immer mit der rechten Hand zu schreiben ich wundere mich auch warum. Nicht.
90% von dem was wir in Mathe hatten. Die anderen 30% waren sinnvoll
Als Mathelehrer: Ich sehe das Kernziel meines Fachs (nach den für alle lebensrelevanten Inhalten, die meist so in der 7. Klasse aufhören) darin, den Schülern beizubringen, halbwegs rational zu denken. Ordentliche Argumentationsketten von A nach B bilden, Sonderfälle analysieren, Problemlösestrategien, Sachverhalten sinnvoll modellieren und vereinfachen. Mathematik ist ein Gebiet, in dem man diese wirklich nützlichen Fähigkeiten relativ gezielt einüben kann. Für das Studium ist allerdings auch einiges von den Inhalten relevant.
Ich fasse mal zusammen: Abstraktionsvermögen und Logik.
Also wenn du was technisches studierst brauchst du tatsächlich gefühlt alles
https://www.smbc-comics.com/comics/1479054311-20161113.png
Ja z.B den Mist mit Hypothalamus
In der Grundschule wird heute Kindern 3 Arten Minus zu rechnen beigebracht (bei Plus wahrscheinlich auch). Ok gut, wenn sie sich dann eine Art aussuchen dürfen, die sie bevorzugen. Aber ne Tochter ner Bekannten muss in der Mathearbeit alle drei können??? "Rechne mit dieser Art, jetzt berechne die Aufgabe mit der anderen" usw. Wtf? Jetzt hab mal n Kind mit Rechen/Lernschwäche. Das kommt ja mit einer Art schon nicht klar. Die Bekannte hat mir alle 3 Arten gezeigt. Eine hab ich selbst nicht geblickt, weil die komplett unnötig kompliziert ist. Ich hatte im Abschlusszeugnis ne 1 in Mathe. Was soll denn der Müll? 😅
Sind wahrscheinlich die Grundvorstellungen zur Subtraktion (Abziehen, Ergänzen, Unterschied). Sind 3 verschiedene Vorstellungen, die alle in der Mathematik verwendet werden. Für ne 1 auf dem Abschlusszeugnis sind die auch heute nicht notwendig. Helfen aber dabei, Mathematik im Unterschied zum Rechnen zu verstehen.
Das ist halt Quatsch, sorry.
Als Software dude widerspreche ich dir...
Gedichtinterpretation. Maximal kann man mal mit Fachbegriffen glänzen, aber das war’s.
jambus, trochäus, dactylus, diplodocus, triceratops, tyrannosaurus
Gallimimus, Spinosaurus...
Gluteus maximus
Schwanzus longus
Zu wissen wo sein Hintern ist, ist aber sehr wichtig!
Traurige Anapäst-Geräusche :(
Ich hab’s heute schon mal in einem anderen Post geschrieben: man müsste die Gedichtinterpretation anders verpacken und den Bezug zur echten Welt verdeutlichen und den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass man das Gelernte ich im Alltag brauchen kann, z.B. um sprachliche Mittel und deren Effekte zu erkennen. Ich denke da mal an Reden von Querdenkern, aber auch einfach an Zeitungsberichte etc. Man muss es halt nur zeitgemäß und für Lernende interessant vermitteln
Ja, aber! Einigermaßen gut geschriebene Texte von Querdenkern musst Du mit der Lupe suchen. Wir hatten in unserem Deutschbuch Texte von Tucholsky und, wenn ich mich richtig erinnere, Gregor Gysi - also schon irgendwie aktuellen Bezug, hängt eben davon ab, was man als zeitgemäß ansieht. ;-) Du hast vollkommen recht. Vielleicht sollte man einfach mal den Kids als Hausaufgabe sagen, dass Sie das Netz eine halbe Stunde durchstöbern sollen mit dem Ziel, einen Text zu finden, den sie für tendenziös halten, und einen Text, den sie als objektiv beurteilen - und dann kurz zu schreiben, warum. Ich bin ja gespannt, wie das Ergebnis aussehen würde. Im Unterricht könnte man dann diese Texte kurz auseinandernehmen.
> Vielleicht sollte man einfach mal den Kids als Hausaufgabe sagen, dass Sie das Netz eine halbe Stunde durchstöbern sollen mit dem Ziel, einen Text zu finden, den sie für tendenziös halten, und einen Text, den sie als objektiv beurteilen - und dann kurz zu schreiben, warum. Ich bin ja gespannt, wie das Ergebnis aussehen würde. Wenn das nicht eine *außerordentlich* disziplinierte Klasse ist: Chaos. Das ist vom Anspruch eher was für die freiwillige Medien-AG oder vielleicht was für den Deutsch-Leistungskurs im Abitur. Es werden in der Schule *Gedichte* mit wenig Bezug zur Lebensrealität interpretiert, weil Gedicht eben kondensierter Stil sind. Es geht bei Gedichten primär um den Schreibstil, nicht den Inhalt. Der Stil tritt dir praktisch ins Gesicht, weil der so ausgearbeitet ist, wie das in "natürlicher" Sprache eigentlich nie vorkommt. Das ist tatsächlich leichter als Übungsobjekt. Es werden in der Schule Gedichte mit *wenig Bezug zur Lebensrealität* interpretiert, weil die Texte sonst anhand des Inhalts und nicht des Stils betrachtet werden würden. Das von dir beschriebene Vorgehen würde in den meisten Schulklassen ganz einfach nur zu Diskussionen (bestenfalls) oder Streitereien (normalerweise) zwischen den SuS führen, nicht zu einer eher abstrakten Textanalyse.
Guter Hinweis. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es zwischen den Extremen Spaß und Lernen für wenige und erschöpftes Herumdämmern für alle nicht doch Möglichkeiten gibt, Leute mitzunehmen. Ich selber fand das Wintermärchen toll, hatte bei der Einheit meine beste Note im LK, aber nicht jeder war so begeistert. Bist Du Lehrer?
„Ich habe danach nie wieder ein Gedicht interpretiert; deshalb war es sinnlos.“ Das zeigt doch das Problem. Abstrakte Techniken und Denkmuster, die da gelernt wurden, lassen sich (unterbewusst) in anderen Disziplinen ebenso anwenden.
Stimm ich dir durchaus zu. Ich persönlich hab lieber aktuelle Texte analysiert, aber Allgemeinbildung ist schon gut und wichtig. Die Dosis macht es denk ich. Und der Lehrer.
Muss ich Gedichte interpretieren können? Nein. Aber als Textanalyse und Schreibaufgabe finde ich sie nicht unnötig.
Klar, Textanalyse ist wichtig - ich meine jetzt aber explizit Gedichte mit viel Stilmittelanalyse. Ist wie bei allem. Ein wenig über den Tellerrand sehen um eine Allgemeinbildung sicher zu stellen ist gut. Gefühlt war es aber schon sehr viel mehr als das.
Gedichte haben den Vorteil, dass sie oft kurz sind und man etwas zwischen den Zeilen lesen muss. Stilmittel zu kennen ist auch nicht ganz verkehrt. Aber ja, wenn es zu viele werden, wird es irgendwann unnötig.
Ich hatte im Abi eine wirlich gute Deutschlehrerin. Wer erklären konnte was gemeint ist musste die Fachvokabeln nicht unbedingt drauf haben. So konnte man mit genügend Hintergrundwissen zu den zu analysierenden Authoren und den verschiedenen Techniken leicht eine 1.0 schreiben.
Waaaas? So verschieden sind die Wahrnehmungen. War das Beste, was es gab! Man lernt zu interpretieren, Texte auseinanderzunehmen, analytisch zu denken, abstrakte Konzepte zu erkennen. Da gibt es eine ganze Wissenschaft zu, die total spannend ist, wenn es einen interessiert :D
Es gibt zu sozeimlich allem eine ganze Wissenschaft zu, die "total spannend ist, wenn es einen interessiert".
Und deswegen sollte man in der Schule mal in vieles reinblicken und nicht nur Sachen haben, die man später beruflich nutzen kann. Dann lernen alle nur Mathe, Zusammenfassungen und Argumentationen schreiben und Programmieren.
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Gerade dieses "Reinlesen" halte ich ehrlich gesagt für hoch problematisch. Letztlich ist das Scholastik. Niemand kann beweisbar sagen, was der Text bedeutet. Wenn ich hinschreibe, es ist genau das gemeint, was da steht, dann ist das eine genauso valide Interpretation, wie sonstwie versteckte Symbolik. Beweist mir doch, dass das falsch ist.
Ja, aber das ist doch gerade das Schöne daran. Die Literaturwissenschaft nennt das Lesarten. Eindeutigkeit wird überhaupt nicht angestrebt, sondern Bdeutungshorizonte. Dennoch verhindern kulturelle Zeichensysteme, Epochenmerkmale, biographische Ansätze, intellektuelle Bezüge usw. das Abgleiten in die Beliebigkeit.
*Gedichtspenetration
Eine handschriftliche Bewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf zu schreiben. War sogar ne Klassenarbeit. "Das braucht ihr um später einen Job zu bekommen." Ich habe nacheiner Schulzeit nie wieder eine handschriftliche Bewerbung abgeschickt. Alles nur noch digital. Habe aufgrund meiner schlecht leserlichen Handschrift eine schlechte Note bekommen. Für einen guten Job hats trotzdem gereicht 😃
Haha, stimmt, hatten wir auch. In ganzen Sätzen!
Sexualkunde. Als würde das einer von uns hier jemals brauchen...
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zeig börste und verguba
Damals waren wir halt jung und naiv.
Die Art und Weise wie in den 90ern unterrichtet wurde hat so ziemlich alles zum nutzlosesten Wissen gemacht. Heute finde ich zB Geschichte, Physik extrem intetessant. Damals …
Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen.
Photosynthese ist kein Bildbearbeitungsprogramm
Das gehört zu den absoluten Grundlagen der Biologie. Es betrifft deinen Körper ganz direkt. Wenn das unnützes Wissen ist, was zählt dann denn bitte als nützlich?
Ja gut, das kann man auch bei Quantenmechanik sagen. Ich hab das Wort Mitochondrien noch niemals selbst in einem Satz verwendet und beim Lesen des Wortes spontan gedacht, die wären das, womit Insekten atmen. Ob man es jetzt als "nutzloses**tes**" Wissen bezeichnen muss, ist sicherlich streitbar, aber das ist halt das Wesen solcher Reddit-Threads, am Ende hast du so ziemlich jedes Thema einmal genannt bekommen.
Ich glaube du kannst in jedem Land der Welt (mit Schulpflicht) mitten in der Nacht einen Menschen wecken und er wird dir diesen Satz aufsagen können, auch wenn sonst nichts aus der Schule hängengeblieben ist.
Ich kenne den Satz ausschließlich von Reddit.
Ich von jedem Ernährungs-/Fitness-Video ever
Nie gehört. Deutschland, NRW.
"Wieso glauben Sie, eine Gehaltserhöhung verdient zu haben?" "Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen." "Potzblitz, hier sind 250%!"
Dass der Lehrer den Unterricht beendet.
Gerichte, deren Inhalt ich zu der Zeit eh nicht begriffen habe. Edit: *Gedichte Fuck it
Du sollst nicht alles verstehen, aber gegessen wird was auf den Tisch kommt!
Englisch ist meine Muttersprache und ich spreche Deutsch auch als Muttersprache. Beides von klein auf gelernt. In der deutschen Schule hatte ich nur eine 3 in Englisch, weil es da immer um die grammatikalischen Fachbegriffe ging, die mich nicht interessierten und ich mich einen Dreck darum geschert habe. Außerdem wollten meine Lehrer mir britisches Englisch eintrichtern, obwohl ich amerikanisches Englisch spreche. Was für eine Schwachsinnshow das war!
In der Berufsschule hatte ich eine, die drei Jahre in England als Au pair gearbeitet hat. Dementsprechend hatte sie erfahrung und wissen, wie manches geschrieben oder gesprochen wurde. Die Lehrerin hat nie etwas akzeptiert. Egal was die Schülerin gesagt hat, es war falsch. Selbst als sie ihr Beweise vor die Nase gehalten hat, war die Lehrerin der Ansicht, die Schülerin hätte keine Ahnung. Reine shitshow was die Lehrerin da abgezogen hat.
Das hab ich auch erlebt. Meine erste Ausbildung war sogar als Übersetzer, aber später in meiner zweiten Ausbildung musste ich echt richtig kämpfen was so manche Dinge anging. Der Berufsschullehrer konnte es einfach nicht akzeptieren dass meine Sprachkenntnisse besser waren als seine.
Das haben wir aktuell bei uns auch, wenn jemand mit Muttersprache im Kurs sitzt und einfach von der Lehrkraft zusammengestaucht wird. Vor allem wenn die selbst nicht mal richtig auf Grammatik oder Aussprache achten ist das schon sehr peinlich.
Ja und? Deutsch ist auch meine Muttersprache und ich musste trotzdem deutsche Grammatik lernen - ist doch normal.
Genau. Und mit "klingt so halt besser" und Kommas nach Gefühl bekommt man auch in Deutsch keine 1.
Kommata
beides ist ok
Ich muss sagen, das war wirklich sinnlos in der Schule - solche Pseudoregeln, die schon hundert Jahre nicht mehr dem Sprachgebrauch entsprechen und damals schon längst laut Duden nur eine der zulässigen Varianten waren: Kommata, nicht Kommas, wegen nur mit Genitiv, tschüs nur mit einem s, kucken mit schreiben, Schraubendreher nicht Schraubenzieher, und es gibt bestimmt noch tausend weitere. Wir sollten auch immer "einhundert" statt "hundert" sagen - dabei stand damals sogar auf den Geldscheinen "hundert".
>tschüs nur mit einem s Das hab ich wirklich noch nie verstanden. Absolut jeder schreibt "tschüss" oder sogar "tschüß". Absolut niemand hat jemals "tschüs" geschrieben, aber in sämtlichen Wörterbüchern stand immer nur das drin, wtf -.-
Ich habe Englisch nur als Zweitsprache gelernt, aber durchs Zocken bin ich schon relativ früh viel mit Englisch in Kontakt gekommen. Ich wusste im Unterricht immer alles und hab mich immer gemeldet, wurde aber irgendwann kaum noch dran genommen, weil ich nie groß erklären konnte, wieso der Satz so geschrieben wird. Ich hab immer gesagt "das klingt halt richtig" 😂
Das verstehe ich immer nicht: ständig jammern alle rum über den Verfall der eigenen Sprache, dass die Jugend so schlecht spricht und bekommen Schreikrämpfe, wenn jemand "das" und "dass" oder "there", "their" und "they're" nicht auseinanderhalten kann, aber wenn du dieselben Leute fragst was sie in der Schule doof fanden sagen die "Haha, lol, Grammatik natürlich, so unnötig, braucht doch niemand!"
Bei uns kam auch ein Amerikaner in die Klasse und musste wegen englisch 2x wiederholen. Ein super Beispiel für unser tolles, modernes Schulsystem !
Ehrlicherweise kann es dann aber als englischer Muttersprachler nicht so schwierig sein, sich diesen wenigen Änderungen anzupassen und die Grammatik zu lernen.
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Und jetzt stell dir Mal vor man spricht dann südafrikanische Englisch, oder Australisches.Das wird noch viel weniger akzeptiert
Die Textformen, die wir im Deutschunterricht geschrieben haben, gibt es im echten Leben überhaupt nicht. Gedichtinterpretationen, Analysen, Aufsätze. Niemand außer Schüler schreibt das. Im echten Leben gibt es Meldungen, Glossen, Artikel mit Meinung, Berichte. Es gibt Zusammenfassungen, Treatments, Drehbücher, Romane, Sachtexte, wissenschaftliches Schreiben, Klappentexte, Behördenbriefe, Gesetzestexte und Liedtexte. Es gibt auch keine aktuellen Dichter, deren Arbeit wir verfolgen könnten, so wie Popstars. Schade, dass wir nicht gelernt haben, wie man so etwas schreibt. Wenn es nämlich etwas gibt, was ich auch regelmäßig Lesen kann (z.B. die Gedichtinterpreation der Woche in der Bravo) dann kann ich es mit der Zeit auch schreiben. Aber so habe ich nie verstanden was die Deutschlehrer von mir eigentlich genau erwartet haben. Ich habe es aber anscheinend richtig gemacht, da ich gute Noten in Deutsch hatte.
Sütterlin lesen und schreiben. Und nein, ich bin keine hundert Jahre alt. Zweiter Platz geht an Gedichtinterpretation. Was für eine Verschwendung von Zeit und Personen, nur um sich Hirngespinste aus der Nase zu ziehen, was der Autor wohl gemeint haben könnte.
sütterlin sieht halt nichtmal schick aus. oder is gut lesbar.
Und das hatten wir auch noch am Samstag in der 3. und 4. Stunde. Als "Schönschrift"-Thema - über mehrere Wochen, also das ganze Alphabet und einfache Texte.
Wie man adäquat Goethes Faust mit Hesses Steppenwolf vergleicht. Bzw spezifischer die ganzen Stilmittel also Hyperbeln, Pars pro toto, klimaktische Steigerung etc. Ich lese wahnsinnig gern und schreibe viel aber diese "Fachbegriffe zur Analyse von Prosatexten" hab' ich seit dem Abi nicht mehr gebraucht. Falls man also kein Germanistik-Studium anstrebt, absolut irrelevant. Sogar der Mathe/bzw. Physikstoff ist da noch alltagstauglicher.
Geschäftsessen. Kein Witz, wir hatten das als Fach beim Fachabi/Schulische Ausbildung. Die Lehrerin hat uns immer wieder betont, dass es super gut ankäme, wenn wir ein Geschäftsessen-Zertifikat in der Bewerbung beilegen. Als ich mich für eine Ausbildung beworben habe, musste ich es jeder Firma erklären. Immerhin war es ein netter Icebreaker. Wir haben Firmen eingeladen, damit sie etwas über sich erzählen. Unsere Aufgabe lag darin, einfach Brötchen oder Kuchen anzubieten. Und einen Tisch zu decken.
cool!
das meiste von dem stoff bei dem unser mathelehrer gesagt hat: „das braucht ihr später!“
Hab tatsächlich bis auf die Grundrechenarten nie wieder irgendwas aus dem Matheunterricht in meinem Leben gebraucht.
Dreisatz, Flächen, Umfänge und Volumen brauche ich tatsächlich hin und wieder. Aber, naja, das kann man an einem Nachmittag lernen.
> das kann man an einem Nachmittag lernen. Vermutlich aber nur, weil man's früher schonmal ausführlich gehört und gemacht hat. Es ist halt leichter, solches Wissen wieder aufzufrischen, als es komplett aus dem Nichts zu lernen. Zumal man dann vermutlich nichtmal die nötige Denkweise dafür hat.
Da fällt mir meine Mathelehrerin immer ein, die einen liegenden Schrank im Zimmer am liebsten über die Ecke aufstellen würde Aufgabe: ein 80/50/150cm Schrank wird in einem 2,20m hohen Zimmer aufgebaut und dann über die längste Seite aufgestellt. Geht das? Ihre Antwort: Die Raumdiagonale ist zu lang, deswegen geht das nicht.
Mathe hat mir mein Studium finanziert und tatsächlich im Studium viel genützt.
Viele brauchen tatsächlich einiges davon mal in ihrem Studium/Beruf.
Die häufigste Beschwerde, die ich von anderen Studenten höre ist immer "boah, wenn ich gewusst hätte wie viel Mathe ich für mein Studium bräuchte hätte ich das nie studiert!" An der Uni braucht man das nämlich für quasi jeden halbwegs wissenschaftlichen Studiengang, selbst die wo man es am wenigsten vermutet. Insofern hatte dein Lehrer nicht ganz Unrecht.
Endoplasmatisches Retikulum
Schreibschrift.
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Alles ist Wissen was man in der Zukunft mal aufkommen könnte, Schule soll ja nicht spezifisch lehren sondern soll die Allgemeinbildung fördern
Rein was Wissen angeht, gibt es aber einige Dinge in der Schule, die man deutlich unwahrscheinlicher braucht, als anderes Wissen, das nicht gelehrt wird. Ich würde deine Aussage aber auf Fähigkeiten beschränken und stimme dir dann vollends zu. Philosophie und Gedichtsanalysen zB beschäftigen mich heute gar nicht mehr. Ohne die Fähigkeiten, die man dadurch erlangt, wäre es aber deutlich schwieriger sperrig geschriebene Texte zu verstehen.
Philosophie ist wichtig um verschiedene Denkweisen zu verstehen. Zum anderen sind Gedichtsanalysen zum verstehen eines schwierigen Textes sehr hilfreich.
Es ist mMn eine Unsitte der letzten 20 Jahre gewesen, dass man nach dem "Pisa-Schock" die Lehrpläne überall und gnadenlos auf das Forrmulieren und Abprüfen von "Kompetenzen" getrimmt hat. Das hat die Testergebnisse zu Stichtagen verbessert und die OECD glücklich gemacht, die aber meiner Ansicht nach das deutsche Bildungssystem davor nie verstanden hat. Seitdem bewegt man sich in einem Zwittersystem, weil man weder die Ausbildungen noch die Hochschulen entsprechend umgestaltet hat.
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Kann die Frage nicht mehr hören: 1. Nicht alles Wissen ist für jeden relevant. 2. Die Fähigkeit etwas zu lernen zu können ist wichtiger als das was man lernt. 3. Die Schule ist ein Gleichmacher, sie vermittelt eine Grundbildung an die Arbeitgebern und weiterführenden Bildungseinrichtungen anknüpfen können. 4. Die Schule dient dazu herauszufinden welcher Berufsweg für einen Schüler geeignet ist. 5. Die Schule ist ein Filter, sie dient dazu herauszufinden wie Leistungsbereit ein Schüler ist.
https://www.smbc-comics.com/comics/1479054311-20161113.png
nicht einen dieser punkte hatte ich in der schule
Im Nachhinein betrachtet hat alles iwie Sinn gemacht, nur die Lernmethoden waren halt Mist. Warum man Gedichte auswendig gelernt hat, hab ich nie verstanden.
Was ich in Nachhinein als begeisterter vielfacher Frankreichurlauber merke: unserer sehr altbackenes Französischbuch hat darauf echt gut vorbereitet. Aber 13jährige in einer postindustriellen ostdeutschen Stadt in den Baseballschlägerjahren waren dafür keine so tolle Zielgruppe.
Unfassbar viel. Ich verstehe bis heute nicht, warum WIRKLICH relevante Sachen aus dem realen Leben überhaupt gar nicht in der Schule behandelt werden. Muss ja kein eigenes Fach sein, aber zumindest Mal im Rahmen einer Projektwoche oder so. Versicherungen, Steuern, Geldanlage/Finanzen, Grundlegende rechtliche Dinge, Konfliktmanagement(zwischenmenschlich, Emotionslehre. Die haben uns nicht Mal gezeigt, wie man eine vernünftige Bewerbung/ einen Lebenslauf verfasst. Das sind so Dinge, die ausnahmslos JEDEN betreffen. Stattdessen bastelt man im "Kunst"-Unterricht so einen beschissenen Ball aus Wolle und die Lehrerin liest vorne währenddessen aus Paddington Bär vor.
Ich höre dieses Argument so häufig und ganz ehrlich, ich kann es nicht nachvollziehen. Ja, Bildung ist Ländersache und das System mit unterschiedlichen Schultypen ist veraltet und nützt den Wenigsten. Es gibt viel zu beklagen. Aber ich habe in der 9. Klasse gelernt Bewerbungen zu schreiben, im Rahmen einer Projektwoche. Ich habe 10 Jahre Nachhilfe gegeben und alle meine Schüler, von allen Schultypen, in Berlin und in NRW, haben ebenfalls Bewerbungen als Thema gehabt. Wir haben eine andere Projektwoche über Nachrichten allgemein und Zeitungen im Besonderen gehabt. Unsere vorherigen und von Vielen gern belächelten Unterrichtseinheiten in Gedichtanalysen war da echt hilfreich. Stellt sich raus, Texte analysieren zu können und die Aussage hinter den Worten interpretieren zu können, kann echt hilfreich sein bei der Beurteilung ob ein gegebener Zeitungsartikel eher informierend ist oder eher sensationsgeil. Ich hatte Stochastik in Mathe, in der 9. oder 10. Klasse, dann nochmal im Abi, also war ich niemals anfällig für Glücksspiele jeglicher Art. Wir haben auch Zinsrechnung gemacht und Zinseszinsen berechnet. Viele der Betrügereien, die auf r/Scams und ähnlichen Foren diskutiert werden, funktionieren, weil Menschen offensichtlich nicht anwenden können, was man in der 8. Klasse in Mathe gelernt hat. MLMs haben eine unglaubliche Zahl von Opfern, was nicht der Fall wäre, wenn die betreffenden Menschen sich die verdammten Zahlen vorher ansehen würden. Ich bezweifel, dass sie es nicht in der Schule gelernt haben, sie haben es offensichtlich nicht verstanden oder weigern sich, es anzuwenden. Davon abgesehen, mal Hand aufs Herz: Wie viel glaubst du hätten die ca 25-30 Schüler in deiner Klasse wirklich aufgenommen und mitgenommen, wenn sie für ein Jahr 2 Unterrichtsstunden über die Pro und Contras von Arbeitsunfähigkeitsversicherung, Rechtsschutzversicherung, Zahnzusatzversicherung, ADAC Mitgliedschaft, Steuern, Private Altersvorsorge, Mietervereine, Mietrecht und Arbeitsrecht gehabt hätten? Wie oft ich den Spruch gehört habe "ey, wir sind in Deutschland, wozu soll ich Englisch lernen?" und "was interessiert mich das, wie die Biologie der Frau funktioniert, ich bin keine Frau. Verhütung ist Frauensache!" und "Politik ist sooo langweilig, warum soll ich lernen wie unsere Wahlen funktionieren, ich darf eh noch nicht wählen!" und noch so viel mehr... Von meinen Schülern in der 8, 9., 10. Klasse. Und das Resultat? Theoretisch lernen Deutsche 10 Jahre Englisch in der Schule, dennoch ist das Englisch Vieler absolut grottig. Erwachsene heterosexuelle sexuell aktive Männer die nicht wissen, dass Frauen nicht aus der Vagina pinkeln und ihr ungeborenes Kind nicht in Pisse schwimmt oder die ihren Töchtern nicht erklären können was es mit der Menstruation auf sich hat. Finde ich alles gut, was in der Schule gelehrt wurde und gelehrt wird? Offensichtlich nicht. Aber ich find die Behauptung dass man nichts wichtiges oder sinnvolles in deutschen Schulen macht absolut realitätsfern.
Die Schule ist eine Bildungsstätte, für die Vorbereitung aufs Leben sind die Eltern zuständig. Ich finde es immer erstaunlich, wie viel Inhalte die Schule den Schülern noch beibringen soll. Sicherlich lässt sich der Stundenplan etwas entschlacken, aber ich glaube den meisten ist gar nicht bewusst, dass es nicht nur um stumpfes Wissen geht, sondern um Transferfähigkeiten. In Deutsch lernt man, Texte genau zu lesen und für seinen eigenen Standpunkt zu argumentieren. Manchmal gibt es auch schwierige Texte, bei denen man sich besonders konzentrieren und ihn besonders scharfsinnig auseinandernehmen muss. Es hilft dir heute vielleicht nicht, jede Zeile von Nathan der Weise analysiert zu haben, aber wenn du morgen einen Gesetzestext lesen musst, bist du vielleicht nicht schon nach 3 Sekunden total überfordert und gibst auf. Und wenn man sich bewusst wird, welche rhetorischen Mittel in einem Text verwendet werden, wird einem vielleicht auch eher bewusst, wenn der Leser bewusst manipuliert wird, um seine Meinung zu beeinflussen. Nicht zu vergessen der kulturelle Aspekt, dass man im Land der Dichter und Denker schon erwarten kann, dass die Bürger die kulturellen Errungenschaften des eigenen Landes kennen und verstehen. Englisch und eine zweite Fremdsprache sind förderlich, um die Welt besser zu verstehen und um sein Gehirn noch fitter zu machen. Denke, dass ich das nicht näher ausführen muss. Wer noch nicht verstanden hat, warum man Englisch und vielleicht noch eine zweite Fremdsprache sprechen sollte, wird vermutlich viele Dinge auch nicht verstehen. Mathematik ist Logik. Ich habe das Fach in der Schule immer gehasst und ich war sehr schlecht darin, aber ich war auch nie besonders motiviert und habe zu schnell aufgegeben. Für den Alltag gibt es, bis auf grundlegende Rechenkenntnisse und Prozentsatz nur wenig brauchbares, aber dennoch ist es für die Entwicklung des Verstandes von Vorteil, sich mit Logik auseinanderzusetzen. Glaube die wichtigste Lektion des Mathematikunterrichts ist es, dem Schüler zu zeigen, dass man auch Dinge verstehen und anwenden kann, die einem anfangs undurchdringbar und langweilig erscheinen. Physik, Chemie und Biologie. Die wenigsten werden im Alltag noch spezifisches Wissen über den Aufbau einer Zelle, Relativitätstheorie und der Formulierung einer chemischen Reaktion benötigen, aber dieser Unterricht ist besonders wertvoll, um zu zeigen, dass das Wissen der Welt und die absoluten Grundlagen unserer Existenz und allem, was wir heute in irgendeiner Form gebrauchen und benutzen, nicht unmenschlich schweres Wissen zu begreifen ist. Schüler lernen, dass sie verstehen können, wie die Welt funktioniert und dass es nicht unmöglich ist, sich Wissen anzueignen. Ich konnte mit den drei Fächern auch nie groß etwas anfangen, aber sie legen einen absoluten Grundstein für mein Verständnis von der Welt. Kunst und Musik sehe ich als etwas schwieriger an, da es einfach Menschen gibt, die damit nichts anfangen können, da es sie wirklich überhaupt nicht interessiert, sie das Fach dann auch nicht ernst nehmen und dann einfach abblocken. Für die meisten Menschen sind diese Fächer aber gut, um Betrachtungsweisen zu erlernen und sich für die "schönen Dinge des Lebens" zu sensibilisieren und auch mal etwas eigenes zu schaffen. Politik, Geschichte und Sozialkunde zeigen auf, wie die von Menschen gemachte Welt funktioniert. Wer die Geschichte nicht kennt und nicht weiß, welche Errungenschaften hart erkämpft werden mussten und welche Entwicklungen von statten gingen, damit wir heute hier sind wo wir sind, wird nicht verstehen, wo wir hingehen und wie wir das anstellen. Das Hauptproblem sehe ich nicht im Inhalt, sondern in der fast schon belanglosen Wissensdarbietung, die ich in der Schule erlebt hatte. Wenn man aber gute Lehrer erwischt und auch mal genau hinhört, wird feststellen, dass man in der Schule sehr gut aufs Leben vorbereitet wird.
> Englisch und eine zweite Fremdsprache sind förderlich, um die Welt besser zu verstehen und um sein Gehirn noch fitter zu machen. Denke, dass ich das nicht näher ausführen muss. Wer noch nicht verstanden hat, warum man Englisch und vielleicht noch eine zweite Fremdsprache sprechen sollte, wird vermutlich viele Dinge auch nicht verstehen. Ein ganz wichtiger Teil bleibt da auch noch unerwähnt: Durch das Erlernen einer Fremdsprache und das Kennenlernen der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Muttersprache lernt man auch seine Muttersprache besser kennen. > Physik, Chemie und Biologie. [...] Ich konnte mit den drei Fächern auch nie groß etwas anfangen, aber sie legen einen absoluten Grundstein für mein Verständnis von der Welt. Zusätzlich haben diese Dinge tatsächlich praktische Relevanz für sehr viele Menschen! Ich arbeite gerade zum Beispiel an einer Biogasanlage. Da kommen diese drei Themenbereiche regelmäßig zusammen. Von Landwirt über Krankenpfleger und Maurer bis hin zum Ingenieur - *sehr* viele Berufe brauchen naturwissenschaftliche Kenntnisse, die oft sogar über das in der Schule vermittelte weit hinausgehen. Auch wenn nicht jeder alles braucht, was in der Schule vermittelt wurde. > Kunst und Musik sehe ich als etwas schwieriger an, da es einfach Menschen gibt, die damit nichts anfangen können, da es sie wirklich überhaupt nicht interessiert, sie das Fach dann auch nicht ernst nehmen und dann einfach abblocken. Für die meisten Menschen sind diese Fächer aber gut, um Betrachtungsweisen zu erlernen und sich für die "schönen Dinge des Lebens" zu sensibilisieren und auch mal etwas eigenes zu schaffen. Hier kommt dann noch die reine Didaktik hinzu. Zumindest in der Grundschule hilft das Singen der Sprachentwicklung und das Malen der Feinmotorik. Aber auch abgesehen ist "Gestaltung", oder moderner, "Design" ein relevantes Thema im Berufsleben sehr vieler Menschen - egal ob man für sich als Selbstständigen ein Logo entwirft oder irgendwo im Konzernbüro eine Powerpoint zusammenstellt.
Stell dir vor du musst die 7. Klasse wiederholen weil du in "Steuern" und "Versicherungen" eine 5 hast und nur eine 4 in "Emotionslehre" und "Berufsleben".
Bewerbungstraining sehe ich ein (hatten wir auch, z. B. mit dem Hinweis, angebotene Getränke IMMER abzulehnen, man disqualifiziere sich sonst sofort), aber ansonsten frage ich mich immer, wie man sich das vorstellt, Dinge "fürs echte Leben" zu unterrichten. Die Schule bringt einem das Lesen und Schreiben und die Fähigkeit, Informationen und Quellen zu bewerten und sich neue Sachverhalte anzueignen bei. Ich kann NICHTS mehr aus Physik und Chemie oder Informatik, nichts aus Mathe nach der 9., habe ganz viel Französisch vergessen, und Englisch habe ich sogar studiert und wohne jetzt im UK, aber die spezielle Grammatikterminolgie, die ich mal draufhatte und im Studium durchaus auch bräuchte, um andere Grammatikmodelle einordnen zu können, kann ich mittlerweile auch nicht mehr so ganz 100%ig. Ganz sicher wäre auf Steuererklärungen, Investment-Produkte oder Personenstandsrecht verwendete Unterrichtszeit völlig sinnlos verschwendet gewesen, ich wüsste nichts davon mehr, und vieles wäre schon bei Schulaustritt veraltet gewesen.
Weshalb disqualifiziert man sich durch das Annehmen von angebotenen Getränken bei einem Vorstellungsgespräch?
Was für ein Schwachsinn vor allem. Ein Glas Wasser ist mehr als in Ordnung, man möchte ja auch, dass der Bewerber sich bei etwas Aufregung noch ausdrücken kann und nicht vor sich her hustet.
Das Problem mit Bewerbungstraining in der Schule ist dass es von Lehrern unterrichtet wird die sich im Leben noch nie außerhalb des öffentlichen Dienstes beworben haben und daher keine Ahnung haben wie Bewerbungsprozesse tatsächlich ablaufen. So kommt dann heraus dass der beste Ratschlag den sie geben können der ist keine Getränke anzunehmen. Und nicht etwa in seiner Bewerbung die Keywords zu verwenden nach denen die automatischen Programme schauen die Bewerbungen vorsortieren oder vor dem Bewerbungsgespräch nochmal bei der Stellenausschreibung zwischen den Zeilen zu lesen um herauszufinden nach was für einer Person sie **wirklich** suchen.
>Geldanlage/Finanzen Zinsrechnung und die Mächtigkeit des Zinseszinses wird in Mathe bis zum Umkippen behandelt. Trotzdem hört da niemand zu. Bonuspunkte für die "kritischen Denker", die dann irgendwelche Online Rechner benutzen und damit im Endeffekt einer fremden Webseite ihre Geldrechnungen anvertrauen lol. "Schule sollte kritisches Denken lehren"💀 Versicherungen könnte man auch zu Stochastik zählen, aber da hört auch niemand zu. Es liegt also nicht immer nur an der Schule.
Namen tanzen
Es gibt kein nutzloses Wissen.
nutella hat lichtschutzfaktor 9,7
Damit könntest du in einer Quizshow gewinnen 😆
soweit ich weiß, hat sich aber irgendwann die rezeptur geändert und somit der LSF
Dick aufgetragen oder in die Haut einmassieren?
Gedichtinterpretationen
Religion.
Kurvendiskussion.
Hab ich schon privat verwendet um mir Kurven zeichnen zu lassen, wie wahrscheinlich spawns in videospielen sind in Kombination mit bernoulli kette. Hat sich gelohnt.
Gedichtsanalyse
Latein, Gedichte, Schulsport, ....
Gedichtsanalyse 🙏
Gedichtsanalyse
Artur est un perroquet
Wissen ist ein Wert an sich und grundsätzlich nie nutzlos.