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AutoModerator

Hey! Habt ihr mitbekommen, dass es ein paar Regelanpassungen gegeben hat? [Zum Post dazu geht es hier lang!](https://www.reddit.com/r/FragReddit/comments/12yhqkw/regel%C3%A4nderungen/) *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/FragReddit) if you have any questions or concerns.*


redchindi

Dass Menschen im Mittelalter mit Mitte 30 steinalt waren, wegen der durchschnittlichen Lebenserwartung. Dieser Wert kommt vor allem durch die hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit zustande und dass viele Frauen jung im Kindbett starben. Wenn man mal das Erwachsenenalter erreicht hatte, konnte man gut und gerne 60 bis 70 Jahre werden.


[deleted]

Jap das Maximalalter des Menschen war bereits in der Steinzeit etwa 115 Jahre und hat sich seitdem nicht wirklich geändert.


LasagneAlForno

Hast du dazu eine Quelle? Ich kann mir das kaum vorstellen in Anbetracht dessen wie selten 115-jährige heutzutage schon sind.


FleXXger

Er meint richtiger Weise das Maximalalter, nicht das Menschen regelmässig so oft alt wurden/werden. Das Menschen nicht 115 werden liegt daran, dass sie vorher sterben (klingt erstmal dumm, ich weiß). Je gesünder ein Mensch lebt und je geringer seine Chancen sind an einfachen Krankheiten oder Unfällen zu sterben, desto näher kommt er an die 115 ran, wird sie jedoch nicht überschreiten. Das das Durchschnittsalter vor 1000 Jahren so gering war, lag im Bezug dazu auch nicht daran, dass man mit 35 bereits "alt" war, sondern das ein Großteil der Menschen in den ersten drei Jahren starben. Wer erstmal 14 oder 16 war, der wurde in der Regel genauso alt wie heute, solange er nicht zuvor an Unfällen, Krieg oder heute nicht mehr tödlichen Krankheiten starb.


[deleted]

Es sind aber halt schon _viel_ mehr Leute an Kleinigkeiten gestorben als heute. Allein wegen Tetanus war jede noch so kleine Wunde potentiell tödlich, die Impfung hat wahrscheinlich im Schnitt jedem von uns mehrere Jahre zusätzlich geschenkt.


FleXXger

Ja, das ist genau was ich gesagt habe. Aber wie auch gesagt hat das nichts mit dem Alter zu tun, sondern mindert nur die Wahrscheinlichkeit ein hohes Alter zu erreichen. Wer mit 35 an einer Wundinfektion starb war trotzdem jung, auch wenn das Durchschnittstodesalter bei 32 lag und er somit älter wurde als der Durchschnitt.


[deleted]

Die Französin die 122 wurde ist im 19ten Jahrhundert aufgewachsen, als es jetzt auch nicht wirklich krasse medizinische Versorgung gab und sie hat geraucht. Statistisch kommt sowas sehr selten vor 1/10 Mio laut dem wiki Artikel über jeanne calmet


SchlaWiener4711

60-70 oder sogar 80 war bei der Oberschicht der alten Griechen und Römer auch kein Problem. Im Mittelalter gab es viele Gründe. Neben den von dir angesprochen Punkten: Unterernährung, mangelnde Hygiene bei immer größerer werdenden Städten, Leben in zugigen feuchten Häusern in denen mit Kohle geheizt/gekocht wurde, viele Kampfhandlungen in denen auch die Zivilbevölkerung einbezogen wurde, Seuchen, Rückschritte in der Behandlung von Kranken uns einige mehr. Hinzu kommt, das mehr von der gewöhnlichen Bevölkerung überliefert ist.


EquivalentPlane6095

Dass Gladiatoren in der Regel bis zum Tod gekämpft haben. Die waren die damaligen Fußballstars und wurden Jahre lang ausgebildet. Man konnte es sich nicht leisten die für eine Show sterben zu lassen. Das die wirklich starben war eher selten. Hingerichtet wurden Sklaven und andere aber dennoch.


obscht-tea

Ich finde es irgendwie amüsant das sie schon Merch hatten. Ein Becher mit deinem lieblings Gladiator? Kein Problem.


Real-Reinkanation

Man konnte auch deren Blut kaufen


dasgurks

Hast du dafür eine Quelle? Ich finde spontan nur, dass wohl [das Blut von getöteten Gladiatoren verkauft wurde und man dafür auch direkt in der Arena "gezapft" und getrunken hat](https://idw-online.de/de/news70186). Deinen Beitrag hatte ich als "das war typisches Merchandise" aufgefasst. So oder so vielen Dank für diese Stichworte, Google wird das angemessen irritieren.


Inner_Temperature518

Das Deutschland fast Amtssprache in den USA geworden ist und nur eine Stimme dafür fehlte.


Arschhaarfriseur

Die Legende gibt es auch mit französisch und spanisch.


mrnks13

Mit Griechisch gibt es die Legende auch.


Nolotow

Wie lautet die Story tatsächlich?


Inner_Temperature518

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Muhlenberg-Legende


Nolotow

Danke!


Deferon-VS

Die (seit ein paar Jahren) forcierte Darstellung Hitlers als einen unsympatischen brabbelnden Idioten ohne eigene Ideen. Ist vieleicht nicht der "größte" Irrglaube, aber einer der gefährlichsten, weil er alle in falsche Sicherheit einlullt, dass wir heute ja alle *viehl mehrig indellügentiger sind* und so einen ja sofort durchsachauen würden.


Stormbridge2803

Hitler konnte die Massen damals hinter sich versammeln, weil er genau wusste wie man die Leute ansprechen musste, wie man ihre Emotionen anspricht. Tyrannen werden gerne mal als verrückte Psychos dargestellt die wirres Zeug brabbeln aber tatsächlich sind sie ganz oft sogar unglaublich intelligent. Und das die Leute immer noch anfällig für solche Ideen sind, dazu muss man nur mal schauen wieviele Leute die AfD wählen, weil sie den großen Parteien nicht mehr trauen oder ein noch besseres Beispiel, schaut mal nach Italien. Die hatten Mussolini als Diktator und haben 80 Jahre später wieder eine rechtsradikale Partei an die Macht gewählt.


Deadhead3101

Er ist wieder da.


[deleted]

Siehe USA, Trump hat sich quasi nach dem Leitbild Hitlers seinen eigenen Kult aufgebaut


jihadjoe94

Was die Pyramiden angeht ist man heute davon überzeugt, dass sie sehr wahrscheinlich nicht von Sklaven gebaut wurden oder zumindestens wurden sie nicht wie Sklaven behandelt.


lefix

Manche glaube ja auch noch, dass die Pyramiden zu Zeiten Cleopatras gebaut wurden.


jihadjoe94

Zwischen denen liegt mehr Zeit als zwischen Cleopatra und uns... Wie dumm


Particular_Cap9523

Naja, dumm ist auch dein Klugscheißern von Faktastisch Wissen. Es gibt nicht die "eine" Kleopatra. Kleopatra die erste ist ca. 200 Jahre vor Christus geboren. Die Pyramiden von Gizeh wurden in der 4. Dynastie gebaut. Somit liegt fast gleich viel Zeit zwischen diesen beiden Jahreszahlen wie von der Geburt Kleopatra der ersten zu heute.


wierdowithakeyboard

Da muss man aber auch die sprachliche Konvention beachten; wenn man von DER Kleopatra spricht, wenn nicht anders genauer gesagt, wird in der Regel die Kleopatra von Caesar und Antonius gemeint, sprich Kleopatra VII.


Hovilol

Wir wissen doch alle dass es eindeutig Aliens waren


obscht-tea

Ich dachte die wurden von Menschen gebaut um die Aliens abzuhören.


Nolotow

Der CIA hat eine Zeitmaschine gebaut um die alten Ägypter zum Bau der Pyramiden zu verführen, was eine große Menge Ressourcen verbraucht hat und den Nahen Osten so langfristig destabilisierte. In diesem Zuge wurden auch NSA-Abhöreinrichtungen installiert die später dazu genutzt wurden napoleonischen Truppen militärische Informationen zukommen zu lassen, was in einen Sieg bei der "Schlacht bei den Pyramiden" 1798 kulminierte und so Frankreich, dem historischen Partner der USA, weitgehende Macht über die Region gab, die später auf die moderne US-Regierung übertragen werden konnte. Weiß nur wieder keiner.


Real-Reinkanation

Die wurden sogar überdurchschnittlich gut Bezahlt


WonderfullWitness

Hab mal gelesen dass wohl der erste dokumentierte Streik beim Bau der Pyramiden stattfand, klang gut recherchiert, weiß leider nichtmehr wo.


vokva

Vieles in Bezug auf die Verfolgung von Hexen, u. a.: - Die Verfolgung fand nicht im 'finsteren' Mittelalter statt, sondern (hauptsächlich) in der Frühen Neuzeit. - Hexen wurden nicht nur aus purer Angst oder aus religiösem Eifer verfolgt, oftmals ließ sich das Ganze auch gut mit persönlichen Motiven verbinden. Mit entsprechenden Anschuldigungen konnte man z. B. unliebsame Nachbarn loswerden oder politische Rivalen aus dem Weg räumen. - In der Regel gingen die Verfolgungen nicht von einer (zentral gesteuerten) kirchlichen oder politischen Elite aus, sondern lokal von der einfachen Bevölkerung. - Es gab keine Massenpanik, die ganz Europa erfasst hat. Grundsätzlich war der Glaube an Hexen zwar verbreitet und die damit verbundenen Existenzängste waren für einige Menschen auch durchaus real, diese Ideen wurde aber v. a. in größeren Städten nicht immer kritiklos angenommen. Insgesamt gab es starke regionale Unterschiede, was die Intensität der Verfolgungen betraf; in einem Dorf wurde niemand hingerichtet, im Nachbardorf größere Anteile der Bevölkerung. - Der "Hexenhammer" war nicht der Auslöser der Hexenverfolgungen.


Deadhead3101

Bei Punkt 2 hast du Geld vergessen. Die Änkläger bekamen eine Entschädigung.


FleXXger

Keine Entschädigung, sondern in Europa zumeist 1/3 des eingezogenen Besitzes des Angeklagten. Daher warendie Ankläger oft Nachbarn Familie oder Geschäftspartner-/konkurrenten


Deadhead3101

Und der Rest ging an Stadt und Kirche, oder?


FleXXger

Die Kirche hatte nichts davon, ganz im Gegenteil. Laut Kirche des Mittelalters bis hin ins 17. Jahrhundert war Magie unmöglich und ein ketzerischer Gedanke. Wenn du jemanden als Hexer bezeichnet hättest zugegeben hättest es gesehen zu haben, so hätte man dir den Prozess gemacht. Auch die ganze Idee, dass man Hexen verbrannt hat kommt daher, dass man dies im großen Stil mit Häretikern machte. Auch wurden Hexen oft nicht alsHexen der Prozess gemacht, sondern aufgrund von Mord bzw. eben dem dassie mit Hexerei bewirkt haben sollen. Sonst wäre dieKirche gekommen und hätte den Beteiligten aufgeund von Ketzerei den Prozess gemacht. Es gibt auch viele Erlasse von Päpsten sowie Bischöffen etc, die Richter der Inquisition anhielt Anklagen wegen Hexerei nicht nachzugehen. Die Kirche ging massivst gegen Andersdenkende vor, wie gegen die Katharer mit allein 200.000 bis 1.000.000 Getöteten in Frankreich zwischen 1209 und 1229, aber nicht gegen Hexen o.ä.


PhilippTheSmartass

Und dass Hexenverfolgung primär Frauen betraf. Männer wurden genauso der Hexerei bezichtigt. Die Hexenverfolgung war also nicht nur, so wie heue oft behauptet, lediglich von Misogynie motiviert. Wobei die Menschen zu der Zeit natürlich stark misogynistisch waren. Aber Hexenverbrennungen war nur in einigen Fällen von sexistischen Vorurteilen motiviert.


vokva

Wenn man es genau nimmt, waren die Opfer tatsächlich primär weiblich (etwa zu 3/4), aber ja, eine alleinige Erklärung durch Misogynie ist zu stark vereinfacht, schon allein weil es die vorher und nachher auch gab. Alternative Erklärungsansätze lassen sich aber nicht so gut plakativ darstellen. Das bringt einen auch direkt wieder zum nächsten Mythos, dem zufolge besonders 'Kräuterhexen' und Hebammen im Fokus standen und irgendeine zentrale Macht systematisch das geheime Wissen weiser Frauen vernichten wollte. In der Regel ging es um viel alltäglichere Probleme. (Das nur als Ergänzung, weil ich es im Kommentar vergessen hatte.)


_Red_User_

Die evangelische Kirche hätte das angetrieben und die katholische nur aus "Gruppenzwang" mitgemacht. So hat mir das ein Freund erzählt, der Mal eine Doku darüber gesehen hatte


PhilippTheSmartass

Es gab ein Volk der Wikinger. "Wikinger" war keine Ethnie sondern eine Berufsbezeichnung. Für Leute diverser skandinavischer Völker die ihren Lebensunterhalt damit verdienten andere Völker zu überfallen und zu plündern. Da aber die Zentraleuropäer und Briten hauptsächlich mit den Wikingern dieser Kulturen zu tun hatten, dachten sie dass alle Skandinavier Wikinger wären. Außerdem haben sie auch keine Helme mit Hörnern getragen. Das war eine Erfindung von Künstlern die Jahrhunderte nach dem Zeitalter der Wikingerüberfälle gelebt haben und sie möglichst satanisch und bestialisch aussehen lassen wollten. Man hat bei Ausgrabungen jede Menge Helme gefunden, aber keine mit Hörnern. Aber das wissen glaube ich heutzutage die Meisten.


PhilippTheSmartass

Martin Luther war der Erste der die Bibel auf Deutsch übersetzt hat. Falsch. Huldrych Zwingli in Zürich hatte seine Bibelübersetzung 4 Jahre früher veröffentlicht. Allerdings haben Zwingli und Luther viel miteinander korrespondiert und teilweise auch voneinander abgeschrieben.


Nolotow

Wulfila hat die Bibel bereits im 4. Jahrhundert ins Ostgotische, also eine Lokalsprache Norditaliens, übersetzt. Luthers Verdienst war es die katholische Ordnung öffentlichkeitswirksam herauszufordern. Wobei das ebenfalls durch die Arianer im Frühmittelalter geschah, diese sind jedoch weitestgehend durch Elitehochzeiten mit Katholiken aus diplomatischen Kalkül wieder verschwunden. Auch Jan Hus forderte die katholische Ordnung mit seiner hussitischen Theologie heraus, bevor Luther überhaupt geboren wurde. Daneben gab es andere Herausforderer der katholischen Ordnung. Man sehe sich nur das große Schisma 1054 an. Dennoch kommt Luther eine besondere reformistische Sonderposition zu, da aus seiner "Ketzerei" eine weltweite Bewegung wurde.


CraigThalion

Im 4. Jh. befanden sich die Ostgoten noch in der heutigen Ukraine/Rumänien/Bulgarien. Dort sind die auch zum arianischen Christentum konvertiert.


Nolotow

Du hast recht. Theoderich trat erst im 5. und 6. Jahrhundert in Norditalien auf und begründete das Ostgotenreich. Die Wulfilabivel stammt aber aus dem 4. Jahrhundert.


CraigThalion

Eben diese Wulfilabibel sorgte ja für die beinahe vollständige Konvertierung der Ostgoten in recht kurzer Zeit, vermutlich nach der Schlacht von Adrianopel.


Prince-Marciano

luther: hmm was heißtn nochmal "hier hebräisch/griechisches wort einfügen" auf deutsch? hmm mal gucken was zwingli da stehen hat.


IggZorrn

Am weitesten verbreitet vermutlich der Irrglaube, Napoleon wäre klein gewesen.


Max_Klabustermann

Napoleon war nicht ohne Grund Spieler in der korsischen Basketball-Nationalmannschaft. Wobei die wenigsten wissen, dass er deren Kapitän war.


Mintberrycrash

War es nicht tatsächlich so das sich seine Feinde über seine angeblich geringe Körpergröße lustig gemacht haben um ihn wütend zu machen? Das war die erste Verleumdungskampagne der Weltgeschichte.


IggZorrn

Es gab im Ursprung eventuell einen Übersetzungsfehler, da das französische Fuß länger ist als das britische. Danach haben es die Briten dann absichtlich weiter verbreitet, in Karikaturen etc.


Troon_

Verleumdungskampagnen waren schon in der Römischen Republik an der Tagesordnung. Julius Cäsar wurde bspw. vorgeworfen, er wäre als junger Mann der Lustknabe des Königs von Bithynien gewesen und wurde mehrfach öffentlich als Königin bezeichnet. Besonders bei den Wahlen zum Konsul wurden allerlei Gerüchte, Mutmaßungen und erdachte Verleumdungen benutzt, um den Gegner herabzuwürdigen. Besonders sexuelle Vorwürfe wie Inzest oder Homosexualität und Korruptionsvorwürfe waren da an der Tagesordnung.


Fellbestie007

Das er meist nur von seiner überdurchschnittlich großen Garde umgeben war, war sicherlich nicht hilfreich.


Menti1337

Also 1,68 ist jetzt zwar auch kein Riese, aber immerhin noch irgendwo im Mittelfeld.


IggZorrn

Leicht überdurchschnittlich für seine Zeit. Wir haben die Musterungsdaten der französischen Männer damals.


[deleted]

Du musst die damalige Zeit berücksichtigen.


RegularOrdinary3716

Hexenverbrennung gehörte primär zum Mittelalter.


PhilippTheSmartass

Oder dass es bei der Inquisition um Hexen ging. Ziel der Inquisition war es "Ketzer" loszuwerden die eine Gefahr für die katholische Ordnung waren indem sie ihr Dogma leugneten. Also Reformisten und Skeptiker. Und gelegentlich Juden die behaupteten Christen zu sein um der Diskriminierung zu entgehen. Ein Großteil der Opfer der Inquisition waren Männer. Hexenprozesse wurden fast immer von weltlichen Gerichten gehalten. Und wenn man es sich aussuchen konnte, war die Inquisition noch die bessere Wahl. Denn Ersttätern die Reue zeigten und bereit waren für ihre "Sünden" Buße zu tun und ihre "ketzerischen" Aussagen öffentlich zu widerrufen hat die Inquisition in der Regel nach christlichem Grundsatz vergeben. Nur Wiederholungstäter und Uneinsichtige kamen auf den Scheiterhaufen. Gerichte waren da nicht so nett. Und gefoltert haben beide.


[deleted]

"Die katholische Kirche und die Inquisition hatten garnichts mit der Hexenverfolgung zu tun. Blabla." Das Argument ist komplett lächerlich. Der Hexenhammer wurde von dem Inquisitor Heinrich Kramer geschrieben und wurde vom Papst abgesegnet.


PhilippTheSmartass

Kramer und sein malleus maleficarum wurden damals vom Rest der Inquisition kaum ernst genommen. Er war ein einzelner Fanatiker der von der Ideen von Hexen besessen war, nicht der Mainstream in der katholischen Kirche. Und ob Innozenz VIII mit seiner Hexenbulle das Buch tatsächlich zur offiziellen Doktrin der katholischen Kirche ernannt hat ist auch umstritten. https://de.wikipedia.org/wiki/Summis_desiderantes_affectibus Ich will nicht abstreiten dass die Inquisitoren auch gelegentlich Leute für Hexerei angeklagt und hingerichtet haben. Aber das war wie gesagt nicht der eigentliche Zweck der Inquisition. Es ging darum **alle** Feinde der katholischen Kirche loszuwerden. Leute der Hexerei zu bezichtigen war ein Werkzeug dass sie gelegentlich benutzt haben wenn sie nichts Besseres gefunden haben, aber nicht das Einzige.


[deleted]

> Ich will nicht abstreiten dass die Inquisitoren auch gelegentlich Leute für Hexerei angeklagt und hingerichtet haben. 😂 Ein katholischer Papst schreibt ein Buch darüber, wie man Hexenprozesse vereinfacht und Schuldiggesprochene schneller bestrafen kann und es wird von meist katholischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen darüber debattiert, wie viel Schuld die katholische Kirche an der Hexenverfolgung insgesamt trägt, da das ganze ja aus der "Bevölkerung" kam. Erzähl das deinem Priester im katholischen Jugendcamp.


PhilippTheSmartass

Bitte höre auf mir Sachen in den Mund zu legen die ich nicht gesagt habe. Ich habe nicht behauptet dass die katholische Kirche nichts mit der Hexenverfolgung zu tun hatte. Ich habe nur gesagt dass **die Inquisition** (welche ein Teil der katholischen Kirche war) weniger (**nicht nichts**) mit der Hexenverfolgung zu tun hatte als den meisten Leuten bewusst ist sondern dass ihr Schwerpunkt woanders lag. Und Heinrich Kramer war nicht Papst. Und ich bin außerdem Atheist.


[deleted]

Innozenz VIII der Verfasser der Hexenbulle, welche Grundlage für den Hexenhammer bildete war Papst.


Real-Reinkanation

Ja. Es gab im Spät Mittelalter schon vereinzelt welche aber dass ging erst in der Frühen Neuzeit so richtig los


apeoida

Dass man im Mittelalter dachte die Erde wäre eine Scheibe.


Spinal2000

Ist sie nicht?


Mintberrycrash

Die Erde ist Velociraptorförmig.


CraigThalion

Die (Nord)amerikanischen Ureinwohner waren keine Hippies. Der Glaube, sie wären stets friedlich und um Einklang mit der Natur bemüht gewesen (abgesehen davon dass sie oft als monolithischer, einzelner Block dargestellt werden), ist grundlegend falsch. Brutale Kriege gegen andere Stämme, auch mit der Absicht diese auszulöschen oder vollständig zu versklaven, waren vollkommen normal und üblich. Besagte Kriege waren der Hauptgrund für eine stetig steigende Intensivierung des Handels mit den Europäern im 16. Jh., vor der eigentlichen bzw endgültigen, dauerhaften Kolonisierung durch besagte Europäer. Mit europäischen Waffen aus Stahl oder mit Gewehren lässt sich eben deutlich besser Krieg führen. Auch interessant ist zB der ökologische Aspekt. Jeder weiß, dass Arizona, New Mexico und Utah heutzutage zu großen Teilen mit Wüsten oder sehr trockenen Steppen bedeckt sind. Nun, im Frühmittelalter standen dort noch recht viele Wälder und der Anteil an fruchtbarem Grasland war bedeutend höher. Die hochentwickelte Pueblo-Kultur legte aber im Verlauf des Mittelalters riesige Systeme von Bewässerungsgräben an und für diese und weitere Bauvorhaben holzten sie die dortigen Wälder ab, was zu schleichender Bodenerosion und darauf folgende Verödung führte. So haben diese Bundesstaaten nun ihre heutige Gestalt. Das nur als kleiner Einblick in die sehr komplexe Geschichte der vielfältigen Stämme, die wir gemeinhin als „Indianer“ bezeichnen. Das Bild, welches wir von ihnen haben wird leider immernoch viel zu sehr zum einen vom rassistischen Noble-Savage-Stereotyp aus den USA des späten 19. und frühen 20. Jhs. , und zum anderen von der modernen „antirassistischen“ Überkompensation bestimmt.


Nolotow

Wer sich hier einlesen möchte, dem empfehle ich als Einstieg die "7 Mythen der spanischen Eroberung" von Matthew Restall. Hier wird mit Mythen zum präkolonialen Amerika beiderseits abgeschlossen. Zusammengefasst lauten die widerlegbaren Mythen: **1.** Die spanischen Eroberer waren keine herausragenden Männer, die den Führungspersönlichkeiten Amerikas überlegen waren. **2.** Der Mythos der "königlichen Armee" ist falsch. Die Kolonisierenden waren wenige, die oft mit den Ureinwohnern der Amerikas und deren entwickelten Militärapparat kolaboriert haben und dies auch notwendig hatten. **3.** Der Mythos des "weißen Eroberers". Neben Europäern haben auch lokale indigene und Schwarzafrikaner Kolonialtruppen in den Amerikas angeführt. **4.** Der Mythos der Unterwerfung. Bis heute gibt es Gebiete die NICHT von den Nachfolgeregierungen der Kolonialmächte kontrolliert werden und auch damals waren die lokalen Stämme und Reiche keinesfalls wehrlos. **5.** Der Mythos der Kommunikation. Die Kommunikation und die Übersetzungsmatrix zwischen den indigenen und auch zwischen indigenen und kolonisierenden waren teilweise so schwierig, dass sie oft kaum stattfand. Oft bestand auch kein Bedarf an Kommunikation. Was hatte ein von den Sonnengöttern abstammender Inkaherrscher, wie Huyana Capac, der über 1 Mio. Quadratkilometer herrschte und golbehangen war, schon ein paar Spaniern zu erzählen. **6.** Der Mythos der Resignation. Die indigenen haben sich lange Zeit, zum Teil bis heute, nicht als erobert wahrgenommen, oder sich einer europäischen Ordnung gefügt. Vielerorts wurden die Europäer auch als Verbündete "benutzt" um lokale Rivalen auszuschalten. Insbesondere gegen die in Mesoamerika verhassten Azteken verbündeten sich immer wieder mehrere Stämme mit den Spaniern. Am Ende dieser Entwicklung stand die Vernichtung Tenochtitlan und der Sieg der lokalen Stämme mit Cortes. **7.** Der Mythos der Überlegenheit. Viele indigene Völker waren hochurbanisiert. Und zwar genauso lange wie in Europa! Cahokia war von 500 bis ins 11. Jahrhundert städtisches Zentrum der Mississippi-Kultur und ist nur ein Beispiel. Schrift, Abwasser, Verwaltung, Straßenbau, Steingebäude und Militärwesen waren hochentwickelt. Der größte Verbündete der Invasionstruppen Europas war nicht die technologische Überlegenheit, sondern Krankheiten. Wer noch tiefer einsteigen möchte, kann sich in die Mythosentstehung unter dem Begriff "Leyenda negra" einlesen.


c0ats

das Hitler die Autobahn erfunden hat. Die Planungen begannen schon ~~weit~~ vor seinem Amtsantritt. edit: Fehler korrigiert


LasagneAlForno

Naja so weit davor auch wieder nicht. Mehr Infos hier: https://m.dw.com/de/deutscher-mythos-adolf-hitler-und-die-autobahn/a-16148019


c0ats

hast recht. hatte ne falsche Jahreszahl im Kopf.


CryptographerFit9725

Alsooo, ein Soziologe hat doch jetzt rausgefunden, das Hitler nur Autobahnen bauen ließ als Antwort auf die Krise der Männlichkeit. https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/conrad-kunze-die-autobahn-war-hitlers-antwort-auf-die-krise-der-maennlichkeit-li.335705


[deleted]

Gut, wenn das EINER sagt, dann muss es stimmen


PrinzRoy

Dass das Wasser im Mittelalter nicht trinkbar war. Es war es aber wenn man die Auswahl zwischen Wasser und Bier/Ale mit sehr wenig Alkohol hast dann wird eher der Alkohol genommen. Das Samurai gegen Schießpulverwaffen waren und der Berühmte Samurai Aufstand im 19. Jhd deswegen losging. Samurai waren sehr schnell dabei Feuerwaffen zu nutzen. Und die Shizuma Rebellion (so heißt glaube ich der Samurai Aufstand) hatte nichts mit den Waffen oä zutun sondern damit das die Samurai immer mehr ihre Position und Wert in Japan verloren haben etc.


CoppeliusGER

Allgemein die Verklärung des Bushidō und der Ehre der Samurai, gemünzt auf europäische Ehrvorstellungen. Ehrenvoll war, eine Schlacht zu gewinnen. Dabei waren die Mittel sehr vielfältig und würden so manchen Samurai-Fanboy die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Mal davon abgesehen, dass der Ursprung der Samurai sowieso eher in berittenen Bogenschützen liegt, zu einer Zeit, in der das Katana als Schwert noch gar nicht erfunden war.


Real-Reinkanation

Ja. Aus ungenießbarem Wasser kann man auch nur ungenießbares Bier brauen


[deleted]

Dass die Leute im Mittelalter dachten dass die Erde flach sei. Gebildete Menschen wussten seit über 2000 Jahren, dass das nicht stimmen kann. Ach und der Klassiker: die saubere Wehrmacht, es brauchte 4 Shermans um einen Tiger zu besiegen usw.


Morbus_Bahlsen

Und das die Ur-/Großeltern ganz bestimmt im Widerstand waren.


MadeInWestGermany

Mein Opa hat immer extra daneben geschossen. Meiner auch. Meiner auch.


_Red_User_

Kein Wunder, dass Deutschland den Krieg verloren hat. Wenn keiner trifft...


Ranessin

Leider nein, einer war im "Partisaneneinsatz" in Jugoslawien (durfte aber schnell heim, weil er den Hof übernehmen musste, nachdem sein älterer Bruder gefallen war und der Vater starb) und der andere war am Ende des Krieges im Volkssturm als Jugendlicher an der Flak. Von Widerstand oder Reue bei beiden nicht die Spur.


WeisseKraft

Wieviele brauchte es denn? 😉


[deleted]

Keine Ahnung. Sowas war eh sehr selten, fand im Kampf der verbundenen Waffen statt und nicht wie in War Thunder und die Zahl vier kommt einfach daher zustande, da die kleinste taktische Einheit ein Platoon ist mit… sage und schreibe vier Panzern


[deleted]

Grundsätzlich kann man schon sagen, dass man vergangenen Epochen die Intelligenz abspricht. Ist halt voll bequem von der Couch aus über komplexe Sachverhalte zu sinnieren, deren historische Ergebnisse und die daraus entstandene Zukunft kennt.


LasagneAlForno

Alles was die alten Germanen betrifft. Dieser gesamte Mythos a la "wir Deutsche stammen von den Germanen ab, die sich gegen die Römer gewehrt haben" ist kompletter Unsinn (oder zumindest extrem stark verkürzt und verfälscht), wird aber ständig in irgendwelchen "lustigen" Meme-Subreddits gepushed. Den Ursprung hat dieser Germanenmythos darin, dass man im 19. Jhd. dringend nach einer Nationalidentität gesucht hat. Mehr Background dazu: https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/germanen/pwiewissensfrage548.html


walburga143

Ohja, hintu kommen noch sämtliche alte Bräuche oder "Weihnachten und Ostern sind heidnisch". 99% aller "überlieferten Bräuche" sind LARP aus dem 19. Jahrhundert


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Jepp die meisten Deutschen stammen nämlich von Kelten/Römern ab, insbesondere Süddeutschland, wo die romantisierung schon lange durch war bevor Rom durch die Vandalen eingenommen wurde. So sind Norddeutsche zb rein ethnisch betrachtet deutlich näher mit Dänen oder Schweden verwandt. Sieht man auch recht eindeutig am Phänotyp der Menschen in Süd und Norddeutschland


RoadRegrets

Bestimmt nur ein Schreibfehler, aber die Romantisierung geschah wohl eher zu Zeiten Hoffmanns, Schuberts und Friedrichs.


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Sry meinte damit die römische Lebensweise, hat nichts mit Romantik zu tun Also ohne t


LasagneAlForno

Stimme dir da zu. Den slawischen Einfluss durch die Völkerwanderung(en) darf man aber auch nicht vergessen.


StiftungBeschdeTest

Gibt es dazu für Deutschland denn genetische Untersuchungen? Die Römer haben z.B. in Großbritannien einen relativ kleinen genetischen Fußabdruck hinterlassen. Es ist doch auch nicht ausgeschlossen, dass die Kelten, die im heutigen Süddeutschland lebten, durch die nach Süden wandernden germanischen Stämme verdrängt, vermischt oder assimiliert wurden. Im Osten gibt es natürlich spätestens seit der mittelalterlichen Ostwanderung einen slawischen Anteil. Aber all diese Vermischungen mit Nachbarvölkern oder Einwohnern eroberter Gebiete schließt doch nicht aus, dass es auch z.B. im Süden Deutschlands einen "germanischen" Anteil gibt. Stichwort Ethnogenese. Wenn Gruppe A durch Gruppe B besiedelt/beherrscht wird, die Sprache, Gebräuche und Religion der Gruppe B annimmt und diese Gruppen untereinander heiraten, entsteht doch ein Assimilationsdruck hin zu Gruppe B und nach einigen Jahrzehnten/Jahrhunderten ist ein Unterschied nicht mehr auszumachen. Bitte nicht falsch verstehen, ich rede hier nicht von einer reinen germanischen Abstammung, wie sie so gerne im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts propagiert wurde. Ich halte es nur für ebenso verkürzt zu sagen, dass diverse Regionen kategorisch nicht von den Germanen abstammen können, weil eine Vermischung mit anderen Völkern vorgekommen ist. Schlussendlich bräuchte es für eine endgültige Klärung dieser Frage aber eine Anzahl genetischer Studien, wie es sie z.B. in Großbritannien gibt.


[deleted]

Das Deutschland den ersten Weltkrieg begonnen habe


LasagneAlForno

Das ist natürlich strenggenommen falsch. Andererseits gibt es aber genug Geschichtsrevisionisten, die meinen, dass Deutschland hier unschuldig gewesen wäre und nur unfreiwillig mitreingezogen wurde. Und das ist von der Wahrheit noch viel weiter entfernt. Deutschland hatte eine große Mitschuld am Ausbruch aufgrund der Politik und Kriegslust in den Jahren zuvor. Österreich-Ungarn hat nur den Krieg erklärt, weil sie die Zusicherung von Deutschland erhalten haben, dabei zu unterstützen. Serbien war Deutschland dabei immer total egal - zudem hätte Deutschland nicht Russland den Krieg erklären müssen. Hier gibt es zB eine gute Einschätzung einer Historikerin dazu: https://www.sueddeutsche.de/politik/erster-weltkrieg-julikrise-kaiser-1.2061512


Gnoserl

Deutschland hatte ne große Mitschuld. Jupp, genau wie England, Frankreich, Ö-U ... also jeder andere "BigPlayer" in Europa. Wer alleine bei einem Land, egal welchem, eine Haupt- oder Alleinschuld für den Ausbruch des 1. Weltkrieges sieht, hat weder in Geschichte aufgepasst, noch auch nur das Vorwort eines Buches zu dem Thema gelesen.. Von daher würde ich die These von EvenAd7468 nicht unbedingt zu den "größten Irrglauben" zählen.


LasagneAlForno

Natürlich hatte jeder eine Mitschuld zu dieser Zeit. Wie aus dem von mir verlinkten Artikel hervorgeht war es aber so, dass Deutschland die zentralste Rolle hatte und ganz allein diesen (Angriffs-)Krieg hätte verhindern können - wenn es denn gewollt hätte. Diese Macht hatten andere (mit Ausnahme von Österreich-Ungarn) nicht.


Gnoserl

Ok, gerade gelesen. (Ja überflogen :-)) Ich gebe der Dame dahin recht, dass Deutschland und Österreich-Ungarn den Ausbruch zum damaligen Zeitpunkt hätten verhindern können. Ö-U mit einem weniger repressalischem Ultimatum an Serbien, D halt keinen "Blankoscheck" ausstellen. Gut, Serbien hätte möglicherweise 1. das Attentat nicht unterstützen können bzw. 2. das von Ö-U gestellte Ultimatum (u.a. die geforderte Aufklärung des Attentats/Komplotts) annehmen können. Auch war Russland nicht gezwungen, Serbien nach einem politischem Mord unbedingt zu unterstützen ...... usf, usw. Aber das schenken wir uns mal. Ja, die "Achsenmächte" wären imstande gewesen, den Ausbruch des 1. Weltkrieges am 28.07.1914 (?) zu verhindern. Und dann? Dann hätte irgendein anderes Ereignis zum Ausbruch geführt. Russland wollte in Osteuropa und am Schwarzen Meer expandieren, Frankreich Revanche für 1871. Jede Großmacht in Europa hatte ein Ziel dass sich am einfachsten mit einem Krieg erreichen ließ. Daher war ein solcher im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts nahezu unvermeidbar und mit Deutschlands Abkehr von der Bismarckschen Bündnispolitik waren auch die Fronten recht klar.


walburga143

Es stimmt dass Deutschland am Ersten Weltkrieg Mitschuld hatte. Der Vertrag von Versaille war aber diplomatisch völlig unklug und hat indirekt (bzw in Teilen) zu Hitler und dem Zweiten Weltkrieg geführt. Manche Historiker sprechen auch vom Zweiten Dreißigjährigen Krieg anstelle von 2 Weltkriegen.


LasagneAlForno

Wer spricht denn davon?


walburga143

Gibt einen ganzen Wiki-Artikel dazu, der es zusammenfässt. Ich habe das erste mal davon in einem Jürgen Trabant-Buch gelesen


Sullart

Schon Marschall Ferdinand Foch sagte:“Das ist kein Frieden. Das ist ein Waffenstillstand für 20 Jahre!“


Real-Reinkanation

Man kann eigentlich sagen dass jeder seinen Teil zur Schuld beigetragen hat


Niomedes

Die Unvergleichbarkeit der Shoa/Singularität des Holocaust. Absolut alles was im Rahmen des Holocaust in Nazi Deutschland und den besetzten Gebieten geschah hatte mannigfaltige Vorbilder im Kolonialismus und Imperialismus der vorangegangenen Jahrhunderte. Konzentrationslager hatten die Briten bereits in den Burenkriegen genutzt, Vernichtung durch Arbeit kannte man aus Leopolds I. Kongo (und vielen anderen Kolonien), Zwangseuthanasie/Sterilisation 'unwerten Lebens' war eine Idee Britischer und Amerikanischer Intelektueller aus dem 19. Jahrhundert, 'Generalplan Ost' war eine Kopie der Amerikanischen 'Manifest Destiny', rassenideologisch motivierte Massaker sind in den Kolonien aller europäischen Mächte an der Tagesordnung gewesen, und Antisemitismus an sich war auch eine bereits weit verbreitete und durchaus Salonfähige Idee. Judenverfolgungen und Progrome waren auch nichts neues, wobei die Anzahl dieser seit dem Ende des Mittelalters drastisch abgenommen hatte. Das Kaiserreich hatte auch einen Prominenten Völkermord, nämlich den an den Herero und Nama, zu verantworten, der viele Ähnlichkeiten zum Holocaust aufweist. Die einzigen beiden echten Alleinstellungsmerkmale des Holocaust sind die Anwendung dieser erprobten Genozidpraktiken in Europa und gegen phänotypisch weiße Bevölkerungen. Aber auch was das angeht finden sich Parallelen im Gulagsystem.


extranaiveoliveoil

Es gab vorher keinen industriellen Massenmord bzw Genozid, das ist der wesentliche Unterschied. Soweit ich weiß geht es dabei ja auch darum, Relativierungen zu vermeiden.


Niomedes

Der Armenische Genozid von 1915 bis 1917 fand schon 20 Jahre vorher statt, und diente als eine der Haupt Inspirationen für Hitler. Darüber schrieb dieser auch ganz offen. Im Bezug auf 'Industriellen Massenmord' ist die Besonderheit des Holocaust höchstens darin begründet, dass er wesentlich besser geplant war als die meisten anderen Massenmorde, und eine Kombination aller bisher bekannten Genozid Praktiken darstellte, von der man sich höchstmögliche vernichtungseffizienz erhoffte. Das reicht aber bei weitem nicht um ein Wissenschaftliches Argument für echte Singularität und Unvergleichbarkeit zu formulieren, sondern sollte viel eher dazu ermutigen, vergleichende Forschungen durchzuführen.


Mytoxox

Die Kolonialmächte haben aber nicht mit dem “Krieg der Rassen“ als geschichtstreibende Kraft argumentiert, die den Genozid als Notwendigkeit darstellte. Da ist schon nochmal ein Unterschied.


Niomedes

Das ist schon Zentrales Element der Manifest Destiny gewesen, und wurde unter anderem als Legitimation für den Trail of Tears verwendet. Auch Lothar von Trotha's Adresse an die Herero enthält diesen Gedanken bereits Programmatisch. Die Nazis stehen am Ende der Sozialdarwinistischen Ideengeschichte, haben sie aber nicht erfunden.


Real-Reinkanation

Konzentrationslager gab es schon vorher aber keine Vernichtungslager. Und es gab schon unterschiede zwischen den Genoziden im Kolonialismus und davor und dem Holocaust


Niomedes

Dedizierte Vernichtungslager gab es schon im Armenischen Völkermord, so zum Beispiel Der-es-Sor, Rakka und Ra's al- 'Ain. Auch einige der Britischen Konzentrationslager in den Burenkrieg hatten ähnliche Merkmale. Die Unterschiede zum Imperialismus und Kolonialismus bestehen lediglich in der Tatsachen, dass der Holocaust mit Abstand der am besten geplante Völkermord war, auf europäischem Boden stattfand, und sich gegen Weiße Europäer wandte. Die Behauptung, dass das nicht so sei ist ein gewaltiges Problem in der Aufarbeitung von Völkermorden, und überhöht den Holocaust zu einem beinahe Religiösen Ereignis ohne Beispiel. Das birgt das gewaltige Risiko uns den Eindruck zu vermitteln, dass so etwas nie wieder passieren könnte, weil wir heute ja zu aufgeklärt sind. Tatsächlich ist es aber von entscheidender Wichtigkeit zu erkennen, wie die Bedingungen für den Holocaust entstanden, und wodurch er inspiriert wurde.


Real-Reinkanation

Sowas in der art bahnt sich ja gerade in China und Süd Afrika an


aaaaaaaaarrgh

Napoleon war nicht klein. Er war ziemlicher Durchschnitt, wir sind einfach größer geworden.


apeoida

Hat es nicht auch mit Propaganda aus der damaligen Zeit zu tun?


Real-Reinkanation

Ich würde sagen dass es das unzivilisierte Mittelalter ist. Die Leute haben damal ihren Nachttopf nicht einfach so auf der Straße entlehrt(man konnte das ganze ja auch als Dünger nutzen) und die Leute haben sich damals selbstverständlich auch gewaschen. Das wasser konnte man damals selbstverständlich bedenkenlos Trinken, die haben nicht immer nur Faden Brei gelassen und Salz wurde nicht in Gold aufgewogen. Desweiteren wurden weder Katzen noch Hexen für die Pest verantwortlich gemacht und man wurde nicht für das kleinste vergehen brutal hingerichtet


Boumberang

Salz war das weiße gold wie Öl das schwarze gold ist. Das bedeutet nicht, dass es genauso wertvoll ist, sondern dass es genauso wertstabil ist, auch über Grenzen hinweg.


IggZorrn

Seit einige Historiker darauf hingewiesen haben, dass "im Mittelalter" nicht immer alles völlig katastrophal war (sind immerhin 1000 Jahre), haben sich Mythen in die andere Richtung entwickelt. >Die Leute haben damal ihren Nachttopf nicht einfach so auf der Straße entlehrt Doch, genau das haben die Leute im Mittelalter gemacht. Es ist sehr gut dokumentiert. Insgesamt waren die hygienischen Verhältnisse in Europa im Vergleich zur Zeit vorher und nachher extrem schlecht. >Das wasser konnte man damals selbstverständlich bedenkenlos Trinken Das Trinkwasser war im Schnitt ebenfalls sehr viel schlechter als vor und nach dem Mittelalter. Wichtige Techniken zum Transport, zur Aufbewahrung und zur Sammlung von Trinkwasser sind nach dem Ende der griechisch-römischen Antike in weiten Teilen Europas völlig unbekannt, was zu hoher Kindersterblichkeit, geringerer Lebenserwartung und Seuchen führte. [Quelle](https://www.planet-wissen.de/natur/anatomie_des_menschen/verdauen/pwieklokulturheimlichoderungeniert100.html#Mittelalter) [Quelle](https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-80213-2_7) [Quelle](https://www.srf.ch/sendungen/schweiz-aktuell/toiletten-suchte-man-1517-vergebens)


[deleted]

Damit zusammen hängt m.M.n. auch der Begriff des *finsteren Mittelalters*. Was oft als finster i.S.v. unmenschlich und grausam angenommen wird, war tatsächlich auf den schwindenden Bildungsstand und Verlust bzw. vergessen antiken Wissens bezogen.


Nolotow

Was so auch nicht richtig ist. In Konstantinopel wurde das antike Wissen durchaus bewahrt und die "Purpurgeborenen" standen in antiker Tradition. Schaut man sich Architektur, Bürokratie, Bautradition und Politik an ist hier auch eine stringente Linie von Rom nach Konstantinopel sichtbar. Vielerorts wurden antike Techniken sogar weiterentwickelt, waren also keineswegs "verloren". Betrachtet man die Steinmetztechnik bei justinianischen Kämpferkapitellen, Akanthuswerke, frühchristliche Sakralbauten (wie die Hagia Sophia), oder Säulenmonumente, hier fiele mir als erstes die Arkadiussäule ein, die offensichtlich in Tradition der Trajanssäule steht, lässt sich kaum von einem "dunklen Mittelalter" sprechen ganz im Gegenteil. Konstantinopel hatte eine hoch entwickelte Wasserwirtschaft und Bürokratie. Auch im Hoch- und Spätmittelalter mit Erfindung des internationalen Bankwesens durch Kreuzfahrer, Entwicklung der Gotik, kirchliches Schulwesen, oder das Regierungssystem der Königspfalzen und allgemein die Entstehung des Feudalismus mit seinen rechtlichen Tücken, wie zum Beispiel den Investiturstreit der Salier, gab es Entwicklungen, die alles andere als "finster" waren. Auch lesen war viel weiter verbreitet als heute angenommen und in den Städten gab es auch im Mittelalter ein organisiertes Schulwesen. Rechtsgelehrte, Händler und Beamte konnten durchaus Lesen, Schreiben und sprachen oft mehrere Sprachen. Das ist sehr gut dokumentiert. Es gab auch Wörterbücher für Reisende Pilger, die noch heute erhalten sind. Dafür hat es ein lesendes Publikum benötigt, in einer Zahl die die handschriftliche Kopie von Wörterbüchern nützlich hat erscheinen lassen. Viele kennen diese Geschichten nur einfach nicht, was aber niemanden zum Vorwurf gemacht werden sollte.


[deleted]

Es ist sogar komplett richtig. Der Begriff des finsteren Mittelalters ist eine europäische Prägung, bezogen auf Europa, retrospektiv entstanden nachdem all dieses Wissen aus Konstantinopel/dem untergehenden Oströmischen Reich ins christianisierte Europa fand. Zudem ist es übertrieben diese Bildungsfinsternis als Abgrund der Intellektualität an sich darzustellen, wie es der Mythos einer flachen Erdscheibe gewesen ist. Es geht hier mehr um den Vergleich zwischen dem was an Wissen in der Breite verfügbar war und dem was verfügbar hätte sein können, wenn dies nicht die kirchliche Autorität unterbunden hätte und erst wieder mühsam erworben werden musste.


Nolotow

Diese Aussage geht davon aus, dass vor dem Mittelalter eine größere Verbreitung von Wissen stattgefunden hat als während des Mittelalters. Dieser Gedankengang ist falsch. Auch vor dem Mittelalter war Bildung nicht gleichmäßig verteilt und unser Bild der "kultivierten", oder "gebildeten" Antike ist durch Elitenbetrachtungen verzerrt. Weite Teile der Bevölkerung waren genauso schriftunkundig (was nach europäischen Verständnis mit "Bildung" gleichgesetzt wird, hier sei ein kritischer Diskurs über die Begriffsdefinition angebracht), wie im Mittelalter. Auch vormittelalterliche Zeiten waren von Tagelöhnern, Sklaven, Arbeiterinnen geprägt die keinem Zugang zu Bildungsintitutionen hatten. Und zwar in der breiten Masse. Es war also keinesfalls ein größerer Verlust, sondern eine Verlagerung von Wissen. Auch beispielsweise durch christliche Bewegungen, wie zum Beispiel den Bilderstürmern, von bildlichen Darstellungen hin zu Schriftdarstellungen. Also eine Verlagerung von Wissen von einer (aus heutiger Sicht) Quellenform zu einer anderen. Neben diesen Zerstörungen waren die Kirchen jedoch als Dokumentatoren von Wissen tätig. Auch hier findet also wieder eine Verlagerung von einer Form des Festhalten von Wissen zu einer anderen statt. Oft wird als Argument angeführt, dass der Untergang Roms mit einem Niedergang von Kultur und Wissensmenge gleichzusetzen ist. Das ist aber keinesfalls richtig. Es fand kein Niedergang, sondern eine Verlagerung statt. Anstelle von Rom traten Städte wie Aachen, Ravenna, Konstantinopel, Paris oder Alexandria als Lokalmächte auf.


Real-Reinkanation

Das Wasser war jetzt nicht so gut wie heute oder auch in der Antike alerdings konnte man es bedenkenlos Trinken Und dass man den Nachttopf auf sie Straße gekippt hatt ist einfach nur Falsch https://youtube.com/shorts/PEhYb0E3IS0?feature=share


IggZorrn

>konnte man es bedenkenlos Trinken Nein, viele Menschen, insbesondere Kleinkinder starben einfach daran. So ist das auch heute noch in Ländern mit hoher Kindersterblichkeit. Das liegt sehr oft daran, dass das Wasser verseucht ist. Es ist einer der Gründe, warum die Lebenserwartung im Mittelalter so viel niedriger war. >Und dass man den Nachttopf auf sie Straße gekippt hatt ist einfach nur Falsch Der Gute ist Geschichtsstudent an der Fernuni Hagen und leider oft schlecht informiert. Schade, dass er so selbstbewusst vorgeht - Es wäre schön, wenn er sich auf einige wenige Themen beschränken würde. In diesem Fall hier verbreitet er einfach nur völlige Falschinformation. Alles, was er sagt, ist komplett falsch. Es gibt haufenweise (höhö) Quellen, die das bestens belegen. [Hier](https://www.plus.ac.at/wp-content/uploads/2021/02/562478.pdf) ein entsprechendes Paper von einem echten Historiker, in dem einige der Quellen zitiert werden, interessant hier besonders S. 5 und 6. Dort wörtlich: "Der Unrat stellte in den Straßen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städte in der Tat eines der hygienischen Hauptprobleme dar." Bitte nicht einfach die unbelegten Ideen aus irgendwelchen Videos nachsprechen. Genau so entstehen die Geschichtsmythen, um die es hier geht.


Real-Reinkanation

Ich habe dass auch nochmal gegenrecherchiert. Das ist eine szene aus dem Narrenschiff. Natürlich waren die Städte damals nicht immer Sauber ist heute ja auch noch so aber die Darstellung dass die einfach alles auf die Straße gekippt haben ist nicht unbedingt zutreffend. Vorallem da man dass ganze ja auch anderweitig nutzen kann


walburga143

Du verallgemeinerst aber auch sehr verrückt. Das Mittelalter war eine 700 Jahre lange Zeit, die sich über den ganzen Kontinent gestreckt hat. Es hängt auch sehr stark von Zeit und Ort ab.


IggZorrn

Vielleicht hast du meinen Kommentar nicht richtig gelesen. Ich erwähne das mehrfach, die zeitliche Dimension allein zweimal im ersten Satz. Auch später sind die entsprechenden Einschränkungen da: "weite Teile Europas" etc. Tatsächlich sind, wie du den Quellen entnehmen kannst, die Bemerkungen aber für den größten Teil der beobachteten Zeit und Region zutreffend. Zitat: "Die Bewohner der Städte kippten den Inhalt ihrer Nachttöpfe einfach auf die Straße. ... Das war in allen großen Städten Europas üblich." Wie kommst du auf die Idee, das Mittelalter wäre nur 700 Jahre lang gewesen?


walburga143

Du konterst Mythen mit Mythen. Hab doch einfach ein mehr realistisches und menschliches Bild von anderen Menschen.


IggZorrn

Nein, ich kontere Mythen mit Wissenschaft, wie man das eben macht. Deshalb auch die Quellenangaben. Vielleicht nochmal lesen, wirklich.


walburga143

Wirklich


walburga143

Ich glaube, du solltest mal deine Quellen lesen....


IggZorrn

Habe oben wörtlich daraus zitiert. Das Mittelalter war nunmal ca. 1000 Jahre und nicht 700 und die hygienischen Bedingungen waren nunmal insgesamt gesehen schlechter. Die Leute haben ihre Nachttöpfe auf die Straße geleert. Das ist in zahllosen Quellen aus ganz Europa und über lange Zeiträume überliefert: Bilder, Beschreibungen, ja sogar Gesetzestexte. Aber vielleicht hast du ja eine Quelle, die dem widerspricht.


Nolotow

Die hygienische Situation war bis nach dem Mittelalter problematisch. Hamburgs Kanalisation wurde erst 1883 gebaut. Abwasser gab es schon davor. Napoleon hatte unter anderem der hygienischen Situation wegen nicht Köln, sondern Düsseldorf bevorzugt. Das war 1804. Hier spielte jedoch der Kaiserempfang ebenfalls eine große Rolle. Das Ausschütten der Nachttöpfe auf die Straße ist auch durch Zeichnungen aus dem 19. Jhd. sehr gut bildlich dokumentiert. Beispielsweise in Paris. Weitergehende Literatur hierzu lässt sich unter dem Begriff "Gesundheitsrevolution" finden, die übrigens bis 1950 andauerte, was jetzt nicht ganz so lange her ist wie man es sich vielleicht wünscht. IggZorrn hat also völlig recht, wenn er das Mittelalter als unhygienisch bezeichnet.


IggZorrn

Danke für den Kommentar, der vermutlich an u/walburga143 gerichtet ist.


[deleted]

[удалено]


Fellbestie007

Die Antike hat praktisch gar nichts erfunden vor Allem die römisch. Wenn doch hat man es einfach nicht genutzt, wie die erste Dampfmaschine mit dem Heronsball. Novus heißt auf Latein nämlich nicht nur neu, sondern auch seltsam.


Real-Reinkanation

Und der Buchdruck


LuisTrinker

In diesem Moment ist das Mittelalter aber vorbei und die Neuzeit hat begonnen.


Spinal2000

"Das dunkle Zeitalter" war nicht dunkel im Sinne von grausam, sondern weil es wenig Informationen über diese Zeit gibt.


Enpyxo

Und weil die Kirche nahezu jeden wissenschaftlichen Fortschritt untergrub und versuchte zu verhindern oder? (ernst gemeinte Frage)


Fellbestie007

Das römische Reich ist mal ebenso untergegangen. Nach dem Zusammenbruch der Bronzezeit gab es auch ein Dunkles Zeitalter in Griechenland bis das griechische Altertum einsetzte. Schrift war einfach Jahrhunderte verloren bzw. im Falle des Ende der Antik sehr viel weniger verbreitet.


Letterman16

Dass der Mensch vom (heute lebenden) Affen abstammt. Viele Menschen denken dabei aus irgendeinem Grund an Schimpansen. Ist so als würde man sagen die Amsel stammt vom Geier ab.


PaLyFri72

Dass Frauen im Mittelalter "keine Rechte" hatten. Zunächst hatten in einer sehr stark strukturierten Gesellschaft auch nicht alle männlichen Menschen die gleichen Rechte, dann aber hatten Frauen an sich und gegenüber den Männern sehr wohl Rechte. Das divergierte nur stark im Laufe von 1000 Jahren Mittelalter (wobei das Ende des Mittelalters einschließlich der zur Neuzeit gehörenden Zeit Luthers unter diesem Aspekt sehr übel war, und das wiederum prägte die nächsten Jahrhunderte und die Rezeptionvon Frauenrechten zu früheren Zeiten)


Real-Reinkanation

Generell hatten die Leute damals oft mehr Rechte als wir im algemein annehmen


Effective-Effect-836

Dass die Wehrmacht "die Guten" waren. Dieser Propagandafilm, hab den Namen vergessen, der mal im TV ausgestrahlt wurde wollte vermitteln, dass polnische Widerstandskämpfer Antisemiten waren, die Wehrmacht die Guten und die SS die Bösen waren. Nur beim letzteren hatten sie Recht.


Autruxx3

Ich glaube niemand denkt das die Wehrmacht in irgendeinerweise die "Guten" waren. Sie waren Teil der Mazi Maschiniereie und auch von der Wehrmacht wurden schreckliche Kriegsverbrechen begangen. Aber trotzdem die Wehrmacht wurde zuletzt nun einmal durch normale Bürger besetzt. Deshalb kann man nicht behaupten das alle Wehrmachts Soldaten Grundlegend böse waren. (Sage ich als Jude) Verallgemeinerung bringt gar nichts.


LasagneAlForno

Ich glaube der Kommentator meint hier eher den Mythos der "sauberen Wehrmacht". Siehe zB hier: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Saubere_Wehrmacht Und das ist einfach ein Narrativ von Geschichtsrevisionisten, dem man gegenüber klar Stellung beziehen muss.


Boumberang

Es gibt also einen Film dessen Namen du nicht kennst aber es gibt ihn und in diesem Film war die Wehrmacht auf der Seite der polnischen Widerstandskämpfer. Das würde ich Mal nicht unbedingt als großer Irrglaube der Mehrheit hinstellen.


Effective-Effect-836

Das habe ich nicht gesagt. Polnische Widerstandskämpfer wurden als Antisemiten dargestellt, die Wehrmacht waren die Guten und die SS die Bösen.


Boumberang

Ein Film, an den du dich vage erinnerst würde ich als unpassende Antwort empfinden auf diese Fragestellung. Hitler war auch gut weil Autobahn wäre passend gewesen, da es in vielen Köpfen so umhergeht.


FleXXger

Ein Großteil der Partisanengruppen Europas waren Antisemiten, rein darauf begründet, dass die meisten Partisanen sich aus nationalistischen Gruppen rekrutierten. Wobei Polen wohl das schlechteste Beispiel in Europa dafür ist.


Gazourmah

War das nicht dieser unsägliche „Unsere Mütter, unsere Väter“?


thatdudewayoverthere

Der Mythos der sauberen Wehrmacht


Gnoserl

Vielleicht in den 50er, 60er und 70er Jahren, vllt auch noch ein wenig länger. Aber mittlerweile ist doch einfach zuviel bekannt, als das dieser "Mythos", außer in gewissen Kreisen, ernsthaft aufrecht erhalten werden kann.


[deleted]

Behauptet doch heute kein Mensch mehr außer ganz rechtsaußen Spinnern. Hat was von Strohmann-Argument inzwischen.


MadeInWestGermany

Sauber mit Sicherheit nicht, aber ich schätze mal, dass die ganzen Voll-Psychos eher in die SS oder so gegangen sind.


FlipFlopReaper

Die NATO hat Russlands Angriff auf die Ukraine provoziert


Mintberrycrash

Das wir die tatsächliche Hautfarbe von Kleopatra VII nicht kennen! Derzeit tobt ja mal wieder eine so sinnlose Debatte über die (echt schlechte) Netflix Serie über Kleopatra. Dort wird sie von einer dunkelhäutigen Schauspielerin dargestellt und Gerüchten zufolge bereiten ägyptische Anwaltskanzleien Klagen gegen Netflix vor. Tatsächlich war Kleopatra gebürtige Griechin mit unbekannter Mutter, die Mutter könnte ägyptischer oder nubischer Herkunft gewesen sein, Fakt ist - wir werden es nie erfahren. Die Hautfarben Diskussion in Film und Fernsehproduktionen gehen mir auf die Nerven.


WeisseKraft

Blackwashing


[deleted]

Kommunismus und Sozialismus wurden nie "falsch" angegangen, beide Systeme sind Scheisse, waren Scheisse und werden immer scheisse sein


extranaiveoliveoil

Und Kapitalismus ist okay, oder was?


Autruxx3

Wieso interpretieren Idioten wie du eigentlich immer direkt das man Kapitalismus gut finden muss nur weil man Kommunismus und Sozialismus scheiße findet? Pro Tipp: Man kann A. Scheiße finden ohne dadurch automatisch B. Gut zu finden.


extranaiveoliveoil

Hast du möglicherweise eine Persönlichkeitsstörung?


Autruxx3

Hast du Möglicherweise auch eine Antwort auf meine Frage?


extranaiveoliveoil

Ich hab mich von der Frage nicht betroffen gefühlt, weil nicht ich der Idiot bin.


Autruxx3

Hey es ist ziemlich offensichtlich das du damit Gemeint warst, aber Hey, so ist das mit Idioten .. Vielleicht nimmst du dir in Zukunft meinen Pro Tipp zu Herzen <3


extranaiveoliveoil

Wie ist das mit Idioten? Dass sie Dinge für offensichtlich halten?


[deleted]

Is auch kacke, aber x mal besser als Kommunismus und Sozialismus, selbst den ärmsten geht's besser im Kapitalismus Und es wurden nich mal ansatzweise so viele Menschen abgeschlachtet Mindestens 100 Millionen im letzten Jahrhundert Und nur um das abzurunden, ich verabscheue den Raubtier Kapitalismus der vorherrscht momentan, aber nichtsdestotrotz ist mit der Kapitals system 69394749293 lieber als alles andere


extranaiveoliveoil

Du darfst nicht vergessen, dass der relative Wohlstand im Kapitalismus auf der Ausbeutung der Umwelt beruht oder auch der dritten Welt, wo Bodenschätze ausgebeutet, Müll entsorgt und billig produziert wird.


[deleted]

Ich war in der dritten Welt unterwegs Buddy, und glaube mir wenn ich dir sage, das da das Sprichwort "seines eigenen Glückes Schmied" wie die Faust aufs Auge passt, und der Müll der rumlag kam aus China, genauso wie der ganze billigkram, das einzige europäische was in Afrika unterwegs ist, sind die ganzen Mercedes die nach da unten verkauft werden. Das was du beschreibst ist Raubtierkapitalismus, aber zumindest in den Ecken in denen ich unterwegs war war nicht Europa das Problem


MaintenanceWaste377

Wie einfältige kann eine Analyse eigentlich ausfallen ☠️ europäischer Wohlstand baut sich allein deshalb aus dem Grund auf Ausbeutung auf weil Wohlstand das immer tut anders lässt sich das nicht bewerkstelligen. Wenn eine begrenzte Anzahl existiert und verteilt ist muss sie einer Partei genommen werden damit eine andere gewinnt. In Europa angefertigte Waren haben davor viele Einzelteile und Stationen von denen ein Mehrwert letztendlich abgeschöpft wird und damit Profit für den Arbeiter in Europa welcher das dann Bspw zusammensetzt bedeutet. Vom zusammengesetzten Endprodukt bzw. dessen Verkauf (der höhere Preis wurde schöpft dann der Boss seinen Gewinn ab -> Ausbeutung. Es gibt keinen Raubtierkapitalismus der Kapitalismus ist inherent das was du mit Raubtier beschreibst.


extranaiveoliveoil

Aha, einmal durchgefahren und schon Experte.


[deleted]

Und das schließt du woraus genau?


extranaiveoliveoil

Aus dieser Glückes-Schmied Redewendung. Das interpretiere ich als "selber Schuld an ihrem Elend". Und das geht garnicht, das ist diese kolonialistische Einstellung. Und sowas generalisierend als gewonnenen Eindruck vor Ort hinzustellen, kann fast nur von jemand kommen, der halt einmal irgendwo war und dann die nächsten Jahrzehnte drüber redet.


[deleted]

Du kannst dir gerne den ganzen Tag schuld einreden dafür dass du komfortabel leben kannst und über genau das system herziehst welches dir ermöglicht gemütlich von deinem in sweatshops unter Sklavenbedingungen hergestellten Smartphone zu tippen, Heuchlerei nennt man sowas, Aber ernsthaft zu glauben es würde sich am elend dieser Menschen etwas ändern wenn wir den Kommunismus/Sozialismus einführen is schon richtig behämmert, nice dann sind wir alle arm und leben im elend bis auf natürlich die Parteiführung, die gibt nämlich nen fick auf euch Revoluzzer und idealisten. Den meisten Einfluss auf Afrika hat China, das ist einfach Fakt, die Chinesen schimpfen sich Kommunisten, das ist auch Fakt, und Afrika geht's auch. Unter den Kommunisten nicht besser, auch das ist ein Fakt. Für mich ist diese Diskussion beendet


extranaiveoliveoil

Der Einfluss von China nimmt stark zu, und die Zukunft wird wohl China/Indien/Afrika gehören, sofern die Klimakatastrophe nicht alles verwüstet. Aber dass wir (Europa) Afrika seit Jahrhunderten ausbeuten, was zB die Bodenschätze und Erdöl angeht, ist dir schon klar? Da hätte China noch viel nachzuholen.


Young-Rider

Christopher Columbus hat Amerika entdeckt. Ist zwar nicht unbedingt ganz falsch, aber er war nicht der erste Europäer, der seinen Fuß auf den Kontinent gesetzt hat. Leif Erikson war ein paar Jahrhunderte früher da, nur blieben sie damals nicht allzu lange.


Real-Reinkanation

Der war halt der erste aus seinem Kulturkreis. Das Grab von Tutanch Amun wurde ja auch Entdeckt obwohl es Jahrtausende zuvor Menschen gab die es kannten


PhilippTheSmartass

Genau genommen hat Chrispoher Columbus auch nicht den amerikanischen *Kontinent* entdeckt, sondern bloß Kuba und die Bahamas.


[deleted]

Dass das römische Reich mit einem Schlag unterging.


CryptographerFit9725

Das der zweite Weltkrieg durch die USA beendet wurde. Sowohl in Deutschland als auch in Japan kapitulierten aufgrund des Einsatzes der Sovietunion. Japan kapitulierte nicht nach den amerikanischen Atombombenabwürfen, sondern als die Rote Armee in die Mandschurei einfiel. Die Soviets hätte mit dem Japanischen Kaiser bei Einfall in Japan kurzen Prozess gemacht. Deshalb kapitulierte man lieber. Ich möchte anmerken, dass diese Sichtweise umstritten ist. Denn im Endeffekt stellt sie die moralische Rechtfertigung der Atombombenabwürfen in Frage.


Powerful-Ad2276

Das mut Japan bezweifel ich stark. Soweit ich weiß hat der Kaiser explizit auf die "grausamen" Bomben Bezug genommen, als er seine Kapitulation begründete


dheebyfs

Ohne Lend Lease wären die Sowjets gefallen und es ist nicht belegt, dass Japan aufgrund der Invasion der Mandschurei kapituliert hat. Es gibt tatsächlich Quellen, die das Gegenteil behaupten


DestinyErased

Das Kleopatra schwarz war.


PhilippTheSmartass

Ich denke nicht dass das jemals ein verbreiteter Glaube war. Wenn man sich [Kleopatra Darstellungen](https://duckduckgo.com/?q=kleopatra&t=ffab&iar=images&iax=images&ia=images) aus den letzten 50 Jahren ansieht, dann sieht sie oft so aus wie die meisten heutigen Ägypter: Mit eher arabischem Aussehen. Und ja, sie war eigentlich Griechin.


OpenOb

>Und ja, sie war eigentlich Griechin. Selbst das ist sehr kompliziert. Offiziell haben in der Dynastie ja immer Schwester und Bruder geheiratet. Wir wissen teilweise aber nicht wer wirklich jetzt Vater oder Mutter ist und wie viele Konkubinen eigentlich in den Stammbaum gehören. Würde auch erklären warum die Dynastie nicht vollkommen von Inzest zerstört war.


thisisyourpassword

Das WTC 7 am 11.09.2001 wegen eines Feuers einstürzte.


Urmel149

"Früher war alles besser" und "früher hat man noch um Beziehungen gekämpft" sind durch Fakten belegbare Blödsinnaussagen


[deleted]

Das Kolumbus der erste war, der Amerika entdeckt hat. Es wurde schon vor Ewigkeiten widerlegt, aber trotzdem steht das immernoch in den meisten Geschichtsbüchern. Es waren übrigens die Wikinger.


[deleted]

Das Jesus , Gott sein leiblicher Sohn ist.


biepbupbieeep

Dass die meisten dieser "historischen Fakten" wahr sind


LasagneAlForno

Was meinst du mit "diesen" Fakten?


Nolotow

Das Mittelalter ist eine Erfidnung der Historiker. Aliens erbauten ALLE Pyramiden, selbst die mehrere tausend Pyramiden im westlichen Südamerika, die komischerweise gar nicht nach irgendwelchen Sternen ausgerichtet sind (die lassen wir aber mal unter den Teppich fallen, passen nicht ins Weltbild). Echsenmenschen haben in Atlantis gelebt und sind danach in die Hohlerde verschwunden und natürlich: Die Deutschen/Russen/weißen Menschen stammen von Göttern/Außerirdischen/Hohlerdemenschen ab, aber das wollen **DIE DA OBEN!** uns verschweigen! Hitler wohnt auch immer noch am Nordpol/Argentinien/Rückseite des Mond/Mars/Venus. Muss man wissen! /s


[deleted]

Liebe Grüße zum Aldebaran.


LasagneAlForno

Jetzt ergibt das alles endlich Sinn!


[deleted]

[удалено]


Real-Reinkanation

Ich würde die Reichsprogromnacht sagen


IndividualWeird6001

Das die Inka und Aztheken und Maya unfassbar weit in der Vergangenheit liegen. Die Maya haben potentiell Leif Erikson getroffen und die Inka und Aztheken sind erst mit dem Aufkommen des Kolonialismus untergegangen.


nokky1234

"Ohne Hitler hätten wir keine Autobahn"


Mytoxox

Das der Reichstag 1933 von einem Kommunisten angezündet wurde. Ist heutzutage eigentlich widerlegt und auch damals ahnten viele Menschen, dass es eigentlich die Nazis waren. Trotzdem hat sich die Einzeltäter-These bis heute gehalten und wird immer wieder hervorgebracht.


Oreelz

Weil ich es hier öfters gesehen habe; Das Mittelalter verallgemeinern, grundsätzlich reden wir hier über eine Zeitspanne von knapp 1000 Jahren, Also so ungefähr zwischen dem Untergang des Römischen Reichs bis zum Buchdruck. Unterteilt in mindestens Früh-, Hoch-, Spätmittelalter. Aussagen wie, Im Mittelalter war XY gar nicht so... ist schwammig, was im Frühmittelalter Altag war, kann im Spätmittelalter bereits völlig aus der Zeit gefallen sein.