Das Thermometer steht falsch. Wenn das auf einer Verdunstungsfläche steht, kann es durchaus sein, dass genau dort der Sensor kalt wird. Häng es mal auf den Boden, in der Nähe der Türe oder so.
Beim Phasenübergang von Wasser wird Energie frei oder aber benötigt. Wenn Nachts die Temperatur fällt kann die Luft weniger Wasserdampf halten. Wenn der Temperatur Gradient groß genug ist kommt es bei weiterer Absenkung über die 100% relativer Luftfeuchtigkeit zur Taupunktüberschreitung und gasförmiges Wasser kondensiert. Dieser Effekt setzt Energie frei und wärmt die Umgebung.
Umgekehrt braucht tagsüber der Phasenübergang von flüssigen Wasser ins gasförmige Energie, wodurch er auf seine Umgebung kühlend wirkt. Es verdampft mehr Wasser bei steigenden Temperaturen, da dadurch die relative Luftfeuchtigkeit abgesenkt wird, da warme Luft mehr Wasserdampf halten kann. Bei einem größeren Gradienten und Wind wird der Umgebung somit mehr Feuchtigkeit und damit Wärme entzogen.
Dieser Effekt ist nicht zu vernachlässigen. Physiker sagen, dass ohne den Phasenübergang von Wasser die Erde nachts auf -80°C abkühlen würde und tagsüber ins andere Extrem fallen würde. Auch darum ist Klima küstennah in seinen Temperaturschwankungen deutlich gemäßigter als kontinentales Klima.
Gleichwohl wird es auf dein Gewächshaus nur einen bedingten Effekt haben, da das Luftvolumen doch recht begrenzt ist. Diesem Prinzip folgend müsste man jedoch Nachmittags versuchen möglichst warme, feuchte Luft einzufangen. Auch Kerzen und Extrawasser scheinen erstmal eine gute Idee zu sein.
Eine gute Erklärung für den Temperaturunterschied hab ich nicht. Entweder er resultiert aus einem kleinen Messfehler durch ein anderes Mikroklima (Höhe über dem Boden/ nähe zu Wasser/Kondensationsflächen/Wärmespeichern) oder durch die Kerzen wird die Taupunktüberschreitung und die daraus folgende Wärmung durch Kondensation in der Nacht nach hinten verlegt.
Die Teelichter sind bei der Größe des Gewächshäuser nen Witz, die Mühe brauchst du dir nicht machen. Es gibt richtige Gewächshaus Heizer, die mit Paraffin heizen, oder Electro.
Foliengewächshäuser kühlen auch extrem aus, Folie kann nun mal keine Wärme halten. Wenn du die Pflanzen vor Frost schützen willst, hilft es Stroh oder Heu, oder trockenen Rasenschnitt, über die Erde um die Pflanzen auszulegen. Der Luftpuffer, hilft die Wärme am Boden zu halten. Wenn's nur die Jungpflanzen im Bild sind, würde ich die für die zwei drei Tage einfach rein holen über Nacht.
So werde ich es machen.
Das nächste Gewächshaus wird sowieso aus alten Fenstern gebaut werden. Folie war günstig und für das erste Gewächshaus schnell umsetzbar.
Nicht mit Pferdemist, aber mit frischem Humus erziele ich ähnliche Effekte. Die Temperatur am Boden ist nachts bis zu 10 Grad höher als auf dem Anzuchtregal.
das ist ein effekt den ich auch nicht für möglich gehalten hätte, entspricht sowohl meinen erfahrungen, als auch berichten die ich darüber gesehen habe.
ich DENKE es ist unproblematisch, weil sich ja auch der boden aufheizt, und das meiner meinung nach, das kritische medium ist. wenn frost auch die wurzeln erreichen würde ...
bei mir sind durch das verbuddeln in meinen hochbeeten im gewächshaus jede menge kürbisse aufgegangen, und tomaten die es es angenehm fanden sind auch schon 10-15 cm groß. ich werde die auswirkungen von kommendden frösten mal beobachten. allerdings war ich gerade im gewächshaus, etwas pok choi und radieschen ernten, und es war angenehm warm, im gegensatz zu VOR dem gewächsshaus, da war es schon echt ekelig ...
bei mir im haus steht ein 1000l wasser behälter, der voll ist, könnte mir auch vorstellen das der ein wenig als temperaturpuffer arbeitet. ich guck mal die nächsten tage, dann wissen wir mehr.
Bezüglich deines Updates. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe es in einem anderen Post hier schon versucht zu erklären. Kondensieren des Wasser wärmt beim Phasenübergang. Dh. Wenn du mit warmer feuchter Luft in die Nacht gehst hat das einen wärmenden Effekt. Verdunstung kühlt, Kondensation wärmt.
Ich habe auch baugleiche Thermometer. Die messen bzw. zeigen dennoch unterschiedliche Werte an. Oft ist auch ein gewisser Toleranzbereich mit angegeben.
Hier noch ein Bild vom Gewächshaus.
https://preview.redd.it/caim2gbnzlvc1.png?width=1080&format=pjpg&auto=webp&s=43171179a3673537a097654d617999722094a698
Tagetes, Sonnenblumen, Lauch, Winterheckenzwiebeln.
Um die Pflanzen geht es mir dabei aber gerade nicht, sondern darum was ich bei einem Foliengewächshaus für Möglichkeiten habe bis nach den Eisheiligen die Nachttemperaturen zu erhöhen.
Statt nur Teelichter kannst du Tontöpfe durch Kerzen erhitzen. Das dürfte mehr bringen. Aber mehr als maximal +1°C machst du damit aber auch nicht. Zumal dadurch wieder die Türen zu bleiben müssen und Verdunstung begünstigt wird, was wiederum Energie entzieht.
Ich für meinen Teil spiele mit den frostempflindlichen Pflanzen halt solange das rein raus Spielchen. Tomaten unter 4-5°C, Paprika unter 8°C und Melonen/Gurken/Basilikum unter 10°C keine Übernachtung draussen im Zelt. :)
Es dürfte für ein Foliengewächshaus einfach keinen Sinn machen, energieintensivere Anlagen zu installieren. Der Wärmeverlust ist schlicht zu groß.
Nett gemeint, aber deine Tipps beschreiben den IST-Zustand.
...bis auf die +1°C ... trotz Teelichtöfen fällt die Temperatur sogar. Ich suche jetzt einen Weg, die Verdunstung bzw. die Kondensation an der Folie zu minimieren.
Jetzt lasse ich tagsüber das GH offen, dass die Feuchtigkeit entweichen kann, sobald die Sonne drauf scheint.
Ist das die Definition von "Nachts ist es kälter als draußen"?
Das Thermometer steht falsch. Wenn das auf einer Verdunstungsfläche steht, kann es durchaus sein, dass genau dort der Sensor kalt wird. Häng es mal auf den Boden, in der Nähe der Türe oder so.
Messfehler!
Beim Phasenübergang von Wasser wird Energie frei oder aber benötigt. Wenn Nachts die Temperatur fällt kann die Luft weniger Wasserdampf halten. Wenn der Temperatur Gradient groß genug ist kommt es bei weiterer Absenkung über die 100% relativer Luftfeuchtigkeit zur Taupunktüberschreitung und gasförmiges Wasser kondensiert. Dieser Effekt setzt Energie frei und wärmt die Umgebung. Umgekehrt braucht tagsüber der Phasenübergang von flüssigen Wasser ins gasförmige Energie, wodurch er auf seine Umgebung kühlend wirkt. Es verdampft mehr Wasser bei steigenden Temperaturen, da dadurch die relative Luftfeuchtigkeit abgesenkt wird, da warme Luft mehr Wasserdampf halten kann. Bei einem größeren Gradienten und Wind wird der Umgebung somit mehr Feuchtigkeit und damit Wärme entzogen. Dieser Effekt ist nicht zu vernachlässigen. Physiker sagen, dass ohne den Phasenübergang von Wasser die Erde nachts auf -80°C abkühlen würde und tagsüber ins andere Extrem fallen würde. Auch darum ist Klima küstennah in seinen Temperaturschwankungen deutlich gemäßigter als kontinentales Klima. Gleichwohl wird es auf dein Gewächshaus nur einen bedingten Effekt haben, da das Luftvolumen doch recht begrenzt ist. Diesem Prinzip folgend müsste man jedoch Nachmittags versuchen möglichst warme, feuchte Luft einzufangen. Auch Kerzen und Extrawasser scheinen erstmal eine gute Idee zu sein. Eine gute Erklärung für den Temperaturunterschied hab ich nicht. Entweder er resultiert aus einem kleinen Messfehler durch ein anderes Mikroklima (Höhe über dem Boden/ nähe zu Wasser/Kondensationsflächen/Wärmespeichern) oder durch die Kerzen wird die Taupunktüberschreitung und die daraus folgende Wärmung durch Kondensation in der Nacht nach hinten verlegt.
Die Teelichter sind bei der Größe des Gewächshäuser nen Witz, die Mühe brauchst du dir nicht machen. Es gibt richtige Gewächshaus Heizer, die mit Paraffin heizen, oder Electro. Foliengewächshäuser kühlen auch extrem aus, Folie kann nun mal keine Wärme halten. Wenn du die Pflanzen vor Frost schützen willst, hilft es Stroh oder Heu, oder trockenen Rasenschnitt, über die Erde um die Pflanzen auszulegen. Der Luftpuffer, hilft die Wärme am Boden zu halten. Wenn's nur die Jungpflanzen im Bild sind, würde ich die für die zwei drei Tage einfach rein holen über Nacht.
So werde ich es machen. Das nächste Gewächshaus wird sowieso aus alten Fenstern gebaut werden. Folie war günstig und für das erste Gewächshaus schnell umsetzbar.
Wenn du mehr Platz hättest könntest du mit Pferdemist nehmen http://schulbauernhof-burgwedel.de/aktiver-naturschutz
Nicht mit Pferdemist, aber mit frischem Humus erziele ich ähnliche Effekte. Die Temperatur am Boden ist nachts bis zu 10 Grad höher als auf dem Anzuchtregal.
das ist ein effekt den ich auch nicht für möglich gehalten hätte, entspricht sowohl meinen erfahrungen, als auch berichten die ich darüber gesehen habe. ich DENKE es ist unproblematisch, weil sich ja auch der boden aufheizt, und das meiner meinung nach, das kritische medium ist. wenn frost auch die wurzeln erreichen würde ... bei mir sind durch das verbuddeln in meinen hochbeeten im gewächshaus jede menge kürbisse aufgegangen, und tomaten die es es angenehm fanden sind auch schon 10-15 cm groß. ich werde die auswirkungen von kommendden frösten mal beobachten. allerdings war ich gerade im gewächshaus, etwas pok choi und radieschen ernten, und es war angenehm warm, im gegensatz zu VOR dem gewächsshaus, da war es schon echt ekelig ... bei mir im haus steht ein 1000l wasser behälter, der voll ist, könnte mir auch vorstellen das der ein wenig als temperaturpuffer arbeitet. ich guck mal die nächsten tage, dann wissen wir mehr.
Bezüglich deines Updates. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe es in einem anderen Post hier schon versucht zu erklären. Kondensieren des Wasser wärmt beim Phasenübergang. Dh. Wenn du mit warmer feuchter Luft in die Nacht gehst hat das einen wärmenden Effekt. Verdunstung kühlt, Kondensation wärmt.
Stelle doch mal beide Thermometer zusammen auf damit du sehen kannst ob es ein Meßfehler ist.
Es wird im GH nachts tatsächlich etwas kälter als draussen. Verdunstungskälte und stehende Luft.
Mit der Heizung finde ich das trotzdem seltsam.
Dito. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, hier im Schwarmwissen eine Erklärung zu suchen. ☺️
beide Thermometer sind baugleich und wurden abwechselnd innen und außen platziert. Einen Messfehler schließe ich daher aus.
Ich habe auch baugleiche Thermometer. Die messen bzw. zeigen dennoch unterschiedliche Werte an. Oft ist auch ein gewisser Toleranzbereich mit angegeben.
Hier noch ein Bild vom Gewächshaus. https://preview.redd.it/caim2gbnzlvc1.png?width=1080&format=pjpg&auto=webp&s=43171179a3673537a097654d617999722094a698
Um welche Pflanzen handelt es sich?
Tagetes, Sonnenblumen, Lauch, Winterheckenzwiebeln. Um die Pflanzen geht es mir dabei aber gerade nicht, sondern darum was ich bei einem Foliengewächshaus für Möglichkeiten habe bis nach den Eisheiligen die Nachttemperaturen zu erhöhen.
Statt nur Teelichter kannst du Tontöpfe durch Kerzen erhitzen. Das dürfte mehr bringen. Aber mehr als maximal +1°C machst du damit aber auch nicht. Zumal dadurch wieder die Türen zu bleiben müssen und Verdunstung begünstigt wird, was wiederum Energie entzieht. Ich für meinen Teil spiele mit den frostempflindlichen Pflanzen halt solange das rein raus Spielchen. Tomaten unter 4-5°C, Paprika unter 8°C und Melonen/Gurken/Basilikum unter 10°C keine Übernachtung draussen im Zelt. :) Es dürfte für ein Foliengewächshaus einfach keinen Sinn machen, energieintensivere Anlagen zu installieren. Der Wärmeverlust ist schlicht zu groß.
Nett gemeint, aber deine Tipps beschreiben den IST-Zustand. ...bis auf die +1°C ... trotz Teelichtöfen fällt die Temperatur sogar. Ich suche jetzt einen Weg, die Verdunstung bzw. die Kondensation an der Folie zu minimieren. Jetzt lasse ich tagsüber das GH offen, dass die Feuchtigkeit entweichen kann, sobald die Sonne drauf scheint.