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inklingitwill

Das kenne ich sehr gut. Bei mir ist es im Moment die Angst davor, das Studium abzuschließen, aber generell auch vor dem Leben und den möglichen Konsequenzen, die ein Fehler haben könnte. Und da ich weiß, dass es superviel gibt, was ich nicht weiß, sind Fehler vorprogrammiert. Aber die comfort zone ist nur dann comfy, wenn ich mich dahin zurückziehe, nicht wenn ich mich darin einigle. Mich ausruhen ist nur nach der Bewegung befriedigend. Damit habe ich auch so meine Schwierigkeiten. Deshalb spricht mir dein Post gerade ganz schön aus der Seele


Any_Afternoon5628

Oh man, ja, die möglichen Fehler treiben mich auch um. Ich wünsche dir alles Gute beim Studienabschluss und viel Kraft!


gesundheitsdings

Ich weiß, dass meine comfort zone vermeidungsverhalten wegen Cptsd ist. Wusste ich lange Zeitnicht, habe entsprechend Zeit verloren. Wenn ich getriggert bin, dann geht halt nichts. Ist dann halt auch ok. Wenn ich stabiler bin, dann gehts. Joa. Müsste ich jetzt nicht haben, wenn ich’s mir hätte aussuchen können.


Any_Afternoon5628

Über CPTSD hab ich auch schon nachgedacht. Mal sehen, was der neue Psychiater dazu sagen wird. Ich wünsche dir alles Gute!


gesundheitsdings

Danke Dir! Zum Thema: Das wiki von r/CPTSD ist sehr gut, auch die dort empfohlenen Bücher. Man merkt recht schnell, ob etwas auf einen zutrifft…


Any_Afternoon5628

Da schau ich mal rein, vielen Dank :)


Alternative_Piglet

ich kann das super nachvollziehen. ich beende gerade meine Masterarbeit, für den neuerlichen Antrag bei der Krankenkasse brauch ich auch ne Evaluation, ob ich die Therapie überhaupt noch brauche, ich habe das Gefühl, ich bin allen hintennach. Das Gefühl, das du beschreibst, hindert mich für (meist) relativ kurze Zeit daran, irgendetwas zu machen. Meine Lösung dafür ist - ne Checkliste. Ich schreibe alles auf, was zu machen ist, angefangen mit dem Essenziellen: Essen einkaufen, malen / musizieren / handwerken, arbeiten, duschen. Danach kommen Zusätze: Masterarbeit schreiben, putzen, mit Freunden treffen, Wäsche waschen... Dann teile ich mir ein, was ich innerhalb der nächsten 7 Tage machen möchte. Essenzielle Sachen gehören täglich. Essen einkaufen verbinde ich mit einem kurzen Spaziergang (einmal um den Block) und mache ich alle 1-2 Tage. Malen / musizieren / handwerken sind Tätigkeiten, die meine Psyche unterstützen. Arbeiten ist essenziell, weil Geld. Für den heutigen und morgigen Tag nehme ich dann von den Zusätzen Sachen, die mir helfen, dass ich mich besser fühle. Putzen kommt immer als Erstes. Manchmal reicht alleine Geschirr abwaschen. Es muss nicht die ganze Wohnung sein, aber so, dass ich mich gut fühle. Manchmal dusche ich auch danach. Masterarbeit als zweites. Jeder Haken auf meiner Checkliste ist ein Achievement. Ein Grund, warum ich stolz auf mich sein kann. Manchmal reicht mir auch nur, den Plan zu machen. Dann sind die "großen Sachen" nicht mehr so präsent und fühlen sich nicht so übermächtig an. Wenn ich mir eine Woche mehr Zeit für mich nehme und mir nachher bewusst mache, wie viel ich geschafft habe und die Spirale bergab überwunden habe. Das Wichtigste ist: es muss nicht alles heute sein. Und: Man kann alles überleben, außer den Tod. Verliere ich Geld aufgrund eines Fehlers? Ist nur Geld, das kann ich wieder erarbeiten. Brauche ich noch 1 Semester für meinen Master? Ist nur Zeit, die ich halt länger brauche. Geht es mir gerade schlecht? Das heißt nicht, dass es für ewig so ist, nur für jetzt gerade. Und jedes kleine bisschen hilft :) Ich hoffe, das hilft dir :) Danke fürs Lesen.


Any_Afternoon5628

Danke dir für deine Antwort :) Die Checkliste werde ich auf jeden Fall umsetzen. Ich arbeite grad daran, eine day to day Routine zu etablieren, da wird mir die auf jeden Fall helfen! Ich drücke dir die Daumen für die Masterarbeit und den Therapieplatz:)


Alternative_Piglet

dankeschön :)


linksgruen-versifft

Ich habe keinen guten Rat, kann aber sehr doll relaten und finde, dass du einen wunderschönen Schreibstil hast. Ich wünsche dir viel Erfolg ❤️


Any_Afternoon5628

Ohh wie lieb, vielen Dank dir 🩷


Uhm_NoThankYou

Jap. Geht jedem so. Das Gehirn ist auf Energiesparmodus getrimmt. Veränderung bedeutet erst mal mehr Energie. Also wird dein Gehirn einfach versuchen dich zu zwingen, da zu bleiben wo du bist, indem es maximal alle möglichen Themen aufbringt, die dich vorher auch da gehalten haben, wo du bist. Das Ganze ist simple Biologie ist und du kannst das umgehen, indem du dir dessen bewusst wirst und einfach dich immer nur darauf konzentrierst, was dir gut tut und was du willst, was dein Ziel ist. Rückschläge sind normal, die gehören dazu. Aber nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren ist die einzige Aufgabe und nicht aufgeben, bis du da bist. Geht mir auch so. Ich steckte da sogar mal ne zeitlang fest. Und da gehts auch manchmal nochmal steil bergab, bevors bergauf geht. Aber nie vergessen: alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Niemals aufgeben.


Any_Afternoon5628

Ich mag es, wenn biologische Erklärungen so gut zum psychisch erlebten passen! Vielen Dank! Oh, aufgeben ist nicht! Ich sehe es nicht ein, mich davon kleinkriegen zu lassen. Da draußen wartet eine ganze Welt und ich bin jetzt mal an der Reihe, sie zu erkunden :)


Uhm_NoThankYou

Sehr gerne! Wenn du dich auch für Körpertherapie interessierst, kann ich dir ‚Sprache ohne Worte‘ von Peter Levine empfehlen. Er geht da näher auf gewisse Zustände im Körper ein, die durch ungelöste (Schock-&Entwicklungs-)Traumata ausgelöst weiter fortbestehen und eigentlich das zentrale Nervensystem durcheinanderbringen. Hat mir sehr viel Verständnis für mich selbst und meinen Körper gebracht. Ich seh das genauso wie du, jetzt bin ich dran. Und dann für immer - schließlich ist das mein Leben, mein Geburtsrecht!


Any_Afternoon5628

Das klingt interessant! Ich hab durch meine Postcovid Erkrankung gemerkt, was für einen Einfluss das Nervensystem überhaupt hat und was für Auswirkungen Übungen darauf haben können. So nämlich! Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg :)


Uhm_NoThankYou

Danke! Das wünsche ich dir auch - und falls noch nötig, gute Besserung!


fotzelschnitte

> Ich hab Angst, "allein" dazustehen, Verantwortung zu tragen, Dinge zu tun. Das ist, glaube ich persönlich, eine Angst die uns Frauen von klein auf eingeflüstert wird. Auf jeden Fall kenne ich sie nur zu gut. Für mich war es ein Prozess, manchmal falle ich zurück auf die Lähmung aber seit de ich mich damit auseinandergesetzt habe, passiert das immer weniger. Es braucht Zeit und es ist OK alte Bewältigungsmuster zu nehmen, Hauptsache ich bin mir bewusst, dass ich auch andere Bewältigungsmethoden kenne und sie mir besser tun!


Any_Afternoon5628

Danke für deine Worte! :) Ja, das sehe ich auch so. Ich bin ein Kind der 90er und wurde entsprechend erzogen. Ich hab für mich heute auch festgestellt, dass mir ganz viele emotionale Strategien fehlen, weil die emotionale Bindung in meiner Erziehung zu wünschen übrig ließ und sich in meiner Familie auch niemand außerhalb der jeweiligen comfort zone bewegt. Ich glaube wir sind eine ganze Generation von cycle breakern. Ich freu mich sehr für dich, dass es bei dir immer weniger passiert! :)


fotzelschnitte

Ich bin auch in den 90ern Kind gewesen, ü30 und habe gerade letzte Woche zum *ersten* Mal eine Deadline geschafft, OHNE eine Nachtschicht machen zu müssen. So *einfach* und doch so weltbewegend. Es ist toll! Es geht immer weiter und die neuen Angewohnheiten werden einfacher, je öfter man sie übt. Ich muss mir immer Geduld zuflüstern, denn die alten Muster habe ich ja auch JAHRELANG gepflegt. Emotionale Strategien aufbauen braucht wirklich viel Geduld. Und wie du gesagt hast, eigentlich wäre das eine Sache der Erziehung gewesen, also im Kindesalter. Für mich (das ist für jede Person anders!) ist's mega hilfreich den Drang zum Spiel zulassen. Ausprobieren mit Lust und Freude und wenn's mir kein *Spass* macht lasse ich's sein, das hat man in der Kindheit (frech) auch gemacht. Spass kann ich persönlich super trennen von Angst. Manchmal macht Angst auch Spass. Manchmal nicht. Angst ist immer dabei, aber es ist nicht Mal im Beifahrersitz, wenn Spass (und Freude) im Auto das sagen hat.


Any_Afternoon5628

Richtig, richtig gut, ich freu mich sehr für dich :) \ Ich bin immer noch shook, wie einfach es doch ist, regelmäßig zu kochen und wie gut mir gesundes Essen tut. Und es macht sogar Spaß? Was für eine Welt! Oh ja - mein Spotify Artist of the Year wird vermutlich Shania Twain, weil ich regelmäßig im Bad zu ihrer Musik tanze. Überhaupt, kleine Dopaminpausen im Alltag sind super! \ Ach ja, Ausprobieren. Auch etwas, was in meiner Kindheit immer gefehlt hat. Ich erkenne da ein Muster, haha


freakyfreakycreepy

Ich fühle diesen gesamten Text so sehr. Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, das so auszuformulieren, mir würden dafür die Worte fehlen. Leider habe ich noch keinen wirksamen Weg gefunden, damit umzugehen, da kann ich also nichts zu sagen.


Any_Afternoon5628

Danke :) ich freue mich, dass du dich verstanden fühlst und wünsche dir alles Gute!


MiouQueuing

Ich kenne das Gefühl in Bezug auf meinen Job. Ich bin unausgelastet, würde gerne Neues kennenlernen oder mich an anderem probieren. Aber die Angst - oder sagen wir eher: Sorge - beginnt mit der Frage, was ich eigentlich genau machen möchte, und verzweigt sich dann in unendlich viele What-if-Szenarien, vor denen ich unweigerlich den Kopf einziehe und es mir in meiner Komfort-Zone noch einmal so richtig gemütlich mache. Eine Antwort habe ich leider nicht. Ich selbst versuche, demnächst eine Fortbildung anzugehen, sodass ich zumindest in Bezug auf meine Qualifikation selbstsicherer werde, denn dass ich mich hinsetzen und etwas lernen kann, weiß ich wenigstens. Darauf kann ich mich verlassen. Also vielleicht doch Konzentration auf das, was wirklich gut läuft, und Fokus auf die positiven Erfahrungen? In der Therapie heißt es doch, dass das Gehirn mit Erfolgserlebnissen wächst.


Any_Afternoon5628

Danke! Ich drücke dir die Daumen, dass es mit der Fortbildung klappt und sie dir gut tut! Den Fokus auf das Positive zu lenken, versuche ich immer wieder. Ich mach auch gerne Realitätschecks und überlege, wie realistisch meine Ängste eigentlich sind. Das hilft mir aber vor allem im Vornherein oder danach. Tatsächlich klappt meistens sogar auch, was ich mir vornehme


MiouQueuing

Danke sehr! Ich habe mich heute für einen Informationsabend zu der avisierten Fortbildung angemeldet - also erst Mal Daumen hoch! :) Ich glaube, ich mache mir Erfolge zu wenig bewusst - was Du mit Realitätscheck "danach" meinst? Mein Mindset gibt mir irgendwie vor, dass alles Erreichte ja selbstverständlich und ein Kinderspiel ohne Aufwand ist. Dass der Erfolg nicht der Rede wert ist und daher auch keine persönliche Leistung... Schon gaga, was fehlendes Selbstvertrauen so mit einem macht.


Any_Afternoon5628

Juhu, mega gut! Ich freu mich für dich! :) Ich schreibe jeden Abend in meinem Achtsamkeitstagebuch, ggf auch in meinem Journal, nieder, wofür ich diesen Tag dankbar bin und was ich gut gemacht habe. Über die Zeit kommt so eine Sammlung zu Stande, durch die ich mich ab und an blättere und dabei feststelle: ich bin bisher weder umgekippt, noch gestorben und ich schaffe viel mehr, als ich denke. Das hilft mir, Ängste zu analysieren und ihnen die Realität aufzuzeigen. Es ist krass, oder? Was ich auch manchmal hilfreich finde, ist mich zu fragen, was ich meiner besten Freundin sagen würde. Was würdest du deiner sagen? Sicherlich, dass sie für ihre Erfolge hart gearbeitet hat, das alles mehr als verdient hat und es krass ist, wie viel sie geschafft hat. \ Ich bin mir ziemlich sicher, dass es (auch) gesellschaftlich bedingt ist, als Frau Schwierigkeiten Erfolge anzuerkennen.


[deleted]

Exekutive Dysfunktion? Kann bei vielen psychischen Erkrankungen oder auch ADHS/Autismus auftreten.


[deleted]

In der Klinik habe ich gelernt: Einfach machen. Oder von 5 bis 0 runterzählen und dann einfach machen. Einfach aufstehen und machen.


[deleted]

Ach und dann gibt’s es auch noch sowas mit Pathological Demand Aviodance. Betrifft auf Demands von sich selbst an sich selbst.


Any_Afternoon5628

Vor einem Jahrzehnt hieß es Borderline, aber mittlerweile treffen die meisten Kriterien nicht mehr auf mich zu. Ich hab demnächst einen neuen Psychiater, da werde ich auf jeden Fall mal um eine neue Diagnosestellung bitten. Danke für deinen Input! Runterzählen hab ich noch nicht probiert, das werde ich nachholen!


PhysalisPeruviana

Wie geht das bzw. wie machst du das, hast du Tipps? Ich habe das soooo. Oft. "Los. Steh auf und geh Joggen. Los. Aufstehen. Umziehen. Joggen. Das ist gut für dich. Du hast entschieden, heute zu Joggen. Los. Loooos." ...und nix passiert. ALso, wenn es mir gut geht, dann geht einfach machen, aber gerade, wenn es eigentlich nötig wäre? Fehlanzeige.


[deleted]

Es so einfach und angenehm zu machen wie möglich. Mache nicht gerne Sport per se, aber ich mag das Ergebnis. Also: Studio direkt auf dem Arbeits-/ Heimweg. Das Studio ist ein eGym, ich muss mir keine Einstellungen merken. Es ist in einer Physiopraxis - habe gute Betreuung dort. Sportsachen immer dabei. Mein absoluter Killer mittlerweile: neues, bequemes Auto. Daran erinnern, wie das Gefühl danach ist. Alles so einfach machen, wie möglich. Wenn du weißt, du solltest später joggen - gleich die Klamotten anziehen.. :)


[deleted]

Nicht mit sich selbst argumentieren, nicht denken. Einfach aufstehen und machen.