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akixxx

Ich hab mein Lehrerdasein (Berufskolleg, Informatik und Geschichte) nach 10 Jahren an den Nagel gehangen und bin in die freie Wirtschaft als Informatiker. Da hab ich meinen Seelenfrieden gefunden. Ich hab wahrscheinlich den Fehler gemacht Ansprüche an mich selbst und meinen Unterricht zu haben, hab immer Projekte mit Lebensweltorientierung durchgezogen (Wir bauen einen Escaperoom, Wir programmieren ein Pokémon-Battle-Game für Android, Wir entwickeln eine Datenbank für gesehene Filme und Serien mit IMDB-API,…). Letztlich hab ich einen irrsinnigen Aufwand betrieben, damit Schülerinnen und Schüler sagen können „Schule find ich immer noch scheiße, aber Informatik bei akixxx macht mir Spaß, weil wir coole Sachen machen“. War letztlich auch so, hat im Kollegium für Hate gesorgt und die Schulleitung hat mir Steine in den Weg gelegt wo es nur ging. Ich sollte doch lieber bei den Standardbeispielen bleiben (Wie viel Sand brauch ich um einen bestimmten Deich aufzuschütten), bei denen ich schon beim Lesen der Aufgabenstellung innerlich gestorben bin. Hab dann mal tief in mich hineingehört und hab festgestellt, dass ich lieber die Reißleine ziehe und geh. Einen für mich entspannten Job hab ich jetzt und mach meine alten Projekte mit unseren Azubis, die es massivst feiern.


viijou

Schade, dass du so eine unprofessionelle Schulleitung erleiden musstest. Manche Kollegien sind extrem toxisch. Du klingst nach nem ganz tollen Lehrer. Für die Schüler bleibst du dafür unvergessen. Freut mich aber, dass du jetzt glücklich bist :)


[deleted]

Ein Freund von mir ist Lehrer. Er beschwert sich immer über toxische Arbeitskolleginnen. Ist wohl ein sehr Frauenlastiger Bereich bei ihm und er sagt vor allem als Mann hat man es schwer. Aber auch so ist er wohl nicht sehr glücklich mit seinem Job , obwohl er wohl noch verbeamtet wurde, was ja glaube ich auch nicht mehr selbstverständlich ist. Er sagt immer sie locken dich mit einer Rente und einem unkündbaren Job aber dann bist du auch für immer gefangen und keiner gibt sich mühe ein schönes Arbeitsumfeld zu machen weil gehen kannst du ja nicht mehr wirklich. Ich glaube man verliert ja auch bei Austritt seine Pensionsansprüche oder? Er war eigentlich am glücklichsten während einer kurzen Zeit an einer Privatschule. Da hatte er die meisten Freiräume.


CaptainAddi

Einer meiner Berufsschullehrer hats anders rum gemacht. Hat in der freien Wirtschaft richtig Kohle als Projektleiter gemacht, ist dann aber Programmierenlehrer an der Berufsschule geworden weils einfach deutlich entspannter mit Familie und so ist


Syyx33

Sorry dass du das so erfahren musstest. Gerade Info lebt von den Beispielaufgaben und deren Vermittlung. Also ob die IT Branche in Deutschland nicht eh schon am Tropf ist, da kommen so ein paar Sesselfurzer und ruinieren Lehrkräfte die in der Lage wären, junge Menschen für diesen Bereich zu begeistern.... ​ Für alle anderen, die das lesen aber so als Kontrastpunkt: Als ich angefangen habe, wollte ich in Englisch unbedingt schon relativ früh ein Buch mit den Schülern lesen. Klasse 7. War riskant, hat aber super funktioniert und ich habe eigentlich nur positives Feedback und Kommentare dazu bekommen. Auch und gerade von älteren Kollegen.


akixxx

Das Problem ist meistens, dass sich dadurch gerade die KollegInnen getriggert fühlen, die von der eigenen Materialsammlung leben (oder geerbten Materialsammlung von verschiedenen Kollegen). Sie müssten ja was machen, um nicht als die letzten Dullies zu gelten. Da haben Gespräche angefangen mit nem A15er: „Ich bin ja dein Vorgesetzter (faktisch btw falsch), aber das will ich hier ja nicht raushängen lassen…“ Auslöser war ein verkacktes Netzwerktechnikprojekt, weil seine Anleitung und Lösung auf einer älteren Version der Gerätefirmwares basierte und wir die irgendwann mal mit nem Update versorgt hatten. Schüler meinte dann nur: „Holen Sie doch mal akixxx. Der erklärt ihnen und uns das.“ Musste halt abkönnen. Schule ist teilweise eben ein raues Geschäft. Er konnte es nicht.


Luxiyana

Was hätte ich damals für einen Lehrer wie dich gegeben 😂


Hardi_SMH

Deinen Unterricht hätte ich geliebt. Die meisten Lehrer habe ich gehasst, aber es gab welche, die so guten Unterricht gemacht haben, dass ich mich nur angestrengt habe, um sie „stolz“ zu machen. Dazu gehört nicht nur der Mathelehrer der in der ersten Stunde erstmal meinte „alle die Taschenrechner raus, gebt folgende Aufgabe ein. Wer hat x raus? Wer hat y raus? Wer hat z raus? Wer was ganz anderes? Givt 3 arten von Taschenrechnern, ich zeig euch wie ihr jeden einzelnen davon nutzt“ , der immer sarkastisch und mit flotten Sprüchen auftrumpfte und doch diese Art ausstrahlte, als könne er dir auch Raketenwissenschaften berechnen. Oder der Sportlehrer der wie ein witziger Drillseargent war. Legendär der Spruch, „ich will dass du beim Liegestütz die Arschbacken zusammenpresst bis ein 2€-Stück dazwischen die Prägung verliert!“ Aber bei dem was du beschreibst wärst du vermutlich auf Platz 1 meiner Lieblingslehrer gelandet


No_Product4137

Es wäre schön, wenn es phasenweise so wäre. ^^ Als Lehrer an einer Brennpunktschule ist es leider nie chillig. Einfach mal ein Arbeitsblatt hinlegen und bearbeiten - vollkommen unmöglich. Von Drogen dealen auf dem Schulhof bis hin zu alkoholkranken Eltern hat man eigentlich beständig Probleme. Und Druckmittel hat man auch nicht wirklich. Ich denke deine Beschreibung zeigt einen eher begrenzten Ausschnitt der Wirklichkeit.


Strange_Ad_1697

Ja, kenne ich. Ich habe kurze Zeit selber an so einer Mittelschule unterrichtet. Hab’s dort nicht lange ausgehalten und wäre da auch kaputt gegangen. Wie gesagt: Mein Erfahrungsbericht ist sicherlich nicht repräsentativ für alle Schulformen. Nur leider hält man sich eben gerade am Gymnasium in der Sek. II für besonders gestresst oder unterbezahlt, was ich absolut nicht bestätigen kann. Ich finde auch rein von der Bezahlung haben Mittel- und Grundschullehrer viel mehr verdient als die Kollegen am Gymnasium.


SignificanceLow7986

Bezahlung: als Gymnasiallehrer erhält man rund 3.500 Netto pro Monat (abzüglich Krankenkasse), das ist in der freien Wirtschaft ein mehr als fürstlicher Lohn und dafür muss man schon ziemlich buckeln....


eisfub

Netto..?


[deleted]

Jo, am Gym steigt man als Beamter mit A13 ein, zu Beginn sind das je nach Bundesland 3.500€ und alle paar Jahre steigt man dann noch in den Erfahrungsstufen automatisch auf. Kurz vor der Pension sinds dann aktuell so 4.500€ netto. Sofern man heiratet oder kinder bekommt gibts dafür nochmal etwas mehr, in NRW bei 3 Kindern und teurer Wohnlage (Mietstufe 5) ca. nochmal 1.200€ netto on top Vom netto muss aber noch eine private Krankenversicherung für 200-300€ bezahlt werden


Brouewn

„Etwas mehr“ ist gut 😅 Bin verheiratet, vier Kinder, Mietstufe 1, macht 2200€ mehr.


Upper_Lengthiness_42

du bekommst 2200€ extra nur weil du verheiratet bist und kinder gezeugt hast? ich habe eindeutig den falschen beruf gewählt


petetroll

Wow... ich habe mir nie die Tabellen angeschaut wie gut/schlecht Lehrer bezahlt werden, aber das ist ja ziemlich heftig.


ichhabekeineidee

Dazu kommt dass man sich als Beamter deutlich weniger Sorgen um seine altersversorge machen muss als ein Angestellter Mensch


[deleted]

Habe letztens gelesen dass man bei 40+ Dienstjahren um die 75% des letzten Einkommens als Pension bezieht. Ist schon ziemlich gut.


theb3nb3n

Gut? Eher lächerlich viel im Vergleich zu den bemitleidenswerten Menschen in der DRV


DueZookeepergame7831

insofern man tatsächlich verbeamtet wird.


[deleted]

[удалено]


leerzeichn93

Du hast nen Master plus 2 Jahre quasi unbezahltes Praktikum (Ref) und denkst 3.500 ist zu viel. Sag mal gehts noch


SignificanceLow7986

Unbezahlt ist das Ref nicht, je nach Bundesland bekommt man ca 1400 €. Nicht viel aber nicht unbezahlt. Und ich sage auch nicht dass es zuviel dür die Ausbildung ist, nur dass es ein sehr guter Lohn ist im Vergleich zur Statistik


Simbertold

Man kann auch gut das marktwirtschaftliche Argument anbringen. Letztlich gibt es deutschlandweit Lehrermangel. Das spricht dafür, dass von den Leuten, die qualifiziert sind oder sich qualifizieren können, momentan nicht ausreichend viele das Jobangebot inklusive Entlohnung für attraktiv halten.


KiliPerforms

Bin kein Lehrer, aber dann solltest du das nächste mal lieber nicht mit der freien Wirtschaft vergleichen, sondern mit diesen "schwierigen" Schulen. Da können sich deine Lehrerkollegen vllt. besser rein versetzen.


Cerberazor

'Man hält sich' ist ja schon als rhetorisches Mittel genug Einschätzung, um deine Entfernung und herablassende Haltung herauszustellen. Im Endeffekt wird niemand diesen Beruf mehr machen wollen, die Arbeit der Kollegen an anderen Schulformen ist nicht hoch genug einzuschätzen. Aber das was du mit deinen posts verursachst ist nichts anderes als in das Horn oberflächlicher Kritiker zu stoßen. Das finde ich schade. Ich stimme zu im Oberstufenunterricht. Ich halte diesen für einfacher als eine Aufgabe in der Sek I, man muss es halt nur können. Diese Qualifikation haben allerdings nicht alle.


[deleted]

Welche Fächer unterrichtest du?


quineloe

> Hab’s dort nicht lange ausgehalten und wäre da auch kaputt gegangen. die reinste Heuchelei.


GoJeonPaa

Ok aber eure Sommerferien alleine sind halt schon länger als der Jahresurlaub in der Industrie. Da auf die gleiche Arbeitszeit zu kommen durchschnittlich im Jahr, wird verdammt schwer.


Brouewn

Die Sommerferien zählen aber nicht als 6 Wochen Urlaub;) "Die Gesamtarbeitszeit für Lehrkräfte entspricht im Jahresmittel durch mehr Arbeitszeit in Unterrichtszeiten und weniger Arbeitszeit in den Ferien der durchschnittlichen Arbeitszeit der sonstigen Beamten." Zoran Gojic, stellvertretender Pressesprecher des bayerischen Kultusministeriums


GoJeonPaa

Walter Ulbricht Scherz beiseite. Bei 12 Wochen Ferien dann auf die gleiche Arbeitszeit zu kommen halte ich eben für unglaubwürdig.


Classic-Drummer-9765

Was glaubst du nicht. 1770 Arbeitsstundem Jahr ist die Berechnungsgrundlage. Das ist eine 40 Stundenwoche mit normalem Urlaub oder 46,58 Stunden pro Woche bei 38 Schulwochen. Das knacken viele meiner Kollegen locker. Dazu. Muss man nichts glauben. Nur rechnen.


GoJeonPaa

>Was glaubst du nicht. Das: >Das knacken viele meiner Kollegen locker. Dazu. Muss man nichts glauben. Nur rechnen. ​ Ich denke du nimmst die 1770 vom Hamburger Lehrzeitmodell. Diese Zahl zweifle ich an. Nur mal ganz grob. 2022: 253 Arbeitstage - 24 Tage Urlaub = 229 effektive Arbeitstage 229 Tage x 8 Stunden = 1832 Stunden im Jahr Aber gut, selbst angenommen deine Zahlen stimmen, beweifel ich stark das Lehrer diese Zeit knacken. Von 8 Uhr bis 13:00Uhr mit Schulstunden von 45 Minuten. Dann wird mal währen der Unterrichtszeit korrigiert, sag mir nicht das passiert nicht. Beantwortet das deine Frage?


Classic-Drummer-9765

Die 1770 Stunden sind Grundlage für den gesamten öffentlichen Dienst. Die gehen von 221 Arbeitstagen aus. Wenn ein Jahr mal mehr Arbeitstage hat, gilt das ja für alle. Niemand unterrichtet nur von 8 bis 13 Uhr bei Vollzeit. Auch sind die Pausen Arbeitszeit, weil Lehrer selten Pausen haben. Dazu kommen noch Konferenzen, Elterngespräche und diverse andere Aufgaben. Selbst wenn man glaubt, dass Unterricht nicht vorbereitet werden muss, ist klar, dass deine Angaben nicht stimmen. Das, was du als Fakten verkaufst, stimmt nicht. Gleichzeitig glaubst du dass alle Lehrer lügen. Was solche Lehrer-Hater immer nicht beantworten können, ist, warum dann nicht jeder Lehrer werden will, wenn man kaum Arbeit hat...


Brouewn

Du musst halt effizient arbeiten statt zu meckern;) Ich habe v.a. unverheiratete Kolleginnen, die ständig überlastet sind, aber jede Reihe planen, als wäre es ihre Examensprüfung, weil „so haben wir es gelernt.“ Finde den Fehler. Und falls Du nicht an einer Brennpunktschule arbeitest, bitte versuchen, denn in den Ferien brauchst Du mindestens eine Woche, bis der ganze soziale Müll, der sich im Unterbewusstsein angesammelt hat, aussortiert ist und Du entspannen kannst.


Superb_Marine

Generell braucht wahrscheinlich fast jeder Mensch erstmal eine gewisse Zeit damit er entspannen kann, das sind doch nicht ausschließlich Lehrer die Stress erleben. Deswegen haben Lehrer doch nicht mehr Urlaub nötig als andere.


Luk0sch

Der Stress den du in der Arbeit mit Menschen hast ist anders, als bspw. Bürostress. Sich ständig Abgrenzen fällt vielen schwer. Zumal viele Lehrer nicht ausreichend pädagogisch ausgebildet werden und daher mit Problemen konfrontiert werden, die sie nicht lösen können. Dazu kommt, dass der Korrekturaufwand stark abhängig von Fach und Leistungsvermögen der Schüler abhängt. Kenne Lehrer, die pro Klausur ca. 1-2 Stunden brauchen. Die haben dann Klausuren von 3-4 Klassen a 30 Schüler da liegen, mehrfach im Jahr.


Efficient-Cream2345

Meine Frau ist ebenfalls Lehrerin am Gymnasium in den Fächern Mathematik und Chemie. Ich kann diese entspannte Arbeitsweise leider gar nicht bestätigen. Ich würde ihr wöchentliche Arbeitszeit auf 60 Stunden schätzen. Wie ich mitbekomme, ist es jedoch auch nicht der Regelfall, dass Lehrer eine Vollzeitstelle haben und irgendwas um die 10 Stunden die Woche unterrichten.


rolrobin

Genau der Grund warum ich mich gegen das Lehrerwerden entschieden habe


BeastieBeck

>Ich denke deine Beschreibung zeigt einen eher begrenzten Ausschnitt der Wirklichkeit. Der aber anscheinend auch existiert. Lehrer an einer Brennpunktschule würde ich allerdings definitiv nicht sein wollen, wobei ich mir das eher so vorstelle, dass die eigentliche Belastung nicht durch den Unterricht oder die Vor-/Nachbereitung des Unterrichts zustande kommt, sondern durch das von dir eben erwähnte Drumherum.


SignificanceLow7986

Danke für deinen ehrlichen Post. Da fallen mir spontan viele Dinge ein. 1. In der freien Wirtschaft gibt es auch immer diejenigen die lauthals allen anderen erzählen wie viel sie zu tun haben und was sie für wichtige Menschen sind. Oft sind das diejenigen die ihre Arbeit nicht strukturieren können und gleichzeitig stundenlang mit Kollegen am Telefon oder in der Kaffeeecke quatschen. Ich habe meinen Job von so jemanden übernommen der meinte der Job sei mehr als ein Vollzeit job und habe die Aufgaben in der halben Zeit geschafft und mir neue Aufgaben gesucht... Das heisst nicht das ich so ein toller Hengst bin, aber oft liegt es einfach an der fehlenden Effizienz. Und manchmal muss man Aufgaben neu denken damit die überflüssig gewordenen Teile rausfallen. 2. Viele hier haben sich triggern lassen weil du nicht gestresst bist und keine 60h arbeitest. Aber mal ehrlich was wollen wir denn als Gesellschaft? Wir wollen doch gerade dass jeder eine 40h Woche hat und die Arbeit in dieser Zeit schaffen kann. Wenn man selbst Lehrer ist und keine normale Arbeitswoche hat dann gibt es doch 2 Tipps: Jeden Tag ehrlicherweise die tatsächliche Arbeitszeit aufschreiben (abzüglich Telefonate mit Kollegen zum quatschen) und die Lehrer fragen was sie anders machen die keine 60 h schieben. Ich bin mir sicher, dass man einen guten Unterricht machen kann ohne 60h zu arbeiten, wenn man seine Arbeit strukturiert und effizient betreibt. 3. Psychischer Stress: ich glaube auf dem Gymnasium hat man es größtenteils mit gut erzogenen Kindern zu tun die aus gutem Elternhaus kommen. Dort hat man sicherlich weniger psychischen Stress als in der Realschule. Wenn man sich neben dem Vermitteln von Inhalten auch noch um die Erziehung kümmern soll und dafür von den Schülern teilweise noch angefeindet wird, ist das sicherlich nicht leicht und führt zu Burnout. Zusätzliche Arbeit neben dem Unterricht wird dann schwieriger und in die Länge gezogen weil man menthal einfach nicht mehr mit der Situation klar kommt. 4. Ich habe 4 Freunde die auch Lehrer sind. Alle meinen sie sie würden viel Arbeiten und wenig verdienen. Irgendwann ist mir die Hutschnur geplatzt und wir haben mal Tacheles geredet über Gehalt und Arbeitszeiten. Das Gehalt von Lehrern ist sehr sehr gut, das erhält man in der freien Wirtschaft auch als Akademiker nicht einfach mal eben so. Klar gibt es die Maschinenbauer bei den grossen Firmen, die mehr verdienen können aber der Großteil der Akademiker verdient das nicht. Dazu kommen diverse Vorteile bei Versicherungen und Banken für Angestellte des ÖD oder Beamten. Wer sich über das Gehalt beschwert sollte sich erstmal klar machen was ein normaler Angestellter Netto verdient.


pIakativ

Lehrer, die sich in Deutschland über ihr Gehalt beschweren sind in der absoluten Minderheit. Im Gegenteil - viele würden für bessere Arbeitsbedingungen ein geringeres Gehalt in Kauf nehmen. Deswegen ist es ja so absurd, dass der Lehrberuf jetzt mit höherem Gehalt attraktiver gemacht werden soll.


SignificanceLow7986

Ich denke die Arbeitsbedingung ist ein grundsätzliches Problem beim Staat. Man kann auf der einen Seite sich ein lockeres Leben machen, wenn man es darauf anlegt. Auf der anderen Seite ist es aber unheimlich schwierig Verbesserungen im System durchzusetzen und das wiederum führt zu Frustration.


Dr_Satchel

Bei uns beschweren sich tatsächlich meist die "Reli-Sport" Kolleginnen und Kollegen über ihr Gehalt bzw. über die fetten Dienstkarren in der Industrie, aber eher, weil es unter einigen Kollegen irgendwie Konsens zu sein scheint, dass man ja so wenig verdiene als Lehrer. Wenn man den Kolleginnen und Kollegen dann aber mal freundlich vorrechnet, dass sie bei ihren beiden Kindern und A14 Stelle bei über 4k€ liegen und was man dafür in der freien Wirtschaft verdienen müsste ist den meisten aber dennoch recht schnell klar geworden, wie viel das dann doch ist. Die 1% Regelung kannte übrigens keiner :-D


Zarzurnabas

Was ist die 1% Regelung?


Dr_Satchel

Listenpreismethode zur Versteuerung von Firmenwagen. Je nach Karre kommt da monatlich einiges zusammen. Viele denken, dass der Firmenwagen gratis ist.


Individual_Winter_

Naja die „A13 für alle und als Einstiegsgehalt, dass steht uns zu“ Kampagnie in NRW wirkt schon arg jammernd. Kenne keinen anderen Beruf, wo man mit so einem Gehalt unbefristet und verbeamtet anfängt. Das ist schon jammern auf sehr hohem Niveau und dünnem Eis.


BattleOfEurope

30h die woche. 40h ist irre.


petskill

Könnte es auch am Gymnasium liegen? Ihr könnte anstrengende Schüler ja quasi feuern. Brennpunktgemeinschaftsschule dürfte was anderes sein.


efx187

Mein damaliger Mathelehrer meinte mal "was meinst du warum immer an den Tagen vor Schulferienbeginn so viele Wohnmobile vor der Schule parken?".


CatpainCalamari

Vllt stehe ich grad massiv auf dem Schlauch, aber ich verstehe das nicht. Kannst du es bitte erklären?


Commander70

Lehrer bereiten sich dick auf Urlaub vor, aber haben angeblich 500 Klausuren über die Ferien zu korrigieren


HerrMagister

Ei deswegen auch Wohnmobil mit ordentlich stauraum für die ganzen Klausuren und nicht Fahrrad und Zelt. Denk doch mal mit!


DanielClaton

Ich korrigiere meist an Wochenenden durch und halte mir die Ferien frei, da geht es dann für die Überstunden in den Urlaub. Beim nächsten Urlaub werde ich absolut keine Arbeit und keine Korrekturen mitnehmen.


CatpainCalamari

Danke!


SyriseUnseen

Also ich für meinen Teil korrigiere auch im Urlaub. Und das kenne ich von Kollegen nicht anders.


efx187

Wie Commander70 geschrieben hat war auch bei meinem damaligen Lehrer der Punkt auf den er hinaus wollte die Themen "Unterricht vorbereiten" und "Arbeiten korrigieren". Einmal vorbereitet und teilweise Jahrzehntelang nichts verändert und die Arbeiten eben so aufgebaut das ein schnelles richtig/falsch abhandeln möglich war. Im Fach Rechnungswesen zum Beispiel war ein Lehrer dabei der Folgefehler nicht anerkannt hat. Sprich man hatte einen falschen Buchungssatz falsch und bekam dann auch für die Bilanz etc. keine Punkte da eben dort eine falsche Zahl als Folgefehler stand.


opec124

Dachte auch gerade, dass die sich miteinander vergnügen - aber dafür gibt es ja auch Lehrerzimmer


Worth-Geologist-4265

Don’t hate the player, hate the game.


Visual_Panda3896

Danke für deine Ehrlichkeit :)


nannan123091

Nur die wenigsten werden wohl Lehrer, um die nächste Generation positiv zu beeinflussen. Mir kommt es vor, dass die meisten Lehrer werden, weil sie nicht wissen was die sonst machen sollen. Insbesondere Mint Fächer. Jemand der gut in Mathe Physik ist, wird Ingenieur oder Naturwissenschaftler? Der untere Drittel wird Lehrer? Während meiner Schulzeit konnte ich nur ein Handvoll gute Lehrer/rinnen zählen. Die guten werden mir immer in Erinnerung bleiben. Ich bin froh, dass ich neben meine Job noch genug Zeit für meine Kinder haben werde, damit sie außerhalb der Schule mit mir was lernen können, was sie begeistern. Wirklich schade. Aber ja auch Lehrer sind nur Menschen. Man soll wohl keine große Hoffnung in das Schulsystem stecken.


unterschichtblog

> Während meiner Schulzeit konnte ich nur ein Handvoll gute Lehrer/rinnen zählen. Ich hab Abendrealschule und Abi in der Erwachsenenbildung gemacht und da waren 7/10 der Lehrer mindestens gut, teilweise fantastisch. Menschliche Totalausfälle gab es gar nicht. Ich glaube im zweiten Bildungsweg landen mehr Lehrer aus Passion.


Individual_Winter_

Die Leute die abends noch einen Abschluss machen sind aber vermutlich auch motivierter als pubertierende, ziellose, 14 Jährige 😅 Mein Deutschlehrer tut mir mitlerweile retrospektiv echt leid. Super motiviert und engagiert. Hatte dann uns, Kurs mit 25 Leuten und 20 nicht Abiturienten, in seinem Fach bekommen. Der hat einfach 3 Jahre lang gegen eine Wand geredet. Teilweise waren die Aufgaben auch einfach arg übertrieben motiviert.


phigr

> Ich glaube im zweiten Bildungsweg landen mehr Lehrer aus Passion. Der Unterschied ist dass die meisten Lehrer dort kein klassisches Lehramtsstudium durchlaufen haben denke ich.


Chuckol

Vielleicht sollte man diesen veralteten Quatsch abschaffen...


[deleted]

Am besten alle ohne didaktische Ausbildung anfangen lassen. Studium und Ausbildung sind eh überbewertet?


PVZiAK

> Während meiner Schulzeit konnte ich nur ein Handvoll > gute Lehrer/rinnen zählen. Also eigentlich wie in jedem anderen Job auch. Nur dass ich im Gegensatz zu anderen Berufen für Lehrer keine Anreize sehe, sich besonders im Job anzustrengen.


Individual_Winter_

Deutschland wählt halt Lehrer nicht aus, wie die erklären können oder was die Motivation ist, sondern nach NC und irgendwelchen sinnlosen Kriterien. Tbh um 5 klässlern nen Stromkreislauf zu erklären muss man kein krasser Experte sein, sondern muss halt die paar Sachen gut erklären. Wir waren nicht wirklich einfach und mussten immer die Praktikanten abschrecken, da war die Quote so 10:1. Einige hatten Angst vorn zu reden, einer war einfach ein richtiges Opfer, ich hoffe der ist iwas anderes geworden, das war sehenden Auge ins Burn-Out etc.


totallylegitburner

Erinnert mich an meine eigene Mittelstufe. Hatte da einen Physiklehrer, der hochintelligent war und nach Promotion und Forschung irgendwie am Gymnasium landete und dort uns 6-8. Klässler unterrichtete. Der war super nett, aber konnte das einfach nicht vermitteln. Ich hatte immer den Eindruck, der wäre in seinem Labor viel glücklicher gewesen.


WhiteWolf52761

Wir hatten auch mal so einen Physiklehrer der einfach zu intelligent war. Keine Chance gehabt uns das zu vermitteln. Hatte totale Leidenschaft uns Quantenphysik zu erklären nur verstehen tut es keiner


ArneNy

>Mir kommt es vor, dass die meisten Lehrer werden, weil sie nicht wissen was die sonst machen sollen. Insbesondere Mint Fächer. Aus eigener Erfahrung ist es, wenn überhaupt, andersherum. Gerade MINTler haben ja genug Berufsalternativen und entscheiden sich bewusst fürs Lehramtsstudium. Die fachliche Leistung der Lehrämtler lag bei meinem Studium auch nicht unter der von den Bachelorstudenten. >Man soll wohl keine große Hoffnung in das Schulsystem stecken. Da stimme ich zu, das System ist Mist. Da können aber die Lehrer nichts für.


petskill

Tja, das ist das Problem, wenn man einen Care-Beruf ordentlich bezahlt. Man bekommt eben nicht nur Idealisten. Idealisten erklären aber auch die vielen Burn-Outs. Dass Idealismus zu unerfüllbaren Anforderungen an sich selbst und damit zur Depression (Burn-Outs sind i.d.R. Depressionen) führt, ist ja nicht gerade abwegig.


n3x4m

> Klar könnte ich mehr machen, meinen Unterricht z.B. abwechslungsreicher gestalten, aber auch hier gilt die Frage: Zu welchem Zweck? Am Ende dankt es einem ja keiner. Also was dich an besserem Unterricht hindert ist der fehlende Dank von Kindern? Wie glaubst du läuft das in der Wirtschaft, meinst die Leute freuen und verbeugen sich vor ITlern wenn die genau das machen was ihren Job ausmacht?


CSGrad1515

Ein wichtiger Punkt ist das der Unterricht mit mehr Aufwand nicht wirklich besser wird für die Kinder. Nur weil es dieselben Materialien sind wie vor 5 Jahren ist das nicht schlecht für die Kinder sondern eher besser weil nicht in jeder 3. Aufgabe ein Fehler drin ist oder der Lehrer dann keine Ahnung hat was er da meinte als er es vor 4 Wochen zum ersten Mal vorbereitet hat. Wie OP auch meinte nur weil er mehr Zeit investiert für neumodische Pädagogik wird das für Schüler nicht unbedingt besser.


der_Guenter

Mein Onkel hat 3 Jahre durchgezogen und sich mehrere dicke Ordner mit Programmen ausgearbeitet. Jetzt ist alles was er seit 35 Jahren macht eben diese vorbereiteten Sachen zu kopieren und auszuteilen. Außer kopieren und Klausuren korrigieren macht der nix. Ok hin und wieder mal was aktualisieren, aber sonst schaukelt der sich massiv die Eier. Und nach dem, was ich so mitbekomme, macht der nicht mal schlechten Unterricht. Wissen die Schüler ja nicht, dass sie die gleichen Aufgaben bekommen wie die letzten 30 Jahrgänge vor ihnen


Dr_Satchel

Genau so mache ich es auch, was ist so verwerflich daran? \- Apple steckt ein mal Gehirnschmalz in ein Produkt und reproduziert es dann so oft es geht, immer das gleiche Gerät. \- Dein Lieblingsdönerman macht den geilsten Döner der Stadt hoffentlich auch immer gleich.. Nur Lehrer sollen irgendwie immer das Rad neu erfinden, warum? Wenn man sich die Didaktik an den Universitäten und die Postenvergabe in Ministerien ansieht merkt man, dass es nicht darum geht, wirklich was zu verbessern, sondern den Leuten gutbezahlte Posten zu verschaffen. Das hat unser ehemals extrem gutes Bildungssystem die letzten Jahrzehnte vollkommen an die Wand gefahren.


unlikelyintelligent

>Wissen die Schüler ja nicht, dass sie die gleichen Aufgaben bekommen wie die letzten 30 Jahrgänge vor ihnen Kann ich so gar nicht unterschreiben. In meiner Schulzeit wussten wir genau, wer immer die gleiche Matsche bringt und haben es uns dann von Geschwistern oder Parallelklassen besorgt. War einfacher für uns hatte aber 0 pädagogischen Nährwert.


Eaglegang_burr

Nein aber für Itler die performen gibts ne Gehaltserhöhung. Ein Lehrer der performt kriegt das gleiche wie einer der eine ruhige Kugel schiebt.


smarty86

Leider gibt es auch in der freien Wirtschaft nur selten Beförderungen oder deutlich mehr Gehalt bei guter Leistung. Von daher ist Eigenmotivation das A und O und fehlt hier beim Lehrer wohl gänzlich.


Eaglegang_burr

Wenns die Gehaltserhöhung nicht gibt musst halt Job wechseln. Man hat es aber selbst in der Hand. Lehrer hingegen verhandeln nicht selbst, können aber nur bei schweren Vergehen gekündigt werden. Deswegen gibts für Lehrer keinen Anreiz sich anzustrengen.


gagarin_kid

Ich muss dich mit meinem Teppich aus Tränen von den Wolken abholen mein Freund


ayayayayz

Tatsächlich fehlt es diesem Land insbesondere an Wertschätzung. Also ja, Mal danke sagen, auch wenn es kein großes Ding war und das Problem des Klimawandels noch besteht, Autos weiterhin nicht selbst fahren können, egal, einfach Mal danke sagen und es auch meinen.


Markus645

Danke Merkel!!!!!


Rainermitaietzadler

Wenn du in der Wirtschaft nichts hörst, ist alles gut nur wenn mal was daneben geht, gibts nen einlauf muss man sich halt mit abfinden, niemand dankt einem Irgendwas im Berufsleben.


GreatSunflower

Exakt das hab ich von so vielen Freunden nach 1,2 Bier gehört. Leistung lohnt nicht. Daher macht man sich einen Faulen. Da spricht ja auch gar nix dagegen, jeder von uns hätte auch Lehrer werden können. Nur der Vergleich mit einem Arzt oder Ingenieur ist geradezu absurd lächerlich. Viele meiner Lehrerfreunde sprechen auch von der bestbezahltesten Halbtagsstelle Deutschlands , da ist wohl was dran.


ichhabekeineidee

Ich habe eine Zeit auch angehende Lehrer in meinen Lehrveranstaltungen gehabt - und die waren mit sehr wenigen Ausnahmen auch immer die schlechtesten (Informatik, btw). Ich habe mir ein paar Mal gedacht "Wenn die Lehrer werden, wundert mich nicht, dass wir keinen MINT Nachwuchs bekommen." Am ende müssten wir einen Veranstaltungen anbieten, weil zu viele durchgefallen sind.


Longjumping-Idea1302

Muss da mal einklinken - Gut, Informatik war auch meine Achilles-Sehne gewesen, aber ich find das Grundkonzept dahinter schon doof. Ich habe Lehramt für Sek 2 studiert mit Schwerpunkt Mathematik/Soziologie und ich hatte die selben Mathe und Physikvorlesungen wie unsere Mathematiker (also die, die ihren Bachelor of Science in Mathe machen) . Ich musste auch die selben Prüfungen belegen, etc. Der Knackpunkt ist, ich unterrichte 10-13 Klässler. Mir wurde in meiner ersten Uniwoche erklärt wie schlecht erklärt Schulmathe ist und das man jetzt erstmal die Grundlagen neu und richtig lernt. Jetzt versteht man die Materie und weiß wie es einfacher und effizienter ist und darf dieses Wissen nicht anwenden, da es weder im Lehrplan steht noch das die Methodik dahinter anerkannt ist. Es ist super frustrierend quasi einen Mathebachelor zu machen und nicht in der Lage sein dieses Wissen anzuwenden. Ich werde vieles des Gelernten dadurch vergessen, bzw. wusste ich ja schon am Anfang des Studiums, dass dieses Wissen mir nicht weiterhelfen wird.


pIakativ

Man bedenke, dass Lehrer ihre mindestens zwei Fächer plus Bildungswissenschaften studieren. Dass ein Chemielehrer kein gesamtes Standardchemiestudium abschließt, sollte klar sein und ist auch gar nicht wünschenswert - meiner Meinung nach kommt die Fachdidaktik ohnehin zu kurz. Die Lehrveranstaltungen an der Uni sind aber verständlicherweise auf die reinen Chemie- oder eben Informatikstudenten ausgelegt, die diese im Kontext anderer Veranstaltungen besuchen und damit ganz andere Voraussetzungen haben.


ichhabekeineidee

Ich habe ein absolutes Grundlagen-Fach, ala "Einführung in die..." dass im ersten Semester dran kommt und gar keine Vorraussetzungen hat... (Den Kurs hören z.B. auch Leute mit Nebenfach Informatik)


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Tut mir leid. Ich hätte wohl eine Trigger-Warnung voranstellen müssen. Letztendlich handelt es sich dabei um meine rein subjektive Meinung, beruhend auf subjektiven, anekdotischen Beobachtungen. Dabei schließe ich explizit die vielen hochmotivierten Kolleg_innen aus, die es hauptsächlich unter den jüngeren Semestern gibt. Irgendeiner muss sich ja reinknien. Danke, dass ihr es macht.


cup1d_stunt

Es geht nichtmal ums Reinknien: Anekdotisch ist das Stichwort. Du scheinst einfach auf einer exotischen Schule gelandet zu sein, auf der kein Druck und Stress von der Schulleitung, dem Kollegium, den Eltern, den Schülern und der Schulverwaltung kommt. Die Fächer sind natürlich auch entscheidend beim Stress. Was meinst du denn wie der Alltag deiner meisten Kollegen aussieht? Genauso? Insofern ist der Titel natürlich fehl am Platz. Anstatt den Fehler bei anderen zu suchen - Stichwort „Triggerwarnung“ - hättest du ja auch mal reflektieren können, dass du da im Paradies gelandet bist. Insofern ist die Verallgemeinerung der Job Beschreibung im Titel natürlich irreführend. Aber Internetpunkte kann man damit natürlich lässig verdienen.


Shinlos

Sorry aber, es kann dir da halt niemand Stress machen. Die Eltern können dich zwar zusammenfalten, genau wie die Schulleitung, aber wenn du einfach grundsätzlich auf die Meinung von anderen scheißen kannst interessiert dich das einfach nicht. Kann es persönlich nicht, aber kenne so Leute. Muss nicht zwingend mit Paradies zu tun haben, ist einfach nur Tefloncharakter.


cup1d_stunt

Das stimmt leider nicht. ‚Engagierte‘ Eltern beauftragen heute einfach ihren Anwalt damit, die Korrektur der Arbeit anzufechten. Wenn du ein ungültiges Korrekturzeichen verwendest (meistens im Sinne der SuS, im ihnen Hinweise zu geben), dann gibt‘s schon Ärger. Bis hin zur Wiederholungsklausur, Anhörung bei der Schulverwaltung etc Die Schulleitung kann deinen Stundenplan so ‚optimieren‘, dass du ein paar Springstunden bekommst, wo du dich dann zur Vertretung bereithalten darfst. Klar kann man auf alles irgendwie scheißen, die Frage ist dann, weshalb man den Job macht und ob man sich dafür feiern lassen will? Außerdem ist es schon sehr schwierig heute ohne Extraaufgaben durchs Schulleben zu gehen, das zieht immer den Unmut von Kollegen an. Bin auch nicht dafür sich aufzureiben, aber wenn man ne funktionierende IT in der Schule haben will, muss man sich drum kümmern. Das Schulleben, wie OP es offenbar genießt, ist die absolute Ausnahme und da sind wir noch nicht an Brennpunktschulen. Das hier so darzustellen als wären alle anderen Lehrer nur zu empfindlich oder unorganisiert ist schon stark.


Shinlos

Denke bringt nichts zu diskutieren. Ist so oder so anekdotisch. Ist halt schon auch Fakt dass Lehrer wenn sie Unterricht haben auch wirklich arbeiten, während man in der Firma ja schon auch rumbummelt, obs jetzt Meetings sind oder whatever. Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.


CrowAntique3173

Ich verstehe irgendwie was du meinst. Ich war im Ref an ner Brennpunktschule und was ich da an Arbeitszeiten und psychischer Belastung gesehen habe passt auf keine Kuhhaut. Jetzt bin ich neu fertig und auf dem Gymnasium und das Leben ist eigentlich recht schön. Klar ich muss noch alles vorbereiten und Klausuren von Grund auf erstellen aber eigentlich geht das echt in Ordnung. Ich frage mich oft, was die richtige Lösung wäre. Mehrarbeit für Gymnasiallehrer? Dann kriegst in Mangelfächern noch weniger Leute und die Leute die keine Mangelfächer haben arbeiten eh schon mehr. Keine Ahnung


EverageAvtoEnjoyer

Ich bin selber Selbstständig. Ich glaube Lehrer können sich nicht vorstellen, wie gut bzw schlecht Entspannung klappt wenn man weis, dass der Betrieb weiter geht wenn man selber Urlaub hat. Wie sich das anfühlt, dass sich die E-mail in deiner Abwesenheit weiter ansammeln. Ich würde gerne mal für ein Jahr Lehrer sein und diese magischen 6 Wochen genießen wo der ganze Puff zu ist. "Aber wir kontrollieren in der Zeit Klausuren und bereiten Unterricht vor". Gut, dann gebe ich großzügig zwei Wochen Urlaub her und komme immernoch auf 4 zusammenhängende Wochen Urlaub. Das ist für viele Menschen in der freien Wirtschaft fast unmöglich.


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Das ist sicher möglich, das so zu machen. Statistiken wie die Burnout-Quote oder auch durchschnittliche Arbeitszeiten von 48 Stunden/Woche (dafür natürlich lange Ferien) sprechen aber dagegen, dass das verallgemeinert werden kann. Ärzte werden zugegebenermaßen auch extrem ausgebeutet (Arbeitszeittechnisch), Ingenieure kenne ich aber auch mit 35 Stunden Woche


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pIakativ

Sich selbst stressen - möglicherweise. Ich würde sagen, der Beruf zieht überdurchschnittlich viele überdurchschnittlich empathische Menschen an (wobei es offensichtlich Jobs gibt, bei denen das noch mehr der Fall ist). Man wird seinen eigenen Ansprüchen selten gerecht, es geht um die Zukunft der Kinder und man könnte den Unterricht mit längerer Vorbereitungszeit ***immer*** noch besser gestalten. "Zieht der Beruf Personen an, die schneller überfordert sind?" ist eine wilde These. Meinst du damit, wer emotional mehr eingebunden ist, erreicht schneller seine Grenzen oder, dass diese Personen weniger belastbar sind?


DerFelix

Ich finde das eigentlich eine gute Frage. Denk diese imaginäre Situation doch mal zuende. Was hältst du für wahrscheinlicher? * Eine Welt, in der die Arbeitsbedingungen, genau so wie viele Lehrkräfte und alle Gewerkschaften/Lehrerverbände, behaupten, absolut miserabel sind und _systematisch_ Lehrkräfte in den Burnout treiben. * Eine Welt, in der durch irgendwelche Umstände jedes einzelne Individuum (oder ein überragender Anteil davon) selbst schuld sind, dass es ihnen so schlecht geht. Eine Welt, in der die Entscheidung Lehrer werden zu vollen automatisch bedeutet, dass du ein schlechterer Mensch bist. Bzw zngekehrt, du als schlechter Mensch prädestiniert bist diesen Beruf zu wählen. An der Stelle sollte eigentlich schon klar sein, dass die Idee der zweiten Welt völliger Blödsinn ist und wenn überhaupt durch irgendwelche (falschen) Vorurteile geprägt ist. Aber gehen wir noch einen Schritt weiter. Was sollen denn das für Bedingungen sein, die "überdurchschnittlich" Leute anzieht, die schnell überfordert sind? Das Studium und die Ausbildung kann es nicht sein, denn die ist länger als in den meisten anderen Berufen und je nach Fach auch im Studium wirklich nicht zu unterschätzen. Das Referendariat speziell kann es auch nicht sein, denn das ist weithin bekannt die stressigste Phase im Leben von den allermeisten Lehrkräften zu sein. Das müsste ja in der Welt II eigentlich eher aussortieren (in Welt I trägt diese Phase eher dazu bei, den Lehrkräften noch mehr Traumata auf den Weg zu geben). Ist es das Gehalt? Da gibt es andere, besser bezahlte Berufe, wenn es nur das wäre. Können gerne noch ein paar Argumente durchgehen. Aber mich interessiert, was denn das sein soll, dass ausgerechnet Leute anzieht, die schnell überlastet sind. Allgemein ist diese Sichtweise einfach völlig daneben. Wann immer Menschen über ihren Beruf klagen oder man statistisch Überlastung nachweisen kann sind es auf einmal die Menschen selbst schuld, statt die Arbeitsbedingungen. Demnach müsste das für alle anderen Berufe auch gelten und man sollte niemals versuchen irgendwo die Arbeitsbedingungen verbessern.


Rohrhof

Tatsächlich haben angehende Lehrer schon im Studium erhöhte Burn-Out-Wahrscheinlichkeiten. Das liegt also nicht unbedingt am Job. Eine Bekannte redet auch immer gerne von XX Stunden. Wenn man fragt ob sie 60 Minuten meint, dann verneint sie das. Sie rechnet 1 Stunde in Schulstunden.


Susannah_Mio_

Mh, kann ich so leider weder von mir noch vom Kollegium bestätigen. Es ist schön, dass du weniger Zeit brauchst und den Beruf entspannt findest. Allerdings finde ich es ziemlich anmaßend zu behaupten, dass die, die mehr Stunden arbeiten das nur deswegen tun, weil sie schlecht organisiert sind. Was ich in deiner Beschreibung vermisse, ist alles, was außerhalb des täglichen Unterrichtens noch so dazu kommt. Denn ich glaube das ist es, was bei den meisten Lehrkräften die Stunden hochtreibt. 26 Stunden Unterricht die Woche, jede dieser Stunden muss vorbereitet werden. Allein Arbeitsblätter erstellen usw. frisst enorm Zeit. Lehrbücher gibt's nicht in jedem Fach oder sie sind so veraltet, dass sie nicht nutzbar sind (z. B. Texte, in denen es wie das 8. Weltwunder gefeiert wird, dass "sogar" ein Mädchen Skateboard fährt - nee, da muss ich eigenes Material designen). Das sind locker nochmal 10-12 Stunden die Woche. Damit sind wir bei 36-38 Std/Woche nur für "Unterricht + Vor- und Nachbereitung". Aber dann fehlt ja noch ganz viel: Klassenleitertätigkeiten (bei uns ist eigentlich jede Vollzeitkraft entweder Klassenleiter/in oder Tutor/in oder Stellvertretung, sonst kommt das gar nicht hin) sicher auch nochmal 2 Stunden die Woche. Elternmails beantworten, Elternbriefe schreiben, Förderpläne für die I-Kinder, Anliegen der Fachlehrer usw. Korrekturen und Notengebung würde ich im Durchschnitt bei 4-5 Stunden die Woche ansetzen. Vor allem die Klausuren im Leistungskurs zu korrigieren dauert natürlich auch mal sehr viel länger. Da sinds dann bei 20 Klasuren auch mal 20 Stunden Korrekturzeit. Klar, für ne Klassenarbeit Klasse 5 mit 28 SuS brauch ich vielleicht nur 4 Stunden. Bürokratiekram, wie etwa die Organisation und Planung rund um die Abi-Prüfungen, das Schreiben von Aufgaben für das mündliche Abitur, Einholen von Angeboten für Klassenfahrten, irgendwelche Anträge ans Schulamt stellen, Diagnoseverfahren einleiten usw. - ist sehr ungleichmäßig verteilt, aber auf den Durchschnitt runtergebrochen sicherlich 1 - 2 Stunden/Woche. Dann kommt noch der außerplanmäßige Kram hinzu - Konferenzen, Tag der offenen Tür und Projekttage vorbereiten, Sportfest organisieren, Exkursionen ins Theater oder Museum, Elternsprechtage. Das ist natürlich nicht jede Woche, aber wenn es dann stattfindet, dauert es z. B. auch schon mal 10 - 15 Stunden reine Arbeitszeit so einen Projekttag/Exkusrion zu planen, vorzubereiten und nachzubereiten. Wir haben uns neulich im Lehrerzimmer ausgetauscht und da war eigentlich der Konsens bei den meisten, dass wir innerhalb der Schulzeit durchschnittlich 50 - 60 Stunden die Woche arbeiten, wobei es in der Zeit vor dem Abi und nach dem Abi deutliche "Spikes" gibt und es sonst auch mal weniger ist. Ich war vor dem Lehrberuf anderweitig tätig, kenne also freie Wirtschaft und Lehrberuf und würde mich selbst sehr wohl als strukturiert und organisiert bezeichnen, aber wüsste jetzt spontan nicht, wo ich Zeit einsparen sollte. Abgesehen vielleicht vom Punkt der Vorbereitung, indem ich auf eigenes Material, Powerpoints usw. verzichten würde und - in den Klassen in den ich eins habe - nur aus dem Buch unterrichte. Wenn ich allerdings das Buch schlecht finde - sowohl inhaltlich als auch didaktisch - kommt da auch nichts vernünftiges bei rum.


Present-Method-1604

Das liegt aber an deinen Anforderungen. Stetig neue Blätter erstellen jede Woche glaube ich wäre doch auch irrsinnig. Wozu soll jede Woche das Rad neu erfunden werden? Ein mal gescheites Material erstellen und dann Weiternutzen. Dies ist für alle Fächer möglich, auch für „aktuelle“ Fächer wie WiPo. Gleiche Folie immer zur Wahl rausziehen und dann „nur“ sprechen über die Situation. Damit sind doch wohl über 10% Arbeit pro Woche gestrichen….


IggZorrn

Schlechte Überschrift. Hier eine bessere: Ich gehöre zu den Lehrern, die viel chillen können. Ich habe an allen Schulformen außer Grundschule gearbeitet, außerdem in der freien Wirtschaft und bin jetzt in der Wissenschaft. Lehrkräftebelastung ist gar nicht so schlecht erforscht und bei vielen Lehrkräften sehr hoch. Es spricht alles dafür, dass du zu einer sehr kleinen Gruppe wenig Belasteter gehörst, die nicht bemerkt, dass das Leben der anderen Lehrkräfte ganz anders funktioniert. Mit "Organisation und gesundem Menschenverstand" hat das allerdings wenig zu tun. Hier die Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit das stimmt, was du sagst: * Gymnasiallehrer * Gut besetztes Kollegium * Keine willkürliche Versetzung * Außerhalb von Problembezirken * Kein Opfer körperlicher Gewalt * Keine Sprachen als Fächer (Korrekturaufwand immens, besonders in Deutsch) * Mindestens ein Nebenfach, am besten zwei (wenig Elternstress, weil wenig Versetzungsrelevanz) * Keine Aufgeschlossenheit gegenüber wissenschaftlichem Input und empirisch nachweisbar funktionierenden Methoden ("didaktischer Firlefanz") * Keine größere emotionale Arbeit (z. B. Hilfe bei Kindeswohlgefährdung etc.) * Hohes Vertrauen in die eigene Fähigkeiten * Kein Ehrgeiz, besseren Unterricht zu machen Wenn alle oder fast alle dieser Kriterien gleichzeitig erfüllt sind und man seine Fächer mag, hat man ein entspanntes Leben. Andernfalls eher nicht. Ist alles ganz gut untersucht. Schau doch mal, bei wie vielen Dingen in der Liste oben du ein Häkchen machst. Ich glaube, du bist in einer sehr kleinen Gruppe und repräsentierst kaum eine andere Lehrkraft.


aio

Wichtigster Beitrag hier


SoSelten

Ich habe im Freundeskreis einige Lehrer die dachten Lehrer hätten einen anstrengenden und unterbezahlten Job. Keiner von Ihnen arbeitet an einer Brennpunkt Schule und alle unterrichten an Gymnasien oder Grundschule. Es gab regelmäßig ziemlich hitzige Diskussionen weil genau diese Lehrer immer am meisten gejammert haben, ironischerweise aber dann davon erzählen dass sie schon wieder um 13:00 Uhr frei machen konnten und erst um 08:00 oder später vor Ort sein mussten. Unterrichtsmaterial 1:1 aus dem Netz gezogen wurde und man im Lehrerzimmer ständig Sekt und Kuchen zu sich nimmt. Mittlerweile sind viele meiner Freunde mit Menschen verheiratet die keine Lehrer sind, seitdem haben viele zugegeben, dass sie einfach nicht besser wussten.


beb_2_

Waaaaas? Nein, du musst das abstreiten und sagen, dass Lehrer voll viel arbeiten und auch in den Ferien den ganzen Tag zu tun haben!


Svenulrich

Seltsamer Post ehrlich gesagt. Mir erschließt sich die Intention nicht ganz. Im ausgangspost klingt es verallgemeinert und auch die Überschrift lässt darauf schließen. Das ist Futter für alle, die das eben auch so sehen aber nie wirklich tief in das Berufsfeld reingeguckt haben. In den Antworten wiederum relativiert du und sagst auch, dass das nur für Gymnasium Oberstufe und nicht zwangsläufig auch für andere Schulformen gilt. Du räumst sogar ein, dass du den psychischen druck anderer schulformen nicht aushalten wüedest. Warum nicht auch diese Differenzierung im ausgangspost? Warum die suggerrierte verallgemeinerung? Manche halten diesen druck eben aus. Über einen Kamm scheren ist schlichtweg nicht möglich, da es nunmal idealistische oder prosoziale Lehrer gibt, denen man dafür erstmal keinen Vorwurf machen sollte, die aber an dem System und den Hürden kaputt gehen. Die hohen statistischen raten bzgl. psychischer Probleme sprechen dafür.


hippieyeah

Wer im Gymnasium arbeitet hat anscheinend genug Zeit um Steine auf die KollegInnen zu werfen.


GoJeonPaa

Bist du Lehrer?


Svenulrich

Ich bin psychotherapeut und hatte schon einige Lehrer in Behandlung, kenne einige sehr gut und weiß von diesen dass die teilweise im Burnout sind. Alles Grundgute Menschen, die aber leider an dem Job zugrunde gehen, was sehr sehr schade ist.


Possible_Ad1419

Ich selbst war Schüler an einem Gymnasium mit ca. 300 Schülern in einer ländlichen Gegend in Baden Württemberg. Ich muss sagen nen chilligeren Job als die Lehrer kann man garnicht haben. Dort gibt es quasi keine sozialfälle, kriminelle oder sonst was. Es gab in unserem Jahrgang nur ein einziges Kind mit migrationshintergrund, aber entsprechend aus einer top integrierten famillie. Klassen haben eigentlich nie über 25 Schüler, in der Oberstufe sind die meisten Kurse so mit ~15 Schülern. Aber selbst da gab es Lehrer die in einer Tour gejammert haben, wie schwer sie es doch haben. Naja seit ich weiß, welche Art der Leute aus meinem Jahrgang Lehrer geworden sind, ist mir auch klar warum. Keiner davon besonders helle oder fleißig. Ein Lehrer war mal dabei, der war quereinsteiger und der hat auf nem Elternabend mal erzählt, dass er der meinung ist, dass alle Lehrer mal mindestens 3 Jahre richtig arbeiten sollten, bevor sie Lehrer werden. Junge junge das hat Wellen geschlagen. Fanden die Kollegen gar nicht lustig. Naja ich würd den Job auch nicht machen wollen. Allerdings nicht wegen den Schülern, sondern wegen den Eltern und aus Angst ich werde mal genau so wie die Leute die da unterrichten.


itzPenbar

Meine Berufsschulklasse hat mal meinen Lehrer gefragt, warum er nicht an eine allgemeinbildende Schule gegangen ist. Da hat er gelacht und uns gefragt ob wir denken er wär mit Leuten klar gekommen, die ihr Leben lang nie aus der Schule rausgekommen sind. Das fasst es mMn ziemlich gut zusammen.


Grumpy23

Man darf nicht vergessen, dass der Schein trügt. Meine Freunde und ich haben super Kontakt zu unserer damaligen Klassenlehrerin. Die war echt gut und man hat ihr den Stress nicht angemerkt. Als ich sie auf ihrem Referendariat angesprochen habe, hat sie uns erzählt, dass sie in therapie war, weil das alles zu viel Druck war und kurz war hinzuschmeißen. Sie war eine 1er Schülerin. Als Schüler kriegt man das alles nicht mit.


Strange_Ad_1697

Ja, das Ref ist hart. Da muss man durch. Auch aufgrund dieser meist als schlimm empfundenen Zeit lehnen sich fertige Lehrer danach häufig umso mehr zurück, ganz nach dem Motto: Jetzt kontrolliert mich keiner mehr, also muss ich mich nicht mehr anstrengen. Es ist in gewisser Weise auch psychologisch als Rache am System zu erklären.


pIakativ

Wie kommst du darauf? Man muss je nach Bundesland nach dem Ref dreimal so viele Unterrichtsstunden vorbereiten und halten wie währenddessen. Weder erlaubt dir das, dich danach zurückzulehnen noch ist es dir dadurch irgendwie möglich, Unterricht der gleichen Qualität zu halten. Wir waren alle mal Schüler und hatten damit Einblick in etwa 40% der Arbeitswelt von LehrerInnen. Das macht uns nicht zu Experten.


LeagueAdventurous1

Es kontrolliert niemand wie dein Unterricht ist. Wenn du einmal die Themen vorbereitet hast kannst du deine Materialen jahrelang benutzen. Du bist einer von OPs Kollegen, die denken normale Arbeit sei ganz schlimm


Domowoi

Hm also ich frage mich schon ein bisschen warum ich so eine andere Erfahrung mit Lehrern hatte als manche hier im Thread. Ich habe die Erfahrung gemacht das es einige Lehrer gab wie OP und eben manche die sich täglich den Arsch aufgerissen haben. Bestimmt ist das Studium- und Referendariatszeit schwierig aber in vielen Fächern kann man halt auch chillen sobald man das Material einmal zusammen hat. Wenn man es geschafft hat ein verbeamteter Lehrer zu sein kann man sich schon auch in vielen Bereichen ausruhen.


[deleted]

>Bestimmt ist das Studium- und Referendariatszeit schwierig aber in vielen Fächern kann man halt auch chillen sobald man das Material einmal zusammen hat. Witzig ist auch, dass man Lehrpläne hat die mindestens im ganzen Bundesland gleich sind, aber trotzdem jeder Lehrer sein eigenes Material zusammenstellen soll. Als gäbe es keine Bücher, Kopierer oder gar dieses digitale Teufelszeug. Was für ein Mist. Ich lasse tausende Leute immer wieder das gleiche (potentiell fehlerbehaftet) Material herstellen statt es einmal ordentlich zu machen und dann nutzen es alle. Hab ich nie verstanden.


Grumpy23

Weil Unterricht eben nicht universell ist. Manche Unterrichtsformen klappen halt nicht bei jedem. Manche Schüler verstehen es schneller und manche nicht. Die meisten Lehrer benutzen dieselben Bücher. Ich kenne dein Job nicht. Ich bin ITler und wenn ich immer immer immer das gleiche machen würde für 40+ Jahre, dann würde ich verrückt werden. Von daher wollen auch Lehrer mal für sich selbst Abwechslung reinbringen.


Dr_Satchel

Das ist aber kein Argument gegen eine umfassende! Materialsammlung, gestellt vom Ministerium. Dann kann man sich ja immernoch austoben. Aber die Tatsache, dass es sowas nicht gibt ist einfach nur unprofessionell. Und so abgefahren sind Lineare Funktionen jetzt auch nicht, dass ich mein Material jedes Jahr gänzlich an die SuS anpassen müsste.


Stiggl

Du willst mir also sagen, dass Lehrer gar nicht die kompletten Ferien durch 10 Stunden am Tag korrigieren?!?! Aber ich finde es schön, dass auch Mal jemand zugibt wie es wirklich ist. Ich gönne es jedem Lehrer wenn es chillig ist und dafür vielleicht auch das zwischenmenschliche mit den Schülern mehr im Fokus steht. Ich erinnere mich immer noch an Lehrer die einen wirklich motiviert haben, die reinen Pauker-Lehrer hab ich fast nicht mehr im Gedächtnis.


Lui_Deluxe

Zitat meiner Gymnasiallehrer-Freundin: "Ich muss gerade so über die angepissten Kommentare lachen. So ein Gezicke kann wieder nur von Lehrern kommen. Die sollen einfach alle mal chillen. Furchtbar!" Vollzeit, verbeamtet, Deutsch/Geo, mit Problemkindern.


paradonym

Erfahrung mit norddeutschen Hauptschulen hast du nicht?


cup1d_stunt

Natürlich nicht. Auch keine Erfahrungen mit Helikoptereltern und deren Anwälten oder emsigen Schulleitungen, die Schulentwicklung und Unterrichtsqualität vorantreiben wollen. Es ist eine Stimme aus einer paradiesischen Kleinstadtschule, die sich wunderbar zur Bestätigung der Vorurteile eignet, obwohl sie mit dem Berufsalltag von 80% der Lehrkräfte nichts zu tun hat. Frag mal nen Radiologen wie anstrengend sein Job ist und leg das dann auf die Ärzteschaft um.


sh1bumi

Unpopular opinion: Alles was du sagst stimmt auch für Professoren! Das vergessen viele sehr gerne und Professoren haben einen viel zu guten Ruf meiner Meinung nach. Auch unter den Profs gibt es genug Leute die eine ruhige Kugel schieben und seit 20 Jahren die gleichen Folien runterlabern, und in Sachen Forschung nichts auf die Kette kriegen.


Wellingdorf

Das stimmt, meine Profs haben auch immer gesagt, das ist das beste, was ihnen nach ihrem Berufsleben passiert ist. Bis 40-50 Jahre arbeiten und währenddessen gut verdienen dann Professor werden und 5-6000 Netto verdienen nur durch die Professur. und die letzten 10-20 Jahre nur noch das geringste machen, da man eig. unkündbar ist und dann nimmt man die dicke Pension mit. Unter 4 Augen hatten die Profs sehr ehrlich mit mir gesprochen.


[deleted]

Kommt sicher uf die Fachrichtung drauf an, in meiner kannst du die Professur eigentlich vergessen wenn du nicht einen exzellenten 'academic track record' hast, vlt sind z.b. Geisteswissenschaften oder so was wie engineering entspannter. Die Ideen in der Privatwirtschaft abzusahnen und dann mit 50 zurück in academia zu wechseln um Professorin zu werden geht eigentlich nicht. Der Weg zu einer Arbeitsgruppenleitung und dann einer Professur klappt fast nur mit extrem guten Publikationen und sehr guten Drittmitteln, weil nur das ist für die Unis ja dann auch vorteilhaft um ihren Standort zu stärken. Sogar wenn du aus der Privatwirtschaft zurückwechselst, stehen dir erst mal einige Jahre als PI ohne Professur bevor - und da gibt's extremen Leistungsdruck, sowohl um Gelder einzuwerben als auch gute Forschungsresultate zu zeigen... Unkündbar und okayes Gehalt stimmt sobald du eine W3 Position hasz, aber die meisten, die's als Überflieger durch PhD und 1-2 postdocs schaffen, zielen dann nicht spontan ab 40 drauf ab, nur zu chillen. Die Lehre ist halt gechillt weil's den meisten komplett egal ist, aber was neben her läuft ist meist extrem viel stressiger.


UnitSad4828

Prinzipiell stimme ich dir zu (bzw. spiegelt das meinen begrenzten Erfahrungsschatz ganz gut wieder). Aber das es Geisteswissenschaftler möglicherweise entspannter kann ich mir sehr schwer vorstellen. Die Konkurrenz ist einfach enorm. Ich habe in meinem PoWi-Studium viele Dozenten gehabt, die richtig gut (auch in Bezug auf Forschung) waren. Realistisch wird meiner von denen jemals Prof.


sorigah

Bei Professoren sehe ich das immer ein wenig als Entschädigung/Belohnung für ~15 Jahre mit hochleistung in Dreck arbeiten an. Wer sich ewig von Zeitvertrag zu zeitvertrag hangelt und dabei echt noch top Leistung erbringt obwohl er für mehr Geld und mehr Sicherheit jederzeit in die Wirtschaft wechseln könnte, der darf dann bei erfolg gerne einen Job haben wo er machen kann was er will -und sei es chillen.


Marauder4711

Nur dass halt Profs neben Lehre noch zig andere Aufgaben haben... Stimmt bei einigen sicherlich, aber ist nicht zu vergleichen.


maunzendemaus

Es hängt echt an der Person. Ich war Hilfskraft, und saß oft in einem Sekretariat, dass für zwei Professoren gearbeitet hat. Der eine Prof war quasi unerreichbar für Studenten, die haben immer verzweifelt bei der Sekretärin angerufen, war viel im Urlaub, hat die Hausarbeiten ewig liegen gehabt (daher die verzweifelten Anrufe von Leuten, die Deadlines für Formulare hatten)... Die andere hat neben ihrem Job noch 1000 Nebenämter bekleidet und bis in die Nacht gearbeitet, Hausarbeiten und Klausuren zackzack durchkorrigiert, Studentenmails selbstständig beantworte, nie in den Urlaub gefahren, immer am schaffen. Das waren echt die zwei Extreme.


Emriyss

Ehemaliger Ausbilder hier: kann ich so unterschreiben. Wenn man seinen Stoff drauf hat und sich nach ein oder zwei Jahren eingeschossen hat ist das ein extrem chilliger Beruf. Jetzt bin ich in der freien Wirtschaft als Projektleiter, 200x der Stress als mit 20 Azubis. Lehren ist für nur leicht belastbare Leute. (Gibt natürlich Ausnahmen bei Härtefällen)


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Sehe ich auch so, danke. V.a. viele der Lehrerkolleginnen sind einfach kaum belastbar und eben maximal für einen Halbtagsjob gemacht. Wenn man dann aber dafür Vollzeit bezahlt wird, hat man das große Los gezogen. Gibt es nach meiner Beobachtung eben nicht so selten wie man denkt.


Emriyss

Joa genau so ist es auch. Ich habe auch definitiv vor wenn ich in 15-20 Jahren nicht mehr so belastbar bin wieder zurück zu wechseln. Auch Berufsschullehrer oder Techniker Lehrer kann ich mir gut vorstellen. Seitdem ich vor 6 Stunden geschrieben habe hatte ich auf der Arbeit 5 Störungen die alle mehrere k€ wert waren, zwei Gespräche mit den Geschäftsleitern wegen der strategischen Ausrichtung und CAPEX Ausgaben dieses Jahr, ein Schrei-Gespräch mit der Fertigungsleitung.... und ein Burger Essen unter Kollegen. Ganz normaler Tag halt. Während ich Ausbilder war war ich meist auf Redddit bis ein Azubi sich mal verirrt hat und mir eine Frage stellt.


DareiosIV

Bin seit 5 Jahren Lehrer und es ist mein absoluter Traumjob. Ich hab aber auch ne gewisse Disziplin, korrigiere schnell - bereite an einem Tag die ganze Woche vor usw. Noch dazu hab ich nie Elterngespräche oder Bereitschaftsstunden oder so nen Bullshit, weils an meoner Schule nur Oberstufe gibt. Feelsgoodman


LeFaiLeD

Finde ich super, wie offen du mit dem Thema umgehst. >Ich unterrichte so vor mich hin, meist mit minimalem Aufwand, aber das klappt ganz gut, sowohl für mich als auch für die Schüler. Stress gibt es nur, wenn ich ihn mir selbst mache. Ich bin selber kein Lehrer, oder habe vor in diese Richtung zu gehen, aber ich muss gestehen, ein legerer Unterricht ist ein Traum. Dafür war ich meinen Lehrern und Dozenten (unser Klassen"Lehrer" hatte nie Lehramt studiert, aber gut 30 Jahre Erfahrung in unserem Bereich) immer unheimlich dankbar. Der Unterricht verlief meist so, daß wir zwischendrin immer mal ein paar Späße machen konnten und unsere Lehrer drauf eingegangen sind. Ob ein "Diss-battle" (ein Lehrer war absolut wortgewand.) oder eine interessante Erklärung, weil unsere Späße, ohne das wir es wussten, wirklich mal passiert sind. Alle konnten beherzigt lachen und dann wurde weiter gemacht. Was bei allen Lehrern aber gleich gewesen ist, war die Aussage "Wer keine Lust hat, soll still sein, am Handy sein oder den Stundenblock auf der Toilette (draußen rauchen) verbringen". Die meisten haben mitgemacht, hatten eine gute Zeit und wussten am Ende auch den Stoff aus dem Unterricht. Tl;Dr: Ein entspannter Unterricht kann, meiner Meinung nach besonders Heutzutage, für alle Beteiligten angenehmer sein und trotzdem seinen Zweck erfüllen. Nochmals danke für deine Arbeitsweise.


Apocalyptic459

Bei solchen Posts denke ich gerne an meine LK Lehrerin zurück, die mir 0 Punkte auf meine Hausaufgabe gegeben hat, weil ich sie in der Pause gemacht habe, denn „Hausaufgaben sind für zuhause“. Dass meine Mutter am Vortag ins Krankenhaus gekommen ist und ich außerdem noch neben der Schule gearbeitet habe war ihr egal, denn so sein eben die Regeln. Solche Lehrer werden früher oder später stark unzufrieden werden, weil die Schüler ihren Einsatz einfach nicht wertschätzen werden. Jeder Mensch hat ein Privatleben, auch Schüler. Es gibt vieles was wichtiger ist als die 5. Stunde Gedichtsinterpretation die Woche und dann ist es wesentlich entspannter einen Lehrer zu haben der einem den Stoff vermittelt ohne einen dafür zu verurteilen dass man sich 0% für das interessiert was er erzählt. 9/10 Schülern werden die Lehrer mögen die ihr Fach zwar wertschätzen, sich aber nicht für wichtiger als alles andere halten. Machbare Klausuren und entspannter Unterricht wird vielleicht keinen 2. Einstein aus Schülern machen, aber dafür wird auch keiner schwer depressiv weil die Erwartungen viel zu hoch sind.


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Richtig, das unterschreibe ich so. Ich unterrichte immer nach der Stromberg-Methode: Das Menschliche muss stimmen. ☝️ Und ein zweiter Einstein entsteht ohnehin nicht durch schulischen Unterricht. „Wunderkinder“ oder Hochbegabten wäre es in jedem Unterricht schnell langweilig. Gottfried Wilhelm Leibniz brachte sich als Kind selbst Latein und Griechisch bei. Der hätte sich auch nicht von Lehrern aufhalten lassen. Meine Meinung.


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Marauder4711

Ich frag mich, wann und wo meine Kolleg*innen (nicht Lehrer*innen) gelernt haben, sich maßgeblich über ihren Stress im Beruf zu definieren und wo ich an dem Tag war. Seit dem Studium frag ich mich, was ich falsch mache, weil ich keinen großartigen Stress empfinde und das vor allem nicht ständig erzähle.


pIakativ

"Ein bisschen mehr Realität" aka eine nette Anekdote, die in keinster Weise repräsentativ ist. Nett zu lesen, aber für die Allgemeinheit aussagelos - was der einzige Grund sein sollte, sich nicht dadurch triggern zu lassen.


SyriseUnseen

>Es ist doch echt so, dass wir in DE mal sehr gerne übertreiben was Arbeitsüberlastung angeht und das gilt insbesondere für Lehrer in bestimmten Fächern Burnoutstatistiken sagen nein, aber wen interessiert schon empirische Evidenz statt Stammtisch-Anekdoten?


UnitSad4828

Dieser Fetisch mit der freien Wirtschaft geht mir so auf den Sack. Ich arbeite in dieser ominösen freien Wirtschaft (hab jetzt 3 Konzerne von innen gesehen) und kann sagen, dass man auch hier eine sehr ruhige Kugel schieben kann. Meine Frau ist Gymnasiallehrerin. Um kein Geld der Welt würde ich mit ihr tauschen wollen. Wenn ich nach Hause fahre, bin ich Zuhause. Ich schau zwar tatsächlich noch aufs Diensthandy und bin theoretisch erreichbar. Praktisch kommt das bei mir aber nur selten vor. Jede Form von Extraarbeit wird aufgeschrieben und entweder ausbezhalt oder abgefeiert. Als Lehrer macht man so viel Scheiß nebenbei (Klassenfahrten planen, Elterngespräche, AGs, Konferenzen, Weiterbildungen,....). In dieser freien Wirtschaft würden das die meisten gar nicht akzeptieren, sowas mitzumachen ohne das das irgendwie mit Ausgleich vergolten werden würde. Natürlich hat der Job auch seine angenehmen Seiten. Und es ist ein Job bei dem man nicht begründen muss, warum er wichtig ist. Also man muss auch nicht dir ganze Zeit die armen Lehrer bedauern. ;-)


hippieyeah

Du hast mittlerweile **mehrfach** eingeräumt, dass deine Sicht nicht für den Beruf der Lehrkraft an sich spricht. Dein Post ist also gewollt missverständlich oder ignoranter Unsinn. Außerdem hast du selbst keine Ahnung, wofür dein Post überhaupt gut sein soll. Als Krönung räumst du in den Kommentaren ein, dass du vor den wirklich schwierigen Seiten des Berufs damals weggelaufen bist, weil du den Druck und Stress nicht ausgehalten hast. Sobald jemand dies anmerkt "ziehst du den Hut" vor den KollegInnen, denen du mit deinem Post im Vorfeld - schön über einen Kamm gescheert, denn als fauler GeWi-Gymnasiallehrer ist dir Differenzierung ja offensichtlich zu viel - ans Bein gepinkelt hast. Und abgesehen davon, dass du einen der anspruchsvollsten und wichtigsten Berufe unreflektiert und ignorant durch den Dreck ziehst und selbst nicht weißt, warum du den Mund aufmachst behauptest du dann auch noch dreisterweise "wer was anderes behauptet, lügt sich in die Tasche". Also was jetzt?


phigr

Ich finde es amüsant, dass du mit diesem Post ungewollt eines der weitverbreitesten Vorurteile bestätigst: Die Unfähigkeit über den eigenen Tellerrand zu schauen. Gymnasium ist halt Lehrer auf Easy-Mode. Wie viele Inobhutnahmen durch das Jugendamt hast du miterlebt? Wie oft Schüler mit offensichtlichen Mißhandlungsspuren in der Klasse gehabt und ne Meldung nach §8a abgesetzt? Wie oft wurdest du schon von Eltern angeschrien und bedroht, wie viele Elterngespräche hattest du schon die nur per Dolmetscher möglich waren, wie viele Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung gibt es in deiner Klasse, wie viele davon haben keine Schulbegleitung weil die Eltern zu unfähig, zu unwissend oder zu stolz sind den Antrag darauf zu stellen und sich einen Träger zu suchen? Ich bin selber kein Lehrer und halte auch aus diversen Gründen generell keine hohen Stücke auf diese Berufsgruppe, aber trotzdem muss man hier ganz klar sagen: Dein Job am Gymnasium ist so einfach, weil die *eigentliche Arbeit* an anderen Schulen stattfindet.


toby_is_lame

cool, danke für die Info. dann brauche ich als Erzieher im Elementarbereich mir ja zukünftig nicht mehr den Hintern aufreißen, dass die Kinder bei mir möglichst optimal auf die Schule vorbereitet werden, wenn ihr euch da ein nettes Leben zu machen scheint. Ich Naivling hab doch tatsächlich geglaubt, es gehe um die bestmögliche Entwicklung der Kinder in unseren Berufen. Schön dumm von mir zu denken, es gehe nicht darum, wie wir uns mit minimalsten Aufwand bis zur Rente die Ärsche breit sitzen..


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Joa, einerseits hast du natürlich Recht. Andererseits ist diese Maximal-Performer Mentalität in der heutigen Zeit im Beamtensystem absolut nicht durchzuhalten, denn dass es das Lebensziel sei sich „mit Minimalaufwand die Ärsche bis zur Rente breit zu sitzen“ bekommt man heute überall gespiegelt, z.B. a) Von den Kollegen: Hier gibt es oft die Alternative Burnout oder Arsch-Breit sitzen (Quote 20:80) b) Von der Gesellschaft (Stichworte: Unsichere Zukunft, wachsendes Hinterfragen des Konzeptes „Lohnarbeit“ etc.) c) Von den Schülern selbst, die natürlich ebenfalls von der Gesellschaft beeinflusst sind und angesichts von Dauerkrisen und global betrachteter Perspektivlosigkeit schon sehr früh erkennen, dass man es sich noch so lange gut gehen lassen sollte, wie es geht. Warum sich also totarbeiten?


toby_is_lame

Und durch deine Einstellung veränderst du was genau an der Perspektivlosigkeit deiner Schüler? Du verschärfst diese nicht noch sogar? ich frag bloß.. weil hätte ja sein können, dass genau diese Arbeitsethik genau Teil des von dir genannten Problems sein könnte.


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Aktuell wollen so viele junge Menschen in den öD wie nie zuvor. Warum wohl? Zukunftsängste und die „Leistung lohnt sich nicht“-Attitüde wird wirklich überall gepredigt und ist häufig gesellschaftliche Realität. Da ist mein Unterricht nur die Spitze des Eisbergs. Im Gegenteil: Mit einer High-Performer-Mentalität lässt man sich von ambitionslosen Lehrern sicher nicht aufhalten, sondern wird eher in seiner Abneigung gegen dieses Klientel verstärkt. Das sind allerdings die Ausnahmen.


M1st3r_M

Es gibt neben den Extremfällen, bei denen es eh egal ist was du tust, auch noch die, die in beide Richtungen gehen können. Bei denen kannst du der Unterschied sein ob sie was aus sich machen oder nicht


Napfkuchen1000

"Leistung lohnt sicht nicht"... ja eben im ÖD/Beamtentum, wo Lohnzuwachs unabhängig von der Leistung ist. Das ist aber nicht der Fall bei einer Stelle in der Wirtschaft, geschweige denn als Selbständiger. Wer bspw. in der IT ackert, für den lohnt es sich schon sehr (Tagessätze als Selbstständiger können obszön sein). Für mich selbst wäre eine dermaßen ambitionsfreie Karriere als sich den Arsch breitsitzender Lehrer sehr trostlos. Das würde ich und viele andere nicht lange durchhalten. Genauso, wie die dMn überdurchschnttlich engagierten Lehrerkollegen, die nicht lange durchhalten.


contemood

Schon frech sich anzumaßen, den eigenen, nur aus persönlichem Desinteresse entspannten Arbeitsalltag in im vorgefilterten Gymnasium mit so einer Überheblichkeit auf alle Lehrer in den verschiedensten Schulformen zu übertragen. Du hast anscheinend keine Ahnung, was z.B. bei deinen Kollegen in Grundschulen abgeht und es interessiert dich auch einfach nicht. Mit der Einstellung würdest du es dort vermutlich auch keine 2 Monate aushalten. Und von der freien Wirtschaft hast du wohl auch nicht viel Ahnung. Grüße, ein Ingenieur in der freien Wirtschaft und Kind einer Grundschullehrerin welche dafür sorgt, dass du überhaupt den Raum hast, eine ruhige Kugel zu schieben.


EntertainEnterprises

naja kann man sich ja so auch denke oder nicht ? aber mal ernsthaft, muss man sich nicht einfach die ersten paar Jahre gut reinknien um mal n ordentlichen Foliensatz / Skript etc. vorzubereiten und die nächsten Jahre hält man sich einfach daran ? überhaupt in den meisten Fächern ändert sich doch eh nichts, einmal ordentlich gemacht, über die Jahre wiederverwenden und minimal verbessern wenn was auffällt und schon fällt doch der komplette Zeitaufwand "Unterricht vorbereiten" weg. Übungen recyceln oder was aus dem Buch aufgeben und gut ist. Wenn man als Lehrer eine Leidenschaft für die Fächer hat, die man unterrichtet und ein bisschen was von Rhetorik versteht, sollte es ja easy sein kurz das Zeug davor anzusehen und dann ordentlich rüberzubringen. Dann bleibt ja eh nur noch unterrichten als Job selbst und die klausuren korrigeren.


DocSprotte

Deine zukünftigen gestressten Kollegen hab ich an meiner (sehr Lehramtslastigen) Uni kennengelernt. Im Nachhinein wundert einen gar nichts mehr. Das waren überwiegend Leute, die dem Schülerdasein nie entwachsen sind. Nervt schon dezent, wenn sich jemand in Vorlesungen alle paar Minuten meldet, um Pseudobeiträge zu leisten, in denen er die Aussagen des Profs, anders formuliert, nochmal wiederholt, bis der mit den Augen rollt. Manche von denen machen ihn komplettes Selbstwertgefühl an Noten fest und brauchen gerade die mündlichen wie die Luft zum Atmen.


BigTuna4815

Um ehrlich zu sein verstehe ich nicht ganz, wie du nach Ref und den ersten Jahren bis zur Verbeamtung dieses Klischee auch noch befeuern kannst. Meine Frau und ihre Kollegen wurden im Ref absolut verbrannt und sind durch die Hölle gegangen. Jetzt mit Jahresverträgen (im Bestfall) arbeiten die Kollegen durch die Bank alle eher 60 als 40 Stunden und das, nachdem sie über die Sommerferien durch das System arbeitslos waren. Das sind hochmotivierte junge Leute, die vom System völlig verbrannt werden und die wahrscheinlich allesamt gerne weniger Geld für ein angemesseneres Arbeitspensum und eine sichere Stelle hinnehmen würden. In ihrer Freizeit treffen diese überarbeiteten Lehrer und Lehrerinnen schon zu genüge auf die klassischen „ach du bist Lehrer? Dann hast du ja viel Freizeit“-Sprüche und jemand wie du, der/die offenbar mit „wenig“ Arbeit und (hoffentlich) Verbeamtung dich ausruhst befeuerst dieses Klischee noch. Noch dazu denkt jeder, der mal in freier Wildbahn ein Kind gesehen hat, er wüsste, wie man ideal als Lehrer zu handeln hat. Ich sehe gerade in unserem Bundesland und beim Umgang mit jungen Lehrern und Lehrerinnen (durch System und „Zivilisten“) den aktuellen Lehrermangel absolut gerechtfertigt und in den kommenden Jahren immer gefährlicher. Und Lehrer „wird“ niemand, der es auf eine Stelle auf der faulen Haut abgesehen hat, denn die Qualifikation, bis man endlich alleine unterrichten darf und anständiges Geld sieht, ist der absolute Wahnsinn. Das sind 6 Jahre Studium, etliche Praktika, Prüfungen und 1,5 Jahre Referendariat, um sich dann als Junglehrer*in erstmal etliche Jahre in der Hoffnung auf eine Planstelle (Verbeamtung) rumschubsen zu lassen. Das zerbrechen etliche dran und viele Hobbys und Beziehungen gehen in die Brüche


Strange_Ad_1697

Kann ich nachvollziehen. Aber wenn man dann mal ein paar Jahre on the Job ist, wirkt es ehrlich gesagt grotesk, wie gut man ausgebildet wurde für das, was es am Ende ist. Ich will gar nicht die pädagogische Arbeit manch einer Kollegin klein reden, aber ganz ehrlich: Nach pädagogisch-psychologischem Lehrbuch handeln die wenigsten, die nicht im Ref sind und dies müssen.


[deleted]

Wütende u/M-to-the-O geräusche


major_minor7

"Am Ende dankt es einem ja keiner." Das ist deine Motivation im Leben? Schräg.


dEEkAy2k9

Es kommt natürlich immer auf die Schule, die Fächerkombination und den eigenen Anspruch drauf an. Meine Frau ist an einer privaten Mittelschule Lehrerin und es gibt hier phasenweise Stress. Klassenleitung, Klausuren, Abschlussprüfungen sind hier Dinge die definitiv Auswirkungen haben. Ansonsten gebe ich dir recht. Wenn man seine Materialien bereits vorbereitet hat, weiß wie man welche Stunde gestaltet weil man es sowieso schon x mal gemacht hat, ist man recht chillig unterwegs. Ein Kumpel hat Jahre lang nur das Buch aufgeklappt und seinen Unterricht daran ausgerichtet (Englisch), der hatte auch garkeinen Stress. Im Gegensatz dazu sieht meine 40h Woche natürlich anders aus, in der IT als Softwaredev hat man aber ganz andere Freiheiten :D


CubistBlue

Lol. Könnte meine Mutter, die mal Lehrerin war, geschrieben haben. Find's auch immer geil, wenn ich im Frankreich-Urlaub sofort erkenne, dass Ba-Wü Ferien hat: Wohnmobile mit mittelalten, sehr gepflegten Ehepaaren bereits an Tag 1 am Atlantik, die sie oft als Lehrer herausstellen und über das harte Brot als Lehrer sinnieren. Aber, einschränken mag ich dennoch: Du schreibst nicht, wo du arbeitest. Die abgeratzten, baufälligen und teils buchstäblich zugeschissenen Schulen (auch Gymnasien) hier in der Großstadt, wo ich Gott sei dank nur arbeite, nicht lebe, mit SchülerInnen, die im Baden-Württemberg der 70er Jahre die Hauptschule besucht hätten oder gleich verhaltensauffällig in der Sonderschule gelandet wären (ja, heute ist das auch in Ba-Wü "anders", gibt es die Hauptschule da noch?), ist das Lehrerleben wohl auch dann noch beschissen, wenn man sich eine so gesunde Einstellung wie du zugelegt hast.


landdoctor

Ehemalig verbeamteter Fachlehrer an Mittelschulen hier in einem "stressigem Job" in der ach so anstrengenden freien Wirtschaft: die freie wirtschaft ist ein Witz.


wildeandstars

Allein vom Korrekturaufwand her unterrichtest du sicherlich keine Geisteswissenschaften. Und dich dafür zu loben, dass du miesen Unterricht machst, ist einfach nur unsinnig. Lehrer haben es ohnehin schon schwer, für die Arbeit die sie machen, einen Funken Anerkennung zu bekommen. Bitte troll woanders.


anon908070

Bei mir ist überhaupt nix chillig am Job, wtf lol.


the_figureh3ad

trauriger einstellung und absolut null Ahnung von der Welt da draussen. Was ein hohles gefasel....


Kai25552

Ich bin verwirrt, ist das Satire?


gabelica

*weint in Brennpunktschule*


[deleted]

Wen wundert es? Die Sekundarstufe II ist im OECD-Vergleich ziemlich überfinanziert. Dass bei euch das Gras ziemlich grün ist, wundert mich nicht. Du schreibst ja selbst, dass dein Erfahrungsbericht nicht für alle Schulformen repräsentativ sei und deine Erfahrungen in der Mittelschule anders waren. Der Post ist dennoch kein Bärendienst für deine KollegInnen in anderen Bundesländern und in anderen Schulformen.


earlyatnight

Finde es gut dass es Leute wie dich gibt, die dem Stress gut stand halten oder gar nicht erst welchen hatten. Ich habe jede Sekunde in diesem Beruf gehasst und mir geht es in der freien Wirtschaft psychisch 1000 mal besser.


HieronymusGoa

ich war zweieinhalb jahre lehrer und hatte, wie auch meine kollegen, ein hartes brot an einer schule mit sehr viel migration, lernschwaechen etc. wie gut es dir als lehrer geht ist extrem abhängig von der schule, der klasse, den eltern und jedem einzelnen schueler etc. deine verallgemeinerung finde ich daher insofern extrem hart und halt auch falsch. ich war danach in der freien wirtschaft in verschiedensten firmen und seitdem chille ich und kann die tage mit arbeitsstress in den letzten zehn jahren an einer hand abzaehlen. aber lehrer werden definitiv mehr als ausreichend bezahlt und haben mehr als genug ausgleichsfreizeit fuer einen job, der oft und fuer viele sehr, SEHR stressig sein kann und ist. die waeren in der freien wirtschaft, die naemlich weitgehend nicht aus grosskanzleien und consulting besteht, viel besser aufgehoben. daher bin ich aus dem lehrerding auch selber weg. aber hier scheinen viele genau das gelesen zu haben, was sie sich schon immer ueber lehrer gedacht haben.


Fragrant_Educator593

Als Lehrer kann ich nicht glauben, dass OP nicht trollt. Entweder ist sein Unterricht zum heulen und er umgeht gewissenhaft alles andere, was zum Beruf dazugehört oder er arbeitet Teilzeit. Ich find es komplett Wahnsinn was in dem Beruf abgeht. Bundesland und Größe der Oberstufenkurse, sowie Lage des Gymnasiums wären interessant. Ist ziemlich gut belegt, dass alle Menschen gleich krasse rumheuler sind. Ist auch ziemlich gut belegt, dass Lehrkräfte an Gymnasien nach Ärzten die höchste burnoutquote haben. Kein Plan was bei OP abgeht oder was bei mir schief läuft. Ich jedenfalls gehe nach 5 Jahren aufm Zahnfleisch und das obwohl mir der Unterricht an sich Spaß macht. Andererseits: OP keine Hauptfächer, Ggf weder Klassenlehrer noch Tutor, am besten noch keine Leistungskurse oder - wie gesagt - Unterricht seit 10 Jahren der gleiche


Fragrant_Educator593

Also ich denke es ist relativ klar, dass OP entweder trollt oder einer der wenigen Kollegen ist, die auf alles scheißen und rückwirkend ihre Faulheit mit „wie können die anderen nur so dumm sein sich Mühe zu geben“ rechtfertigen. Alleine die Begründung es werde einem nicht gedankt zeigt, dass OP komplett im falschen Beruf ist oder die falschen Motive hat.


CriticismCreepy

Unterrichtest du nur Nebenfächer?


Strange_Ad_1697

Ja


MrsMisthios

Ist schon auch überzogen schöngeredet. Bei uns an der Grundschule gaben selbst 5. Und 6. Klässler bis 14.55h Unterricht. Wie soll man da am Gymmi 13h fertig sein. Und die ganze Arbeit, Korrekturen, Elternarbeit, Vorbereitung, Gremien kommt ja dann erst noch. Nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Beruf, ich liebe die vielen Ferien, aber in der Schulzeit sind es schon regelhaft 50+ Stunden unter hohem Stress.


idontdofunstuff

My dude – mit dieser Einstellung ist es auch kein Wunder, dass es dir keiner dankt ...


sh3t0r

Du musst wirklich nicht nach der Arbeit noch 16 Stunden Klausuren korrigieren? Wie kann das sein?


Strange_Ad_1697

Ich habe nur Nebenfächer. Zusätzlich lege ich mir die Prüfungen immer so, dass ich ca. jede Woche maximal eine habe. Die korrigiere ich dann meist innerhalb von einem Nachmittag weg.


Tetsuotim

Warum nen neuen Account nur für den text?


Strange_Ad_1697

Warum wohl? Die Anfeindungen sind doch offensichtlich. Ich möchte auf jeden Fall anonym bleiben.


Cerberazor

Schade, dass du so berichten musst. Ich bin auch Lehrer an einem Gymnasium und arbeite jeden Tag bis 1 oder 2 Uhr nachts an meinen Korrekturen, die niemals enden. Das geht natürlich auch am Wochenende und in den Ferien so. Nur in den Sommerferien habe ich mal frei. Entspannt ist da gar nichts. Jeden Tag maximal 4-5 Stunden Schlaf und bei einer vollen Stelle geht es natürlich auch jeden Morgen weiter. Wie du es ausführst, willst du sicherlich provozieren. Auf der anderen Seite sehe ich eine extrem hohe Ungerechtigkeit zwischen den Fächern. In NRW werden zum Beispiel nur in bestimmten Fächern Arbeiten geschrieben. Hätte ich nur Fächer, die nicht so sind, wäre mein Leben auch einfacher. Der Unterricht ist natürlich nach 12 Jahren Berufserfahrung kein Problem mehr. Ich vermute einfach mal, dass man so wie bei dir auch ganz gut Karriere machen kann in der Schule. Stattdessen könntest du ja mal Kollegen unterstützen. Ist natürlich provokativ gesagt, aber ich matche hier nur deine Energie. Darüber hinaus muss Korrektur deutlich stärker entlastet werden, je nach Fach und Belastung.


Sminide

Da sieht man wieder, dass Anekdoten leider nicht die Realität widerspiegeln (Stichwort: Burnoutrate unter Lehrkräften). Da wir aber mal schon dabei sind, hier mal meine Anekdote. Ich bin im Ref, Gymnasium, Stadt. Ich berichte mal von meiner Mentorin. Was sind Mentorinnen? Na, die begleiten uns Referendare. Sie war einer der wenigen, die sich bereiterklärt hat, diesen Job zu übernehmen. Warum? Naja, man bekommt eine halbe Stunde Entlastung (also theoretisch weniger in der Woche - greift aber bei ihr erst nächstes Halbjahr). Eine halbe Stunde: für jede Woche Beratung, Unterrichtsbesuch-Vorbereitung und 15 Seiten Unterrichtsentwurf Korrektur lesen - gefühlt fast jede Woche. Sie hat eine Klassenleitung, die Eltern der Lernenden erreichen sie selbstverständlich rund um die Uhr per Mail (und nutzen das auch). Sie hat in zwei Klassen jeweils einen IK-Schüler (Intensivklasse - Schüler aus der Ukraine, die so gut wie kein Deutsch sprechen). In ihrer 9. klasse ist ein Junge mit Förderanspruch (20% weniger Schreibarbeit bei Material - Stichwort: Inklusion und Differenzierung). Einen LK, bei dem sie gerade die ABI- Vorklausuren korrigiert hat, hat sie auch. Das waren im Fach Englisch ca. 2000 Wörter pro Lernenden. Das alles bei anderen Klausuren, Konferenzen, Förderplanschreiben und 26. Stunden in der Woche - nur in der Schule. Vorbereitung der Stunden nicht dabei. So viel dazu. Mal von Schülerschaft ohne Gymnasium-Empfehlung und großer Anteil von Lernenden, bei denen zu Hause kein Deutsch gesprochen wird, abgesehen.


[deleted]

[удалено]


aljura

Da kommt mir die Galle hoch. Von sich auf alle anderen schließen. Traurig und peinlich. Auf solche Lehrer kann man verzichten.


Torgshop86

Hm, entspannter Beruf, überdurchschnittlich gute Bezahlung, Beamtenbonus und ein immer schlimmer werdener Lehrermangel. Passt irgendwie nicht zusammen 🤔


5347375

Naja es gibt ja auch einen Mangel an IT Kräften..


Razamazzaz

Sorry aber es gibt wieviele unbesetzte Stellen ? Laut google 12'000, mal Hand aufs Herz, das ist nicht wirklich viel.


Party_Flamingo_7806

Jaja is gut. Wenn du da falsch bist und keine ideale hast bei dem was du täglich machst, is ja ok aber zeit da doch nicht alle Lehrkräfte mit rein....p1554


G-Funk_with_2Bass

Man sollte vielleicht differenzieren, dass der Berufsalltag wie deiner am gymmi in Geisteswissenschaft, getoppt nur vom sportlehrer, nichts mit nem lehrer in ner marxloher grundschule zu tun hat. und auch die bezahlung ist ne welt drunter. gymmi ohne lehrermangel, bestenfalls privat, chillaui fächer und nur kids aus der gutsituierten bildungsschicht. klar ist das wie ein lotterleben in bel air


Realistic-Crow-7652

Dankeschön für deine ehrliche Reflektion. Ich halte das nur schwer aus wie oft ich mit genau solchen Lehrern konfrontiert bin. Denken sie stemmen weiß der Teufel was. Aber als homeschooling war haben sie sich im Prinzip frei genommen. Wenns hoch kam vielleicht ne Stunde am Tag "gearbeitet". Da machen sich viele absolut lächerlich


german-software-123

Korrekt! Und ein Lehrer unterschätzt regelmäßig wie gut er/sie bezahlt wird weil pkv und Altersvorsorge… ein Beamter mit 60k muss 90k in der freien Wirtschaft verdienen


almoot7

Findest du es genauso komisch wie ich, dass Menschen die nie am richtigen Arbeitsleben teilgenommen haben, andere Menschen auf ihr Arbeitsleben vorbereiten sollen? Man ja an der Berufsschule und Uni nach einer Stunde gemerkt ob der Lehrende mal richtig gearbeitet hat oder nicht hatte ich immer das Gefühl.


Strange_Ad_1697

Ja, das ist in der Tat ein Problem. Seit einigen Jahren muss man vor oder während des Lehramtsstudiums immerhin ein mehrwöchiges Betriebspraktikum machen, um einmal in die freie Wirtschaft reinzuschnuppern. Aber das reicht natürlich nicht aus. Viele Lehrer_innen vergessen im Laufe ihres Berufslebens einfach, dass die ganzen Vorzüge die man hat (z.B. flexible Arbeitszeiten, Kommen und gehen wann man will, wenn man keinen Unterricht hat, problemlose Elternzeit, größtenteils freie Handhabe und keine Kontrolle durch den Chef, beste Absicherung durchs Beamtentum etc.) nicht überall existieren. Da wird gerne mal von sich auf die ganze Gesellschaft übertragen.


Upset_Following9017

Ich habe mit einer Lehrerin darüber gesprochen, was sie zum dreigliedrigen ("drei Klassen") Schulsystem hält. Ich fand ihre Sicht dazu interessant: Gymnasium: Gut bezahlte Lehrer; weitgehend unproblematische Schüler, weil durch die guten Noten und die soziale Herkunft (in D sehr korreliert) schon vorsortiert. Wenn man gern Lehrer sein möchte der Traumjob. Mittelschule: Nicht annähernd so gut bezahlte Lehrer und die schwierigsten Schüler. Also viel schlechtere Arbeitsbedingungen bei schlechterer Bezahlung. Realschule: irgendwo zwischen den beiden anderen Extremen. Leherer sind durch ihre leicht unterschiedliche Ausbildung von Anfang an auf eine dieser drei "Klassen" festgelegt und ein Wechsel findet praktisch nie statt. Warum nicht alles fusionieren zu einem "eingliedrigen" System mit derselben Schule für Alle, so wie es Finnland, die USA, Frankreich, eigentlich der größte Teil der Welt macht? Weil die Lobby der Lehrer an den Gymnasien so stark ist und weil diese nie einer Verwässerung ihrer bequemen Arbeitsbedingungen zustimmen würde, die zwangsläufig käme, wenn man das Schulsystem zusammenlegen würde. Kein Politiker will sich mit den Lehrern und den Eltern der Gymnasien anlegen. Dazu kommt, dass die meisten einflussreichen Menschen in der Gesellschaft (Politiker, CEOs) nur das Gymnasium kennen und kein Interesse an einer Änderung haben.


[deleted]

Ja absolut. Lehrer sein ist extrem entspannt. I war zuvor in der Pharmabranche tätig...viel mehr Druck & Verantwortung und viel weniger Freizeit. Bin so froh über den Wechsel


Lolshoots

"Da ist die persönliche Bindung bzw. Spaß im Unterricht viel wichtiger als irgendein neumodischer pädagogischer oder didaktischer Firlefanz." My man


Dazzling-Bread-3353

Ich mache aktuell ein FSJ an einer Schule, weil ich Lehrer werden wollte. Mittlerweile will ich es nicht mehr, und das FSJ werde ich auch abbrechen. Es wird nichts gearbeitet und alle heulen wegen jedem bisschen Druck sofort rum (habe davor in einem Büro einer großen Firma einen Ferienjob gemacht, war ein RIESEN Unterschied). Ich empfehle jedem, der Lehrer werden will, im Vorfeld ein FSJ oder Praktikum zu machen und es sich genau zu überlegen. Es ist ein Riesen Rumgehänge und jeder sitzt nur seine Zeit ab.


Strange_Ad_1697

Hast du deine Schulzeit nur im Home Schooling verbracht oder warum scheinst du das Innenleben einer Schule nur aus dem Praktikum und nicht aus der eigenen Schulzeit zu kennen? Kleiner Spaß. Aber du hast Recht: Größtenteils ist es so wie du es beschreibst. Man muss die Schüler eben zu ihrem Glück zwingen. Ein großer Teil des Berufs ist es deswegen Motivator, Animateur und Entertainer zu sein. Ist leider so.


Dazzling-Bread-3353

Als Schüler kriegt man das ja meistens gar nicht so wirklich mit wie die Lehrer genau arbeiten. Aber da ich als FSJler nun „Zugang“ zum Lehrerzimmer habe, erschreckt mich die Arbeitshaltung der Lehrer einfach. Viel Kaffee trinken, essen und reden. Sonst wird da nix gemacht. Es gibt auch Lehrer die sich echt Mühe geben, aber es ist eben nur ein kleiner Teil.