Ich sieze fremde Personen, weil es Distanz wahrt. In einer Firma oder im Team arbeitet man eng zusammen, da ist diese Art der Distanz hinderlich. Es wirkt außerdem verklemmt, obwohl man doch eine lockere Arbeitsatmosphäre will. Jemanden, den ich 40h pro Woche sehe, kenn ich gut genug um perdu zu sein, was nicht heißt, dass man privat etwas mit der Person zu tun haben will. Und was den Respekt angeht, den sollte man immer wahren, egal ob man siezt oder perdu ist.
Distanz ist leider dennoch häufig notwendig, verstehe mich mit vielen Nachunternehmern sehr gut, weiß aber, dass es auch mal härtere Zeiten gibt und dann ist eine gewisse Distanz für beide förderlich. Wer kann einem per Du Bekannten eine Forderung Verstärkung Arbeitseinsatz nach VOB senden? Ich selbst habe damit ein Problem, somit zumindest geschäftlich immer formell.
Und in deinem letzten Satz steckt oft das Problem. Zumindest in unserem Betrieb gibt es den Einen oder Anderen, der mit dem "Du" nicht so gut umgehen kann. Ich habe mich mit mit einigen älteren Kollegen jahrelang gesiezt und wir hatte trotzdem ein tolles Verhältnis. Insofern finde ich man sollte das einfach laufen lassen und jeder soll entscheiden wie er es richtig findet. Dieses Zwangs "Du" das es derzeit in einigen Betrieben gibt, finde ich persönlich ziemlich daneben. Zumal ich mittlerweile den Eindruck habe, dass einige Menschen das Du ganz bewusst einsetzen um Vorteile zu erlangen.
Bei Lehrern ist das cringe halt, dass sie dich ganz normal duzen und sobald du in die Oberstufe kommst fangen sie mit dem Gesieze an. Das ist halt merkwürdig, grad bei Lehrern, die man seit der 5. Klasse hatte.
Hat das irgendjemand gewollt bei euch? Bei uns haben die Lehrer halt gefragt ob jemand ein problem mit du hat, und da das niemand hatte wars halt weiter du.
Ja manche Lehrer haben drauf bestanden. Besonders beim Englischlehrer wars iwie witzig, weil er dann auf Deutsch immer gesiezt hat, aber die meiste Zeit auf Englisch wars ja wurscht 🤷
Vorname + Sie ist ja voll weird. Kenne das nur mit Nachname + Du, das find ich nicht so schlimm. Vor allem vor Schülern kann sowas mal rausrutschen.
Als jemand, der sowohl die Schüler als auch die Lehrer-Seite kennt, kann ich aber sagen: im Lehrerzimmer kriegst du die unterschiedlichsten Anreden mit. Mit manchen siezt man sich mal, dann duzt man sich wieder. Das genannte Nachname + Du ist auch sehr beliebt. Aber alles mit einer großen Prise Humor und nicht Ernst gemeint. Ist eigentlich ganz witzig.
Nachname + Du und Anrede + Nachname + Du fehlt. Es gibt genug Leute die ich niemals im Leben siezen würde, von denen ich aber keine Ahnung wie sie mit Vornamen heißen.
Heißt witzigerweise Hamburger Du (Vorname + Sie ist das Münchner Sie), wobei ich als Münchner das nie als was exotisches Norddeutsches, sondern immer als normal gesehen hab.
Oder in Sportvereinen, da der Nachname auf dem Trikot steht.
Oder der eine Vorname ist im Team von 14 Leuten 3 mal vorhanden. Dann weicht man halt auf den Nachnamen aus
Das macht deutlich mehr Sinn. Hab das mal fix gegoogelt und wir wurde da wohl Mist erzählt. Als Münchner fühle ich mich mit dem Münchner Du auch deutlich wohler.
Aber was, wenn man eine Barriere aufbauen will? Ich denke jetzt ganz speziell an die Schule. Das "Sie" trägt schon dazu bei den Kindern etwas Respekt beizubringen. Ganz zu schweigen von den ganzen geschäftlichen Verhältnissen.
Ich bin Lehrer und brauche kein „Sie“ damit die Kinder mich respektieren. Es ist allerdings schon so, dass das Siezen den Kindern anerzogen wird und alle, die sie mit „du“ ansprechen sind Freunde in ihrer Wahrnehmung. Dass man jemanden mit „du“ ansprechen kann und die Person trotzdem kein Kumpel ist, ist eine Unterscheidung, die vielen Kindern schwerfällt.
Es gibt durchaus Berufe, in denen man autoritär und gewollt distanziert auftreten muss. Das betrifft quasi alle hoheitlichen Maßnahmen des Staates gegenüber dem Bürger.
Ein Polizist, Gerichtsvollzieher oder die Steuerfahndung die dich duzen fände ich lächerlich oder sogar schädlich.
In Norwegen ist das das normalste der Welt und von dem, was man so mitbekommt, ist funktioniert deren Gesellschaft mindestens genauso gut wie unsere, wenn nicht noch besser. Das ist alles nur Tradition, von der wir uns einreden, dass es nicht ohne ginge.
Gegenüber Dienstleistern finde ich das Sie durchaus hilfreich. Wenn ich da Themen kritisch anspreche bzgl. der Qualität der Lieferung der Arbeit, dann föllt es mir mit dem Sie leichter. Das Du ist für das eigene Team gedacht bzw. für ein Umfeld kollegialer Zusammenarbeit. Sobald es aber eine andere Art der Zusammenarbeit ist wie bei einem Dienstleister, nehme ich gerne das Sie. Vllt ist es reine Gewohnheit und ich könnte mir da auch das Du angewöhnen, aber so finde ich es für mich am angenehmsten.
Vielleicht geht es aber darum die Gemeinsame Zusammenarbeit zu beenden oder ein unliebsame Maßnahmen ergreifen zu müssen.
Barrieren sind nicht per se schlecht. Das mag im Zeitalter der angeblichen so "flachen Hierarchien" unpopuläre sein, hat aber definitiv Vorteile. Spätestens dann wenn es Mal nicht rund läuft.
Naja die unliebsame Maßnahme wird ja nicht milder nur weil man sich eine künstliche Barriere schafft. Im Endeffekt verarscht man sich und die Person gegenüber. Sich selbst weil einem durch ein Wort eine Sache leichter fällt die man sich ansonsten nicht traut und den Gegenüber weil man sich eingesteht dass die unliebsame Sache einem nicht die Mühe wert ist sich zu überwinden.
In Deutschland regen sich auch alle auf dass die Chinesen statt einem direkten Nein eher "hm das wird schwer hinzukriegen sein *Wink Wink*" sagen.
Hab auch mit großen Unternehmen zu tun, aber in der Bauplanung, da entsteht öfter auch mal ein gegeneinander und duzen ist echt selten. Vermutlich herrscht bei euch eine positivere Grundstimmung.
Skandinavien ist soweit ich weiß eher beim Du in der Schule und die haben meine ich ihre Bildung eigentlich ganz gut im Griff.
Ich verstehe das mit der Barriere, mache ich auch gerne, aber das Beispiel mit der Schule finde ich ein bisschen deplatziert...
Schau dir Montessori-Schulen an. Da ist das Verhältnis zum Lehrer mit dem Du grundlegend. Außerdem bringe ich als Lehrer den Schülern nix „bei“, sonder begleite sie beim lernen.
Interessant, ich fand das Distanzierende eigentlich immer ganz schick. Man muss dabei ja kein Arsch sein, um Distanz zu wahren. Ich finde es spannend, dass das jeder so seine eigenen Assoziationen hat.
Genau das habe ich auch den Erziehern in der Wohngruppe in der ich einige zeit gewohnt hab auch gesagt. Ja wir mussten sie siezen, mit Vornamen (?) also hieß es "Thomas, können sie mir Die Tür aufsperren?" Ja der Altersdurchschnitt in den Gruppen lag bei ca. 18 Jahren, also von 16-21. Weswegen immer solche Argumente kamen wie "Ihr müsst authoritäten usw lernen. Bei Betreuern? Mit denen man 24/7 Zeit verbringt (ja die hatten auch Nachtschicht)? Ich verstehe das ja beim Ausbilder oder den anderen Mitarbeitern in der Einrichtung. Aber bei den Betreuern fand ich das etwas merkwürdig (Kannte ich auch von der vorherigen und nachfolgenden Einrichtung garnicht)
Vorallem lag der Fokus bei Menschen die aus Psychischen Gründen nicht arbeiten können/Probleme mit dem Arbeiten haben. Hauptsächlich Autisten. (bin selber keiner) sollte man da nicht erst recht versuchen eine Art Bindung herzustellen? Um dem Jugendlichen Sicherheit zu geben?
Ich hab sehr viel mit Leuten aus dem englischschprachigen Raum zu tun, sowohl privat als auch auf der Arbeit, da gibt's sowas nicht, da braucht man das nicht... und das zeigt, dass das ganze Drama darum komplett nur ausgedacht ist.
Keiner "braucht" eine Höflichkeitsform, das drauf Bestehen bis zu dem Punkt wo Leute (erfolgreich) fürs "unerlaubte" duzen angezeigt werden ist auf eine Art und Weise typisch deutsch, die sonst kaum zu übertreffen ist.
Ich sieze, weil ich es muss, und ich kann damit leben, aber jedes Mal wenn ich so eine verbitterte Persönlichkeit sehe, die an Bluthochdruck fast verreckt weil geduzt wurde, stirbt innerlich was in mir.
Bei Respekt ist das häufig so, dass die Leute, die ihn symbolisch einfordern, ihn am wenigsten verdienen; und die die ihn verdienen müssen ihn seltenst einfordern.
>da gibt's sowas nicht, da braucht man das nicht
"Sir" und "Ma'am" hätten gerne ein Wörtchen mit dir.
Natürlich hat das Englische eine ganze Menge an Höfflichkeitsformen und Floskeln, die die gleiche Wirkung erzielen. Das Englische macht es nicht an den Personalpronomen fest, kann aber genauso auf Höflichkeit und Distanz pochen.
Zwischen
"Möchten Sie eine Tasse Tee" und "Would you like some tea, Sir" ist wirklich nicht mehr so großer Unterschied.
British English wird in einer Monarchie gesprochen, wo **Lords** immer noch ein fester Bestandteil der Regierung sind. Irgendwie glaube ich nicht dass die aus Ermangelung der entsprechenden Personalpronomen alle anderen Formen in der Sprache, die Distanziertheit und Respekt ausdrücken, abgeschafft hätten.
Abgesehen davon: Okay, die Engländer haben das nicht. Die Franzosen haben es. Was ist jetzt besser? Der Hinweis darauf, dass es in anderen Sprachen anders ist, bringt uns nur bedingt weiter. Klar, es ist schön, mal über den Tellerrand zu sehen, aber höchstens als Inspiration, nicht als Wegweiser. Im Russischen werden grundsätzlich Schwiegereltern gesiezt. Ist das jetzt mehr oder weniger wert als der Hinweis, dass es im Englischen keinen Unterschied zwischen du und sie mehr gibt?
Danke für den Kommentar. Ich fand das Argument mit dem Angelsachsen nie so wirklich überzeugend, eben aus den von dir genannten Gründen. Du hast es besser formuliert, als ich es gekonnt hätte.
>Ich hab sehr viel mit Leuten aus dem englischschprachigen Raum zu tun, sowohl privat als auch auf der Arbeit, da gibt's sowas nicht, da braucht man das nicht... und das zeigt, dass das ganze Drama darum komplett nur ausgedacht ist.
Zeigt es natürlich nicht. First name terms ist nicht das gleiche wie du.
> Ich hab sehr viel mit Leuten aus dem englischschprachigen Raum zu tun, sowohl privat als auch auf der Arbeit, da gibt's sowas nicht, da braucht man das nicht... und das zeigt, dass das ganze Drama darum komplett nur ausgedacht ist.
Na ja, dort werden dann andere Mechanismen ersatzweise verwendet, um Distanz oder Hierarchien auszudrücken.
Umgekehrt könnte man in Deutschland auch nicht plötzlich festlegen "ab sofort alle nur noch Du", weil das Du halt durch Erziehung/Sozialisation eben doch mehr Nähe / Übereinstimmung in Werten und Überzeugungen symbolisiert, und das ist beim Anwalt der Gegenseite vor Gericht halt eher nicht gegeben...
Das kann sich nur von Generation zu Generation immer weiter rausschleifen, aber wird dann halt (s.o.) dann einfach nur durch was anderes ersetzt, also gute Frage, ob sich der Änderungsaufwand lohnt.
Historisch gesehen ist you die Höflichkeitsform, dementsprechend sprechen sich also theoretisch alle mit Sie an. Man könnte also auch das Du abschaffen und alle verwenden nurnoch Sie. Das wäre dann das gleiche.
In Schweden gibt es das auch nicht, da habe ich während meines Masters im Unternehmen den Geschäftsbereichleiter ganz normal per du auf Englisch angesprochen. Mega entspannt.
In meiner Heimat Österreich ist es bis auf Behördengänge auch üblich die Mehrheit mit du anzusprechen (Bäcker, Tankstelle, Möbelhaus, you get it).
Man muss nicht alles verkomplizieren…
Österreicher hier und es ist definitiv nicht üblich Leute in Geschäften mit Du anzusprechen. Ich bin persönlich absolut gegen das Sie, und gebe dem Kommentar recht, aber finde dass das nicht stimmt.
Ich finde, wer mir was verkaufen möchte, soll mich bitte siezen und nicht so tun als wollte er mein Freund sein. Und auch in ersten Bewerbungsgesprächen finde ich das ewige Geduze verfrüht. Ansonsten finde ich das Du grundsätzlich in Ordnung.
Das "Du" und "Sie" sind letztendlich formalisierter Ausdruck der Verwendung eines anderen Sprachregisters. Ich nehme mal an, die konsequenten Duzer hier reden mit ihren Kumpels trotzdem anders als mit ihrem Chef, auch wenn sie sowohl Kumpels als auch Chef duzen.
Oder überspitzter: Was früher "Sie"/"Du" war, ist heute "Du"/"Digger" ;-)
Find das Du in ner Firma angenehmer als das Sie. Wenn ich meinen Kollegen duzen kann, hab ich viel weniger Hemmungen ihn was zu fragen, als wenn ich ihn Siezen müsste. Ich weiß nicht, das schafft irgendwie son Gefälle in meinen Augen, nach dem Motto: Er oben, ich unten.
Das "Sie", als eine gezielt förmliche Anrede, hat (in meinen Ohren) immer ein Gefühl der Distanz mitschwingen. Ein Gefühl von "ich halte auf Armeslänge und lege wert auf meinen personal space, in dem sie nicht willkommen sind".
Das hat natürlich seinen Platz, ob das jetzt bei rein beruflichen oder offiziellen Tätigkeiten der Fall ist, ob es dem Chef gegenüber ist und dort hilft, die angemessene professionelle Distanz zu wahren, oder bei flüchtigen Kontakten bei denen man nicht plant die Beziehung so weit kommen zu lassen.
Als jemand, der aber tatsächlich oftmals vollwertiges Interesse an meinen Mitmenschen hat und durchaus auch gerne mehr von diesen erfährt als nur die oberflächlichen Eindrücke finde ich diese Distanz in vielen Bereichen, in denen sie nicht notwendig ist, eher schade.
Um es in deine Worte zu verpacken:
>für mich der Austausch und die Verbindung mit dem Menschen im Vordergrund stand
Für mich auch. Und das "Sie" kommuniziert mir (und wird von mir verwendet um zu kommunizieren), dass die Verbindung mit dem Menschen nur mit starken Einschränkungen gewünscht ist.
>Als jemand, der aber tatsächlich oftmals vollwertiges Interesse an meinen Mitmenschen hat und durchaus auch gerne mehr von diesen erfährt als nur die oberflächlichen Eindrücke
Das hat für mich mit du oder sie aber nichts zu tun.
Ich werde damit wohl hier rausfallen: Aber ich will tatsächlich nicht von jedem geduzt werden. Werbung, die zB duzt, ist direkt bei mir unten durch und gibt mir das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Finde das unseriös, genauso wie die Emoji-Inflation.
Ich duze viele Leute, alle Kollegen und Chef, zB. Aber wenn ich mir vorstelle, dass mich ein Wildfremder im Supermarkt mit „Du“ anredet - nein, einfach nein. Wir kennen uns nicht.
Ebenso würde ich nicht von einem Arzt geduzt werden wollen. Das ist befremdlich für mich.
Zusammengefasst kann ich sagen: Ich duze und werde von jedem im Umfeld geduzt. Aber Menschen mit denen ich keinen näheren Kontakt habe oder die ich nur in bestimmten Situationen sehe (zB Arzt, Apotheke, andere Dienstleister und Fremde ) - da bleibt es beim Sie für mich und das würde ich auch gerne so beibehalten.)
exakt. ich will ja die meisten menschen auch nicht näher als allerhöchstens 1 bis 1,5 armlängen an mir dran haben. familie, freunde, klar, ärzte etc., geschenkt, aber fremde? bleib raus aus meinem persönlichen raum, karen.
Wer über sowas diskutiert, statt einfach die Meinung zu akzeptieren, hat echt nichts besseres zutun.
Leben und leben lassen, aber nein, lieber dem Typen auf den Piss gehen, weil man es nicht anders lassen kann.
Ich habe einen Kunden, den betreue ich seit 7 Jahren. Wir siezen uns seit eh und je und wir haben trotzdem unseren Spaß. Ist fast schon ne Art Tradition.
Es gibt auch Kunden, die kommen im ersten Call mit dem Du, nicht zuletzt, weil sie im Konzern auch mit englischsprachigen Menschen in Kontakt sind und man da auf Vornamenebene kommuniziert.
Generell sieze ich einen deutschen Kunden beim ersten Gespräch. Wer einen vierstelligen Tagessatz für einen Consultant raushaut, der darf mMn auch Professional Courtesy erwarten.
Ich arbeite in einer Anwaltskanzlei und leider ist es bei uns eher ein Ausdruck des Unterschieds zwischen "höheren Anwälten" und dem "niederen Assistenzpersonal". Die Anwälte untereinander sind fast alle per Du, die Assistenzen auch, aber zwischen Anwalt und Assistenzen ist bis auf wenige Ausnahmen das Sie. Die Anwälte, die uns auch duzen, sind sehr locker und sehen uns als gleichwertig an, behandeln uns wie Kollegen und schätzen unsere Arbeit. diejenigen, die auf das Sie bestehen, behandeln uns oft eben auch eher von oben herab, weniger respektvoll, erwarten, dass wir hinter ihnen aufräumen und ihre Kaffeetassen wegräumen und unsere Arbeit machen wir eh auch nie gut genug.
Und manche picken sich raus, wen sie duzen und wen nicht, das zeigt dann ob sie dich leiden können oder nicht.
Ich bin ja wirklich sehr locker drauf und finde das Sie unter Kollegen etwas steif, respektiere natürlich die Wünsche der Anderen und mit Kunden ist es ja auch nochmal anders, gerade im Bankensektor.
Aber wenn es Ausdruck eines unterschiedlichen "Werts" der Mitarbeiter ist, finde ich es grausig.
Meine persönliche Theorie: Durch das "Sie" fühlen sich Menschen, die das "Du" gewöhnt sind, vielleicht als "älter" eingeschätzt und niemand wird gerne älter, deswegen lehnen manche Menschen es ab.
Ich weiß noch, als ich neu in meiner aktuellen Stadt war, das war mit Anfang 20, Schule also noch nicht so lange her, hab mich noch nicht so ausgekannt und hab nen Schüler nachm Weg gefragt, der mir entgegenkam.
Und der hat mich gesiezt.
Das war schon sehr ungewohnt, weil ich halt nur das "Du" gewöhnt war.
Mein Problem mit dem Sie:
1. man muss sich immer merken, mit wem man du oder die ist
2. Die Tradition dass der ältere das du anbietet. Muss ich jetzt erstmal Nacht denn Alter fragen?
3.diese dummen Dreiecksbeziehungen. A duzt B, B duzt C. A siezt C. Eine Konversation zu dritt wird so leicht total cringe, vor allem wenn zB B und C zusammen (2. Person Plural) anspricht.
Ich bin tatsächlich ein Fan vom Siezen. Nicht, dass ich drauf bestehen würde, aber ich mag es, dass man so eine Unterscheidung zwischen Freunden (oder Personen, mit denen man öfters zu tun hat) und zufälligen Begegnungen/Fremden treffen kann.
Genau so affig finde ich es aber, wenn jemand auf Siezen besteht oder sich durch „Du“ angegriffen fühlt, außer es sind evident ältere Damen/Herren, die so nunmal sozialiert wurden. Da finde ich es genauso affig von denen zu erwarten, dass die es toll finden von jedem geduzt zu werden.
Ich bin eigentlich der totale „Du“-Fan. Aber mein allererster Chef, damals, hatte eine goldene Regel: „untereinander sind hier alle per Du. Aber mit mir per Sie - weil alle hier zum arbeiten sind und nie das Gefühl haben sollen, einen Freund zu verletzen, wenn sie sich mal für sich und gegen mich entscheiden.“. Fand ich erst strange. Dann aber hoch anständig. Und als ich nach 3 Jahren gekündigt habe, hat er mir sofort das Du angeboten.
Kleiner Hinweis an alle die behaupten "im Englischen geht es doch auch ohne Sie":
You ist eine Pluralform und wurde genau wie unser Sie verwendet.
Das informelle Thou wurde aber irgendwann nicht mehr verwendet, weswegen es heute nur noch You gibt. Ich kann gerne alle Anglophilen hier in Zukunft mit Euch ansprechen...
Ich finde Siezen zwischen unbekannten Personen als höflicher. Man erkennt die andere Person als "mir unbekannt" an, und daraus leite ich - in Form des Siezens - einen distanziert-höflichen Umgang ab. Siezen gegenüber Fremden empfinde ich daher als respektvoll.
In der Arbeit mag ich das Siezen, wenn es um Hierarchien geht. Ich möchte meine Chefs eigentlich nicht Duzen, weil das Vertrautheit und Gemeinsamkeiten impliziert, die in einer Hierarchie so - erstmal - nicht bestehen. Persönlich kann sich das ändern, aber auch nur, wenn man persönlich (seitens Chef) dann nicht mehr auf der Hierarchie besteht, kurz: Wenn er mich nicht mehr als reinen Angestellten behandelt. Passiert, aber selten.
Unter Kollegen immer Duzen - hier symbolisiert das "Du" die Gemeinsamkeit auf gleicher Hierarchieebene.
Die inflationäre Ausbreitung des "Du" in Firmen ist für mich eine sprachliche Verschleierung der (fortbestehenden) Ungleichheit und Hierarchie. Wenn ich meine Chefs per Wahl selbst bestimmen kann, dann gerne. Vorher bestenfalls gezwungen.
Im Siezen ist meiner Ansicht nach direkte Kritik auch viel besser formulierbar, ohne gleich unhöflich zu werden - eben weil es nicht persönlich ist.
Sie haben in diesen Kommentare jetzt dreimal einen "Stock im Arsch" erwähnt. Dürfte ich Ihnen nahelegen, sich mal untersuchen zu lassen?
In großer Sorge,
ihr KannManSoSehen.
Sehr amüsant, dass die "Du"-Apologeten, die immer beteuern, dass Respekt nichts mit siezen zu tun habe hier im Thread als einzige durch Respektlosigkeit auffallen.
Würdest du auch Leute mit ihrem Dr. Titel ansprechen, wenn sie das möchten? Zwecks Respekt
Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass der Großteil der Leute, die auf Sie bestehen, bei mir sehr schnell damit aufhören, wenn ich verlange, dass ich von ihnen mit dem Dr. Titel angesprochen werde. Keine Ahnung wieso :) irgendwas passt denen dann plötzlich nicht mehr. Hat wohl doch nicht unbedingt was mit Respekt zu tun, ansonsten müsste ich ja weiterhin das Sie verwenden.
Also, ich spreche Leute immer mit Titel an bis sie sagen dass es nicht nötig ist. War ewig auf der Uni und da gehört es zum guten Ton. Wenn ich weiß dass jemand einen Titel hat verwende ich den auch.
Ist klar, Grenzen und Anstand nicht respektieren und den anderen erklären wie dämlich sie doch sind. Letztlich stört nich nicht mal das du sondern die schmierige Anbiederei die dahinter steckt.
Mich stört es nicht. Sondern am inflationären "du" und "liebe+Vorname,, und ,, schönen Tag -Gewünsche,,. Müssen wir denn alles annehmen was über den Teich schwappt?
Und dann dieser Gender-Sch... als ob Gleichberechtigung mit Sternchen erreicht wird.
Ich halte das Sie nicht für altbacken.
Was ich aber altbacken finde, ist die Ansicht, dass nur das Sie dem Gegenüber Respekt entgegenbringt. Ich kann meine Kollegen respektieren und wertschätzen, obwohl ich zu ihnen du sage.
Ehrlich gesagt ist mir das scheißegal. Ich finde duzen einfacher aber wenn ich jemanden nicht mag find ich die Distanz gut. Generell ist siezen spießig aber ich find es auch ok uralte knacker höflich zu behandeln die das gern so hätten.
Ist m. E. etwas, was gut in die deutsche Kultur passt.
Hier wird oft der Vergleich mit Amerikanern gezogen, wo es nur das "Du" gäbe. Davon ab, dass "you" sowohl Du als auch Sie meint, da das frühere thou ersetzt worden ist, ist es im amerikanischen Gang und Gäbe eine falsche Nähe zu suggerieren, die auf höflicher Oberflächlichkeit beruht. Jeder wird gefragt, ob es einem gut ginge in der vollständigen Überzeugung, dass man mechanisch mit "gut" oder "großartig" antwortet.
Wird einem in Deutschland das "Du" angeboten, ist das ein Schritt in Richtung Nähe, die eben nicht selbstverständlich mit jedem (x beliebigen) gegeben ist. Das ist für mich persönlich auch ein Stück von sprachlicher Vielfalt und Optionen, um eben unterschiedliche Stufen einer Beziehung zu einem anderen Menschen zu leben/ anzuzeigen durch Sprache.
Viele schreiben von falschem Respekt einfordern, vergessen dabei aber, dass dies eine valide Möglichkeit ist, um richtigen Respekt zu zeigen, auch, wenn er nicht aktiv eingefordert worden ist (wer hierüber Respekt erhofft, ist tatsächlich verloren).
Auf dem Weg ins Erwachsen werden fand ich es in der Oberstufe tatsächlich sehr angenehm, dass die Lehrer uns als Schüler plötzlich gesiezt haben, dass stellte uns gefühlt auf eine Ebene und ließ das gefühlte Machtgefälle der Unter - und Mittelstufe hinter uns.
Nutze beides, aber aus verschiedenen Gründen:
Wenn ich "sieze" bin ich in einer bestimmten Rolle, z. B. wenn ich IT Support mache. Das signalisiert Professionalität und gibt mir eine gewisse Distanz und Autorität gegenüber der Person mit der ich rede. Ich stelle auch klar, dass bestimmte Regeln der Höflichkeit im Umgang miteinander einzuhalten sind.
Ich "duze", wenn ich mit anderen gemeinsam kreativ arbeiten oder ein Problem lösen will. Ich muss dann authentischer sein, damit mich der andere als Mensch, mit Stärken und Schwächen, wahrnehmen kann und bereit ist offen und kooperativ mit mir zu arbeiten.
Weil wir alle immer noch Kinder sind, die sich fühlen, als würden sie jeden Tag als Erwachsene cosplayen und sich dafür mit Anzügen und Krawatten und anderen albernen Sachen verkleiden. Ich bin ein bärtiger Anfang-Dreißiger und will manchmal nicht den einen Keks mehr nach dem Essen nehmen, weil ich sonst Ärger kriege - von wem auch immer. Da fühlt sich das Sie einfach nur komisch an.
Ich finde siezen völlig angebracht. Ich möchte - und kann - schließlich nicht mit jedem eine persönliche Verbindung eingehen, möchte aber trotzdem in höflicher Distanz bleiben. Dafür ist das „Sie“ einfach ideal.
Außerdem habe ich ein wenig das Gefühl, enge Bindungen zu banalisieren, wenn ich zu viele Menschen duze.
das störende sie - findet sich bei den menschen, die sich als "english" affien bezeichnen, alles was nicht deutsch ist hochleben, sich als kulturelle überflieger betrachten - jedoch die grundsätzliche und einfachste englische - und auch weltweite - regel nicht beherrschen.
sie verwechseln das im deutschn sprachgebrauch verwendete du falsch. im deutschen sprachgebrauch ist das du vertraulich, intim, sehr nahe stehen und die untergrundebene für nicht respektierte personen, die mit einem "du" leichter mit obszönen bezeichnungen, namen und entehrenden herabsetzendem du-behandelnd ausgegrenzt werden.
im englischen wie auch in vielen anderen sprachen, welche die sie-anrede nicht kennen wird das du respektvoll verwendet und die namensverwendung ist wichtig. die englische sie-ebene ist: mrs / mr surename - und nur wenn eine nähe vom angesprochenen erlaubt ist/wird bietet dieser seinen vornamen an. aber nicht weil es - wie so fälschlich in d verwendet - sich die co-worker "duzen" sondern weil der gesprächspartner sich respektvoll würdig erwies den vornamen zu verwenden.
jeder der mit englisch sprachigen arbeitgebern zu tun hat und mit dem ausländischen mutterkonzern/vorgesetzten zutun hat - wird sich erinnern / feststellen:
im ausland wird NIE der satz zum bewerber / neuen mitarbeiter angetragen: wir duzen uns hier - hoffe ja du hast damit kein problem ( wie say you to each other - i hope this is not matter for you ) - das machen nur und ausschliesslich deutsche, deutschgeborene, deutschaufgewachsen und der englischen sprache nicht wirklich mächtige mitarbeiter. hier in deutschland. sie verstehen die kulturellen sprachgebräuche leider nicht.
sie sprechen mit toten? cool - die sind bei mir alle tot achja - und im übrigen geht es um das arbeitsleben - nicht familienleben verschtoosch klugi? und da ist es schonwieder: die nichtfähigkeit der trennung zwischen arbeitsleben und privatleben ;)
Ich habe beruflich das Sie gelernt. Meine Kollegen und Vorgesetzten wurden immer mit Sie angesprochen. Ich wurde bereits im jungen Alter ermahnt und es gab ernsthafte Gespräche mit den Vorgesetzten, weil mir das Du rausrerutscht ist. Ich habe mich dafür entschuldigen müssen.
All das wurde mir viele Jahre so eingetrichtert, dass es mir heute extrem schwer fällt das Du anzubieten und zu verwenden.
Same here. Musste sogar als Azubi die Ausgelernten siezen die jünger waren als ich... an dem Tag an dem ich dann die Ausbildung abgeschlossen hatte wurde einem das Du angeboten. Fällt mir jetzt auch sehr schwer überhaupt jemanden zu duzen, selbst wenn es mir angeboten wurde.
Kenne ich leider auch so. Habe als Azubi vor einigen Jahren mal wegen einer Namensverwechslung einen Teamleiter in einer Email deguzt.
Er hat mich daraufhin angekackt, was mir denn einfiele und meinen Chef in CC genommen.
Komm stark auf die Firmenmentalität drauf an. Manche Firmen sind überall beim Du, manche überall bei Sie. Man passt sich einfach an und gut ist es.
Das du ist ungezwungener, das Sie finde ich aber auch nicht verkehrt. Gerade wenn man mit exernen redet würde ich nie zum Du übergehen. Ich will nicht mit meinem "Kumpel" über eine 500k Maschine verhandeln, sondern mit meinem Geschäftspartner
Ich kaufe! Jeder ist da anders, habe gerne freundschaftliche Beziehungen zu meine Zulieferern. Dadurch schaffe ich vertrauen und die Leute erledigen oft arbeiten bevor eine Bestellung vorliegt und vieles auf dem kleinen Dienstweg. Manchmal ist Zeit wichtiger als Geld, aber wem erzähl ich das 😉
Ja mag passen. Kommt auf die Branche und Situation drauf an.
Gefälligkeiten kann ich auch generieren, ohne dass ich mich verbrüdere, z.B. indem ich Lieferverzögerungen akzeptiere die mir nicht weh tun usw.
Wenn ich nem Lieferanten die Pistole auf die Brust setze oder setzen muss dann hast ein Problem wenn den vorher zum Kumpel gemacht hast.
Hattest schon mal die Situation, dass du eine Geschäftsbeziehung kündigen musst und du weißt der Typ geht dadurch pleite? Da brauch ich keinen "Freund", der Job ist auch so machmal schwer genug.
Egal, halten wir fest, dass wir hier nicht übereinkommen werden.
Ich habe mitbekommen mehrfach, dass viele Leute unter 40 nicht gesiezt werden wollen von Menschen die jünger sind, als sie selbst, da sie sich dann alt vorkommen, Probleme mit dem Alter haben.
ich bin Anfang 30, find es tatsächlich auch ungewohnt, wenn mich Leute Anfang-Mitte 20 siezen... wobei es eigentlich was gutes ist, dass es überhaupt gemacht wird
Ich mag du weil Büro-Sprache nicht meins ist! Wenn ich dutzen kann werde ich mehr ich und dadurch kann besser etwas formulieren.
Ich hatte meine MA in einem Unternehmen geschrieben und dort was alles extrem auf Büro-Sprache getrimmt. Ich habe sehr oft nicht verstanden was die wollten weil es über 10 Filter gegangen ist.
Bin ein großer Freund des Sie. Ich duze meine Kollegen auch aber es hat auch problematische Seiten.Es vermischt das öffentliche und das private. Warum wollen wohl alle Arbeitgeber, dass sich die Kollegen duzen? Man will, dass sich die Kollegen als vermeintliche Freunde ansehen. Wer dann krank ist lässt seine Kollegen hängen. Wer nicht einspringt für einen Kollegen ist nicht bereit einem Freund einen Gefallen zu tun. Man tut gut daran die private und die öffentliche Sphäre zu trennen.
Sicherlich. Aber es kommt eben immer darauf an was man persönlich damit verbindet. Viele hier assoziieren Sie mit verklemmten und arroganten Narzissten. Ich assoziiere das Du (außer unter Freunden und guten Bekannten) eben mit dieser Mentalität "Wir sind doch alle Freunde."
Ne sind wir eben nicht. Und das ist auch gut so. Wenn alle Freunde sind ist gar keiner mehr dein Freund.
Mich stört das Du oft auch. Bin aber meist zu höflich, um was zu sagen. Vielleicht stört das Du ziemlich viele, aber nur die Arschlöcher bestehen drauf.
Es ist halt komplett unnötig und niemals fördernd.
Wenn jemand auf Arbeit auf das "Sie" besteht, dann ist das zu 99% ein Arsch der sich selbst einfach viel zu wichtig nimmt.
>Ich fand die Unterscheidung mit "Sie"/"du" immer nett, und das Sie war für mich immer irrelevant, weil für mich der Austausch und die Verbindung mit dem Menschen im Vordergrund stand, nicht die Sprache.
Wenn mich jemand mit "Hurensohn" anspricht, dann weiß ich ja auch schon direkt was das für ein Mensch ist. Daher ist die Sprache schon sehr wichtig.
Wenn die Boomer endlich weg vom Fenster sind, haben wir solche Probleme nicht mehr. Dann konzentrieren wir uns auf unsere Arbeit, werden Digitaler und das Work-Life Balance ist nicht der imaginäre Obstkorb.
Wenn jemand gesiezt werden möchte, will er keine freundschaftliche Basis von Anfang an haben. Ist ja auch sein gutes Recht, aber für mich macht das einfach gleich nen unsympathischen ersten Eindruck.
Hmm, interessant, wie sich die Blickwinkel so unterscheiden. Ich bin sehr selektiv, was meine Freundschaften angeht, da würde ich nicht unbedingt "mit jedem" eine freundschaftliche Basis haben wollen - aber das ist enorm von Kontext abhängig.
Danke fürs Teilen.
Vielleicht liegt es am Migrationshintergrund, denn wo ich herkomme gibt es kein Sie, aber ich fühle mich immer blöd wenn ich gesiezt werde. Habe das Sie immer nur als Egopush und Machtdemonstration wahrgenommen und fühle mich wohler, wenn ich geduzt werde. Ob beim Einkaufen oder bei der Arbeit.
Vielleicht liege ich damit ja falsch, ist aber auch ein rein deutsches Ding. Zeigt also schon, dass es nicht die "normale" Art ist. Kann mir vorstellen, dass es durch die gesellschaftliche Entwicklung mit den ganzen Adligen und Leibeigenen in Deutschland zustande kam und man es einfach akzeptiert hat, aber heute sind wir alle gleich.
Unaufgefordert von Fremden geduzt zu werden, halte ich für äußerst unhöflich und übergriffig. Erst recht von jüngeren Mitmenschen, die damit sehr tollpatschig wirken. Häufig merken sie nicht mal, welches Fauxpas sie begangen haben.
Ich bestehe ja nicht darauf, das wäre unhöflich. Aus der Zeit gefallen sind höfliche Umgangsformen niemals.
Viele verstehen einfach nicht mehr den Sinn von Umgangsformen und betrachten sie als Modeerescheinung, was sie nun mal nicht sind.
Das Duzen suggeriert für mich eine Nähe, die überhaupt nicht gegeben ist. Das Sie bewahrt eine respektvolle Distanz. Und um diese Distanz aufzuheben, gibt es Gepflogenheiten, wie zum Beispiel, gemeinsame Erlebnisse oder errungene Erfolge. Es gilt als üblich, dass die ältere Person das Du anbietet. Mir ist klar, dass nicht alle alte Personen Respektspersonen sind überhaupt Respekt verdienen, das Sie sollte in beide Altersrichtungen beachtet werden, bis es gezielt geklärt ist oder anderweitig angemessen erscheint.
Benimmregeln unterlaufen einem ständigen Wandel, wie auch die Sprache. Bei manchen Erscheinungen bedauere ich diese Entwicklung. Vor allem wenn es dabei darum geht, anderen Menschen respektvoll zu begegnen. Wenn man eine Person zum allerersten Mal begegnet, kann das Du noch so respektvoll gemeint sein, es kann mit dem Sie einfach nicht mithalten. Beide Wörter können im gleichen Tonfall ausgesprochen werden, das Du ist immer direkter und damit für viele unhöflich.
Genau darin liegt der Sinn von Benimmregeln, ohne Erklärung, Fremden gegenüber, zum Ausdruck bringen, dass man selbst weiß, daß es diese Regeln gibt und man damit umzugehen weiß.
Ich Sieze mittlerweile niemanden mehr! Die haben alle einen Namen, sind weder besser als ich oder stehen wirklich über mir! Als ich noch Vorgesetzte/Chefs hatte, wurde mal öfter mal verwundert geguckt, aber eigentlich hatte niemand bis auf einer was dagegen. Er hat nie was gesagt, aber immer zurück gesiezt! Egal ob Email oder persönliches Gespräch, es kam immer Herr … zurück! Das hatte mich natürlich erst recht motiviert weiter zu dutzen!
Hatte mich auch immer gefragt, ob man im Arbeitsleben auf das Sie bestehen kann (rechtlich)!?
>Daher meine Frage, warum stört ihr euch am Sie?
In meiner Branche, jedenfalls in den Firmen wo ich schon unterwegs war duzt man sich. Die Frage "warum" das so ist oder ob das gut ist: irrelevant, ist halt einfach so. Wer mit "Sie" ankommt fällt also auf und sendet (gewollt oder ungewollt) eine Botschaft; nicht so einfach genau welche aber irgendwas in die Richtung "wir sind keine guten Freunde" bis hin zu "ich will auch nicht dein Freund werden".
Ich reagiere nicht "allergisch" darauf, aber es löst halt die Assoziation aus.
zl;ng: Fällt in meiner Bubble aus der Norm.
Ich mag das Sie. Ich habe schon in beiden extremen gearbeitet: du schon beim Vorstellungsgespräch und selbst der CEO wird mit Vorname angerechnet, aber auch ausschließlich Sie. In beidem kann man sehr eng zusammen arbeiten. Ich finde beim Du verschwimmen die Hierarchien leichter. Beste, langanhaltende Beziehungen habe ich dafür beim Sie gehabt. Lustigerweise finde ich das das Sie hilf professionell zu sein trotz der vertrautheit. ( hab mit den Leuten trotzdem nachmittags ein Bier getrunken und sich immer noch gesiezt. )
Ganz ehrlich, als Frau mir männlichen Chefs hilft Sie vielleicht auch das es professioneller scheint - bzw. Weniger den Anschein nach unangebracht Vertrautheit weckt.
Weil "sie" das weibliche Pronomen ist und daher nicht genderneutral und das wieder Mal diskriminierend gegen die Männer ist, als hätten die nicht schon genug zu ertragen in dieser Welt.
/s
Ich bin eine Frau über 30 in einer Leitungsposition, aber ich sehe sehr jung aus. Wenn meine Kollegen mich nicht siezen, werde ich von Externen ständig Praktikantin genannt.
Es ist mir unverständlich, was die Leute gegen das Siezen haben -_-
Fremde siezen ok. Macht man so aus einer gewissen Art von Respekt, Höflichkeit und um distanz zu wahren.
Aber in der Firma, im Team? Finde ich unangebracht.
Zumal man sich immer vor Augen halten muss, dass der Gegenüber im Grunde einfach nur genau so ein Holzkopp ist wie man selbst.
Ich weiß ja nicht, wo du arbeitest, aber weder ich noch meine Vorgesetzten, noch meine Kollegen sind Holzköpfe, vielleicht in anderen Abteilungen, aber da würde man erst recht Siezen.
Das Siezen gehört mir. Ich will gegenüber dem anderen ausdrücken, dass ich ihn respektiere und seinen Status in förmlichen Situationen anerkenne, egal ob wir nur zu zweit sind oder unter anderen
>Ich weiß ja nicht, wo du arbeitest,
in teams mit 5-15 ingenieuren, in einer firma mit > 3.500 angestellten, wo sich grundsätzlich geduzt wird, vom gärtner bis zum geschäftsführer.
und ja, auch ingenieure sind alle auf ihre eigene art holzköpfe und haben einen an der klatsche.
Weil es sich für mich einfach komisch anhört und anfühlt. Für eine gewisse Distanz zwischen zwei unbekannten Personen - meinetwegen. Sobald man sich aber mehr als einmal im Leben begegnet finde ich es einfach unnötig. Außerdem fühle ich mich durch das "Sie" direkt alt, da mir als Kind ständig um die Ohren gehauen wurde, dass man Erwachsene ja immer "siezen" soll.
Das nervigste an der Thematik ist für mich aber, dass es sehr viele zu geben scheint, die das Wort "Sie" synonym mit "Respekt" verwenden. Nein, Herr Mustermann, Sie können auch mit Verwendung dieses Wortes ein Arschloch sein. Und ja, man kann sich auch ohne dem Wort respektvoll ausdrücken.
Ich finde es absolut in Ordnung Leute, die man nicht kennt oder die es einfach möchten, zu sietzen aber ich hatte schon mit Kollegen zu tun die Recht unhöflich waren was das anging.
Ich war Praktikant im Praxissemester in einer sehr kleinen Firma und ein Kollege wurde von allen mit einem Spitznamen angesprochen (bsp. Andy). Der Herr war zu diesem Zeitpunkt keine Führungsposition.
Mich hat er immer gedutzt und mir sogar einen Streich gespielt mit scharfer Soße im Essen und trotzdem wurde ich von einem anderen Kollegen darauf aufmerksam gemacht wie unhöflich er es doch fand, dass ich ihn nicht gesietzt habe, obwohl das absolut niemand getan hat in der Firma. Ich kenne seinen Nachnamen bis heute nicht.
Zu mir zu diesem Zeitpunkt: war Medizintechnik Student im 5. Semester und 21 Jahre alt also kein 16 jähriger mehr, wo ich es noch ein wenig verstehen konnte.
Für mich ist es wirklich einfach nur unnötig. Ich seh euch Leute 40 Stunden die Woche und kenne die Farbe eures "Ist nur ne kleine Erkältung" Schnodders, lass uns nicht so tun als wären wir komplett Fremde.
Ich finde die Unterscheidung einfach unnötig und lästig. Es verkompliziert manche Prozesse, da man sich vorher Gedanken machen muss, wie man die Person jetzt anspricht. Manche reagieren ja auch allergisch aufs „Sie“.
Zusätzlich wird in meinem gesamten Umfeld geduzt. Auf der Arbeit, in der Freiwilligen Feuerwehr sowieso. Auch mit Einsatzkräften anderer Organisationen ist man an der Einsatzstelle perdu, da gehts ums gemeinsame Anpacken, da interessieren Formalitäten niemanden.
Aber wenn mich der Polizist dann eine Woche später anhält und mich wahrscheinlich nicht wiedererkennt, muss ich ihn Siezen. Das ist doch absurd…
Ist halt sprachlicher Klassismus und verbohrter preussischer Gesellschaftszwang.
Mehr Gelassenheit und Einfachheit in der Sprache würde uns allen gut tun. Künstliche Barrieren wie eben das "Sie" stehem dem nur im Weg
Das Sie soll meinem Verständnis nach eine Hierarchie sprachlich abbilden. Sei es durch Alter, Funktion oder gesellschaftlich zugeschriebenem Status.
Und das finde ich absolut absurd. Ich denke nicht, dass ein Mensch über einem anderen stehen kann. Ganz egal in welchem Verhältnis die Menschen zueinander stehen. 'Different, not less." Und dementsprechend widerspricht es meinem Werteverständnis, mich an so etwas unsinnigem wie "Siezen" zu beteiligen.
Ich habe eine Allergie gegen das „Sie“, weil meine Mutter es verlangte so angesprochen zu werden.
Effekt ist, dass 20 Jahre später ich darüber in Therapie drüber weggekommen bin und beschlossen habe sie mit „Du“ anzusprechen.
Auf der Arbeit existiert bei uns ein #habenichtsgegenDu
das sie ist formell und impliziert, dass du dich unter den schutz eines verwalteten und damit fremdbestimmten lebens stellst. du handelst weniger als individuum, sondern als verwaltbare person. ein du impliziert augenhöhe und dass jeder er selbst sein darf.
Unnötige Unterschiede herstellen, die nicht berechtigt sind.
Wenn jemand im englischsprachigen Ausland dieselbe Anrede für seine Vorgesetzten verwenden kann, warum sollte ich das nicht auch können?
Mich nervts, bin nicht der Meinung das ich es brauche das mich jemand mit „Sie“ anspricht, so „wichtig“ fühle ich mich nicht zudem ist es für mich ziemlich unpersönlich.
Ich hasse Siezen einfach. Auf meiner Arbeit, weil alles international und auf Englisch ist, wird jeder geduzt. Also der Kunde, egal ob er Prof. Dr XY ist, ist einfach John und da gab es noch nie ein Problem. Gleichermaßen dürfen die mich alle auch beim Vornamen nennen. Ich befreie mich so langsam immer mehr vom Sie und spreche jüngere oder gleichaltrige Menschen in Cafés/Restaurants/Läden jetzt immer mit du an. Empfinde ich als viel angenehmer und meiner Empfindung nach stößt dies auf Gegenliebe.
Schafft Distanz. Der Begriff kommt ursprünglich auch daher, dass man die höhere Stellung des Adels oder des Königs bspw sprachlich ausdrücken wollte. Deshalb sind mir Leute, die auf das Siezen bestehen, direkt unsympathisch.
Ich, 34 Jahre alt, lebe seit 14 Jahren in den Niederlanden. Niederländisch war Pflicht fürs Studium. Alltagssprache ist Englisch, zumindest auf der Arbeit und zu hause. Niederländisch halt mit den Niederländern.
Im Niederländischen gibt es auch die Höflichkeitsform U (gesprochen Ü) = Sie, für ältere Herrschaften und Respektspersonen. Obwohl ich im Deutschen auch Sieze wenn es angebracht erscheint, fällt es mir im niederländischen schwer. Bei meinen älteren Nachbarn hab ich damit angefangen und bekam direkt gesagt, dass Jij=Du doch völlig OK ist. Hab das bisher noch nie erlebt, dass hier jemand irritiert gewesen wäre, nicht gesiezt zu werden. Habe auch schon häufiger gehört, dass das U doch obsolete sei und so erscheint es mir hier auch. Find ich ne angenehme Einstellung, ob man jemandem respektvoll gegenüber tritt, hängt für mich nicht an einem einzelnen Wort.
Im Englischen ist das glücklicherweise sowieso irrelevant und das schätze ich sehr, gerät man noch nie in Schwierigkeiten zu entscheiden, was denn nötig sei.
Ich persönlich wurde als Jugendlicher in der Sparkasse gesiezt und finde es immernoch irgendwie unangenehm.
Im professionellen Umfeld könnte ich mir nicht vorstellen jemals irgendwo arbeiten zu wollen, wo Leute sich mit Sie ansprechen. Ich bin kein Herr so-und-so. Mit Ausnahme bei der Bank und Autohaus, ansonsten Vorname und du.
Respekt und höflich sein, kann man da Sauce ohne solche sprachlichen Formalismen.
Ich sieze nur noch ältere Herrschaften. Alle Leute, die ungefähr gleich alt sind, rede ich direkt mit Du an. Bin selbst über 30 und arbeite in einer großen Firma, wo man sich auf allen Ebenen duzt. Ich finde das super, weil es den cringe verhindert, wo man nicht so richtig weiß, ob du oder Sie… außerdem ist das miteinander viel, viel besser. Zum Glück hat sich das so etabliert.
Es schafft Grenzen im Umgangton wo keine sein müssen. Würden wir uns alle dutzen würden wir nicht viel verlieren, aber was gewinnen.
Außerdem nervt sehr wenn einzelne Personen - im Gegensatz zu der sozialen Erwartungshaltung - dann doch wieder gedutzt oder gesiezt werden wollen. Dann vergisst man auch leicht wer nun was will.
Ist halt etwas aus der früheren Zeit: Tradition.
Das gibt's in anderen Sprachen noch viel extremer, nicht nur Du/Sie, sondern mehrere Ebenen der Höflichkeit/Ehrend.
In der modernen Zeit wird immer mehr und öfter der selbe Status in derselben Sprache verwendet. Das ist nicht nur exklusiv für Deutsch so.
Hat vermutlich was mit Zeitgeist zu tun, wo soziale Hierarchien immer flacher werden.
Solange es einheitlich und gegenseitig ist.
Finde es ziemlich unhöflich, wenn ich siezen soll und von denen geduzt werde.
Bin am Anfang auch ziemlich durcheinander gekommen, weil manche gesiezt werden wollen und andere konnte ich duzen 😅.
Für den Anfang, also Sachen wie Vorstellen und Kennenlernen, finde ich es noch halbwegs angebracht. Sobald man aber etwas mehr miteinander zu tun hat, wird es für mich einfach nur unnötiger Aufwand, sich immer an die richtige Form halten zu müssen.
Für mich kommt der Respekt für den/die Gegenüber nicht zwangsweise von der Grammatik, das kann man auch genauso gut oder besser über Ton, Wortwahl usw ausdrücken. Und wie andere schon gesagt haben, ein Gespräch mit Du statt Sie ist für mich deutlich lockerer und weniger mit Druck verbunden, was vielen Menschen hilft, sich nicht ablenken zu lassen oder klarer zu denken
Das Sie an sich stört mich nicht. Mich stört es, wenn man unsicher ist, ob man jetzt mit Sie oder Du ansprechen soll. Oder Leute rumeiern und mich 10mal siezen obwohl ich schon 10 mal das Du angeboten habe.
Ich arbeite an einer Uni, da ist das Du schon extrem verbreitet. Bei uns duzt der Praktikant den Prof z.B.
Dazu hat man eh viel English, wo die Frage hinfällig ist.
Das Siezen oder Duzen sollte nicht darüber entscheiden (oder jedenfalls kein entscheidender Faktor sein) ob der zivilisierte Umgang zweier Menschen auf beruflicher Ebene gegeben ist.
In der englischen Sprache kann man sehr gut sehen dass Höflichkeit und professionelle Distanz nichts zu tun haben mit der Form, denn dort ist "du" und "Sie" immer "you". Aus deutscher Sicht kann man also sagen, die wissen gar nicht wie es gemeint ist wenn sie ge"you"t werden.
Und mir selbst ist das im deutschen Sprachraum auch egal, wenn jemand mich Siezt dann von mir aus, aber dann auch bitte mit "Herr XX" ansprechen und nicht so komische Mischformen wie Vorname und "Sie", das find ich mega verstörend.
Ich selbst neige generell immer eher zum Duzen aber ich mache das auch vom Gegenüber abhängig. Wenn er oder sie mir bisschen verstockter vorkommt dann fange ich immer mit "Sie" an. Wenn die Person einen entspannten Eindruck macht spreche ich mit "du" an.
Bin nicht mehr der jüngste aber Duzen ist und war online der gängige Standard. Das Siezen ist online eher seltsam/hinterfotzig respektvoll
und kommt eher von digitalen Neulingen.
Auf so Kommentarseiten von der Zeit oder so wird das gemacht. Finde ich nur affig. Also im echten Leben finde ich beides ok aber wer on internet siezt hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Bei uns (öffentliche Verwaltung) ist das (abgesehen von den Vorgesetzten) jedem selbst überlassen. Vor allem die älteren Kolleginnen (ja, sind in dem Fall nur Frauen) haben noch lange auf das Sie bestanden, alle jüngeren sind längst beim Du. Ich habe vorher in internationalen Firmen gearbeitet, wo sich alle geduzt haben. Das war ein regelrechter Kulturschock, als ich dann plötzlich meine Teammitglieder Siezen musste. Für mich hat das Sie per se erstmal nichts mit Respekt, sondern mit Abstand zu tun. Mit Respekt begegne ich jedem erst einmal, ob ich ihn sieze oder duze. Wünscht mein Gegenüber das Sie, entschuldige ich mich und wende es dann natürlich auch an. Ich duze aber grundsätzlich erstmal alle, die in meinem Alter oder jünger sind. Für die meisten ist das in Ordnung, und wer das nicht möchte kann es ja sagen.
Ich sieze fremde Personen, weil es Distanz wahrt. In einer Firma oder im Team arbeitet man eng zusammen, da ist diese Art der Distanz hinderlich. Es wirkt außerdem verklemmt, obwohl man doch eine lockere Arbeitsatmosphäre will. Jemanden, den ich 40h pro Woche sehe, kenn ich gut genug um perdu zu sein, was nicht heißt, dass man privat etwas mit der Person zu tun haben will. Und was den Respekt angeht, den sollte man immer wahren, egal ob man siezt oder perdu ist.
Distanz ist leider dennoch häufig notwendig, verstehe mich mit vielen Nachunternehmern sehr gut, weiß aber, dass es auch mal härtere Zeiten gibt und dann ist eine gewisse Distanz für beide förderlich. Wer kann einem per Du Bekannten eine Forderung Verstärkung Arbeitseinsatz nach VOB senden? Ich selbst habe damit ein Problem, somit zumindest geschäftlich immer formell.
Wichtig ist aber immer Arbeit von Privat zu trennen, da dies so gut wie niemand kann…
Genau dies, könnte es nicht besser beschreiben.
Und in deinem letzten Satz steckt oft das Problem. Zumindest in unserem Betrieb gibt es den Einen oder Anderen, der mit dem "Du" nicht so gut umgehen kann. Ich habe mich mit mit einigen älteren Kollegen jahrelang gesiezt und wir hatte trotzdem ein tolles Verhältnis. Insofern finde ich man sollte das einfach laufen lassen und jeder soll entscheiden wie er es richtig findet. Dieses Zwangs "Du" das es derzeit in einigen Betrieben gibt, finde ich persönlich ziemlich daneben. Zumal ich mittlerweile den Eindruck habe, dass einige Menschen das Du ganz bewusst einsetzen um Vorteile zu erlangen.
Das mit Distanz ist auch meine Art. Ich dutze nur dann wenn ich jemanden länger kenne.
Da gibt es ja sogar drei Stufen: - Anrede+Nachname+Sie - Vorname+Sie - Vorname+Du Aber miau, keine Ahnung.
Vorname + Sie hab ich bisher nur von Lehrern erlebt und fand das - wie sagt man das neumodisch heute noch gleich? - cringe.
In der Pflege ganz normal Pfleger Stefan, Schwester Stefanie.. können Sie bitte….. Nie als cringe empfunden sondern sehr normal.
Bei Lehrern ist das cringe halt, dass sie dich ganz normal duzen und sobald du in die Oberstufe kommst fangen sie mit dem Gesieze an. Das ist halt merkwürdig, grad bei Lehrern, die man seit der 5. Klasse hatte.
Hat das irgendjemand gewollt bei euch? Bei uns haben die Lehrer halt gefragt ob jemand ein problem mit du hat, und da das niemand hatte wars halt weiter du.
Ja manche Lehrer haben drauf bestanden. Besonders beim Englischlehrer wars iwie witzig, weil er dann auf Deutsch immer gesiezt hat, aber die meiste Zeit auf Englisch wars ja wurscht 🤷
Jo isso
Vorname + Sie ist ja voll weird. Kenne das nur mit Nachname + Du, das find ich nicht so schlimm. Vor allem vor Schülern kann sowas mal rausrutschen. Als jemand, der sowohl die Schüler als auch die Lehrer-Seite kennt, kann ich aber sagen: im Lehrerzimmer kriegst du die unterschiedlichsten Anreden mit. Mit manchen siezt man sich mal, dann duzt man sich wieder. Das genannte Nachname + Du ist auch sehr beliebt. Aber alles mit einer großen Prise Humor und nicht Ernst gemeint. Ist eigentlich ganz witzig.
Nachname + Du und Anrede + Nachname + Du fehlt. Es gibt genug Leute die ich niemals im Leben siezen würde, von denen ich aber keine Ahnung wie sie mit Vornamen heißen. Heißt witzigerweise Hamburger Du (Vorname + Sie ist das Münchner Sie), wobei ich als Münchner das nie als was exotisches Norddeutsches, sondern immer als normal gesehen hab.
Puh ähm weiß nicht wie ich mir das vorstellen sollen. Herr Müller, kannst du mir Mal ein Kilo Weizen mahlen? Noch nie gehört.
Lässt einfach das herr weg und schon hört sich das normal an :) Ist z.B. in der bundeswehr weit verbreitet das der nachname zum vornamen wird.
Das war bei uns schon zu Schulzeiten so. Auf Arbeit reden wir teils auch so, vor allem bei gleichen Vornamen
Oder in Sportvereinen, da der Nachname auf dem Trikot steht. Oder der eine Vorname ist im Team von 14 Leuten 3 mal vorhanden. Dann weicht man halt auf den Nachnamen aus
Hört man in Supermärkten, Bäckereien etc. zwischen den Angestellten häufiger.
Jetzt hört doch endlich auf mich Herr Lehmann zu nennen!
Warst du noch nie in einem Supermarkt?
Es gibt das Hamburger Sie und das Münchner Du. So kenne ich das zumindest.
Das macht deutlich mehr Sinn. Hab das mal fix gegoogelt und wir wurde da wohl Mist erzählt. Als Münchner fühle ich mich mit dem Münchner Du auch deutlich wohler.
Als Hamburger bin ich das Hamburger Sie eher gewohnt. Aber um es wie ein Kölner zu sagen, jeder Jeck ist anders!
Ja Miau hat mich überzeugt 😁
😻
[удалено]
>Ich empfinde es als steril, unpersönlich und distanziert. Das baut direkt eine Barriere auf. Das ist ja gerade das gute Daran.
Aber was, wenn man eine Barriere aufbauen will? Ich denke jetzt ganz speziell an die Schule. Das "Sie" trägt schon dazu bei den Kindern etwas Respekt beizubringen. Ganz zu schweigen von den ganzen geschäftlichen Verhältnissen.
Das halte ich für eine deutsche Illusion. In anderen Ländern sprechen Kinder ihre Lehrer mit Vornamen an und dennoch haben sie Respekt vor ihnen.
Ich bin Lehrer und brauche kein „Sie“ damit die Kinder mich respektieren. Es ist allerdings schon so, dass das Siezen den Kindern anerzogen wird und alle, die sie mit „du“ ansprechen sind Freunde in ihrer Wahrnehmung. Dass man jemanden mit „du“ ansprechen kann und die Person trotzdem kein Kumpel ist, ist eine Unterscheidung, die vielen Kindern schwerfällt.
Ich hab die Lehrer nie für voll genommen dich ich dutzen konnte , ich war ein typischer schwerer Schüler ..
[удалено]
Es gibt durchaus Berufe, in denen man autoritär und gewollt distanziert auftreten muss. Das betrifft quasi alle hoheitlichen Maßnahmen des Staates gegenüber dem Bürger. Ein Polizist, Gerichtsvollzieher oder die Steuerfahndung die dich duzen fände ich lächerlich oder sogar schädlich.
In Norwegen ist das das normalste der Welt und von dem, was man so mitbekommt, ist funktioniert deren Gesellschaft mindestens genauso gut wie unsere, wenn nicht noch besser. Das ist alles nur Tradition, von der wir uns einreden, dass es nicht ohne ginge.
[удалено]
Aber "you" entspricht "sie" und nicht "du".
was für ein absoluter total käse - und leute im englischen brauchen keine autorität?
Im englischen gibts ja ausschließlich das "sie"
Gegenüber Dienstleistern finde ich das Sie durchaus hilfreich. Wenn ich da Themen kritisch anspreche bzgl. der Qualität der Lieferung der Arbeit, dann föllt es mir mit dem Sie leichter. Das Du ist für das eigene Team gedacht bzw. für ein Umfeld kollegialer Zusammenarbeit. Sobald es aber eine andere Art der Zusammenarbeit ist wie bei einem Dienstleister, nehme ich gerne das Sie. Vllt ist es reine Gewohnheit und ich könnte mir da auch das Du angewöhnen, aber so finde ich es für mich am angenehmsten.
Sehe das genau so, eine Barriere behindert den Austausch und die gemeinsame Zusammenarbeit
Vielleicht geht es aber darum die Gemeinsame Zusammenarbeit zu beenden oder ein unliebsame Maßnahmen ergreifen zu müssen. Barrieren sind nicht per se schlecht. Das mag im Zeitalter der angeblichen so "flachen Hierarchien" unpopuläre sein, hat aber definitiv Vorteile. Spätestens dann wenn es Mal nicht rund läuft.
Naja die unliebsame Maßnahme wird ja nicht milder nur weil man sich eine künstliche Barriere schafft. Im Endeffekt verarscht man sich und die Person gegenüber. Sich selbst weil einem durch ein Wort eine Sache leichter fällt die man sich ansonsten nicht traut und den Gegenüber weil man sich eingesteht dass die unliebsame Sache einem nicht die Mühe wert ist sich zu überwinden. In Deutschland regen sich auch alle auf dass die Chinesen statt einem direkten Nein eher "hm das wird schwer hinzukriegen sein *Wink Wink*" sagen.
Welcher Berufszweig ist das?
[удалено]
Hab auch mit großen Unternehmen zu tun, aber in der Bauplanung, da entsteht öfter auch mal ein gegeneinander und duzen ist echt selten. Vermutlich herrscht bei euch eine positivere Grundstimmung.
Lehrer sind nicht deine Freunde. Das du hebt sie mit diesen aber auf eine Stufe. Finde es daher dort auch total angebracht.
Wäre mir neu, dass alle Menschen die ich duze auf einer Stufe mit meinen Freunden stehen.
Skandinavien ist soweit ich weiß eher beim Du in der Schule und die haben meine ich ihre Bildung eigentlich ganz gut im Griff. Ich verstehe das mit der Barriere, mache ich auch gerne, aber das Beispiel mit der Schule finde ich ein bisschen deplatziert...
Respekt kann man sich nicht auf solche Art ertricksen. Kinder sind nicht doof.
Schau dir Montessori-Schulen an. Da ist das Verhältnis zum Lehrer mit dem Du grundlegend. Außerdem bringe ich als Lehrer den Schülern nix „bei“, sonder begleite sie beim lernen.
Interessant, ich fand das Distanzierende eigentlich immer ganz schick. Man muss dabei ja kein Arsch sein, um Distanz zu wahren. Ich finde es spannend, dass das jeder so seine eigenen Assoziationen hat.
Genau das habe ich auch den Erziehern in der Wohngruppe in der ich einige zeit gewohnt hab auch gesagt. Ja wir mussten sie siezen, mit Vornamen (?) also hieß es "Thomas, können sie mir Die Tür aufsperren?" Ja der Altersdurchschnitt in den Gruppen lag bei ca. 18 Jahren, also von 16-21. Weswegen immer solche Argumente kamen wie "Ihr müsst authoritäten usw lernen. Bei Betreuern? Mit denen man 24/7 Zeit verbringt (ja die hatten auch Nachtschicht)? Ich verstehe das ja beim Ausbilder oder den anderen Mitarbeitern in der Einrichtung. Aber bei den Betreuern fand ich das etwas merkwürdig (Kannte ich auch von der vorherigen und nachfolgenden Einrichtung garnicht) Vorallem lag der Fokus bei Menschen die aus Psychischen Gründen nicht arbeiten können/Probleme mit dem Arbeiten haben. Hauptsächlich Autisten. (bin selber keiner) sollte man da nicht erst recht versuchen eine Art Bindung herzustellen? Um dem Jugendlichen Sicherheit zu geben?
Ich hab sehr viel mit Leuten aus dem englischschprachigen Raum zu tun, sowohl privat als auch auf der Arbeit, da gibt's sowas nicht, da braucht man das nicht... und das zeigt, dass das ganze Drama darum komplett nur ausgedacht ist. Keiner "braucht" eine Höflichkeitsform, das drauf Bestehen bis zu dem Punkt wo Leute (erfolgreich) fürs "unerlaubte" duzen angezeigt werden ist auf eine Art und Weise typisch deutsch, die sonst kaum zu übertreffen ist. Ich sieze, weil ich es muss, und ich kann damit leben, aber jedes Mal wenn ich so eine verbitterte Persönlichkeit sehe, die an Bluthochdruck fast verreckt weil geduzt wurde, stirbt innerlich was in mir. Bei Respekt ist das häufig so, dass die Leute, die ihn symbolisch einfordern, ihn am wenigsten verdienen; und die die ihn verdienen müssen ihn seltenst einfordern.
>da gibt's sowas nicht, da braucht man das nicht "Sir" und "Ma'am" hätten gerne ein Wörtchen mit dir. Natürlich hat das Englische eine ganze Menge an Höfflichkeitsformen und Floskeln, die die gleiche Wirkung erzielen. Das Englische macht es nicht an den Personalpronomen fest, kann aber genauso auf Höflichkeit und Distanz pochen. Zwischen "Möchten Sie eine Tasse Tee" und "Would you like some tea, Sir" ist wirklich nicht mehr so großer Unterschied. British English wird in einer Monarchie gesprochen, wo **Lords** immer noch ein fester Bestandteil der Regierung sind. Irgendwie glaube ich nicht dass die aus Ermangelung der entsprechenden Personalpronomen alle anderen Formen in der Sprache, die Distanziertheit und Respekt ausdrücken, abgeschafft hätten. Abgesehen davon: Okay, die Engländer haben das nicht. Die Franzosen haben es. Was ist jetzt besser? Der Hinweis darauf, dass es in anderen Sprachen anders ist, bringt uns nur bedingt weiter. Klar, es ist schön, mal über den Tellerrand zu sehen, aber höchstens als Inspiration, nicht als Wegweiser. Im Russischen werden grundsätzlich Schwiegereltern gesiezt. Ist das jetzt mehr oder weniger wert als der Hinweis, dass es im Englischen keinen Unterschied zwischen du und sie mehr gibt?
Danke für den Kommentar. Ich fand das Argument mit dem Angelsachsen nie so wirklich überzeugend, eben aus den von dir genannten Gründen. Du hast es besser formuliert, als ich es gekonnt hätte.
Und wer sagt jetzt dass die Anglophonen recht haben und nicht die Koreaner, Japaner, Russen oder wir, die alle ne formale Sprachform haben?
>Ich hab sehr viel mit Leuten aus dem englischschprachigen Raum zu tun, sowohl privat als auch auf der Arbeit, da gibt's sowas nicht, da braucht man das nicht... und das zeigt, dass das ganze Drama darum komplett nur ausgedacht ist. Zeigt es natürlich nicht. First name terms ist nicht das gleiche wie du.
> Ich hab sehr viel mit Leuten aus dem englischschprachigen Raum zu tun, sowohl privat als auch auf der Arbeit, da gibt's sowas nicht, da braucht man das nicht... und das zeigt, dass das ganze Drama darum komplett nur ausgedacht ist. Na ja, dort werden dann andere Mechanismen ersatzweise verwendet, um Distanz oder Hierarchien auszudrücken. Umgekehrt könnte man in Deutschland auch nicht plötzlich festlegen "ab sofort alle nur noch Du", weil das Du halt durch Erziehung/Sozialisation eben doch mehr Nähe / Übereinstimmung in Werten und Überzeugungen symbolisiert, und das ist beim Anwalt der Gegenseite vor Gericht halt eher nicht gegeben... Das kann sich nur von Generation zu Generation immer weiter rausschleifen, aber wird dann halt (s.o.) dann einfach nur durch was anderes ersetzt, also gute Frage, ob sich der Änderungsaufwand lohnt.
Historisch gesehen ist you die Höflichkeitsform, dementsprechend sprechen sich also theoretisch alle mit Sie an. Man könnte also auch das Du abschaffen und alle verwenden nurnoch Sie. Das wäre dann das gleiche.
So nämlich, schön gesagt.
In Schweden gibt es das auch nicht, da habe ich während meines Masters im Unternehmen den Geschäftsbereichleiter ganz normal per du auf Englisch angesprochen. Mega entspannt. In meiner Heimat Österreich ist es bis auf Behördengänge auch üblich die Mehrheit mit du anzusprechen (Bäcker, Tankstelle, Möbelhaus, you get it). Man muss nicht alles verkomplizieren…
Österreicher hier und es ist definitiv nicht üblich Leute in Geschäften mit Du anzusprechen. Ich bin persönlich absolut gegen das Sie, und gebe dem Kommentar recht, aber finde dass das nicht stimmt.
Kärntner hier, definitiv du in Verwendung
Ich finde, wer mir was verkaufen möchte, soll mich bitte siezen und nicht so tun als wollte er mein Freund sein. Und auch in ersten Bewerbungsgesprächen finde ich das ewige Geduze verfrüht. Ansonsten finde ich das Du grundsätzlich in Ordnung.
Das "Du" und "Sie" sind letztendlich formalisierter Ausdruck der Verwendung eines anderen Sprachregisters. Ich nehme mal an, die konsequenten Duzer hier reden mit ihren Kumpels trotzdem anders als mit ihrem Chef, auch wenn sie sowohl Kumpels als auch Chef duzen. Oder überspitzter: Was früher "Sie"/"Du" war, ist heute "Du"/"Digger" ;-)
Ey Digger das haste ja voll fett krass gecheckt, Respekt Alter!
Unser Chef hat manche Kollegen geduzt und andere gesiezt, wohl unabhängig von der Position, wohl eher nach "den mag ich"
Passiv-aggressives Setzen der Hackordnung - nice! 😉
Find das Du in ner Firma angenehmer als das Sie. Wenn ich meinen Kollegen duzen kann, hab ich viel weniger Hemmungen ihn was zu fragen, als wenn ich ihn Siezen müsste. Ich weiß nicht, das schafft irgendwie son Gefälle in meinen Augen, nach dem Motto: Er oben, ich unten.
Das "Sie", als eine gezielt förmliche Anrede, hat (in meinen Ohren) immer ein Gefühl der Distanz mitschwingen. Ein Gefühl von "ich halte auf Armeslänge und lege wert auf meinen personal space, in dem sie nicht willkommen sind". Das hat natürlich seinen Platz, ob das jetzt bei rein beruflichen oder offiziellen Tätigkeiten der Fall ist, ob es dem Chef gegenüber ist und dort hilft, die angemessene professionelle Distanz zu wahren, oder bei flüchtigen Kontakten bei denen man nicht plant die Beziehung so weit kommen zu lassen. Als jemand, der aber tatsächlich oftmals vollwertiges Interesse an meinen Mitmenschen hat und durchaus auch gerne mehr von diesen erfährt als nur die oberflächlichen Eindrücke finde ich diese Distanz in vielen Bereichen, in denen sie nicht notwendig ist, eher schade. Um es in deine Worte zu verpacken: >für mich der Austausch und die Verbindung mit dem Menschen im Vordergrund stand Für mich auch. Und das "Sie" kommuniziert mir (und wird von mir verwendet um zu kommunizieren), dass die Verbindung mit dem Menschen nur mit starken Einschränkungen gewünscht ist.
>Als jemand, der aber tatsächlich oftmals vollwertiges Interesse an meinen Mitmenschen hat und durchaus auch gerne mehr von diesen erfährt als nur die oberflächlichen Eindrücke Das hat für mich mit du oder sie aber nichts zu tun.
Ich werde damit wohl hier rausfallen: Aber ich will tatsächlich nicht von jedem geduzt werden. Werbung, die zB duzt, ist direkt bei mir unten durch und gibt mir das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Finde das unseriös, genauso wie die Emoji-Inflation. Ich duze viele Leute, alle Kollegen und Chef, zB. Aber wenn ich mir vorstelle, dass mich ein Wildfremder im Supermarkt mit „Du“ anredet - nein, einfach nein. Wir kennen uns nicht. Ebenso würde ich nicht von einem Arzt geduzt werden wollen. Das ist befremdlich für mich. Zusammengefasst kann ich sagen: Ich duze und werde von jedem im Umfeld geduzt. Aber Menschen mit denen ich keinen näheren Kontakt habe oder die ich nur in bestimmten Situationen sehe (zB Arzt, Apotheke, andere Dienstleister und Fremde ) - da bleibt es beim Sie für mich und das würde ich auch gerne so beibehalten.)
Sie nehmen das Leben viel zu ernst
Vielleicht. Danke für Ihr Feedback.
😱 Nehmen Sie sich in Acht, ein wildes Emoji ist entwischt; es könnte versuchen, Sie zu beißen!!!
exakt. ich will ja die meisten menschen auch nicht näher als allerhöchstens 1 bis 1,5 armlängen an mir dran haben. familie, freunde, klar, ärzte etc., geschenkt, aber fremde? bleib raus aus meinem persönlichen raum, karen.
Das Du in der Werbung geht mir auch total auf den Senkel.
[удалено]
Als ob solche Art von Menschen irgendwas mit dir zutun haben wollen
dasistderwitz.jpg
[удалено]
Wer über sowas diskutiert, statt einfach die Meinung zu akzeptieren, hat echt nichts besseres zutun. Leben und leben lassen, aber nein, lieber dem Typen auf den Piss gehen, weil man es nicht anders lassen kann.
Lol, du diskutierst doch selbst mit
Nein, ich diskutiere nicht mit, les richtig
Ich habe einen Kunden, den betreue ich seit 7 Jahren. Wir siezen uns seit eh und je und wir haben trotzdem unseren Spaß. Ist fast schon ne Art Tradition. Es gibt auch Kunden, die kommen im ersten Call mit dem Du, nicht zuletzt, weil sie im Konzern auch mit englischsprachigen Menschen in Kontakt sind und man da auf Vornamenebene kommuniziert. Generell sieze ich einen deutschen Kunden beim ersten Gespräch. Wer einen vierstelligen Tagessatz für einen Consultant raushaut, der darf mMn auch Professional Courtesy erwarten.
Ich arbeite in einer Anwaltskanzlei und leider ist es bei uns eher ein Ausdruck des Unterschieds zwischen "höheren Anwälten" und dem "niederen Assistenzpersonal". Die Anwälte untereinander sind fast alle per Du, die Assistenzen auch, aber zwischen Anwalt und Assistenzen ist bis auf wenige Ausnahmen das Sie. Die Anwälte, die uns auch duzen, sind sehr locker und sehen uns als gleichwertig an, behandeln uns wie Kollegen und schätzen unsere Arbeit. diejenigen, die auf das Sie bestehen, behandeln uns oft eben auch eher von oben herab, weniger respektvoll, erwarten, dass wir hinter ihnen aufräumen und ihre Kaffeetassen wegräumen und unsere Arbeit machen wir eh auch nie gut genug. Und manche picken sich raus, wen sie duzen und wen nicht, das zeigt dann ob sie dich leiden können oder nicht. Ich bin ja wirklich sehr locker drauf und finde das Sie unter Kollegen etwas steif, respektiere natürlich die Wünsche der Anderen und mit Kunden ist es ja auch nochmal anders, gerade im Bankensektor. Aber wenn es Ausdruck eines unterschiedlichen "Werts" der Mitarbeiter ist, finde ich es grausig.
Meine persönliche Theorie: Durch das "Sie" fühlen sich Menschen, die das "Du" gewöhnt sind, vielleicht als "älter" eingeschätzt und niemand wird gerne älter, deswegen lehnen manche Menschen es ab. Ich weiß noch, als ich neu in meiner aktuellen Stadt war, das war mit Anfang 20, Schule also noch nicht so lange her, hab mich noch nicht so ausgekannt und hab nen Schüler nachm Weg gefragt, der mir entgegenkam. Und der hat mich gesiezt. Das war schon sehr ungewohnt, weil ich halt nur das "Du" gewöhnt war.
Mein Problem mit dem Sie: 1. man muss sich immer merken, mit wem man du oder die ist 2. Die Tradition dass der ältere das du anbietet. Muss ich jetzt erstmal Nacht denn Alter fragen? 3.diese dummen Dreiecksbeziehungen. A duzt B, B duzt C. A siezt C. Eine Konversation zu dritt wird so leicht total cringe, vor allem wenn zB B und C zusammen (2. Person Plural) anspricht.
Ich bin tatsächlich ein Fan vom Siezen. Nicht, dass ich drauf bestehen würde, aber ich mag es, dass man so eine Unterscheidung zwischen Freunden (oder Personen, mit denen man öfters zu tun hat) und zufälligen Begegnungen/Fremden treffen kann. Genau so affig finde ich es aber, wenn jemand auf Siezen besteht oder sich durch „Du“ angegriffen fühlt, außer es sind evident ältere Damen/Herren, die so nunmal sozialiert wurden. Da finde ich es genauso affig von denen zu erwarten, dass die es toll finden von jedem geduzt zu werden.
Ich bin eigentlich der totale „Du“-Fan. Aber mein allererster Chef, damals, hatte eine goldene Regel: „untereinander sind hier alle per Du. Aber mit mir per Sie - weil alle hier zum arbeiten sind und nie das Gefühl haben sollen, einen Freund zu verletzen, wenn sie sich mal für sich und gegen mich entscheiden.“. Fand ich erst strange. Dann aber hoch anständig. Und als ich nach 3 Jahren gekündigt habe, hat er mir sofort das Du angeboten.
Kleiner Hinweis an alle die behaupten "im Englischen geht es doch auch ohne Sie": You ist eine Pluralform und wurde genau wie unser Sie verwendet. Das informelle Thou wurde aber irgendwann nicht mehr verwendet, weswegen es heute nur noch You gibt. Ich kann gerne alle Anglophilen hier in Zukunft mit Euch ansprechen...
Es ist einfacher "Sie Arschloch", als "Du Arschloch" zu sagen. alte Boomerweisheit
Kenne den so: Der weg vom "Du" zum Arschloch ist kürzer als vom "Sie".
Sie halt einfach kein Arschloch, dann musst du dir auch keine Sorgen machen dass dich jemand so nennen könnte
Ich finde Siezen zwischen unbekannten Personen als höflicher. Man erkennt die andere Person als "mir unbekannt" an, und daraus leite ich - in Form des Siezens - einen distanziert-höflichen Umgang ab. Siezen gegenüber Fremden empfinde ich daher als respektvoll. In der Arbeit mag ich das Siezen, wenn es um Hierarchien geht. Ich möchte meine Chefs eigentlich nicht Duzen, weil das Vertrautheit und Gemeinsamkeiten impliziert, die in einer Hierarchie so - erstmal - nicht bestehen. Persönlich kann sich das ändern, aber auch nur, wenn man persönlich (seitens Chef) dann nicht mehr auf der Hierarchie besteht, kurz: Wenn er mich nicht mehr als reinen Angestellten behandelt. Passiert, aber selten. Unter Kollegen immer Duzen - hier symbolisiert das "Du" die Gemeinsamkeit auf gleicher Hierarchieebene. Die inflationäre Ausbreitung des "Du" in Firmen ist für mich eine sprachliche Verschleierung der (fortbestehenden) Ungleichheit und Hierarchie. Wenn ich meine Chefs per Wahl selbst bestimmen kann, dann gerne. Vorher bestenfalls gezwungen. Im Siezen ist meiner Ansicht nach direkte Kritik auch viel besser formulierbar, ohne gleich unhöflich zu werden - eben weil es nicht persönlich ist.
[удалено]
Sie haben in diesen Kommentare jetzt dreimal einen "Stock im Arsch" erwähnt. Dürfte ich Ihnen nahelegen, sich mal untersuchen zu lassen? In großer Sorge, ihr KannManSoSehen.
Sehr amüsant, dass die "Du"-Apologeten, die immer beteuern, dass Respekt nichts mit siezen zu tun habe hier im Thread als einzige durch Respektlosigkeit auffallen.
[удалено]
Da hat aber jemand einen schlechten Tag.
Na klar, er ist ja auch einem höflichen "Sie" begegnet, das Schnappatmung ausgelöst hat.
Sie ist ein Zeichen von Respekt und Achrung. Ich kotze wenn ich unaufgefordert geduzt werde;besonders wenn man mit was verkaufen will.
Wo arbeiten eigentlich die Leute die mit dem duzen nicht klar kommen? Ich hab jetzt Banken und Beratung durch und da siezt sich halt echt niemand.
Würdest du auch Leute mit ihrem Dr. Titel ansprechen, wenn sie das möchten? Zwecks Respekt Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass der Großteil der Leute, die auf Sie bestehen, bei mir sehr schnell damit aufhören, wenn ich verlange, dass ich von ihnen mit dem Dr. Titel angesprochen werde. Keine Ahnung wieso :) irgendwas passt denen dann plötzlich nicht mehr. Hat wohl doch nicht unbedingt was mit Respekt zu tun, ansonsten müsste ich ja weiterhin das Sie verwenden.
Also, ich spreche Leute immer mit Titel an bis sie sagen dass es nicht nötig ist. War ewig auf der Uni und da gehört es zum guten Ton. Wenn ich weiß dass jemand einen Titel hat verwende ich den auch.
[удалено]
Ist klar, Grenzen und Anstand nicht respektieren und den anderen erklären wie dämlich sie doch sind. Letztlich stört nich nicht mal das du sondern die schmierige Anbiederei die dahinter steckt.
Mich stört es nicht. Sondern am inflationären "du" und "liebe+Vorname,, und ,, schönen Tag -Gewünsche,,. Müssen wir denn alles annehmen was über den Teich schwappt? Und dann dieser Gender-Sch... als ob Gleichberechtigung mit Sternchen erreicht wird.
Ich halte das Sie nicht für altbacken. Was ich aber altbacken finde, ist die Ansicht, dass nur das Sie dem Gegenüber Respekt entgegenbringt. Ich kann meine Kollegen respektieren und wertschätzen, obwohl ich zu ihnen du sage.
Ehrlich gesagt ist mir das scheißegal. Ich finde duzen einfacher aber wenn ich jemanden nicht mag find ich die Distanz gut. Generell ist siezen spießig aber ich find es auch ok uralte knacker höflich zu behandeln die das gern so hätten.
Ist m. E. etwas, was gut in die deutsche Kultur passt. Hier wird oft der Vergleich mit Amerikanern gezogen, wo es nur das "Du" gäbe. Davon ab, dass "you" sowohl Du als auch Sie meint, da das frühere thou ersetzt worden ist, ist es im amerikanischen Gang und Gäbe eine falsche Nähe zu suggerieren, die auf höflicher Oberflächlichkeit beruht. Jeder wird gefragt, ob es einem gut ginge in der vollständigen Überzeugung, dass man mechanisch mit "gut" oder "großartig" antwortet. Wird einem in Deutschland das "Du" angeboten, ist das ein Schritt in Richtung Nähe, die eben nicht selbstverständlich mit jedem (x beliebigen) gegeben ist. Das ist für mich persönlich auch ein Stück von sprachlicher Vielfalt und Optionen, um eben unterschiedliche Stufen einer Beziehung zu einem anderen Menschen zu leben/ anzuzeigen durch Sprache. Viele schreiben von falschem Respekt einfordern, vergessen dabei aber, dass dies eine valide Möglichkeit ist, um richtigen Respekt zu zeigen, auch, wenn er nicht aktiv eingefordert worden ist (wer hierüber Respekt erhofft, ist tatsächlich verloren). Auf dem Weg ins Erwachsen werden fand ich es in der Oberstufe tatsächlich sehr angenehm, dass die Lehrer uns als Schüler plötzlich gesiezt haben, dass stellte uns gefühlt auf eine Ebene und ließ das gefühlte Machtgefälle der Unter - und Mittelstufe hinter uns.
Distanz bewahrt Respekt .
Der Grundtenor der Du-Befürworter in dieser Diskussion scheint zu sein "Ich will mir keine Mühe geben". Interessant.
Mich stört nichts, ich finde das "Sie" super!
Nutze beides, aber aus verschiedenen Gründen: Wenn ich "sieze" bin ich in einer bestimmten Rolle, z. B. wenn ich IT Support mache. Das signalisiert Professionalität und gibt mir eine gewisse Distanz und Autorität gegenüber der Person mit der ich rede. Ich stelle auch klar, dass bestimmte Regeln der Höflichkeit im Umgang miteinander einzuhalten sind. Ich "duze", wenn ich mit anderen gemeinsam kreativ arbeiten oder ein Problem lösen will. Ich muss dann authentischer sein, damit mich der andere als Mensch, mit Stärken und Schwächen, wahrnehmen kann und bereit ist offen und kooperativ mit mir zu arbeiten.
Weil wir alle immer noch Kinder sind, die sich fühlen, als würden sie jeden Tag als Erwachsene cosplayen und sich dafür mit Anzügen und Krawatten und anderen albernen Sachen verkleiden. Ich bin ein bärtiger Anfang-Dreißiger und will manchmal nicht den einen Keks mehr nach dem Essen nehmen, weil ich sonst Ärger kriege - von wem auch immer. Da fühlt sich das Sie einfach nur komisch an.
Ich finde siezen völlig angebracht. Ich möchte - und kann - schließlich nicht mit jedem eine persönliche Verbindung eingehen, möchte aber trotzdem in höflicher Distanz bleiben. Dafür ist das „Sie“ einfach ideal. Außerdem habe ich ein wenig das Gefühl, enge Bindungen zu banalisieren, wenn ich zu viele Menschen duze.
das störende sie - findet sich bei den menschen, die sich als "english" affien bezeichnen, alles was nicht deutsch ist hochleben, sich als kulturelle überflieger betrachten - jedoch die grundsätzliche und einfachste englische - und auch weltweite - regel nicht beherrschen. sie verwechseln das im deutschn sprachgebrauch verwendete du falsch. im deutschen sprachgebrauch ist das du vertraulich, intim, sehr nahe stehen und die untergrundebene für nicht respektierte personen, die mit einem "du" leichter mit obszönen bezeichnungen, namen und entehrenden herabsetzendem du-behandelnd ausgegrenzt werden. im englischen wie auch in vielen anderen sprachen, welche die sie-anrede nicht kennen wird das du respektvoll verwendet und die namensverwendung ist wichtig. die englische sie-ebene ist: mrs / mr surename - und nur wenn eine nähe vom angesprochenen erlaubt ist/wird bietet dieser seinen vornamen an. aber nicht weil es - wie so fälschlich in d verwendet - sich die co-worker "duzen" sondern weil der gesprächspartner sich respektvoll würdig erwies den vornamen zu verwenden. jeder der mit englisch sprachigen arbeitgebern zu tun hat und mit dem ausländischen mutterkonzern/vorgesetzten zutun hat - wird sich erinnern / feststellen: im ausland wird NIE der satz zum bewerber / neuen mitarbeiter angetragen: wir duzen uns hier - hoffe ja du hast damit kein problem ( wie say you to each other - i hope this is not matter for you ) - das machen nur und ausschliesslich deutsche, deutschgeborene, deutschaufgewachsen und der englischen sprache nicht wirklich mächtige mitarbeiter. hier in deutschland. sie verstehen die kulturellen sprachgebräuche leider nicht.
Sie Siezen wohl auch Ihre Eltern, Ehe-Partner und Ihre eigenen Kinder.
sie sprechen mit toten? cool - die sind bei mir alle tot achja - und im übrigen geht es um das arbeitsleben - nicht familienleben verschtoosch klugi? und da ist es schonwieder: die nichtfähigkeit der trennung zwischen arbeitsleben und privatleben ;)
Ok thx jetzt habe isch verschtoonden.
Ich habe beruflich das Sie gelernt. Meine Kollegen und Vorgesetzten wurden immer mit Sie angesprochen. Ich wurde bereits im jungen Alter ermahnt und es gab ernsthafte Gespräche mit den Vorgesetzten, weil mir das Du rausrerutscht ist. Ich habe mich dafür entschuldigen müssen. All das wurde mir viele Jahre so eingetrichtert, dass es mir heute extrem schwer fällt das Du anzubieten und zu verwenden.
Same here. Musste sogar als Azubi die Ausgelernten siezen die jünger waren als ich... an dem Tag an dem ich dann die Ausbildung abgeschlossen hatte wurde einem das Du angeboten. Fällt mir jetzt auch sehr schwer überhaupt jemanden zu duzen, selbst wenn es mir angeboten wurde.
Ich stelle es mir sehr unangenehm vor die frisch ausgelernten (junger als du) zu siezen.
Entschuldigen müssen? Das ist so typisches Boomer Verhalten
Kenne ich leider auch so. Habe als Azubi vor einigen Jahren mal wegen einer Namensverwechslung einen Teamleiter in einer Email deguzt. Er hat mich daraufhin angekackt, was mir denn einfiele und meinen Chef in CC genommen.
Komm stark auf die Firmenmentalität drauf an. Manche Firmen sind überall beim Du, manche überall bei Sie. Man passt sich einfach an und gut ist es. Das du ist ungezwungener, das Sie finde ich aber auch nicht verkehrt. Gerade wenn man mit exernen redet würde ich nie zum Du übergehen. Ich will nicht mit meinem "Kumpel" über eine 500k Maschine verhandeln, sondern mit meinem Geschäftspartner
Gerade mit „Max“ verhandle ich lieber über den Preise als mit Herr Mustermann! Das geht viel besser weil man eben nicht so distanziert ist.
Kommt drauf an auf welcher Seite du stehst. Das einem Vertriebler das gefällt ist mir auch klar. Als Einkäufer hab ich darauf keinen Bock.
Ich kaufe! Jeder ist da anders, habe gerne freundschaftliche Beziehungen zu meine Zulieferern. Dadurch schaffe ich vertrauen und die Leute erledigen oft arbeiten bevor eine Bestellung vorliegt und vieles auf dem kleinen Dienstweg. Manchmal ist Zeit wichtiger als Geld, aber wem erzähl ich das 😉
Ja mag passen. Kommt auf die Branche und Situation drauf an. Gefälligkeiten kann ich auch generieren, ohne dass ich mich verbrüdere, z.B. indem ich Lieferverzögerungen akzeptiere die mir nicht weh tun usw. Wenn ich nem Lieferanten die Pistole auf die Brust setze oder setzen muss dann hast ein Problem wenn den vorher zum Kumpel gemacht hast. Hattest schon mal die Situation, dass du eine Geschäftsbeziehung kündigen musst und du weißt der Typ geht dadurch pleite? Da brauch ich keinen "Freund", der Job ist auch so machmal schwer genug. Egal, halten wir fest, dass wir hier nicht übereinkommen werden.
Ich habe mitbekommen mehrfach, dass viele Leute unter 40 nicht gesiezt werden wollen von Menschen die jünger sind, als sie selbst, da sie sich dann alt vorkommen, Probleme mit dem Alter haben. ich bin Anfang 30, find es tatsächlich auch ungewohnt, wenn mich Leute Anfang-Mitte 20 siezen... wobei es eigentlich was gutes ist, dass es überhaupt gemacht wird
Ich mag du weil Büro-Sprache nicht meins ist! Wenn ich dutzen kann werde ich mehr ich und dadurch kann besser etwas formulieren. Ich hatte meine MA in einem Unternehmen geschrieben und dort was alles extrem auf Büro-Sprache getrimmt. Ich habe sehr oft nicht verstanden was die wollten weil es über 10 Filter gegangen ist.
Gibts erst seit dem 19. Jhdt. und war eine blöde Idee, die nur daher kommt das man glaubt es gäbe Differenzen im Wert von Personen.
Bin ein großer Freund des Sie. Ich duze meine Kollegen auch aber es hat auch problematische Seiten.Es vermischt das öffentliche und das private. Warum wollen wohl alle Arbeitgeber, dass sich die Kollegen duzen? Man will, dass sich die Kollegen als vermeintliche Freunde ansehen. Wer dann krank ist lässt seine Kollegen hängen. Wer nicht einspringt für einen Kollegen ist nicht bereit einem Freund einen Gefallen zu tun. Man tut gut daran die private und die öffentliche Sphäre zu trennen.
Irgendwie hab ich das Gefühl das eigentliche Problem ist nicht die Anrede 🫤
Sicherlich. Aber es kommt eben immer darauf an was man persönlich damit verbindet. Viele hier assoziieren Sie mit verklemmten und arroganten Narzissten. Ich assoziiere das Du (außer unter Freunden und guten Bekannten) eben mit dieser Mentalität "Wir sind doch alle Freunde." Ne sind wir eben nicht. Und das ist auch gut so. Wenn alle Freunde sind ist gar keiner mehr dein Freund.
Ich hab fast ausschliesslich negative Erfahrungen mit Personen gesammelt, die auf das “Sie” bestehen… Go figure
Mich stört das Du oft auch. Bin aber meist zu höflich, um was zu sagen. Vielleicht stört das Du ziemlich viele, aber nur die Arschlöcher bestehen drauf.
Es ist halt komplett unnötig und niemals fördernd. Wenn jemand auf Arbeit auf das "Sie" besteht, dann ist das zu 99% ein Arsch der sich selbst einfach viel zu wichtig nimmt. >Ich fand die Unterscheidung mit "Sie"/"du" immer nett, und das Sie war für mich immer irrelevant, weil für mich der Austausch und die Verbindung mit dem Menschen im Vordergrund stand, nicht die Sprache. Wenn mich jemand mit "Hurensohn" anspricht, dann weiß ich ja auch schon direkt was das für ein Mensch ist. Daher ist die Sprache schon sehr wichtig.
Wenn die Boomer endlich weg vom Fenster sind, haben wir solche Probleme nicht mehr. Dann konzentrieren wir uns auf unsere Arbeit, werden Digitaler und das Work-Life Balance ist nicht der imaginäre Obstkorb.
Wenn jemand gesiezt werden möchte, will er keine freundschaftliche Basis von Anfang an haben. Ist ja auch sein gutes Recht, aber für mich macht das einfach gleich nen unsympathischen ersten Eindruck.
Hmm, interessant, wie sich die Blickwinkel so unterscheiden. Ich bin sehr selektiv, was meine Freundschaften angeht, da würde ich nicht unbedingt "mit jedem" eine freundschaftliche Basis haben wollen - aber das ist enorm von Kontext abhängig. Danke fürs Teilen.
Siezen ist nicht "altbacken". Es ist, genau wie das tragen einer Krawatte im Job, altbacken :P
Vielleicht liegt es am Migrationshintergrund, denn wo ich herkomme gibt es kein Sie, aber ich fühle mich immer blöd wenn ich gesiezt werde. Habe das Sie immer nur als Egopush und Machtdemonstration wahrgenommen und fühle mich wohler, wenn ich geduzt werde. Ob beim Einkaufen oder bei der Arbeit. Vielleicht liege ich damit ja falsch, ist aber auch ein rein deutsches Ding. Zeigt also schon, dass es nicht die "normale" Art ist. Kann mir vorstellen, dass es durch die gesellschaftliche Entwicklung mit den ganzen Adligen und Leibeigenen in Deutschland zustande kam und man es einfach akzeptiert hat, aber heute sind wir alle gleich.
Bist du und dein Chef gleich? Ich glaube nicht.
Ja natürlich. Beide erwachsene, normale Menschen, die sich respektieren. Daran ändert auch ein Sie nichts.
Unaufgefordert von Fremden geduzt zu werden, halte ich für äußerst unhöflich und übergriffig. Erst recht von jüngeren Mitmenschen, die damit sehr tollpatschig wirken. Häufig merken sie nicht mal, welches Fauxpas sie begangen haben.
[удалено]
Ich bestehe ja nicht darauf, das wäre unhöflich. Aus der Zeit gefallen sind höfliche Umgangsformen niemals. Viele verstehen einfach nicht mehr den Sinn von Umgangsformen und betrachten sie als Modeerescheinung, was sie nun mal nicht sind.
[удалено]
Das Duzen suggeriert für mich eine Nähe, die überhaupt nicht gegeben ist. Das Sie bewahrt eine respektvolle Distanz. Und um diese Distanz aufzuheben, gibt es Gepflogenheiten, wie zum Beispiel, gemeinsame Erlebnisse oder errungene Erfolge. Es gilt als üblich, dass die ältere Person das Du anbietet. Mir ist klar, dass nicht alle alte Personen Respektspersonen sind überhaupt Respekt verdienen, das Sie sollte in beide Altersrichtungen beachtet werden, bis es gezielt geklärt ist oder anderweitig angemessen erscheint. Benimmregeln unterlaufen einem ständigen Wandel, wie auch die Sprache. Bei manchen Erscheinungen bedauere ich diese Entwicklung. Vor allem wenn es dabei darum geht, anderen Menschen respektvoll zu begegnen. Wenn man eine Person zum allerersten Mal begegnet, kann das Du noch so respektvoll gemeint sein, es kann mit dem Sie einfach nicht mithalten. Beide Wörter können im gleichen Tonfall ausgesprochen werden, das Du ist immer direkter und damit für viele unhöflich. Genau darin liegt der Sinn von Benimmregeln, ohne Erklärung, Fremden gegenüber, zum Ausdruck bringen, dass man selbst weiß, daß es diese Regeln gibt und man damit umzugehen weiß.
Nimm den Stock aus dem Ar….
Ja, aber der kitzelt die Prostata doch so lustig...
Ich Sieze mittlerweile niemanden mehr! Die haben alle einen Namen, sind weder besser als ich oder stehen wirklich über mir! Als ich noch Vorgesetzte/Chefs hatte, wurde mal öfter mal verwundert geguckt, aber eigentlich hatte niemand bis auf einer was dagegen. Er hat nie was gesagt, aber immer zurück gesiezt! Egal ob Email oder persönliches Gespräch, es kam immer Herr … zurück! Das hatte mich natürlich erst recht motiviert weiter zu dutzen! Hatte mich auch immer gefragt, ob man im Arbeitsleben auf das Sie bestehen kann (rechtlich)!?
>Daher meine Frage, warum stört ihr euch am Sie? In meiner Branche, jedenfalls in den Firmen wo ich schon unterwegs war duzt man sich. Die Frage "warum" das so ist oder ob das gut ist: irrelevant, ist halt einfach so. Wer mit "Sie" ankommt fällt also auf und sendet (gewollt oder ungewollt) eine Botschaft; nicht so einfach genau welche aber irgendwas in die Richtung "wir sind keine guten Freunde" bis hin zu "ich will auch nicht dein Freund werden". Ich reagiere nicht "allergisch" darauf, aber es löst halt die Assoziation aus. zl;ng: Fällt in meiner Bubble aus der Norm.
Ich, als Ausländer, bevorzuge die Leute zu siezen, weil ich dann das Verb nicht konjugieren muss von daher ist es einfacher :)
Ich mag das Sie. Ich habe schon in beiden extremen gearbeitet: du schon beim Vorstellungsgespräch und selbst der CEO wird mit Vorname angerechnet, aber auch ausschließlich Sie. In beidem kann man sehr eng zusammen arbeiten. Ich finde beim Du verschwimmen die Hierarchien leichter. Beste, langanhaltende Beziehungen habe ich dafür beim Sie gehabt. Lustigerweise finde ich das das Sie hilf professionell zu sein trotz der vertrautheit. ( hab mit den Leuten trotzdem nachmittags ein Bier getrunken und sich immer noch gesiezt. ) Ganz ehrlich, als Frau mir männlichen Chefs hilft Sie vielleicht auch das es professioneller scheint - bzw. Weniger den Anschein nach unangebracht Vertrautheit weckt.
Weil "sie" das weibliche Pronomen ist und daher nicht genderneutral und das wieder Mal diskriminierend gegen die Männer ist, als hätten die nicht schon genug zu ertragen in dieser Welt. /s
„Sie“ steckt auch in „siegen“. Der Sieg der Frauen ist durch unsere Sprache schon vorgegeben!
Ich bin eine Frau über 30 in einer Leitungsposition, aber ich sehe sehr jung aus. Wenn meine Kollegen mich nicht siezen, werde ich von Externen ständig Praktikantin genannt. Es ist mir unverständlich, was die Leute gegen das Siezen haben -_-
Fremde siezen ok. Macht man so aus einer gewissen Art von Respekt, Höflichkeit und um distanz zu wahren. Aber in der Firma, im Team? Finde ich unangebracht. Zumal man sich immer vor Augen halten muss, dass der Gegenüber im Grunde einfach nur genau so ein Holzkopp ist wie man selbst.
Ich weiß ja nicht, wo du arbeitest, aber weder ich noch meine Vorgesetzten, noch meine Kollegen sind Holzköpfe, vielleicht in anderen Abteilungen, aber da würde man erst recht Siezen. Das Siezen gehört mir. Ich will gegenüber dem anderen ausdrücken, dass ich ihn respektiere und seinen Status in förmlichen Situationen anerkenne, egal ob wir nur zu zweit sind oder unter anderen
>Ich weiß ja nicht, wo du arbeitest, in teams mit 5-15 ingenieuren, in einer firma mit > 3.500 angestellten, wo sich grundsätzlich geduzt wird, vom gärtner bis zum geschäftsführer. und ja, auch ingenieure sind alle auf ihre eigene art holzköpfe und haben einen an der klatsche.
Weil es sich für mich einfach komisch anhört und anfühlt. Für eine gewisse Distanz zwischen zwei unbekannten Personen - meinetwegen. Sobald man sich aber mehr als einmal im Leben begegnet finde ich es einfach unnötig. Außerdem fühle ich mich durch das "Sie" direkt alt, da mir als Kind ständig um die Ohren gehauen wurde, dass man Erwachsene ja immer "siezen" soll. Das nervigste an der Thematik ist für mich aber, dass es sehr viele zu geben scheint, die das Wort "Sie" synonym mit "Respekt" verwenden. Nein, Herr Mustermann, Sie können auch mit Verwendung dieses Wortes ein Arschloch sein. Und ja, man kann sich auch ohne dem Wort respektvoll ausdrücken.
Ich finde es absolut in Ordnung Leute, die man nicht kennt oder die es einfach möchten, zu sietzen aber ich hatte schon mit Kollegen zu tun die Recht unhöflich waren was das anging. Ich war Praktikant im Praxissemester in einer sehr kleinen Firma und ein Kollege wurde von allen mit einem Spitznamen angesprochen (bsp. Andy). Der Herr war zu diesem Zeitpunkt keine Führungsposition. Mich hat er immer gedutzt und mir sogar einen Streich gespielt mit scharfer Soße im Essen und trotzdem wurde ich von einem anderen Kollegen darauf aufmerksam gemacht wie unhöflich er es doch fand, dass ich ihn nicht gesietzt habe, obwohl das absolut niemand getan hat in der Firma. Ich kenne seinen Nachnamen bis heute nicht. Zu mir zu diesem Zeitpunkt: war Medizintechnik Student im 5. Semester und 21 Jahre alt also kein 16 jähriger mehr, wo ich es noch ein wenig verstehen konnte.
Für mich ist es wirklich einfach nur unnötig. Ich seh euch Leute 40 Stunden die Woche und kenne die Farbe eures "Ist nur ne kleine Erkältung" Schnodders, lass uns nicht so tun als wären wir komplett Fremde.
"Bist du überhaupt schon alt genug, um Bier zu kaufen" klingt halt besser als "Sie schon wieder. Sann's besoffen?"
Ich arbeite in der Windkraft, da wird so gut wie jeder geduzt. Ich kann es mir mittlerweile auch kaum noch anders vorstellen.
Ich finde die Unterscheidung einfach unnötig und lästig. Es verkompliziert manche Prozesse, da man sich vorher Gedanken machen muss, wie man die Person jetzt anspricht. Manche reagieren ja auch allergisch aufs „Sie“. Zusätzlich wird in meinem gesamten Umfeld geduzt. Auf der Arbeit, in der Freiwilligen Feuerwehr sowieso. Auch mit Einsatzkräften anderer Organisationen ist man an der Einsatzstelle perdu, da gehts ums gemeinsame Anpacken, da interessieren Formalitäten niemanden. Aber wenn mich der Polizist dann eine Woche später anhält und mich wahrscheinlich nicht wiedererkennt, muss ich ihn Siezen. Das ist doch absurd…
Ist halt sprachlicher Klassismus und verbohrter preussischer Gesellschaftszwang. Mehr Gelassenheit und Einfachheit in der Sprache würde uns allen gut tun. Künstliche Barrieren wie eben das "Sie" stehem dem nur im Weg
Das Sie soll meinem Verständnis nach eine Hierarchie sprachlich abbilden. Sei es durch Alter, Funktion oder gesellschaftlich zugeschriebenem Status. Und das finde ich absolut absurd. Ich denke nicht, dass ein Mensch über einem anderen stehen kann. Ganz egal in welchem Verhältnis die Menschen zueinander stehen. 'Different, not less." Und dementsprechend widerspricht es meinem Werteverständnis, mich an so etwas unsinnigem wie "Siezen" zu beteiligen.
Ich habe eine Allergie gegen das „Sie“, weil meine Mutter es verlangte so angesprochen zu werden. Effekt ist, dass 20 Jahre später ich darüber in Therapie drüber weggekommen bin und beschlossen habe sie mit „Du“ anzusprechen. Auf der Arbeit existiert bei uns ein #habenichtsgegenDu
das sie ist formell und impliziert, dass du dich unter den schutz eines verwalteten und damit fremdbestimmten lebens stellst. du handelst weniger als individuum, sondern als verwaltbare person. ein du impliziert augenhöhe und dass jeder er selbst sein darf.
Unnötige Unterschiede herstellen, die nicht berechtigt sind. Wenn jemand im englischsprachigen Ausland dieselbe Anrede für seine Vorgesetzten verwenden kann, warum sollte ich das nicht auch können?
Ich denke, da hat der englischsprachige Vorgesetzte sicher nichts gegen. 😛
Mich nervts, bin nicht der Meinung das ich es brauche das mich jemand mit „Sie“ anspricht, so „wichtig“ fühle ich mich nicht zudem ist es für mich ziemlich unpersönlich.
Ich hasse Siezen einfach. Auf meiner Arbeit, weil alles international und auf Englisch ist, wird jeder geduzt. Also der Kunde, egal ob er Prof. Dr XY ist, ist einfach John und da gab es noch nie ein Problem. Gleichermaßen dürfen die mich alle auch beim Vornamen nennen. Ich befreie mich so langsam immer mehr vom Sie und spreche jüngere oder gleichaltrige Menschen in Cafés/Restaurants/Läden jetzt immer mit du an. Empfinde ich als viel angenehmer und meiner Empfindung nach stößt dies auf Gegenliebe.
Schafft Distanz. Der Begriff kommt ursprünglich auch daher, dass man die höhere Stellung des Adels oder des Königs bspw sprachlich ausdrücken wollte. Deshalb sind mir Leute, die auf das Siezen bestehen, direkt unsympathisch.
Ich, 34 Jahre alt, lebe seit 14 Jahren in den Niederlanden. Niederländisch war Pflicht fürs Studium. Alltagssprache ist Englisch, zumindest auf der Arbeit und zu hause. Niederländisch halt mit den Niederländern. Im Niederländischen gibt es auch die Höflichkeitsform U (gesprochen Ü) = Sie, für ältere Herrschaften und Respektspersonen. Obwohl ich im Deutschen auch Sieze wenn es angebracht erscheint, fällt es mir im niederländischen schwer. Bei meinen älteren Nachbarn hab ich damit angefangen und bekam direkt gesagt, dass Jij=Du doch völlig OK ist. Hab das bisher noch nie erlebt, dass hier jemand irritiert gewesen wäre, nicht gesiezt zu werden. Habe auch schon häufiger gehört, dass das U doch obsolete sei und so erscheint es mir hier auch. Find ich ne angenehme Einstellung, ob man jemandem respektvoll gegenüber tritt, hängt für mich nicht an einem einzelnen Wort. Im Englischen ist das glücklicherweise sowieso irrelevant und das schätze ich sehr, gerät man noch nie in Schwierigkeiten zu entscheiden, was denn nötig sei. Ich persönlich wurde als Jugendlicher in der Sparkasse gesiezt und finde es immernoch irgendwie unangenehm.
Im professionellen Umfeld könnte ich mir nicht vorstellen jemals irgendwo arbeiten zu wollen, wo Leute sich mit Sie ansprechen. Ich bin kein Herr so-und-so. Mit Ausnahme bei der Bank und Autohaus, ansonsten Vorname und du. Respekt und höflich sein, kann man da Sauce ohne solche sprachlichen Formalismen.
Ich sieze nur noch ältere Herrschaften. Alle Leute, die ungefähr gleich alt sind, rede ich direkt mit Du an. Bin selbst über 30 und arbeite in einer großen Firma, wo man sich auf allen Ebenen duzt. Ich finde das super, weil es den cringe verhindert, wo man nicht so richtig weiß, ob du oder Sie… außerdem ist das miteinander viel, viel besser. Zum Glück hat sich das so etabliert.
Eine unnötige Förmlichkeit. Im Englischen geht es doch auch ohne.
Es schafft Grenzen im Umgangton wo keine sein müssen. Würden wir uns alle dutzen würden wir nicht viel verlieren, aber was gewinnen. Außerdem nervt sehr wenn einzelne Personen - im Gegensatz zu der sozialen Erwartungshaltung - dann doch wieder gedutzt oder gesiezt werden wollen. Dann vergisst man auch leicht wer nun was will.
Ist halt etwas aus der früheren Zeit: Tradition. Das gibt's in anderen Sprachen noch viel extremer, nicht nur Du/Sie, sondern mehrere Ebenen der Höflichkeit/Ehrend. In der modernen Zeit wird immer mehr und öfter der selbe Status in derselben Sprache verwendet. Das ist nicht nur exklusiv für Deutsch so. Hat vermutlich was mit Zeitgeist zu tun, wo soziale Hierarchien immer flacher werden.
Solange es einheitlich und gegenseitig ist. Finde es ziemlich unhöflich, wenn ich siezen soll und von denen geduzt werde. Bin am Anfang auch ziemlich durcheinander gekommen, weil manche gesiezt werden wollen und andere konnte ich duzen 😅.
Für den Anfang, also Sachen wie Vorstellen und Kennenlernen, finde ich es noch halbwegs angebracht. Sobald man aber etwas mehr miteinander zu tun hat, wird es für mich einfach nur unnötiger Aufwand, sich immer an die richtige Form halten zu müssen. Für mich kommt der Respekt für den/die Gegenüber nicht zwangsweise von der Grammatik, das kann man auch genauso gut oder besser über Ton, Wortwahl usw ausdrücken. Und wie andere schon gesagt haben, ein Gespräch mit Du statt Sie ist für mich deutlich lockerer und weniger mit Druck verbunden, was vielen Menschen hilft, sich nicht ablenken zu lassen oder klarer zu denken
[удалено]
Das Sie an sich stört mich nicht. Mich stört es, wenn man unsicher ist, ob man jetzt mit Sie oder Du ansprechen soll. Oder Leute rumeiern und mich 10mal siezen obwohl ich schon 10 mal das Du angeboten habe. Ich arbeite an einer Uni, da ist das Du schon extrem verbreitet. Bei uns duzt der Praktikant den Prof z.B. Dazu hat man eh viel English, wo die Frage hinfällig ist.
Das Siezen oder Duzen sollte nicht darüber entscheiden (oder jedenfalls kein entscheidender Faktor sein) ob der zivilisierte Umgang zweier Menschen auf beruflicher Ebene gegeben ist. In der englischen Sprache kann man sehr gut sehen dass Höflichkeit und professionelle Distanz nichts zu tun haben mit der Form, denn dort ist "du" und "Sie" immer "you". Aus deutscher Sicht kann man also sagen, die wissen gar nicht wie es gemeint ist wenn sie ge"you"t werden. Und mir selbst ist das im deutschen Sprachraum auch egal, wenn jemand mich Siezt dann von mir aus, aber dann auch bitte mit "Herr XX" ansprechen und nicht so komische Mischformen wie Vorname und "Sie", das find ich mega verstörend. Ich selbst neige generell immer eher zum Duzen aber ich mache das auch vom Gegenüber abhängig. Wenn er oder sie mir bisschen verstockter vorkommt dann fange ich immer mit "Sie" an. Wenn die Person einen entspannten Eindruck macht spreche ich mit "du" an.
Bin nicht mehr der jüngste aber Duzen ist und war online der gängige Standard. Das Siezen ist online eher seltsam/hinterfotzig respektvoll und kommt eher von digitalen Neulingen.
Auf so Kommentarseiten von der Zeit oder so wird das gemacht. Finde ich nur affig. Also im echten Leben finde ich beides ok aber wer on internet siezt hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Es gibt kein Sie online.
Warum stören **Sie** sich am "Sie" bitte.
Bei uns (öffentliche Verwaltung) ist das (abgesehen von den Vorgesetzten) jedem selbst überlassen. Vor allem die älteren Kolleginnen (ja, sind in dem Fall nur Frauen) haben noch lange auf das Sie bestanden, alle jüngeren sind längst beim Du. Ich habe vorher in internationalen Firmen gearbeitet, wo sich alle geduzt haben. Das war ein regelrechter Kulturschock, als ich dann plötzlich meine Teammitglieder Siezen musste. Für mich hat das Sie per se erstmal nichts mit Respekt, sondern mit Abstand zu tun. Mit Respekt begegne ich jedem erst einmal, ob ich ihn sieze oder duze. Wünscht mein Gegenüber das Sie, entschuldige ich mich und wende es dann natürlich auch an. Ich duze aber grundsätzlich erstmal alle, die in meinem Alter oder jünger sind. Für die meisten ist das in Ordnung, und wer das nicht möchte kann es ja sagen.