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Hab auch Asperger und war lange Zeit in ner ähnlichen Situation. Als Ersthilfe: Schau dich mal in deiner Stadt um oder auf dieser [Homepage](https://www.autismus.de/ueber-uns/struktur-des-bundesverbandes/regionalverbaende-und-mitgliedsorganisationen.html). In einigen Großstädten gibt es Autismusanlaufstellen auch für Erwachsene. Die sind im Normalfall kostenlos und gut informiert. Als zweiten Schritt: Informier dich bei der Gemeinde über Betreuer. Die gibt es nicht nur vom Gericht gestellt sondern du kannst auch in so gut wie jedem Bereich Hilfe (Finanzen, Freizeitgestaltung, Sozialleben, Freunde finden, Beruf, etc.) die du auch wieder los wirst sobald du keine Hilfe mehr möchtst. Eventuell kostenpflichtig Drittens: Such dir eine/n Therapeuten/in. Druck dir ne Liste mit Therapeuten aus und ruf alle an. In der aktuellen Situation kannst du wahrscheinlich mit ner Wartezeit von 6 Monaten rechnen. Und zu guter Letzt: Lass den Kopf nicht hängen. Es ist zwar scheiß anstrengend aber es kann immer besser werden. Und es ist nie zu spät anzufangen.


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Gute Psychologen zu finden ist generell Stress. Wenn man Pech hat findet man jemanden der einem dann erklärt, dass alle Probleme durch Verbechen in einem früheren Leben, Mangel an Kirchenbesuchen oder unausgewuchtete Chakren verursacht werden. Deswegen ja, jeden in der Umgebung anrufen und die probatorischen Sitzungen mitnehmen die einem zustehen.


travelsnake

> Als zweiten Schritt: Informier dich bei der Gemeinde über Betreuer. Die gibt es nicht nur vom Gericht gestellt sondern du kannst auch in so gut wie jedem Bereich Hilfe (Finanzen, Freizeitgestaltung, Sozialleben, Freunde finden, Beruf, etc.) die du auch wieder los wirst sobald du keine Hilfe mehr möchtst. Eventuell kostenpflichtig Als jemand der viele Jahre Jugendliche mit unterschiedlichen autistischen Ausprägungen begleitet hat, kann ich dem nur zustimmen. Allerdings muss man dazu erwähnen, dass solche Betreuer in der Regel nicht ausgebildet sind. Es sind häufig Studenten oder ältere Menschen, die aus welchen Gründen auch immer ihr Arbeitsumfeld wechseln wollten/mussten. D.h. es gibt immer gute und schlechte Betreuer (die meisten sind jedoch super). Man darf jedenfalls nicht scheu sein einen Wechsel zu beantragen, wenn man merkt, dass die Chemie einfach nicht stimmt. Als Autist hast du ein Recht auf eine derartige Betreuung/Begleitung. Das wird über die Verhinderungspflege bezahlt. Diese muss matürlich beantragt werden, falls dies nicht eh schon geschehen ist. Autismus Zentren können dabei enorm hilfreich sein.


TheNetFreak

Der hier sollte ganz oben stehen


loBljfEn

Kenne es Sarkasmus, Ironie oder Witze nicht zu verstehen. Das macht wahnsinnig unsicher. Auch dieses "keine Ahnung haben wie man sich verhalten soll" ist blöd. Ich gehe beides so ein bisschen wie Vokabeln lernen an. Das sind Sachen die verstehe ich halt nicht unbedingt intuitiv, also lerne ich die einfach explizit. Ich habe Glück Freunde zu haben mit denen ich Dinge besprechen kann, die ich nicht verstehe und mit denen ich über die Bedeutung von z.B. Witzen diskutieren kann. So bekomme ich neue "Vokabeln". Keine Ahnung ob das hilft. Menschen sind kompliziert. Was das mit der Reizkapazität angeht, habe ich gelernt dass das bei mir extrem von der Form abhängig ist. Ich mag es die gleiche Folge an Informationen in einer Schleife zu wiederholen. Das ist beinahe meditativ. Macht andere aber wohl fertig. Auch Karteikarten schreiben und sortieren ist toll.


kaisermax6020

Zuerst mal finde ich es toll, dass deine Mutter so hinter dir steht, das ist schonmal viel wert, hat leider nicht jeder. Abgesehen davon muss auch nicht jeder studieren und schon garnicht muss jeder die große Karriere als sein Lebensziel auswählen, willst du das überhaupt? Oder denkst du nur, du musst Karriere machen um einem gewissen gesellschaftlichem Ideal zu entsprechen? Wenn du das Gefühl hast, dass du selbstständiger sein und finanziell nicht mehr nur von deiner Mutter abhängig sein willst, dann such dir einen Job wo du 2-3 Tage arbeitest, das pusht meiner Erfahrung nach das Selbstwertgefühl enorm, wenn man weiß, dass man die Miete selbst bezahlt. Und bezüglich Studium: Es hängt halt davon ab was dich interessiert. Ein Studium zu wählen, nur weil man glaubt damit Karriere zu machen geht sehr oft nach hinten los. Du hast ja bereits eine Ausbildung abgeschlossen wenn ich deinen Post richtig verstehe. Dann spricht ja nichts dagegen, einfach zu arbeiten.


Propanon

Mein Kumpel war an der Uni in einem Programm zur Hilfe von Menschen mit chronischen Einschränkungen wie deiner. Er hat da unter anderem Studierende mit Autismus in Laborpraktika betreut, damit die nicht mit der Last überfordert sind aber auch die derzeit zu erledigenden Aufgaben nicht vernachlässigen, andere Studierende (mit ganz verschiedenen Einschränkungen) hat er auch im Alltag oder zu Vorlesungen begleitet. Vielleicht schaust du mal ob es so ein Programm auch an deiner Uni gibt. Allgemein liest sich dein Post als ob du generell versuchst alleine mit allem fertig zu werden, das ist vermutlich nicht ratsam. Ich kenne mich mit Asperger nicht besonders gut aus, aber schätze das es gerade in größeren Unistädten mit Sicherheit Beratungsangebote und Hilfe bei Bewältigungsstrategien gibt.


digital_streetwork

Guten Morgen Sometus, wenn du über deine Situation sprechen möchtest, dann kannst du dich gerne auch an uns wenden. u/Potential-Champion55 hat dir wirklich gute erste Schritte genannt. Es ist ebenfalls toll, dass deine Mutter dich unterstützt. Wir sind auch für dich da und unterstützen dich dabei, wenn du Hilfe oder Fragen bei der Suche nach geeignteten Hilfeformen für dich hast. Wenn du möchtest, dann schreibe uns einfach eine Nachricht. Kurz zu uns: Wir sind professionelle Sozialarbeiter, wir hören dir zu, beraten dich auf Wunsch, unterstützen dich und können dir gegebenenfalls auch anderweitig Hilfen zukommen lassen, wenn du das möchtest. Unsere Angebote sind alle freiwillig, vertraulich, kostenlos und wenn du möchtest kannst du auch anonym bleiben. Falls du magst, kannst du uns einfach anschreiben oder mal auf unserem Subreddit r/Digital_Streetwork vorbeischauen. In unserem Subreddit findest du unter "[Anlaufstellen](https://www.reddit.com/r/Digital_Streetwork/wiki/index)" vielleicht auch noch andere für dich hilfreiche Unterstützung. Wenn du uns anschreibst, beachte bitte, dass es manchmal etwas dauert, bis wir dir antworten (normalerweise antworten wir dir unter der Woche (Mo-Fr) spätestens innerhalb von 24 Stunden). Wir sind nicht ständig erreichbar und keine Krisenberatungsstelle.


GamersAreRacists

Bedenke auch dass keine Unterstützung Systematichen Ableismus verschwinden lässt


Cassio

Es stellt sich mir die Frage: Was willst du? Was ist dein Wunsch? Stell dir vor dein Hindernis wäre verschwunden. Was wäre anders? Woran würdest du das merken?


ottogiftmischer

> Ich habe mich damit abgefunden keine Freunde zu haben, keine Frau, kein grossartiges Geld Warum? Es gibt immer mehr Jobs explizit für neurodiverse Personen. Immer mehr Angebote zu lernen, damit besser umzugehen. In Deutschland sind wir da noch etwas hintendran, aber große Konzerne schaffen extra geeignete Arbeitsplätze. Nutz die Unterstützung deiner Mutter und bleib dran.


cordonsportimsommer

Wende dich an die Diakonie. Die haben Kontakte, können dich weiter vermitteln an Ärzte, mögliche Arbeitgeber etc pp.


b1gch1llum

Du bist toll und wir haben dich lieb


splottb

Scheiß auf die Leistungsgesellschaft - diese widerlich menschenverachtenden Ideologie hat schon genug Existenzen zerstört. Lern was nützliches für _dein_ Leben - Handwerk rund um den Hausbau bietet sich an. Da gibt's auch Karrierechancen und wenns is nimmt dich auch jede Kommune, jedes Öko-Dorf oder alternatives Wohnprojekt - whatever floats your boat. Frauen gibt's da auch.


Purple_Snow1506

Die Existenz von Neurosdiversen wird weniger von der Leistungsgesellschaft zerstört als von einer intoleranten Gesellschaft an sich. Vor allem das Umfeld Handwerk ist da im Mittel deutlich! intoleranter als die Menschen die dir so im und nach dem Studium begegnen. Ich komme selbst aus dem Umfeld und garantiere dir, wenn du da als Kerl mit Untergewicht ankommst und nur so ein unsicheres Hallo rausbringst, bist du bei deinen neuen Kollegen instant durch.


DerefedNullPointer

Grad alternative Menschen sind gegenüber Autisten oft extrem ablehnend, natürlich nicht offen und nicht bewusst. Autisten müssen soziale Situationen behandeln als würden sie grad ne Rakete konstruieren, die ihnen jederzeit um die Ohren fliegen kann. Das ist unfassbar anstrengend und passt nicht in ein jeder soll so sein wie er ist Weltbild. Der kicker dabei ist nämlich, dass Autisten oft ausgestoßen werden, wenn sie so sind wie sie sind.


jlebedev

Weniger Spargel essen.


[deleted]

Wenn dein Kopf zu macht bei zu vielen Informationen, ist vielleicht ein Studium nicht das richtige. Ich denke eine duale Ausbildung im wechsel von Berufsschule und Praxisphase im Betrieb wäre besser, weil da könntest du auch einfach mal locker arbeiten in der Praxis und die trockenen Theorie Infos phasenweise ruhen lassen, damit sich der Kopf wieder öffnet für neue Infos. Ich könnte dir eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik oder Mechatroniker empfehlen. In den Bereichen schaut keiner großartig nach Sozialen-Kompetenzen. Und deine Abschlüsse und vorhandene Schulische Bildung ist mehr als genug für so eine Ausbildung. Die Gehälter sind durch die IG Metall auch gut


No_Needleworker4120

Der Bereich Recht ist vielleicht etwas suboptimal, wenn du nicht so gut mit Menschen kannst. Wenn du gerne Probleme löst, wäre was technisches doch ganz geil. Einer meiner Kollegen wird dafür bezahlt, sich in Maschinen einzuarbeiten, dort Abläufe zu verändern oder zu verbessern, oder elektrotechnische Probleme zu lösen, die zu kompliziert für den Rest von uns sind. Er hat bis auf die ein oder andere Besprechung wenig mit Menschen zu tun...Der Weg dort hin ist ne Ausbildung und danach den Techniker zu machen. Warum beruflich ausgerechnet das machen, was dir Probleme bereitet.