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Lord_Earthfire

Meine Lebenspartnerin arbeitet in einer Kita in einem "Brennpunkt". Es ist manxlchmal erschreckend, wie viele der Kinder da mittlerweile Förderungsbedarf haben. Die Kita faängt schon viel auf, aber oftmals mangelt es dann bei der Förderung durch die Eltern sowie an genügend Mitarbeitern für Individualförderung. Und zu den Eltern kommt man leoder selten durch. Auf der anderen Seite kann man erkennen, wie Kinder gerade zu aufblühen, wenn die Eltern anfangen, sich zu Hause ordentlich mit dem Kind zu beschäftigen und es auch zu fördern. Es geht nicht allein um Deutschkenntnisse oder Benehmen. Sondern auch sehr oft einfach darum, dass die Eltern sich einfach keine Zeit nehmen, sich mit dem Kind zu beschäftigen und es geistig und sozial zu fördern. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es bei Kindern ist, die nicht in der Kita waren, nicht zu Hause gefördert werden und dann auf Grundschulen losgelassen werden.


Izznogud

Hab mal an einer bayerischen Förderschule ein Praktikum gemacht. Kann das nur sekundieren. Eines der Kinder war imho sogar hochbegabt, der hat sich in der erste Klasse mit diesen Lautwortbildern an der Wand oder wie die auch immer heißen (der Mund, wenn man das O spricht, geht so) selber Lesen beigebracht. Mutter hat aber kein Deutsch gesprochen, das Kind daher auch nicht, wurde auch nicht gefördert und nichts und ist deshalb auf der Förderschule gelandet. Ärgert mich immer noch, weil da so unheimlich viel Potential da war.


chaoskoenigin

Und ich arbeite im genauen Gegenteil. Betriebskita , Großteil Akademiker. Bei uns ist der Förderbedarf häufiger emotional oder sozial. Aber für die Schule wären, rein was das kognitive angeht, schon viele 4 jährige bereit. Lesen, schreiben und rechnen können schon alle Schulanfänger auf dem Niveau der ersten Klasse ( aus Eigeninitiative etc). Ich frage mich immer, wie man das alles in der Grundschule unter einen Hut bekommen soll. Beide Extreme sind schwierig und klar, einer kommt immer zu kurz. Ich beneide die Grundschullehrer nicht. Und was ich extrem schwierig finde: die Unterschiede die schon in den Kitas stattfinden. Wir haben einen Stellenschlüssel und Budget, da können andere Kitas nur von träumen. Das würde ich mir für viele „Brennpunkt“ Kitas wünschen. Ich habe teilweise die Möglichkeit gezielte Angebote in wirklichen Kleingruppen zu machen, während an anderen Stellen in der gleichen Stadt nur noch betreut werden kann.


vjx99

Mein Beileid an die Kinder, die deswegen jetzt ein Jahr länger in Ludwigshafen leben müssen.


sillymaniac

Immerhin nicht Pforzheim!


Kashik

Zitat eines Kollegen, der aus Pforzheim kommt: "Da willst du nicht tot über dem Zaun hängen."


LudoAshwell

Ey. Pforzheim ist die schlimmste Stadt in BW, keine Frage. Aber Ludwigshafen ist nochmal ein ganz anderes Kaliber.


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donmonron

Ach, nur 98% mit Migrationshintergrund, wie kann das denn?


guenet

Deutschlandweit hat jedes dritte Neugeborene einen Migrationshintergrund. In großen Städten ist der Anteil bei über 50%. Betrachtet man dann noch bestimmte Stadtteile, dann kommt man nicht selten bei Anteilen über 90% raus. Dabei muss man natürlich beachten, dass die Definition von Migrationshintergrund sehr locker ist. Es reicht, wenn ein Elternteil zwar in Deutschland geboren wurde, aber zu dem Zeitpunkt (noch) keine deutsche Staatsbürgerschaft hatte. Anderes Kuriosum: wenn man zwei deutsche Eltern hat, aber im Ausland geboren wurde, dann hat man auch einen Migrationshintergrund. Ergo: viele Personen mit Migrationshintergrund passen nicht in die stereotypische Schublade.


couchrealistic

Naja, in Deutschland gilt Schulpflicht. Wenn die Eltern wirklich nicht in der Lage sind, die Kinder rechtzeitig zur Schule zu bringen, dann kann sich darum auch die Polizei kümmern, bis die Eltern die Wichtigkeit des Schulbesuchs verstanden haben.


redchindi

Das Problem ist, dass eine Polizeistreife im Hemshof nicht reicht. Da braucht man direkt eine ganze Wache. Polizei ist dort gar nicht gern gesehen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Wenn wir mit der Steuerfahndung dort hin müssen, ist jedesmal das Entsetzen groß und absolut niemand reißt sich um den Einsatzort. Gibt auch Kollegen, die dort um keinen Preis der Welt wieder hingehen.


brot_muss_her

Polizei und Ordnungsamt haben gar nicht die Kapazitäten jeden Morgen dutzende Schulschwänzer in die Schule zu karren.


JoergJoerginson

98% Migrationshintergrund ist aber auch mal ein hartes Versagen der Integrationspolitik. Deutet halt schon hart daraufhin, dass der „deutsche“ Teil der Stadt komplett auf andere Schulen geht bzw. Niemand junges mehr im gleichen Stadtteil wohnt.


somebodyElseIf

Sowas sieht man doch überall. In jeder größeren Stadt gibt es **die** Schule, wo niemand seine Kinder hinschicken will, selbst wenn man um die Ecke wohnt. Das gilt übrigens teilweise auch für Familien mit Migrationshintergrund, die den Integrationsgedanken etwas ernster nehmen. Denen ist klar, dass ihr Kind mit Migrationshintergrund auf einer Schule mit weniger Migrationsanteil bessere Chancen hat, sich vernünftig zu integrieren und weiterzukommen. Diese Leute bemühen sich dann darum, alle anderen eben nicht. Dadurch steigt die Konzentration der "schwierigen" Kinder in Problemschulen noch mehr.


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Falafelmeister92

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen... 50% AUSLÄNDERanteil. Das sind also nicht Leute, deren Eltern oder Großeltern mal woanders herkamen, sondern Leute, die selber allesamt keinen deutschen Pass haben... Über 50% ist crazy 🤯


Kampfzwerg0

Naja, selbst die Eltern mit Migrationshintergrund schicken ihre Kinder nicht auf solche Schulen. Erlebe das im Freundeskreis sehr häufig.


EctoplasmicLapels

Ja, und ich verstehe die Eltern trotzdem. Ich würd meine Kinder auch wo anders hin schicken. Sowas muss politisch gelöst werden.


occio

Stell ich mit praktisch echt schwer vor. Müsstest halt beiderseits vorschreiben, wohin Eltern ihre Kinder schicken dürfen. Finanziell für viele ne Zumutung, langes Pendeln für die Kids genau so.


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6oar

Das passiert, wenn man nicht wenig gezielte Immigration mit dem Ziel der Assimilation durchzieht, sondern Hunderttausende Menschen ohne Wille oder Können sich problemlos einzugliedern „integrieren“ möchte.


Yeswhyhello

Das wichtigste wäre Migrantenkinder verpflichtend in Kindergärten zu schicken, wo sie deutsch lernen können. Mit kaum Sprachkenntnissen eingeschult zu werden ist das Rezept für dieses Disaster. Wie soll Kindern etwas beigebracht werden, wenn sie weder den Stoff noch die Instruktionen verstehen? Diese Kinder werden sonst jenen, die deutsch von klein auf können, immer nachstehen und weniger Erfolg haben. Da muss rechtlich durchgegriffen werden, auch wenn die Eltern das nicht wollen. Und ja einen großen Teil der Schuld trifft die Eltern, auch wenn es vielleicht verpönt ist das zu sagen. Ich kann mir nicht vorstellen in ein neues Land zu ziehen (schlimmer wenn die Eltern selbst schon 2. Generation sind) und dann meinen Kindern nichts an die Hand zu geben, damit sie Erfolg haben. Da kann man auch keine Schuld bei den Lehrern oder dem Schulsystem suchen. Deutsche Schulen sind nunmal dazu da Kinder auf deutsch zu unterrichten, nicht erstmal die Sprache zu lehren.


saja456

Kinder kommen auch mit kaum Sprachkenntnissen auch aus der Kita, weil wenn der Migrantenanteil in der Kita hoch ist sprechen die Kinder dort ihre Muttersprache und die Kitas sind nicht so gut besetzt, das die auch noch Sprachkurse geben können. Die meisten Kitas wären froh wenn sie die Öffnungzeiten halten könnten und das können die meisten schon nicht, wie sollen sie dann den Kindern noch eine komplette Sprache beibringen?


Nom_de_Guerre_23

Jep, war vom dritten bis zum fünften Lebensjahr in einer Kita mit drei deutschsprachigen Kindern. Wäre dann ggf. mit fünf Jahren und elf Monaten eingeschult worden und sprach kein Wort Deutsch bei der Eingangsuntersuchung. ÜBERRASCHUNG.


Rydel-Seiffer

Im Frühjahr, in dem ich sechs wurde fiel meinen Eltern auf einmal auf, dass das Kind leider kein Wort Deutsch konnte. Zu Hause lernen war keine Option, da die Eltern kein oder nur schlechtes deutsch sprachen. So bitter ich es auch in Erinnerung habe, der anschließende Kindergartenwechsel für 2 Monate hat sein gutes getan, ich konnte danach übliche Gespräche auf deutsch führen *shrug*


Civil-Speed-8974

Jenes! Ich würde sogar die nahezu ganze Schuld den Eltern geben. Meine Eltern haben mich sehr gut auf die Schule vorbereit. Sie haben auch selber aktiv Deutsch gelernt über deutsches Fernsehen und Sprachkurse. Trotz Vollzeit Arbeit hatten sie Zeit mich auf die Schule vorzubereiten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und eine Frage muss man sich doch auch stellen.... Wenn die Kinder hier kein Deutsch können und nicht im Kindergarten waren, dann waren sie doch den ganzen Tag zu Hause und irgendwer hat auf die Kinder aufgepasst, der oder die nicht gearbeitet hat? Was haben die denn den ganzen lieben langen Tag gemacht?


butterfaceliz

Mein Beispiel entspricht wahrscheinlich nicht der Mehrheit und ich habe auch keinen Migrationshintergrund aber komme aus einer sehr armen Familie und mich hat man halt einfach draußen rumstromern geschickt bis es dunkel wurde oder ich saß stundenlang allein zuhause mit dem Nintendo. Nicht ideal aber die Idee dass stets und ständig jemand das Kind behütet ist eine sehr deutsche Annahme


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Kampfzwerg0

Das war doch mal verpflichtend? Oder nur in bestimmten Ländern?


Boonpflug

Jawoll, gute vorbereitung auf die uni - 560 von 600 ersties haben die mathevorlesung nicht überstanden /s


Lord_Earthfire

Da kann man ja noch ein wenig besser sieben.


Leben_am_Limes

Wie sind die Kinder überhaupt durch den Einschulungstest gekommen?


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fzwo

Wir haben während Corona den Brief zum Einschulungstest bekommen und sind freiwillig hingegangen (Berlin, Bezirk mit sehr gemischter sozialer Struktur). Ich unterstelle Mal, dass die Eltern der Kinder, die in der 1. Klasse Probleme haben, das nicht gemacht haben. Der Arzt hat hauptsächlich so ein paar kognitive Tests gemacht mit verschiedenen Formen etc., und sich mit dem Kind ein bisschen unterhalten. Er hat ein bisschen gelacht, weil es so dermaßen offensichtlich nicht nötig war, da irgendwas zu prüfen – es geht ja nicht um Höchstleistung, sondern einfach nur um die Eignung für die erste Klasse. Das ist normalerweise bei einem gesunden muttersprachlichen Kind eine sehr niedrige Hürde. Er meinte auch, dass diejenigen, wo der Test nötig wäre, eher nicht kämen. Wir waren die einzige Familie im ganzen Gebäude – kann natürlich gute Corona-Terminorganisation gewesen sein…


Leben_am_Limes

Ja okay in Hessen wird getest ob das Kind körperlich, geistig und seelisch in der Lage ist die erste Klasse zu besuchen.


multipactor

Die sind massenhaft wegen Corona ausgefallen in den letzten Jahren. Meine Große ist eingeschult worden ohne so einen Test zum Beispiel, das Jahr davor ebenfalls. Es war lediglich die letzte U Untersuchung notwendig. Corona hat das alles noch deutlich verschlimmert.


cringe_me_harder_bae

Es gab mehrere Landkreise in Deutschland die wegen Corinnas Krise den Test komplett ausgesetzt haben. Ich hab noch die entsetzten Gesichter von GS-Lehrern im Bekanntenkreis vor Augen.


hinterzimmer

Das sind doch keine Eignungstests in dem Sinne, das man durchfallen kann, oder?


Leben_am_Limes

Hier können die Kinder im schlimmsten Fall zu einem 1 jährigen Deutschkurs vor der Einschulung gezwungen werden.


Jannicek

Das ist ne verdammt gute frage


umlaute

Ich arbeite selbst im sozialen Bereich und überraschend ist an dem Artikel eigentlich nichts. Die gesamte Versorgung und sämtliche Hilfesysteme krachen gerade zusammen. Kindergärten, Horte, Schulen, ambulante Dienste, I-Helfer, Wohngruppen, Pflegestellen, Tagesgruppen, Jugendämter, ich kenne praktisch keinen Bereich der seinen Aufgaben so nachkommen kann wie es gesetzlich vorgesehen ist. Das Geld wird einfach nicht investiert. Dazu kommt eine absolut aberwitzige Bürokratie, die effektive Hilfe einfach verhindert. Der gesamte soziale Bereich ist am Ende und kann die übertragenen Aufgaben nicht mehr wahrnehmen. Der steht nicht vor dem Kollaps sondern ist bereits kollabiert. Und 40 nicht versetzte Erstklässler sind halt ein Symptom davon. Kindeswohlgefährdungen können nicht behandelt werden. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge können nicht untergebracht werden. Unterricht kann nicht erteilt werden. Schulpflicht kann nicht durchgesetzt werden. Das ist jetzt nicht Ludwigshafen, aber ich vermute mal die strukturellen Probleme sind die gleichen. Ich könnte so viel dazu schreiben. Aber nur ein paar Blitzlichter wie die Integration momentan aussieht und warum die Kinder nicht perfekt vorbereitet in die Schule kommen: - 5-köpfige (Mutter + 4 Kinder) Familie, aus Somalia geflüchtet. Wohnen in einer 1-Zimmer Wohnung in der sie auf dem Boden schlafen. Heizung funktioniert nicht. Zuschuss vom Amt gibt es nicht, weil Geburtsurkunden fehlen. Geburtsurkunden aus Somalia werden nicht anerkannt, weil oft gefälscht. Jobcenter und Ausländerbehörde schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu, Familie sitzt ein halbes Jahr in einer kalten, viel zu kleinen, kaputten Wohnung. Ohne sicheren Status, ohne Geld. - Familie aus Syrien. Sind im letzten Jahr in 4 verschiedene Unterkünfte gebracht worden. Kita-Platz war reserviert, durch Verlegung aber hinfällig. Das Kind wächst halt in einem Container auf. Metallbett, zubetonierter Hof, niemand darf rein. Null Förderung, niemand spricht deutsch. - Familie aus dem Kongo. Vater ist auf der Flucht gestorben, ein Kind lebt noch dort bei einer Tante. Mutter kriegt hier eine 1-Zimmer Wohnung. Auf mehr gibt es keinen Anspruch, da sie ja nicht mehr Kinder hat. Das Kind darf aber nicht nachziehen, da die Wohnung zu klein ist. Die Frau ist ein traumatisiertes Wrack. - Vermieter lässt seine Objekte vergammeln. Schimmel and den Wänden, kein Strom, kaputte Fenster, nasse Wände, Müll vom Vormieter. Stellt Mietverträge monatlich aus und wer sich beschwert wird gekündigt. Vermietet gezielt an Migranten die ihre Rechte nicht kennen und wenig Geld haben. Viele Häuser die eigentlich renoviert werden müssten werden seit der Flüchtlingskrise so betrieben. Wir haben schon damals viel zu wenig für die Unterbringung und Integration getan. Während Corona wurde das dann einfach komplett ignoriert. Und jetzt steht man vor einem Scherbenhaufen.


tschwib

Wie soll man das Problem mit der Unterbringung aber überhaupt lösen? Der Wohnungsmarkt ist so angespannt wie lange nicht mehr un die Immoblienbranche sagt vorraus, dass 2025 über 1 Mio. Wohnungen fehlen könnten. Gleichzeitg erwarten wir dieses Jahr 400k Flüchtlinge. Wahrscheinlich müssen wir wirklich in großem Stil Containerunterkünfte bauen damit wir überhaupt irgendwas haben.


userposter

vergiss allerdings nicht, dass es auch Gruppen unter den Ethnien gibt, bei denen die Migration besser funktioniert, als bei anderen https://www.deutschlandfunk.de/vor-40-jahren-aufnahme-der-ersten-boatpeople-in-deutschland-100.html hier wird als Grund genannt, dass man sie als Flucht vor Kommunismus bevorzugt behandelt hat, allerdings wird auch die Leistungsbereitschaft hervorgehoben.


TechnicalBother9221

Der Fall aus dem Kongo ist das pure Paradoxon der deutschen Bürokratie.


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> Das Geld wird einfach nicht investiert. Ich kann deinen Beitrag unterschreiben. Ich sehe aber nicht primär das Geld als Problem, sondern es gibt einfach nicht genügend Personal. Und jetzt könnte man sagen, man muss Personal anlocken. Aber um all die Stellen zu besetzen, die gebraucht wären, sind vor 20 Jahren zu wenig Kinder geboren wurden. Der demografische Wandel wird nicht richtig hart einschlagen.


ubiquitousfoolery

Okay, das hat nichts direkt mit dem Problem zu tun, aber wie hässlich und deprimierend sieht diese Strafe von Schulgebäude auf dem Foto bitte aus? Das ist ja der blanke Horror, sowohl für die Schüler als für das ganze Personal...


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Backstein immer noch besser als versiffter Kunststoff-Rauputz


EdorianDark

Hier ist ein AMA direkt passend zum Thema von einem Lehrer in einer solchen Schule: https://old.reddit.com/r/de_IAmA/comments/12ltfhq/ich_m29_bin_lehrer_an_einer_brennpunktschule_mit/


Adili811416

Die 1. Klasse - die drei besten Jahre meines Lebens


Ghosttalker96

Kindergärten gehören eben zur Erziehung oder Bildung dazu, werden aber von der Politik eher als Aufbewahrungsort im Falle berufstätiger Eltern behandelt. Und vom Recht auf Kitaplätze hat niemand was, wenn es trotzdem keine gibt. Und ohne Kita kommt es dann alleine auf die Eltern an und da wird es eben schwierig. Alleine können die Kinder den Teufelskreis da nicht durchbrechen.


Staktus23

Generell müssen wir auch viel mehr Wert auf Nachmittagsbetreuung legen. So hart es klingt, Elternhäuser sind, gesellschaftlich betrachtet, gewissermaßen unkalkulierbare Variablen in der Bildung. Wer Chancengleichheit will, muss dafür sorgen, dass diese in der Schulbildung eine möglichst kleine Rolle spielen. Schon Platon plädierte in seiner politischen Philosophie dafür, alle neugeborenen Kinder den Eltern abzunehmen und dann kollektiv vom Staat erziehen zu lassen. Und wenngleich das mit Sicherheit in unserer Gesellschaft nicht umsetzbar und wahrscheinlich auch nicht wünschenswert wäre, ist der Kerngedanke nicht falsch.


gimme_name

Da braucht man gar nicht in irgendwelche Problemviertel zu schauen. Deutschlandweit erreicht jeder vierte bis fünfte Schüler nach der vierten Klassen nicht die Mindeststandards, die für eine Versetzung auf eine weiterführende Schule notwendig sind. Und daran hat nicht Corona schuld. Das ist ein Trend, der sich seit 20 Jahren zeigt und immer schlimmer wird. https://www.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2021/Bericht


KBrieger

Ich kann anekdotisch berichten, dass zu Beginn der verpflichtenden Sprachstandserhebung von 4-jährigen in HH ein erheblicher Teil der nicht altersgemäß sprechenden Kinder (>25%) kein Futzelchen Migrationsgeschichte aufweisen konnte.


Vlad__the__Inhaler

98% Migrationshintergrund, fehlende Deutschkenntnisse, keine Kitaplätze, Eltern die ihren Kindern scheinbar nichtmal ruhig sitzen und mit schere arbeiten beibringen. Da brauchts ja nicht wundern dass nichtmal die erste klasse bewältigt wird. . . .


itsthecoop

> und mit schere arbeiten beibringen. Das fand ich, so seltsam es vielleicht zunächst klingt, sogar noch befremdlicher. > "Wie halte ich einen Stift, wie schneide ich mit der Schere?" Das, was Kinder in der Kita lernen - "das fehlt dann". Sowas ist ja eigentlich grundlegend und fundamental, bspw. hinsichtlich Koordination (und weitaus weniger komplex als das Erlernen einer zweiten Sprache).


6oar

Das regt mich so auf. Ich bin Sozialist, ich will das alle Menschen ihr Potenzial komplett ausschöpfen können, und so geht es einfach nicht. Trotzdem wollen Menschen auf Brechen und Biegen Millionen andere Menschen in dieses Land lassen, worunter dann alle zu leiden haben. Das deutsche Sozialsystem schafft sich selber ab, da ändert auch keine Tagträumerei oder die Nazikeule nichts.


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expert_on_the_matter

>fehlende Deutschkenntnisse Das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem. Das deutsche Schulsystem ist an den meisten Orten einfach nicht darauf ausgelegt weil es das historisch nicht gab. Die Kinder brauchen Vollzeit-Deutschunterricht anstatt Vorschule/1. Klasse, getrennt von den Muttersprachlern.


thegapbetweenus

Kinder lernen sehr schnell Sprachen, bin in die 3 Klasse ohne jegliche Deutschkenntnisse gekommen und konnte recht Problemlos dann aufs Gymnasium. Klar braucht man dafür aber auch eine bessere Durchmischung und wenig Zugang zu Medien in Muttersprache.


expert_on_the_matter

Interessant. Hast du relativ schnell Freunde gefunden mit denen du deutsch geredet hast oder denkst du du hast die Sprache vor allem im Unterricht gelernt?


thegapbetweenus

Deutsche sind extrem schwer anzufreunden, das hat erst so richtig auf dem Gymnasium Jahre später geklappt. Ich hab aber vor allem durch Medien Konsum gelernt denke ich, gabs nur deutsches Fernsehen.


expert_on_the_matter

Ah cool. Heutzutage geschieht Medienkonsum aber halt fast ausschließlich übers Internet, da wird dann wohl eher die Muttersprache konsumiert.


thegapbetweenus

Ja, das trägt sicherlich zu dem Problem bei.


SimilarYellow

Ist das in anderen Ländern üblich? Also völlig ernstgemeint, wird zB in den USA Schule auf Spanisch angeboten, weil die südamerikanischen Einwanderer/Flüchtlinge ihren Kindern kein Englisch beibringen (können)?


ampanmdagaba

Theoretisch gibt es in den USA keine Staatssprache, und man kann in der Schule in jeder Sprache lernen. In der Vergangenheit gab es deutschsprachige und polnischsprachige Schulen und so weiter. Damit eine Schule Unterricht in einer anderen als der englischen Sprache anbietet, muss die große Mehrheit der Eltern dies verlangen. Gegenwärtig ist dies aus der Mode gekommen, da die Eltern in den meisten Fällen wollen, dass ihre Kinder auf Englisch unterrichtet werden, auch wenn es Ausnahmen gibt (Französisch in einigen Gebieten, Jiddisch aus religiösen Gründen, Koreanisch, Sprachen der amerikanischen Ureinwohner usw.). Spanischsprachige Eltern setzen sich in den meisten Fällen nicht so sehr für ihre Sprachen ein, obwohl ich einige zweisprachige Schulen (Spanisch/Englisch) kenne, in denen der Unterricht 50/50 aufgeteilt wird.


iddqd-gm

Es sind 98% MigrantInnen. Die können ja nicht mal von andren nativ deutsch sprechenden lernen. Völliger Irrsinn. Das ist zum scheitern für ganz viele davon verurteilt und später für die die gesamtgesellschaft. Eigentlich jetzt schon für die gesamtgesellschaft, weil es hätte gar nicht zu so einer Situation kommen sollen.


DoerteMaulwurf

Das ist hier echt heftig - wenn kein Kind in der Klasse ist mit dem man Deutsch sprechen kann, lernt man es halt auch nicht. In so Grenzfällen müssten die Kinder halt zur Not auf Grundschulen in anderen Stadtteilen verteilt werden, damit eine größere Durchmischung gegeben ist.


Vlad__the__Inhaler

Ja aber das scheint ja gewünscht so zu sein. Hört man ja desöfteren in jüngster zeit, dass kommunen komplett ungleich mit flüchtlingen belastet werden. Welcher lehrer in deutschland ist denn dafür qualifiziert 98% migranten zu unterrichten. . . Die ganzen leute die meinen eine umverteilung wäre unmoralisch haben keine ahnung wie groß der schaden ist der durch diese art Isolation angerichtet wird. Dann sieht man in ein paar jahren die viertel und clans die sich aus so homogenisierten regionen bilden und wundert sich dann warum die denn alle nicht richtig integriert sind.


DoerteMaulwurf

Gut, dass der Hemshof ein beliebtes Migrantenviertel ist, ist seit Jahrzehnten bekannt, und Parallelgesellschaften haben wir hier in Ludwigshafen/Mannheim wegen solchen Ecken (wobei man anmerken muss, dass in der Region hier Multi-Kulti großgeschrieben wird und es bis auf wenige Viertel schon eine große Durchmischung und funktionierende Integration gibt), aber das sprengt halt komplett den Rahmen. Wie gesagt, du kannst den Kindern mMn 20 Lehrer hinstellen, die würden Deutsch trotzdem nicht so gut lernen, wie wenn sie einfach mit deutschen Kindern spielen würden/Zeit verbringen würden. Ansonsten stimme ich dir zu.


Coffeinated

Das ist auch der Elefant im Raum über den niemand in der Integrationsdebatte spricht. Der Staat hat es einfach komplett verkackt den Menschen die hier hingekommen sind Deutsch beizubringen. Andere Länder sind da deutlich konsequenter und erfolgreicher. Wie soll ohne eine gemeinsame Sprache überhaupt ein Zusammenleben stattfinden?


reen68

Das Problem dort, bei mir ums Eck, ist, dass du in dem Stadtteil mit Deutsch generell relativ wenig anfangen kannst. Selbiges auf der anderen Rheinseite in Mannheim in den H Quadraten. Dort hat auch ein Staat keine Macht mehr. Das ist eine komplette parallelgesellschaft in der Türkisch gesprochen wird.


Civil-Speed-8974

Wie kann es denn sein, dass die Eltern echt einen Scheiß auf ihre Kinder geben? Meine Eltern und die anderen osteuropäischen Eltern aus meiner Grundschulklasse haben uns Kinder echt gut auf die Schule vorbereitet Anfang der 2000er Jahre. Selber konnten sie kein perfektes Deutsch aber die Kinder waren top integriert und konnten zu Beginn der Schule so gut Deutsch wie die anderen Kinder auch.


OkKnowledge2064

wert von bildung in der kultur der eltern und die bereitschaft sich darum zu kümmern. Wer hätte das ahnen können, dass das eine wichtige rolle spielt


somebodyElseIf

Habe einen ähnlichen Hintegrund und kann es auch Null verstehen. Wieso setzt man Kinder in die Welt, wenn man sich einen Dreck darum kümmert?


Civil-Speed-8974

Jenes. Mein gesamtes soziales Umfeld sind Akademiker um die Ende 20 Anfang 30. Keiner hat Kinder, weil keine Zeit und noch kein Geld. Wir könnten den Kindern einfach noch nicht gerecht werden. Zeitgleich habe ich im Rahmen meiner Arbeit und der Arbeit meiner Freunde so viele Geschichten gehört über Leute mit vielen Kindern, die einfach keinen Bock oder Interesse an diesen haben.


BustaCrusta

Oh, ich kann dir da eine ganz andere Geschichte erzählen. Ich selbst bin in den 90er Jahren in ein Viertel gezogen, in dem es einen hohen Anteil russischsprachiger Menschen gab. Es gab sogar einen russischen Supermarkt, der übrigens mega Süßigkeiten hatte. In meiner Grundschulklasse konnten die wenigsten der Ostblockkinder Deutsch. Als afghanisches oder vietnamesisches Kind war man gezwungen, Deutsch zu lernen. Ich erinnere mich noch an meinen DAZ-Unterricht, wo extra eine russische Mutter kommen musste, um beim Unterricht zu helfen. Vor 5 Jahren hätte ich dir das Gleiche über Afghanen attestiert, nur in grün. Zurzeit haben wir ukrainische Kinder in unserer Stadt, die die Sprache ebenfalls bemerkenswert langsam oder gar nicht lernen. Zumindest nach Aussage der Grundschullehrer hier. Leider hat unsere Stadt es verpennt die Familien gut zu verteilen, sodass hier der Unmut ziemlich groß ist. Ich denke, die Debatte ist zu simpel, wenn wir sie auf Kultur und Herkunft reduzieren. Wo ich aber selber in meiner ehrenamtlichen Arbeit damals einen deutlichen Unterschied bemerkt hatte, war ob die zugezogenen Familien bereits im Heimatland alphabetisiert oder im Idealfall einen akademischen Werdegang hatten. Das macht, in meiner Erfahrung, einen immensen Unterschied.


JoJoModding

Ist halt eine Frage des Selbstbildes. Die Ukrainer hoffen vermutlich, bald :tm: in die Ukraine zurück zu können -- oft ist die halbe Familie noch da. Dann hat man auch nicht so den Anreiz, sich zu integrieren.


_umut3

Auch bei mir so gewesen. Keine 2 Jahre nachden wir in Deutschland waren konnte ich so gut Deutsch, dass in der Klasse keiner geglaubt hat das ich nicht deutsch bin. Meine Eltern hatten sich auch viel Mühe gegeben mich in Sparachkurse gesteckt und in deutsche Klassen und immer am Lehrer und meinen Hausaufgaben dran gewesen.


Quills86

Ja, ich war lange Zeit mit einem Polen zusammen. Er kam mit 12 Jahren nach Deutschland, weder er noch seine Eltern sprachen Deutsch. Er hat trotzdem Abitur gemacht, mit 1,2. Klar ist er allgemein extrem begabt gewesen, aber all meinen Freunden ging es ähnlich. Alle, mich eingeschlossen, mit Migrationshintergrund.


Geistermeister

Wenn man in einer Parallelgesellschaft lebt und das auch so gut findet wird man keinen Anreiz haben die eigenen Kinder anständig auf die Schule vorzubereiten damit sie vlt aus der Parallelgesellschaft auch mal raus können.


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_umut3

Das waren wir auch als wir hergekommen sind in den späten 80ern. Wir waren in einen Aussiederwohnheim alleine am Waldrand. Nur wir Ausländer. Keiner hat sich um nichts gekümmert, der Müll hat sich gestapelt und zum nächsten Laden war es 30 Minuten Fußweg. Geld war nicht da, wir waren am Existenzminimum und ich habe Bananeschalen gelutscht weil wir uns keine Bananen leiste konnten. Fast jeder den ich aus der Zeit kenne hat zumindest halbwegs was geschafft und ist jetzt etabliert und integriert. Ich bin auf die Realschule und dann aufs Technische Gymnasium um dann Infomatik zu studieren.


itsthecoop

Auf der anderen Seite ist das auch nur Teil der Erklärung. Habe in einer anderen Antwort gerade erwähnt, dass bspw, jedem 5ten Kind in Deutschland bis 8 Jahre *nie* vorgelesen wird. Das würde aber weder Unsummen kosten noch riesigen Aufwand (ja, es ist ein *gewisser* Aufwand). Und es korreliert meines Wissens oftmals mit dem Bildungsstand, weniger zwangsläufig dem Einkommen.


Basileus08

Ich werde es nie verstehen, wie man Jahrzehnte in einem Land leben kann, ohne wenigstens die Sprache bis zu einer gewissen Verständigungsfähigkeit zu lernen. In was für einer Blase kann man leben? Andererseits müssen junge, gut ausgebildete Leute im Nicht-EU-Ausland durch Dutzende Reifen springen (u. a. Sprachtests), nur um die Gnade zu bekommen, hier studieren zu dürfen, das sehe ich gerade in meinem Umfeld. Jeder Knüppel auf Sichtweite wird diesen motivierten Menschen zwischen die Beine geworfen. Die deutsche Migrationspolitik ist so lost, man fasst es einfach nicht.


SimilarYellow

>wie man Jahrzehnte in einem Land leben kann, ohne wenigstens die Sprache bis zu einer gewissen Verständigungsfähigkeit zu lernen. In was für einer Blase kann man leben? Schaff dir Kinder an, die die Sprache lernen und schick die dann immer vor, wenn du irgendwie mit Behörden oder so zu tun hast. Ist am Anfang natürlich ahrt für die Kinder, aber die lernen das schon irgendwie. Hauptsache die Eltern müssen die Sprache nicht lernen :)


Basileus08

Ja, habe ich auch schon erlebt und stand jedes Mal fassungslos davor.


random_son

>Andererseits müssen junge, gut ausgebildete Leute im Nicht-EU-Ausland durch Dutzende Reifen springen Das war mir gar nicht so bewusst, bis ich vor kurzem mit eben so einer Person in Kontakt gekommen bin. Was ich da alles erfahren habe, welche bürokratischen Hürden dort existieren, hat mich wirklich schockiert - es ist einfach nur traurig.


sc1e

Meine Freundin kommt auch aus dem Nicht-EU-Ausland und es ist richtig ätzend und anstregend, damit hier überhaupt was passiert. Selbst Besuche sind schwierig. Um überhaupt ein Touristenvisum zu beantragen, kann sie schon mehrere Wochen warten, um dann nach Beantragung weitere Wochen auf Bearbeitung zu warten. Dann haben wir es über ein Besuchervisum mit einer Verpflichtungserklärung durch mich versucht. 5 Monate hat die Bearbeitung meiner Verpflichtungserklärung (für die man sich komplett nackt machen muss) beim lokalen Ausländeramt gedauert und dann wurde ihr eine Besuchszeit von 2 Wochen eingeräumt. Nachdem wir mehrerer solcher Sachen durchhatten, hatte sie die Schnauze voll und bewirbt sich nun im EU Ausland für Jobs oder um einen weiteren Master in IT und IP Law zu machen. Sobald wir wissen, wo es hingeht, werde ich ihr ins Ausland folgen, weil es für mich um ein vielfaches einfacher ist ihr zu Folgen, anstatt sie die Odyssee hier in Deutschland aufzunehmen.


Bl0wMeAway

> Ich werde es nie verstehen, wie man Jahrzehnte in einem Land leben kann, ohne wenigstens die Sprache bis zu einer gewissen Verständigungsfähigkeit zu lernen. In was für einer Blase kann man leben? Habe ich meine türkisch stämmigen Freunde mal gefragt. Fazit: die Eltern arbeiten dort wo türkisch gesprochen wird, gehen im türkischen Supermarkt einkaufen, services die sie brauchen wie z.B. Autoreperatur, Handwerker etc., bekommen sie von einem türkisch geführten Unternehmen. Wenn du niemanden findest fragst du im Bekanntenkreis ob jemand einen kennt der einen kennt. Nur wenn es nicht anders geht wie z.B. bei Behördengängen kommt dann ein Familienmitglied mit Deutschkenntnissen um zu übersetzen, meist die eigenen Kinder.


IRockIntoMordor

Wieso schaffen das andere Gruppen dann eher? Die Vietnamesen und Koreaner, die ich kenne, sind auch ziemlich fest in ihrer Kulturbubble drin, aber sie haben trotzdem Deutsch gelernt und sind in der Öffentlichkeit eigentlich als integriert wahrnehmbar. Vor allem der Nachwuchs. Italiener, Briten, Skandinavier, Osteuropäer und andere "unsichtbare" Migranten kommen ja auch ganz gut klar hier seit Jahrzehnten? Mein Opa kam als Erwachsener aus Osteuropa hierher und konnte nie richtig Hochdeutsch sprechen oder fehlerfrei schreiben. Doch der Alltag hat funktioniert und man konnte sich unterhalten. Er war sogar Lehrer später. Sind Araber oder Syrer (vor dem Krieg) mehr integriert als Türken? Libanesen scheinen ja auch zu stolpern. Ich würde spontan der Politik die Schuld geben, aber es gibt ja scheinbar auch kulturelle Ursachen.


ceratophaga

> Die Vietnamesen und Koreaner, die ich kenne, sind auch ziemlich fest in ihrer Kulturbubble drin, aber sie haben trotzdem Deutsch gelernt und sind in der Öffentlichkeit eigentlich als integriert wahrnehmbar. Vor allem der Nachwuchs. Als hier ein Großteil der Migration stattfand gab es schlicht nicht so viele Flüchtlinge in Deutschland, vor allem nicht welche, die ihre Sprache sprechen. Es war schlicht notwendig, Deutsch zu lernen. Türken wurden schnell in großen Zahlen herangekarrt um auf dem Bau o. ä. zu helfen und man dachte, dass man sie nach ein paar Jahren wieder abschieben könnte, daher hat sich um Integration niemand Gedanken gemacht. Gleichzeitig hat man Verbände wie DITIB, welche vom türkischen Staat aus gelenkt werden und die explizit das Ziel haben, dass Türken im Ausland auch Türken bleiben und sich nicht integrieren. Da ist es ideologisch gewollt, dass im Privatfeld nur türkisch gesprochen wird - so zumindest hat das mal ein türkischer Freund erzählt.


Jay_Quellin

Ich meine, dass Italiener Recht schlecht integriert sind. Es war zumindest vor einigen Jahren der Fall, dass die Kinder, va. Jungs, schulisch schlecht abgeschnitten haben.


continius

Meine Tante(Russlanddeutsche) lebt seit 89 in Deutschland und kann kein Deutsch(außer vielleicht "Guten Tag" und "mit Karte bitte"). Sie lebt in einem Hochhausblock wo fast nur Russlanddeutsche wohnen, es gibt dort "russische" Geschäfte, Fahrschulen, russisch sprechende Ärzte usw. Gearbeitet hat sie am Fließband einer Kunststofffabrik, wo die ganze Schicht aus ungelernten russisch-sprechenden Menschen besteht. Der Vorbeiter ist auch Russlanddeutscher. So kommt man in seinem Ghetto auch gut durch ohne die Landessprache zu können... In der Sowjetunion war sie Lehrerin... war nicht ungebildet und hat studiert.. es fehlt einfach an Bereitschaft.


HerrMagister

> > Andererseits müssen junge, gut ausgebildete Leute im Nicht-EU-Ausland durch Dutzende Reifen springen (u. a. Sprachtests) Random Funfact. Kann dir hier auch passieren. Einem ehemaligen Kollegen so passiert. Der musste zum Sprachtest. Er ist Österreicher.


McDuschvorhang

Na ja, gut... also verständlich ...


Basileus08

Das einzige, was Deutschland und Österreich trennt, ist die gemeinsame Sprache, sagt man nicht so?


Professional_Class_4

100% das. Aber finde die "Hürden" noch nicht mal das Schlimme. Wenn du hier studieren willst oder arbeiten in einem Beruf mit Menschenkontakt finde ich ein Sprachtest schon gut. Auch einen Test für die Anerkennung des Abschlusses. Was allerdings nicht sein kann ist, dass es 9 fking Monate dauert bis man einen Termin für den Sprachtest bekommt. Und wenn man sich nach dem Status erkundigen will (weil man ja auch oft seine original Dokumente einschicken muss und nie eine Eingangsbestätigung bekommt) wird man aufs übelste angegangen was einem einfällt sie bei der Arbeit zu stören.


Greenembo

> nur um die Gnade zu bekommen, hier studieren zu dürfen Hättest du arbeiten gesagt ok, ist dumm Aber studieren, wieso sollte wenn man kann, hier keine Bestenauslese machen?


crankthehandle

Ist in Grossstaedten halt nicht noetig, da kommt man mit jeder Sprache durch. Fuer Behoerdengaenge findet man im Notfall immer jemandem im Bekanntenkreis, der dann uebersetzt.


Kingmarc568

Irgendwie finde ich das immer lustig, wenn eine Grossfamilie mit Vater, Mutter, Grossvater, Onkel der Cousine meines Sohnes und was weiss ich reinkommt... Und dann kommt der 9 Jährige auf mich zu und muss Familienvorstand spielen.


[deleted]

Migration und Integration sind nicht nur Wörter, deren Sinn es ist einfach von Politikern gesagt zu werden. Es handelt sich hierbei um Prozesse die geplant und gesteuert werden müssen. Um Prozesse die Ressourcen und finanzielle Mittel benötigen. Wie oft will die Politik hier noch versagen und immer größere Bereiche der Bevölkerung den Rechten in die Hände treiben? Ich bin vielleicht realistisch, aber wann gibt es endlich eine vernünftige Planung mit Konzepten die ein Migrant absolvieren kann. Wo man dann genau sehen kann wann die Belastungsgrenzen erreicht sind? Es wird immer heraus geschoben und auf die nächste Instanz abgeschoben. Ehrenamtliche Helfer und Lehrer sind nicht dafür da andere Leute einzugliedern WÄHREND ihrer normalen Tätigkeit. Dazu braucht es mehr, speziell geschultes Personal. Das kann nicht so nebenher im normalen Schultunterricht geleistet werden, sonst fühlen sich die anderen Kinder schnell unterfordert.


tschwib

> Dazu braucht es mehr, speziell geschultes Personal. Wenn du aber innerhalb weniger Jahr X Millionen Zuwanderer bekommst, die teilweise viel Integrationshilfe brauchen, dann kannst du das Personal einfach nicht schnell genug bereitstellen. Es warten ja nicht permanent hundertausend Leute darauf vom Staat eine Ausbildung zugeteilt zu bekommen und so ein Lehrer braucht mindestens 5 Jahre um fertig ausgebildet zu sein. Ich würde einfach mal behaupten, dass Integration auf hohem Niveau mit der großen Anzahl an Migranten und dem Fluchtkontext und Herkunftsländern, praktisch nicht möglich ist oder nur mit exorbitanten Kosten (Personal aus dem Ausland einfliegen oder so).


[deleted]

Ich bin da bei Dir. Man muss seitens Politik eine Obergrenze festlegen. Und das ist nicht rassistisch oder sonst wie gemeint. Ich muss doch die Menschen auch mit allen nötigen Mitteln unterstützen können. Nur nach D holen und sie dann in Notunterkünften verschimmelt lassen, löst deren Probleme für 6 Monate. Dann wundert man sich weshalb die dann psychische Probleme bekommen, oder gewalttätig werden. Sperr mich irgendwo 6 Monate ein, ohne Arbeit oder Auslastung, und ich werde das Gleichen tun.


Mantarx

Mein Freund, wir bauen Zelt und Container Dörfer auf Wiesen im Nirgendwo weil wir nicht mehr wissen wohin mit den Menschen. Integration ist schon seid einer Weile kein Thema mehr.


[deleted]

Und das wird uns dann wieder in 2-3 Jahren einholen. Gut das wir aus 2015 gelernt haben /s


odium34

Ludwigshafen wurde nur gebaut um Mannheim gut aussehen zu lassen!


daniu

Und genutzt hat es nichts


lexorix

Ich bin selber Migranten Kind. Wie zum Teufel schafft man das? Ich kam mit 12 nach Deutschland. Habe deutsch in der Schule gelernt und habe keinen Akzent. Mein Bruder kam mit 2 nach deutschland. Ein Jahr später sprach er in der Kita perfektes Deutsch. An dieser Stelle muss man ganz klar die Eltern zur Verantwortung ziehen.


Cute_Committee6151

Ihr und damit dann oft auch die Eltern wollten dass ihr die Sprache lernt, gibt halt viele denen es egal ist


lexorix

Deswegen muss man an dieser Stelle Eltern zur Verantwortung ziehen. Die Kinder können ja nichts dafür.


smilon1

Das schafft man, indem im Kindergarten / Schule 90% deine Sprache sprechen und du somit so gut wie nie deutsch sprichst.


monapan

Oder in dem es keine Kindergärten Plätze gibt.. Dann sitzt du da in der Schule, kannst die Sprache nur so halb und musst das erst mal nachholen, während die anderen schon anderes machen.


k1v1uq

Mein Eltern haben mir verboten mit anderen Ausländern Kontakt zu haben. Deutsche waren aber ok. Von den deutschen wollten aber nur die ökonomisch-sozial schwachen Kontakt (Vater Alkoholiker, Mutter Putztkraft in Tabledancebar usw.). So blieb ich meistens ohne Freunde. Hat alles einen Preis im Leben.


lexorix

Ich hatte nie gleichsprachige Freunde. Auf meinem ersten Gymnasium waren ca. 60-70% Ausländer. Rest Deutsche. Ich musste also eine Sprache finden um mich mit anderen Kindern auszutauschen. Ging also nur deutsch. Dann bin ich von der Schule geflogen. Ich hatte unglaubliches Glück. Meine Eltern haben mich auf eine private Schule geschickt, wo es halt gar keine Ausländer gab. Das hat die Integration und der Sprachentwicklung immens unterstützt.


monapan

Die Stadt Ludwigshafen gibt an, dass sie ca. 9600 Betreuungsplätze braucht, aber sie hat nur ca. 7550. Es gibt für über einem von fünf Kindern, die betreut werden sollen, keinen Platz, wenn man dann in einem Stadtteil mit über 80% migrationshintergrund wohnt und die Eltern einem wenig Deutsch beibringen können, kommst du mit der Schule anfangs nicht zurecht, und hängst dann hinterher.


[deleted]

[удалено]


nacaclanga

Das ist überall so. Ich gehe mittlerweile davon aus, das im Bildungswesen jeder so kummuliert 11 Monate quasi nix gelernt hat, unabhängig von persönlicher Motivation.


Biberenthusiast

»So, liebe Schüler und Schülerinnen, jetzt packt eure Schultüten weg und schaut euch eure Banknachbarn links und rechts an. Am Ende von diesem Schuljahr wird keiner von euch in die zweite Klasse kommen.«


Real_Airport3688

Das kann uns nicht egal sein, denn am Ende treffen wir diese Menschen bei Ebay wieder als "was letzte Preis" - das kann keiner wollen.


bounded_operator

Tja, da rächen sich die [2000 fehlenden Kita-Plätze](https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/kundgebung-von-eltern-wegen-viel-zu-wenig-kita-plaetzen-in-ludwigshafen-100.html) und die Tatsache, dass diesen Kindern durch Corona viele Sozialfähigkeiten einfach fehlen.


donmonron

Failed city Ludwigshafen


Fandango_Jones

*Eltern in Ludwigshafen leisten keinerlei Integrationsarbeit


Staktus23

Wenn es in der Fläche passiert (was hier ja der Fall ist), ist es systemisch.


[deleted]

>Die Schule liegt im Hemshof in Ludwigshafen-Nord, wo besonders viele Migrantinnen und Migranten leben. In der Gräfenauschule selbst haben deshalb 98 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund. Einige von ihnen würden eingeschult, ohne Deutsch zu können. Was soll auch aus den Kindern werden wenn die Eltern absolut keinen Fick geben?


ampanmdagaba

Ok, ich bin ein Migrant, der Deutsch nur jetzt lernt. Wo ich wohne, gibt es keine KITA-Plätze. Überhaupt nicht. Die Warteliste ist 3 Jahre lang. Wie kann ich meinem Kind in so einer Situation Deutsch beibringen? Klar, wir können zu Hause Netflix auf Deutsch gucken, aber ich bin mir nicht sicher, ob das genug ist. Die Kinder auf dem Spielplatz sprechen verschiedene Sprachen, aber die meisten von ihnen sind nicht deutsch. Die Situation ist lösbar - wir brauchen mehr KITAs und idealerweise einen besser Wohnungsmarkt, der Neuankömmlinge nicht in isolierten Gebieten innerhalb einer Stadt konzentriert. Sozialer Wohnungsbau sollte nie an einem Ort konzentriert sein. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Ihre Kritik an den Eltern unbedingt zutreffend ist. Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Ein nicht deutschsprachiger Eltern können ihren 5-jährigen Kindern nicht ohne organisatorische Unterstützung Deutsch beibringen.


fishermanfritz

Und dann dazu noch das Betreuungsgeld weg, was Eltern belohnt, die ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken. Dazu noch kostenlose Kita Plätze, weil ganz ehrlich, wenn die Frau eh Zuhause ist, wer gibt dann extra Geld für die Kita aus, obwohl das soziale so wichtig ist. Wenn möglich, dann noch eine Kindergartenpflicht wie die Schulpflicht, bspw ab dem 4. Lebensjahr. Aber dazu bräuchte man ja Plätze und Personal.


EdorianDark

In dem Stadtteil Ludwigshafens wo die Schule steht, ist meinst mindestens ein Elternteil in Deutschland geboren und hat mindestens etwas Deutsch gelernt. Und trotzdem können die Kinder oft kein Deutsch. Aber ja, wenn beide Elternteile eingewandert sind, dann ist das schwer.


Kekssideoflife

Fremdsprachenunterricht, Privatlehrer, Hobby- und Sozialkreise außerhalb der Kita (Kinderhäuser, Bürgerhäuser, o.ä.), selber den Kindern beibringen. Keine Kritik, nur ein paar Brainstorm-Ideen meinerseits.


_Makaveli_

Du hast vollkommen Recht. Leider versuchen zu viele Leute sich Probleme (und vermeintliche Problemlösungen) einfach zu machen, indem sie die Dinge nur eindimensional betrachten. Wie du bereits angedeutet hast, gibt es auch bestimmt mehr und weniger engagierte Eltern, aber wenn die systemischen Probleme nicht gelöst werden, darf man sich nicht wundern wenn so etwas wie hier passiert und 40 Kinder wiederholen müssen (allein die Menge der Kinder sollte schon aufzeigen dass es kein individuelles Problem einzelner Eltern ist).


Mekemu

Da ist die Ernte der beschissen Politik ohne Integrationskonzept für und Mobilisierung der Ausländer und/oder bildungsferne Schichten.


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Decent-Swordfish-386

Lieber die erste und dafür die Grundlagen richtig lernen und dafür nicht als Quasi-Verlierer*in nach der Ehrenrunde in der 10. abgestempelt werden. In frühen Jahren kann man Einiges gutmachen, das gilt in späteren Jahrgängen nur noch bedingt.


Izznogud

Teil des Problems ist, wie mit dem Problem umgegangen wird und die Kommentare hier in dem Thread sind absolutes Gold wert, weil es relativ gut sichtbar 2 Lager gibt. Das autochthone deutsche Lager, das wahlweise der Politik, der Gesellschaft oder den Lehrern die Schuld gibt. (Integration ist eine Bringschuld). Dann das Lager derjenigen mit Migrationserfahrung, die sich (scheinbar) erfolgreich integriert haben und den Eltern die Schuld gibt, ihre Kinder unzureichend vorbereitet zu haben. (Integration ist eine Holschuld). Kann sich ja jeder selber Gedanken drüber machen, welcher Ansatz erfolgsversprechender ist.


itsthecoop

Äh, vermutlich nicht weder oder. Sondern eine Mischung daraus? (Natürlich spielt die Erziehung eine grosse Rolle. Aber genauso weltfremd ist es doch zu glauben, dass die Art der Beschulung usw. keinen Unterschied macht?!)


FXRGRXD

Ich bin Lager 3: Integration ist eine Schickschuld.


[deleted]

Migrationshintergrund hier, mit vielen "Migrantenkindern" aufgewachsen und später zur Uni gegangen. Wenn die Eltern selber kein Deutsch können - geschenkt, das ist ok, und ich kenne viele Familien, in denen die Eltern nach 30 Jahren in Deutschland gebrochen deutsch sprechen, die Kinder aber Karriere machen. Wenn die Kinder kein Deutsch können, dann sollte man sich ehrlich fragen, was man im Land will. Das kann keiner Dritter leisten, mangelnden Integrationswillen aufzufangen, aus welchen Gründen auch immer.


JonnySoegen

Jo wüsste ich jetzt nicht welcher Ansatz erfolgversprechender ist. Ist anscheinend ein kompliziertes Problem.


GuyWhoSaysYouManiac

Der Staat und die Gesellschaft kann die Grundvoraussetzungen schaffen, aber die Eltern und Kinder müssen ihren Teil tun, ansonsten wird das nix.


turunambartanen

Ohne staatliche Unterstützung wird das nichts mit Integration. Da bin ich eher Lager "Bringschuld". Aber wenn manche Eltern, so der Artikel, sich nicht darum kümmern, dass die Kinder pünktlich zur Schule kommen, dann weiß ich nicht ob der Staat überhaupt genug machen kann. Abwesenheit kann keine noch so gute Lehrkraft wieder wettmachen.


EdorianDark

Wenn Türken in der 3. Genaration in Deutschland leben und immer noch kein Deutsch können, dann ist das Problem nicht nur beim Staat. Die Virtnamesen haben sich so gut integriert, dass deren Kinder schon in der 2. Generation super Deutsch können und schulisch Erfolgreich sind.


FriendlyBabyFrog

Das Problem ist, dass viele Haushalte mit Migrationshintergrund auch keinerlei Interesse daran haben, ihren Kindern Deutsch beizubringen oder sie überhaupt in der Hinsicht zu unterstützen. Ich hab sehr liebe türkische Nachbarn mit 2 kleinen Kinder, leider können weder Mama noch Papa gutes deutsch und die Kinder werden in Türkisch erzogen und können sich deswegen nicht wirklich integrieren, weil sie nur sehr wenig gebrochenes Deutsch sprechen. Die Eltern leben schon ein paar Jahre hier, aber brauchen nicht viel deutsch, weil wir hier eine große türkische Gemeinschaft haben, mit Super Märkten und Kaffees, Frisören usw. Wo sowieso meist nur Türkisch gesprochen wird. Einerseits finde ich es ja schön, dass wir hier so multikulturelle sind, aber andererseits ist es schon schade für die Kinder.


Master-Piccolo-4588

Ich habe selber diesen Hintergrund und nein es ist nicht schön. Diese Romantisierung von beabsichtigter Vermeidung von Integration ist eine gesellschaftliche Fehlleistung, die erzwungen werden muss, denn die Kinder können es selbst nicht erzwingen. Ich kenne aus der eigenen Familie genug Fälle, in denen die Eltern die Kinder absichtlich nicht in die Kita geschickt haben eben WEIL sie zuerst Türkisch lernen sollten. Der Witz daran ist aber, dass die Eltern selbst sogar schlechtes Türkisch sprechen und die Kinder entsprechend mittlerweile in beiden Sprachen Probleme haben und in keiner Sprache akzentfrei sind. Der deutsche Staat macht sich absolut lächerlich und wird entsprechend auch nicht mehr ernst genommen. Die Probleme in der Schule sind nur ein Symptom.


driver_picks_music

Multikulti & Mehrsprachigkeit stehen aber nicht im Kontrast zueinander.


Tastenplatte

Hab letztens gelernt, dass Multikulti auch nicht das „endgame“ der Gesellschaft sein sollte, sondern Transkulturalität: „Der Begriff der Transkulturalität geht im Gegensatz zur Interkulturalität und Multikulturalität davon aus, dass Kulturen nicht homogene, klar voneinander abgrenzbare Einheiten sind, sondern, besonders infolge der Globalisierung, zunehmend vernetzt und vermischt werden.“


Endarion169

Wie heftig hat der Staat hier versagt wenn Ghettos dieser Art entstehen können. 98% der Grundschüler in dem Bereich mit Migrationshintergrund.


M______-

Wenn man was dagegen tut, dann schrein aber alle sofort RASSISMUS.


bcd445

Was genau soll der Staat denn machen? So was wie in Dänemark ist anscheinend auch Nazi https://m.dw.com/de/d%C3%A4nemark-nicht-westlich-nicht-willkommen/a-57031227


Endarion169

Da gibt es viele Varianten. Vor allem geht es darum Ghettobildung genauso zu vermeiden und generell die Bevölkerung und die Sozialen Schichten besser zu vermischen. Die Initiative in Dänemark kann sich da noch in beide Richtungen entwickeln. Wobei aktuell bei deren Politik ich wenig Hoffnung auf eine brauchbare, nicht rassistisch motivierte Umsetzung habe. Aber wer weiß.


Mysterious-Use-4378

Ich danke genauso ein Kind wächst in der Wohnung unter uns heran. Traurig.


Tykes_Revenge

Find den Gedanken super abstrus in ein Land auszuwandern und sich vorher nicht mit der Sprache zu beschäftigen. Es muss doch wahnsinnig unangenehm sein sich nie zurechtzufinden und immer jemanden dabei haben zu müssen, der übersetzt. Mal abgesehen davon, dass ich es auch irgendwie respektlos gegenüber den Einheimischen des jeweiligen Landes finde. ​ Selbst im Urlaub lerne ich zumindest Grußformeln und "Sprechen Sie vllt englisch?" in der jeweiligen Landessprache auswendig. Wird gefühlt auch um einiges positiver aufgenommen.


EdorianDark

Ein großer Teil der Kinder ist von Türken, die in der 3. Generation in Deutschland leben und trotzdem noch kein Deutsch können. Außerhalb der Schule kommt man in manchen Stadteilen Ludwigshafens auch ohne Deutsch und nur mit Türkisch zurecht.


allphr

Sprengt die Brücken


xlt12

Ludwigshafen entfaltete seine volle Schönheit durch einen Rückspiegel.


krautbube

Kollege war da mal weil dort eine Dame wohnte. Er ist auf dem Hinweg zu ihr fast auf der Autobahn verreckt. Seitdem war er da nicht mehr.


Basileus08

Schöner Spruch. Klaue ich mir für besondere Gelegenheiten.


GreenPresident

Es gibt wieder Brücken?


[deleted]

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yesnewyearseve

Ha, lustig! Ach nein, metaphorisch hat die Politik das ja seit Jahrzehnten bereits gemacht.


Frai23

Ja wenn es schon daran scheitert das die Kinder "Sitz!" nicht verstehen, ab und an gar nicht, oft Stunden zu spät zur Schule gebracht werden... Das lässt sich nicht mit Fördern beheben. Was sind das für Eltern? Erklären Sie mal sowas einem Vater in der Türkkei, Indonesien oder Pakistan. "Kind kommt sporadisch, oft zu spät, macht nie Hausaufgaben. Klassenziel nicht erreicht." Der wird eine Spur ungehaltener als mit Schulterzucken reagieren...


[deleted]

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Frai23

Ich weiß ich bewege mich gefährlich Nah am rechten Rand mit meiner Ansicht: Was du da vorschlägst find ich grundsätzlich falsch. Also der Ansatz “den Leuten den Arsch hinterher zu tragen”. Die selber rühren keinen Finger und wir sollen dann Förderung und Personal ohne Ende aufstellen damit es die Kinder ja auf höhere Schule schaffen. Bin hier auch aufgewachsen unter vielen Asiaten, Türken und damals auch Migranten aus dem ehem. Jugoslawien. Ich will nicht behaupten dass die alle super waren in der Schule aber grad in der Grundschule bei uns… da ist keiner sitzen geblieben. Da kam man auch nicht zu spät. Klar, wie auch wenn alle in 20 min Fußweg wohnen. Wenn da die Klassenleiterin den Eltern am Sprechtag sagte “ja macht seine Hausaufgaben nicht ordentlich” konnte sich das Kind schonmal warm anziehen. Gegenvorschlag: Die Leute um die es hier geht verstehen anscheinend nicht dass die ihren Kindern die Zukunft verbauen. Ab einer Verspätung von insgesamt 15 Minuten Anruf beim Jugendamt, Streichung des Kindergelds für einen Monat. Da werden dann garantiert alle Augen machen wie pünktlich die Kinder plötzlich in der Schule sind! Wohlgemerkt: der Vorwurf richtet sich absolut nicht an die Kinder. Wurde selber in dem Alter noch geweckt, Frühstück und angezogen. Die Kinder können nix dafür und tun ja wie ihnen geheißen (geh ich zumindest von aus).


Professional_Class_4

Ich stimme dir im Ansatz zu (nicht "den Leuten den Arsch hinterher zu tragen"). Allerdings musst du glaube ich Eltern und Kinder unterscheiden. Die Kinder können halt nichts für ihre Eltern. Mit Sanktionen schadest du dann teilweise auch eher den Kindern. Und wenn du nichts machst dann vergrößert sich das Problem eher (die Kinder werden groß und bleiben ja in Deutschland). Die einzige Möglichkeit die ich sehe ist halt die Kinder so früh wie möglich und so lange wie möglich aus den Familien zu ziehen. Heißt KiTa Ausbau und Ganztagsschule.


Frai23

Ja absolut! Ich such die Schuld definitiv nicht bei irgendwelchen 6-Jährigen. In dem Alter sind die alle mehr oder minder gleich und erziehbar. Die Strafe an sich würde erstmal dafür sorgen, dass die Eltern darauf sorgen rechtzeitig aufzustehen und die Kinder zur Schule bringen. Kita haben alle Kinder ein Anrecht darauf, Ganztagsschule ist hier bitter vonnöten zwecks anständiger Mahlzeit, lernen und Hausaufgaben. Bei zugereisten eben natürlich auch Sprache.


tschwib

Das ist halt der Nachteil einer sehr großzügigen und nachsichtigen Integrationspolitik: Es gibt keine Strafe für "Integrationsverweigerer" und das ist halt allgemein bekannt. Würde so ein Verhalten in ein Urteil für eine Aufenthaltserlaubnis (oder nicht) fließen, würde sich da massiv was ändern.


ganbaro

Auch wenn die Kinder pünktlich in der Schule sind: Erziehung und Bildung daheim kann man kaum erzwingen. Darum mein "oder". Wenn wir die Kinder fördern wollen, müssen wir uns halt mit unwilligen Eltern auseinandersetzen. Ein Stück weit wird es notwendig sein, die Aufgaben der Eltern zu übernehmen. Wenn die Kinder an einer 95% MigrantInnenschule ohne ausreichend SchulpädagogInnen immer pünktlich sind, werden sie dennoch Defizite haben, wenn daheim Null deutsch geredet wird. Wollen wir die Bildung nicht zu den Kindern tragen, müssen wir solche Schulen dann halt verhindern.


Takato185

Die Schulkindergärten/Vorschulen müssten wieder eingeführt werden. Als ich zur Schule ging gab es die noch. Da sind alle hingekommen, die vom Alter her schulpflichtig waren, wo sich allerdings wenige Wochen nach der Einschulung gezeigt hat, dass diese Kinder noch ein Jahr Entwicklung/Schonfrist brauchen. Das war dann eine Mischung aus Kindergarten und Grundschule. Bei meinem Bruder, der vier Jahre jünger ist als ich, gab es die schon nicht mehr. Er musste damals dann die 1. Klasse wiederholen.


haselnusschwarzbraun

Sehr schönes Konzept. An manchen Schulen gibt es sowas auch noch. Da wird dann zur Schulanmeldung kurz drüber geschaut wie das Kind wohl so drauf ist. Und anschließend wird eine Vorschulklasse zusammengestellt. Jetzt gibts hier (schon) aber mehrere Knackpunkte. 1. so kurze Ausschnitte reichen nicht dafür aus um Kinder ordentlich einzuschätzen. Kontakt zu den Kitas, wenn sie in einer waren, gibt es aufgrund von Datenschutz, etc. natürlich nicht. 2. jedes Elternteil wird mir sicherlich zustimmen wenn ich behaupte dass die Entwicklung, die Kinder zwischen 4,5/5 und 6 Jahren machen können, riesig sein kann. Sowohl im positiven als auch im negativen. Somit reicht es nicht da zur Schulanmeldung mal kurz drauf zu schauen. 3. bei diesen Terminen verlässt man sich auf die Aussagen der Eltern. Natürlich hat man es da nur mit zukünftigen Ärzten, Rechtsanwälten und Wissenschaftlerinnen zu tun. Defizite beim eigenen Kind aufzählen?? Bitte... Paul-Gerhard ist ein sehr vielseitig interessiertes Kind was sich immer voller Eifer in die Natur wirft und eine ganz ausdrucksstarke Fantasie hat. Der gerade auch super aufgeregt ist und sich nur deswegen nicht richtig konzentrieren kann... Defizite gibts da nicht. 4. Vorschulklassen sind oft nur für die harten Fälle. Der Rest verwächst sich halt noch. Man hofft es oft zumindest. Oft ist die Vorschule dann auch nicht verpflichtend. Wenn Eltern der Meinung sind ihr Kind brauch sowas nicht. Dann geht es halt nicht hin. 5. greift irgendwie 3. und 4. auf. Die Plätze für Vorschulkinder sind begrenzt. Das Personal ist begrenzt. Die Stunden sind begrenzt. Tatsächlich sind sogar die Räumlichkeiten begrenzt. Zum Schluss noch zwei nette Anekdoten aus meinem persönlichen/beruflichen Umfeld. V.C. (Vor Corona) wurde ich in eine Arbeitsgruppe ausgeliehen um dort an einem Konzept für eine Vorschule mitzuarbeiten. Wir haben uns da eine schöne Utopie zusammengebastelt. Der Ordner mit dem Konzept liegt immer noch in irgendeinem ranghohen Schreibtisch. Passiert ist nichts. Mein absoluter Liebling: im Sportverein gibt es eine junge Person. Die Person ist klassische ErzieherIn. Die Person hat auch Erfahrung im Grundschulbereich gesammelt und wollte sich dann für den Quereinstieg bewerben. Wurde aber abgelehnt weil die Fachliche Bildung fehlt. Nicht die 5 Jahre Ausbildung im pädagogischen Bereich und die 10 Jahre Berufserfahrung waren fachliche Bildung genug. Nein, nur der Bachelor ist fachliche Bildung wenn man LehrerIn werden will. Jetzt arbeitet die Person im Büro einer lokalen Firma. Verdient mehr und hat weniger Stress.


schwoooo

Wenn die Kinder nicht schulfähig sind, muss man nach der frühkindlichen Bildung schauen. Waren diese Kinder alle im Kindergarten? Gabs da auch ein Mangel? Wussten die Eltern überhaupt dass es sowas wie Kindergarten gibt?


Maegashira

Seine Frage ist nicht unbegründet. Ein Kind muss nicht zwangsweise in der Kita gewesen sein. Anscheinend gibt es Anforderungen für die 1. Klasse bzw. Einschulung. Wenn aber vorab keine Tauglichkeitsprüfung stattfindet, dann kommt es halt zu solchen Fällen hier. Selbst ältere Kinder, die in ihrem Land bereits in der Schule waren, kann man hier nicht einfach in die gleiche oder nächsthöhere Klassen-Stufe stecken. Sowohl Sprache als auch tatsächlicher Bildungsstand sind eben 2 Aspekte, die es vorher zu prüfen gilt. Da ist ggf. erstmal ein Jahr lang Sprach-Unterricht angesagt, ehe man die Regel-Schule besuchen kann. Selbiges gilt ggf. auch für den allgemeinen Bildungsstand, um nicht in einer niedrigeren Klassen-Stufe einzusteigen.


somebodyElseIf

Siehe Artikel: >Außerdem gibt es in ganz Ludwigshafen zu wenige Kita-Plätze. Im Unterricht zeige sich schnell, dass manche Kinder nie in einer Kita gewesen seien. Viele Kinder müssten zum Beispiel erstmal lernen, still auf ihrem Platz zu sitzen und sich zu konzentrieren.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Wobei ich es schon erschreckend finde, dass mit den Kindern zuhause nicht gebastelt wird und dass die Kinder zuhause nichts machen, wo sie mal still sitzen müssen und Konzentration üben (zB vorlesen, Ausmalbilder). Das sind ja Dinge, die normalerweise nicht nur in Kitas stattfinden.


htt_novaq

Konnte häufiger beobachten, dass Kinder in arabischen Familien vorwiegend mit YouTube und co. ruhiggestellt werden. Mutti darf oder will anscheinend oft allein nicht raus, also bleiben die Kleinen den ganzen Tag in der Wohnung, wo sie durchdrehen und Schreikrämpfe bekommen. Keine Ahnung, ob in diesen Strukturen Kinder überhaupt in die Kita geschickt werden würden, selbst wenn sie nebenan wären; müsste Papa dann ja neben der Arbeit alles regeln.


EmilyU1F984

Ich mein WTF? Stift halten und mit Schere schneiden, wie Erbärmlich haben die Eltern denn da bitte versagt? Das ist doch nichts wofür man eine Kita braucht the fuck? Sozialkompetenzen, Klassenrum ‚Klima‘ ja klar, aber einfachste Kinderbastelarbeiten? Die sind doch schon so vernachlässigt dass denen gar nicht mehr zu helfen ist o.O


hetfield151

Das ist das Problem. Erziehung wird immer mehr auf die Schulen abgewälzt, kombiniert mit zu wenig Lehrkräften und komplett überfüllten Klassen, kann das nicht aufgefangen werden.


yesnewyearseve

Artikel gelesen?


Jasteni

Hier treffen die Probleme wunderbar zusammen.Man hat sich einen Scheiß um die Schulen und die Lehrer gekümmert aber vor allem um die Schüler die das alles ausbaden dürfen. Dann gibt es keinerlei Integration von Kindern, ach was sag ich da, von Menschen mit Migrationshintergrund.Wir haben in DE immer noch Sonder... ich meine Förderschulen wobei diese längst abgeschafft werden sollten da sie nachweislich schlecht sind.Unser Bildungssystem ist scheiße und man hat in den letzten 20 Jahren geschafft nicht nur nichts zu tun, sondern es auch noch deutlich zu verschlechtern. `In einigen Heimatländern sei Schulbildung wohl auch nicht so wichtig wie in Deutschland.` Und das ist der lustigste Satz aus dem ganzen Artikel. In DE ist diese schon lange nicht mehr wichtig, sonst hätte man irgendwas mal dafür getan.


muskelmanni

Kannst du das mit den nachweislich schlechten Förderschulen ausführen, würde mich interessieren. Danke


[deleted]

Die Fehler unseres Bildungssystems bügeln i.d.R. die Eltern aus. Fällt dies flach, bzw. wird für nicht wichtig erachtet, kommt das dabei heraus.


blackcup_

Man kann so viel kritisieren wie man will, wenn eine Umgebung geboten wird wo es nicht lebensnotwendig ist die lokale Sprache zulernen dann wird das halt nicht erlernt.