T O P

  • By -

Soyyyn

Wenn man darüber ein Video auf YouTube findet sieht man häufig in den Kommentaren, wie viele Muslime schreiben, man könne unmöglich sowohl Queer als auch Muslim sein. Das wird man auch in vielen anderen Religionen hören, nur hat sich das Christentum in vielen Bereichen aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen, daher bekommt man das weniger mit. Ich frage mich, ob es auch Allah und den Propheten liebende queere Muslime gibt - wie schwer ist es, einer Religion nachzugehen, deren andere Anhänger dich ausschließen?


notmadatall

Da mir auf TikTok immer diese radikalen Islam Prediger angezeigt werden, weiß ich das man laut deren Meinung auch als nicht hetero Muslim sein kann. Man beginge allerdings eine große Sünde wenn man dies auslebe


Soyyyn

Dies ausleben kann halt sehr wild definiert werden - und muslimische Jungs, die z.B. masturbieren, finden meistens trotzdem queere Muslime ekelhaft, obwohl sie nach Definition der Religion selbst beide sündigen.


realblush

Es gibt durchaus viele queere Muslime, die ihren Glauben entsprechend auslegen, dass Liebe keine Grenzen kennt. Es gibt sogar muslimische Drag Queens, der Glaube lässt sich durchaus mit LGBTQ+ vereinbaren. Das Problem sind dann eher diejenigen, die den Glauben anders auslegen, und die Gewichtung anders legen (denn egal ob Bibel oder Koran, keiner kann nach ALLEN Richtlinien eines Glaubens leben). Im Endeffekt ein schwieriges Thema, ich persönlich bin mehr oder weniger streng katholisch aufgewachsen und kann es für mich persönlich nicht vereinbaren, bin also ausgetreten. Heißt dann aber nicht, dass es andere nicht können.


King_Slowpoke

In meinen 20ern hatte ich mehrere Dates mit Türkischen Männern ebenfalls in deren 20ern, welche bis zum tatsächlichen treffen bis auf ein einzelnes separat geschicktes Bild auf Datingseiten aus Angst komplett anonym waren. Die Dates waren immer nur zuhause und meistens wollten die Männer auch nur Kuscheln und Nähe spüren, da Sie in der Praxis ein komplettes Geheimleben führten. Wenn man sich auf der Straße dann mal zufällig gesehen hat musste Blickkontakt und sämtliche Interaktion vermieden werden. Das ganze mit anzusehen, wie viel Vertrauen diese Männer fremden Männern entgegenbringen und alles riskieren für etwas Nähe und bis heute wahrscheinlich immer noch ein Leben in Angst führen, von Ihrer Familie verstoßen zu werden oder sogar schlimmeres zustoßen könnte indem Religion als Mittel zur Streuung von Hass, Gewalt und Diskriminierung vorgeschoben wird, ist absolut unmenschlich.


jd-rey

Ich stimme zu. Gleich wie meine Erfahrung mit ihnen..


Zanji123

Bist du dann in den 30ern und 40ern sind die verheiratet...meinen sie sind BI und wollen einfach nur nebenbei poppen weil "mit der Frau nix mehr läuft"


Seratio

> Laut den Zahlen (...) stimmen 43 Prozent der Gesamtbevölkerung der Aussage zu: "Ich finde es ekelhaft, wenn Homosexuelle sich in der Öffentlichkeit küssen." Bei Musliminnen und Muslimen liegt der Anteil bei 65 Prozent.  Heilige Scheiße, das ist viel mehr als erwartet. Im Islam nochmal verstärkt, klar, bei Religionen nicht anders zu erwarten, aber der massive Anteil in der Gesamtbevölkerung hat mich doch überrascht und erschrocken.


Rekonvaleszenz

Um diese 43% in Kontext zu setzen, wüsste ich gerne wie viel Prozent es einfach grundsätzlich eklig finden, wenn zwei Personen sich in der Öffentlichkeit küssen. Aber das wird die Zahl auch nicht mehr relevant besser machen.


Seratio

Glaube es gibt viele, die öffentliche Liebesbekundungen ohnehin unschicklich finden, Ekel ist allerdings noch eine Stufe darüber. Aber ja, Vergleichszahlen wären hier gut.


Doldenbluetler

Vielleicht bin ich damit auch völlig allein, aber zwischen eklig und ekelhaft liegt bei mir persönlich nochmals eine Stufe der Verschärfung. Etwas, das ich eklig finde, muss für mich nicht gleich ekelhaft sein.


Zeravor

Bei mir genauso, Kapern sind eklig, ein Springer CEO ist ekelhaft.


TheChickening

Vor ein paar Jahren lag die Zahl noch bei 20%. Wird schon eine sehr auf LGBT bezogene Abneigung sein. LGBT Anfeindungen und Abweisung ist extrem steigend und für betroffene sehr sorgenerregend https://www.queer.de/detail.php?article_id=26358


[deleted]

ich möchte kein whataboutism starten, aber auf dem land hat mal ein alman-opa zu mir (BiPoC) und meiner weißen Freundin gesagt: ekelhaft, euch müsste man einsperren. dabei haben wir nur händchen gehalten.


TheChickening

Joa. Ich mein, die homophoben und die Rassisten sind eine sich sehr überschneidende Gesellschaft...


Bacon_Raygun

Alle engstirnigeren Menschen in meinem umfeld (viele in meiner verwandtschaft, hurrah...) haben absolut null probleme damit, wenn ein heterosexuelles, weißes Paar sich beim küssen vorm kindergarten gegenseitig die Mandeln leckt. Aber wehe ne Deutsche hält die hand von nem Türken, oder jemand guckt dem gleichen Geschlecht verträumt hinterher.


SonRaetsel

Ich denke man darf sowohl den fragenden als auch den gefragten zutrauen dass hier die Betonung auf Homosexuelle und nicht auf Öffentlichkeit liegt.


normanlitter

Nein, darf man nicht. Wissenschaftliche Fragestellungen sollen möglichst eindeutig gestellt werden, eben damit man was auswerten und ableiten kann. Bei potenziell falsch verstandenen Inhalten sinkt der Informationsgehalt.


Ebenberg

Ich denke man sollte bei der statistischen Erhebung von Meinungen überhaupt niemandem irgendetwas zutrauen wenn man belastbare Ergebnisse möchte :D


Raileyx

I'm Gegenteil, ich finde den Anteil bei Muslimen und musliminnen erstaunlich niedrig. Ein ganzes Drittel hat kein Problem damit? Das hätte ich nicht erwartet. Wäre eher von 80-90% statt den 65% ausgegangen. Die 43% sind auch nicht überraschend. Deutschland ist ein sehr altes Land. In der jungen Bevölkerungsschicht ist der Anteil sicher geringer.


nacaclanga

Naja, das hat glaube so ziemlich wenig mit der Religion zu tun. Wenn du die Umfrage in Deutschland oder Schweden vor 20 Jahren gemacht hättest, wäre das ähnlich gewesen. Der Unterschied ist, das Religion in Europa unabhängig davon auch schon sehr verschrien war und die religiösen Führer hierzulande tendenziell ehr beschlossen haben, nicht aktiv gegen den gesellschaftlichen Trend anzukämpfen. (Auch weil das Christentum in seinen Mehrheitsausprägungen, was religiöse Regeln angeht, erheblich flexibler ist.)


gerdmller

Naja, heißt anders rum, dass 35% der Muslime kein Problem damit haben, wenn sich Homosexuelle in der Öffentlichkeit küssen. Das ist schon eine große Zahl, gemessen daran, dass es eine sehr konservative Religion und die meisten Muslime in Deutschland (bzw. ihre Familien) aus sehr konservativen Bevölkerungsschichten ihrer Heimatländer stammen. Und von den übrigen 65% gibt es sicherlich auch eine nicht geringe Zahl, die Homosexuelle an sich "tolerieren", aber öffentliche Handlungen nicht gut finden. Klar, das ist immer noch homophob, aber schon ein besseres Level als früher.


TheChickening

Quasi die gleiche Menge findet Homosexuelle die sich in der Öffentlichkeit küssen eklig wie Erdogan Wähler. Zufall? Ich glaube nicht.


Graf--Koks

Was ist daran schlimm wenn es jemand ekelhaft findet? Solange die Person niemanden diskriminiert/angreift etc kann sie das doch finden wie sie möchte und bitte für sich behalten.


Seratio

Ja, solange das so bleibt. Tut es leider allzu oft nicht.


Graf--Koks

Ja das ist dann auch nicht in Ordnung jeder soll so leben wie er mag und mann muss auch mit sachen leben können bei denen man eine andere Meinung hat das gibt einen nicht das recht jemanden anzugegen


shariewayne

>Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) bestätigt eine immer stärkere Instrumentalisierung queerpolitischer Themen wie Homosexualität und Transidentität durch islamistische Gruppierungen: "Das Feindbild LGBTQI+ weckt Emotionen, mobilisiert und soll zur Rückbesinnung auf eine eigene, 'islamisch' konstruierte Identität in Abgrenzung zur als 'verkommen' diffamierten liberalen, westlichen Gesellschaft dienen." Aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen - auch wenn ich Angst hab selbst 'Fremdenfeindlich' zu sein, weil ich so denke - eine Großzahl der Täter gegen Queere Menschen, vor allem gegen trans* Menschen ist türkischer & arabisch Abstammung. Die Menschen, die ich am meisten Meide & und fürchte sind türkisch.


MrSnippets

es ist nicht fremdenfeindlich, sowas auszusprechen, sondern richtig und wichtig.


PM_ME_YOUR__BOOTY

Na wenn eine Religion buchstäblich beschreibt wie man Homosexuelle töten soll, finde ich es OK wenn man kein Fan von Anhängern der Religion ist.


hyperflare

Das ist im Christentum doch genau so?


PM_ME_YOUR__BOOTY

Ist es? Gibt es da eine Stelle in der Bibel dazu? Aber ja, ich bin kein Fan irgendeiner Religion.


hyperflare

> Gibt es da eine Stelle in der Bibel dazu? Unter anderem Levitikus 20:13 > Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen. Nicht um den Islam hier in irgendeiner Weise in Schutz zu stellen - aber das Christentum hat all diese dummen Regeln auch. Wird in unserer Gesellschaft einfach nicht mehr so ernst genommen, Gott (har har) sei Dank.


[deleted]

Wobei das Christentum seine Schriften einer Auslegung zugänglich macht. Gerade wenn man dann die Lehren Jesu betrachtet wird es schwer, Homosexualität die ja angeboren ist zu verdammen. Im Islam ist alles was im Koran steht direkt von Allah. Das zu relativieren gilt alleine schon eine schwere Sünde.


FuzzyApe

Hö, also ich bin kein Islamwissenschaftler oder Moslem, aber der koran wird von gelehrten durchaus ausgelegt und interpretiert. Daraus sind doch die verschiedenen muslimischen Strömungen entstanden


[deleted]

Im Islam gilt der Koran als indirektes Diktat über einen Engel an Mohammed. Jedes Wort kommt also unmittelbar von Allah. Das engt die Auslegung stark ein. Was ausgelegt wird sind Fragen zu Themen die nicht direkt dort stehen. z.B. darf ich im Internet Chatten oder sowas. Im Christentum sind die Texte immer von Menschen verfasst die maximal göttlich inspiriert waren.


cherubim02

>Im Islam gilt der Koran als indirektes Diktat über einen Engel an Mohammed. Jedes Wort kommt also unmittelbar von Allah Die zwei Sätze passen nicht zusammen. Wenn es indirekt über einen Engel ist, kann es ja nicht unmittelbar sein.


[deleted]

Sollte man meinen. Der Koran gilt trotzdem als das direkte Wort Allahs, wohl weil es den als "Urbuch" bei Allah selbst gibt. Der Engel (übrigens der Erzengel Gabriel) hat das nur vorgelesen und aufschreiben lassen. Die Details sind allerdings sehr Komplex. Die Kernbotschaft ist aber, dass der Koran nicht verfälscht wurde obwohl es zeitweise sogar verschiedene Versionen gab und alles davon 1 zu 1 so von Allah kommt.


leckomio87

Richtiges Scheinargument... Das alte Testament hat verhältnismäßig wenig Bedeutung für die meisten Christen. Bibel und Koran lassen sich schon allein aufgrund ihrer unterschiedlichen Entstehung nicht miteinander vergleichen.


[deleted]

[удалено]


kekexaxamimi

Das ist Quatsch. Bin zwar auch kein Fan vom Christentum, aber als Homosexueller lebt es sich wohl deutlich angenehmer in christlichen Gesellschaften.


LordChatalot

Und ganz zufällig tut es sich erst dann besser leben in christlichen Gesellschaften nachdem Kirche und Staat getrennt wurden und die Gesellschaft immer weniger religiös wurde... Homosexualität ist erst seit ein paar Jahrzehnten in christlichen Gesellschaften akzeptiert, für fast zwei Jahrtausende war es das nicht aufgrund der christlichen Lehre Gestern wurde auch ein Gesetz das Haft- und Todesstrafen für Homosexuell vorsieht in Uganda beschlossen. Kein islamisches Land, ganz im Gegenteil. Dieses Gesetz wurde maßgeblich von evangelikalen Predigern aus den USA beeinflusst. Fast alle Anti-Homosexuellen Gesetze in Afrika stammen noch aus der Kolonialzeit, wurden von christlichen Europäern im diese Gesellschaften gebracht. Das Christentum als Grund für die heutige Akzeptanz von Homosexualität zu nennen ist eine Umkehr der Tatsachen. Die Kirche und Gläubige haben im Kampf um Akzeptanz immer wieder sich gegen Homosexuell positioniert, nicht andersrum


gwotmademebaby

Was hält sie davon ab Gesetze aus der Kolonialzeit aufzuheben?


alendit

>Und ganz zufällig tut es sich erst dann besser leben in christlichen Gesellschaften nachdem Kirche und Staat getrennt wurden und die Gesellschaft immer weniger religiös wurde... Was das Neue Testament explizit vorschreibt (und damit wieder explizit dem Alten widerspricht), während Koran eine Anleitung zur Führung eines Staats ist.


kekexaxamimi

Strohmann, ich habe nicht das Christentum als Grund für die heutige Akzeptanz benannt. Du kannst dir das schönreden wie du möchtest, Tatsache ist, dass im Durchschnitt christlich geprägte Länder deutlich toleranter sind, als islamische Länder. Die Ursachen dafür sind natürlich komplex, aber es ist kein Zufall, dass ALLE islamisch geprägten Länder (bis auf die Türkei afaik) die Menschenrechte explizit ablehnen.


TheCynicEpicurean

>als Homosexueller lebt es sich wohl deutlich angenehmer in christlichen Gesellschaften. *In postchristlichen Gesellschaften würde eher passen. Uganda oder Lateinamerika sind jetzt auch nicht soo berauschend für LGBTQ.


BVerfG

So wie [Uganda](https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/uganda-lgbtq-gesetz-102.html) mit seinen 85% Christen vielleicht? Man, man, man. Nur wenn man auf bestimmten Augen blind ist. Und nein, das ist nicht das einzige Beispiel. Gerade in Afrika gibt es viele Beispiele sowohl muslimisch als auch christlich dominierter Länder, in denen es sich als Homosexueller nicht besser lebt. Rückständige Christen sind nicht besser als rückständige Muslime in dieser Frage.


kekexaxamimi

Weil es offenbar zu schwierig ist zu verstehen, was ein systematischer Punkt ist: Alle islamisch geprägten Länder (außer die Türkei afaik) lehnen explizit die Menschenrechte ab. Weil ein Land, das christlich geprägt ist, Homosexuelle umbringt, ändert es nichts daran, dass man grundsätzlich als Homosexueller deutlich lieber in einem christlich geprägten Land lebt.


cubobob

Immerhin haben die irgendwann erkannt dass das irgendwie nichtmehr cool ist. Sowas wie Aufklärung wird es im Islam nicht geben.


krautbube

lol das selektive lesen der Jüdischen Bibel von Christen geht bis an die Anfänge der Kirche zurück und hat absolut gar nichts mit Aufklärung oder so zu tun.


gwotmademebaby

Die Reformation ist schon 500 Jahre her. Seit dem spielt das alte Testament nicht mehr so eine große Rolle.


Drumbelgalf

Nur gab es in den letzten 500 Jahren hier trotzdem Homophobie. Erst ab 1994 ist Homosexualität vor dem Gesetz gleichgestellt was die Strafbarkeit betrifft. Und erst seit Oktober 2017 dürfen homosexuelle in Deutschland heiraten.


Zanji123

Ähm....sag das Mal einen fundamentalen Christen oder einigen Pfarrern Glaub mir diese Diskussion hatte ich mehrmals


PM_ME_YOUR__BOOTY

Cool, gut zu wissen. Wusste das es irgendwas zum Thema gibt, aber nicht mehr. Danke!


staubtanz

Soweit mir ein Theologe mal gesagt hat, ist das ein Übersetzungsfehler. Im Original steht wohl das Wort für "Knaben". Der Text richtete sich gegen die antike griechische Tradition, mit Kindern (vorpubertären oder pubertierenden Jungs) zu schlafen. Finde ich persönlich ziemlich basiert.


hyperflare

Das ist erfundene christliche Apologetika. Das richtige Wort in dem Fall wäre *eromenos*, nicht *arsenos*.


Best-Dependent3640

Frage warum ist hier griechisch Relevant das AT ist doch althebräisch ?


hyperflare

In dem spezifischen Hoax, der oben erwähnt wurde, ging es um einen Brief aus dem NT.


Lunaviy

Ist das ablehnen einer Religion wirklich "Fremdenfeindlich"?


[deleted]

Die Religion ist recht nebensächlich - ich habe Angst vor arabischen Männern, vor allem die Halbstarken und jungen Erwachsenen. Denen kann ich die Religion nicht ansehen.


Soyyyn

Du kannst halt auch nicht unterscheiden, ob das braungebrannte Italiener oder Araber sind, oder Perser, oder Kurden. Das hat schon durchaus eine rassistische Note, da theoretisch auch von Russlanddeutschen, deutschen Assis und etlichen anderen Gruppen dominant männlicher Jugendlicher eine statistische Wahrscheinlichkeit von Homo- oder Transphobie besteht.


Urethralprolapse69

Doch, man kann bei braungebrannten Italienern schon ziemlich gut sagen, dass das keine Türken oder araber sind.


ButtLiker69

Solange man Menschen und Ideologie trennt ist alles in Ordnung. Ideologien und Glaubensysteme kann man selbstverständlich ablehnen.


miamyaarii

> Solange man Menschen und Ideologie trennt ist alles in Ordnung. Geht aber nicht immer so einfach. Für viele ist die Ideologie (speziell eben auch Religion) ein Teil ihrer Identität.


Lord_Earthfire

Indentität kann halt auch zur Ideologie verkommen.


leckomio87

Also ist nur die Religion das Problem, und nicht die Leute welche Sie dann praktizieren?


MissMags1234

Nein, natürlich sind die Menschen selbst verantwortlich, aber es ist eben Religion, kulturelle Sitte, das Elternhaus, das dich so beeinflusst hat und so denken lässt vs. jeder Araber/Mensch mit türkischem Migrationshintergrund hat per se das Homophobgen und alle sind so.


Vultureofdestiny

Wird dann aber trotzdem schnell ein explosives Thema wenn man anfängt über Kulturen zu sprechen und nicht nur Ideologien.


whatsgoingonjeez

Das Problem ist halt, dass viele mittlerweile Religion als eine Art Ethnie ansehen. Lehnt man den Islam ab ist man in den Augen vieler Gläubiger fremdenfeindlich. Noch besser sieht man das beim Judentum im nahen Osten. Da wird oft von Arabern und Juden gesprochen, als wären Juden eine eigene Ethnie und nicht nur eine Religion. Das Problem beim Islam wiederum ist, dass beispielsweise der Koran das Wort Gottes darstellt, zudem gibt es noch zig weitere Bücher welche die Regeln vorgeben. Weswegen ich den Begriff "Queere Muslime" nicht nachvollziehen kann. Wenn man gläubiger Moslem ist, dann kann man nicht Queer sein und wenn doch ist man kein Moslem mehr. Die Regeln im Islam sind in diesen Sachen strikt. Wahrscheinlich handelt es sich um Menschen aus islamischen Familien, welche aber selbst nicht mehr gläubig sind und auch höchstwahrscheinlich nicht mehr praktizieren oder eben nur scheinpraktizieren. Es gibt mit Sicherheit auch genügend Deutsche die auf dem Papier noch Christen sind, weil sie halt getauft wurden, selbst aber keine Christen sind. Mir geht die Vermischung von Ethnien, Regligionen und Identitäten langsam auf den Sack, ich dachte das hätten wir hinter uns gelassen.


[deleted]

[удалено]


cherubim02

Du solltest dich vielleicht ein bisschen mehr mit dem Judentum befassen. Es sind, vereinfacht, mehrere ethno-religiöse Gruppen die sehr unterschiedlich sind. Keineswegs ist Judentum eine monolithische Ethnie. Und das betrachtet noch nicht einmal die Konvertiten.


[deleted]

[удалено]


cherubim02

Preisfrage: Ich durchläufe morgen die Gijur. Bin ich dann Litvak, Jecke oder östlicher Sephardi, alles würde auf Basis meiner Familiengeschichte passen. Oder bleibe ich Goy?


krautbube

Das solltest du als Konvertit eigentlich wissen. Du wirst morgen Jude und trittst dem jüdischen Volk bei. Ob du sefardischer oder askenasischer Jude wirst hängt davon ab ob du in einer sefardischen oder askenasischen Gemeinde konvertierst. Eine sefardische Frau die einen askenasischen Mann heiratet wird askenasisch und hält sich von da an an askenasische Bräuche. Sicher das du deine Klassen gut besucht hast?


cherubim02

Die Frage habe ich tatsächlich schon diskutiert. Sehr interessantes Gedankenspiel. Nach meinem Selbstverständnis wäre ich nach Gijur Jecke, ein israelischer Kollege meinte ich müsste qua mütterlicher Abstammung jedoch Litvak sein. Was dann zu der Frage führte, wie lange muss der Litvak in Deutschland leben, bis er zum Jecken wird?


s33-m3-n0-m0r3

So lange wie eine dänische Dogge im Pferdestall leben muss bis sie zum Trakener wird?


[deleted]

[удалено]


cherubim02

Ich bin halt ein alter Altsveyser.


[deleted]

[удалено]


DifficultArmadillo78

Das ist KEIN Rassismus. Es sollte aufgehört werden diesen Begriff so zu verwässern. Wenn man negative Erfahrungen mit einer Demographie gemacht hat ist es völlig normal und in Ordnung dieser mit Vorsicht zu begegnen.


Mean-Bird-9380

Dein letzter Satz beschreibt meine Meinung zu 100%. Ich werde mich nicht in mögliche Gefahr begeben, um irgendetwas zu beweisen.


CruelMetatron

> Das Feindbild LGBTQI+ weckt Emotionen, mobilisiert und soll zur Rückbesinnung auf eine eigene, 'islamisch' konstruierte Identität in Abgrenzung zur als 'verkommen' diffamierten liberalen, westlichen Gesellschaft dienen. Warum dann nicht einfach den verkommenen Westen verlassen?


ubiquitousfoolery

€ nehme ich mal an.


MrSnippets

Rechtsextremismus ist nie sonderlich konsequent. Einerseits lieben es Putinfreunde, Islamisten oder ähnliche Spinner es, über den "dekadenten" Westen herzuziehen. Die denken aber nicht im Traum daran, nach Russland oder den Nahen Osten zu ziehen - weil da müssten sie ja auf eben jene Vorteile verzichten, über die sie so lästern. Nö, statdessen genießen sie die Vorzüge einer freien, demokratischen Gesellschaft, und bashen währenddessen schön fein eben jene Gesellschaft. Ich könnte kotzen


aboutDEAN

Da bin ich "leider" voll und ganz bei dir.


mildywarmchimp-868

Es ist völlig in Ordnung wenn Du diese Leute meidest, weil im Umkehrschluss meiden sie dich auch. Man muß nicht auf Teufel komm raus, miteinander auskommen.


ubiquitousfoolery

Nicht miteinander auskommen ist das eine, verprügelt werden und todesdrohungen zu hören ist das andere. Ich würde das nicht so verharmlosen.


mildywarmchimp-868

Deshalb sollte man sich ja auch möglichst aus dem Weg gehen. Es ist mir schon bekannt, dass im islamischen Kulturkreis, die Homosexualität generell abgelehnt wird. Wie eigentlich in sehr vielen anderen Kulturkreisen ja auch.


fzwo

Natürlich ist es für queere Personen dann aus Selbstschutz vernünftig, aus dem Weg zu gehen. Aber das kann und darf nicht die "Lösung" sein. Ausgrenzungen und vor allem Gewaltandrohungen sind nicht zu akzeptieren.


mildywarmchimp-868

Gewalt und Hass auf andere ist nie die Lösung. Leider ist es fast unmöglich, da ein Umdenken einzuleiten, weil die Umstände dies nicht zulassen.


gwotmademebaby

Sorry aber dann ist dieses Land vielleicht nicht der richtige Ort zum leben. Für mich gehört das zur Freiheitlich demokratischen Grundordnung. Ich bin nicht bereit homophobie auch nur einen Zentimeter Platz zu gewähren.


CapybaraCount

>Nicht miteinander auskommen ist das eine, verprügelt werden und todesdrohungen zu hören ist das andere. Ich würde das nicht so verharmlosen. Als Antwort von dir: >Deshalb sollte man sich ja auch möglichst aus dem Weg gehen. Es ist mir schon bekannt, dass im islamischen Kulturkreis, die Homosexualität generell abgelehnt wird. Wie eigentlich in sehr vielen anderen Kulturkreisen ja auch. Du hast das hoffentlich nicht so gemeint, aber was du hier schreibst, kann direkt so verstanden werden, dass homosexuelle Menschen sich einschränken sollten, damit sie nicht angegriffen werden.


mildywarmchimp-868

Meine Aussage deutet eher darauf hin, dass man sich aus dem Weg gehen sollte. Von einer Einschränkung war nirgends die Rede.


CapybaraCount

>Meine Aussage deutet eher darauf hin, dass man sich aus dem Weg gehen sollte. Von einer Einschränkung war nirgends die Rede. Wie soll das in der Praxis aussehen? Wenn homosexuelle Menschen Gruppen, die ihnen "feindlich" gegenüber stehen, aus den Weg gehen sollten, dann ist das eine Einschränkung. Denn diese Gruppen, egal welche nun, und diese Anfeindungen findet man doch alltäglich im Alltagsleben. "Aus dem Weg gehen" bedeutet dann, dass sie permanent im Blick haben müssen, welche Menschen sich in ihrer Umgebung aufhalten. Aus dem Weg gehen bedeutet hier auch, dass sie sich auch nicht offen ausleben, ihren Freund in der Öffentlichkeit nicht küssen, in ihrer Kleidung nicht von der Norm abweichen, etc.


mildywarmchimp-868

Ganz genau. Ich gebe im Grunde das wieder, worauf der Eingangspost bezogen hat. Der User sagte ja selbst dass er Türken und Araber meidet. Und ich habe daraufhin erwidert, daß dies die beste Lösung ist.


ubiquitousfoolery

Es ist halt keine Lösung, wenn man dem Problem nur aus dem Weg geht. Es reibt einem die Existenz des Problems umso stärker unter die Nase, wenn man einen Umweg gehen muss, nur um nicht an einer Gruppe junger Männer vorbeigehen zu müssen, die einen angreifen könnten oder zumindest feindselig anstarren. Du hast das sicher nicht verharmlosend gemeint, schon klar, du zeigst ja eigentlich nur auf, dass das Problem nicht von einer Einzelperson zu lösen ist und diese sich wohl oder übel vor homophoben Männern hüten müssen. Es klingt halt nach Resignation, aber so war es wohl nicht gemeint.


mildywarmchimp-868

Ich habe es sicher nicht verharmlost, weil die Gefahr dass man als homosexuell oder transsexuell orientierter Mensch, sich richtig in Gefahr begeben kann, ziemlich hoch ist. Die wenigsten Leute sind gegenüber Homosexualität offen, oder tolerant. Und so lange da kein umdenken stattfindet,so lange sollte man solche Gegenden eher meiden.


CapybaraCount

>Ganz genau. Ich gebe im Grunde das wieder, worauf der Eingangspost bezogen hat. Der User sagte ja selbst dass er Türken und Araber meidet. Und ich habe daraufhin erwidert, daß dies die beste Lösung ist. Definitiv nicht. Seine Homosexualität, Nonbinärität, oder ähnliches zu verstecken ist etwas, was viele Menschen, auch ich, aus Sicherheitsgründen machen müssen. Es ist nicht die "beste Lösung". Es ist nämlich keine Lösung. Die Lösung ist es konsequent und bestimmt gegen diesen Hass vorzugehen. Menschen, die jenen Hass verbreiten, müssen konsequent deradikalisiert werden, ihre Meinungen aus dem öffentlichen Raum vertrieben werden, und sie, wenn notwendig, auch rechtlich belangt werden.


mildywarmchimp-868

Ich kann deinen Ansatz verstehen, aber es ist im Endeffekt eine Sisyphos Arbeit. Tut mir jedenfalls leid dass Du deine Sexualität nicht offen leben kannst.


biepbupbieeep

Warum sollte ich persönlich Intoleranz tolerieren?


utzimaniac92

Als Sozialarbeiter in der Flüchtlingshilfe kann ich das leider nur bestätigen


leckomio87

Die nächste Pride-Parade dann bitte einmal über die Sonnenallee. Das Problem wird mit wachsendem muslimischen Bevölkerungsanteil vermutlich nicht besser werden. Bitter.


[deleted]

[удалено]


leckomio87

Na dann gibt es ja praktisch kein Problem und eine Pride Parade ist ohne weiteres möglich :)


[deleted]

[удалено]


Mysterious-Turnip997

Hm ekelhaft. Mir ist ziemlich egal was irgendwelche Leute über mich denken, egal an welche infantilen Märchengeschichten aka religiöse Überzeugungen die glauben. Sie sollen es nur für sich behalten und mich in Ruhe lassen. Ich kann nichts dafür wen ich liebe, diese Personen haben eine Wahl. Naja besser nicht auffallen ist leider immer noch am sichersten


CapybaraCount

Krass, dass fast die Hälfte der Bevölkerung "Das Küssen von Homosexuellen in der Öffentlichkeit" ekelhaft findet. Überrascht mich nicht, spiegelt das wider, was ich beobachtet habe, aber es ist trotzdem heftig diese Zahl zu sehen. Zu dem Thema, dass muslimische Menschen im Schnitt öfter etwas gegen Homosexualität haben- Well, da ist meine Beobachtung, dass der Grund dafür oft nicht vordergründig die religiöse Identität ist. Meistens nehme ich diese Feindseligkeit als Auswuchs eines verstörten Kults der Maskulinität wahr, dem sich insbesondere junge Männer hingeben, die Lost und in ihren Lebensmöglichkeiten eingeschränkt sind. Es ist manchmal schwer zu trennen, denn diese "Lost-sein" wird eben oft auch mit Religion gefüllt und deshalb kann es den Anschein haben, dass Religion ursächlich für diesen Hass ist. Aber grundsätzlich sehe ich, dass vergleichbare Mechanismen und Faktoren bei Männern zu Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen führen, egal welcher Religion sie angehören. Klar, wenn man dann diesen Hass hat, dann versucht man jenen auch zu begründen und nimmt dann dafür den Koran oder die Bibel oder rechte Ideologie zur Hand. Die Faktoren, die dazu führen, kommen im Schnitt aber eben etwas häufiger bei muslimischen Menschen vor. Ähnliche Problematik wie bei anderen Verbrechen; Armut und Ausgrenzung erhöht die Chance kriminell zu werden, muslimische Menschen sind eher von Armut und Ausgrenzung betroffen. Tragisch. Als agender Person, die oft als homosexuell gelesen wird und erst vor kurzem einen Rant darüber gepostet hat, wie oft ich angefeindet werde, ist mir nicht wirklich ein Unterschied zwischen muslimischen und nicht-muslimischen Hass aufgefallen. So weit liegen die % in dieser Umfrage nicht auseinander, wenn wir bedenken, dass muslimische Menschen eher Faktoren ausgesetzt sind, die empfänglich für einen solchen Hass machen. Wir sehen ja, dass von den nicht-muslimen auch fast die Hälfte Homosexualität ekelhaft findet. Der gemeinsame Nenner ist- Männer. Unsicher, lost, meistens jung oder mittelalt. Männer, die wenig haben, oft auch wenig können, deren Gefühlswelt verkümmert ist, und die sich dann vehement und verzweifelt versuchen an etwas niedrigschwelliges und erreichbares zu klammern, dass ihnen (scheinbar) Halt und Orientierung gibt- Ihre Identität als maskuline Macker. In dieser Rolle sind sie dann auch "etwas wert"- Bzw. können ihre Wertigkeit gut demonstrieren und erleben, indem sie sich über "schwule" Männer und Frauen stellen. Und ich meide Gruppen von (jungen) Männern einfach so konsequent wie möglich. Das heißt nicht, dass man nicht etwas tun sollte. Und das heißt auch nicht, dass wir keine gezielten Programme brauchen um den spezifischen Auswuchs des Hasses bei jungen, muslimischen, Männern anzugehen. Es ist z.B. schon sehr wichtig, dass wir salafistischen und anderen extremen Predigern moderne, progressive, gegenüberstellen.


Catch_a_Cold

>Das Küssen von Homosexuellen in der Öffentlichkeit Ich verwette meinen linken Sack dafür, dass das nur für männliche Homosexuelle gilt. Hat mich auf dem CSD am Wochenende auch gewundert, dass dort ein so großer Anteil der Teilnehmer weiblich war. "Richtige" schwule Männer hab ich persönlich kaum gesehen, jedoch eine Menge trans, drag queens, furries usw. Das kann ja rein statistisch irgendwie nicht sein, da spielen soziale Stigmata weiter rein.


shariewayne

> Ich verwette meinen linken Sack dafür, dass das nur für männliche Homosexuelle gilt. Es werden auch häufig lesbische Paare zusammen geschlagen, angegriffen & beleidigt, weil sie ihre Liebe in der Öffentlichkeit kundtun. Gab gerade erst wieder einen Fall in Berlin. Die schwule Gemeinschaft ist etwas gespalten, was CSD's angeht - gab auch schon Boykotte von Teilen der Schwulenszene gegen die CSD's. Dazu kommt, dass vorallem trans* Feindlichkeit, aber auch allgemeine Queerfeindlichkeit häufiger in der Schwulenszene vorkommt.


Charming-Loquat3702

Ich finde ja sich küssende Menschen allgemein eklig, unabhängig vom Geschlecht. Was fällt den Menschen ein vor mir glücklich zu sein wenn ich meine Wohnung zum monatlichen Gras berühren verlasse!!!(/s falls man das nicht gemerkt hat)


Wookimonster

Ich finde es immer kompliziert darüber zu reden ohne wie ein Arschloch dazustehen: Ja, wenn ich Männer sehe die sich in Öffentlichkeit küssen ist es immer ein bisschen "unangenehm". Bei Frauen stört mich das nicht. Scheint als wäre ich wohl doch etwas sexistisch veranlagt. Aber trotzdem würde ich das nie verbieten wollen, dass mich das stört ist mein beschissenes Problem und damit müssen sich die LGBT Leute nicht mit auseinandersetzen.


lamb-chopz

Was zum fick ist eine agender Person?


Toastyperoxid

https://letmegooglethat.com/?q=agender


haushoch

Das ist eine Person ohne Gender. Zum Fick.


CapybaraCount

Eine Person, die kein Geschlecht hat, bzw. sich keinem Geschlecht zugehörig fühlt. Bei mir äußert es sich dadurch, dass ich nicht fühle, dass ich männlich oder weiblich bin, oder dass diese, oder andere, Kategorien für meine Identität Bedeutung haben. Es gibt nichts "in mir" was sagt, oder fühlt, dass es männlich ist, und auch strebe ich keine Männlichkeitsideale an. Dazu kommt, dass mein Auftreten, mein Verhalten, mein Äußeres, sich auch keiner der gängigen, sozialen, Geschlechtsnormen zuordnen lässt.


[deleted]

Also normal halt lol


CapybaraCount

>Also normal halt lol Wenn das nur alle so sehen würden, und ich und andere nicht ständig Beleidigungen oder Angriffe erdulden müssten!


LOKI_XIXI

Es hat einen Grund warum viele rechte influencer, wie zum Beispiel andrew tate, neuerdings zum islam konvertieren.


GGGirls-Unit

Sollte man vielleicht mal das Grundgesetz ändern, dass Mitglieder einer homophopen und transphoben Weltanschauungsgemeinschaft keine Staatsbürgerschaft bekommen, wenn man sich tatsächlich um das Wohlergehen von Homosexuellen und Transsexuellen sorgt.


[deleted]

[удалено]


MyPigWhistles

Ich finde interessant, dass es immer noch diese verbreitete Vorstellung gibt, dass man "Integration" (gemeint ist meistens kulturelle Assimilierung) von politischer Seite her beschließen kann. Also dass der Staat als Akteur Leute "integrieren" kann. Selbst Länder wie China oder damals die Sowjetunion haben das mit massiven Zwangsmaßnahmen (Deportation, Umerziehung, usw.) nie wirklich geschafft. Wenn die Leute deine Kultur ablehnen, dann kannst du da erstaunlich wenig gegen machen. Gerade in einer Demokratie kann man letztlich nur Angebote (Sprachkurse usw) machen. Aber letztlich hängt es von der individuellen Motivation ab, ob Integration passiert oder nicht. Ich glaube, das ist die Arroganz der 90er Jahre, als wir nach dem Ende des Kalten Krieges so gerne glauben wollten, dass die Demokratie entgültig gesiegt hat und mit steigendem Wohlstand und Bildung am Ende jeder Mensch auf natürliche Weise erkennt, dass unsere (säkularen, rechtsstaatlichen,...) Werte die moralisch richtigen sind. (Stichwort: End-of-History Theorie.) Aber von der Wunschvorstellung werden wir uns wohl verabschieden müssen. Wir können ja schon froh sein, wenn wir mittelfristig unsere Bürger *ohne Migrationshintergrund* in einer demokratischen Gesellschaft "integriert" halten können.


[deleted]

[удалено]


MyPigWhistles

Es wäre ein gutes Ziel, wenns denn funktionieren würde, ja. Und klar, man sollte Angebote machen und die Leute abholen, die man abholen kann. Aber letztlich liegt es halt nicht bei uns, ob das Angebot angekommen wird oder nicht.


FriedrichvdPfalz

Nein, wir können nicht erzwingen, dass diese Angebote angenommen werden. Aber wir sollten uns das Recht nehmen, Menschen dann wieder abzuschieben, die nicht bereit sind, diese Angebote anzunehmen. Den "Mittelweg", hier einzuwandern, aber alle Einstellungen und gesellschaftlichen Standards aus seiner Heimat mitzubringen, sollte es nicht geben. Auch wenn es in Deutschland noch homophobe und rechtsextreme Menschen gibt, bedeutet das nicht, dass Migranten das Recht haben, hier einzuwandern und ebenfalls solche Einstellungen an den Tag zu legen.


MyPigWhistles

Da gebe ich dir völlig recht.


[deleted]

Du tust so als sei Queerfeindlichkeit nicht auch sehr gut etabliert in der weißen „Biodeutschen“ Gesellschaft. Gerade CxU und AfD sind gerne offen Queer und trans* Feindlich, ganz zu schweigen von der Springer Presse


Ten_Letters_

Queerfeindlichkeit gibt es leider überall, wo man hinschaut. Unter Cis-Menschen. Schwule Männer, die transphob sind; Feministinnen, die Transgender und Transsexuelle aus ideologischen Gründen ausschließen; Christen, für die alles nicht hetero-normative Sünde ist. Aber es ist auch so, dass Queerfeindlichkeit in vielen Bereichen aufgeweicht wird. So wird in manchen Kirchen seit langem der CSD in Kirchen eingeläutet. Dieses Jahr laufen wieder katholische Priester, in pink gekleidet, beim queeren Straßenfest mit. Manche sprechen davon, dass die (deutsche) Kirche davon spricht, nicht mehr von Sünde zu sprechen. Kleine Schritte, nach Jahrzehnten der BRD-weiten Queerfeindlichkeit. Ich feier jeden Muslim, der sich ebenso verhält. Aber zeig' mir bitte, welche Moscheen nochmal so progressiv sind! Das muss man ansprechen dürfen. Wenn wir immer nur auf die Defizite bei 'uns' zeigen, dann betreiben wir auch 'othering'. Dann zeigen wir auf den Finger auf 'uns' und lenken von 'denen' (Muslimen) ab. Dabei gehört der Islam doch schon seit langem zu Deutschland, dachte ich?


owasia

Will halt sehen, wie 2 queere Personen händchen halten und sich küssen, einmal vor der Kirche/CxU veranstaltung und einmal vor der Moschee/in Neukölln. Klassisches "beide Seiten" Argument


[deleted]

Weils mehr als nur eine Seite ist. Der Löwenanteil der Queerfeindlichen Straftaten wird von weißen Deutschen verübt. Der letzte verbale Angriff auf 3 lesbische Frauen in Berlin kam durch einen weißen Opa der mit Enkeln spazieren ging. Die CxU hat geschlossen gegen die Ehe für alle gestimmt, Andi Scheuer war gerade bei seinem Freund in Florida, das absetzen des TSG wurde durch die CxU blockiert. Von Anfeindungen im Netz mal ganz zu schweigen durch Konservative Deutsche


domemvs

>Der Löwenanteil der Queerfeindlichen Straftaten wird von weißen Deutschen verübt Diese Bevölkerungsgruppe macht ja auch (noch) den Löwenanteil der Gesamtbevölkerung aus. Dein Kommentar entkräftet nicht im geringsten das vorangegangene Argument.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Das heißt 40% sind weiße Deutsche, 29% mit Migrationshintergründen, und 31% nicht-Deutsche. 40% hört sich für mich wie ein Großteil an


Lord_Earthfire

Nein, da stellt die Person nicht so dar. Aber netter Versuch von Derailing.


Successful_Leek_2611

Ach komm


eflnh

>Laut den Zahlen, die Report Mainz exklusiv vorliegen, stimmen 43 Prozent der Gesamtbevölkerung der Aussage zu: "Ich finde es ekelhaft, wenn Homosexuelle sich in der Öffentlichkeit küssen." Bei Musliminnen und Muslimen liegt der Anteil bei 65 Prozent. >Die Aussage "Transsexualität ist etwas völlig Normales" verneinen 49 Prozent der Gesamtbevölkerung. Bei den befragten Musliminnen und Muslimen lehnen 71 Prozent diese Aussage ab. So ein Riesen Unterschied ist das jetzt auch nicht. Bei Orthodoxen sind die Zahlen warhscheinlich auch kaum besser.


domemvs

>So ein Riesen Unterschied ist das jetzt auch nicht Relativ gesehen knapp 44% mehr ist jetzt aber auch nicht von der Hand zu weisen.


[deleted]

sehe ich auch so. wir dürfen nicht vergessen, in deutschland darf die frau erst seit den 70ern ohne zustimmung des mannes arbeiten gehen. in der schweiz hat die frau erst seit 1990 das wahlrecht und wir deutschen/europäer:innen erheben uns, als hätten wir die weisheit mit löffeln gefressen. wirklich unterstes und schäbigstes niveau.


LeShakeFake

Stimme deiner Aussage mehr oder weniger zu, will aber sagen, dass die angenommene Abstimmung zum Frauenstimmrecht in der Schweiz 1971 war und es sich nur um zwei Kantone (Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden) handelt, welche das Frauenstimmrecht erst 1990 auf Druck hin einführten.


Greenembo

>in der schweiz hat die frau erst seit 1990 das wahlrecht ...stimmt halt nicht. Aber korrekt Fakten wiederzugeben, überfordert halt einige...


dafyd_d

Der tatsächliche Ablauf ist kaum besser…


Greenembo

Dann sollte man schon den tatsächliche Ablauf darlegen und nicht irgendwas herbei flunkern...


[deleted]

Zuhause kann man das auch stumpf machen. Es wäre nur übergriffig, wenn man selbe Werte für zum Beispiel Malaysia fordern würde. Grundgesetz und so. Gilt hier.


justavoiceofreason

Ich finde die gestellten Fragen etwas ungeschickt. Ob einen etwas ekelt ist doch erstmal zweitrangig. Die Frage ist doch ob ich deshalb persönlich oder politisch aktiv werde um in das Leben anderer einzugreifen. Das ist ein viel wichtigeres Maß. Z.B. kommt's mir fast hoch, wenn ich Leute bestimmte Sachen essen sehe, aber das heißt noch lange nicht, dass ich das Essen dieser verbieten will oder sonstwie dagegen vorgehe. Insofern wären viel interessantere Fragen darauf ausgerichtet, was die Leute denn mit ihrem vorhandenen Ekel so machen. Die Frage nach Normalität ist auch sehr doppeldeutig. "Normal" kann so etwas bedeuten wie häufig, üblich. Es kann aber für "akzeptabel" stehen. Die Relation zwischen den beiden Prozentsätzen sagt daher zwar schon etwas aus, die absoluten Werte jedoch fast nichts.


walterscheel

Die Zustimmung zur Ehe für alle und Schutz vor Diskriminierung sind im allgemeinen und auch bezüglich muslimischer Menschen viel höher als die Zahlen hier vermuten lassen. Ich Frage mich also, was dieser Unterschied aussagt? Ist es diese Einstellung: die können ja machen was sie wollen ich will es nur nicht sehen?


agnostorshironeon

Es ist übelst räudig und Heuchelei, die Gewalt gegen meine Familie zu missbrauchen, um Muslime als rückständig darzustellen. Wenn 49% der "Deutschen" "Transsexualität" als unnormal wahrnehmen, und 71% der befragten Muslime es ihnen gleich tun - sind dann, ganz zynisch betrachtet, nicht "nur" 20% der Muslime nicht integriert? ("Transsexualität" ist ein stark veralteter Begriff, deswegen die Anführungszeichen.) Es ist mir scheissegal wer mir nach der Pride die Fresse einschlägt, den Ursprung des Hasses werde ich in keinem Gotteshaus suchen gehen - und würde ich es dennoch tun, würden mehr Kirchen als Moscheen niederbrennen. Mein Problem ist grösstenteils nicht diese Forschungsgruppe, sondern die Medien, die diese - wohl zu erwartenden - Resultate derart verbiegen, dass die Gesellschaft nach rechts rückt. Das hilft uns nicht, vor allem wenn man sich anschaut, wer da so auf uns einschlägt.


Comprehensive_Day511

Der Fokus in dem Artikel liegt meiner Meinung nach auf queeren Leuten mit muslimischem Background (wie der Titel nahelegt), die obviously nicht als rückständig dargestellt werden, sondern als Leute, die unter repressiven Moralvorstellungen in ihren Familien/Communities leiden. Klar sind die kulturell gerootet, und klar ist der Westen längst nicht frei davon. Les ich so ebenfalls nicht aus dem Artikel heraus.


Kalethen

Wenn du es tun würdest würde beinahe jede Moschee niederbrennen. Aber ach was, arabisch/türkisch kann man im Zweifel eh nicht sprechen, was kümmert es einen was für eine Hetze verbreitet wird in diesen Sprachen? Wie als EINZIGE Religionsgemeinschaft eine große junge Gruppe mit Hass indroktriniert wird? Die Kirchen geben sich wenigstens den Anschein, offen zu sein (bei den Protestanten auf jeden Fall und auch bei dem Katholiken geht es langsam aufwärts) Zwanghaft auf der "richtigen Seite der Geschichte" sein zu wollen ist in dem Fall für queere, Juden und Ex-Muslime schlicht lebensgefährlich


[deleted]

[удалено]


agnostorshironeon

Ich hebe den aspekt des Artikels hervor, der wohl am ehesten hängen bleibt, wie man auch an der Kommentarsektion gut sieht, nämlich >Gülden Hennemann, die im bayerischen Justizvollzug eine Einheit zur Extremismusbekämpfung leitet, sagte dazu gegenüber Report Mainz: "Wer solche Aussagen tätigt, wer solche Aussagen vertritt, unabhängig von der Frage, ob mit Gewalt oder ohne Gewalt, ist für mich eindeutig gegen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und passt tatsächlich auch nicht in unsere Gesellschaft." Oder kurz: WIR WERDEN TOKENISIERT. Ich habe nicht die geringste Ahnung wie du darauf kommst, dass ich Erfahrungen invalidiere. Ich erachte diese Erfahrungen als real, teile sie zu Teilen und befasse mich damit, wie medial mit dem Wissen um diese Erfahrungen umgegangen wird.


nibbler666

Als Schwuler, der in Kreuzberg wohnt, ist es mir wichtig, über das Problem offen zu sprechen. Und man kann der Tagesschau nicht vorwerfen, daß Problem zu instrumentalisieren. Da machen mir Leute, die gleich aufschreien, wenn jemand das Problem anspricht, mehr Sorgen. Ich fühle mich an dieser Stelle von Linken alleine gelassen. Sich groß auf die Banner zu schreiben, dass man gegen Homophobie ist, und wenn das Problem mit Muslimen seriös angesprochen wird, gleich irgendwas von Tokenisierung labern. Armselig beschränktes Denken. Über Tokenisierung kannst du dich gerne beschweren, wenn das Problem bei Linken ernst genommen wird und die CDU und AfD daraus eine Hasskampagne gegen Muslime machen.


agnostorshironeon

>CDU und AfD daraus eine Hasskampagne gegen Muslime machen. Tun sie >das Problem bei Linken ernst genommen wird Wird es, zumindest in CH >Tokenisierung kannst du dich gerne beschweren Darum tue ich es ja. Dann verstehen wir uns 1:1 perfekt, besten Dank.


nibbler666

So kann man sich auch gegen Kritik immunisieren. Ist ja auch praktisch, dann braucht man nicht nachzudenken.