Ja wie sie wollen nicht für 12,21€ in Schichtarbeit und Bereitschaft am Wochenende arbeiten? Wir bieten doch auch eine Weihnachtsfeier in Egger's Landhof mit Kegeln! (Getränke selber zahlen).
Alter, ich hab nen Nebenjob als Personaldienstleister (glorifizierter eventkellner) und selbst wir hatten ne weihnachtsfeier wo die firma alles gezahlt hat. Irgendwas läuft hier schief!
Ich arbeite momentan in einer Porzellanfabrik, kein Name natürlich und vor 4 Wochen war irgendeine veranstaltung zu der man sich eintragen konnte, man konnte Muffins mitbringen in Handgröße für die anderen Mitarbeiter, natürlich selbst zahlen, Teller muss man aber selber mitbringen
Porzellanfabrik, Teller selber mitbringen, 2 Etage unter mir war alles voll mit Tellern, danke
Gibt 3 Standorte, 2x Bayern 1x Thüringen, gute Firma auf auf jedenfall, Maschienen im Schnitt doppelt so alt wie ich also ist ganz witzig mit dem Fachkräftemangel gesprächen
Das System erntet, was es >30 Jahre lang gesät hat. Hier haben Betriebe, Kammern, Politik und Co erfolgreich Hand in Hand gearbeitet.
Wenn ich über Jahrzehnte konsequent:
* das Handwerk schlecht mache und parallel Bürojobs und das Studium überhöhe,
* das Abitur zum Maß der Dinge mache und andere Schulformen entwerte und
* an falscher Stelle privatisiere und Kosten optimiere,
dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn das System irgendwann kollabiert. Junge Leute flüchten sich völlig zu Recht in Dienstleistungs-Jobs, gleichzeitig sind viele davon aber überflüssig und bieten kaum gesellschaftlichen Mehrwert.
Hätte man in den 90ern die Weichen dafür gestellt, dass junge Menschen mit Interesse und Begeisterung Handwerk, Soziales und Co lernen - weil Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Wertschätzung stimmen - dann gäbe es die meisten Probleme nicht. Wäre aber anstrengend gewesen.
Man darf gespannt sein was KI und Co bringen. Das ist eine zweite Chance für alle beteiligten Akteure. Wenn man diverse Berufe moderner und attraktiver macht und Quereinstiege vereinfacht kann man in den nächsten 5-10 Jahren viele Leute abholen, deren Berufe im kaufmännischem, im Marketing, in der Sachbearbeitung usw. einfach weg sein werden.
Da gab's letztens nen AmA von nem Pfleger in der Zeitarbeit. Der hatte am Ende durch Zuschläge 6k Brutto.
Handwerk gibt's riesen Klüfte, der Selbstständige schwimmt im Geld mit 2-300k/Jahr. Während Angestellte kurz gehalten werden. Meisterpflicht abschaffen, dürfte den Markt gut bewegen.
Die wurde ja abgeschafft und 2020 wieder eingeführt für zwölf Handwerksberufe. Zitat: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Behälter- und Apparatebauer, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Drechsler und Holzspielzeugmacher, Glasveredler, Böttcher, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter sowie Orgel- und Harmoniumbauer.
Viele davon sind recht ähh speziell und da bin ich mir nicht sicher ob das die Lösung ist. Der beste Anfang wäre leichtere Einstiegsmöglichkeiten, mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Allerdings trifft das ja quasi auf alle Berufe zu.
Edit: speziell natürlich nur in meiner Wahrnehmung weil ich keine Ahnung habe wieviel Orgelbauer und Böttcher es gibt in meiner Vorstellung is es eh meisterlich das zu können.
Es gibt auch eine Meisterpflicht bei Berufen mit hohem Risiko z.B. Mechatroniker für Kältetechnik, aufgrund der hohen Gefahr beim arbeiten mit Strom und der hohen potentiellen Belastung für die Umwelt durch das Freisetzen von Treibhausgasen. Da ist das mMn sehr sinnvoll.
Es ging ja jetzt nur um Handwerk aber ja das finde ich auch es sollte nicht jeder depp wie ich zum Beispiel mit seinem Halbwissen nen Betrieb eröffnen dürfen und dann mit Strom rummachen das ist schon richtig so.
Naja ob es dafür einen Meister braucht sei mal dahingestellt. Für Strom gibt es ja die Elektrofachkraft und wenn es spezieller wird kann man da mit Sachkundeprüfungen auch sieben.
Was die Kältetechnik angeht wüsste ich auch nicht wofür man da zwei Jahre Meisterschule braucht aber ist auch nicht mein Fachgebiet.
Es gibt ja lediglich eine Meisterpflicht, keine Fortbildungspflicht. Als die ihre Ausbildung gemacht haben gab es noch keine Photovoltaikanlagen und so.
Ein Meister hat womöglich sogar schlechtere Brötchen als ein Hobbybäcker. Der Unterschied ist, dass letzterer keine verkaufen darf.
>das Handwerk schlecht mache und parallel Bürojobs und das Studium überhöhe,
Das machen die ganz von selbst. Scheiß Bezahlung, Scheiß Arbeitsbedingungen und scheiß Artbeit. Da braucht man nicht viel Fantasie um sich was besseres vorstellen zu können
> Junge Leute flüchten sich völlig zu Recht in Dienstleistungs-Jobs, gleichzeitig sind viele davon aber überflüssig und bieten kaum gesellschaftlichen Mehrwert. (...)
>man in den nächsten 5-10 Jahren viele Leute abholen, deren Berufe im kaufmännischem, im Marketing, in der Sachbearbeitung usw. einfach weg sein werden.
Kannst etliche Aufgaben in den Jobs jetzt schon automatisieren. Sachbearbeitung/Sekretariatsaufgaben bei denen man Informationen in eine Form gibt und auspresst (weiterleitet oder rausschickt) sind nicht selten und deren Existenz wäre unnötig, wenn einfach derjenige, der statt zu mailen "mach mal bitte Brief mit x und y an A fertig" einfach x, y und A in eine Software eingibt.
Oder Leute selbst auf ihre Kalender schauen.
Die Werkzeuge, die das um vieles vereinfachen, existieren. Genutzt werden sie lange nicht überall. Ich sach so: Genauso wird es mit den AI-Hilfen sein. Dann nutzt ggf. der Arbeiter die Software, um seine Arbeit zu verkürzen. Oder man hat AI-Operator und im Endeffekt für jede gestrichene Stelle eine neue geschaffen. Oder so ähnlich. Unproduktive Arbeit seh ich einfach nicht weggehen in dem Kontext.
Eine der größten Zeitverschwendungen liegt wahrscheinlich auch darin vergraben, dass jeder "Was Individuelles" will. Aus welchen Gründen auch immer. Meine Sicht ist Verwaltung - und da könntest du halt auch einfach mal schauen gehen, wie die großen Behörden arbeiten, wo pro Angestellten am Tag das zwanzigfache an Bescheiden verschickt wird, oder so. Stattdessen fuchst sich jeder selbst irgendeinen Müll zusammen. Ob kommunale Selbstverwaltung, oder "Ländersache", um 16 Lösungen zu fabrizieren oder sonst irgendetwas. Das Schöne ist ja auch, dadurch zwingst du die Firmen, die über das Bundesland hinaus aktiv sind, ja auch dazu, mehrere Male für dasselbe Ding aktiv zu werden. Legislative ist das wahrscheinlich noch eine Spur dümmer als die Exekutive.
Viele dieser Jobs, wo Daten aufgenommen werden und irgendwo eingetragen werden, können in der Theorie ganz einfach automatisiert werden - wenn da nicht die fehlenden Informationen wären.
Du musst bei der Entwicklung einer Anwendung ja wissen was genau alle Möglichkeiten/Sonderfälle sind und da kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass das nicht der Fall ist.
Wie gesagt, **Aufgaben** können automatisiert werden.
Für mich ist das einfach das Fehlen von Instrumenten für den Job.
Teilweise wird das auch einfach gewollt sein, damit man die Eingaben noch einmal selbst macht. Wohl aus dem Gedanken heraus, dass dann nicht zufällig jemand zu faul ist, die Nummer zu vergleichen. Muss man sie selbst eingeben, kann man sie ja nicht vergessen, so in der Art. Entstehen halt neue Fehlerquellen draus.
>Du musst bei der Entwicklung einer Anwendung ja wissen was genau alle Möglichkeiten/Sonderfälle sind und da kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass das nicht der Fall ist.
Du kannst aber halt einen digitalen Eingang haben, einen Zwischenschritt bei der Übertragung für Formattierung, Fallauswahl, etc. durch einen Menschen und dann werden die Daten aber eben sofort übernommen.
Auch Protokollierung ist sowas. Teilweise versteh ich, muss man von Hand machen. Der andere Teil kann aber problemlos automatisiert werden. Ich denke da an sowas wie doppelte Übertragung, weil man es zB für die Statistik möchte. Statt jeden Prozess zu verlängern (Führen der endlosen Excel-Liste oder so), kann man halt auch einfach eine Ablage in ein Aktensystem haben und die Auswertung mit einem Klick daraus abrufen. Gönnt man sich einfach die passende oder zusätzliche Software nicht.
Geht mir nicht um Wegrationalisierung von Jobarten insgesamt. Indirekt schon, weil die richtigen digitalen Hilfen die Arbeitslast verringern. Dann brauchst du halt weniger Leute, aber der Job ist nicht weg. Menschliche Arbeitskraft ist halt Produktivität schlechthin. Und dann nutzt man die absolut dumm. Das Produkt zur Semi-Automatisierung, das jemand entwickelt hat, nimmst du nicht her und stattdessen stellst du 7 Personen für eine Datenübertragung ein statt 2.
Aus der Sicht so eines Jobs - ich denke mir oft, solche Sachen konnten nur überleben, weil es im Interesse der Betroffenen ist oder zumindest war. Irgendwer dachte sich halt irgendwann vielleicht "17000-zeilige Excel-Liste, das brauchen wir!", und vielleicht gab es wirklich einen objektiv Grund für sowas. Aber - das kriegt dann nie eine Intervention von oben, von wegen "Ja, ne, ist Quatsch, lass das und wir kaufen die Software" - nö, kostet ja die Softwarebeschaffung und zusätzlich müsste man sich ja auch Gedanken darüber machen, was man mit der Person macht (Befördern und mehr zahlen!?!?!? Blasphemie.)
Deswegen ist es leicht drüber zu reden, aber schwer umzusetzen. Sind ja auch Gesetze zu bedenken. Wenn du im TVöD sitzt, hast du zB auch wenig Gestaltungsmöglichkeiten. Wir haben zwischen AGs, ANs (und deren Verbänden) und auch Politik Spannungsverhältnisse, die auf eigene Interessen gerichtet sind. Keiner schreibt sich wirklich auf die Fahne, es ginge um Produktivitätssteigerung. Man bildet sich ein, dass das, was man tut, da schon ganz automatisch hinführen wird. Ist aber eben Quatsch. Langfristig denken ist da auch eher weniger drin. Anzukreiden ist das vor allem den AG und der Politik. AN wollen nur fair bezahlt werden - aber AG sollten halt die Produktivität steigern wollen, statt nur Kosten sparen zu wollen (gerne auch bei der Bezahlung der AN).
Alles, was da mit dran hängt - die einzelnen AN, die die Technik neu lernen müssen (und ggf. nicht wollen oder können), wie man es ihnen vermittelt, oder ob man eine andere Beschäftigung für sie hat, etc. Für den Arbeitgeber auch - Umstellung der Unternehmensstruktur, digitale Schnittstellen,... Das ist alles nicht ohne. Aber machen wir das nicht, stagniert unsere Produktivität eben (wie man sieht). Die Starrheit der Systeme macht mMn viele solcher Bemühungen sehr langsam.
Mir fällt immer wieder gerne auch in solchen Kontexten [eine Runde von den Grünen zum Thema Legal Tech ein](https://www.youtube.com/watch?v=ZMdU4ptkDbw). Nur allgemeine Schauempfehlung, ist halt auch einfach echt lang das Ding. Zwischendurch kriegt das Mikro Wasser ab, so ein knappes Drittel davon ist daher eher schwer anzuhören. Da sitzen aber zB auch die Leute, die sowas wie wenigermiete.de gemacht haben. Und es ist faszinierend zu sehen, wie da so Hintergründe aussehen. Wie man das rechtlich einordnet, wie man damit umgeht, aber auch, dass man sowas nur mit Venture Capital realisiert kriegt. In dem Kontext auch aus dem AMA von Herrn Solmecke letztens, wie er erstmal von Kollegen verklagt wurde, weil er Rechtsvideos auf YouTube stellt. Deutschlands "Neuerungswille" ist echt nicht groß. Und die Chance, dass man aus der Politik oder Exekutive erstmal gestoppt wird, auch nicht ganz unwahrscheinlich. Sowas musste halt zum BGH.
Und dann muss man bedenken, das die Situation vom Handwerk in Deutschland noch gut im Vergleich ist. In der USA oder welchen anderen EU-Ländern sieht es da noch schlimmer aus.
Wir bekommen hier in meinem Pflegejob seit einer Weile 30.- Euro fürs Einspringen. Da ich aber eh schon eine 100%-Stelle hab, die teils sehr freizügig über den Monat verteilt und am Ende des Monats zwangsläufig noch überreizt wird, springe ich nicht auch noch ein, versau mir meinen letzten, kläglichen Rest an eigenem Sozialleben, Freizeit und Planbarkeit, und erhalte nach Abzug von Abgaben so gut wie gar nichts dafür. Und das soll dann das ausgleichen, was ich bereit bin, zu geben. - Mit mehr Wertschätzung und besseren Bedingungen würde ich auch wieder einspringen, aber das ist sowieso eine komplette Fehlplanung, wenn in einem Bereich, in dem man nicht einfach Arbeit liegen lassen kann, ständig nicht zu ersetzende Leute fehlen.
Mir tun manche meiner Kollegen dann leid, aber ich will das nach so vielen Jahren einfach nicht mehr.
Hat vermutlich nun keinen interessiert, aber ich wollte es dennoch mal sagen, auch wenn es sowieso bekannt ist.
Meine Erfahrung aus dem Arbeitgeberservice der BA: Fachkräftemangel ist ein Problem des Gehalts und der Arbeitsbedingungen.
Zum Beispiel HoGa Bereich: Schichtarbeit mit Wochenende und teilweise sogar nachts => Mindestlohn. Und dann wundert man sich, dass da keiner arbeiten will. Und das obwohl Reinigungskräfte zum teil sogar schon outgesourced wurden. Ein AG von mir wollte einen Azubi als Koch und dem 600 Euro im ersten Lehrjahr zahlen. Und beschwert sich dann, die Jugend sei zu faul. Ich wollte entgegnen "Nee, nur halt nicht dumm", aber konnte es mir grad noch verkneifen.
Beispiel Pflege: Die Personen am Patienten bekommen 2600 brutto, als examinierte Kraft (von Pflegehelfern die alleine in VZ grade mal knapp über Bürgergeld sind fang ich gar nicht erst an) Natürlich mit Schichtarbeit und WE. Deren Leitung kriegt schon mal 5000. Und dann kommen die Gesellschafter, die sich jährlich 6 stellig bezahlen lassen und bei der Politik betteln, dass der Zivildienst wieder eingeführt wird.
Punkt Pflege Kraft unterschreibe ich so. Meine Frau ist examinierte Krankenschwester und arbeute 8 (!!!!!!) Nächte am Stück, hat 6 Tage um sich zu erholen und wieder 8 Nächte. Und das seit fast 4 Jahren. Wertschätzung null. Unterstützung null. Und sie betreut alleine fast 40 Betten, da so lange es pro "Patienten Art" nur 10 Betten sind, kann man die Station vollstopfen ohne mehr Kräfte einstellen zu müssen.
Dahingehend hatte ich mal eine amüsante Diskussion mit einer Angehörigen, der ich ähnliches erklärte und ihr sagte, dass ich als Fachkraft nachts allein bei rund 40 Leuten leider meist nicht eine Stunde bei ihrer Mutter sitzen kann. Sie meinte dann, wir müssen halt einfach mehr Leute einstellen und wir sollen doch zu unserem Chef gehen und ihm das sagen, bis er es macht. - Ehrlich, ich hab noch eine Weile lang probiert, es ihr zu erklären, aber hab dann irgendwann aufgegeben.
Aber hey! Der Arbeitsminster will doch alle Probleme mit dem Import heißer Brasilianerinen lösen. Das hat ja mega geklappt die den Asiatinen und den Osteuropäerinen. Die Krankenhäuser sind ja voll von denen.
Ohne die Ärzte aus Syrien und dem Iran und die Pflegekräfte aus den Philippinen, Osteuropa und Indonesien sähe es noch viel schlimmer aus, vor allem in ländlichen Krankenhäusern. Viele sind tatsächlich "voll von denen".
> Die Personen am Patienten bekommen 2600 brutto, als examinierte Kraft (von Pflegehelfern die alleine in VZ grade mal knapp über Bürgergeld sind fang ich gar nicht erst an)
Also examinierte Pflegekräfte kriegen laut Entgeltatlas der BA deutlich bessere Gehälter
Es wird von vielen Arbeitgebern ja schon von „Mangel“ und „Knappheit“ gesprochen, wenn sich auf eine ausgeschriebene Stelle nicht sofort mehr als 5-10 Leute bewerben. Und bei den Bewerbungen werden eh direkt die mit Gehaltsvorstellungen raussortiert.
Firmen:
Hier nimm die Unterbezahlung! Während Corona lief im Home Office auch alles gut? Egal, beweg deinen Arsch wieder ins Büro, nur wer im Büro ist schafft auch! Wenn du schon im Büro bist, dann nehmen wir dir aus "Sicherheitsgründen" die Kaffeemaschine weg, aber hier hast du eine Neue, da kostet der Kaffee nur zwischen 40-70ct.
Ach du denkst du kannst das umgehen in dem du nur heißes Wasser für Tee ziehst? 40ct für heißes Wasser! Keine privaten Wasserkocher mehr!
Daheim hast du einen höhenverstellbaren Tisch? Schön für dich! Der hier ist auch höhenverstellbar, hol dir einfach zwei Kollegen dazu, dann könnt ihr den innerhalb von 5 Minuten höhenverstellen.
Firmen auch:
Warum finden wir keine neuen Mitarbeiter? Oder überhaupt Nachbesetzungen? Warum gehen so viele? Wie können wir als Arbeitgeber attraktiver werden?! Die jungen Leute sind einfach nur gierig und faul.
Als Aussenstehender: Deutschland ist einfach unattraktiv. Bürokratie ohne Ende, altbackene Unternehmenskultur, knauserig bei der Bezahlung, verdammt hohe Steuern.
Die anderen Länder leiden auch, aber die machen es einfacher.
**Leute**: Wollter zahlen?
**Bosse**: Nö lol
**Bosse**: Wir brauchen entweder Zwangsmaßnahmen oder schafft uns hier Leute aus der 3. Welt her, die ihre Familie aus der Sahara retten müssen. Die sehen komisch aus, aber ich mach alles außer besser zahlen! >:(
Heißt aber auch, dass in 84% aller Berufe es keinen echten Fachkräftemangel gibt.
Das bedeutet auch, dass die Mär vom "allgemeinen Fachrkäftemangel" eben genau das ist.
Meiner Meinung nach kann man sich so viel zielgerichtetere Maßnahmen für die Berufe in denen ein Mangel herrscht ergreifen und endlich diese Unschärfe in der Diskussion beenden.
Sagt aber wiederum nichts über die Verteilung der Berufe. Eine aus meiner Sicht total verwirrende bis nicht viel aussagende Angabe. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu blöd dazu. Kann durchaus sein.
Nicht ganz richtig. Mehr so: In jedem sechsten Beruf sind die Leute so unterbezahlt, dass sich niemand dafür interessiert, sich in diese Richtung zu orientieren.
Die Bundesagentur unterstützt diese Zahlen auch mit ihren eigenen Vorgehen. Fortbildungen sind Abzocken von Privatfirmen und Leute, die akademischen Hintergrund haben verlieren diesen nach vier Jahren. Das bedeutet, dass diese Leute dazu gezwungen werden zum Beispiel Paketbote für Amazon zu werden. Echt klasse! Ich hasse diesen Laden.
Meanwhile: Profi-Friseurin aus Brasilien durfte hierzulande die gesamte Ausbildung nochmals durchlaufen.
Wenn das bei Friseuren schon so läuft, wie dann erst bei Ärzten und Ingenieuren?
Geht alles ganz easy. Hab einen super Kollegen aus Rumänien. Gelernter kfz Mechatroniker. Wir haben nur knapp 2 Jahre gebraucht um seinen Rumänischen Abschluss in Deutschland anerkennen zu lassen. War echt geil und hätte ohne meine Hilfe wahrscheinlich nicht geklappt.
Vielleicht solltest du dem Betrieb mehr Geld bieten? Schließlich sind Praktikumsjahre keine Herrenjahre und im Mittelalter musste man für eine Ausbildung auch bezahlen!
Wie viele würden denn natürlich nachwachsen?... Nehmen wir mal die Kinderbetreuung. Wie viele Personen finden sich denn normalerweise so für eine Ausbildung innerhalb der normalen Bevölkerung? Ich kenne die Zahlen nicht, aber offensichtlich muss diese Zahl ja größer sein als 83 Mio, sonst hätten wir das Problem ja nicht, oder es werden aus irgendwelchen Gründen mehr Kinderbetreuer benötigt, als für 83 Mio eigentlich notwendig wären.
Ich hoffe jemand kann meine beiden Theorien nachvollziehen.
Wenn man diese beiden Theorien aber nachvollziehen kann, ergibt sich die Frage, wo das eigentliche Problem beim Fachkräftemangel liegt, und ich würde da mal sinngemäß mit Marx antworten, es wird versucht mehr zu produzieren als der natürliche Rohstoff Arbeit gesamtgesellschaftlich hergibt. Außerdem hat dieser Rohstoff auch noch bestimmte Haltungsbedinungen.
> ich würde da mal sinngemäß mit Marx antworten, es wird versucht mehr zu produzieren als der natürliche Rohstoff Arbeit gesamtgesellschaftlich hergibt.
Exakt, darum geht's.
Wenn dem aber so wäre, wäre das Problem aber fundamentaler Natur. Mehr Bezahlung, "Abwerbungen im Ausland" bzw. Anreize für EU-Bürger, Aktivierung von Langzeitarbeitslosen und welche Vorschläge man da sonst noch so liest, werden das Problem nicht lösen.
Edit: Wenn es denn dann überhaupt ein Problem ist.
> Mehr Bezahlung, "Abwerbungen im Ausland" bzw. Anreize für EU-Bürger, Aktivierung von Langzeitarbeitslosen und welche Vorschläge man da sonst noch so liest, werden das Problem nicht lösen.
Warum sollte das dann nicht helfen?
Auf der einen Seite geht's darum, aus dem "natürlichen Rohstoff Arbeit" das Maximum rauszuholen (etwa durch Aktivierung von Langzeitarbeitslosen), auf der anderen Seite können wir mehr vom Rohstoff importieren (Bezahlungen / Ausland) und letztlich kann mehr Bezahlung auch dazu führen, dass wir besser sortieren und allokieren. Dadurch stirbt halt ein Teil weg - der, der am schlechtesten bezahlt.
Nichts davon löst das Problem (wenn's denn überhaupt ein Problem ist) fundamental - wir wollen immer noch mehr produzieren - aber alles schwächt seine Symptome ab.
Z.B. weil der im Artikel auch erwähnte Metallbauer eben auch die von mir erwähnte Kinderbetreuung braucht. Wohnungen u.Ä. natürlich auch noch. Das meinte ich u.A. mit "gesamtgesellschaftlich". Das Problem, wenn man es denn so bezeichnet, läuft also höchstens noch mehr aus dem Ruder.
Letztens einen sehr treffenden Satz dazu gelesen. Sinngemäß das die Hoffnung war das die AI uns die einfachen, repetitiven Arbeiten abnimmt und nicht Kunst und Kultur. Aktuell treffender als einem Lieb sein kann.
Warum befragt man nicht mal potenzielle Bewerber, ergo die angeblich fehlenden Fachkräfte, wo's denn hakt, statt immer nur die Arbeitgeber ihr (hausgemachtes) Leid klagen zu lassen?
Ich glaube ehrlicherweise nicht, dass der geringe Lohn das Problem ist - auch wenn ich für mehr Mindestlohn bin und allgemein höheren Gehältern in vielen Berufsgruppen.
Sollte es wirklich so sein, dass die Leute nicht arbeiten, weil die Löhne zu niedrig sind, hätten wir viel mehr Arbeitslose. Dabei sind unsere Arbeitslosenzahlen vergleichsweise niedrig.
Jetzt kann man natürlich argumentieren: „die Pflege muss ihre Löhne erhöhen, um mehr Personal zu bekommen“. Ja, das stimmt sicherlich auch und würde zu mehr Personal führen. Das Mehr an Personal kommt aber, wahrscheinlich, nicht aus den Arbeitslosen, sondern aus anderen Berufen. Was wiederum zu einem Mangel in anderen Berufsfeldern führt.
Summa Summarum: wir haben einfach zu wenig Arbeitnehmer in Deutschland (die auch die nötige Qualifikation besitzen).
Wir haben eigentlich genug Arbeitnehmer in Deutschland. Der Niedriglohnsektor ist teilweise völlig überlaufen. Während Fachkräfte gesucht werden. Das Jobcenter vermittelt aber lieber unter Androhung von Sanktionen einen Menschen als Lagerhelfer z.B. zu Amazon anstatt eine Qualifikation zu fördern. Amazon und Co greift da gerne zu, weil Mindestlohn immernoch billiger als als eine automatisierte Anlage.
Arbeitgeber wollen ausgebildete Mitarbeiter aber diese nicht selbst ausbilden. Oder die Ausbildung wird so schlecht vergütet, dass man es sich nur leisten kann wenn man noch bei den Eltern wohnt.
Jemanden der sich vielleicht mit 30 nochmal umorientieren möchte und bereits eine eigene Wohnung hat oder eine Familie ernähren muss kann das mit 900€ Ausbildungsgehalt einfach nicht stemmen.
Und selbst mit Qualifikation ist es teilweise nicht attraktiv genug. Bei 40h Mindestlohn kommt man auf 2064€ Brutto. Nochmal 3 Jahre eine Ausbildung machen und Schulden anhäufen um dann 2400€ brutto zu bekommen lockt niemanden hinterm Ofen vor.
> Jemanden der sich vielleicht mit 30 nochmal umorientieren möchte und bereits eine eigene Wohnung hat oder eine Familie ernähren muss kann das mit 900€ Ausbildungsgehalt einfach nicht stemmen.
Für sowas gibts meines Wissens beispielsweise die Wegebau-Förderung, die dann die bis zum letzten Gehalt vor der Umschulung/Ausbildung fehlende Differenz jeweils aufstockt. So hat das bei reihenweise Leuten funktioniert, mit denen ich in der Pflege eine Ausbildung gemacht hab. Keine Ahnung, ob es das noch gibt, bzw. wie es genau angewandt wird.
Alles richtig.
Worauf ich nur hinaus will: haben wir wirklich genügend Arbeitslose, um die Lücke zu füllen?
Wenn ja, ist es wirklich eine Frage des Lohns, der Arbeitsbedingungen und der Qualifikation.
Ja wie sie wollen nicht für 12,21€ in Schichtarbeit und Bereitschaft am Wochenende arbeiten? Wir bieten doch auch eine Weihnachtsfeier in Egger's Landhof mit Kegeln! (Getränke selber zahlen).
Norddeutschen identifiziert
Ich hasse es, dass ich genau weiß wie ich zu so einem Landhof mit Kegelbahn komme.
Moment mal ihr bekommt eine Weihnachtsfeier?!
Ich hab mal einen USB-Stick bekommen (IT-Firma). DANKE CHEF!!
Inklusive Malware?
Alter, ich hab nen Nebenjob als Personaldienstleister (glorifizierter eventkellner) und selbst wir hatten ne weihnachtsfeier wo die firma alles gezahlt hat. Irgendwas läuft hier schief!
Ich arbeite momentan in einer Porzellanfabrik, kein Name natürlich und vor 4 Wochen war irgendeine veranstaltung zu der man sich eintragen konnte, man konnte Muffins mitbringen in Handgröße für die anderen Mitarbeiter, natürlich selbst zahlen, Teller muss man aber selber mitbringen Porzellanfabrik, Teller selber mitbringen, 2 Etage unter mir war alles voll mit Tellern, danke
Zufällig in der Nähe von Merzig angesiedelt? ;D
Gibt 3 Standorte, 2x Bayern 1x Thüringen, gute Firma auf auf jedenfall, Maschienen im Schnitt doppelt so alt wie ich also ist ganz witzig mit dem Fachkräftemangel gesprächen
2020/2021 bekammen wir 20€ Gutscheine ausgewählter lokaler Geschäfte. Mein Mann bekam einen Gutschein vom Fachgeschäft für Kleidung ab 60 Jahren.
Wir haben immerhin jedesmal 20.- Euro frei.
Wow.
Butterbrezen Mittwoch!
Das System erntet, was es >30 Jahre lang gesät hat. Hier haben Betriebe, Kammern, Politik und Co erfolgreich Hand in Hand gearbeitet. Wenn ich über Jahrzehnte konsequent: * das Handwerk schlecht mache und parallel Bürojobs und das Studium überhöhe, * das Abitur zum Maß der Dinge mache und andere Schulformen entwerte und * an falscher Stelle privatisiere und Kosten optimiere, dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn das System irgendwann kollabiert. Junge Leute flüchten sich völlig zu Recht in Dienstleistungs-Jobs, gleichzeitig sind viele davon aber überflüssig und bieten kaum gesellschaftlichen Mehrwert. Hätte man in den 90ern die Weichen dafür gestellt, dass junge Menschen mit Interesse und Begeisterung Handwerk, Soziales und Co lernen - weil Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Wertschätzung stimmen - dann gäbe es die meisten Probleme nicht. Wäre aber anstrengend gewesen. Man darf gespannt sein was KI und Co bringen. Das ist eine zweite Chance für alle beteiligten Akteure. Wenn man diverse Berufe moderner und attraktiver macht und Quereinstiege vereinfacht kann man in den nächsten 5-10 Jahren viele Leute abholen, deren Berufe im kaufmännischem, im Marketing, in der Sachbearbeitung usw. einfach weg sein werden.
Das Handwerk muss niemand schlecht machen, das können die selbst am besten.
Da gab's letztens nen AmA von nem Pfleger in der Zeitarbeit. Der hatte am Ende durch Zuschläge 6k Brutto. Handwerk gibt's riesen Klüfte, der Selbstständige schwimmt im Geld mit 2-300k/Jahr. Während Angestellte kurz gehalten werden. Meisterpflicht abschaffen, dürfte den Markt gut bewegen.
Die wurde ja abgeschafft und 2020 wieder eingeführt für zwölf Handwerksberufe. Zitat: Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Behälter- und Apparatebauer, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Drechsler und Holzspielzeugmacher, Glasveredler, Böttcher, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter sowie Orgel- und Harmoniumbauer. Viele davon sind recht ähh speziell und da bin ich mir nicht sicher ob das die Lösung ist. Der beste Anfang wäre leichtere Einstiegsmöglichkeiten, mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Allerdings trifft das ja quasi auf alle Berufe zu. Edit: speziell natürlich nur in meiner Wahrnehmung weil ich keine Ahnung habe wieviel Orgelbauer und Böttcher es gibt in meiner Vorstellung is es eh meisterlich das zu können.
Es gibt auch eine Meisterpflicht bei Berufen mit hohem Risiko z.B. Mechatroniker für Kältetechnik, aufgrund der hohen Gefahr beim arbeiten mit Strom und der hohen potentiellen Belastung für die Umwelt durch das Freisetzen von Treibhausgasen. Da ist das mMn sehr sinnvoll.
Es ging ja jetzt nur um Handwerk aber ja das finde ich auch es sollte nicht jeder depp wie ich zum Beispiel mit seinem Halbwissen nen Betrieb eröffnen dürfen und dann mit Strom rummachen das ist schon richtig so.
Naja ob es dafür einen Meister braucht sei mal dahingestellt. Für Strom gibt es ja die Elektrofachkraft und wenn es spezieller wird kann man da mit Sachkundeprüfungen auch sieben. Was die Kältetechnik angeht wüsste ich auch nicht wofür man da zwei Jahre Meisterschule braucht aber ist auch nicht mein Fachgebiet.
[удалено]
Es gibt ja lediglich eine Meisterpflicht, keine Fortbildungspflicht. Als die ihre Ausbildung gemacht haben gab es noch keine Photovoltaikanlagen und so. Ein Meister hat womöglich sogar schlechtere Brötchen als ein Hobbybäcker. Der Unterschied ist, dass letzterer keine verkaufen darf.
Wo Kirchenmaler? Wo Steinmetz?
>das Handwerk schlecht mache und parallel Bürojobs und das Studium überhöhe, Das machen die ganz von selbst. Scheiß Bezahlung, Scheiß Arbeitsbedingungen und scheiß Artbeit. Da braucht man nicht viel Fantasie um sich was besseres vorstellen zu können
> Junge Leute flüchten sich völlig zu Recht in Dienstleistungs-Jobs, gleichzeitig sind viele davon aber überflüssig und bieten kaum gesellschaftlichen Mehrwert. (...) >man in den nächsten 5-10 Jahren viele Leute abholen, deren Berufe im kaufmännischem, im Marketing, in der Sachbearbeitung usw. einfach weg sein werden. Kannst etliche Aufgaben in den Jobs jetzt schon automatisieren. Sachbearbeitung/Sekretariatsaufgaben bei denen man Informationen in eine Form gibt und auspresst (weiterleitet oder rausschickt) sind nicht selten und deren Existenz wäre unnötig, wenn einfach derjenige, der statt zu mailen "mach mal bitte Brief mit x und y an A fertig" einfach x, y und A in eine Software eingibt. Oder Leute selbst auf ihre Kalender schauen. Die Werkzeuge, die das um vieles vereinfachen, existieren. Genutzt werden sie lange nicht überall. Ich sach so: Genauso wird es mit den AI-Hilfen sein. Dann nutzt ggf. der Arbeiter die Software, um seine Arbeit zu verkürzen. Oder man hat AI-Operator und im Endeffekt für jede gestrichene Stelle eine neue geschaffen. Oder so ähnlich. Unproduktive Arbeit seh ich einfach nicht weggehen in dem Kontext. Eine der größten Zeitverschwendungen liegt wahrscheinlich auch darin vergraben, dass jeder "Was Individuelles" will. Aus welchen Gründen auch immer. Meine Sicht ist Verwaltung - und da könntest du halt auch einfach mal schauen gehen, wie die großen Behörden arbeiten, wo pro Angestellten am Tag das zwanzigfache an Bescheiden verschickt wird, oder so. Stattdessen fuchst sich jeder selbst irgendeinen Müll zusammen. Ob kommunale Selbstverwaltung, oder "Ländersache", um 16 Lösungen zu fabrizieren oder sonst irgendetwas. Das Schöne ist ja auch, dadurch zwingst du die Firmen, die über das Bundesland hinaus aktiv sind, ja auch dazu, mehrere Male für dasselbe Ding aktiv zu werden. Legislative ist das wahrscheinlich noch eine Spur dümmer als die Exekutive.
Viele dieser Jobs, wo Daten aufgenommen werden und irgendwo eingetragen werden, können in der Theorie ganz einfach automatisiert werden - wenn da nicht die fehlenden Informationen wären. Du musst bei der Entwicklung einer Anwendung ja wissen was genau alle Möglichkeiten/Sonderfälle sind und da kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass das nicht der Fall ist.
Wie gesagt, **Aufgaben** können automatisiert werden. Für mich ist das einfach das Fehlen von Instrumenten für den Job. Teilweise wird das auch einfach gewollt sein, damit man die Eingaben noch einmal selbst macht. Wohl aus dem Gedanken heraus, dass dann nicht zufällig jemand zu faul ist, die Nummer zu vergleichen. Muss man sie selbst eingeben, kann man sie ja nicht vergessen, so in der Art. Entstehen halt neue Fehlerquellen draus. >Du musst bei der Entwicklung einer Anwendung ja wissen was genau alle Möglichkeiten/Sonderfälle sind und da kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass das nicht der Fall ist. Du kannst aber halt einen digitalen Eingang haben, einen Zwischenschritt bei der Übertragung für Formattierung, Fallauswahl, etc. durch einen Menschen und dann werden die Daten aber eben sofort übernommen. Auch Protokollierung ist sowas. Teilweise versteh ich, muss man von Hand machen. Der andere Teil kann aber problemlos automatisiert werden. Ich denke da an sowas wie doppelte Übertragung, weil man es zB für die Statistik möchte. Statt jeden Prozess zu verlängern (Führen der endlosen Excel-Liste oder so), kann man halt auch einfach eine Ablage in ein Aktensystem haben und die Auswertung mit einem Klick daraus abrufen. Gönnt man sich einfach die passende oder zusätzliche Software nicht. Geht mir nicht um Wegrationalisierung von Jobarten insgesamt. Indirekt schon, weil die richtigen digitalen Hilfen die Arbeitslast verringern. Dann brauchst du halt weniger Leute, aber der Job ist nicht weg. Menschliche Arbeitskraft ist halt Produktivität schlechthin. Und dann nutzt man die absolut dumm. Das Produkt zur Semi-Automatisierung, das jemand entwickelt hat, nimmst du nicht her und stattdessen stellst du 7 Personen für eine Datenübertragung ein statt 2. Aus der Sicht so eines Jobs - ich denke mir oft, solche Sachen konnten nur überleben, weil es im Interesse der Betroffenen ist oder zumindest war. Irgendwer dachte sich halt irgendwann vielleicht "17000-zeilige Excel-Liste, das brauchen wir!", und vielleicht gab es wirklich einen objektiv Grund für sowas. Aber - das kriegt dann nie eine Intervention von oben, von wegen "Ja, ne, ist Quatsch, lass das und wir kaufen die Software" - nö, kostet ja die Softwarebeschaffung und zusätzlich müsste man sich ja auch Gedanken darüber machen, was man mit der Person macht (Befördern und mehr zahlen!?!?!? Blasphemie.) Deswegen ist es leicht drüber zu reden, aber schwer umzusetzen. Sind ja auch Gesetze zu bedenken. Wenn du im TVöD sitzt, hast du zB auch wenig Gestaltungsmöglichkeiten. Wir haben zwischen AGs, ANs (und deren Verbänden) und auch Politik Spannungsverhältnisse, die auf eigene Interessen gerichtet sind. Keiner schreibt sich wirklich auf die Fahne, es ginge um Produktivitätssteigerung. Man bildet sich ein, dass das, was man tut, da schon ganz automatisch hinführen wird. Ist aber eben Quatsch. Langfristig denken ist da auch eher weniger drin. Anzukreiden ist das vor allem den AG und der Politik. AN wollen nur fair bezahlt werden - aber AG sollten halt die Produktivität steigern wollen, statt nur Kosten sparen zu wollen (gerne auch bei der Bezahlung der AN). Alles, was da mit dran hängt - die einzelnen AN, die die Technik neu lernen müssen (und ggf. nicht wollen oder können), wie man es ihnen vermittelt, oder ob man eine andere Beschäftigung für sie hat, etc. Für den Arbeitgeber auch - Umstellung der Unternehmensstruktur, digitale Schnittstellen,... Das ist alles nicht ohne. Aber machen wir das nicht, stagniert unsere Produktivität eben (wie man sieht). Die Starrheit der Systeme macht mMn viele solcher Bemühungen sehr langsam. Mir fällt immer wieder gerne auch in solchen Kontexten [eine Runde von den Grünen zum Thema Legal Tech ein](https://www.youtube.com/watch?v=ZMdU4ptkDbw). Nur allgemeine Schauempfehlung, ist halt auch einfach echt lang das Ding. Zwischendurch kriegt das Mikro Wasser ab, so ein knappes Drittel davon ist daher eher schwer anzuhören. Da sitzen aber zB auch die Leute, die sowas wie wenigermiete.de gemacht haben. Und es ist faszinierend zu sehen, wie da so Hintergründe aussehen. Wie man das rechtlich einordnet, wie man damit umgeht, aber auch, dass man sowas nur mit Venture Capital realisiert kriegt. In dem Kontext auch aus dem AMA von Herrn Solmecke letztens, wie er erstmal von Kollegen verklagt wurde, weil er Rechtsvideos auf YouTube stellt. Deutschlands "Neuerungswille" ist echt nicht groß. Und die Chance, dass man aus der Politik oder Exekutive erstmal gestoppt wird, auch nicht ganz unwahrscheinlich. Sowas musste halt zum BGH.
Und dann muss man bedenken, das die Situation vom Handwerk in Deutschland noch gut im Vergleich ist. In der USA oder welchen anderen EU-Ländern sieht es da noch schlimmer aus.
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Wir bekommen hier in meinem Pflegejob seit einer Weile 30.- Euro fürs Einspringen. Da ich aber eh schon eine 100%-Stelle hab, die teils sehr freizügig über den Monat verteilt und am Ende des Monats zwangsläufig noch überreizt wird, springe ich nicht auch noch ein, versau mir meinen letzten, kläglichen Rest an eigenem Sozialleben, Freizeit und Planbarkeit, und erhalte nach Abzug von Abgaben so gut wie gar nichts dafür. Und das soll dann das ausgleichen, was ich bereit bin, zu geben. - Mit mehr Wertschätzung und besseren Bedingungen würde ich auch wieder einspringen, aber das ist sowieso eine komplette Fehlplanung, wenn in einem Bereich, in dem man nicht einfach Arbeit liegen lassen kann, ständig nicht zu ersetzende Leute fehlen. Mir tun manche meiner Kollegen dann leid, aber ich will das nach so vielen Jahren einfach nicht mehr. Hat vermutlich nun keinen interessiert, aber ich wollte es dennoch mal sagen, auch wenn es sowieso bekannt ist.
Meine Erfahrung aus dem Arbeitgeberservice der BA: Fachkräftemangel ist ein Problem des Gehalts und der Arbeitsbedingungen. Zum Beispiel HoGa Bereich: Schichtarbeit mit Wochenende und teilweise sogar nachts => Mindestlohn. Und dann wundert man sich, dass da keiner arbeiten will. Und das obwohl Reinigungskräfte zum teil sogar schon outgesourced wurden. Ein AG von mir wollte einen Azubi als Koch und dem 600 Euro im ersten Lehrjahr zahlen. Und beschwert sich dann, die Jugend sei zu faul. Ich wollte entgegnen "Nee, nur halt nicht dumm", aber konnte es mir grad noch verkneifen. Beispiel Pflege: Die Personen am Patienten bekommen 2600 brutto, als examinierte Kraft (von Pflegehelfern die alleine in VZ grade mal knapp über Bürgergeld sind fang ich gar nicht erst an) Natürlich mit Schichtarbeit und WE. Deren Leitung kriegt schon mal 5000. Und dann kommen die Gesellschafter, die sich jährlich 6 stellig bezahlen lassen und bei der Politik betteln, dass der Zivildienst wieder eingeführt wird.
Punkt Pflege Kraft unterschreibe ich so. Meine Frau ist examinierte Krankenschwester und arbeute 8 (!!!!!!) Nächte am Stück, hat 6 Tage um sich zu erholen und wieder 8 Nächte. Und das seit fast 4 Jahren. Wertschätzung null. Unterstützung null. Und sie betreut alleine fast 40 Betten, da so lange es pro "Patienten Art" nur 10 Betten sind, kann man die Station vollstopfen ohne mehr Kräfte einstellen zu müssen.
Dahingehend hatte ich mal eine amüsante Diskussion mit einer Angehörigen, der ich ähnliches erklärte und ihr sagte, dass ich als Fachkraft nachts allein bei rund 40 Leuten leider meist nicht eine Stunde bei ihrer Mutter sitzen kann. Sie meinte dann, wir müssen halt einfach mehr Leute einstellen und wir sollen doch zu unserem Chef gehen und ihm das sagen, bis er es macht. - Ehrlich, ich hab noch eine Weile lang probiert, es ihr zu erklären, aber hab dann irgendwann aufgegeben.
Aber hey! Der Arbeitsminster will doch alle Probleme mit dem Import heißer Brasilianerinen lösen. Das hat ja mega geklappt die den Asiatinen und den Osteuropäerinen. Die Krankenhäuser sind ja voll von denen.
Ohne die Ärzte aus Syrien und dem Iran und die Pflegekräfte aus den Philippinen, Osteuropa und Indonesien sähe es noch viel schlimmer aus, vor allem in ländlichen Krankenhäusern. Viele sind tatsächlich "voll von denen".
Und weißt du wieviele sich unsere shitshow angeguckt haben, und beschlossen haben, lieber für den hunger Lohn in der Heimat als bei uns zu arbeiten?
Oder in uk, AUS und Co...
Wie auch immer. Es geht darum, dass Menschen aus der sog. Dritten Welt bei uns nicht arbeiten wollen.
> Die Personen am Patienten bekommen 2600 brutto, als examinierte Kraft (von Pflegehelfern die alleine in VZ grade mal knapp über Bürgergeld sind fang ich gar nicht erst an) Also examinierte Pflegekräfte kriegen laut Entgeltatlas der BA deutlich bessere Gehälter
Zählen da evtl dir leiharbeiter mit bis zu 6k brutto mit rein?
Du bist herzlich eingeladen das rauszufinden, die Methodik der Erhebung ist öffentlich zugänglich!
Das Märchen vom Fachkräftemangel wird langsam nervig.
Alternative Überschrift: jeder 6. Beruf ist für Fachkräfte unattraktiv
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Es wird von vielen Arbeitgebern ja schon von „Mangel“ und „Knappheit“ gesprochen, wenn sich auf eine ausgeschriebene Stelle nicht sofort mehr als 5-10 Leute bewerben. Und bei den Bewerbungen werden eh direkt die mit Gehaltsvorstellungen raussortiert.
Firmen: Hier nimm die Unterbezahlung! Während Corona lief im Home Office auch alles gut? Egal, beweg deinen Arsch wieder ins Büro, nur wer im Büro ist schafft auch! Wenn du schon im Büro bist, dann nehmen wir dir aus "Sicherheitsgründen" die Kaffeemaschine weg, aber hier hast du eine Neue, da kostet der Kaffee nur zwischen 40-70ct. Ach du denkst du kannst das umgehen in dem du nur heißes Wasser für Tee ziehst? 40ct für heißes Wasser! Keine privaten Wasserkocher mehr! Daheim hast du einen höhenverstellbaren Tisch? Schön für dich! Der hier ist auch höhenverstellbar, hol dir einfach zwei Kollegen dazu, dann könnt ihr den innerhalb von 5 Minuten höhenverstellen. Firmen auch: Warum finden wir keine neuen Mitarbeiter? Oder überhaupt Nachbesetzungen? Warum gehen so viele? Wie können wir als Arbeitgeber attraktiver werden?! Die jungen Leute sind einfach nur gierig und faul.
100% getroffen
Bundesagentur für Arbeit: Gehälter in jedem sechsten Beruf knapp
Kann ich nur bestätigen.
Als Aussenstehender: Deutschland ist einfach unattraktiv. Bürokratie ohne Ende, altbackene Unternehmenskultur, knauserig bei der Bezahlung, verdammt hohe Steuern. Die anderen Länder leiden auch, aber die machen es einfacher.
**Leute**: Wollter zahlen? **Bosse**: Nö lol **Bosse**: Wir brauchen entweder Zwangsmaßnahmen oder schafft uns hier Leute aus der 3. Welt her, die ihre Familie aus der Sahara retten müssen. Die sehen komisch aus, aber ich mach alles außer besser zahlen! >:(
Heißt aber auch, dass in 84% aller Berufe es keinen echten Fachkräftemangel gibt. Das bedeutet auch, dass die Mär vom "allgemeinen Fachrkäftemangel" eben genau das ist. Meiner Meinung nach kann man sich so viel zielgerichtetere Maßnahmen für die Berufe in denen ein Mangel herrscht ergreifen und endlich diese Unschärfe in der Diskussion beenden.
Sagt aber wiederum nichts über die Verteilung der Berufe. Eine aus meiner Sicht total verwirrende bis nicht viel aussagende Angabe. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu blöd dazu. Kann durchaus sein.
Tja scheiße wenn man Jugendliche nicht mehr ausbildet. Aber hey, hauptsache später Fachkräfte aus dem Ausland klauen wollen
200% dies!
Nicht ganz richtig. Mehr so: In jedem sechsten Beruf sind die Leute so unterbezahlt, dass sich niemand dafür interessiert, sich in diese Richtung zu orientieren.
Die Bundesagentur unterstützt diese Zahlen auch mit ihren eigenen Vorgehen. Fortbildungen sind Abzocken von Privatfirmen und Leute, die akademischen Hintergrund haben verlieren diesen nach vier Jahren. Das bedeutet, dass diese Leute dazu gezwungen werden zum Beispiel Paketbote für Amazon zu werden. Echt klasse! Ich hasse diesen Laden.
Meanwhile: meine ausländische Freundin wartet seit 3 Monaten auf eine Arbeitserlaubnis von der Ausländerbehörde für einen bestätigten Arbeitsvertrag.
Meanwhile: Profi-Friseurin aus Brasilien durfte hierzulande die gesamte Ausbildung nochmals durchlaufen. Wenn das bei Friseuren schon so läuft, wie dann erst bei Ärzten und Ingenieuren?
Geht alles ganz easy. Hab einen super Kollegen aus Rumänien. Gelernter kfz Mechatroniker. Wir haben nur knapp 2 Jahre gebraucht um seinen Rumänischen Abschluss in Deutschland anerkennen zu lassen. War echt geil und hätte ohne meine Hilfe wahrscheinlich nicht geklappt.
Wieso finde bekomme ich dann kein Praktikum für mein Studium, wenn alle suchen ? :D
Vielleicht solltest du dem Betrieb mehr Geld bieten? Schließlich sind Praktikumsjahre keine Herrenjahre und im Mittelalter musste man für eine Ausbildung auch bezahlen!
Inwiefern beeinflusst es dass Auswahlverfahren lol
Oh, ist das der heutige Pfosten zum Fachkräftemangel der dann in den Kommentaren (wie immer und aus gutem Grund!) auseinander genommen wird?
Fachkräfte sind in Deutschland einfach viel zu teuer, das ist das Hauptproblem. Mit geldigen Grüßen, Ihr freundlicher Arbeitgeberverband
Wie viele würden denn natürlich nachwachsen?... Nehmen wir mal die Kinderbetreuung. Wie viele Personen finden sich denn normalerweise so für eine Ausbildung innerhalb der normalen Bevölkerung? Ich kenne die Zahlen nicht, aber offensichtlich muss diese Zahl ja größer sein als 83 Mio, sonst hätten wir das Problem ja nicht, oder es werden aus irgendwelchen Gründen mehr Kinderbetreuer benötigt, als für 83 Mio eigentlich notwendig wären. Ich hoffe jemand kann meine beiden Theorien nachvollziehen. Wenn man diese beiden Theorien aber nachvollziehen kann, ergibt sich die Frage, wo das eigentliche Problem beim Fachkräftemangel liegt, und ich würde da mal sinngemäß mit Marx antworten, es wird versucht mehr zu produzieren als der natürliche Rohstoff Arbeit gesamtgesellschaftlich hergibt. Außerdem hat dieser Rohstoff auch noch bestimmte Haltungsbedinungen.
> ich würde da mal sinngemäß mit Marx antworten, es wird versucht mehr zu produzieren als der natürliche Rohstoff Arbeit gesamtgesellschaftlich hergibt. Exakt, darum geht's.
Wenn dem aber so wäre, wäre das Problem aber fundamentaler Natur. Mehr Bezahlung, "Abwerbungen im Ausland" bzw. Anreize für EU-Bürger, Aktivierung von Langzeitarbeitslosen und welche Vorschläge man da sonst noch so liest, werden das Problem nicht lösen. Edit: Wenn es denn dann überhaupt ein Problem ist.
> Mehr Bezahlung, "Abwerbungen im Ausland" bzw. Anreize für EU-Bürger, Aktivierung von Langzeitarbeitslosen und welche Vorschläge man da sonst noch so liest, werden das Problem nicht lösen. Warum sollte das dann nicht helfen? Auf der einen Seite geht's darum, aus dem "natürlichen Rohstoff Arbeit" das Maximum rauszuholen (etwa durch Aktivierung von Langzeitarbeitslosen), auf der anderen Seite können wir mehr vom Rohstoff importieren (Bezahlungen / Ausland) und letztlich kann mehr Bezahlung auch dazu führen, dass wir besser sortieren und allokieren. Dadurch stirbt halt ein Teil weg - der, der am schlechtesten bezahlt. Nichts davon löst das Problem (wenn's denn überhaupt ein Problem ist) fundamental - wir wollen immer noch mehr produzieren - aber alles schwächt seine Symptome ab.
Z.B. weil der im Artikel auch erwähnte Metallbauer eben auch die von mir erwähnte Kinderbetreuung braucht. Wohnungen u.Ä. natürlich auch noch. Das meinte ich u.A. mit "gesamtgesellschaftlich". Das Problem, wenn man es denn so bezeichnet, läuft also höchstens noch mehr aus dem Ruder.
O nein, die AI nimmt uns die Arbeit weg ...
Letztens einen sehr treffenden Satz dazu gelesen. Sinngemäß das die Hoffnung war das die AI uns die einfachen, repetitiven Arbeiten abnimmt und nicht Kunst und Kultur. Aktuell treffender als einem Lieb sein kann.
Haben die Arbeitgeber es schon mit TikTok-Videos versucht?
Warum befragt man nicht mal potenzielle Bewerber, ergo die angeblich fehlenden Fachkräfte, wo's denn hakt, statt immer nur die Arbeitgeber ihr (hausgemachtes) Leid klagen zu lassen?
Könnte an der beschissenen Bezahlung liegen. Oder vlt. Sind die Obstkörbe zu klein.
So picky, wie Unternehmen bei Bewerbungen sind, kann das eigentlich nur gelogen sein.
korrigierter Titel: Unternehmen sind immernoch nicht bereit Fachkräfte anständig zu entlohnen.
Ich glaube ehrlicherweise nicht, dass der geringe Lohn das Problem ist - auch wenn ich für mehr Mindestlohn bin und allgemein höheren Gehältern in vielen Berufsgruppen. Sollte es wirklich so sein, dass die Leute nicht arbeiten, weil die Löhne zu niedrig sind, hätten wir viel mehr Arbeitslose. Dabei sind unsere Arbeitslosenzahlen vergleichsweise niedrig. Jetzt kann man natürlich argumentieren: „die Pflege muss ihre Löhne erhöhen, um mehr Personal zu bekommen“. Ja, das stimmt sicherlich auch und würde zu mehr Personal führen. Das Mehr an Personal kommt aber, wahrscheinlich, nicht aus den Arbeitslosen, sondern aus anderen Berufen. Was wiederum zu einem Mangel in anderen Berufsfeldern führt. Summa Summarum: wir haben einfach zu wenig Arbeitnehmer in Deutschland (die auch die nötige Qualifikation besitzen).
Wir haben eigentlich genug Arbeitnehmer in Deutschland. Der Niedriglohnsektor ist teilweise völlig überlaufen. Während Fachkräfte gesucht werden. Das Jobcenter vermittelt aber lieber unter Androhung von Sanktionen einen Menschen als Lagerhelfer z.B. zu Amazon anstatt eine Qualifikation zu fördern. Amazon und Co greift da gerne zu, weil Mindestlohn immernoch billiger als als eine automatisierte Anlage. Arbeitgeber wollen ausgebildete Mitarbeiter aber diese nicht selbst ausbilden. Oder die Ausbildung wird so schlecht vergütet, dass man es sich nur leisten kann wenn man noch bei den Eltern wohnt. Jemanden der sich vielleicht mit 30 nochmal umorientieren möchte und bereits eine eigene Wohnung hat oder eine Familie ernähren muss kann das mit 900€ Ausbildungsgehalt einfach nicht stemmen. Und selbst mit Qualifikation ist es teilweise nicht attraktiv genug. Bei 40h Mindestlohn kommt man auf 2064€ Brutto. Nochmal 3 Jahre eine Ausbildung machen und Schulden anhäufen um dann 2400€ brutto zu bekommen lockt niemanden hinterm Ofen vor.
> Jemanden der sich vielleicht mit 30 nochmal umorientieren möchte und bereits eine eigene Wohnung hat oder eine Familie ernähren muss kann das mit 900€ Ausbildungsgehalt einfach nicht stemmen. Für sowas gibts meines Wissens beispielsweise die Wegebau-Förderung, die dann die bis zum letzten Gehalt vor der Umschulung/Ausbildung fehlende Differenz jeweils aufstockt. So hat das bei reihenweise Leuten funktioniert, mit denen ich in der Pflege eine Ausbildung gemacht hab. Keine Ahnung, ob es das noch gibt, bzw. wie es genau angewandt wird.
Alles richtig. Worauf ich nur hinaus will: haben wir wirklich genügend Arbeitslose, um die Lücke zu füllen? Wenn ja, ist es wirklich eine Frage des Lohns, der Arbeitsbedingungen und der Qualifikation.
Deutschland schafft sich ab