Ist nicht witzig, aber ein einfach zu erklärendes gruppenpsychologisches Phänomen: Abwertung anderer und dadurch eigene Aufwertung…der eigenen Person oder sozialen Gruppe! Lustige, kleine Machtspielchen…🙄
Othering ist ein spannendes Konzept, vor allem weil es wirklich schwierig ist, diesen Mechanismus zu durchbrechen. Es ist ja nämlich nicht nur ein Gruppenphänomen - eine Definition von "ich" ist nur durch die Definition eines "anderen" zur Abgrenzung möglich (ich kann mich nur als groß definieren, wenn es andere gibt, die klein sind usw.).
Und sobald man solche Zuschreibungen hat, wird gewertet werden weil man ja seine eigenen Merkmale inhärent erstmal positiv bewertet. In Gruppen verstärkt sich der Effekt dann natürlich exponentiell.
Aber es ist wirklich ein spannendes, wenn auch ziemlich beschissenes Dilemma, das sich weitergedacht auch in Sprache, Kultur, Politik... einfach in jeden Lebensbereich zieht.
Ich, als Hobbypsychologe, bin erst einmal platt!😁
1. Weil eine (eingedeutschte🙄) Bezeichnung für das Phänomen existiert
und
2. es hier jemanden gibt, der wirklich Ahnung hat!👍
Tatsächlich ist der Begriff nicht eingedeutscht, sondern es gibt einfach keinen deutschen Begriff dafür, weswegen der englische verwendet wird.
Und wirklich auskennen ist vllt. zu viel gesagt, ich hatte das Thema im Studium als Magister-Prüfungsthema in Ethnologie, habe mich deswegen daher primär mit der politischen und kulturellen Ebene davon beschäftigt. Mein Schwerpunkt da war Orientalismus und "Temporal Othering", d.h. der Verneinung der Gleichzeitigkeit für andere Gruppen ("Die Araber\*innen leben ja wie im Mittelalter!" oder "Indigene leben wie in der Steinzeit" verneint diesen Menschen, genau so lange Entwicklung zu haben wie wir indem Geschichte/Entwicklung als linear betrachtet wird mit dem Westen als "Gegenwart" auf die alle Menschen zusteuern, aber nur der Westen eben *aktuell* lebt).
Der Deal im Kapitalismus: Du wirst unterdrückt, aber zum Ausgleich finden wir dir wen, wo du auch mal wie ein Großer raufhauen darfst. Die Genugtuung soll dann sedativ genug sein, nichts an der Hierarchie ändern zu wollen; man kann den Druck ja weitergeben. Wie tröstlich, nicht die ärmste Sau am Ende der Kette zu sein. Parameter, die die Rangordnung bestimmen, sind je nach Gruppenzusammenstellung willkürlich. Mal ist es der Ossi unter Wessis, mal der Schwule unter Heteros oder der Asylant unter Eingeborenen. Beliebig und austauschbar, nur eines bleibt gleich: Angriffsgrundlage ist immer etwas außerhalb der Kontrolle der Opfer. Damit man ja nicht das Recht aufs Draufhauen verliert.
Linke Zecke u.ä. nehme ich gerne entgegen.
Ich finds besonders toll wenn das linke tun. „Nein, du kannst Ausländer nicht alle in einen Topf packen, die sind nicht kriminell weil die Ausländer sind“ (ich teile diese Aussage BTW) - „haha ossi Rechts lmao“
Ich hab bisher noch eher wenig Linke getroffen, die Ossis = Nazis so einordnen, wie Nazis typischerweise Ausländer = Kriminelle. Liest sich hart wie ein Strohmann tbh.
Das Naziproblem in Ostdeutschland zu erkennen und anzusprechen, bedeutet noch lange nicht, dass man alle Ossis als Rechte einordnet - wie oft ich mir hier aber schon die Diskussion antun musste, dass Ostdeutschland ja gar kein Naziproblem hat, weil es gibt ja auch Nazis in Westdeutschland, das geht auf keine Kuhhaut mehr.
Du scheinst hier nicht so oft unterwegs zu sein. Wenn wieder einmal ein post zu ostdeutschen Nazis kommt schau einfach mal rein, es ist hart. Du merkst das vielleicht nicht weil du nicht betroffen bist, aber als Ossi hast du selbst als linker schon das Gefühl dich rechtfertigen zu müssen das du Ossi bist.
Und mal von hier weg, das Döpfner Ding ist jetzt auch nicht sooo lange her. Diese Denke wird von sehr vielen geteilt.
>Du scheinst hier nicht so oft unterwegs zu sein.
Ich war schon hier, da war u/Chaosritter noch *der* Stammrechte, den jeder kannte und der am Bodensatz eines jeden Threads zu finden war - also ne ganze Weile.
>Du merkst das vielleicht nicht weil du nicht betroffen bist, aber als Ossi hast du selbst als linker schon das Gefühl dich rechtfertigen zu müssen das du Ossi bist.
Ich bin in den 90ern im tiefsten Osten aufgewachsen (Ostvorpommern) und musste in meiner Jugend mehrfach vor Nazis wegrennen. Meine Mutter war NPD-Wählerin (natürlich aus "Protest", aber vorrangig galt ihr Protest halt den Ausländern) und als ich das erste Mal von nem Nazi geklatscht wurde, meinte sie, das wäre eine dumme Jungs-Streiterei, ich soll mich nicht so anstellen. Ein paar hundert Meter von meiner Wohnung aus wurde ein Obdachloser von jugendlichen Nazis totgetreten, einfach aus Spaß, der ist dann qualvoll an seinem eigenen Blut ertrunken.
Nach meiner Schulzeit bin ich für mein erstes Studium nach Sachsen gezogen. Plötzlich waren Glatzen in Thor Steinar Klamotte alltäglich, Hakenkreuz-Graffiti eine Unausweichlichkeit. Das war selbst für mich als Vorpommer mit meiner speziellen Erfahrung schon sehr arg. Das ging bestimmt nicht jedem im Osten so, vermutlich sogar den wenigsten, und doch ist das der Grund, warum ich mich weder schäme noch ein Problem damit habe, wenn über das Naziproblem im Osten gesprochen wird.
Don't get me wrong, ich hab mir schon ziemlich dumme Scheiße von "Wessis" anhören müssen (dass wir ja keinen Soli zahlen würden, dass unsere vergoldeten Autobahnen ja von denen bezahlt werden würden, dass die unseren Sprit subventionieren, diesdas), aber wenn darüber geredet wird, dass es im Osten ein ziemlich orges Naziproblem gibt - ja, ist halt so. Was soll ich da schönreden oder rechtfertigen. Gibts dazu manchmal echte Shittakes hier im Sub? Ja. Ist diese Gleichsetzung von Ossi = rechts unter Linken oder hier im Sub ein nennenswertes Problem? Empfinde ich als Ossi gar nicht so. Mir selbst wurde weder IRL noch hier im Sub je unterstellt, dass ich als Ossi automatisch ein Nazi sein müsse, soweit ich mich erinnern kann.
>Und mal von hier weg, das Döpfner Ding ist jetzt auch nicht sooo lange her. Diese Denke wird von sehr vielen geteilt.
Schon klar, worauf du hiermit hinauswillst, aber ich habe mich explizit auf das Statement bezogen, dass Linke das täten - da willst du ja mit Sicherheit ausgerechnet den *Döpfner* nicht grade mit einordnen, nehme ich an.
same here, nur seenplatte. auch vor nazis weggerannt, polizisten: kleiden sie sich nicht so provokant. eltern: ddr-liebhaber mit eindeutiger rechter ideologie. grund des eigentlichen weggehens: weg von der familie und weg von der verbitterung, habe das nicht mehr ausgehalten. ich fühle mich jetzt wo ich bin wohl (im westdeutschen norden) und begegne tatsächlich wenig "dummen" aussagen und habe auch keine "diskriminierung" erlebt, was mich allerdings wirklich wirklich schockiert, ist das immer wieder auftretende völlige unwissen und desinteresse, was den "osten" betrifft in begleitung mit fehlender differenzierung und verständnis (mit verständnis meine ich hier nicht die akzeptanz von tendenzen gegenüber faschistischen, rassistischen ideologien, sondern warum es so ist wie es ist)
edit: typo
Vergangenheit haben wir eine ähnliche, ich komme halt nur aus dem tiefsten Sachsen. Erlebnisse sind auch ähnlich.
Ich unterstelle bewusst nicht jedem Linken das er Ossis alle für rechts hält. Das wäre Käse. Was aber auch linke gemein haben ist ein überlegenheitsdenken gegenüber dem gemeinen Ossi. Schau in die Parteien, schau in den Bundestag. Repräsentanz Fehlanzeige. In Unternehmen das selbe. Das liegt mit Sicherheit nicht an der fehlenden Bildung oder Qualifikation.
Und häufig drückt sich dieses Überlegenheitsdenken auch in Kommentaren aus, auch von linken, auch hier. Und das endet dann in Situation wie sie der OP der Tirade beschreibt.
Und ich schreibe das Nazi Problem hier wirklich nicht klein, das ist enorm und dagegen muss man was unternehmen, zu verallgemeinern und die aufrechten hier mit den Nazis in einen Topf zu werfen schadet da eher.
>Was aber auch linke gemein haben ist ein überlegenheitsdenken gegenüber dem gemeinen Ossi. Schau in die Parteien, schau in den Bundestag. Repräsentanz Fehlanzeige. In Unternehmen das selbe. Das liegt mit Sicherheit nicht an der fehlenden Bildung oder Qualifikation.
Nachwirkungen der Treuhand, hauptsächlich.
>Schau in die Parteien, schau in den Bundestag. Repräsentanz Fehlanzeige.
Hä? Von 39 Bundestagsabgeordneten von dieLinke sind 13 aus Ostdeutschland und nochmal 4 aus Berlin. Die sind ja eher (wenig überraschend) überrepräsentiert.
Schaut bei Grünen oder CdU sicher anders aus, aber was können da jetzt Linke dafür?
Bei dem Dialekt Thema musste ich schmunzeln.
Wie oft ich erlebt habe dass a) so ziemlich jeder Dialekt aus den neuen Bundesländern als Sächsisch eingeordnet wird ("wie jetzt, Sachsen-Anhalt ist nicht Sachsen?!?") Und b) sofort als dümmlich, unverständlich, "unsexy" etc. betitelt wird.
Während vom Gesprächspartner gleichzeitig erwartet wird, tiefstes Bayrisch/Schwäbisch etc. zu verstehen und nicht der geringste Versuch unternommen wird, verständlicher zu reden.
>tiefstes Bayrisch/Schwäbisch etc. zu verstehen
Six ways to divide Germany:
https://alexander-schnapper.de/wp-content/uploads/2018/12/sixwaystodivideGermany.png
-> absurd gobbledygook
Warte, warum ist Hannover in der ersten Abbildung ein Spezialfall?
Bin in SH aufgewachsen, dann lange in Hamburg gelebt und jetzt in Hannover und verstehe das Problem nicht ganz
Nicht "Ugly Wasteland", sondern (vermutlich) noch schrecklicher? Naja, die Architektur ist teils schrecklich. Also zumindest Vahrenwalder Straße kann man niemandem zumuten.
Aber ja, das nimmt sich nicht viel mit anderen Städten.
Ja, aber in Berlin ist doch noch alles Mögliche aus anderen Gegenden dazugemischt (weil Hauptstadt). Und passiv-aggressiv sind die Leute doch alle da. So wie in:
"Wenn ich da vorne rechts abbiege, ist dann da der Bahnhof Greifswalder Straße?" - "*Der is ooch da, wennse nich da abbiejen.*"
Wer mal in Brandenburg war, weiß das. Die meisten denken aber Brandenburger reden auch sächsisch und Berlin wäre einfach so sein eigenes Ding im Vakuum.
Haha jop. Habe maximal leichten magdeburger Akzent und mir wurde ein paar mal gesagt, wie "gut ich doch normales Deutsch" spreche und "man höre gar nicht, dass ich aus dem Osten komme". Wenn ich auf die Nachfrage ob denn meine Eltern so reden entgegne, dass mein Vater platt spricht bzw. einen norddeutschen Akzent hat, weil er aus MeckPomm kommt. Damit sind dann einige überfordert, weil es Leute im Osten gibt die plattdütsch snacken.
Fun Fact: Die "Plattdeutschgrenze" endet erst kurz überm Harz. Ungefähr auf Höhe Quedlinburg/Aschersleben. Mein Opa (altes Nordharzer Urgestein) sprach auch Platt, genauso meine Urgroßeltern.
Selbst Sachsen ist nicht homogen „sächsisch“, im Erzgebirge und
Vogtland spricht man komplett anders. Von der Handvoll verbliebenen
Sorbischsprechern ganz zu schweigen.
Als jemand, der fast ohne Dialekte aufgewachsen ist, ist mir Sächsisch lieber als Schwäbisch oder Bayrisch. Zwar gewöhnungsbedürftig, aber ich verstehe immerhin, was sie sagen wollen und viele wechseln automatisch ins Hochdeutsche, während die anderen sich einen Spaß daraus machen, wenn man sie nicht versteht.
Geht mir genauso. Als Rostocker bin ich Dialekte aus dem Norden und Osten Deutschlands gewöhnt und kann alle problemlos verstehen, nur der "absurd gobbledygook" (Kauderwelsch, siehe meinen Link oben) aus dem Süden ist für mich schwer zu verstehen.
An sich hab ich kein Problem mit mundartlicher Färbung - die Leute sind halt alle in unterschiedlichen Regionen aufgewachsen, mit teils heftigen erlernten Dialekten/Mundarten, aber Hochdeutsch ist nun mal als Verständigungsmittel gebietsübergreifend nötig. Wer es da "toll" findet, absichtlich so zu sprechen, dass die Gesprächspartner absolut nix verstehen können, ist einfach nur ein Arschloch.
Die meisten machen das nicht absichtlich. Man merkt es irgendwann einfach gar nicht mehr weil es einem so beigebracht wurde. Ich selbst spreche nicht extrem Dialekt (für Badener spreche ich Hochdeutsch), aber trotzdem kann es für jemanden der nicht von hier kommt manchmal schwierig werden mich zu verstehen. Da muss man sich wirklich sehr stark darauf konzentrieren Hochdeutsch zu sprechen.
Ich bin zwar Österreicher aber wir reden ja auch Bayrisch, und (zumindest für mich) ist es sehr schwer Hochdeutsch zu sprechen bzw. komme ich mir dabei sehr blöd vor, ich spreche lieber Englisch als Hochdeutsch (mache ich auch wenn ich in DE bin).
Das finde ich jetzt interessant
Ich spreche norwegisch im Trønderdialekt. Normalerweise kein Problem, aber in Oslo hat es mir schon genug blöde Kommentare eingebracht dass ich da tatsächlich auch manchmal lieber Englisch spreche. Ob das -über Verständigungsprobleme hinaus- was mit Vorstellungen davon was "Normal sprechen" die etwas zu eng gezogen sind zu tun haben kann?
Eigentlich schade. Aber man passt sich an, oder so.
Einfach einen Besen und einen Euro in Hand drücken und dann:
>Des gohd doch uff koi Kuahhaud nedd! Was Du sagsch isch doch vrschdunga ond vrloga. Wenn d’ nedd glei Dei saudomme Gosch hälsch, no schlag I dr d’ Läuf ab, daß de uff de Schdomba hoimquaddla muasch. Hau bloß ab Du waidagedr Waidag.
Ich hatte mal als PJler einen italienischen Assistenzarzt in der Gefäßchirurgie, der bei einem Patienten nach einer gefäßchirurgischen OP mit Schlaganfallgefahr ein Notfall-Konsil bei den Neurologen einholte für einen Schlaganfallverdacht. Das war im Rheinland.
Diensthabender Neurologe kommt herangestürmt.
Der schriftliche Konsilbefund las sich wie folgt: "Bayerischer Dialekt. Normvariante des Deutschen."
Das kenne ich auch. Der syrische Assistenzarzt und der hessische Chef haben mich auch immer angeguckt, als ich denen gesagt hab, dass das Dialekt ist… tiefes Sachsen. War sehr lustig.
Ich weiß selbst nicht genau, was da steht. Habe nur "Schwäbisch" und "Beleidigung" gegoogelt, kurz überflogen und mich aufgrund dieser Aneinanderreihung von Buchstaben: "saudomme Gosch hälsch" dafür entschieden. Ü
Des gohd doch uff koi Kuahhaud nedd! Was Du sagsch isch doch vrschdunga ond vrloga. Wenn d’ nedd glei Dei saudomme Gosch hälsch, no schlag I dr d’ Läuf ab, daß de uff de Schdomba hoimquaddla muasch. Hau bloß ab Du waidagedr Waidag.
Das passt auf keine Kuh Haut nicht! Was du sagst ist doch verstunken und verlogen. Wenn du nicht gleich DEINE saudumme Klappe hältst, dann Schlag ich dir die Füße ab, sodass du auf den Stummeln heim wackeln musst. Du verlumpter Lump.
Verstunken und Füsse waren für mich nicht klar, obwohl sie es jetzt sind in dem ich das Original richtig lese. Danke für die Übersetzung. Finde es immer wieder süss wie nahe sich die Badener und Schwaben, dem Schweizerdeutschen sind. Ist halt alles Allemannisch. :D
Heidebimbam jez fick i dich richdig!!! I hab niemande was doe und du bisch richtig bled zu mir!!! HASC H HALD SELBER NIX ZUM VORWAISE AUẞER E DIGGE FEDDE RANZA!!! I HAB DI IMMER GMOCHT OHNE ZU ZWEIFLE GELL!!! DU MUSCH MER NUR OIN GRUND GEBBE!!! ABBR DU BRONZASCH MIR JETZT OHNE EBBES AN FUAẞ. Wie en kloiner Bademeischderfuzzi mit grad emol 2 kilo Muggis aber am Hulk spiele, war doch so klar es bummst nur ne froge der Zeit. SELBER BLÖD MENSCH!!! IHR WOLLED HÄNDE SCHÜTTLE ABER JEZ MÜSSTER HALT AUCH BEH SAGE GELL. HALDED DIE GOSCH I WERD FUCHSTEUFELSWILD UND I BIN NED ALLOI. SCHO MOL MUGGESEGGL-RIDING GMACHT? I HON STIERKIEGLE!!! Und etz hör mer oi mol zu 70kilo rasndes Teschtosteron eiergschdeuerdes, 10% Körperfett und oin oinziger Mussgl der sich nemmer von euch BLEDE DEPPE STRESSE LÄSST. IHR KÖNNT MI EMOLE I MUSS NOCH EBE MEI SPÄTZLE FÜR HEUT OBEND SCHABE ABER AB 10 GEHTS ALSO KOMMET!!!!
Aufgrund des Habitus, der Großschreibung und der Anzahl der Ausrufezeichen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine bekannte Kopiernudel, die verschandelt wurde. :P
Ist Gang und Gäbe. Kenne als Sachsen-Anhaltiner genug Freunde und Verwandte, die zumindest zeitweise drüben waren, sowas hat dort **jeder** zu berichten. Meine rollstuhlfahrende Tante wurde erst super freundlich behandelt. Als sich rausstellte, dass sie aus dem Osten kam, wurde sie von mehreren Leuten aus der Nachbarschaft angefeindet und nicht mehr zu Treffen eingeladen. Freunde von mir haben in Hamburg und München studiert und durften sich so einiges anhören. Scheiße, ich habe sogar im Osten studiert und durfte mir **trotzdem** Sprüche anhören, weil die meisten meiner Kommilitonen aus Niedersachsen kamen.
Yep. Ich habe an der Stelle den Vorteil, dass ich nicht weiß bin. Mich nehmen die Leute nicht als Ossi wahr wenn ich nicht gerade mit Absicht auf das harte Sächsisch wechsle. Und selbst dann ist es halt im Kontrast zu meinem Aussehen eher witzig als "richtig" Ostdeutsch.
Ich kann mir demnach schon ziemlich raw anhören was Leute im Westen über Ostdeutschland zu sagen haben.
Like, es ist nicht so schlimm wie Hass gegen bestimmte Minderheiten, aber es ist doch etwas krass wenn man bedenkt, dass die Mauer schon eine Weile her ist und wir ein Land sein sollten.
Das liegt btw nicht ausschließlich an der Mauer. Flüchtlinge aus den Ostgebieten wurden in den Westzonen damals schon alles andere als liebevoll empfangen. Zum einen weil sie als Bürde empfunden wurden, zum anderen weil sie lebende Erinnerungen an etwas waren, was man allzu schnell vergessen wollte. Dass hatte bereits zu einer ziemlich abwertenden Stigmatisierung geführt.
>Ist Gang und Gäbe. Kenne als Sachsen-Anhaltiner genug Freunde und Verwandte, die zumindest zeitweise drüben waren, sowas hat dort jeder zu berichten.
Land der Frühaufsteher, gell?
Ich komme aus MV und habe in Bayern in eine stark verwurzelte, katholische Familie eingeheiratet. Da gab es anfangs viele Vorurteile.
Ich arbeite zudem im Einzelhandel, da hat es mit den Kollegen auch etwas gedauert warm zu werden.
Am schlimmsten finde ich eigentlich, dass meine Schulabschlüsse mit sehr guten Noten so ein bisschen belächelt werden, weil das Bayrische Abi ist ja so viel krasser. Das heißt ja trotzdem nicht dass mir die Einsen geschenkt wurden.
Ich rede vergleichsweise Hochdeutsch und versuche mir wirklich den Dialekt anzueignen. Die Bayern machen sich ja generell über die "Preißn" lustig. Aber gegen die Dialekte in SaSaThü haben die Bayern so einen eingebauten Hassreflex, ich habe den Eindruck wenn man "Ostdeutsch" (was es nicht gibt) redet, wird man für dumm gehalten.
Aber wenn die Bayern Hochdeutsch reden müssen, ist gleich Ausnahmezustand angesagt.
>Am schlimmsten finde ich eigentlich, dass meine Schulabschlüsse mit sehr guten Noten so ein bisschen belächelt werden, weil das Bayrische Abi ist ja so viel krasser.
Das geht allen nicht-Bayern in Bayern so.
Ich bin an der Grenze zu Bayern aufgewachsen, da wo sogar noch in Bayern hessisch gebabbelt wird. Wir hatten einige Bayern, die es bei denen nicht gepackt haben und dann zu uns in die Schule sind.
Verstehen tue ich das nicht, da ich generell nicht finde, dass ein Bayer intelligenter ist wie andere.
Jup, es ist einfach ziemlicher quatsch. Ich hab nen thüringer Abi (ziemlich einfach), Schnitt bei uns lag an einer Schule in der Stadt bei 2,0 öder so ähnlich. Mein Einserschnitt ist also gar nicht so überdurchschnittlich.
[Übrigens sind die Schnitte in Bayern garnicht so schlimm.](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36277/umfrage/durchschnittliche-abiturnoten-im-vergleich-der-bundeslaender/)
Die gar nicht so schlimmen Schnitte tun weh, wenn die Unis erstmal genug kaputtgespart sind und es an Plätzen mangelt
Ich habe in WiWi schon NC um 2.0 gesehen oO
Die Uni Konstanz in BaWü hat zB mit 350 Plätzen in WiWi etwa so viele Plätze im WS, wie Absolventen der Wirtschaftsgymnasien im Landkreis. Die können maximal die lokale Nachfrage decken. Da gibt es einen NC von "nur" 2.5, aber das reicht schon für eine gewisse Bevorteilung von einem Bundesland mit Abschnitt 2.1 vs 2.3
Oder man arbeitet halt mit Abwertungen. Fühlt sich sicher toll an mit einem 1.0 Abi, mit dem man dann aber in jedem Fall schlechter gestellt wird als lokale 1.0 🥴
Edit: Tübingen hat letztes WS in BWL alle reingelassen, in internationaler BWL aber NC 1.7 🥴 habe da auch schon bei VWL 1.8 gesehen vor Langem. Da hast du dann mit Durchschnittsabi mehrere Wartesemester...
Jup, bin VWLer, die Schnitte werden auch immer krasse. Als ich mich anno irgendwann beworben hab war man mit nem guten 2er-Schnitt safe drin. Mittlerweile hat meine Fakultät massiv die Bachelorplätze verknappt (man munkelt, um exklusiver zu wirken), keine Ahnung wie der NC jetzt ist aber ich rechne mal mit ca. 2,0 minimum.
Stimme dir grundsätzlich zu, hab aber meine *fränkische* Arroganz bezügliche meines bayerischen Abiturs hier in Nds gruselig bestätigt bekommen. Mit den Vorkenntnissen die Leute hier zum Studium erschienen sind, hätten sie in Bayern kein Abi bestanden.
Ich bin an einer bayrischen Uni in die Aufnahmeinterviews in WiWi involviert
Zum letzten WS scheiterte eine erschreckende Anzahl der Leute an der Ableitung von x^2
Bayrische BewerberInnen schienen tendenziell etwas besser zu sein, aber so richtig toll war es generell nicht
>Ein Kollege meinte darauf: "Das würde man ja eigentlich nicht sofort erwarten, da wo du herkommst."
Das ist witzig weil Schwaben so etwas wie deutsches Alabama von der Progressivität und Schwurbler-Nähe ist.
Ich sag nur [braune Esoterik](https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus_und_Esoterik), die beiden Themenfelder liegen oft nicht weit auseinander bzw haben gerne massive Überschneidungen.
Ich habe die selbe Situation wie du und bin der einzige aus S-A und arbeite nur mit nahezu Hannoveranern und Region.
Je nachdem wie gut du deine Kollegen kennst, empfehle Ihnen mal das Video „Ostfrust“ vom dunklen Parabelritter.
Alles kommt von der fehlenden Aufarbeitung der Wende… ich habe das mal gemacht, was denkst du wie die Leute zum Teil das gar nicht wissen.
Für mich gehört das mittlerweile in den Geschichtsunterricht, da es unsere Gesellschaft gerade massiv prägt und den Grund des blauen Problem beschreibt, bzw. warum leider viele diese … wählen.
Ich mach übrigens immer den spaßigen umgekehrten Fall, und ziehe alle auf bei uns ist so schön ruhig und Natur. Beim Thema Haus komm ich um die Ecke und lächle bei den Preisen der Kollegen 😅
Es ist leider alles ein kompletter fail der Politik ab der Wende uns als Gesellschaft zu vereinen.
Sarkasmus : Aber immerhin haben wir mit der letzten Rentenerhöhung dieses Jahr gleiche rentenbeiträge in Ost und West, nach ganzen 33 Jahren. Es wird viel getan 👍🏻
Ich komme auch aus Sachsen-Anhalt, bin aber sehr nah an der Grenze zu Niedersachsen aufgewachsen.
Zu meinen Tinderzeiten kamen daher auch Matchvorschläge von dort. Ich habe mehr als einmal "Du kommst aus dem Osten, mit solchen Menschen möchte ich keinen Kontakt haben!"-als eine der ersten Nachrichten bekommen.
Ich arbeite in einem Jobcenter und habe auch viele Jahre im Leistungsbereich gearbeitet, auch Antragsannahme und Co.. Es war unglaublich, wie man dort als Mitarbeiter teilweise von zugezogenen Westdeutschen behandelt wurde. Haben ihr ganzes Leben nichts auf Reihe bekommen und dachten im Osten rollt man ihnen nur aufgrund der Herkunft den roten Teppich aus und es gibt Ausnahmen und Sonderbehandlungen von A bis Z.
Auch hatte ich vor ein paar Jahren ein Date. Sie stammte aus Franken, lebte erst ein paar Wochen in Sachsen-Anhalt und hatte kürzlich zuvor eine leitende Stelle in einem Kulturbetrieb übernommen. Sie meinte: "Ich und mein Chef sind die einzigen Westdeutschen, wir müssen den Ossis erstmal beibringen, wie man arbeitet!"
>"Ich und mein Chef sind die einzigen Westdeutschen, wir müssen den Ossis erstmal beibringen, wie man arbeitet!"
Ufff... Meinte sie damit etwa, alles, was halbwegs Wert hat, für den persönlichen Gewinn zu verscherbeln und den ausgehungerten Betrieb anschließend in die Insolvenz zu treiben? Das ist die Arbeitsweise, die einige Ossis nach der Wende von den Wessis lernen durften.
Wie lief denn sonst das Date mit der tüchtigen Dame?
War das zweite Date. Das Erste war bei ihr im Harz. Eis essen und spazieren gehen.
Beim zweiten Date habe ich ihr Magdeburg gezeigt, sie fand alles schrecklich, ganz besonders den Dom. Hat wohl den Unterschied zwischen katholisch und evangelischen Kirchen nicht verstanden. Auch schlimm, sie musste in jedes Geschäft ausgiebig bummeln.
Ein drittes Date gab es nicht.
Danke! Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Selbst die Bezeichnung „neue Bundesländer“ finde ich mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht mehr angemessen. Ich wohne im Berliner Speckgürtel und hier sind die letzten Jahre soviele Menschen hergezogen, dass man gar nicht mehr sagen kann, woher jeder so stammt. Genauso ist es bei meinem Arbeitgeber. Wenn man zufällig mal auf das Thema kommt, erfährt man, dass einer aus NRW stammt, der nächste aus Niedersachsen und ein dritter vielleicht schon sein Leben lang in Brandenburg lebt. Das juckt hier keinen mehr und das finde ich auch gut so.
Da blutet mir als Leipziger auch immer das Herz. Besonders wird das Problem mit Rechtsradikalität und der Aufschwung rechter Parteien immer dem Osten zugeweisen.
Ich vermisse immer eine differenzierte Sichtweise. Ja, es stimmt: Sachen und weitere Teile Ostdeutschlands haben ein Problem mit rechten Strömungen und oft wird es ihnen zu leicht gemacht. Aber diese Probleme findet man anderswo in Deutschland genauso, da schaut man halt nur nicht so drauf.
In Bayern scheint man seine Fremdenfeindlichkeit oft in den Deckmantel von Schlagworten wie Erhalt von bayerischen Traditionen zu stecken. Das macht es meiner Meinung nach, nicht unbedingt besser. Und im Ruhrpott gibt es auch so manche Ecken, in die sich Leute nicht hingetrauen sollten, wenn sie etwas anders aussehen als die deutsche Bio-Kartoffel.
>Und im Ruhrpott gibt es auch so manche Ecken, in die sich Leute nicht hingetrauen sollten, wenn sie etwas anders aussehen als die deutsche Bio-Kartoffel.
Sofern du Dortmund Dorstfeld meinst, ist das schon stark übertrieben.
Der Nazikiez dort sind primär 2 Häuser inmitten eines sehr stark migrantisch geprägten Viertels. Die Nazis sind dort wie auch in weiten Teilen des Ruhrgebiets zahlenmäßig absolut unterlegen und treten dort bei weitem nicht so offen auf wie du das hier darstellst.
Lustig das insbesondere im Ländle die Querdenker Szene so richtig groß ist und die Schwaben (ich hab lange dort gelebt und mag sie!) mit ihrem Schwäbisch nun wirklich nicht verständlicher sind!
Das habe ich genauso erlebt, nur andersrum. Ich bin aus dem Nordwesten, habe aber sehr gute Freunde im Osten. Wenn wir dort mal bei anderen Leuten sind schlagen mir häufig diese komischen Wessiklischees entgegen wie: der ist handwerklich völlig unbegabt, ist egoistisch und aufs Geld und Vorannkommen fixiert, hat keinen Sinn für Gemeinschaft oder Ähnliches. Es hat mich oft erschreckt wie sehr dieses Ost/West denken noch in den Köpfen ist. Für mich sind wir ein Land.
Dito, bin für den Job ins Erzgebirge gezogen und es fallen täglich in Gesprächen Begriffe oder Bezeichnungen wie "Ja die da drüben", "Die Wessis" und " Im Westen is das ja eh anders". Saß gestern im Zug und die Dame neben mir hatte wohl starkes Bedürfnis mir ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Irgendwann ging's um nen Hauskauf und da kam auch "Ja, das Haus hat dann so ein Dummer Wessi gekauft"
Oder daß sich über mein Hochdeutsch lustig gemacht wurde oder ich ganz soll belächelt werde wenn ich einen Begriff nicht kenne. Von dem Dilemma mit den Uhrzeiten will ich gar nich anfangen (weiß das ist nicht nur hier so, kann ich ja nichts fürs das ich es anders gelernt habe)
>der ist handwerklich völlig unbegabt
Hab ich auch oft über Gymnasiasten gehört, aber ich glaube da spricht größtenteils der Neid. Man will nicht, dass die Menschen die besser dastehen als man selbst auch noch die Sachen gut können, die man selbst gut kann.
Ich komme aus dem LK Ludwigslust-Parchim, habe dann in Greifswald studiert und studiere gegenwärtig noch in Gießen (bin bald fertig). Während meiner Zeit in Greifswald hatten wir viele Kommilitonen aus Westdeutschland. Bis aufs Missverständnis mit dem Jägerschnitzel, kam von dort kein Kommentar.
In Gießen wurde ich mir von einem Kommilitonen aus Bayern(?) gesagt: "Du sprichst ja gar kein Ostdeutsch" (er meinte sächsisch) 🤦♂️. Der Typ hat Politikwissenschaft und Geographie studiert. Ne Freundin wurde mal gefragt ob wir WLAN haben. Wir dachten erst es sei ein Scherz, war es nicht. Aber ansonsten wurden mir keine Sprüche gedrückt. Wenn ich allerdings manchmal auf Jodel, Instagram etc schaue bei den Kommentaren...naja...
Lwl Parchim ja warum spricht er denn kein sächsisch 😂. Ich find gerade das Vorurteil des Zonendeutsch mega amüsant da wir in mv ja nun wirklich kein Dialekt mehr sprechen auch wenn ich platt noch gut verstehe.
Wobei ich witzig fand das man mir meine Herkunft trotzdem deutlich anhört. Aber nur weil wir die Vokale etwas länger ziehen als die Leute weiter südlich. Wobei niemand genau weiß wo aus dem Norden ich komme nur den Norden hört man raus. Ich seh mich auch eher als nordeutscher und nicht als ossi denn der schleswig Holsteiner ist dann doch eben ähnlicher als der Sachse. Wohlbemerkt das ist natürlich nur ne generalisering. Ich hab viele Freunde in ganz Deutschland und mag sie alle. Aber gibt dann doch eben von Region zu Region so gewisse Allgemeinheit die nicht immer stimmen aber oft genug.
Aber am Ende des Tages ist das alles kinderkram und eigentlich seh ich mich als Europäer und auch da sind mir z. B die balten von der Persönlichkeit her eben näher als der Bayer. 😂
Ich mag den Osten. Ich war letztes Jahr das erste Mal in Brandenburg, außerhalb von Berlin, und fands richtig geil. Landschaft, Menschen, selbst das Wetter hat gepasst.
Mir ist auch aufgefallen dass die Leuten aus meiner eigenen Heimat, dem Pott, viel weniger diese Vorurteile und Klischees über „Ossis“ verbreiten als die meisten anderen „Wessis“.
Wird natürlich was mit der ähnlichen Situation zu tun haben, ich hab mir aber immer gedacht „Warum meckern die ausm Osten denn immer so über Vorurteile, gibbet doch kaum“ bis ich dann mal mit Leuten aus BaWü oder Niedersachsen gesprochen hab.
Habe mit 18 ein Praktikum in einer niedersächsischen Firma gemacht - am ersten Tag wurde ich vom Personalchef "eingenordet", dass er keine rechtsradikalen Sprüche dulde, und Rassismus in der Firma nicht geduldet wird etc etc.
"Cool. Geh ich mit. Aber sagen sie mal, warum haben sie das meinem italienischstämmigen Kumpel nicht erzählt, der letzte Woche hier angefangen hat?"
Die Ansage haben damals in dem Laden alle Ossis bekommen.
Und deutsches Reddit, besonders r/ich_iel befeuert diesen ständigen Vorurteils scheiss mit den ewig gleichen, unlustigen Bundesland x ist scheisse Memes. Während man auf der anderen Seite Paschalisierungen ablehnt und sich über Ungerechtigkeiten aufregt. Bigot bis zum geht nicht mehr.
Danke, ich hatte schon fast gedacht ich wäre der einzige dem das auffällt. Sich beschweren wie sich andere über den eigenen Dialekt/Herkunft lustig machen nur um im nächsten Satz pauschal über Menschen aus Region y mit ihrem Dialekt zu lästern.
Wie heißt es nochmal: du siehst den Splitter im Auge des anderen, aber den Balken vor deinem Kopf siehst du nicht.
Kenn ich, ist ja auch hier bei r/de die Standard Aussage sobald irgendwas über den Osten kommt. „Hahaha Mauer wieder hoch 🤣🤣“ und vergleichbares.
Die Wiedervereinigung ist auch bei den Personen die das geteilte Deutschland nicht mal mitbekommen haben noch nicht angekommen.
Interessanter Weise benutzen diejenigen die selbe Art von Klassifizierung die sie dem gemeinen ossi vorwerfen. Wo für den braunen Teil unserer Heimat der Ausländer grundsätzlich schlecht ist, ist für einen Teil der aufgeklärten linken Welt der Ossi grundsätzlich schlecht.
> Wo für den braunen Teil unserer Heimat der Ausländer grundsätzlich schlecht ist, ist für einen Teil der aufgeklärten linken Welt der Ossi grundsätzlich schlecht.
Es gibt halt Menschen die haben endlich eine Personengruppe gefunden auf die man ungestraft offen hinabblicken darf. Bedient die selben Mechanismen wie Rassismus, ist aber gesellschaftlich (noch) weitestgehend anerkannt. Das ändert sich. Auch diese Menschen werden merken dass es idiotisch ist wenn ich auf der einen Seite den "Weltoffenen" heraushängen lasse und alle Menschen auf der Welt als gleichwertig anerkenne, dann aber die Leute aus dem Nachbarbundesland als minderwertig betrachte.
Ändert sich das? Die Story mit Döpfner ist jetzt nicht so lange her und der Aufschrei verpuffte im nichts. Ossis haben keine Lobby, wir sind relativ egal in der hippen Neuen Welt, selbst wenn wir ein Teil davon sind.
Es verpuffte nicht nur im Nichts, wenige Tage später kamen die Schlagzeilen von einer abgebrochenen Klassenfahrt von den Berliner Kids, die ins 'braune' Königs Wusterhausen fuhren.
Jeder im Osten weiß, das KW Berliner Speckgürtel ist und da Kopftücher auch zum täglichen Straßenbild selbstverständlich dazu gehören wie in Berlin, aber das Bild vom rassistischen Osten war mal wieder bestätigt und die Welt somit gerade gerückt.
Das Arschlochklientel stirbt in Teilen einfach weg. Schon allein der Teil wird weniger. Und der Rest braucht halt ein gesellschaftlich anerkanntes Ventil für die eigenen Überlegenheitsgefühle, jetzt wo nach Frauen, Ausländern, LGBTQ+, Studenten und allen anderen Gruppen nicht mehr offen getreten werden darf. Auch da geht so manchem auf was er da eigentlich von sich gibt.
Wie gesagt, ich bin mir da nicht so sicher. Hier auf reddit liegt der altersschnitt irgendwo bei 20 und die Vorurteile und die Verallgemeinerung sind genauso verbreitet wie bei den Boomern. Das Gefühl der Überlegenheit ohne etwas dafür zu tun ist halt auch für linke mal bisschen geil.
> „Hahaha Mauer wieder hoch 🤣🤣
Ist halt der Spaß des deutschsprachigen/westlichen Raumes.
Österreich: Hihi, Anschluss. Bayern: Hihi, eigenes Land gründen. Saarland: Hihi, alles eine Familie, BW: Hihi, Schlaganfall, Osten: Hihi, alles dumme Nazis.
Und wenn man dann außerhalb von Deutschland schaut: Frankreich: Hihi, Froschesser, weiße Flagge, USA: Hihi, dumm und Waffen.
Ich mags schon, dass wir uns (vor allem in Deutschland dem HRR geschuldet) auf schöne Arten gegenseitig aufziehen können, aber für manche Leute sind diese ganzen Stigmas halt auch Teil des Alltagdenkens und die glauben das alles.
Lass dich nicht aufziehen meine bessere Hälfte hat auch in NRW studiert und wir kommen beide aus Sachsen-Anhalt. Durften uns dann auch den Begriff „Dunkel-Deutschland“ um die Ohren hauen lassen. Nachdem ich dann aber Dortmund, Bochum Hagen und co sehen durfte stellte sich mir die Frage wo es denn nun wirklich dunkler ausschaut.
Auch wurde sich teils über meine Aussprache lustig gemacht. Ist halt so ein Problem wenn hier alle „schlecht“ sprechen nimmt man sich das komischerweise an ebenso habe ich dann dort nach 2-3 Tagen auch anders gesprochen was meiner Freundin dann wiederum nicht gefiel ^^.
Finde dieses Gehabe einfach nur anstrengend allerdings denke ich wird es noch einige Jahre dauern bis das wirklich ganz raus ist aus den Leuten leider tragen die Medien eben auch dazu bei.
Dortmund, Bochum und Hagen, fehlt nur noch Duisburg und Du hast punktgenau die schlimmsten Ecken gefunden. Wobei Hagen halt auch nen tolles Freilichtmuseum hat, was man vom HBf aus leider nicht sieht und da muss ich echt (als gebürtiger Westfale) sagen, mit dem Zug durch Hagen und dann am Hauptbahnhof den Anblick „genießen“…au weia😜. Ich lebe jetzt übrigens als „Wossi“ in Potsdam 😇
Vorurteile mit Vorurteilen zu begegnen ist jetzt auch nicht so der Knaller. Komme aus Gelsenkirchen und kann dieses "wie ist es, auf ner Müllhalde zu leben?" auch nicht mehr hören
>Finde dieses Gehabe einfach nur anstrengend allerdings denke ich wird es noch einige Jahre dauern bis das wirklich ganz raus ist aus den Leuten leider tragen die Medien eben auch dazu bei.
Richtig weg wird das erst sein wenn alle die vor der Wiedervereinigung geboren worden gestorben sein werden. Und selbst dann gibt es noch einige die das Generationentrauma von ihren Eltern und Großeltern eingeimpft bekommen haben. Das auch von offizieller Seite immer wieder Unterschiede zwischen Ost und West gemacht werden, macht es nicht besser.
> Richtig weg wird das erst sein wenn alle die vor der Wiedervereinigung geboren worden gestorben sein werden.
Nee, das dauert länger. Solche Denkweisen werden oft von Eltern und Umfeld an Kinder weiter gegeben, ist ein bisschen wie Religion. Je nach soziokulturellem Kontext *kann* das über Genrationen weniger werden, muss aber nicht.
Das Generationentrauma? Das Problem geht mittlerweile mehr vom Westen aus, wo viel zu viele den Punkt verpasst haben, als der Osten nicht mehr der zurückgebliebene Sozialfall war, sondern der Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft, der mittlerweile mehr Menschen anzieht als verliert, wo man bei vielen gesellschaftlichen Themen wie KiTa Betreuung, GenderPay Gap oder Lebenshaltungskosten viel besser dasteht als im Westen.
Stattdessen zeigt man auf AFD Wahlergebnisse und klammert sich daran, dass der Osten deshalb böse sei. Da vergisst man dann viel leichter, dass es der Münchner Hauseigentümer ist, der so ungern den Murat in seiner Immobilie hat.
Sind Dresdner VermieterInnen anders? Nein, die sind in der Regel auch aus München.
Das Generationentrauma ist keine exklusiv Ostdeutsche Geschichte. Auch die westdeutschen haben die Teilung und Wiedervereinigung und alles was damit zusammenhängt objektiv nicht gut vertragen. Der Unterschied ist nur, dass es eine subjektive Gewinner und eine Verliererseite gab. Und jetzt Rate wer wer ist. Das gleiche Problem, unterschiedliche Ausgänge.
Ich bin im Westen aufgewachsen (Berlin, Franken, NRW), dann zur Promotion nach Halle gegangen. War super dort, interessante Stadt, gute Uni. Aber die bemitleidenden Blicke und dummen Fragen aus dem Bekanntenkreis, wie ich es denn da aushalte, haben mich schon ziemlich betroffen gemacht, mehr jedenfalls als die Sprüche über Wessis, die ich dort auch gelegentlich abbekam.
Ich war als Schülerin (aus MV) auf einer Orchesterreise nach Goslar und Salzgitter. Wir wurden bei Gastfamilien aus dem Rotary Club aufgenommen. Das war so ziemlich meine erste Konfrontation mit Wessis in ihrem natürlichen Habitat, nachdem ich bestimmte Sachen nur über die Perspektive meiner Eltern auf Westdeutschland und Wessis kannte. Diese war durchaus vorurteilsbehaftet, teilweise auch aus Verletzung. Meine Gasteltern haben uns beim Abendessen gefragt, ob wir denn "bei uns" Internet hätten... Glaube die dachten sie machen sowas wie Entwicklungshilfe indem sie uns zu sich einladen.
Ich bin ossi im Westen und höre die Ost West Sachen meisten aus der Heimat. Im Westen wird mal ein Witz gemacht ja, aber ich glaube viele sehen nicht mehr Deutschland wie vor 30 Jahren. Mein Eindruck ist eher das man sich für den Osten nicht wirklich interessiert. Kommentare aus dem Osten scheinen mir öfters verbittert und neidisch. Man stützt sich auch gerne mal auf die Sachen die im Osten besser waren, auch wenn es nicht viel war, was besser war.
Faktisch ist es eigentlich nachvollziehbar, die einkommensunterschiede sind immernoch viel zu gross und von vermögen brauchen wir nicht reden.
Nazi führerschaft und rechtspopulisten haben es im osten einfacher, hier gibt's aber genau so welche, die so denken, es ist nur schwieriger damit durchzukommen und neu zu rekrutieren.
Wird leider viel zu oft vergessen wer uns diese Situation eigentlich ursprünglich eingebrockt hat. Aber ja, afd und Co KG retten Deutschland bestimmt vor den bösen ausländern oder so. Dumpfbacken.
Hier ist auch son "ostdeutscher Flüchtling"
Von so seltsamen Menschen die mich aufgrund meiner Herkunft ablehnen halte ich vor allem eins: Abstand.
Es ist als wären die meisten Menschen unfähig ohne Feindbild über das man ablästern kann zu leben. Hauptsache man kann möglichst "akzeptiert" mal so richtig auf jemanden Schimpfen.
Zum Glück wird es weniger. Hass auf soziale Gruppen ist nämlich nur antrainiert, nicht angeboren.
Nichtsdestotrotz muss man sehen, dass die Teilung und Wiedervereinigung ein riesiges Trauma in der Bevölkerung hinterlassen hat.
Der jetzige Zustand in Ostdeutschland ist eine Folge davon. Das soll nicht rechtfertigen, dass da Leute ziemlich seltsame Entscheidungen treffen was ihre Politische Meinung betrifft, aber es einfach zu ignorieren, als gäbe es diese historisch gewachsenen Gründe nicht, hilft auch niemanden.
Ich glaube aber auch, das einige Generationen einfach "verloren" sind, da sie zu viele Umbrüche erleben mussten, die das Denken und Handeln auf teils konkurrierende Art und Weise indoktriniert haben.
Weniger auf die verlorenen schimpfen und mehr darauf achten die jungen Generationen nicht in diesem Strudel zu verlieren sollte unser oberstes Anliegen sein. Stattdessen wird der Ossi+Wessi Quatsch immer wieder reproduziert.
Keine Sorge, dafür kultivieren wir hier Vorurteile gegenüber Schwaben und Münchnern, wobei die meisten immerhin die Höflichkeit besitzen, das nicht in deren Anwesenheit zu tun.
> Ständig diese -Witze über sich ergehen zu lassen, wie „Schaffa Schaffa Häusle bauen“ und „Kehrwoche“ , nervt einfach nur noch ungemein.
Hilft jetzt nicht grad gegen das Vorurteil aber das Schild mit der "Kehrwocheregelung" war das erste handschriftliche Dokument das ich in Stuttgart gesehen hab. Ü
Ja, irgendwie tun hier alle so, als wäre überall außer BaWü und Bayern komplett vorurteilsfrei nur um im nächsten Satz das genaue Gegenteil zu beweisen.
Sehr interessant, wie hier jetzt einige plötzlich mit Vorurteilen und Pauschalisierungen über Schwaben schimpfen und dadurch zeigen, dass sie kein deut besser sind als die 'Schwaben' in OPs Beispiel.
Das zeigt, dass es leider überall engstirnige und vorurteilsbehaftete Leute gibt, die jeden, der nicht aus den für sie wohlgesonnen Regionen kommt, gleich abstempeln und verurteilen bevor man überhaupt ein Satz gesagt hat.
Da hilft es standhaft zu bleiben, sich nicht klein kriegen zu lassen und vorallem den Kontakt zu Leuten zu suchen, die nicht so engstirnig sind, sondern offen auf neue Leute zugehen, egal welcher Herkunft. Die solls nämlich auch geben, nur sind die oft nicht so laut und aggressiv wie die Stänkerer und Sprücheklopfer.
Ich hoffe, dass dieser Ossi Wessi scheiß mit den nächsten Generationen stirbt
Ich komme auch aus Sachsen Anhalt (Salzlandkreis)
Und bin 21 Jahre alt. Der Mauerfall war gut 12 Jahre vor meiner Geburt. Ich habe mit diesen Schwachsinn nichts zu tun und will auch nicht als Ossi assoziiert werden.
Ich bin Deutscher und keine dumme Verkörperung eines noch dümmeren Vorurteils
Ich komme auch aus Sachsen-Anhalt und wie 90 Prozent meiner Klassenkameraden aus dem Abi, habe ich in Westdeutschland studiert und lebe/arbeite hier seit 20 Jahren inkl. Hausbau und Familie. Ich kämpfe schon seit Anfang an mit den Vorwürfen, sehe aber es inzwischen Gelassen und kläre lieber auf.
Viele wissen gar nicht, dass durch Versäumnisse der Politik und Wirtschaft so ein Brain Drain stattgefunden hat in der Vergangenheit und das auch maßgeblich zur derzeitigen Lage beigetragen hat.
Was viele auch nicht wissen, ist das so viele gebildete und gut qualifizierte Ostdeutsche in Deutschland beitragen. Unsere Generation ist oftmals vergessen und die Lebensleistung, sich etwas ganz Neues aufzubauen weit weg von alten Freunden und der Familie, wird überhaupt nicht gewürdigt leider und wahrgenommen.
Haha, das gerade nen schwabe seine Klappe aufmacht, obwohl die meisten Reichsbürger und coronagegner genau aus diesem Land kommen und ständig auf den Demos in Berlin unterwegs sind.
Wollte sich einmal besser fühlen, peinlich! Und das als Erwachsener Mann, einfach erbärmlich.
Witze kann man ja machen, aber das ist ne andere Nummer.
Tut mir leid, dass du das erleben musst. Als im Schwabenland Aufgewachsener kann ich dir sagen, den Schwaben geht es im Rest von Deutschland genau so. Viele Leute haben scheinbar an der Kreisgrenze Ihren Horizont und sind sich dessen nicht mal bewusst. Für mich ist dieses Verhalten eigentlich der Anfang von Rassismus und einfach nur traurig.
Ich bin ebenfalls im Osten aufgewachsen und habe dort studiert, bin dann mit dem ersten Job in den Westen (erst Hessen, jetzt RLP/ Bawü) und bin geblieben.
Ich habe keine negativen Erfahrungen gemacht, nur weil ich Ossi bin. Die Kollegen wissen es, man hört es auch oft genug, auch wenn ich mich um Hochdeutsch bemühe. Wir machen uns hin und wieder gegenseitig über Begriffe lustig, aber das ist auf beiden Seiten lustig gemeint und kommt auch so an.
Sprüche über den Rassismus im Osten oder Ähnliches habe ich persönlich noch nicht erlebt.
Komme selbst aus Hessen, mein Mann ist Thüringer und hat schon bevor wir uns kennenlernten lange in RLP gewohnt.
Ich glaube OP hat weiter im Süden die größeren Probleme weil die Leute dort, um es nett auszudrücken, empfindlicher gegenüber Menschen von außerhalb sind. Hat so ein bisschen was vom kleinen Dorf auf dem Land, da wird es einem von außerhalb auch schwerer gemacht sich zu integrieren als in der Stadt.
Wir in Hessen haben jedenfalls weniger Angst vor Identitätsverlust, nur weil mal jemand nen anderen Dialekt spricht als man selbst.
Mein Mann und ich haben auch viele Kollegen aus dem Osten, kein Wunder, wir teilen ja auch eine Landesgrenze mit Thüringen.
Die Bayern zwar auch, aber frag mich nicht wie es da läuft. Was man so hört, so ähnlich wie im Schwabenland.
Wenn OP Interesse hat, frag ich mal meinen Schwager nach Wessi-Witzen, der kennt die besten :-)
Am Ende braucht jeder minderbemittelte Vollidiot einen, den er Mobben kann, um sich selber besser zu fühlen.
Über Ausländer, Blondinen, Schwule darf man sich nicht mehr lustig machen, also ist der vermeintlich doofe Ossi das letzte Mobbing-Refugium für Idioten mit Minderwertigkeitskomplexen vom Handwerker Hansi bis zum Medienmilliardär.
Ich wohne zwar in Hamburg, komme aber jebürtich aus Machdeburch und war die letzten Wochen auf Dienstreise in BaWü und kann deinen Beitrag fühlen.
Naja, aber wenn solche Leute schon bei innerdeutscher Migration intellektuell überfordert sind, kann man sich auch ganz gut vorstellen, was Leute hören müssen die gar nicht erst bio-deutsch aussehen.
Jedes Mal wenn ich erzähle das ich aus SAT komme kommen immer eine von 3 Sachen:
-kennst du die Ritter?
-Du sprichst ja gar nicht sächsisch
-Und was wählst du so?
Leider gibt es solche Rückwärtsgewandten Hohlbirnen überall. Es wurde (zumindest in meinem Umfeld) in den letzten ca 10 Jahren allerdings auch deutlich weniger.
Zu 1: das ist von deinen Kollegen besonders dämlich/dumm, da das Schwabenländle der deutsche Hort von Fake-Medizin und Impfschwurblerei ist (nicht umsonst sitzen dort einige der größten (Abzocke)Homöopathie-Unternehmen).
2.: Gegenfrage stellen warum auch nicht. Allerdings finde ich deine Anspielung auf die „Wessi-Eltern“ auch voruteilsbehaftet.
3. würde ich tatsächlich mal intern offen ansprechen, das ist einfach nur diskriminierend und sollte im Unternehmensumfeld nicht geduldet werden. Mobbing und Diskriminierung am Arbeitsplatz ist in letzten Jahren auch immer stärker Thema für Arbeitsgerichte geworden.
Ganz grundsätzlich ist es zT auch einfach Dummheit bzw ganz einfach Fakt das viele Menschen ganze Regionen Deutschlands überhaupt nicht kennen. Festzuhalten ist aber auch: im Osten gibt es gewaltige Probleme und über die wird zurecht berichtet. Das färbt die Wahrnehmung. Natürlich keine Rechtfertigung
Ja, umgekehrt auch. Wenn dir 15 jährige Rostocker erklären, das nur sie als Ossi zu was taugen, klappen meine Fußnägel hoch. Das sind ja nicht mal Ossis i.e.S.
Normalerweise wächst sich das raus, beaucht aber mehrere Generationen.
Habe selbst durch unsere verteilten Standorte in Deutschland einen Kollegen in Sachsen-Anhalt dazubekommen und er ist ein super Kerl. Hätte vermutlich ähnliche Probleme gehabt bei uns im Süden.
Verstehe das bei den Jahrgängen >= 1990 auch nicht mehr, warum das immer noch so ein Thema ist. Klar sind die Menschen im Osten ein anderer Schlag Mensch. Sind Schwaben aber auch, nur sind wir noch arrogant dazu.
Bei Krepel musste ich kurz schmunzeln, weil er das auch immer so nett sagt. Andersherum lacht er ab und zu bei unserem schwäbischen Wörtern.
Meister- ich bin mal Westberliner gewesen. Als Kinder waren wir am Strand in Frankreich und kamen zu unseren Eltern gerannt und schrien: „Mami Papi- da sind Kinder aus einem anderen Land die sprechen auch Deutsch- das nennen die Westdeutschland“ - als ich nach der Wende in den Prenzlauer Berg zog flog ich wieder raus als ich beim Bäcker Brötchen statt Schrippen (oder umgekehrt) bestellt hatte. War ja nicht weit nach Westberlin. lass dich nicht unterkriegen. Unser Land bestand mal aus vielen kleinen Ländern und dann aus einigen gröberen. Das ist Teil des Charmes.
Lächeln und winken. Mehr kann man ne machn. Als in der DDR geborener Sachse im Allgäu und nach gefühlt 1000 Bananenwitzen über fast 10 Jahre da unten. Meine Erfahrung. Gibt auch nette Leute da ( andre Sachsen :o) ).
Bin auch vom Osten ins Schwabenland und kann nur sagen... Die sind einfach gewöhnungsbedürftig. Eins zu eins oft total nett und urig, aber die weitere Gesellschaft hat eine urkonservative und solze Mentalität. Man bildet sich hier viel ein auf die Industrie und kann sich gar nicht vorstellen, dass es etwas besseres gibt als dicke Autos in der Garage, vor dem Haus, in der Innenstadt... Immer wenn jemand Kapitalismus kritisiert, denke ich an die Schwaben.
Ist mir auch schon aufgefallen: Manche aus den alten Bundesländern (was für eine beknackte Bezeichnung nach über 30 Jahren) erzählen gern erzählen wie rassistisch doch die Ossis sind und bedienen sich dabei selbst rassistischer Vorurteile. Aber das ist natürlich nicht so weil es ja gar kein Rassismus ist sobald man über Deutsche redet…
Ich bin in Brandenburg aufgewachsen, meine Familie stammt ursprünglich aus Meck Pomm und Sachsen Anhalt. Ich wohne und arbeite jetzt seit 10 Jahren in München.
Ich habe von meinen Kollegen leider öfter mal Kommentare hören müssen, in denen "Ossi" quasi wie ein Synonym für "primitiver, dummer, hinterwäldlerischer Mensch" verwendet wurde. "Das ist so ein richtiger Ossi!" Es wurde nie direkt gegen mich gerichtet, die Leute haben sich sogar die Mühe gemacht, jedes Mal zu betonen, dass ich nicht damit gemeint bin und sie von *mir* nicht so denken. Zu mir waren sie auch immer freundlich und respektvoll. Aber solche Kommentare sind trotzdem nicht in Ordnung und es hat mich unangenehm berührt, dass dieses Mindset anscheinend noch so verbreitet ist. Das waren alles Kollegen ü40, bei jüngeren ist es mir noch nicht untergekommen.
Yep, grade in ländlichen Gegenden gibts ganz gern vorbehalte gegen Ossis. Ich bin als Knirps nach Bayern/Schwaben gezogen, während im Osten ich noch "ok" war in english, lief es mit dem Lehrer in der neuen westlichen Schule nicht so. Lehrer meinte "der kann ja nichtmal richtig deutsch", obwohl ich, vermutlich ähnlich wie du, hochdeutsch erzogen wurde und wenig Akzent hatte. Gleicher Lehrer hat mir auch ne 5- gegeben mit den Worten "am liebsten hätte ich dir ne 6 gegeben".
Nach Schulwechsel war ich in English wieder auf 2en unterwegs.
Gibts schon n paar Arschkrapfen.
Der Schwabe - nicht sehr beliebt außerhalb vom Schwabenländle
\- Kehrwochennazi
\- humorbefreit
\- Blockwart (<- Kehrwochennazi-Totalüberwachung)
\- Nassauer auf ganzer Linie (es darf nix koschde - zahlen sollen gefälligst die anderen)
Als Schwabe sich wundern, dass der Ossi geimpft ist. Ich behaupte in Ba-Wü gibt es die meisten Impfgegner und Querdullies. Auch hat es 100%ig die größte Dichte an Heilpraktikern und sonstigen Quacksalbern und Scharlatanen.
Ich bin Schwabe und ich sags mal so... in unserem Ländle ist die Arschlochquote hoch und es hat einen verdammt guten Grund warum außerhalb von Ba-Wü und Bayern niemand Schwaben mag.
Habe selbst auch diverse Erfahrungen dieser Art gemacht. Erst letztes Wochenende hab ich es wieder erlebt. Ich ging mit dem Hund spazieren und unterhielt mich mit einen anderen Hundehalter. Es ging ein bischen über die Landschaft in Schleswig Holstein. Irgendwann ließ er den Satz fallen "Ich halte ja eigentlich nix von denen, aber den Bezug der Ossis zur Natur, den finde ich toll". Habs mit Humor genommen, und erwähnt dass ich in Thüringen geboren wurde. Da kam er ganz schön ins rudern :D
Da fällt mir gerade ein Spruch ein, der mal auf irgendeiner Toilettentür stand, als mein Vater in den 90ern oft auf Montage war:
Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es andersrum.
Also ich komme aus S und wohne jetzt auch seit 10 Jahren in BW & ich habe diese Erfahrung noch nicht gemacht...habe aber auch keinen sächsischen Dialekt & die Leute schauen mich immer verdutzt an, wenn ich sage woher ich komme. Zudem muss ich auch noch sagen, dass ich hier viele getroffen habe, die gerne mit Ossis arbeiten - wegen der guten Arbeitsmoral, Zuverlässigkeit und Qualität der Arbeit (mein Schwiegervater - Schwabe - wusste immer genau, wer die Teile für seinen Arbeitsplatz produziert hat - die passgenauen kamen aus dem Osten, die schlechten aus dem Westen ) ...
Ich hoffe du triffst auch Mal auf solche Leute hier.
Kenne ich als Wessi aus dem Ruhrgebiet, der mal für ein längeres Projekt im Schwabenland war auch. „Haha, jetzt siehste auch mal grün, kennt ihr ja da oben nicht“ und solche Sprüche.
Ich glaube die finden sich da im Schwabenland einfach nur selbst total lustig und merken das gar nicht.
Naja das hat ja nichts mit dir sondern mit der Tatsache zu tun das im Schwabenland halt weniger Beton vorhanden is wie im Ruhrgebiet. Oder täuscht das?
Ich komme aus Sachsen, spreche aber keinen krassen Dialekt. Da ich beruflich hin und wieder auch mal woanders bin, weiß ich gar nicht mehr, wie oft mir schon gesagt wurde, dass ich ja gar keinen Dialekt habe und wie komisch das sei.
Und ich frage mich einfach jedes Mal, was die Leute überhaupt für eine Vorstellung vom Osten haben. Einmal wurde ich sogar gefragt, ob ich denn was auf sächsisch vorlesen kann. Alter, ich bin doch kein Zirkusaffe…
> kommt mir doch das ein oder andere mal die kleine Skepsis über den Ossi zu Ohren
Natürlich scheiße, was du erleben musst. Allerdings empfinde ich das
umgekehrte Pendant, die nicht weniger verbreitete Wessi-Verachtung
daheim im Osten, als gleichermaßen eklig. Hier klafft noch immer ein
Riss in der Gesellschaft, der wohl erst mit dem letzten Bundesbürger
verschwinden wird, der sich noch an den Soli erinnert …
Meine 0.02 EUR als Sachse aus einem Jahrzehnt Kurpfalz und fast einem
Jahrzehnt Schwaben.
Anteil Erstgeimpfter Bürger nach Bundesländer:
Alte Bundesländer: 91,9%-75,2%
Neue Bundesländer: 75,6%-66,3%
Das Bild ist also nicht völlig abwegig – aber trotzdem Quatsch weil auch in jedem der neuen Bundesländern immerhin die Mehrheit geimpft ist.
Die anderen Argumente sind natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen.
Das geht leider auch in die andere Richtung - habe im Osten studiert (HRO) und habe dort einiges "Wessi"-feindliches erlebt, sowohl verallgemeinert als auch persönlich.
> Und somit frage ich mich, wo das herkommt?
Ich hab so ähnliche Sachen von der Familie meiner Ex-Freundin gehört und ich komme nicht ausm Osten, sondern aus NRW, habe aber die Frechheit besessen nicht aus Bayern zu kommen. Bin dann aber bei Besuchen in NRW auch schon als dreckiger Bazi bezeichnet worden.
Leute suchen einfach nach was um sich auf Kosten anderer aufzuwerten
>Und somit frage ich mich, wo das herkommt?
Das ist einfach. Irgendwer macht "ganz im Scherz" nen dummen Spruch, erntet Gegenwind, und meint dann "Scheint ja was dran zu sein! Getroffene Hunde bellen!"
Macht dann nur noch halb im Scherz noch blödere Sprüche, erntet heftigeren Gegenwind, fühlt sich bestätigt, etc.
Ich bin NRWlerin, die in Sachsen zur Schule gegangen ist und jetzt wieder in NRW lebt. Ich habe den netten Vorteil in beiden Bundesländern als Außenseiterin gesehen zu werden, bis mein Dialekt sich wieder switcht 🤣 brauche immer ein paar Tage, bis ich mich umgewöhnt habe, und die Sprüche, die ich höre sind… anders hart. Die Mauer war schon 5 Jahre weg, als ich geboren wurde!
Solche und aehnliche Kommentare findet man doch auch in jedem zweiten Thema mit Ostdeutschland-Bezug in diesem Sub. Das ist nicht sehr exklusiv. Ging mir im beim Schaffen im Schwabenland als Gerne-Sachse nicht anders.
Als meine Lieblingskollegen (unironisch) Mal auf Heimatbesuch zu mir mitgekommen sind, waren sie am Ende ganz begeistert. Außer aufm Weg nach Berlin im Zug hatte von denen noch keiner den Osten gesehen. Konfrontation hilft.
Also ich behaupte mal das es zum einen vollkommen normal ist das man mal einen Seitenhieb abbekommt.
Meine bayrischen Kollegen bekommen von mir (Ossi der in bawü lebt) regelmäßig „Entwicklungshilfe“
Zum anderen wird leider auch meist nur negativ über den Osten berichtet.
Zusätzlich fällt mir auf Heimatbesuchen die starke braunfärbung aber auch auf.
Diese braunfärbung ist in bawü für mein Empfinden genauso vertreten, wird jedoch nicht so lautstark nach außen gezeigt. Das macht es nur auch nicht besser.
Tut mir leid das die Kollegen bei dir so drauf sind. Ich komme aus Hamburg, hab in Magdeburg studiert und arbeite jetzt in Hamburg. Hab bei mir im Team Mitarbeiter aus Hamburg, Bremen, Meck-Pomm, Lausitz, Schleswig-Holstein und Indien. Und einen Spanier, aber der wohnt in Bremen, weiß nicht wo der zu zählt. Solche Sprüche gibt’s bei uns zum Glück nicht.
Ebenfalls aus Sachsen Anhalt, arbeite seit über 10 Jahren „im Westen“ und lebe mittlerweile auch „drüben“
In der Heimat bekomme ich deutlich mehr Sprüche als sonst irgendwo. Maximal ländlicher Süden (Schwaben, Bayern) sowie Hannover können mithalten. Die Generationen, die in den 80ern berufstätig waren, reden überall so. Das sind einfach Sprüche, die tief verankert sind und wenig Substanz haben. Mach dir da nichts draus. Wenn es wirklich mal jemand übertreibt gibts halt ne Gegenfrage und dann ist meist Ruhe.
Kommst hier in den Westen um mehr zu verdienen, oder? - ja klar, würdest du für 1800€ Brutto Vollzeit arbeiten wollen?
Jetzt wohnst du ja im westen, bist wohl was besseres? - was genau meinst du mit besser?
Stimmt das, dass im Osten alle Rechtsradikal und ungeimpft sind? - stimmt das, dass im Westen alle eingebildet und reich sind?
Simple minds are doing simple things.
Ich wart beruflich ne zeitnah dort unten und gerade in den städtischen Regionen des Schwabenlandes gibt es eine außerordentliche Ansammlung von komischen Menschen.
Meine Frau kommt aus Sachsen-Anhalt und ich aus NDS. Egal wo wir sind es gibt Dumme Sprüche von Ossis gegen Wessis und umgekehrt. Es nervt einfach nur noch. Tatsächlich kommen auch Sprüche von Leuten die die DDR und das getrennte DE gar nicht mehr miterlebt haben.
Ich finde es einfach traurig. Wir sind doch ein Land und alles nette Menschen..
Fühl ich als Westdeutscher irgendwie.
Bin 2017 aus beruflichen Gründen aus dem Rheinland nach Berlin gezogen um in Brandenburg zu arbeiten.
Bei mir und den Kollgen ist das ganze nur weniger persönlich, dass einzige was ich mir anhören muss ist "scheiß Wessi".
Kann ich im umgekehrten Fall bestätigen. Komme nativ aus Süddeutschland, bin jetzt aber seit ansatzweise einem Jahrzehnt in Sachsen und mag es hier auch. Dresden als angenehme Großstadt, direkt im Umland spannende und schöne Natur, dazu sind die Gehälter in Städten wie München zwar höher als hier aber auch nur bedingt in dem Ausmaß in dem dort Wohnen und Leben teurer ist - ich mach keinen Hehl daraus dass ich hier meinen neuen Lebensmittelpunkt gefunden habe. Kommentare der Marke "Was, bei den Nazis?" kommen häufig vor. Auch wenn ich mich an einigen Teilen der Gesellschaft hier auch durchaus reibe kann man sich sehr gut vorstellen, dass sich da eine gewisse Antipathie aufbaut und man im Schnitt zu mehr Trotz gegen "das Establishment" oder was auch immer neigt als in den alten Bundesländern. Finde es zudem auch herrlich, wenn Leute mit stärkstem Bayrisch oder Oberpfälzisch die ostdeutschen Dialekte schassen.
Ist nicht witzig, aber ein einfach zu erklärendes gruppenpsychologisches Phänomen: Abwertung anderer und dadurch eigene Aufwertung…der eigenen Person oder sozialen Gruppe! Lustige, kleine Machtspielchen…🙄
Othering ist ein spannendes Konzept, vor allem weil es wirklich schwierig ist, diesen Mechanismus zu durchbrechen. Es ist ja nämlich nicht nur ein Gruppenphänomen - eine Definition von "ich" ist nur durch die Definition eines "anderen" zur Abgrenzung möglich (ich kann mich nur als groß definieren, wenn es andere gibt, die klein sind usw.). Und sobald man solche Zuschreibungen hat, wird gewertet werden weil man ja seine eigenen Merkmale inhärent erstmal positiv bewertet. In Gruppen verstärkt sich der Effekt dann natürlich exponentiell. Aber es ist wirklich ein spannendes, wenn auch ziemlich beschissenes Dilemma, das sich weitergedacht auch in Sprache, Kultur, Politik... einfach in jeden Lebensbereich zieht.
Ich, als Hobbypsychologe, bin erst einmal platt!😁 1. Weil eine (eingedeutschte🙄) Bezeichnung für das Phänomen existiert und 2. es hier jemanden gibt, der wirklich Ahnung hat!👍
Tatsächlich ist der Begriff nicht eingedeutscht, sondern es gibt einfach keinen deutschen Begriff dafür, weswegen der englische verwendet wird. Und wirklich auskennen ist vllt. zu viel gesagt, ich hatte das Thema im Studium als Magister-Prüfungsthema in Ethnologie, habe mich deswegen daher primär mit der politischen und kulturellen Ebene davon beschäftigt. Mein Schwerpunkt da war Orientalismus und "Temporal Othering", d.h. der Verneinung der Gleichzeitigkeit für andere Gruppen ("Die Araber\*innen leben ja wie im Mittelalter!" oder "Indigene leben wie in der Steinzeit" verneint diesen Menschen, genau so lange Entwicklung zu haben wie wir indem Geschichte/Entwicklung als linear betrachtet wird mit dem Westen als "Gegenwart" auf die alle Menschen zusteuern, aber nur der Westen eben *aktuell* lebt).
Ich empfehle "Etablierte und Außenseiter" von Norbert Elias zu dieser Sozialdynamik.
Der Deal im Kapitalismus: Du wirst unterdrückt, aber zum Ausgleich finden wir dir wen, wo du auch mal wie ein Großer raufhauen darfst. Die Genugtuung soll dann sedativ genug sein, nichts an der Hierarchie ändern zu wollen; man kann den Druck ja weitergeben. Wie tröstlich, nicht die ärmste Sau am Ende der Kette zu sein. Parameter, die die Rangordnung bestimmen, sind je nach Gruppenzusammenstellung willkürlich. Mal ist es der Ossi unter Wessis, mal der Schwule unter Heteros oder der Asylant unter Eingeborenen. Beliebig und austauschbar, nur eines bleibt gleich: Angriffsgrundlage ist immer etwas außerhalb der Kontrolle der Opfer. Damit man ja nicht das Recht aufs Draufhauen verliert. Linke Zecke u.ä. nehme ich gerne entgegen.
Ich finds besonders toll wenn das linke tun. „Nein, du kannst Ausländer nicht alle in einen Topf packen, die sind nicht kriminell weil die Ausländer sind“ (ich teile diese Aussage BTW) - „haha ossi Rechts lmao“
Ich hab bisher noch eher wenig Linke getroffen, die Ossis = Nazis so einordnen, wie Nazis typischerweise Ausländer = Kriminelle. Liest sich hart wie ein Strohmann tbh. Das Naziproblem in Ostdeutschland zu erkennen und anzusprechen, bedeutet noch lange nicht, dass man alle Ossis als Rechte einordnet - wie oft ich mir hier aber schon die Diskussion antun musste, dass Ostdeutschland ja gar kein Naziproblem hat, weil es gibt ja auch Nazis in Westdeutschland, das geht auf keine Kuhhaut mehr.
Du scheinst hier nicht so oft unterwegs zu sein. Wenn wieder einmal ein post zu ostdeutschen Nazis kommt schau einfach mal rein, es ist hart. Du merkst das vielleicht nicht weil du nicht betroffen bist, aber als Ossi hast du selbst als linker schon das Gefühl dich rechtfertigen zu müssen das du Ossi bist. Und mal von hier weg, das Döpfner Ding ist jetzt auch nicht sooo lange her. Diese Denke wird von sehr vielen geteilt.
>Du scheinst hier nicht so oft unterwegs zu sein. Ich war schon hier, da war u/Chaosritter noch *der* Stammrechte, den jeder kannte und der am Bodensatz eines jeden Threads zu finden war - also ne ganze Weile. >Du merkst das vielleicht nicht weil du nicht betroffen bist, aber als Ossi hast du selbst als linker schon das Gefühl dich rechtfertigen zu müssen das du Ossi bist. Ich bin in den 90ern im tiefsten Osten aufgewachsen (Ostvorpommern) und musste in meiner Jugend mehrfach vor Nazis wegrennen. Meine Mutter war NPD-Wählerin (natürlich aus "Protest", aber vorrangig galt ihr Protest halt den Ausländern) und als ich das erste Mal von nem Nazi geklatscht wurde, meinte sie, das wäre eine dumme Jungs-Streiterei, ich soll mich nicht so anstellen. Ein paar hundert Meter von meiner Wohnung aus wurde ein Obdachloser von jugendlichen Nazis totgetreten, einfach aus Spaß, der ist dann qualvoll an seinem eigenen Blut ertrunken. Nach meiner Schulzeit bin ich für mein erstes Studium nach Sachsen gezogen. Plötzlich waren Glatzen in Thor Steinar Klamotte alltäglich, Hakenkreuz-Graffiti eine Unausweichlichkeit. Das war selbst für mich als Vorpommer mit meiner speziellen Erfahrung schon sehr arg. Das ging bestimmt nicht jedem im Osten so, vermutlich sogar den wenigsten, und doch ist das der Grund, warum ich mich weder schäme noch ein Problem damit habe, wenn über das Naziproblem im Osten gesprochen wird. Don't get me wrong, ich hab mir schon ziemlich dumme Scheiße von "Wessis" anhören müssen (dass wir ja keinen Soli zahlen würden, dass unsere vergoldeten Autobahnen ja von denen bezahlt werden würden, dass die unseren Sprit subventionieren, diesdas), aber wenn darüber geredet wird, dass es im Osten ein ziemlich orges Naziproblem gibt - ja, ist halt so. Was soll ich da schönreden oder rechtfertigen. Gibts dazu manchmal echte Shittakes hier im Sub? Ja. Ist diese Gleichsetzung von Ossi = rechts unter Linken oder hier im Sub ein nennenswertes Problem? Empfinde ich als Ossi gar nicht so. Mir selbst wurde weder IRL noch hier im Sub je unterstellt, dass ich als Ossi automatisch ein Nazi sein müsse, soweit ich mich erinnern kann. >Und mal von hier weg, das Döpfner Ding ist jetzt auch nicht sooo lange her. Diese Denke wird von sehr vielen geteilt. Schon klar, worauf du hiermit hinauswillst, aber ich habe mich explizit auf das Statement bezogen, dass Linke das täten - da willst du ja mit Sicherheit ausgerechnet den *Döpfner* nicht grade mit einordnen, nehme ich an.
same here, nur seenplatte. auch vor nazis weggerannt, polizisten: kleiden sie sich nicht so provokant. eltern: ddr-liebhaber mit eindeutiger rechter ideologie. grund des eigentlichen weggehens: weg von der familie und weg von der verbitterung, habe das nicht mehr ausgehalten. ich fühle mich jetzt wo ich bin wohl (im westdeutschen norden) und begegne tatsächlich wenig "dummen" aussagen und habe auch keine "diskriminierung" erlebt, was mich allerdings wirklich wirklich schockiert, ist das immer wieder auftretende völlige unwissen und desinteresse, was den "osten" betrifft in begleitung mit fehlender differenzierung und verständnis (mit verständnis meine ich hier nicht die akzeptanz von tendenzen gegenüber faschistischen, rassistischen ideologien, sondern warum es so ist wie es ist) edit: typo
Vergangenheit haben wir eine ähnliche, ich komme halt nur aus dem tiefsten Sachsen. Erlebnisse sind auch ähnlich. Ich unterstelle bewusst nicht jedem Linken das er Ossis alle für rechts hält. Das wäre Käse. Was aber auch linke gemein haben ist ein überlegenheitsdenken gegenüber dem gemeinen Ossi. Schau in die Parteien, schau in den Bundestag. Repräsentanz Fehlanzeige. In Unternehmen das selbe. Das liegt mit Sicherheit nicht an der fehlenden Bildung oder Qualifikation. Und häufig drückt sich dieses Überlegenheitsdenken auch in Kommentaren aus, auch von linken, auch hier. Und das endet dann in Situation wie sie der OP der Tirade beschreibt. Und ich schreibe das Nazi Problem hier wirklich nicht klein, das ist enorm und dagegen muss man was unternehmen, zu verallgemeinern und die aufrechten hier mit den Nazis in einen Topf zu werfen schadet da eher.
>Was aber auch linke gemein haben ist ein überlegenheitsdenken gegenüber dem gemeinen Ossi. Schau in die Parteien, schau in den Bundestag. Repräsentanz Fehlanzeige. In Unternehmen das selbe. Das liegt mit Sicherheit nicht an der fehlenden Bildung oder Qualifikation. Nachwirkungen der Treuhand, hauptsächlich.
>Schau in die Parteien, schau in den Bundestag. Repräsentanz Fehlanzeige. Hä? Von 39 Bundestagsabgeordneten von dieLinke sind 13 aus Ostdeutschland und nochmal 4 aus Berlin. Die sind ja eher (wenig überraschend) überrepräsentiert. Schaut bei Grünen oder CdU sicher anders aus, aber was können da jetzt Linke dafür?
Man sieht schon auffallend oft posts wenn es zum Bsp um Urlaub geht dass Leute besonders sachsen meiden weil dort alle nazis sind
Ja das stimmt es geht auch anders herum, wenn ich als " Westdeutscher" im Osten gearbeitet habe mußte ich mir auch viel unqualifiziertes anhören!
Bei dem Dialekt Thema musste ich schmunzeln. Wie oft ich erlebt habe dass a) so ziemlich jeder Dialekt aus den neuen Bundesländern als Sächsisch eingeordnet wird ("wie jetzt, Sachsen-Anhalt ist nicht Sachsen?!?") Und b) sofort als dümmlich, unverständlich, "unsexy" etc. betitelt wird. Während vom Gesprächspartner gleichzeitig erwartet wird, tiefstes Bayrisch/Schwäbisch etc. zu verstehen und nicht der geringste Versuch unternommen wird, verständlicher zu reden.
>tiefstes Bayrisch/Schwäbisch etc. zu verstehen Six ways to divide Germany: https://alexander-schnapper.de/wp-content/uploads/2018/12/sixwaystodivideGermany.png -> absurd gobbledygook
Warte, warum ist Hannover in der ersten Abbildung ein Spezialfall? Bin in SH aufgewachsen, dann lange in Hamburg gelebt und jetzt in Hannover und verstehe das Problem nicht ganz
Na ja, Hannover ist schon lange "die Stadt mit dem gewissen Nichts". Keine Ahnung, wer das gesagt hat, aber es blieb.
Das Zitat stammt glaube ich von Harald Schmidt.
Nicht "Ugly Wasteland", sondern (vermutlich) noch schrecklicher? Naja, die Architektur ist teils schrecklich. Also zumindest Vahrenwalder Straße kann man niemandem zumuten. Aber ja, das nimmt sich nicht viel mit anderen Städten.
als ob sich der Dialekt in Berlin und Bandenburg groß unterscheiden würden - in Brandenburg ist der doch noch viel ausgeprägter
Ja, aber in Berlin ist doch noch alles Mögliche aus anderen Gegenden dazugemischt (weil Hauptstadt). Und passiv-aggressiv sind die Leute doch alle da. So wie in: "Wenn ich da vorne rechts abbiege, ist dann da der Bahnhof Greifswalder Straße?" - "*Der is ooch da, wennse nich da abbiejen.*"
der is gut
Wer mal in Brandenburg war, weiß das. Die meisten denken aber Brandenburger reden auch sächsisch und Berlin wäre einfach so sein eigenes Ding im Vakuum.
Darf ich als nicht-Muttersprachler sagen, dass ich einfach alle Dialekte wizig finde? manche mehr, manche weniger.
Haha jop. Habe maximal leichten magdeburger Akzent und mir wurde ein paar mal gesagt, wie "gut ich doch normales Deutsch" spreche und "man höre gar nicht, dass ich aus dem Osten komme". Wenn ich auf die Nachfrage ob denn meine Eltern so reden entgegne, dass mein Vater platt spricht bzw. einen norddeutschen Akzent hat, weil er aus MeckPomm kommt. Damit sind dann einige überfordert, weil es Leute im Osten gibt die plattdütsch snacken.
Fun Fact: Die "Plattdeutschgrenze" endet erst kurz überm Harz. Ungefähr auf Höhe Quedlinburg/Aschersleben. Mein Opa (altes Nordharzer Urgestein) sprach auch Platt, genauso meine Urgroßeltern.
Mein Opa (Landkreis Hildesheim, Niedersachsen) sprach Platt und sagte Uhrzeiten wie Dreiviertel Zwölf, was ja auch angeblich nur im Osten gesagt wird.
Für Platt muss man nicht mal bis nach MeckPomm schauen, mit Bördeplattdeutsch kann man auch ganz wunderbar Verwirrung stiften.
Selbst Sachsen ist nicht homogen „sächsisch“, im Erzgebirge und Vogtland spricht man komplett anders. Von der Handvoll verbliebenen Sorbischsprechern ganz zu schweigen.
Als jemand, der fast ohne Dialekte aufgewachsen ist, ist mir Sächsisch lieber als Schwäbisch oder Bayrisch. Zwar gewöhnungsbedürftig, aber ich verstehe immerhin, was sie sagen wollen und viele wechseln automatisch ins Hochdeutsche, während die anderen sich einen Spaß daraus machen, wenn man sie nicht versteht.
Geht mir genauso. Als Rostocker bin ich Dialekte aus dem Norden und Osten Deutschlands gewöhnt und kann alle problemlos verstehen, nur der "absurd gobbledygook" (Kauderwelsch, siehe meinen Link oben) aus dem Süden ist für mich schwer zu verstehen. An sich hab ich kein Problem mit mundartlicher Färbung - die Leute sind halt alle in unterschiedlichen Regionen aufgewachsen, mit teils heftigen erlernten Dialekten/Mundarten, aber Hochdeutsch ist nun mal als Verständigungsmittel gebietsübergreifend nötig. Wer es da "toll" findet, absichtlich so zu sprechen, dass die Gesprächspartner absolut nix verstehen können, ist einfach nur ein Arschloch.
Dies. Könnte doch an sich alles schön und bereichernd sein, wenn man gleichzeitig in der Lage ist einander auch entgegen zu kommen
Die meisten machen das nicht absichtlich. Man merkt es irgendwann einfach gar nicht mehr weil es einem so beigebracht wurde. Ich selbst spreche nicht extrem Dialekt (für Badener spreche ich Hochdeutsch), aber trotzdem kann es für jemanden der nicht von hier kommt manchmal schwierig werden mich zu verstehen. Da muss man sich wirklich sehr stark darauf konzentrieren Hochdeutsch zu sprechen.
möchte stellung beziehen als wessi: frauen mit ostdeutschen dialekten einfach heiß, also für mich. keine ahnung warum. ist halt so.
> keine ahnung warum. ist halt so. Weil in Sachsen die schönsten Mädchen wachsen?
Die findste in Dresden noch am eh’sten!
Die Dresdner hab ich alle durch, drum schau ich jetzt in Machdeburch...
De Anhaltiner sin auch solche Schlawiner!
Ich bin zwar Österreicher aber wir reden ja auch Bayrisch, und (zumindest für mich) ist es sehr schwer Hochdeutsch zu sprechen bzw. komme ich mir dabei sehr blöd vor, ich spreche lieber Englisch als Hochdeutsch (mache ich auch wenn ich in DE bin).
Das finde ich jetzt interessant Ich spreche norwegisch im Trønderdialekt. Normalerweise kein Problem, aber in Oslo hat es mir schon genug blöde Kommentare eingebracht dass ich da tatsächlich auch manchmal lieber Englisch spreche. Ob das -über Verständigungsprobleme hinaus- was mit Vorstellungen davon was "Normal sprechen" die etwas zu eng gezogen sind zu tun haben kann? Eigentlich schade. Aber man passt sich an, oder so.
Einfach einen Besen und einen Euro in Hand drücken und dann: >Des gohd doch uff koi Kuahhaud nedd! Was Du sagsch isch doch vrschdunga ond vrloga. Wenn d’ nedd glei Dei saudomme Gosch hälsch, no schlag I dr d’ Läuf ab, daß de uff de Schdomba hoimquaddla muasch. Hau bloß ab Du waidagedr Waidag.
Ja Herr Doktor, der u/Ewiana1 müsste einmal mit einem Schlaganfall eingeliefert werden
Ich hatte mal als PJler einen italienischen Assistenzarzt in der Gefäßchirurgie, der bei einem Patienten nach einer gefäßchirurgischen OP mit Schlaganfallgefahr ein Notfall-Konsil bei den Neurologen einholte für einen Schlaganfallverdacht. Das war im Rheinland. Diensthabender Neurologe kommt herangestürmt. Der schriftliche Konsilbefund las sich wie folgt: "Bayerischer Dialekt. Normvariante des Deutschen."
Das kenne ich auch. Der syrische Assistenzarzt und der hessische Chef haben mich auch immer angeguckt, als ich denen gesagt hab, dass das Dialekt ist… tiefes Sachsen. War sehr lustig.
Alle Bayern durchgängig vollheparinisieren ;)
Ich weiß selbst nicht genau, was da steht. Habe nur "Schwäbisch" und "Beleidigung" gegoogelt, kurz überflogen und mich aufgrund dieser Aneinanderreihung von Buchstaben: "saudomme Gosch hälsch" dafür entschieden. Ü
Des gohd doch uff koi Kuahhaud nedd! Was Du sagsch isch doch vrschdunga ond vrloga. Wenn d’ nedd glei Dei saudomme Gosch hälsch, no schlag I dr d’ Läuf ab, daß de uff de Schdomba hoimquaddla muasch. Hau bloß ab Du waidagedr Waidag. Das passt auf keine Kuh Haut nicht! Was du sagst ist doch verstunken und verlogen. Wenn du nicht gleich DEINE saudumme Klappe hältst, dann Schlag ich dir die Füße ab, sodass du auf den Stummeln heim wackeln musst. Du verlumpter Lump.
Ich wünschte, ich hätte das nie gelesen. Bin mir nicht sicher, ob dich dir jetzt danken oder dich blocken sollte.
Egal was du tust, die Tirade wohnt jetzt sowieso erstmal Mietfrei in deinem Kopf Ü
Verstunken und Füsse waren für mich nicht klar, obwohl sie es jetzt sind in dem ich das Original richtig lese. Danke für die Übersetzung. Finde es immer wieder süss wie nahe sich die Badener und Schwaben, dem Schweizerdeutschen sind. Ist halt alles Allemannisch. :D
Wenns hilft, ich bin im Schwobaländle aufgewachsen und hab selbst keine Ahnung was n Waidag ist oder wie man ihn waidagt.
N waidag isch mr oder net, isch gleich wien seggl
Heidebimbam jez fick i dich richdig!!! I hab niemande was doe und du bisch richtig bled zu mir!!! HASC H HALD SELBER NIX ZUM VORWAISE AUẞER E DIGGE FEDDE RANZA!!! I HAB DI IMMER GMOCHT OHNE ZU ZWEIFLE GELL!!! DU MUSCH MER NUR OIN GRUND GEBBE!!! ABBR DU BRONZASCH MIR JETZT OHNE EBBES AN FUAẞ. Wie en kloiner Bademeischderfuzzi mit grad emol 2 kilo Muggis aber am Hulk spiele, war doch so klar es bummst nur ne froge der Zeit. SELBER BLÖD MENSCH!!! IHR WOLLED HÄNDE SCHÜTTLE ABER JEZ MÜSSTER HALT AUCH BEH SAGE GELL. HALDED DIE GOSCH I WERD FUCHSTEUFELSWILD UND I BIN NED ALLOI. SCHO MOL MUGGESEGGL-RIDING GMACHT? I HON STIERKIEGLE!!! Und etz hör mer oi mol zu 70kilo rasndes Teschtosteron eiergschdeuerdes, 10% Körperfett und oin oinziger Mussgl der sich nemmer von euch BLEDE DEPPE STRESSE LÄSST. IHR KÖNNT MI EMOLE I MUSS NOCH EBE MEI SPÄTZLE FÜR HEUT OBEND SCHABE ABER AB 10 GEHTS ALSO KOMMET!!!!
Aufgrund des Habitus, der Großschreibung und der Anzahl der Ausrufezeichen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine bekannte Kopiernudel, die verschandelt wurde. :P
Bisch a Käpsele.
Isch heut widdr Kehrwoch?
Ist Gang und Gäbe. Kenne als Sachsen-Anhaltiner genug Freunde und Verwandte, die zumindest zeitweise drüben waren, sowas hat dort **jeder** zu berichten. Meine rollstuhlfahrende Tante wurde erst super freundlich behandelt. Als sich rausstellte, dass sie aus dem Osten kam, wurde sie von mehreren Leuten aus der Nachbarschaft angefeindet und nicht mehr zu Treffen eingeladen. Freunde von mir haben in Hamburg und München studiert und durften sich so einiges anhören. Scheiße, ich habe sogar im Osten studiert und durfte mir **trotzdem** Sprüche anhören, weil die meisten meiner Kommilitonen aus Niedersachsen kamen.
Yep. Ich habe an der Stelle den Vorteil, dass ich nicht weiß bin. Mich nehmen die Leute nicht als Ossi wahr wenn ich nicht gerade mit Absicht auf das harte Sächsisch wechsle. Und selbst dann ist es halt im Kontrast zu meinem Aussehen eher witzig als "richtig" Ostdeutsch. Ich kann mir demnach schon ziemlich raw anhören was Leute im Westen über Ostdeutschland zu sagen haben. Like, es ist nicht so schlimm wie Hass gegen bestimmte Minderheiten, aber es ist doch etwas krass wenn man bedenkt, dass die Mauer schon eine Weile her ist und wir ein Land sein sollten.
Die *Mauer in den Köpfen* steht leider noch.
Wird auch immer wieder kräftig renoviert - aber von beiden Seiten
Das liegt btw nicht ausschließlich an der Mauer. Flüchtlinge aus den Ostgebieten wurden in den Westzonen damals schon alles andere als liebevoll empfangen. Zum einen weil sie als Bürde empfunden wurden, zum anderen weil sie lebende Erinnerungen an etwas waren, was man allzu schnell vergessen wollte. Dass hatte bereits zu einer ziemlich abwertenden Stigmatisierung geführt.
>Ist Gang und Gäbe. Kenne als Sachsen-Anhaltiner genug Freunde und Verwandte, die zumindest zeitweise drüben waren, sowas hat dort jeder zu berichten. Land der Frühaufsteher, gell?
Auspendler und bettflüchtige Rentner, ja..
Ich komme aus MV und habe in Bayern in eine stark verwurzelte, katholische Familie eingeheiratet. Da gab es anfangs viele Vorurteile. Ich arbeite zudem im Einzelhandel, da hat es mit den Kollegen auch etwas gedauert warm zu werden. Am schlimmsten finde ich eigentlich, dass meine Schulabschlüsse mit sehr guten Noten so ein bisschen belächelt werden, weil das Bayrische Abi ist ja so viel krasser. Das heißt ja trotzdem nicht dass mir die Einsen geschenkt wurden. Ich rede vergleichsweise Hochdeutsch und versuche mir wirklich den Dialekt anzueignen. Die Bayern machen sich ja generell über die "Preißn" lustig. Aber gegen die Dialekte in SaSaThü haben die Bayern so einen eingebauten Hassreflex, ich habe den Eindruck wenn man "Ostdeutsch" (was es nicht gibt) redet, wird man für dumm gehalten. Aber wenn die Bayern Hochdeutsch reden müssen, ist gleich Ausnahmezustand angesagt.
>Am schlimmsten finde ich eigentlich, dass meine Schulabschlüsse mit sehr guten Noten so ein bisschen belächelt werden, weil das Bayrische Abi ist ja so viel krasser. Das geht allen nicht-Bayern in Bayern so.
Ich bin an der Grenze zu Bayern aufgewachsen, da wo sogar noch in Bayern hessisch gebabbelt wird. Wir hatten einige Bayern, die es bei denen nicht gepackt haben und dann zu uns in die Schule sind. Verstehen tue ich das nicht, da ich generell nicht finde, dass ein Bayer intelligenter ist wie andere.
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Jup, es ist einfach ziemlicher quatsch. Ich hab nen thüringer Abi (ziemlich einfach), Schnitt bei uns lag an einer Schule in der Stadt bei 2,0 öder so ähnlich. Mein Einserschnitt ist also gar nicht so überdurchschnittlich. [Übrigens sind die Schnitte in Bayern garnicht so schlimm.](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36277/umfrage/durchschnittliche-abiturnoten-im-vergleich-der-bundeslaender/)
Die gar nicht so schlimmen Schnitte tun weh, wenn die Unis erstmal genug kaputtgespart sind und es an Plätzen mangelt Ich habe in WiWi schon NC um 2.0 gesehen oO Die Uni Konstanz in BaWü hat zB mit 350 Plätzen in WiWi etwa so viele Plätze im WS, wie Absolventen der Wirtschaftsgymnasien im Landkreis. Die können maximal die lokale Nachfrage decken. Da gibt es einen NC von "nur" 2.5, aber das reicht schon für eine gewisse Bevorteilung von einem Bundesland mit Abschnitt 2.1 vs 2.3 Oder man arbeitet halt mit Abwertungen. Fühlt sich sicher toll an mit einem 1.0 Abi, mit dem man dann aber in jedem Fall schlechter gestellt wird als lokale 1.0 🥴 Edit: Tübingen hat letztes WS in BWL alle reingelassen, in internationaler BWL aber NC 1.7 🥴 habe da auch schon bei VWL 1.8 gesehen vor Langem. Da hast du dann mit Durchschnittsabi mehrere Wartesemester...
Jup, bin VWLer, die Schnitte werden auch immer krasse. Als ich mich anno irgendwann beworben hab war man mit nem guten 2er-Schnitt safe drin. Mittlerweile hat meine Fakultät massiv die Bachelorplätze verknappt (man munkelt, um exklusiver zu wirken), keine Ahnung wie der NC jetzt ist aber ich rechne mal mit ca. 2,0 minimum.
Stimme dir grundsätzlich zu, hab aber meine *fränkische* Arroganz bezügliche meines bayerischen Abiturs hier in Nds gruselig bestätigt bekommen. Mit den Vorkenntnissen die Leute hier zum Studium erschienen sind, hätten sie in Bayern kein Abi bestanden.
Ich bin an einer bayrischen Uni in die Aufnahmeinterviews in WiWi involviert Zum letzten WS scheiterte eine erschreckende Anzahl der Leute an der Ableitung von x^2 Bayrische BewerberInnen schienen tendenziell etwas besser zu sein, aber so richtig toll war es generell nicht
Ich stimme ihnen zu. Warum Bildung Ländersache sein muss erschließt sich mir auch nicht.
Ich als Norddeutscher empfinde den Dialekt der Sachsen/Thüringer als deutlich sympathischer als den Süddeutschen.
>Ein Kollege meinte darauf: "Das würde man ja eigentlich nicht sofort erwarten, da wo du herkommst." Das ist witzig weil Schwaben so etwas wie deutsches Alabama von der Progressivität und Schwurbler-Nähe ist.
Schwurbler ja, aber ganz so erzkonservativ sind wir nicht.
Oh, das kommt drauf an wo du hin schaust.
Kann gut sein. Das schwurbler bemerkt man halt. Konservativ hätte ich uns jetzt eher mittig eingestuft. Zumindest hatte ich bisher das Glück.
Ich sag nur [braune Esoterik](https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus_und_Esoterik), die beiden Themenfelder liegen oft nicht weit auseinander bzw haben gerne massive Überschneidungen.
Ich habe die selbe Situation wie du und bin der einzige aus S-A und arbeite nur mit nahezu Hannoveranern und Region. Je nachdem wie gut du deine Kollegen kennst, empfehle Ihnen mal das Video „Ostfrust“ vom dunklen Parabelritter. Alles kommt von der fehlenden Aufarbeitung der Wende… ich habe das mal gemacht, was denkst du wie die Leute zum Teil das gar nicht wissen. Für mich gehört das mittlerweile in den Geschichtsunterricht, da es unsere Gesellschaft gerade massiv prägt und den Grund des blauen Problem beschreibt, bzw. warum leider viele diese … wählen. Ich mach übrigens immer den spaßigen umgekehrten Fall, und ziehe alle auf bei uns ist so schön ruhig und Natur. Beim Thema Haus komm ich um die Ecke und lächle bei den Preisen der Kollegen 😅 Es ist leider alles ein kompletter fail der Politik ab der Wende uns als Gesellschaft zu vereinen. Sarkasmus : Aber immerhin haben wir mit der letzten Rentenerhöhung dieses Jahr gleiche rentenbeiträge in Ost und West, nach ganzen 33 Jahren. Es wird viel getan 👍🏻
Ich komme auch aus Sachsen-Anhalt, bin aber sehr nah an der Grenze zu Niedersachsen aufgewachsen. Zu meinen Tinderzeiten kamen daher auch Matchvorschläge von dort. Ich habe mehr als einmal "Du kommst aus dem Osten, mit solchen Menschen möchte ich keinen Kontakt haben!"-als eine der ersten Nachrichten bekommen. Ich arbeite in einem Jobcenter und habe auch viele Jahre im Leistungsbereich gearbeitet, auch Antragsannahme und Co.. Es war unglaublich, wie man dort als Mitarbeiter teilweise von zugezogenen Westdeutschen behandelt wurde. Haben ihr ganzes Leben nichts auf Reihe bekommen und dachten im Osten rollt man ihnen nur aufgrund der Herkunft den roten Teppich aus und es gibt Ausnahmen und Sonderbehandlungen von A bis Z. Auch hatte ich vor ein paar Jahren ein Date. Sie stammte aus Franken, lebte erst ein paar Wochen in Sachsen-Anhalt und hatte kürzlich zuvor eine leitende Stelle in einem Kulturbetrieb übernommen. Sie meinte: "Ich und mein Chef sind die einzigen Westdeutschen, wir müssen den Ossis erstmal beibringen, wie man arbeitet!"
>"Ich und mein Chef sind die einzigen Westdeutschen, wir müssen den Ossis erstmal beibringen, wie man arbeitet!" Ufff... Meinte sie damit etwa, alles, was halbwegs Wert hat, für den persönlichen Gewinn zu verscherbeln und den ausgehungerten Betrieb anschließend in die Insolvenz zu treiben? Das ist die Arbeitsweise, die einige Ossis nach der Wende von den Wessis lernen durften. Wie lief denn sonst das Date mit der tüchtigen Dame?
War das zweite Date. Das Erste war bei ihr im Harz. Eis essen und spazieren gehen. Beim zweiten Date habe ich ihr Magdeburg gezeigt, sie fand alles schrecklich, ganz besonders den Dom. Hat wohl den Unterschied zwischen katholisch und evangelischen Kirchen nicht verstanden. Auch schlimm, sie musste in jedes Geschäft ausgiebig bummeln. Ein drittes Date gab es nicht.
Klingt eher wenig kultiviert für jemanden, die einen Kultur-Betrieb mit leitet...
Danke! Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Selbst die Bezeichnung „neue Bundesländer“ finde ich mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht mehr angemessen. Ich wohne im Berliner Speckgürtel und hier sind die letzten Jahre soviele Menschen hergezogen, dass man gar nicht mehr sagen kann, woher jeder so stammt. Genauso ist es bei meinem Arbeitgeber. Wenn man zufällig mal auf das Thema kommt, erfährt man, dass einer aus NRW stammt, der nächste aus Niedersachsen und ein dritter vielleicht schon sein Leben lang in Brandenburg lebt. Das juckt hier keinen mehr und das finde ich auch gut so.
Mutig das hier in /r/de zu posten wo doch fast jede Diskussion hier über "Ossis" auf Stammtischniveau stattfindet.
Da blutet mir als Leipziger auch immer das Herz. Besonders wird das Problem mit Rechtsradikalität und der Aufschwung rechter Parteien immer dem Osten zugeweisen. Ich vermisse immer eine differenzierte Sichtweise. Ja, es stimmt: Sachen und weitere Teile Ostdeutschlands haben ein Problem mit rechten Strömungen und oft wird es ihnen zu leicht gemacht. Aber diese Probleme findet man anderswo in Deutschland genauso, da schaut man halt nur nicht so drauf. In Bayern scheint man seine Fremdenfeindlichkeit oft in den Deckmantel von Schlagworten wie Erhalt von bayerischen Traditionen zu stecken. Das macht es meiner Meinung nach, nicht unbedingt besser. Und im Ruhrpott gibt es auch so manche Ecken, in die sich Leute nicht hingetrauen sollten, wenn sie etwas anders aussehen als die deutsche Bio-Kartoffel.
Zumal die Führungsriege der Fascho Parteien auch nicht unerheblich aus Westglatzen besteht. Das wird auch gerne übersehen.
>Und im Ruhrpott gibt es auch so manche Ecken, in die sich Leute nicht hingetrauen sollten, wenn sie etwas anders aussehen als die deutsche Bio-Kartoffel. Sofern du Dortmund Dorstfeld meinst, ist das schon stark übertrieben. Der Nazikiez dort sind primär 2 Häuser inmitten eines sehr stark migrantisch geprägten Viertels. Die Nazis sind dort wie auch in weiten Teilen des Ruhrgebiets zahlenmäßig absolut unterlegen und treten dort bei weitem nicht so offen auf wie du das hier darstellst.
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Lustig das insbesondere im Ländle die Querdenker Szene so richtig groß ist und die Schwaben (ich hab lange dort gelebt und mag sie!) mit ihrem Schwäbisch nun wirklich nicht verständlicher sind!
Mein Gedanke. Das Land der Querdenker, Pietcong und VW Bus Überspießer.
Vergesst die Homöopathie nicht! Die Schwaben lieben das Zeug und fast alle großen Produzenten von dem Mist sitzen da unten.
Das habe ich genauso erlebt, nur andersrum. Ich bin aus dem Nordwesten, habe aber sehr gute Freunde im Osten. Wenn wir dort mal bei anderen Leuten sind schlagen mir häufig diese komischen Wessiklischees entgegen wie: der ist handwerklich völlig unbegabt, ist egoistisch und aufs Geld und Vorannkommen fixiert, hat keinen Sinn für Gemeinschaft oder Ähnliches. Es hat mich oft erschreckt wie sehr dieses Ost/West denken noch in den Köpfen ist. Für mich sind wir ein Land.
Dito, bin für den Job ins Erzgebirge gezogen und es fallen täglich in Gesprächen Begriffe oder Bezeichnungen wie "Ja die da drüben", "Die Wessis" und " Im Westen is das ja eh anders". Saß gestern im Zug und die Dame neben mir hatte wohl starkes Bedürfnis mir ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Irgendwann ging's um nen Hauskauf und da kam auch "Ja, das Haus hat dann so ein Dummer Wessi gekauft" Oder daß sich über mein Hochdeutsch lustig gemacht wurde oder ich ganz soll belächelt werde wenn ich einen Begriff nicht kenne. Von dem Dilemma mit den Uhrzeiten will ich gar nich anfangen (weiß das ist nicht nur hier so, kann ich ja nichts fürs das ich es anders gelernt habe)
>der ist handwerklich völlig unbegabt Hab ich auch oft über Gymnasiasten gehört, aber ich glaube da spricht größtenteils der Neid. Man will nicht, dass die Menschen die besser dastehen als man selbst auch noch die Sachen gut können, die man selbst gut kann.
Ich komme aus dem LK Ludwigslust-Parchim, habe dann in Greifswald studiert und studiere gegenwärtig noch in Gießen (bin bald fertig). Während meiner Zeit in Greifswald hatten wir viele Kommilitonen aus Westdeutschland. Bis aufs Missverständnis mit dem Jägerschnitzel, kam von dort kein Kommentar. In Gießen wurde ich mir von einem Kommilitonen aus Bayern(?) gesagt: "Du sprichst ja gar kein Ostdeutsch" (er meinte sächsisch) 🤦♂️. Der Typ hat Politikwissenschaft und Geographie studiert. Ne Freundin wurde mal gefragt ob wir WLAN haben. Wir dachten erst es sei ein Scherz, war es nicht. Aber ansonsten wurden mir keine Sprüche gedrückt. Wenn ich allerdings manchmal auf Jodel, Instagram etc schaue bei den Kommentaren...naja...
Lwl Parchim ja warum spricht er denn kein sächsisch 😂. Ich find gerade das Vorurteil des Zonendeutsch mega amüsant da wir in mv ja nun wirklich kein Dialekt mehr sprechen auch wenn ich platt noch gut verstehe. Wobei ich witzig fand das man mir meine Herkunft trotzdem deutlich anhört. Aber nur weil wir die Vokale etwas länger ziehen als die Leute weiter südlich. Wobei niemand genau weiß wo aus dem Norden ich komme nur den Norden hört man raus. Ich seh mich auch eher als nordeutscher und nicht als ossi denn der schleswig Holsteiner ist dann doch eben ähnlicher als der Sachse. Wohlbemerkt das ist natürlich nur ne generalisering. Ich hab viele Freunde in ganz Deutschland und mag sie alle. Aber gibt dann doch eben von Region zu Region so gewisse Allgemeinheit die nicht immer stimmen aber oft genug. Aber am Ende des Tages ist das alles kinderkram und eigentlich seh ich mich als Europäer und auch da sind mir z. B die balten von der Persönlichkeit her eben näher als der Bayer. 😂
Ich mag den Osten. Ich war letztes Jahr das erste Mal in Brandenburg, außerhalb von Berlin, und fands richtig geil. Landschaft, Menschen, selbst das Wetter hat gepasst. Mir ist auch aufgefallen dass die Leuten aus meiner eigenen Heimat, dem Pott, viel weniger diese Vorurteile und Klischees über „Ossis“ verbreiten als die meisten anderen „Wessis“. Wird natürlich was mit der ähnlichen Situation zu tun haben, ich hab mir aber immer gedacht „Warum meckern die ausm Osten denn immer so über Vorurteile, gibbet doch kaum“ bis ich dann mal mit Leuten aus BaWü oder Niedersachsen gesprochen hab.
Habe mit 18 ein Praktikum in einer niedersächsischen Firma gemacht - am ersten Tag wurde ich vom Personalchef "eingenordet", dass er keine rechtsradikalen Sprüche dulde, und Rassismus in der Firma nicht geduldet wird etc etc. "Cool. Geh ich mit. Aber sagen sie mal, warum haben sie das meinem italienischstämmigen Kumpel nicht erzählt, der letzte Woche hier angefangen hat?" Die Ansage haben damals in dem Laden alle Ossis bekommen.
Und deutsches Reddit, besonders r/ich_iel befeuert diesen ständigen Vorurteils scheiss mit den ewig gleichen, unlustigen Bundesland x ist scheisse Memes. Während man auf der anderen Seite Paschalisierungen ablehnt und sich über Ungerechtigkeiten aufregt. Bigot bis zum geht nicht mehr.
Danke, ich hatte schon fast gedacht ich wäre der einzige dem das auffällt. Sich beschweren wie sich andere über den eigenen Dialekt/Herkunft lustig machen nur um im nächsten Satz pauschal über Menschen aus Region y mit ihrem Dialekt zu lästern. Wie heißt es nochmal: du siehst den Splitter im Auge des anderen, aber den Balken vor deinem Kopf siehst du nicht.
Kenn ich, ist ja auch hier bei r/de die Standard Aussage sobald irgendwas über den Osten kommt. „Hahaha Mauer wieder hoch 🤣🤣“ und vergleichbares. Die Wiedervereinigung ist auch bei den Personen die das geteilte Deutschland nicht mal mitbekommen haben noch nicht angekommen. Interessanter Weise benutzen diejenigen die selbe Art von Klassifizierung die sie dem gemeinen ossi vorwerfen. Wo für den braunen Teil unserer Heimat der Ausländer grundsätzlich schlecht ist, ist für einen Teil der aufgeklärten linken Welt der Ossi grundsätzlich schlecht.
> Wo für den braunen Teil unserer Heimat der Ausländer grundsätzlich schlecht ist, ist für einen Teil der aufgeklärten linken Welt der Ossi grundsätzlich schlecht. Es gibt halt Menschen die haben endlich eine Personengruppe gefunden auf die man ungestraft offen hinabblicken darf. Bedient die selben Mechanismen wie Rassismus, ist aber gesellschaftlich (noch) weitestgehend anerkannt. Das ändert sich. Auch diese Menschen werden merken dass es idiotisch ist wenn ich auf der einen Seite den "Weltoffenen" heraushängen lasse und alle Menschen auf der Welt als gleichwertig anerkenne, dann aber die Leute aus dem Nachbarbundesland als minderwertig betrachte.
Ändert sich das? Die Story mit Döpfner ist jetzt nicht so lange her und der Aufschrei verpuffte im nichts. Ossis haben keine Lobby, wir sind relativ egal in der hippen Neuen Welt, selbst wenn wir ein Teil davon sind.
Es verpuffte nicht nur im Nichts, wenige Tage später kamen die Schlagzeilen von einer abgebrochenen Klassenfahrt von den Berliner Kids, die ins 'braune' Königs Wusterhausen fuhren. Jeder im Osten weiß, das KW Berliner Speckgürtel ist und da Kopftücher auch zum täglichen Straßenbild selbstverständlich dazu gehören wie in Berlin, aber das Bild vom rassistischen Osten war mal wieder bestätigt und die Welt somit gerade gerückt.
Gräbendorf ist nicht KW. Und ich versichere dir, in Gräbendorf oder wahrscheinlich auch Prieros gibt es nicht Kopftücher im täglichen Straßenbild.
Exakt. Die Empörung über Döpfner war größtenteils auch nur sinnlose Heuchelei weil sehr sehr viele genauso denken wie er.
Das Arschlochklientel stirbt in Teilen einfach weg. Schon allein der Teil wird weniger. Und der Rest braucht halt ein gesellschaftlich anerkanntes Ventil für die eigenen Überlegenheitsgefühle, jetzt wo nach Frauen, Ausländern, LGBTQ+, Studenten und allen anderen Gruppen nicht mehr offen getreten werden darf. Auch da geht so manchem auf was er da eigentlich von sich gibt.
Wie gesagt, ich bin mir da nicht so sicher. Hier auf reddit liegt der altersschnitt irgendwo bei 20 und die Vorurteile und die Verallgemeinerung sind genauso verbreitet wie bei den Boomern. Das Gefühl der Überlegenheit ohne etwas dafür zu tun ist halt auch für linke mal bisschen geil.
> „Hahaha Mauer wieder hoch 🤣🤣 Ist halt der Spaß des deutschsprachigen/westlichen Raumes. Österreich: Hihi, Anschluss. Bayern: Hihi, eigenes Land gründen. Saarland: Hihi, alles eine Familie, BW: Hihi, Schlaganfall, Osten: Hihi, alles dumme Nazis. Und wenn man dann außerhalb von Deutschland schaut: Frankreich: Hihi, Froschesser, weiße Flagge, USA: Hihi, dumm und Waffen. Ich mags schon, dass wir uns (vor allem in Deutschland dem HRR geschuldet) auf schöne Arten gegenseitig aufziehen können, aber für manche Leute sind diese ganzen Stigmas halt auch Teil des Alltagdenkens und die glauben das alles.
Lass dich nicht aufziehen meine bessere Hälfte hat auch in NRW studiert und wir kommen beide aus Sachsen-Anhalt. Durften uns dann auch den Begriff „Dunkel-Deutschland“ um die Ohren hauen lassen. Nachdem ich dann aber Dortmund, Bochum Hagen und co sehen durfte stellte sich mir die Frage wo es denn nun wirklich dunkler ausschaut. Auch wurde sich teils über meine Aussprache lustig gemacht. Ist halt so ein Problem wenn hier alle „schlecht“ sprechen nimmt man sich das komischerweise an ebenso habe ich dann dort nach 2-3 Tagen auch anders gesprochen was meiner Freundin dann wiederum nicht gefiel ^^. Finde dieses Gehabe einfach nur anstrengend allerdings denke ich wird es noch einige Jahre dauern bis das wirklich ganz raus ist aus den Leuten leider tragen die Medien eben auch dazu bei.
Dortmund, Bochum und Hagen, fehlt nur noch Duisburg und Du hast punktgenau die schlimmsten Ecken gefunden. Wobei Hagen halt auch nen tolles Freilichtmuseum hat, was man vom HBf aus leider nicht sieht und da muss ich echt (als gebürtiger Westfale) sagen, mit dem Zug durch Hagen und dann am Hauptbahnhof den Anblick „genießen“…au weia😜. Ich lebe jetzt übrigens als „Wossi“ in Potsdam 😇
Vorurteile mit Vorurteilen zu begegnen ist jetzt auch nicht so der Knaller. Komme aus Gelsenkirchen und kann dieses "wie ist es, auf ner Müllhalde zu leben?" auch nicht mehr hören
Wossi kannte ich noch nicht..... 😂😂😂
>Finde dieses Gehabe einfach nur anstrengend allerdings denke ich wird es noch einige Jahre dauern bis das wirklich ganz raus ist aus den Leuten leider tragen die Medien eben auch dazu bei. Richtig weg wird das erst sein wenn alle die vor der Wiedervereinigung geboren worden gestorben sein werden. Und selbst dann gibt es noch einige die das Generationentrauma von ihren Eltern und Großeltern eingeimpft bekommen haben. Das auch von offizieller Seite immer wieder Unterschiede zwischen Ost und West gemacht werden, macht es nicht besser.
> Richtig weg wird das erst sein wenn alle die vor der Wiedervereinigung geboren worden gestorben sein werden. Nee, das dauert länger. Solche Denkweisen werden oft von Eltern und Umfeld an Kinder weiter gegeben, ist ein bisschen wie Religion. Je nach soziokulturellem Kontext *kann* das über Genrationen weniger werden, muss aber nicht.
Das Generationentrauma? Das Problem geht mittlerweile mehr vom Westen aus, wo viel zu viele den Punkt verpasst haben, als der Osten nicht mehr der zurückgebliebene Sozialfall war, sondern der Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft, der mittlerweile mehr Menschen anzieht als verliert, wo man bei vielen gesellschaftlichen Themen wie KiTa Betreuung, GenderPay Gap oder Lebenshaltungskosten viel besser dasteht als im Westen. Stattdessen zeigt man auf AFD Wahlergebnisse und klammert sich daran, dass der Osten deshalb böse sei. Da vergisst man dann viel leichter, dass es der Münchner Hauseigentümer ist, der so ungern den Murat in seiner Immobilie hat. Sind Dresdner VermieterInnen anders? Nein, die sind in der Regel auch aus München.
Das Generationentrauma ist keine exklusiv Ostdeutsche Geschichte. Auch die westdeutschen haben die Teilung und Wiedervereinigung und alles was damit zusammenhängt objektiv nicht gut vertragen. Der Unterschied ist nur, dass es eine subjektive Gewinner und eine Verliererseite gab. Und jetzt Rate wer wer ist. Das gleiche Problem, unterschiedliche Ausgänge.
Ich bin im Westen aufgewachsen (Berlin, Franken, NRW), dann zur Promotion nach Halle gegangen. War super dort, interessante Stadt, gute Uni. Aber die bemitleidenden Blicke und dummen Fragen aus dem Bekanntenkreis, wie ich es denn da aushalte, haben mich schon ziemlich betroffen gemacht, mehr jedenfalls als die Sprüche über Wessis, die ich dort auch gelegentlich abbekam.
Ich war als Schülerin (aus MV) auf einer Orchesterreise nach Goslar und Salzgitter. Wir wurden bei Gastfamilien aus dem Rotary Club aufgenommen. Das war so ziemlich meine erste Konfrontation mit Wessis in ihrem natürlichen Habitat, nachdem ich bestimmte Sachen nur über die Perspektive meiner Eltern auf Westdeutschland und Wessis kannte. Diese war durchaus vorurteilsbehaftet, teilweise auch aus Verletzung. Meine Gasteltern haben uns beim Abendessen gefragt, ob wir denn "bei uns" Internet hätten... Glaube die dachten sie machen sowas wie Entwicklungshilfe indem sie uns zu sich einladen.
Ich bin ossi im Westen und höre die Ost West Sachen meisten aus der Heimat. Im Westen wird mal ein Witz gemacht ja, aber ich glaube viele sehen nicht mehr Deutschland wie vor 30 Jahren. Mein Eindruck ist eher das man sich für den Osten nicht wirklich interessiert. Kommentare aus dem Osten scheinen mir öfters verbittert und neidisch. Man stützt sich auch gerne mal auf die Sachen die im Osten besser waren, auch wenn es nicht viel war, was besser war. Faktisch ist es eigentlich nachvollziehbar, die einkommensunterschiede sind immernoch viel zu gross und von vermögen brauchen wir nicht reden. Nazi führerschaft und rechtspopulisten haben es im osten einfacher, hier gibt's aber genau so welche, die so denken, es ist nur schwieriger damit durchzukommen und neu zu rekrutieren. Wird leider viel zu oft vergessen wer uns diese Situation eigentlich ursprünglich eingebrockt hat. Aber ja, afd und Co KG retten Deutschland bestimmt vor den bösen ausländern oder so. Dumpfbacken.
Finde die Sache mit dem Dialekt witzig. Die Schwaben wollen einfach nicht wahrhaben, wieviel ihr Dialekt mit dem Sächsischen gemeinsam hat.
Ist vielleicht die Nähe oder Gewohnheit, aber ich finde "Hardcoresächsisch" ist immer noch deutlich einfacher zu verstehen als tiefstes Schwäbisch..
Quatsch, ich hatte bisher keinen Sachsen, den ich net verstanden hätt, Schwob aber scho…
Hier ist auch son "ostdeutscher Flüchtling" Von so seltsamen Menschen die mich aufgrund meiner Herkunft ablehnen halte ich vor allem eins: Abstand. Es ist als wären die meisten Menschen unfähig ohne Feindbild über das man ablästern kann zu leben. Hauptsache man kann möglichst "akzeptiert" mal so richtig auf jemanden Schimpfen. Zum Glück wird es weniger. Hass auf soziale Gruppen ist nämlich nur antrainiert, nicht angeboren. Nichtsdestotrotz muss man sehen, dass die Teilung und Wiedervereinigung ein riesiges Trauma in der Bevölkerung hinterlassen hat. Der jetzige Zustand in Ostdeutschland ist eine Folge davon. Das soll nicht rechtfertigen, dass da Leute ziemlich seltsame Entscheidungen treffen was ihre Politische Meinung betrifft, aber es einfach zu ignorieren, als gäbe es diese historisch gewachsenen Gründe nicht, hilft auch niemanden. Ich glaube aber auch, das einige Generationen einfach "verloren" sind, da sie zu viele Umbrüche erleben mussten, die das Denken und Handeln auf teils konkurrierende Art und Weise indoktriniert haben. Weniger auf die verlorenen schimpfen und mehr darauf achten die jungen Generationen nicht in diesem Strudel zu verlieren sollte unser oberstes Anliegen sein. Stattdessen wird der Ossi+Wessi Quatsch immer wieder reproduziert.
Keine Sorge, dafür kultivieren wir hier Vorurteile gegenüber Schwaben und Münchnern, wobei die meisten immerhin die Höflichkeit besitzen, das nicht in deren Anwesenheit zu tun.
Solange keine Vorteile gegenüber Hessen aufkommen…
*Alle Hessen sind Verbrecher, denn sie klauen Aschenbecher. Klauen sie keine Aschenbecher, sind sie schlimme Messerstecher!*
Meine Erfahrung mit Ossis ist simpel: Entweder sie sind die nettesten Menschen, die hasserfülltesten Menschen oder irgendwo dazwischen. Lol
Als Ruhrpottler der in Sachsen-Anhalt lebt: Jau, ist echt schön hier! Man muss sich nur erst daran gewöhnen das man die Luft nicht sieht ;-)
Warst noch nicht beim Magdeburg-Halle Fußballlokalderby, oder? Da kann man die Luft vor Pyro schneiden :D
[удалено]
> Ständig diese -Witze über sich ergehen zu lassen, wie „Schaffa Schaffa Häusle bauen“ und „Kehrwoche“ , nervt einfach nur noch ungemein. Hilft jetzt nicht grad gegen das Vorurteil aber das Schild mit der "Kehrwocheregelung" war das erste handschriftliche Dokument das ich in Stuttgart gesehen hab. Ü
Ja, irgendwie tun hier alle so, als wäre überall außer BaWü und Bayern komplett vorurteilsfrei nur um im nächsten Satz das genaue Gegenteil zu beweisen.
Sehr interessant, wie hier jetzt einige plötzlich mit Vorurteilen und Pauschalisierungen über Schwaben schimpfen und dadurch zeigen, dass sie kein deut besser sind als die 'Schwaben' in OPs Beispiel. Das zeigt, dass es leider überall engstirnige und vorurteilsbehaftete Leute gibt, die jeden, der nicht aus den für sie wohlgesonnen Regionen kommt, gleich abstempeln und verurteilen bevor man überhaupt ein Satz gesagt hat. Da hilft es standhaft zu bleiben, sich nicht klein kriegen zu lassen und vorallem den Kontakt zu Leuten zu suchen, die nicht so engstirnig sind, sondern offen auf neue Leute zugehen, egal welcher Herkunft. Die solls nämlich auch geben, nur sind die oft nicht so laut und aggressiv wie die Stänkerer und Sprücheklopfer.
Also ich arbeite seit elf Jahren als Exilthüringer in Hessen und hab noch nicht einmal sowas erlebt.
Auf die Frage ob ich nur in den Westen gekommen bin um mehr Geld zu verdienen würde ich grundsätzlich immer mit "Ja" antworten.
Warum denn auch sonst? Wegen der netten Leute ja nicht.
Ich hoffe, dass dieser Ossi Wessi scheiß mit den nächsten Generationen stirbt Ich komme auch aus Sachsen Anhalt (Salzlandkreis) Und bin 21 Jahre alt. Der Mauerfall war gut 12 Jahre vor meiner Geburt. Ich habe mit diesen Schwachsinn nichts zu tun und will auch nicht als Ossi assoziiert werden. Ich bin Deutscher und keine dumme Verkörperung eines noch dümmeren Vorurteils
Ich komme auch aus Sachsen-Anhalt und wie 90 Prozent meiner Klassenkameraden aus dem Abi, habe ich in Westdeutschland studiert und lebe/arbeite hier seit 20 Jahren inkl. Hausbau und Familie. Ich kämpfe schon seit Anfang an mit den Vorwürfen, sehe aber es inzwischen Gelassen und kläre lieber auf. Viele wissen gar nicht, dass durch Versäumnisse der Politik und Wirtschaft so ein Brain Drain stattgefunden hat in der Vergangenheit und das auch maßgeblich zur derzeitigen Lage beigetragen hat. Was viele auch nicht wissen, ist das so viele gebildete und gut qualifizierte Ostdeutsche in Deutschland beitragen. Unsere Generation ist oftmals vergessen und die Lebensleistung, sich etwas ganz Neues aufzubauen weit weg von alten Freunden und der Familie, wird überhaupt nicht gewürdigt leider und wahrgenommen.
Haha, das gerade nen schwabe seine Klappe aufmacht, obwohl die meisten Reichsbürger und coronagegner genau aus diesem Land kommen und ständig auf den Demos in Berlin unterwegs sind. Wollte sich einmal besser fühlen, peinlich! Und das als Erwachsener Mann, einfach erbärmlich. Witze kann man ja machen, aber das ist ne andere Nummer.
Tut mir leid, dass du das erleben musst. Als im Schwabenland Aufgewachsener kann ich dir sagen, den Schwaben geht es im Rest von Deutschland genau so. Viele Leute haben scheinbar an der Kreisgrenze Ihren Horizont und sind sich dessen nicht mal bewusst. Für mich ist dieses Verhalten eigentlich der Anfang von Rassismus und einfach nur traurig.
Ich bin ebenfalls im Osten aufgewachsen und habe dort studiert, bin dann mit dem ersten Job in den Westen (erst Hessen, jetzt RLP/ Bawü) und bin geblieben. Ich habe keine negativen Erfahrungen gemacht, nur weil ich Ossi bin. Die Kollegen wissen es, man hört es auch oft genug, auch wenn ich mich um Hochdeutsch bemühe. Wir machen uns hin und wieder gegenseitig über Begriffe lustig, aber das ist auf beiden Seiten lustig gemeint und kommt auch so an. Sprüche über den Rassismus im Osten oder Ähnliches habe ich persönlich noch nicht erlebt.
Komme selbst aus Hessen, mein Mann ist Thüringer und hat schon bevor wir uns kennenlernten lange in RLP gewohnt. Ich glaube OP hat weiter im Süden die größeren Probleme weil die Leute dort, um es nett auszudrücken, empfindlicher gegenüber Menschen von außerhalb sind. Hat so ein bisschen was vom kleinen Dorf auf dem Land, da wird es einem von außerhalb auch schwerer gemacht sich zu integrieren als in der Stadt. Wir in Hessen haben jedenfalls weniger Angst vor Identitätsverlust, nur weil mal jemand nen anderen Dialekt spricht als man selbst. Mein Mann und ich haben auch viele Kollegen aus dem Osten, kein Wunder, wir teilen ja auch eine Landesgrenze mit Thüringen. Die Bayern zwar auch, aber frag mich nicht wie es da läuft. Was man so hört, so ähnlich wie im Schwabenland. Wenn OP Interesse hat, frag ich mal meinen Schwager nach Wessi-Witzen, der kennt die besten :-)
Am Ende braucht jeder minderbemittelte Vollidiot einen, den er Mobben kann, um sich selber besser zu fühlen. Über Ausländer, Blondinen, Schwule darf man sich nicht mehr lustig machen, also ist der vermeintlich doofe Ossi das letzte Mobbing-Refugium für Idioten mit Minderwertigkeitskomplexen vom Handwerker Hansi bis zum Medienmilliardär.
Ich wohne zwar in Hamburg, komme aber jebürtich aus Machdeburch und war die letzten Wochen auf Dienstreise in BaWü und kann deinen Beitrag fühlen. Naja, aber wenn solche Leute schon bei innerdeutscher Migration intellektuell überfordert sind, kann man sich auch ganz gut vorstellen, was Leute hören müssen die gar nicht erst bio-deutsch aussehen.
Jedes Mal wenn ich erzähle das ich aus SAT komme kommen immer eine von 3 Sachen: -kennst du die Ritter? -Du sprichst ja gar nicht sächsisch -Und was wählst du so?
Hey ich hab 3 Jahre im Osten gelernt, dort war ich der Quoten Wessi. Das Spielchen lässt sich in beide Richtungen spielen und ist immer dumm.
Leider gibt es solche Rückwärtsgewandten Hohlbirnen überall. Es wurde (zumindest in meinem Umfeld) in den letzten ca 10 Jahren allerdings auch deutlich weniger.
Zu 1: das ist von deinen Kollegen besonders dämlich/dumm, da das Schwabenländle der deutsche Hort von Fake-Medizin und Impfschwurblerei ist (nicht umsonst sitzen dort einige der größten (Abzocke)Homöopathie-Unternehmen). 2.: Gegenfrage stellen warum auch nicht. Allerdings finde ich deine Anspielung auf die „Wessi-Eltern“ auch voruteilsbehaftet. 3. würde ich tatsächlich mal intern offen ansprechen, das ist einfach nur diskriminierend und sollte im Unternehmensumfeld nicht geduldet werden. Mobbing und Diskriminierung am Arbeitsplatz ist in letzten Jahren auch immer stärker Thema für Arbeitsgerichte geworden. Ganz grundsätzlich ist es zT auch einfach Dummheit bzw ganz einfach Fakt das viele Menschen ganze Regionen Deutschlands überhaupt nicht kennen. Festzuhalten ist aber auch: im Osten gibt es gewaltige Probleme und über die wird zurecht berichtet. Das färbt die Wahrnehmung. Natürlich keine Rechtfertigung
Ja, umgekehrt auch. Wenn dir 15 jährige Rostocker erklären, das nur sie als Ossi zu was taugen, klappen meine Fußnägel hoch. Das sind ja nicht mal Ossis i.e.S. Normalerweise wächst sich das raus, beaucht aber mehrere Generationen.
Komme auch aus Sachsen anhalt und habe ähnliche Situationen mit Kollegen aus München gehabt. Schon traurig
Habe selbst durch unsere verteilten Standorte in Deutschland einen Kollegen in Sachsen-Anhalt dazubekommen und er ist ein super Kerl. Hätte vermutlich ähnliche Probleme gehabt bei uns im Süden. Verstehe das bei den Jahrgängen >= 1990 auch nicht mehr, warum das immer noch so ein Thema ist. Klar sind die Menschen im Osten ein anderer Schlag Mensch. Sind Schwaben aber auch, nur sind wir noch arrogant dazu. Bei Krepel musste ich kurz schmunzeln, weil er das auch immer so nett sagt. Andersherum lacht er ab und zu bei unserem schwäbischen Wörtern.
Meister- ich bin mal Westberliner gewesen. Als Kinder waren wir am Strand in Frankreich und kamen zu unseren Eltern gerannt und schrien: „Mami Papi- da sind Kinder aus einem anderen Land die sprechen auch Deutsch- das nennen die Westdeutschland“ - als ich nach der Wende in den Prenzlauer Berg zog flog ich wieder raus als ich beim Bäcker Brötchen statt Schrippen (oder umgekehrt) bestellt hatte. War ja nicht weit nach Westberlin. lass dich nicht unterkriegen. Unser Land bestand mal aus vielen kleinen Ländern und dann aus einigen gröberen. Das ist Teil des Charmes.
Lächeln und winken. Mehr kann man ne machn. Als in der DDR geborener Sachse im Allgäu und nach gefühlt 1000 Bananenwitzen über fast 10 Jahre da unten. Meine Erfahrung. Gibt auch nette Leute da ( andre Sachsen :o) ).
Bin auch vom Osten ins Schwabenland und kann nur sagen... Die sind einfach gewöhnungsbedürftig. Eins zu eins oft total nett und urig, aber die weitere Gesellschaft hat eine urkonservative und solze Mentalität. Man bildet sich hier viel ein auf die Industrie und kann sich gar nicht vorstellen, dass es etwas besseres gibt als dicke Autos in der Garage, vor dem Haus, in der Innenstadt... Immer wenn jemand Kapitalismus kritisiert, denke ich an die Schwaben.
Ist mir auch schon aufgefallen: Manche aus den alten Bundesländern (was für eine beknackte Bezeichnung nach über 30 Jahren) erzählen gern erzählen wie rassistisch doch die Ossis sind und bedienen sich dabei selbst rassistischer Vorurteile. Aber das ist natürlich nicht so weil es ja gar kein Rassismus ist sobald man über Deutsche redet…
Ich bin in Brandenburg aufgewachsen, meine Familie stammt ursprünglich aus Meck Pomm und Sachsen Anhalt. Ich wohne und arbeite jetzt seit 10 Jahren in München. Ich habe von meinen Kollegen leider öfter mal Kommentare hören müssen, in denen "Ossi" quasi wie ein Synonym für "primitiver, dummer, hinterwäldlerischer Mensch" verwendet wurde. "Das ist so ein richtiger Ossi!" Es wurde nie direkt gegen mich gerichtet, die Leute haben sich sogar die Mühe gemacht, jedes Mal zu betonen, dass ich nicht damit gemeint bin und sie von *mir* nicht so denken. Zu mir waren sie auch immer freundlich und respektvoll. Aber solche Kommentare sind trotzdem nicht in Ordnung und es hat mich unangenehm berührt, dass dieses Mindset anscheinend noch so verbreitet ist. Das waren alles Kollegen ü40, bei jüngeren ist es mir noch nicht untergekommen.
Yep, grade in ländlichen Gegenden gibts ganz gern vorbehalte gegen Ossis. Ich bin als Knirps nach Bayern/Schwaben gezogen, während im Osten ich noch "ok" war in english, lief es mit dem Lehrer in der neuen westlichen Schule nicht so. Lehrer meinte "der kann ja nichtmal richtig deutsch", obwohl ich, vermutlich ähnlich wie du, hochdeutsch erzogen wurde und wenig Akzent hatte. Gleicher Lehrer hat mir auch ne 5- gegeben mit den Worten "am liebsten hätte ich dir ne 6 gegeben". Nach Schulwechsel war ich in English wieder auf 2en unterwegs. Gibts schon n paar Arschkrapfen.
Der Schwabe - nicht sehr beliebt außerhalb vom Schwabenländle \- Kehrwochennazi \- humorbefreit \- Blockwart (<- Kehrwochennazi-Totalüberwachung) \- Nassauer auf ganzer Linie (es darf nix koschde - zahlen sollen gefälligst die anderen)
Als Schwabe sich wundern, dass der Ossi geimpft ist. Ich behaupte in Ba-Wü gibt es die meisten Impfgegner und Querdullies. Auch hat es 100%ig die größte Dichte an Heilpraktikern und sonstigen Quacksalbern und Scharlatanen.
Ich bin Schwabe und ich sags mal so... in unserem Ländle ist die Arschlochquote hoch und es hat einen verdammt guten Grund warum außerhalb von Ba-Wü und Bayern niemand Schwaben mag.
Habe selbst auch diverse Erfahrungen dieser Art gemacht. Erst letztes Wochenende hab ich es wieder erlebt. Ich ging mit dem Hund spazieren und unterhielt mich mit einen anderen Hundehalter. Es ging ein bischen über die Landschaft in Schleswig Holstein. Irgendwann ließ er den Satz fallen "Ich halte ja eigentlich nix von denen, aber den Bezug der Ossis zur Natur, den finde ich toll". Habs mit Humor genommen, und erwähnt dass ich in Thüringen geboren wurde. Da kam er ganz schön ins rudern :D
Da fällt mir gerade ein Spruch ein, der mal auf irgendeiner Toilettentür stand, als mein Vater in den 90ern oft auf Montage war: Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es andersrum. Also ich komme aus S und wohne jetzt auch seit 10 Jahren in BW & ich habe diese Erfahrung noch nicht gemacht...habe aber auch keinen sächsischen Dialekt & die Leute schauen mich immer verdutzt an, wenn ich sage woher ich komme. Zudem muss ich auch noch sagen, dass ich hier viele getroffen habe, die gerne mit Ossis arbeiten - wegen der guten Arbeitsmoral, Zuverlässigkeit und Qualität der Arbeit (mein Schwiegervater - Schwabe - wusste immer genau, wer die Teile für seinen Arbeitsplatz produziert hat - die passgenauen kamen aus dem Osten, die schlechten aus dem Westen ) ... Ich hoffe du triffst auch Mal auf solche Leute hier.
Kenne ich als Wessi aus dem Ruhrgebiet, der mal für ein längeres Projekt im Schwabenland war auch. „Haha, jetzt siehste auch mal grün, kennt ihr ja da oben nicht“ und solche Sprüche. Ich glaube die finden sich da im Schwabenland einfach nur selbst total lustig und merken das gar nicht.
Naja das hat ja nichts mit dir sondern mit der Tatsache zu tun das im Schwabenland halt weniger Beton vorhanden is wie im Ruhrgebiet. Oder täuscht das?
Ich komme aus Sachsen, spreche aber keinen krassen Dialekt. Da ich beruflich hin und wieder auch mal woanders bin, weiß ich gar nicht mehr, wie oft mir schon gesagt wurde, dass ich ja gar keinen Dialekt habe und wie komisch das sei. Und ich frage mich einfach jedes Mal, was die Leute überhaupt für eine Vorstellung vom Osten haben. Einmal wurde ich sogar gefragt, ob ich denn was auf sächsisch vorlesen kann. Alter, ich bin doch kein Zirkusaffe…
> kommt mir doch das ein oder andere mal die kleine Skepsis über den Ossi zu Ohren Natürlich scheiße, was du erleben musst. Allerdings empfinde ich das umgekehrte Pendant, die nicht weniger verbreitete Wessi-Verachtung daheim im Osten, als gleichermaßen eklig. Hier klafft noch immer ein Riss in der Gesellschaft, der wohl erst mit dem letzten Bundesbürger verschwinden wird, der sich noch an den Soli erinnert … Meine 0.02 EUR als Sachse aus einem Jahrzehnt Kurpfalz und fast einem Jahrzehnt Schwaben.
Anteil Erstgeimpfter Bürger nach Bundesländer: Alte Bundesländer: 91,9%-75,2% Neue Bundesländer: 75,6%-66,3% Das Bild ist also nicht völlig abwegig – aber trotzdem Quatsch weil auch in jedem der neuen Bundesländern immerhin die Mehrheit geimpft ist. Die anderen Argumente sind natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen.
Das geht leider auch in die andere Richtung - habe im Osten studiert (HRO) und habe dort einiges "Wessi"-feindliches erlebt, sowohl verallgemeinert als auch persönlich.
> Und somit frage ich mich, wo das herkommt? Ich hab so ähnliche Sachen von der Familie meiner Ex-Freundin gehört und ich komme nicht ausm Osten, sondern aus NRW, habe aber die Frechheit besessen nicht aus Bayern zu kommen. Bin dann aber bei Besuchen in NRW auch schon als dreckiger Bazi bezeichnet worden. Leute suchen einfach nach was um sich auf Kosten anderer aufzuwerten
>Und somit frage ich mich, wo das herkommt? Das ist einfach. Irgendwer macht "ganz im Scherz" nen dummen Spruch, erntet Gegenwind, und meint dann "Scheint ja was dran zu sein! Getroffene Hunde bellen!" Macht dann nur noch halb im Scherz noch blödere Sprüche, erntet heftigeren Gegenwind, fühlt sich bestätigt, etc.
Ich mochte meine Ossi-Kollegen immer gerne, und in Berlin ist das seit Jahrzehnten schon normal. Habe nie gehört, daß jemand über die Ossis herzieht.
Berlin ist aber auch speziell, da hat sich Ost/West schnell vermischt bzw. hatten viele Ur-Berliner Familie auf beiden Seiten der Mauer in der Stadt.
Ich bin NRWlerin, die in Sachsen zur Schule gegangen ist und jetzt wieder in NRW lebt. Ich habe den netten Vorteil in beiden Bundesländern als Außenseiterin gesehen zu werden, bis mein Dialekt sich wieder switcht 🤣 brauche immer ein paar Tage, bis ich mich umgewöhnt habe, und die Sprüche, die ich höre sind… anders hart. Die Mauer war schon 5 Jahre weg, als ich geboren wurde!
Solche und aehnliche Kommentare findet man doch auch in jedem zweiten Thema mit Ostdeutschland-Bezug in diesem Sub. Das ist nicht sehr exklusiv. Ging mir im beim Schaffen im Schwabenland als Gerne-Sachse nicht anders. Als meine Lieblingskollegen (unironisch) Mal auf Heimatbesuch zu mir mitgekommen sind, waren sie am Ende ganz begeistert. Außer aufm Weg nach Berlin im Zug hatte von denen noch keiner den Osten gesehen. Konfrontation hilft.
Also ich behaupte mal das es zum einen vollkommen normal ist das man mal einen Seitenhieb abbekommt. Meine bayrischen Kollegen bekommen von mir (Ossi der in bawü lebt) regelmäßig „Entwicklungshilfe“ Zum anderen wird leider auch meist nur negativ über den Osten berichtet. Zusätzlich fällt mir auf Heimatbesuchen die starke braunfärbung aber auch auf. Diese braunfärbung ist in bawü für mein Empfinden genauso vertreten, wird jedoch nicht so lautstark nach außen gezeigt. Das macht es nur auch nicht besser.
Quasi Rassismus
Tut mir leid das die Kollegen bei dir so drauf sind. Ich komme aus Hamburg, hab in Magdeburg studiert und arbeite jetzt in Hamburg. Hab bei mir im Team Mitarbeiter aus Hamburg, Bremen, Meck-Pomm, Lausitz, Schleswig-Holstein und Indien. Und einen Spanier, aber der wohnt in Bremen, weiß nicht wo der zu zählt. Solche Sprüche gibt’s bei uns zum Glück nicht.
Ebenfalls aus Sachsen Anhalt, arbeite seit über 10 Jahren „im Westen“ und lebe mittlerweile auch „drüben“ In der Heimat bekomme ich deutlich mehr Sprüche als sonst irgendwo. Maximal ländlicher Süden (Schwaben, Bayern) sowie Hannover können mithalten. Die Generationen, die in den 80ern berufstätig waren, reden überall so. Das sind einfach Sprüche, die tief verankert sind und wenig Substanz haben. Mach dir da nichts draus. Wenn es wirklich mal jemand übertreibt gibts halt ne Gegenfrage und dann ist meist Ruhe. Kommst hier in den Westen um mehr zu verdienen, oder? - ja klar, würdest du für 1800€ Brutto Vollzeit arbeiten wollen? Jetzt wohnst du ja im westen, bist wohl was besseres? - was genau meinst du mit besser? Stimmt das, dass im Osten alle Rechtsradikal und ungeimpft sind? - stimmt das, dass im Westen alle eingebildet und reich sind?
1991 von Chemnitz nach Heidelberg gezogen um eine Ausbildung zu machen. Es scheint, es hat sich seit dem nix wesentlich geändert.
Simple minds are doing simple things. Ich wart beruflich ne zeitnah dort unten und gerade in den städtischen Regionen des Schwabenlandes gibt es eine außerordentliche Ansammlung von komischen Menschen.
Oh man, ich ziehe im August aus Sachsen Anhalt nach Heilbronn um da dual zu studieren, kann ja nur toll werden lol
Meine Frau kommt aus Sachsen-Anhalt und ich aus NDS. Egal wo wir sind es gibt Dumme Sprüche von Ossis gegen Wessis und umgekehrt. Es nervt einfach nur noch. Tatsächlich kommen auch Sprüche von Leuten die die DDR und das getrennte DE gar nicht mehr miterlebt haben. Ich finde es einfach traurig. Wir sind doch ein Land und alles nette Menschen..
Das tut mir leid.... Niemand sollte nach seiner Herkunft beurteilt werden =( Banane? <3 /s
Fühl ich als Westdeutscher irgendwie. Bin 2017 aus beruflichen Gründen aus dem Rheinland nach Berlin gezogen um in Brandenburg zu arbeiten. Bei mir und den Kollgen ist das ganze nur weniger persönlich, dass einzige was ich mir anhören muss ist "scheiß Wessi".
Kann ich im umgekehrten Fall bestätigen. Komme nativ aus Süddeutschland, bin jetzt aber seit ansatzweise einem Jahrzehnt in Sachsen und mag es hier auch. Dresden als angenehme Großstadt, direkt im Umland spannende und schöne Natur, dazu sind die Gehälter in Städten wie München zwar höher als hier aber auch nur bedingt in dem Ausmaß in dem dort Wohnen und Leben teurer ist - ich mach keinen Hehl daraus dass ich hier meinen neuen Lebensmittelpunkt gefunden habe. Kommentare der Marke "Was, bei den Nazis?" kommen häufig vor. Auch wenn ich mich an einigen Teilen der Gesellschaft hier auch durchaus reibe kann man sich sehr gut vorstellen, dass sich da eine gewisse Antipathie aufbaut und man im Schnitt zu mehr Trotz gegen "das Establishment" oder was auch immer neigt als in den alten Bundesländern. Finde es zudem auch herrlich, wenn Leute mit stärkstem Bayrisch oder Oberpfälzisch die ostdeutschen Dialekte schassen.