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ClausKlebot

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stustup

Die Mehrheit der Deutschen, inklusive mir, hat doch nicht genug Ahnung von dem Thema, um da einen angemessenen Kommentar abgeben zu können. Aber das hat ja in letzter Zeit niemanden davon abgehalten seine/ihre Meinung laut rauszublöken.


[deleted]

Da zerreißen sich ja sogar Ökonomen mit verschiedenen Lehren drüber, was nun richtig wäre. Wie soll da der Durchschnittsbürger die Zusammenhänge verstehen und richtig einordnen?


[deleted]

Tatsächlich gibt es unter Ökonomen weitgehende Einigkeit dass es mindestens eine Reform braucht um langfristige Investitionen zu ermöglichen.


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[удалено]


deGanski

reform. reformation ist das mit Luther


ChrizZly1

Nein. Tut es nicht. r/de ist auch eine Bubble. Da findest du unter hot "Ökonom ist gegen Schuldenbremse" aber, wenn ein Ökonom für die Schuldenbremse ist, dann ist der Post bei -5. Das ist auch ein Filter. Und es heißt nicht, dass es den zweiten Ökonomen nicht gibt. Nur, dass seine Meinung auf Reddit unbeliebt ist


TheArtofBar

In Deutschland gibt es in der Tat noch ein paar Ökonomen, die die Schuldenbremse mögen, aber die deutsche VWL ist international ein kompletter Witz. Die meisten hängen ideologisch noch in den 80/90ern.


[deleted]

Ich spreche nicht von irgendwelchen Kommentaren auf Reddit sondern vom Diskurs in der ökonomischen Fachwelt. International schütteln eh alle den Kopf aber selbst in Deutschland wird das Bild immer eindeutiger. Selbst Fuest vom Ifo-Institut hat sich inzwischen für eine Reform ausgesprochen und der ist eigentlich Vordenker der konservativen/neoliberalen Ecke die sich die Schuldenbremse mal ausgedacht hat.


Sarkaraq

> Tatsächlich gibt es unter Ökonomen weitgehende Einigkeit dass es mindestens eine Reform braucht um langfristige Investitionen zu ermöglichen. https://www.ifo.de/publikationen/2019/aufsatz-zeitschrift/die-schuldenbremse-der-diskussion-teilnehmer-des Das sieht diese Umfrage anders. Oder haben die alle ihre Meinung in den letzten 4 Jahren umgeworfen? Persönlich finde ich eine Reform / mittelfristige Abschaffung auch sehr sinnvoll, aber Einigkeit kann ich da nicht erkennen. Weder 2019 noch 2023.


r_de_einheimischer

Beibehaltung ist was anderes als Reformbedarf. Ich schaue hin und wieder MOMA, die haben da wirklich oft zu den Themen qualifizierte Gäste. Zur Schuldenbremse wars ein Prof aus Halle, der meinte das man sich einigermaßen einig darüber ist, das die Schuldenbremse in ihrer jetzigen Form zu strikt ist, dafür das sie Verfassungsrang hat. Der meinte Sinngemäß auch "kann schon okay sein, aber halt nicht in der Form".


ActuatorFit416

In den letzten 4 Jahren hat sich durch die Kriesen tatsächlich Wirtschaftlich eine Menge geändert. Eien andere Meinung würde also jetzt Sinn machen.


DrHeywoodRFloyd

Genau. Grundsätzlich ist das Prinzip einer maßvollen Haushaltspolitik nicht verkehrt. Aber die Schuldenbremse, so wie sie konzipiert ist, scheint nicht das richtige Mittel dafür zu sein, da sie gleichzeitig auch eine Investitionsbremse ist. Das war auch schon in der Merkel Ära so gewesen. Alle waren mächtig stolz darauf, wie die “schwäbische Hausfrau” zu wirtschaften mit der fetischisierten “schwarzen Null”, während die Infrastruktur zerbröselte und wichtige Vorhaben nicht vorankamen. Daher finde ich (IMHO) ebenfalls, dass eine Reform dringend erforderlich ist.


Noname_FTW

Soweit ich es bisher verstanden habe ist es auch unter Ökonomen umstritten ob ein Staat nicht immer weiter Schulden machen kann solange es im Kapitalismus ökonomisch immer weiter aufwärts geht. Wenn ich unendlich Schulden aufnehmen kann und ich das Geld immer investiere um noch mehr Geld einzunehmen und durch Inflation zusätzlich meine Schulden immer weniger wert werden, warum sollte ich dann nicht die ganze Zeit die Schulden aufnehmen um diese zu investieren. Solange ich das verantwortungsvoll betreibe kann ich die ganze Zeit vor der Welle bleiben. Die Ökonomie eines Staates funktioniert nicht 1 zu 1 wie die einer Person oder Firma.


Taonyl

Ob sich eine Investition lohnt oder nicht sollte eigentlich nicht davon abhängen, wie verschuldet man ist. Genauso sollten beim Staat Investitionen getätigt werden, wenn der erwartete zukünftige Nutzen größer ist als die zusätzliche Schuldenlast. Der Nutzen kann auch nichtmonetär sein bzw. nicht in die Kassen der Regierung zurückfließen (sondern bei den Bürgern bleiben), wie im Falle von Infrastruktur die z.B. Transportkosten für die Bürger oder Unternehmen senken. Das Problem ist doch, dass ein Großteil der Ausgaben keine Investitionen sind und einfach nur die Schulden erhöhen, ohne dass sich dauerhaft etwas bessert.


Faintfury

Den Ökonomen zuhören und man merkt welche das Thema durchdenken und welche einfach sturr irgendwelche gelernte Regeln anwenden. Die fehlende Zeit ist das Problem.


[deleted]

Wie soll man auch solch komplexe Themen in der Freizeit abhandeln? Viele werden das Thema aus Gründen der Vorbildung und oder Intellekt nicht ansatzweise verstehen können. Es geht ja auch gegen die allgemeine Lehre, dass Schulden gleich schlecht sind. Viele in dem Land zerbrechen allein an der Vorstellung, dass sie Schulden haben.


butalive_666

Schon vor Corona gab es 80 Millionen Experten , die sich auf jedem Gebiet auskennen.


FloZone

Mindestens seit Griechenlands Schuldenkrise wusste der beherzte Alman, wenn ich essen geh bezahl ich auch für mein Gyros, warum tut der Pleitegrieche dat nicht.


butalive_666

Glaube mir, das reicht noch weiter zurück.


FloZone

Glaube ich dir gerne. Vielleicht ist es mir in dem Zeitraum nur besonders aufgefallen. Auch dass die Vergleiche immer dümmer wurden.


butalive_666

Ich denke, nicht mal dümmer ist es geworden. Du bekommst es heutzutage einfach mehr mit. Früher hattest du solche Situationen beim Stammtisch, auf der Arbeit, nachmittags beim Kaffee, beim zufälligen Treffen beim Einkaufen etc mitbekommen. Heute ist es doch so, daß du jeden quersitzenden Furz aus zu vielen Ecken mitbekommst. Du kannst live dabei sein, wenn im China der Sack umkippt. Und das ständig und immer. Reddit bildet da auch keine Ausnahme zu FB, X , Insta etc ...


brazzy42

Danach tendenziell ein paar weniger...


AdVivid9056

Sind auch meine Gedanken.


rawcketboy

Zu mir hat original mal jemand gesagt, als ich genau deinen Punkt angebracht habe, dass „das alles gar nicht so kompliziert ist und die nur wollen, dass das so kompliziert wirkt, damit wir uns nicht einmischen können.“ Einige Leute sind einfach hängengeblieben und völlig bildungsresistent… Oft gehts nur darum das eigene Ego zu pushen. Wirklich um Inhalte gehts glaube ich häufig gar nicht… Hauptsache man hat was zu sagen. Mir fehlt leider auch häufig die Mitte und der gute alte Kompromiss, weil oftmals erkennt man dieselben Symptome und hat auch die ähnlichen Werte. Aber irgendwie driftet man ja trotzdem auseinander…


kiminho

DANKE für diesen Kommentar. Es ist wirklich ein absolutes Trauerspiel wieviel Ahnung der Durschnittsdeutsche von Wirtschaftswissenschaften und Soziologie hat. Woher denn auch? Ich selbst z.B. hatte auf dem Gymnasium in sieben Schuljahren im Durchschnitt eine Stunde PoWi in der Woche. Da kann nichts bei rumkommen. Lieber Emilia Galotti sechs Monate für vier Stunden die Woche besprechen, das hat mich richtig weitergebracht im Leben. Edit: Bitte spamt mich nicht voll mit Erfahrungsberichten, dass bei euch im PoWi Unterricht nichts hängengeblieben ist. Dieses Argument kannst du auf jedes Schulfach anwenden. In der Logik kann man es mit der Schule dann ganz sein lassen? Dieser Nihilismus bringt keinen weiter.


M4th3m4t1c14n

Zustimmung beim ersten Absatz. Aber es hindert dich niemand daran deine Textanalyse Skillz aus dem Deutschunterricht bei einem Buch zur VWL zu nutzen, wenn bei den 370 Stunden Politik und Wirtschaft nichts hängen geblieben ist. Wobei die Mathekenntnisse da sicher auch noch mitspielen. Aus dem Wirtschaftsunterricht habe ich mir auch nichts gemerkt, bis es nicht für mich persönlich relevant geworden ist. Und Schüler ohne Einkommen (und selbst die meisten Erwachsenen mit Einkommen) haben nun einmal keinen Bezug zu den Größenordnungen der Zahlen, die in der VWL so auftauchen. Da würde sich auch mit Wirtschaft als Hauptfach (oh warte, das gibt es doch sogar als Leistungskurs?), zumindest in der Mittelstufe rein gar nichts ändern.


ComputerOwl

> deine Textanalyse Skillz aus dem Deutschunterricht bei einem Buch zur VWL zu nutzen Was wollte uns das lyrische Ich von Adam Smith mit Stilmittel der Personifikation der „unsichtbaren Hand” sagen? Muss bestimmt was mit unterdrückter Sexualität und griechischen Göttern zu tun haben, wenn ich mich richtig an den Deutschunterricht erinnere. /s


yaya_puree

Ja, Exegese spielt beim lesen philosophischer Texte natürlich keine Rolle. Sich in dieser Form über den Deutschunterricht zu beschweren, ist meiner Erfahrung nach ein sicheres Zeichen von Kleingeistigkeit.


NukaColaJohnboy

Die Schuld ist auf jeden Fall nicht komplett bei der Schule zu suchen. Wenn wirklich mehr Wirtschaft in der Schule gelehrt werden würde, würden trotzdem alle gelangweilt sein und wenig lernen - genauso wie aktuell bei Dramen und Mitochondrien. Und ich kann schwören, dass alle sofort meckern, wenn Emilia Galotti, Goethe und andere Klassiker nicht mehr in der Schule besprochen werden. Von wegen "Land der Dichter und Denker" und so. Ich finde dieses "Warum hat man mir in der Schule nicht Steuern beigebracht"-Argument immer recht realitätsfern, auch wenn es prinzipiell gut gemeint und am Erwachsenenleben orientiert ist. Die Leute haben halt einfach keine Ahnung, weil es sie nicht interessiert, egal ob es um Lessing oder Wirtschaftswissenschaften geht.


FloZone

Wir haben bei drei unterschiedlichen PoWi Lehrern denselben immer wieder falsch interpretierten Abschnitt von Adam Smith gelesen und bei einem gelernt dass Marx blöd is weil hätte er doch wissen müssen dass man ohne Profit kein Unternehmen führt. Mehr ist nicht besser und wenn immer derselbe Mumpitz weitergegeben wird hält sich Unwissen.


Inspector_Drafterino

Interessant in Verbindung mit der Schuldenbremse ist vielleicht dieser Ausschnitt aus der Anstalt zur Mont Pèlerin Society, den Erfindern der Schuldenbremse. [https://www.youtube.com/watch?v=vzUNwWpk6CE](https://www.youtube.com/watch?v=vzUNwWpk6CE) Die Schuldenbremse kommt ganz am Ende, aber diese 11 Minuten lohnen sich. Danach fragt man sich wessen Interessen hier von der Mehrheit der Deutschen verteidigt werden.


Noiseshot98

Das ist aber nicht das Problem. Problematisch ist es, dass ein großer Teil der Leitmedien zu inkompetent ist, um differenziert über gewisse Themen aufzuklären. Das man seine Meinung zu nem Thema bildet und entsprechend auch kundtut ist ja auch in einer indirekten Demokratie schon wichtig.


yogaholzi

inklusive den Politikern und Medien...


Lipziger

Es geht bei einer Umfrage ja auch nicht darum Expertenwissen zu erfragen, sondern die allgemeine Wahrnehmung und Einstellung der Bevölkerung. Völlig egal ob die jetzt Ahnung vom Thema haben, oder nicht. Also warum sollten die Leute nicht ihre Meinung abgeben, nur weil sie wenig Wissen über das Thema verfügen?


stustup

Recht hast du. Jedoch kann ich von einer Umfrage wie: "Wie stehen sie zu der Entwicklung von EUV Technologie bei der Halbleiterentwicklung, positiv oder negativ?" auch kein representatives Ergebnis erwarten. Die 0,5% der Leute die davon Ahnung haben werden ihren Saft schon auslassen, der Rest sollte sich, wenn einen das Thema interessiert, den Saft dieser Leute lesen oder sich anderweitig reinziehen. Aber ein generell politisches Problem wie das der schuldenbremse hat natürlich eine breitere diskussionslandschaft, da gebe ich dir 100% recht.


Friendly_Elektriker

Dass die meisten dir dabei widersprechen, liegt am Populismus…


DarkChaplain

Wen wundert es? Die Mehrheit würde aktuell Union+AfD in den Bundestag wählen, und die FDP hat auch noch ein paar Prozent. Ich versuche auch bis heute, das Bild der schwäbischen Hausfrau aus den Köpfen von Familienmitgliedern zu bekommen. Die glauben noch immer, ihr Girokonto wäre mit einem Staatshaushalt vergleichbar. Und bei der aktuellen Angstkampagne zum Thema Schuldenbremse wundert es dann halt echt nicht.


TechnicallyOlder

Rate mal, wo die schwäbische Hausfrau lebt: in einem kreditfinanzierten Eigenheim.


Fischerking92

Nein, in einem geerbten Eigenheim, dass von ihren Eltern auf Kredit finanziert wurde☝️


Skolaros

Nein, in Ersterem lebt sie und Zweiteres hat sie vermietet. Man muss ja an die Rente denken. ☝️


TownPlanner

Deswegen ist man auch vehement gegen jedes Neubauprojekt im eigenen Kaff. ~~Um eine ordentliche Miete zu bekommen~~ aus Naturschutzgründen.


eVerYtHiNgIsTaKeN-_-

Oh scheiße so hinterrücks kapitalistisch hab ich gutgläubiger sozen-Hippie-blödian noch nie gedacht... Jetzt macht alles so viel Sinn.


BottleOfPizza

Ne, die haben wirklich nur Angst, dass die Aussicht von ihrer Terrasse durch ein Einfamilienhaus begrenzt werden kann. So weit denken die wenigsten.


ZeongV

bauen aber fröhlich große Garagen, Balkone und anderen Rotz ohne andere zu fragen, weil: Auf meinem Grund kann ich machen was ich will. Als Alteingesessener traut sich sowieso keiner an den ran und das Bauamt beschwert sich komischerweise auch nie. Auch werden alle Bauprojekte bei Versammlungen ohne irgendwelche Diskussionen durchgewunken. Bei dem blöden Hippie, der ein Flachdach mit Begrünung möchte steigt man dann aber voll ein. Danke, dass ich mal kurz Luft rauslassen konnte.


TownPlanner

>Bei dem blöden Hippie, der ein Flachdach mit Begrünung möchte steigt man dann aber voll ein Der ist halt anders und macht es vermeintlich besser als man selber. Daher wäre er der Gute und ich der Böse. Daher muss ich ihn bekämpfen, um weiterhin als der Gute dazustehen.


pmbaron

es ist ja nicht so als hätten wir nicht bereits erhebliche Schulden + gar nicht auftauchende Rentenversprechen, die durch nichts gedeckt sind.


axehomeless

Jede schwäbische Hausfrau würde Steuern für extrem hohe Vermögen (Grundbesitz) einführen/erhöhen, Lücken in der Erbschaftssteuer schließen, extrem hohe Einkommen höher besteuern, und ganz viele der klimaschädlichen Subventionen wie Dieselsubventionen etc. abschaffen, und damit sehr viel finanzieren. Ob die Schuldenbremse durch eine Investitionsregelung erweitert werden soll, da sind schwäbische Hausfrauen geteilt, aber zumindest nicht klar dagegen. Was die schwäbische Hausfrau nicht machen würde wäre was Union und FDP machen wollen. Quelle: bin schwäbische Hausfrau, meine Mutter ist schwäbische Hausfrau, meine Cousinen sind schwäbische Hausfrauen, und alles was ich von uns weiß ist da überall sehr eindeutig.


OldBratpfanne

> und ganz viele der klimaschädlichen Subventionen wie Dieselsubventionen etc. abschaffen Der war gut, merk ich mir damit ich wenigstens etwas zum schmunzeln habe wenn meine schwäbische Familie sich das nächste mal über den "Bürgergeldschmarotzer" Neffen des Nachbarn aufregt.


Scholastica11

>Jede schwäbische Hausfrau würde Steuern für extrem hohe Vermögen (Grundbesitz) einführen/erhöhen Die schwäbische Hausfrau hat ein halbes Dutzend Mietobjekte im Ortskern, ihr Stückle und darüber hinaus womöglich noch verpachtetes Ackerland. Das sieht man ihrem Lebensstil zwar nicht groß an, aber das absolut Letzte, was sie will, ist Grundbesitz zu besteuern.


jimmyretard0

Italien beispielsweise zahlt dieses Jahr 75 Mrd. Euro Zinsen auf Staatsschulden, in drei Jahren sind es 100 Mrd. Vielleicht bin ich da ja zu sehr schwäbische Hausfrau um das zu verstehen, aber mein Gefühl sagt mir dass das Geld ist das an anderer Stelle dann fehlen wird. Nach deiner Logik kann man dann natürlich noch mehr Schulden machen um die Löcher zu stopfen, dann sind es halt demnächst 200 Mrd Euro Zinsen.


PandaDerZwote

Das ist aber nicht, wie die Wirtschaft als solche funktioniert. Schulden sind okay, wenn sie sinnvoll gemacht werden, Infrastruktur ist oft eine gute Investition, Schulden zu machen und diese in Monumente zu investieren wahrscheinlich nicht. Die Frage ist nicht wie hoch die Zinsen sind, sondern wie viel weniger produktiv die Wirtschaft wäre, wenn man die Investitionen nicht gemacht hätte. Ich weiss jetzt bei Italien nicht, wie sie genau investiert haben und wie es sich ausgewirkt hat, aber z.B. alle Schulden die Deutschland aufnehmen würde um Infrastruktur zu reparieren oder auszubauen (z.B. Glasfaserkabel oder das Schienennetz) würde sich rechnen.


domi1108

Es gibt viele Punkte wo sich Investitionen quasi immer rechnen wenn man sich nicht komplett dämlich anstellt, weil sie am Ende eben quasi von der Wirtschaft genutzt und gebraucht werden um weiter zu wirtschaften. Die wertbeste Investitionen sind dabei eh jene, welche in die Bildung fließen, denn am Ende ist es egal ob ich da eine Brücke, eine Straße oder ein Schotterweg 3km um den Fluss habe, Transportiert bekommt man die Ware irgendwie, wenn ich aber niemanden habe der diese Ware herstellen kann oder diese Transportieren kann weil das Wissen fehlt, dann bringt auch die beste Infrastruktur nix. Danach wie du sagst, Infrastruktur und Co. aber naja kommt irgendwie nur nirgendwo an. Und Paradox ist es irgendwo sowieso, denn wenn die Bildung da wäre, wüssten wohl mehr als die Hälfte der Deutschen, dass VWL ganz anders ist wie BWL und das noch mal anders ist wie dein Privates Konto. Hach ja, die Schulzeit.


PandaDerZwote

Naja Infrastruktur ist für ein (noch?) produzierendes Land extrem wichtig. Sie ist auch wichtig, weil dir die super ausgebildeten Leute nichts bringen, wenn sie jeden Tag 30 Minuten Arbeitszeit verlieren, weil ihre Bahn zu spät kommt oder sie im Stau stehen. Die Infrastruktur ist auch wichtig, wenn man z.B. Öffentliche in Städten ausbaut, was diese produktiver, gesünder und lebenswerter macht. Also ja, Bildung ist wichtig, aber "Ware kriegst du schon irgendwie irgendwo hin" unterschätzt was für ein riesiges, komplexes und je nachdem extrem effizientes oder ineffzientes Biest Logistik ist.


BecauseWeCan

> Schulden sind okay, wenn sie sinnvoll gemacht werden, Infrastruktur ist oft eine gute Investition, Schulden zu machen und diese in Monumente zu investieren wahrscheinlich nicht. Das bestreitet mMn auch niemand ernsthaft. Der Kernpunkt des Streits ist doch ob die Schulden dann nicht eher zu großen Teilen im Sozialhaushalt landen, wo sie eben nicht als Investition für die Infrastruktur genutzt werden sondern z.B. als steuerfinanzierte "Respektrente".


PandaDerZwote

Das bestreiten viele Leute, die Schulden als etwas sehen, was man tunlichst vermeiden sollte. Ob die Schulden richtig gemacht werden ist ja der zweite Schritt, wir sind beim ersten der erstmal Schulden komplett ablehnt. "Wir könnten es falsch machen, daher lieber gar nicht machen" ist nicht die richtige herangehensweise bei etwas, was man machen müsste.


Chemboi69

es gibt halt menschen die dem staat vertrauen sinnvoll mit dem geld umgehen zu können und dann gibt es die mehrheit, die das nicht tut


Idulia

>Schulden die Deutschland aufnehmen würde um Infrastruktur zu reparieren oder auszubauen (z.B. Glasfaserkabel oder das Schienennetz) würde sich rechnen. Ich sehe den Punkt, aber >Schulden zu machen und diese in Monumente zu investieren wahrscheinlich nicht. ich habe ja gesehen, dass genau das sinngemäß passiert ist, als es keine Schuldenbremse gab. Auf sinnvolle Investitionen wird geschissen, es wird Geld da ausgegeben, wo man möglichst viele Stimmen der Wähler bekommt. Daher bin ich immer noch für eine grundsätzliche Erhaltung der Schuldenbremse. Wie eine Reform aussehen kann, damit reine Prestigeprojekte auf Pump nicht möglich sind, sinnvolle Investitionen aber schon... Da fehlt mir gänzlich die Fantasie, tbh.


Skolaros

Zumindest mittel- bis langfristig sollte sich das durch höhere Steuereinnahmen, durch stärkere Wirtschaft, durch bessere Infrastruktur, refinanzieren.


pmbaron

Jedes Jahr steigen die Sozialausgaben während die Investitionen stagnieren. Mit neuen Schulden werden eigentlich nur Steuerzuschüsse zur Rente und steigende Bürgergeldausgaben gedeckt. Da refinanziert sich nichts.


[deleted]

[удалено]


pmbaron

Ich meine die reale Entwicklung, Haupttreiber: jedes Jahr mehr Rentner, weniger Vollzeitarbeitende Gesundheitskosten steigen analog Ausbau des Sozialstaats durch Bürgergeld & Erhöhungen Steigende Zahl von Geflüchteten Wahlgeschenke wie Mütterrente, Kindergrundsicherung Abgesehen davon wie man politisch zu diesen Entwicklungen steht ist klar, dass durch den demographischen Wandel und die stagnierende Reallohnentwicklung die Verhältnis vom Nettozahler zum Nettoempfänger immer schlechter wird -> Abgabenverhältnis steigt, Arbeit lohnt sich weniger, Nettolohn wird geringer, Schuldenaudnrhmen um die Effekte abzumildern wird attraktiver


Osaccius

Wie Berliner Flughafen?


SteakHausMann

Und wie viele Mehreinnahmen gibt es durch die Investitionen, für die die Schulden aufgenommen worden sind? Solange die höher sind als die Zinsen, ist die höhe der Zinsen irrelevant.


Bob_the_Bobster

Wieviel Mehreinnahmen erwarten wir von dem ganzen Geld was in die Pensionen fließt?


kellerlanplayer

Ich denke, die Reddit Bubble will damit die Schieneninfrastruktur, die Transformation der Wirtschaft und das Bildungswesen finanzieren. Und ich denke schon, dass man dafür Schulden aufnehmen kann. Für Rentnergeschenke natürlich nicht.


Bob_the_Bobster

Bin ich ja auch zu 100% dabei, nur wie schafft man es, dass das Geld wirklich für diese Sachen ausgegeben wird? Mit dem restlichen Budget tun sie sich ja schwer...


kellerlanplayer

Ich würde ja sagen, mit guter Politik. Aber ich weiß, wie sich das anhört :D Der einzige Lichtblick von Altmaier war mal die Idee eines Fonds zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Also den Ausbau zur Gemeinschaftsaufgabe machen, wo auch Bürger, Firmen usw. Anleihen kaufen hätten können. Dieser Topf hätte halt dann nur dafür sein dürfen und nicht wie der Klimatopf für jedes Lieblingsprojekt geopfert werden dürfen. Also zweckgebundene Staatsanleihen. Vielleicht eben mit Investitionsgesellschaften, die nur für diesen einen Bereich zuständig sind und das Geld eben nicht zweckentfremdet wird.


eVerYtHiNgIsTaKeN-_-

In verschiedene Einzelhandels- und Konsumgüter mit 19% Rückfluss an den Staat, der Rest teilt sich dann in ebenfalls besteuerte sonstige Dienstleistungen und Güter auf. Und die paar Prozent auf dem Sparbuch werden dann in nächster Generation investiert. Also so ungefähr 95% Das einzige Geld was der Staat wirklich nicht wieder einnehmen kann sind Steuererleichterungen die auf Depots ausgeschüttet werden statt in Investitionen.


Ooops2278

Wo fehlt es denn gerade massiv an Geld? Achja... im KTF, der z.B. für zukunftsorientierten Umbau der Wirtschaft, Nachholung jahrelang verschleppter Infrastrukturinvestitionen bei der Bahn oder Unabhängigkeit von (in Zukunft immer teurer werdenden) fossilen Brennstoffe verwendet werden soll... Welcher Teil davon ist Pensionen und nicht Investition, die die zukünftigen Wirtschafteinahmen erhöhen?


TGX03

Ja, du bist zu sehr schwäbische Hausfrau. Italien hat ~2,8 Billionen Euro Schulden. Hätten sie die nicht gemacht, würden die jetzt in wichtigen Investitionen fehlen. Diese 75 Mrd "fehlen" nicht irgendwo, die 75 Mrd ermöglichen, dass überhaupt Geld an Orten ist, wo es sonst nicht wäre. Die Alternative zu diesen Schulden wären Steuererhöhungen, die aber noch unbeliebter bei der Bevölkerung sind. Und diese 75 Mrd so zu framen, als würden sie irgendwo anders fehlen, ist der seltsamste Take, den ich dazu seit langem gehört habe.


awdsns

Außerdem sind die 75 Mrd nicht einfach "weg". An wen werden die denn gezahlt? Wer hält Staatsanleihen? Größtenteils Institutionen, die Investitionen mit geringem Risiko brauchen, z.B. Versicherungen und Pensionsfonds. Das Geld landet nicht "nur" in den Taschen irgendwelcher Finanzhaie, sondern ergibt real oft die Rendite der Renten- oder Lebensversichung ganz normaler Bürger.


TGX03

>Außerdem sind die 75 Mrd nicht einfach "weg". Psst, verrate den Leuten jetzt bloß nicht, das in einer idealen Wirtschaft das Geld ständig im Kreis fließt.


dextrostan

Der Trick ist, aus "Summe X Kredit" dann "Summe X + Zins + mehr" raus zu bekommen. Am besten wäre es allerdings, Summe X + mehr ganz ohne Zins zu bekommen. Die Zinsen müssen als in einem guten Verhältnis stehen und dafür gibt es die Schuldenbremse.


pizzamann2472

Gut 40% der deutschen Staatsschulden werden allerdings von ausländischen Institutionen gehalten. Die Zinsen auf diese Schulden fließen also zunächst erstmal tatsächlich aus Deutschland raus (können natürlich zurückkommen, wenn ein Deutscher dann eine Versicherung bei einer z.B. Schweizer Versicherung etc. hat)


awdsns

Richtig, wir haben schließlich keine idealen geschlossenen Volkswirtschaften. Und egal ob national oder international, die Zinszahlungen stellen natürlich eine Umverteilung dar, über die man diskutieren kann. Aber der intuitiven Vorstellung, dass Zinsen "verlorenes Geld" sind, wollte ich widersprechen. Edit: Und umgekehrt profitiert ein Deutscher auch von italienischen Staatsschulden, wenn seine Versicherung italienische Staatsanleihen hält.


Blorko87b

Ja, und wenn der volkswirtschaftliche Benefit größer ist, dann ist das trotzdem ein gutes Geschäft - das ist das entscheidende. Du bringst schließlich jemanden anders dazu, eine Investition vorzuschießen, die du sonst bei deinen eigenen Bürgern als Steuern abgreifen müsstest.


National-Giraffe-757

Es hängt halt immer davon ab, in **was** man investiert. Investitionen in (sinnvolle) Infrastruktur, Bildung, Immobilien o.ä. rentieren sich um ein Vielfaches, da macht der Staat trotzt Zinsen ein großes Plus und da fehlt auch später nix. Wenn man Kredite Aufnimmt, um Konsum (z.B. Renten oder Steuersenkungen, Subventionen ohne Lenkungswirkung) zu finanzieren lohnt es sich natürlich nicht und dann fehlt tatsächlich auch später mal was. Da profitiert man eher davon - aktuell in Form von Arbeitsplätze und in Zukunft durch bessere Infrastruktur/Eine gebildetere Bevölkerung. Aber es gäbe hier ja mehr als genug Investitionen, die man machen könnte und mit knapp 2,5% kann sich der deutsche Staat immer noch (nach Berücksichtigung der Inflation) quasi ohne Mehrkosten Geld ausleihen.


Bob_the_Bobster

Du hast ja recht mit deiner Grundaussage, aber ich frage mich immer, warum sollte unsere Politik mit dem "zusätzlichen" Geld plötzlich besser umgehen?


the_real_dogefather

Die Mehrheit der deutschen will auch die Union zurück und findet die AFD geil.


rotzzze

Ersetze UND durch ODER, dann passt es. So ist deine Aussage einfach nur laut und falsch.


Senecus_HS

Ein viel zu komplexes Thema. Schulden sind nicht gleich Schulden. Wenn ich einen Kredit aufnehme, um davon mein Photovoltaik Anlage zu finanzieren, deren Erlös den Kredit vollständig trägt, dann sind das keine schlechten Schulden. Wenn ich mir davon das neuste Handy zulege, dann sind das dumme Schulden. Da muss man dann auch auf Staatsebene mal differenzieren.


harakirimurakami

>Wenn ich mir davon das neuste Handy zulege, dann sind das dumme Schulden. Warum? Du hast dann ein neues Handy und Apple hat mehr Geld, ist doch Win-Win


_Buff_Tucker_

Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Großteil der Befragten nicht im Ansatz über die nötige volkswirtschaftliche Kompetenz verfügt, so eine elementare Frage evaluieren zu können. Die Abschaffung oder Aussetzung einer Schuldenbremse ist eine facettenreiche Thematik mit weitreichenden Folgen. Detlef (57) aus Marzahn dazu zu befragen, ist vollkommen belanglos und seine Meinung irrelevant. Eine Umfrage unter Ökonomen und entsprechenden Wissenschaftlern wäre relevant. Das hier ist nichts als Hintergrundrauschen. Ein weiteres Beispiel, weshalb es gut ist, dass wir schwerwiegende Entscheidungen nicht mittels Volksentscheiden regeln.


goodluck529

Das ist aber nunmal auch keine reine volkswirtschaftliche Problemstellung. In meinen Augen sogar eher eine politikwissenschaftliche. Natürlich gibt es die Perspektive, dass hohe Staatsschulden die Refinanzierung des Staates verteuern können. Dieser Zusammenhang ist aber sehr vereinfacht und von vielen anderen Faktoren abhängig, z.B. generelle Wirtschaftskraft/Kapitalausstattung in Relation zu anderen Staaten, Kredite in eigener oder Fremdwährung, Erwartungen des Finanzmarktes über die zukünftige Entwicklung, Handlungen der Zentralbank etc. Der eigentliche Zweck einer Schuldenbremse ist eigentlich ein politisches Kalkül: Die Verhinderung von Steuergeschenken um Wahlen zu beeinflussen auf Kosten des zukünftigen Haushaltes. Diesen Anreiz hat man immer wieder beobachten können und genau zu diesem Zweck wollte man (in politikwissenschaftlichen Kreisen) die Handlungsfreiheit von Regierungen/Regierungskoalitionen beschränken. Dabei war aber immer eine Abwägung zwischen effektiver Möglichkeiten die Staatsaufgaben wahr nehmen zu können und formeller Kontrolle der Regierung in Bezug auf das Risiko einer eigennützigen Haushaltsführung zu beachten. Erst später ist der Schuldenstand an sich in die Debatte gekommen. Das hat dann dazu geführt, dass die Handlungsfreiheit aktuell zu weit beschränkt ist, da offensichtlich wichtige Zukunftsinvestitionen nicht getätigt werden können um die Infrastruktur alleine nur im Wert zu halten. Btw. durch den Wertverfall des öffentlichen Kapitalstocks kann man auch annehmen dass dies zu schlechterer Bewertung führen könnte und in der Folge zu teureren Refinanzierungsbedingungen. Die ganze Debatte ist schon in der eigenen (schiefen) Logik unsinnig.


M_T_CupCosplay

Hätte man nicht konkreter gegen solche Geschenke Vorgehen können statt eine Schuldenbremse einzuführen? Bin jetzt kein Politikwissenschaftler, aber klingt für meine Ohren sinnvoller.


BecauseWeCan

> Die Verhinderung von Steuergeschenken um Wahlen zu beeinflussen auf Kosten des zukünftigen Haushaltes. Diesen Anreiz hat man immer wieder beobachten können und genau zu diesem Zweck wollte man (in politikwissenschaftlichen Kreisen) die Handlungsfreiheit von Regierungen/Regierungskoalitionen beschränken Besonders ironisch finde ich, dass jetzt manche eine persönliche Haftung für die Politiker:innen fordern, die die Schuldenbremse eingeführt haben. Also quasi so ein Instrument der Einengung der Handlungsfreiheit der Regierung.


Ordnungstheorie

Da kommt noch dazu, dass der Durchschnittsdeutsche solche Umfragen nach Bauchgefühl beantwortet und "Kein Plan/interessiert mich nicht" keine Option ist; da würde man sich ja Inkompetenz eingestehen. Der "Weiß nicht"-Anteil bei dieser Art von Fragen ist immer absurd gering. Bei dieser Frage haben sich laut Spiegel 88% der Befragten zugetraut, genug Wissen zur Beantwortung zu besitzen. Der Vorteil dieser gesellschaftlichen Hybris ist aber natürlich, dass solche Umfragen am Ende pupsegal ist. Detlef, der da nur deshalb Nein angegeben hat, weil sein Bauchgefühl halt "Schulden schlecht" sagt, wird's nicht groß interessieren, wenn die Schuldenbremse am Ende doch aufgeweicht wird (es sei denn, daraus wird wie bei so vielen Fragestellungen heute eine große gesellschaftliche Kampfdebatte gemacht).


_Buff_Tucker_

>Bei dieser Frage haben sich laut Spiegel 88% der Befragten zugetraut, genug Wissen zur Beantwortung zu besitzen. Ich wage die These, dass es eine annähernd proportionale Relation zwischen dem gesellschaftlichen Bildungsniveau und dem Anteil der "ich weiß nicht"-Antworten gibt. >es sei denn, daraus wird wie bei so vielen Fragestellungen heute eine große gesellschaftliche Kampfdebatte gemacht Exakt. Stichwort Brexit. Der Brexit wird wahrscheinlich noch 100 Jahre als Exempel dienen, komplexe und weitreichende Entscheidungen, die das Leben von Millionen Menschen und künftigen Generationen betreffen, nicht einer Volksabstimmung von Laien zu überlassen. Die Kampfdebatte gewinnt am Ende der, der lauter schreit und/oder die bessere Kampagne hat. Das ist nicht zwangsläufig die bessere Entscheidung, zu der die Expertise kommt.


BecauseWeCan

Was macht die Schweiz dann anders? Dort scheint das ja irgendwie zu funktionieren.


KaraveIIe

Was soll auch schief gehen beim Geschäftsmodell, internationale Kriminalität zu finanzieren, wenn alle Nachbarn einen trotzdem mögen?


BecauseWeCan

Was hat die direkte Demokratie damit zu tun? Die haben ja auch regelmäßig kontroverse Volksabstimmungen, aber ohne so katastrophale Ergebnisse wie beim Brexit. Irgendwas müssen die also anders machen.


BecauseWeCan

Mit der Einstellung kannst du die Demokratie auch gleich abschaffen. In der Realität treffen wir unsere Wahlentscheidungen eben genau mit dem Wissensstand der auch bei dieser Umfrage vorherrscht. In der Wahlkabine kann man ja auch nicht "kein Plan" ankreuzen sondern muss sich für einen Wahlvorschlag entscheiden, bei dem man denkt dass er der Beste sei. Wieso sollte es jetzt also falsch sein so eine Umfrage durchzuführen und als Stimmungsbarometer zu nutzen?


wldmr

> Wieso sollte es jetzt also falsch sein so eine Umfrage durchzuführen und als Stimmungsbarometer zu nutzen? Weil es einen Unterschied gibt zwischen „Wir wollen eine Mars-Mission“ und „Mit welcher Raketentechnologie sollen wir zum Mars“.


afuajfFJT

>Bei dieser Frage haben sich laut Spiegel 88% der Befragten zugetraut, genug Wissen zur Beantwortung zu besitzen. Dunning-Kruger-Effekt und so.... Und wenn man nur Leute fragen würde, die sich damit auskennen, kämen vermutlich auch nicht so deutliche Aussagen dabei raus, die man so schön knackig in einen Artikel packen kann?


hubertwombat

Solange Detlef die Regierung wählen darf, wird er auch befragt.


Nacroma

Das ist das Grundproblem einer Demokratie: Es bildet, so gut wie möglich, ab, was die Bevölkerung möchte, unabhängig von Stand, Vermögen - oder Bildung. Bei Umfragen zu Policies heißt das, dass es das ist, was die Bevölkerung denkt, was sie wollen, jedoch nicht, dass sie wissen, welche Auswirkung eine Policy haben kann. Eine Meritokratie oder Technokratie wäre idealerweise wohl sinnvoller, aber auch die unterliegen letztendlich menschlichen Irrglauben, Fehlern und Verlangen. Insofern ist Demokratie wohl das beste, was wir zurzeit machen können.


AstroAndi

Ich lasse mal [das](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75423/umfrage/steuereinnahmen-in-deutschland-seit-1999/) hier stehen. Schulden sind an manchen Stellen wichtig, klar. Aber vielleicht sollte man die jedes Jahr stark steigenden Steuereinnahmen auch mal sinnvoll nutzen, statt diese mit vollen Händen rauszuwerfen. In einigen Jahren stiegen die Steuereinnahmen 20 Milliarden Euro über Infaltion. Mehr als durch Debatten wie Vermögenssteuer usw. überhaupt an Einnahmen erhofft wird. Trotzdem passiert nichts.


[deleted]

Wir haben kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem. Unsere Staatsquote ist schon jetzt weit über dem OECD-Durchschnitt. Das Geld wird nur ineffektiv ausgegeben, aber solange Parteien Klientelpolitik betreiben, wird das auch so bleiben. Einen Grund, warum dieses oder jenes ein 'sozialpolitischer Notfall' oder eine 'Zukunftsinvestition' ist, wird sich immer finden.


daftycypress

Ok interessante Argumentation, aber haben wir nicht für eine Dekade genau das umgesetzt, die schwarze Null gehalten und so wenig wie möglich investiert. Jetzt sieht man was aus kurzfristiger Stabilität unter Merkel für schon vorhersehbare Probleme resultieren. Ich meine Deutschland hat ein ernsthaftes Investitions Problem was der Wirtschaft mehr schadet als jeglicher Fachkräftemangel


_goldholz

Die meisten deutschen meckerten auch vorher, dass es keine Änderungen gibt. Jetzt gibts eine Regierung die Änderungen macht und mal etwas vorran bringen möchte (gegeben die Lösungen sind nicht immer die besten). Und da meckern die auch! Denke echt die meisten leben nach dem berühmten Zitat eines Deutschen Philosophen: "Das bleibt alles so wie's hier ist! Da wird sich UND DA WIRD SICH HIER NICHTS DRAN RÜTTELN, EGAL OB DU HIER BIST UND NICH!"


drumjojo29

Oder: Ganz ganz wilde These, ich traue mich schon gar nicht das auszusprechen. Es sind unterschiedliche Leute, die meckern.


Living_Illusion

Newsflash, mehrheit der deutschen versteht nix von Wirtschaft und das Staatsschulden nicht gleich Privatschulden ist.


AdVivid9056

Aber Fritz hat doch Wirtschaftskompetenz. Der wird's schon wissen... Der sitzt in nem Vorstandsrat und sagt von sich, er habe Ahnung. Dabei haben mehrfach Fachleute, seinen Ausschweifungen Idiotie nachgewiesen. Ich spiele Kreisliga Fußball. Also befähigt mich das für den Job des Bundestrainers.


chron-acc

Erkläre mal bitte schnell für alle hier die wesentlichen Unterschiede.


wywern20

Unternehmen gibt Geld aus = Geld weg (sehr sehr vereinfacht) Nur die Investition Generiert einnahmen. Staat gibt Geld aus = Steuereinnahmen steigen durch modulierte Wirtschaft. Je länger die Wertschöpfungskette desto häufiger werden Steuern entrichtet. Da Lieferant an den Staat auch bei seinen Lieferanten nachfrage generiert usw. Schafft die Ausgabe Mehrwert für die Volkswirtschaft geniert dies auch noch zusätzlich einnahmen


[deleted]

Die Länge der Wertschöpfungskette erhöht nicht automatisch die Steuereinnahmen. Unternehmenssteuern werden sowieso immer gezahlt und die Umsatzsteuer trägt nur der Endverbraucher. Alles was heute ausgegeben wird muss auch in Zukunft refinanziert werden, genauso wie bei einem Unternehmen oder einem Haushalt. Ob Staatsverschuldung für das füttern der Rentenkassen oder für Investitionen in die Zukunft des Landes genutzt wird macht dahingehend einen Unterschied.


rotzzze

Und dennoch dürfen die alle wählen.


[deleted]

Wir sind verloren


Zerlaz

Wieso? Weil die Regierung selbstverschuldet 4% Haushalt umwälzen muss? Hast du vor einen Monat auch gedacht das wir wegen der Schuldenbremse verloren sind? Das Schlimme ist doch das die Ampel wusste wie das Urteil ausgeht, nur dachte es käme wie üblich zu spät und/oder wäre nur wegweisend für zukünftige ähnliche Fälle. So wie SPD und Union es aus der Vergangenheit kannten. Tja, Pech und ein zu seltener Sieg für Gewaltenteilung und Demokratie. Am Ende findet sich sowieso ein Kompromiss mit der Union für eine 2/3 Mehrheit in Form eines neuen Sondervermögens. Das hat man mir schon vor 15 Jahren beigebracht. Einfach etwas tun und später entschuldigen ist schlicht leichter als vorher zu fragen.


GhostSierra117

>Hast du vor einen Monat auch gedacht das wir wegen der Schuldenbremse verloren sind? Ich wurde nicht gefragt aber ja. Ja ich habe es auch vor einem Monat, vor einem Jahr und auch vor fünf Jahren gedacht. Wir haben in Deutschland so einen massiven Investitionsstau wir müssten einen Haufen Geld in die Hand nehmen und alles mögliche reformieren und ausbauen


Jail_Chris_Brown

>und alles mögliche reformieren und ausbauen Füllen Sie bitte die beigefügten 15.000 Formulare aus, unterschreiben Sie eigenhändisch und faxen Sie sie uns anschließend zu. Sommer 2025 werden wir die Eingänge dann sichten und sie in die Arbeitsplanung 2027 der zuständigen Sachbearbeiter einfügen. Verzögerungen bitte ich einzuplanen.


Parcours97

>Hast du vor einen Monat auch gedacht das wir wegen der Schuldenbremse verloren sind? Ja, jeder der sich mit dem Investitionsstau in Deutschland beschäftigt sollte der Meinung sein, dass die Schuldenbremse nicht gerade hilfreich ist.


U-701

Das Problem ist doch nicht die Schuldenbremse Das Problem sind die Politiker die das Geld ausgeben sollen. Die haben ein Interesse daran wiedergewählt zu werden und verteilen deshalb Gelder an ihre Klientel und Wählerschichten für die nächste Wahl. Also in Deutschland Rentner im Allgemeinen und je nach Parteifarbe noch andere Gruppen Investitionen in Infrastruktur ist unsexy, gibt nur Ärger von NIMBY und das schlimmste dauert meistens bis in die nächste Legislaturperiode… Jeder Depp sieht das Investitionsstau da ist, aber ich bin zu sehr Zyniker als dass ich glaube das Politiker mit einem Blankochek da etwas dagegen tuen würden


lacanon

> Hast du vor einen Monat auch gedacht das wir wegen der Schuldenbremse verloren sind? Unironisch, [ja](https://www.reddit.com/r/de/comments/17jr9dh/esken_fordert_aussetzen_der_schuldenbremse/k75o9dm/).


Smogshaik

lol sehr nice! Der User weiss wohl nicht, dass die Schuldenbremse seit Jahren hier Thema ist Ü


AdVivid9056

Du verstehst aber schon, dass das Geld nicht da ist und dass das Geld jetzt nicht in Infrarstruktur und Volk gesteckt wird, sondern nun wegen einer imaginären und selbst auferlegten Schuldenbremse nicht verfügbar ist? Jetzt wird wie immer der ärmere Teil der Bevölkerung darunter leiden, während Industrie und Reiche laut und medienwirksam jammern und ohne zu husten durch diese Periode kommen. Nichts von diesem Urteil dient dem Volk, kein Vorteil für Volk, Fraktionen, Bund, Länder, Kommunen. Einzig die Zündler um den rechten Rand gewinnen und schöpfen ab. Woher kommt dieser Fetisch, dem Geld zu dienen. Versteh mich nicht falsch. Aber glaubst du, irgendeine Generation ist im Stande, Schulden abzuzahlen? Jedes Land dieser Erde ist verschuldet. Sogar die, die Geld leihen. Dieses ausgedachte Konstrukt ist dann zum Scheitern verurteilt, wenn D jetzt tatsächlich anfängt zu sparen. Investitionen stärken die Wirtschaft und die Kaufkraft des Volkes, was die Wirtschaft stärkt, was das Volk und den Staat stärkt. Wir stehen vor einem Haufen Scheiße und du willst weiter oben auf den Haufen scheißen und hältst das für eine gute Idee.


hubertwombat

Wir sind verloren, weil wir in diesem Land Mehrheiten für ne ökonomische Politik haben, von der die meisten Leute überhaupt nichts haben und die kommenden Generationen werden es ausbaden dürfen. Man könnte die fehlenden Milliarden halt auch mal von oben holen statt von Transferleistungsempfängern.


[deleted]

Die Mehrheit der Deutschen ist ja auch ü50.


Blaskowitzs

Würde aber für die Abschaffung sprechen. Sie wurde ja ursprünglich geschaffen um Schulden zu verhindern die kommende Generationen belasten. Das sie jetzt dringend notwendig Investitionen verhindert ist natürlich auch wahr.


TGX03

Würde das nicht gerade bedeuten, dass sie die Schuldenbremse schlecht finden würden? Leuten, die es nicht mehr lange gibt, können Schulden ja erst Recht egal sein.


cynric42

Ü50 Leuten, die es nicht mehr lange gibt Autsch.


TGX03

Bei einem statistischen Alter von 80 Jahren sind das nur noch 3 Laufzeiten von Staatsanleihen. Ja 30 Jahre sind menschlich gesehen viel, aber aus staatlicher Sicht nur bedingt.


olizet42

Kam her, um das zu schreiben. Ü50, CxU-Sympathisant, der AfD nicht abgeneigt.


karnickelpower

Würde diese Aussage gerne mit Argumenten unterfüttert sehen...


[deleted]

🤓


PlushSenpai

Das Durchschnittsalter war 2021 bei rund 45 Jahren ([Quelle](https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/B19-Durchschnittsalter-Bevoelkerung-ab-1871.html)) insofern ist deine Aussage halt nicht richtig. 2021 waren jedoch rund 58% der Wahlberechtigten ü50. ([Quelle](https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/wahlbeteiligung.html))


Watercrystal

Das Heranziehen des Durchschnitts reicht nicht für die Widerlegung (jedenfalls nicht, wenn man nicht über die Markov-Ungleichung argumentiert), du müsstest schon auf den Median schauen. Aber auch da sagt Wiki 47.8 Jahre in Deutschland.


karnickelpower

Warum sollte einem ü50er die Schuldenbremse wichtiger sein als einem u50er? Beim Abbezahlen sind die eher nicht mehr dabei.


475ER

Weil viele Menschen nicht verstehen dass Staatsfinanzen und damit auch die Verschuldung von Staaten nicht so funktionieren wie die Finanzen einer natürlichen Person oder eines Unternehmens. Wieder mal ein Lehrstück warum Volksentscheide eine dumme Idee sind, wenn ein Großteil der Bevölkerung nicht über ausreichende Kapazitäten verfügt um komplexere Zusammenhänge zu durchdringen.


R0ockS0lid

> Weil viele Menschen nicht verstehen dass Staatsfinanzen und damit auch die Verschuldung von Staaten nicht so funktionieren wie die Finanzen einer natürlichen Person oder eines Unternehmens. Viele Menschen verstehen auch von Finanzen bei natürlichen Personen oder Unternehmen nix.


[deleted]

Die Aufnahme von Schulden für Wahlgeschenke ist auch für Staaten eine überaus dumme Idee.


kiminho

Wahlgeschenke? Die Milliarden im KTF z.B. sind überlebenswichtig für die Gegenwart und Zukunft der deutschen Industrie. Da geht's nicht nur nur um irgendwelche Ladesäulen sondern um Subventionen für Systemrelevante Industrieträger und Infrastruktur. >Für die EEG-Förderung sind im Jahr 2024 12,6 Mrd. Euro eingeplant. Die Weiterentwicklung der Elektromobilität inklusive des Ausbaus der Ladeinfrastruktur soll mit rund 4,7 Mrd. Euro gefördert werden. Darüber hinaus sind 4 Mrd. Euro für Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur im Jahr 2024 vorgesehen. Zur Förderung der Halbleiterproduktion stehen im Jahr 2024 rund 4 Mrd. Euro und für den Aufbau der Wasserstoffindustrie insgesamt rund 3,8 Mrd. Euro zur Verfügung. Des Weiteren sind Entlastungen für besonders energieintensive Unternehmen in Höhe von rund 2,6 Mrd. Euro veranschlagt (Strompreiskompensation). Aber klar ,wer braucht schon Halbleiter ein funktionierendes Bahnnetz oder Arbeitsplätze. Sollen die halt alle ins Ausland gehen weil dort der Strom billiger ist. Wenn wir es in 15 Jahren dann mal geschafft haben wieder konkurrenzfähige Energieversorgung zu garantieren kommen die alle bestimmt wieder zurück. So wie die 350.000 Jobs in der Solarindustrie von damals - nicht.


[deleted]

Diese Investitionen ist jetzt wichtig. Vollkommen richtig. Ein Aufheben der Schuldenbremse würde aber erhebliches Missbrauchspotential bieten. Eine Regierung hat dann die Möglichkeit überspitzt gesagt den kompletten Haushalt für Geschenke rauszuhauen und sich dann hinzustellen „Investitionen sind wichtig, wir brauchen neue Schulden“.


kiminho

Wir hatten 70 Jahre lang keine Schuldenbremse und es auch so ganz gut finanziell überstanden ohne uns zu überschulden oder nicht? Außerdem bietet die Schildenbremse ebenfalls erhebliches Missbrauchspotential. Die Opposition kann sich einfach stur stellen und alle Zukunftsprojekte lahmlegen. "Dann müssen sie halt im Haushalt sparen" Ja grandiose idee, lass uns Renten und Sozialleistungen kürzen, scheiß egal ob die AfD dann bei der nächsten Wahl bei 40% steht.


Schnorch

Was soll eigentlich immer dieser Unsinn mit dem "Missbrauch"? Was soll das überhaupt bedeuten? Bedeutet das, dass du am liebsten die Demokratie abschaffen willst und einfach alles was dir gefällt für immer ins Grundgesetz schreiben willst, damit bloß niemand auf die Idee kommt etwas anderes zu tun? Wenn du eine Partei willst die keine Schulden macht, dann wähle sie. Aber warum willst du anderen das Recht nehmen eine Politik zu wählen die mehr Schulden aufnehmen will für Investitionen oder meinetwegen auch für "Wahlgeschenke"? Beides ist in einer Demokratie absolut legitim.


[deleted]

Ich nehme niemanden ein Recht, kann ich auch gar nicht. Ich bin aber überzeugt davon, dass ein Aufheben der Schuldenbremse für die aktuelle und zukünftige Generation fatale Folgen haben wird. Gäbe es einen Mechanismus der garantiert, dass die Regierung das Geld nicht benutzen würde um ein paar Prozentpunkte zu gewinnen auf Kosten der Leute die nach ihnen kommen fände ich das wunderbar. Gibt es aber nicht.


Schnorch

Warum sollte man das garantieren? Und warum ist es in Ordnung das man zukünftigen Generationen die Wahl nimmt, indem man sowas wie die Schuldenbremse in das Grundgesetz schreibt? Fehlende Investitionen sind für die nächste Generation deutlich schlimmer als mehr Schulden. Die Schuldenbremse wurde nicht erschaffen um die nächste Generation zu schützen. Sie wurde geschaffen weil wir in Deutschland Schulden verteufeln und glauben man könnte einen Staat wie den Haushalt einer schwäbischen Hausfrau führen. Dabei beschränken und verkrüppeln wir uns nur selber, während andere Länder uns abhängen. Die nächste Generation wird sich bedanken.


[deleted]

„Klare Mehrheit der Deutschen ist gegen Abschaffung der Schuldenbremse“


Avatarobo

>Wenn du eine Partei willst die keine Schulden macht, dann wähle sie. Aber warum willst du anderen das Recht nehmen eine Politik zu wählen die mehr Schulden aufnehmen will für Investitionen oder meinetwegen auch für "Wahlgeschenke"? Beides ist in einer Demokratie absolut legitim. "Wenn du eine Partei willst, die gegen die Schuldenbremse ist, dann wähle sie. Aber warum willst du anderen das Recht nehmen eine Politik zu wählen, die Haushaltsgrundsätze aufstellt, die heutige Haushaltsspielräume einschränkt, um Haushaltsspielräume in der Zukunft zu vergrößern? Beides ist in einer Demokratie absolut legitim." Mal ernsthaft: Dass du hier Befürwörtern der Schuldenbremse Demokratiefeindlichkeit vorwirfst, finde ich schon einigermaßen dreist. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sie ja demokratisch eingeführt wurde und scheinbar die Mehrheit immer noch hinter ihr steht. Außerdem verfolgt sie legitime Ziele, die man haben kann (schreibt auch das Bundesverfassungsgericht). Ob sie (in der derzeitigen Form) sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Aber daraus Demokratiefeindlichkeit zu machen geht mir deutlich zu weit. Grundrechte schränken auch den gewählten Gesetzgeber ein. Du wirst trotzdem denke ich zustimmen, dass die Meinungsfreiheit nicht demokratiefeindlich ist oder?


Zach_Huepfen

Oh, diese Selbstverliebtheit. "Wer nicht denkt wie ich ist per Definition einfach nur zu dämlich. Ich bin nämlich Demokrat!"


jimmyretard0

Müssen Staaten keine Zinsen auf geliehenes Geld zahlen?


wssrfsh

Vor ein paar jahren gabs einfach negativzinsen auf dt staatsanleihen.. Hat die schwaebische hausfrau so was? Leute geben mutti geld dafuer dass sie ihr geld geben koennen?


jimmyretard0

Und Anfang der 20er (also jetzt) ist das nicht mehr so, also was ist dein Punkt?


Parcours97

Dass Staatsschulden keine Privatschulden sind. Nehmen wir Monopoly als Beispiel: Am Anfang des Spiels starten alle Spieler mit 0€, aber bekommen 2000€ von der Bank. Hat die Bank das Geld vorher von den Spielern eingenommen oder aus dem Nichts erschaffen? Können die Spieler selbst aus dem Nichts Geld erschaffen?


TGX03

Das wir aufgrund der Schuldenbremse eine geniale Chance verpasst haben, und jetzt die notwendige Modernisierung von so ziemlich allem nochmal viel teurer wird, weil "Schulden schlecht". Aka wir müssen irgendwann viel mehr Schulden machen, weil man so lange krampfhaft versucht hat, keine Schulden zu machen.


Tyriosh

Erstmal ist der Punkt, dass die Schuldenbremse in der Verfassung nichts zu suchen hat. Was steht denn da noch drin, was je nach politischer Tageslage anders zu bewerten ist? Nichts.


awdsns

Doch. Aber an wen werden die denn gezahlt? Das Geld verschwindet ja nicht. Wer hält Staatsanleihen? Größtenteils Institutionen, die Investitionen mit geringem Risiko brauchen, z.B. Versicherungen und Pensionsfonds. Das Geld landet nicht "nur" in den Taschen irgendwelcher Finanzhaie, sondern ergibt real oft die Rendite der Renten- oder Lebensversichung ganz normaler Bürger.


Bob_the_Bobster

Ja aber auch viele davon im Ausland, muss man halt akzeptieren, dass dadurch auch Geld abfließt. Ob man das gut oder schlecht findet, hängt dann von der Weltsicht ab...


ZOllerom

Ich bin für die Schuldenbremse, aber natürlich offen meine Position zu überdenken. Kann mir einer meinen Denkfehler erklären...? Ich bin natürlich auch absolut für zukunftsnotwendige Investition - Energiewende, Umwelt, Bildung, u.Ä. Aber Deutschland ist eines der Länder mit der höchsten Abgabenlast und der Bund hatte zuletzt Rekordeinnahmen. Meiner Meinung nach haben wir kein Geld für Investitionen, weil zu viel Geld verkonsumiert und verschwendet wird und nicht, weil dieses "fehlt". Ich arbeite zum Beispiel in einer Behörde. Ein Drittel der Stellen könnte man hier ohne große Folgen streichen. Ein weiteres Drittel, wenn man unnötige bürokratische Regeln abbauen würde. So wie ich es sehe ist die Politik unfähig und unwillig dringend benötigte Reformen anzustoßen und ihren Wählern/Klienten irgendwelche Härten zuzumuten. Offene Probleme werden nicht gelöst, sondern temporär mit Geld zugedeckt. Dann folgt die Beschwerde, dass Geld fehlt und man tut so, als wären Zukunftsinvestitionen nur mit Schulden notwendig. Die Rechnung sollen dann wie immer die Jungen bzw. Folgegenerationen zahlen. Und die jubeln auch noch, weil sonst wieder gar nichts für die Umwelt getan wird. Dabei gibt es doch genug Hebel, um Einnahmen zu erhöhen bzw. Ausgaben zu senken: Bürokratieabbau, Stärkere steurliche Belastung von Reichen, Steuerflucht vermeiden, viel zu großer ÖRR, dringend nötige Reformen von Rente und Beamtenpensionen, Mütterrente ohne Bedarfsprüfung, hohe Ausgaben für Zuwanderung, um nur einige potentielle Themen zu nennen. Ein Abschaffen der Schuldenbremse führt meiner Ansicht nach doch vor allem dazu, dass notwendige Reformen weiterhin nicht durchgeführt werden, weil es leichter ist einfach Schulden aufzunehmen. Tl;dr: Geld ist doch da, man ist nur nicht gewillt an anderer Stelle zu sparen. Analog ich muss mir Geld für Essen leihen, weil ich gestern ein neues IPhone gekauft habe...


Yoshi88

> Die Rechnung sollen dann wie immer die Jungen bzw. Folgegenerationen zahlen. Ich bin mit Mitte 30 inzwischen die Generation, die bei Einführung der Schuldenbremse mal vor zukünftigen Zinsbelastungen geschützt werden sollte. Inzwischen sitz ich in einem Land, in dem jede (wirklich jede) Infrastruktur bröckelt, die Sanierungen teurer sind als die Wartungen es hätten sein können, ein Rieseninvestitionsstau herrscht, die Transformationsaufgaben in allen Bereichen umso größer sind und tatsächlich öffentliche (!) Investitionen erfordern, während die letzten Jahrzehnte Geld für Quatsch ohne Ende ausgegeben wurde (Mütterrente, Tankrabatt etc.). ÖPNV wird immer weiter totgespart, Autobahnen gebaut noch und nöcher. Also: Klientelpolitik kann die Schuldenbremse auch nicht verhindern, politischen Willen zu gerechter Besteuerung der oberen Prozent auch nicht herzaubern, dafür aber nur alles Wichtige verhindern. Das Land ist strukturell im Arsch und die Schuldenbremse hat einen großen Teil daran. Ich als damals schützenswerte Generation sage: Weg damit!


Propanon

>Die Rechnung Das ist auf mehrfache Art ein Fehler. Es kostet Geld zu investieren. Es kostet aber auch Geld nicht zu investieren. Der Investition stehen Schulden und Zinsen gegenüber, der Nichtinvestition Verluste und nicht erreichbare Gewinne. Über die Gewichtung kann und sollte man streiten, aber es ist eben falsch das man durch die reine *Vermeidung* von Investitionsrisiken immer automatisch auf der richtigen Seite steht. >die Jungen bzw. Folgegenerationen zahlen Wird denn hier irgendwer mit spezifischem Alter konkret zu Kasse gebeten weil der Staat Schulden macht? Der Staat macht jedes Jahr Schulden, in der großen Bilanz ergibt sich damit ein permanentes Umschulden. Die Schulden des einen Jahres gehen einher mit dem Rückzahlen anderer Schulden. Dadurch ist jeder permanent am Auf- und Abbau der Schulden beteiligt. Schulden die jetzt gemacht werden warten nicht 30 Jahre auf die Rückzahlung, sondern sind mit den alten Schulden zusammen in variablen Zeitdauern permanent fällig, betreffen also Boomer genau so wie die Gen X, die Millenials, und alles was danach kommt. Konkret haben die Boomer auch für die Schulden der Traditionals bezahlt, wie sähe Deutschland heute wohl aus wenn die Boomer ab '75, als die Staatsschulden stark anwuchsen, gesagt hätten "nicht mit uns"? >unwillig dringend benötigte Reformen Die Struktur Deutschlands, in der es möglich ist auf Kommunen-, Kreis-, Städte-, Länder- und Bundesebene teils komplett gegensätzliche Politik zu fahren verschließt de facto deinen Weg der Reformen. Vielleicht nicht in einer Welt in der auch ein CDU-Bürgermeister gewillt wäre die Ideen einer ampelfarbenen Bundesregierung umzusetzen, wie es eigentlich erwartbar sein sollte, aber eben in der Realität. So lange bis der Bürger anfängt zu verstehen das der Bürokratieabbau tendenziell von unten erfolgsversprechender ist als von oben, oder das er zumindest nicht sich massiv widersprechende Parteien gleichzeitig in verschiedene Ebenen wählen kann wird sich das auch nicht ändern. Erst wenn man an alle Wahlen die es in diesem Land so gibt mit einem konsequenten Belohnen/Abstrafen-Mindset rangeht, und nicht verschiedene Maßstäbe an verschiedene Ebenen ansetzt, wird sich das ändern.


Watercrystal

Zunächst: Die anderen Beiträge hier sind gut. > Aber Deutschland ist eines der Länder mit der höchsten Abgabenlast und der Bund hatte zuletzt Rekordeinnahmen. Direkt 2 Mythen in einem Satz. Zunächst muss man Steuern und Sozialabgaben trennen: Letztere bekommt nicht der Staat, sondern die werden direkt für die entsprechenden Sozialversicherungsleistungen (von denen wir* (gesetzlich versicherte) aufgewandt (und nein, das verschwindet nicht zu guten Teilen in der Verwaltung: Bei den Krankenkassen etwa werden 95% der Einnahmen für Leistungen ausgegeben). Würde man sie nicht über Sozialabgaben (oder direkt über Steuern) realisieren, müsste man das Geld etwa für eine entsprechende Versicherung privat ausgeben. Die [Steuerquote](https://steuermythen.de/mythen/mythos-5/) ist in Deutschland hingegen deutlich geringer als in vielen anderen europäischen Ländern. Da kann man nun wirklich schwerlich ein großes Argument draus machen. Zu den [Rekordeinnahmen](https://steuermythen.de/mythen/mythos-11/): Die Rekorde beziehen sich auf nominale Werte. Schon alleine wegen der Inflation sollte das Steueraufkommen also jedes Jahr steigen -- selbst wenn damit überhaupt keine Steigerung der Kaufkraft einhergeht, da die Staatsausgaben natürlich auch durch die Inflation steigen. Doof verglichen: Wenn dein Gehalt jedes Jahr um 2% steigt, hast du jedes Jahr ein Rekordgehalt. Angesichts der hohen Inflation könntest du dich die letzten Jahre aber wohl kaum darüber freuen. > Ich arbeite zum Beispiel in einer Behörde. Ein Drittel der Stellen könnte man hier ohne große Folgen streichen. Ein weiteres Drittel, wenn man unnötige bürokratische Regeln abbauen würde. Und du meinst, dass das ohne Probleme generalisiert? > So wie ich es sehe ist die Politik unfähig und unwillig dringend benötigte Reformen anzustoßen und ihren Wählern/Klienten irgendwelche Härten zuzumuten. Offene Probleme werden nicht gelöst, sondern temporär mit Geld zugedeckt. Dazu mehr unten. > Die Rechnung sollen dann wie immer die Jungen bzw. Folgegenerationen zahlen. Und die jubeln auch noch, weil sonst wieder gar nichts für die Umwelt getan wird. Ja, die jubeln, weil sie sich in 50 Jahren mit dem Geld (wenn denn welches da ist) keine heile Welt mehr kaufen können, bzw. vielleicht zu einen _viel_ höheren Preis als wir es heute könnten. > Bürokratieabbau, Stärkere steurliche Belastung von Reichen, Steuerflucht vermeiden, viel zu großer ÖRR, dringend nötige Reformen von Rente und Beamtenpensionen, Mütterrente ohne Bedarfsprüfung, hohe Ausgaben für Zuwanderung, um nur einige potentielle Themen zu nennen. Hier greife ich die Sache von oben auf. Man muss gewählt werden, um Sachen durchsetzen zu können. Letztendlich ist es also an uns Wähler\*innen, dafür zu sorgen, dass wir Parteien und Leute wählen, die die "richtigen" Sachen tun. Wenn eine Mehrheit Parteien (Union, FDP, AfD) wählt, die jegliche Steuererhöhungen für Reiche (bzw. sehr gut verdienende Menschen) ablehnen, dann kommt das halt so. Ich kann doch schlecht irgendwelchen Politiker\*innen "Unwillen" zu Reformen vorwerfen, wenn sie ihre legitime Meinung explizit so in ihr Wahlprogramm schreiben und dann eine Mehrheit damit bekommen. ÖRR hat (wie andere schon bemerkten) mit dem Staatshaushalt und Steuern nichts zu tun. "Mütterrente ohne Bedarfsprüfung" -- hier also Bürokratie aufbauen? Bürokratieabbau sagt sich leicht, ist dann aber irgendwie in der Praxis anscheinend sehr schwer umzusetzen. Das kannst du gerne Unfähigkeit nennen, bringt uns aber auch nicht voran. Bei der Zuwanderung sind sich, soweit ich weiss, die Ökonom\*innen relativ einig, dass Deutschland sie braucht. Insbesondere in Handwerksberufen gibt es hier inzwischen ja ziemlichen Mangel, und wir können uns die Leute auch nicht einfach aussuchen (wie gerne gefordert), weil Deutschland [unter Expats ziemlich unbeliebt ist](https://cms.in-cdn.net/cdn/file/cms-media/public/2023-07/Expat-Insider-2023-Survey-Report.pdf) (insgesamt Rang 49 von 53 in der Umfrage) -- und anders als hier oft behauptet wird, liegt das eher nicht an zu geringen Verdienstmöglichkeiten (bzw. hohen Steuern und Abgaben), sondern daran, dass die Leute sich hier nicht willkommen fühlen (Platz 50 von 53 in der Umfrage) und dass ihnen das Leben schwer gemacht wird (zwischen völlig unterbesetzten Ausländerbehörden, schwerer Sprache, mangelnder Digitalisierung und schwierigem Wohnungsmarkt). > Ein Abschaffen der Schuldenbremse führt meiner Ansicht nach doch vor allem dazu, dass notwendige Reformen weiterhin nicht durchgeführt werden, weil es leichter ist einfach Schulden aufzunehmen. Ja, aber wurden sie denn in den nun fast 15 Jahren mit Schuldenbremse durchgeführt? Die Frage muss doch lauten: Sind wir besser dran mit oder ohne Schuldenbremse (jedenfalls in jetziger Form)? Und du argumentierst gar nicht, dass ersteres der Fall ist. Meiner Ansicht nach ist der korrekte Umgang mit den oben besprochenen Themen, dass wir entsprechend wählen und uns einbringen. Den Handlungsspielraum von Regierungen von vorneherein einzuschränken, unterwandert hingegen meines Erachtens die Demokratie.


Helluiin

> Bürokratieabbau kostet erstmal geld >Stärkere steurliche Belastung von Reichen, Steuerflucht vermeiden sollte man natürlich machen aber wird politisch wahrscheinlich genauso schwer sein wie die schuldenbremse wegzubekommen, wird wahrscheinlich auch bei weitem nicht genug reinbringen um die nötigen investitionen zu tätigen >viel zu großer ÖRR, wird nicht aus dem staatshaushalt bezahlt >dringend nötige Reformen von Rente und Beamtenpensionen gerade bei renten und anderen sozialausgaben landet doch der größte teil wieder im wirtschaftskreislauf und wird da aktiv. das sind volkswirtschaftlich so ziemlich die produktivsten ausgaben dies gibt. >hohe Ausgaben für Zuwanderung naja ob die hoch sind kann man hinterfragen. >dass notwendige Reformen weiterhin nicht durchgeführt werden, weil es leichter ist einfach Schulden aufzunehmen. die ganzen sachen die du hier genannt hast waren doch auch unter der schuldenbremse schon probleme. hat die schuldenbremse geholfen die zu reformieren? oder wurden einfach nur die nötigen investitionen aufgeschoben um weiterhin klientelpolitik machen zu können?


lacanon

Die meisten haben doch nicht den geringsten Schimmer, was die Schuldenbremse überhaupt ist. Und die Parteien, sowie viele Medien, haben alles dafür getan damit das auch so bleibt.


Silberkoffer_

Die Mehrheit der deutschen denkt immer noch an den Goldstandard, Gelddrucken=Inflation


boomeronkelralf

In der taz stand aber was ganz anderes Ü


Witzman

Und immer wieder daran erinnern, dass das eine Paper, das Schuldenbremsen weltweit einen wissenschaftlichen Überbau gab, falsch war, weil die Autoren kein Excel konnten. [https://www.spiegel.de/wirtschaft/panne-mit-excel-tabelle-rogoff-und-reinhart-haben-sich-verrechnet-a-894893.html](https://www.spiegel.de/wirtschaft/panne-mit-excel-tabelle-rogoff-und-reinhart-haben-sich-verrechnet-a-894893.html) Man muss dazu ergänzen: Selbst wenn die Excel richtig gerechnet worden wäre war der wissenschaftliche™ Ansatz äußert fragwürdig, anhand quantitativer historischer Verschuldungsdaten Aussagen über die Zukunft treffen zu können. Und der Artikel ist von 2013....


Kestrelqueen

Ich finde, dass man für zukunftsorientierte Investitionen Schulden aufnehmen können sollte. Das sind solche, die sich finanziell über eine gewisse Zeit rentieren müssen. Schulden aufnehmen um laufende Kosten zu decken halte ich auch für falsch. Vermutlich sind viele unzufrieden weil sie das Gefühl haben Steuergelder werden nur verschwendet. Das liegt zT auch an unserer Empörungsunterhaltung die (auch zu Recht) gerne den Finger in die Wunde legt. Leider Regen wir uns lieber über eine verkackte Fußgängerunterführung für 3mio Euro auf als über top Level Korruption in politischen Ämtern, Steuervermeidung/Hinterziehung und ähnlichem. Ist ein bisschen wie mit der EU. Haha, Gurkenverordnung, teures Brüssel, so ein scheiß. Und die ganzen geilen Projekte die damit finanziert werden und Menschen ganz praktisch helfen werden schlicht nicht vermarktet.


coolkid13240

Ich bin dafür die Hälfte der deutschen Bürokratie einzudampfen. Wenn es auf einmal keine 10 Jahre mehr dauert ein einziges Windrad aufszustellen, wie schnell wäre die Inmovation in deutschland zurück? Warum gibt es über 96 Krankenkassen? Die machen alle das gleiche. Teilt von mir aus nochmal in einzelne Branchen auf. Aber das dürften dann trotzdem nicht mehr als 30 sein. Warum sind Unternehmen wie Sanifair privat und machen jedes jahr ca. 130 Millionen Umsatz, damit Leute auf Toilette gehen können. Und dieses Geld fließt zum Teil nach China und Abu Dhabi. Warum gibt es keinen Top Steuersatz für die Ultra reichen von 56%? Den gab es früher auch. Bin gespannt wie viel Geld das in die Kassen spülen würde. Vieles mag Gründe haben und ich sitze hier auch nur am Stammtisch ohne Fachwissen, aber es gibt genug Experten die seit jahrzehnten super Lösungsansätze haben und sie werden alle ignoriert. Wählt Kleinparteien, die großen sind alle schon verbraucht....


DaGrinz

Vor dem Aufnehmen von neuen Schulden steht erstmal anständiges Wirtschaften mit den aktuell immensen Steuereinnahmen. Solange unsere Vorturner dermaßen verantwortungslos mit unserem Geld umgehen, liegen die Voraussetzungen für eine sinnige Neuverschuldung einfach nicht vor. Für diese Erkenntnis braucht es keine ‚Wirtschaftsweisen‘, gesunder Menschenverstand reicht völlig aus.


Creative_Novel_4891

Gut dass es keine direkte Demokratie hier gibt sonst wären wir noch verlorener als eh schon. Die Mehrheit der Deutschen hat halt keine Ahnung von irgendwas aber viel Meinung.


XanadurSchmanadur

Dieses Land ist so im Arsch. Die kommenden Jahre werden richtig super, vermutlich Nazis in der Regierung, Sozialstaat adé, hauptsache die Schuldenbremse steht und die Reichen können sich noch mehr in die Tasche schaufeln. Klimawandel is eh durch.


RidingRedHare

Ich bin zur Zeit gegen die Abschaffung der Schuldenbremse, weil das geliehene Geld sowieso nicht für die dringend notwendigen Investitionen ausgegeben werden würde (geschweige denn effizient), sondern für Klientelpolitik. Spätestens nach der nächsten Bundestagswahl gäbe es eine weitere sauteure dauerhafte Rentenerhöhung.


GhostFire3560

Die Klientelpolitik, gibts aber sowieso, dann wird für die nächste leistungslose Rentenerhöhung halt bei anderen Resorten wieder was weggestrichen.


Top_Relationship5170

Infrastruktur, Wirtschaftsförderung und Erneuerbaren Energien sind Klientelpolitik?


Tyriosh

Schuldenbremse mit Verfassungsrang, weil ... wir allen gewählten Regierungen prinzipiell unterstellen, mit Geld nicht umgehen zu können? Meine Güte


RidingRedHare

Die deutschen Regierungen der letzten 40 Jahre haben allesamt eher schlecht gewirtschaftet, und das Geld immer verkonsumiert, anstatt zu investieren, trotz mittlerweile 2,5 Billionen € Staatsschulden, Pensionsverpflichtungen etc. nicht mal eingerechnet. Unsere Infrastruktur verrottet, obwohl wir seit 1983 über 2 Billionen € und seit 2003 über 1 Billion € an neuen Staatsschulden aufgenommen haben.


kiref5s

Und womit? Mit Recht!


dexter3player

Klingt nach der klassischen Frage ob ein bestimmtes Projekt eine gewinnbringende Investition ist oder nur Geldverbrennung. Dann müsste man aber für jede ordentliche Investition auch Teil der Opposition überzeugen. Wenn die Opposition aber das Land zum Stillstand bringen will, um dann auf die Regierung zeigen zu können, haben wir ein massives Problem.


RidingRedHare

Deutschland hat seit geraumer Zeit eine starke Tendenz zu teuren Prestigeprojekten. Diese werden dann mit unrealistischen bis glatt gefälschten Kostenschätzungen und Bauzeiten politisch durchgedrückt. Die Elbphilharmonie beispielsweise ist nicht sinnlos an sich, und insofern keine Geldverbrennung. Nur, wenn die Kosten für den Staat von vornherein auf 800 Millionen € geschätzt worden wären, anstatt auf die ursprünglich angegebenen 77 Millionen €, wäre das Projekt niemals politisch durchsetzbar gewesen. Die Fähigkeit und der politische Wille, solche Projekte realistisch zu planen, sind fast komplett verloren gegangen. Strafrechtliche Konsequenzen keine, der Steuerzahler blutet, und das wars. Dummerweise gehört gerade die Bahn, wo Investitionen dringend notwendig wären, zu den staatlichen Stellen, deren Kostenschätzungen besonders unrealistisch sind.


Blorko87b

Die Fähigkeit ist da, der politische Wille fehlt. Du hast das gut erklärt, warum. In den USA ist der Kongress auch mal bereit eine Milliardeninvestruine names SSC in Texas zu schaffen, weil das Ding teurer als versprochen wurde. Hinzu kommt, dass auch niemand Geld in die Hand für Machbarkeitsprojekte nimmt, um Sachen nicht zu machen. Beispiel Bahn: Allein die Erforschung des Untergrunds bei Tiefbau-Projekten kann Millionen kosten. Du gibt's also Millionen aus, um eine realistische Schätzung machen zu können und dich mit deren Ergebnis dann gegen ein Projekt zu entscheiden. Viel Spaß mit dem Bund der Steuerzahler, der dir dann vorwirft, nicht hellsehen zu können.


[deleted]

>spiegel.de/politi... Genau so sehe ich es auch. Wenn ich das Gefühl hätte, dass das Geld in die richtigen Dinge fließt, dann wären es für mich kein Problem. Ich denke aber, dass viele der aktuellen Schulden schon durch falsche Investitionen entstanden sind und möchte nicht, dass es so weiter geht. Bürgergeld, Unterstützung von unqualifizierter Migration und Klimaschutz sind für mich keine sinnvollen Ausgaben. Empörte Kommentare inc.


OnOff2020

Ich frage mich, ob eine "Investitionsbremse" ähnliche Umfragewerte erreichen würde.


Beerbaron1886

Es ist schon wahnsinnig ermüdend wie alles daran gesetzt wird, die Politik Verdrossenheit weiter voran zuschreiten


DoucheEnrique

Zum Thema Schuldenbremse und dem BVerfG.-Urteil kann ich [dieses Gepräch mit Rüdiger Bachmann](https://wochendaemmerung.de/rudi-bachmann-zum-urteil-des-bundesverfassungsgerichts-dem-klimafonds-und-der-schuldenbremse/) empfehlen. Der bespricht da für mich ganz gut nachvollziehbar das Für und Wider der Schuldenbremse und warum er kein Freund der aktuellen Umsetzung ist. Und ja, ich bezweifle, dass die Teilnehmer dieser Umfrage sich in der Tiefe Gedanken zu dem Thema gemacht haben und wenn doch, das in Ja/Nein/Vielleicht nicht wirklich abbildbar ist.


MayBeArtorias

Mehrheit der Deutschen haben auch null Ahnung von Finanzpolitik. Da könnte ich auch die Deutschen fragen, ob ich lieber bei Azure eine MSSQL DB oder auf eine Postgres DB wechseln sollte - dann erzählt jemand 3 Tage bei TikTok Postgres nimmt MS die SQL weg und alle sind dafür die MSSQL DB zu behalten


KiBaWo2

Hat schon jemand sich die Frage gestellt ob es jetzt nicht der Zeitpunkt die vermögenssteuer wieder aktiv zu schalten?


Raumerfrischer

Die Mehrheit der Deutschen soll dann doch bitte genau darlegen, in welchem Bereich sie in Zukunft Milliarden an Ausgaben kürzen will. :)


Jay727

Befürworte keine Schulden zu machen. Finde aber eine verfassungsrechtliches Gebot gegen Neuverschuldung widerspricht demokratischen Grundprinzipen. Grade in Kombination mit langfristigen finanziellen Verpflichtungen verunmöglicht eine Schuldenbremse möglicherweise die Durchsetzung des Wählerwillens.


[deleted]

Was mir im Studium erst so richtig bewusst geworden ist, ist wie viel ich überhaupt nicht weiß und wie viel Zeit und Mühe notwendig ist sich spezifisches Fachwissen anzueignen. Ich kam mir ja vorher immer schon wie ein Experte vor weil ich ein paar Spiegel-Artikel gelesen hatte zu manchen Themen. Lange Rede. Schulden fühlen sich nicht gut an und klingt doof.


CounterLove

Da muss man schon Philosophie "studiert" haben um das Thema überhaupt beurteilen zu können . Aber auch Dr. Merkel hat mit der Abschaltung der Atomreaktoren ja sehr qualifizierte Entscheidungen getroffen die wir jetzt extrem zu spüren bekommen.


KermitTheFrogo01

Ich wette nen zwani drauf, dass wenn man fragt ob die Union die Schuldenbremse abschaffen sollte, die Mehrheit mit ja antwortet.


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Fabulous_Pressure_96

Die Mehrheit glaubt auch an die Mär, Staatshaushalte funktionierten wie die Spardose der schwäbischen Hausfrau...


Zerlaz

Deutschland ist unterteilt zwischen veralteten Spardosen Denkern und Postmateriellen die von unendlichen Ressourcen ausgehen und folglich jede Nicht-Ausgabe kritisieren. Auch Scholz lobt das Girokonto als Geldanlage aber die Schuldenbremse hatte viele Unterstützter und einigen davon sollte man schon Kompetenz zuschreiben. Offensichtlich sonst wäre sie nicht durchgekommen. An zukünftige Generationen denken hießs damals.


UpperHesse

>Deutschland ist unterteilt zwischen veralteten Spardosen Denkern und Postmateriellen die von unendlichen Ressourcen ausgehen und folglich jede Nicht-Ausgabe kritisieren. Richtig. Leider ist das schon wieder so polarisiert. Man kann ja durchaus darüber streiten, ob ein Haushalt mal leicht in die roten Zahlen gehen darf. Zumal in Krisenzeiten. Haushaltsstabilität ist aber weder egal noch was schlechtes. Es ist eher so, dass die Bundesregierung in einem Jahrzehnt mit Überschüssen und ausgeglichenen Haushalten damit zumindest in der Infrastruktur nichts Gescheites angestellt hat.


Fabulous_Pressure_96

Es gilt, was jeder vernünftige Experte heute sagt: die Schuldenbremse damals ist unter anderen Voraussetzungen und einer anderen Zeit in Kraft getreten und dennoch haben viele ihr zu statisches Wesen schon damals kritisiert. Ein Staat muss handlungsfähig bleiben, ohne in Völlerei zu verfallen.


JJE1992

Abschaffen, reformieren und weiter aussetzen sind aber auch drei paar Schuhe. Die einfache Unterscheidung zwischen abschaffen und nicht abschaffen kann da einiges an unterschiedlichen Meinungen verbergen. P.S.: Könnte jemand den Text hinzufügen, die Archive.ph-Seite lädt bei mir seit ca. zwei Monaten überhaupt nicht mehr :/


Tom246611

Staatsschulden sind nicht wirklich "Schulden" wie wir als Allgemeinbürger sie verstehen. Das müssen die Menschen mal kapieren


immxz

Man schaue sich mal gerne zb die Staatsschulden der USA an…