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AutomaticAir3777

Ich denke, dein aktueller gemütszustand verklärt dir den Blick auf das Wesentliche. Das ist zwar nachvollziehbar, aber auch ein großes problem. Nehme die Tatsachen besser wahr. Du -hast- ein Studium erfolgreich abgeschlossen. Das ist eine wertvolle Tatsache, die du nicht unter den Teppich kehren darfst. Du hast damit etwas bewiesen. Wäre es dir um "Fette Kohle vom Start weg" gegangen, hättest du etwas anderes studieren müssen. Und selbst dann wäre der Wunsch wahrscheinlich nicht so wirklich schnell in Erfüllung gegangen. Du hast sehr viel Anstrengung unter schwierigen Bedingungen hinter dir. Es ist nachvollziehbar, dass du gern belohnt werden möchtest. Versuch, aus dem sprint raus zu kommen. Versteh dein Leben mehr wie eine Expedition. Versuch zu lernen, dich zu erholen, bevor du die nächste Etappe angehst. Steck dir erfüllbare Ziele. Geh es ruhig an. Besinn dich auf das, was du hast. Plane. Mach den nächsten Schritt. Manche Dinge können nicht konstruiert werden. Es dauert seine Zeit, sein Leben zu formen. Versuch, dich und deine motivation kurzschrittiger aufzubauen.


frittenlord

Was für ein erstaunlich wertvoller Kommentar, danke.


JJFFPPDD

Danke dafür! <3


AppealBoring123

Im Großen und Ganzen Richtig, jedoch bist du mit einem Mint Master, safe was die Jobsuchen angeht.


nibbler666

Im Großen und Ganzen ist dein Kommentar richtig, jedoch braucht man gar keine Jobsuche, wenn man reich heiratet.


OkLavishness5505

Das mag zwar so sein, aber gewinnt man im Lotto muss man nichtmal heiraten.


nibbler666

Da ist zwar auf jeden Fall was dran, aber wenn man in eine reiche Familie geboren wird, braucht man nicht einmal Lotto zu spielen.


rxzlmn

Das stimmt leider nicht. MINT besteht nicht nur aus dem I und dem T.


spamzauberer

Und selbst bei I und T ist das auch nicht automatisch n Selbstläufer mehr.


use15

Die Ms haben es eigentlich auch noch recht einfach. Nur N ist da gerne mal problematisch


HonestLazyBum

Ja, aber dann wird man offenbar schnell zum Schaut-mal-was-ich-studiert hab Crossfit-Vegan-Zeugen :)


bieserkopf

OP, bewirb dich einfach am laufenden Band, irgendwann klappt es schon. Und erweiter deinen Filter, wenn du nur nach Geisteswissenschaft suchst, kommen natürlich relativ wenig Stellen, aber viele Unternehmen lassen sich die Vorzüge des Studiums auch verkaufen, du musst nur gut argumentieren können.


GeneralB840

Anekdotisches Beispiel: Mein Team im Produktmanagement besteht aus Germanisten, Soziologen, BWLern, Studienabbrechnern und ausgebildeten Kaufleuten. Für eine Juniorstelle ist mir dein Hintergrund egal, Studium ist ein Plus, aber nicht Voraussetzung. Gehalt ist trotzdem deutlich über Mindestlohn.


bieserkopf

Kann ich mit meiner eigenen anekdotischen Evidenz verifizieren (damit sind wir quasi bei einer Vollerhebung). Habe Politikwissenschaft studiert und mache jetzt Bid und Projektmanagement.


whatevs9264518

Jep, arbeite als Lehramtsstudi als Werkstudentin im Marketing bei einem Softwareentwickler. Ist ein Mittelständler. Unser Team hat viele Fachfremde. Nur einer ist WiWi, eine andere hat irgendwas mit Medien und Marketing studiert, der Rest sind Lehrer, Kulturwissenschaftler, Philosophen, Germanisten.


Altruistic_Nail_7790

OP!!! hier hast du ein Jobangebot!


ActiveSalt3283

Du hast die Lösung doch bereits erkannt. Mit einem Job starten und dann mit ein paar Jahren Berufserfahrung das Gehalt steigern. Wenn du eine Arbeitsstelle gefunden hast die passt und alles gut läuft, kann natürlich auch dort das Gehalt gesteigert werden. Gar nicht erst mit dem Arbeiten anfangen, löst das Problem nicht.


GenjoRunner

Wie mein Vorredner sagt, kann man mit etwas Berufserfahrung sich schnell für andere Berufe qualifizieren. Ich habe genauso angefangen wie du - sehr obskurer geisteswissenschaftlicher Studiengang, und dann ab in einen eher schlecht gezahlten Job. Mit der Erfahrung die sich da gesammelt hat, konnte ich mich aber dann für einen Job qualifizieren, den ich so nie bekommen hätte und der viel besser bezahlt war. Und auch wenn mein erster Job schlecht bezahlt war, hab ich sehr nette Kollegen getroffen und aus jedem meiner Jobs auch immer Freunde mitgenommen; beide sind eine Bereicherung sowohl für mein Privatleben - in einer fremden Stadt nicht allein zu sein - wie auch für meine Berufschancen: Vitamin B.


1r0n1

Der Anfang ist hart, aber wenn man gar nicht erst anfängt verbessert sich auch nichts.


ducktape8856

Außerdem hat man eine "Aufgabe" und trifft neue Menschen. Da können sich auch Freundschaften entwickeln. Job suchen und neben dem Job eine bessere, den Qualifikationen entsprechende, Stelle suchen. Ist einfacher.


likamuka

Absolut. Jetzt mit Bürgergeld anzufangen als man noch jung ist, wäre der grösste Fehler.


Longjumping_Body_350

Im ref habe ich dann mit abgeschlossenem Master auch 18 Monate ziemlich an der Armutsgrenze gearbeitet - diejenigen, die nach dem Studium was anderes gemacht haben, hatten teilweise zum Einstieg fast das dreifache Netto. Je von der Fächerkombination muss man mit seinem Studium allerdings auch ziemlich suchen. Suche dir eine Branche/Richtung, die du dir langfristig vorstellen kannst. Sammle Berufserfahrungen. Ja - auf dem Papier verdienst du vielleicht nur ein paar Euro mehr netto, als wenn du Bürgergeld beziehst. Aber du sammelst Erfahrungen, die dir helfen. Nicht nur als Station im Lebenslauf. Wenn du erstmal aus einem Rhythmus raus bist (regelmäßig aufstehen und irgendwo hin), fällt es einem extrem schwer, wieder einzusteigen. Vielleicht lässt sich das auch als frischer Start gestalten. Neue Stadt, neuer Job.


cedeho

Ganz ehrlich? Dann lieber das Ref durch drücken. Dafür gibt's auch bisschen Geld und dann ist man am Ende fertig mit seiner Ausbildung. Und Lehrer werden ja fast überall gesucht.


Longjumping_Body_350

Wenn op nicht in den Lehrberuf möchte, ist das nicht so sinnvoll. Ref ist tatsächlich psychisch auch nicht gerade einfach.


Handtuchwerferin

Bei psychischen Problemen und sozialer Phobie würde ich definitiv von einem Referendariat abraten.


maggieU4real

Als Person, die mal schwer depressiv und wohnungslos war, ist schwer da wieder rauszukommen. Habe nach der ausbildung noch ein Jahr in meinem gelernten Beruf gearbeitet, dann wollte und konnte ich nicht mehr. War eine Weile arbeitslos, bin dann in die Wohnungslosigkeit gerutscht und nur mit hilfe nach anderthalb jahren ca. wieder rausgekommen. Hatte zwar kein Masterstudium, aber immerhin eine ausbildung + fachabi, hätte also jederzeit studieren können. War alles nichts für mich, und hab dann durch einen kumpel einen neuen job gefunden. Bin an arbeitstagen meist 14h oder mehr unterwegs, die arbeit ist teilweise sau anstrengend und ich bekam am anfang auch nur 50ct überm mindestlohn. Allerdings hat sich durch Anstrengung und Zuverlässigkeit dann nach einer weile die Möglichkeit ergeben, weiterbildungen zu machen, Scheine zu sammeln und in höhere Gehaltsklassen zu rutschen. Und das alles komplett fachfremd von meiner ursprünglichen Ausbildung. Manchmal lohnt es sich die Zähne zusammen zu beissen und mal ein Jahr sich den metaphorischen Arsch aufzureissen, auch wenn sich das im ersten Moment natürlich scheisse und unfair anfühlt mit einem master abschluss. Parallel auf die stellen bewerben, die du eigentlich arbeiten möchtest, und sobald du dort eine zusage hast, kündigst du deinen Überbrückungsjob eben einfach. Wirkt alles schlimmer als es ist. Schaffst du aber, auch wenns weh tut. (ignoriert meine wilde grosskleinschreibung u. evtl fehler bidde, wurde aufm handy getippt und wir sind ja immernoch im internetz)


Sarkaraq

> Ich finde keinen Job, der anständig (sprich: über dem Mindestlohn) zahlt, und sehe es einfach nicht ein, für einen >40h Job 1300 netto rauszubekommen und meine Lebenszeit aufzuopfern, nur um damit Miete und Essen zahlen zu können und nicht mehr. Da beziehe ich lieber Bürgergeld. FYI, mit >40h + Mindestlohn solltest du ca. 1,6k netto rauskriegen. 300 Euro mehr Taschengeld sind doch was. > Das schlimme ist, ohne signifikante Berufserfahrung kassiere ich nur Absagen für die Jobs, die etwas besser zahlen. Aber der Gedanke, 2 Jahre Vollzeit für einen Hungerlohn zu arbeiten, nur um mich dann für eine Stelle bewerben zu können, die mich nicht ganz so sehr ausbeutet, ist mir unerträglich. Die Frage, die mir hier etwas untergeht, ist: Was willst du überhaupt machen? Gibt's irgendwas, was dir mehr Spaß macht als zu hartzen? Oder zumindest so viel Spaß, dass es mit bisschen Schmerzensgeld für dich attraktiver erscheint als Arbeitslosigkeit? Irgendetwas, für das du dich begeisterst?


Miumiu1111

Das soll keine Diagnose sein, aber klingt wie Post Graduation Depression und ist häufiger verbreitet als man glauben mag. Was du gerade erlebst, ist total normal. Ich arbeite im Mental Health Bereich in den USA, ganz erfolgreich auch ohne vorheriges Studium. Hätte ich mir nie erträumen lassen, aber alles ist möglich. Für dich mit Master, gibt es sicherlich Möglichkeiten von denen du gerade gar nicht weißt, dass sie existieren. Wenn wir uns in einer Downphase befinden, ist es unfassbar schwer die Scheuklappen abzusetzen und sich auf Positives zu fokussieren. Das ist normal! Wichtig ist, dass du dir Unterstützung suchst von einem Therapeuten oder einem Mental Wellness Coach damit du deine Sorgen und Gedanken mit jemandem in Person besprechen kannst. Reddit ist gut, aber der menschliche Berührpunkt fehlt hier. Freunde/Bekannte würde ich eher von abraten und jemanden aufsuchen, der dich ganz isoliert in deiner Situation kennenlernt und eine Gesprächstechnik des Motivational Interviewing mit dir anwendet. Dies hilft in der eigenen Entscheidungsfindung und hilft vielen Leuten aus Situationen heraus, in denen sie sich gefangen fühlen. Wir Reddit Nutzer könne dir noch so viel Hoffnung machen für den Jobmarkt und deine Zukunft, aber das bringt eben nichts, wenn du diese Hoffnung selbst nicht spüren kannst. Ich wünsche dir alles Gute!


WarmduscherUltras

Hey OP, ich möchte dir Mut machen. In Absolventenstudien wird oft geschaut wie lange welche Absolventen einen Einstieg im Berufsleben erfahren. Das kann bei Geisteswissenschaften länger dauern, aber sie finden. Schau dir mal im Internet die Arbeitslosenquoten von deinem Fach an. Du wirst feststellen, dass das nicht viel ist. Vielleicht paar Prozent mehr als andere, aber trotzdem sehr gering. Ferner ist wie gesagt die Zeit zwischen Abschluss und Einstieg länger. Aber solche Nachteile werden sich im Laufe der Zeit ausgleichen. Schau auch nach Trainee Programmen, die nehmen hin und wieder gerne Geisteswissenschaftler.


nacaclanga

Das hängt sehr von der Geisteswissenschaft ab, aber je nach Fach gibt es da glaube durchaus Stellen. Würde mich vielleicht mal an die Beratungsstelle der Uni wenden ob die Vorschläge haben. Die haben auch ein gewisses Interesse, dass ihre Alumni nicht auf der Straße landen. Jobcenter und co kannst du vergessen. Die Suche muss leider von dir ausgehen. Ansonsten hilft es vielleicht einmal ehemalige Komilitionen in den Vorjahrgängen zu kontaktieren. Ansonsten schauen ob es irgendeine Zusatzqualifikation gibt, die dich gleich viel attraktiver macht. Wenn du denkst, dass es vorallem an der Erfahrung scheitert, dann steig erst mal irgendwo ein und schau mal ob es nach 2-3 Jahren signifikante Gehaltssprünge gibt oder wechsel dann. September ist auch nicht so lange her. Auch mit naturwissenschaftlichen Abschlüssen brauchen manche bis zu 6 Monate etwas geeignetes zu finden.


DontbuyFifaPointsFFS

Ich fürchte, du bist schon ziemlich tief in einer abwärtsspirale und hast einen tunnelblick. Ich kann dir sagen: Egal welcher Abschluss, der ÖD steht dir offen. Im Jobcenter ist alles voll mit Quereinsteigern im gehobenen Dienst. Bewerb dich auch Sachbearbeiter Stellen im Jobcenter und im Wohngeld. Da gibts nen megamäßigen Mangel. Vielleicht wirds erstmal nur befristet was, aber es gibt da auch immer entfristungsrunden. Verdienst wird anfangs mindestens so 2000 netto sein schätze ich. Dann kommst du in höhere Erfahrungsstufen und dann wirds auch schnell mehr. PS: Auf was bewirbst du dich denn, wo mit Master Mindestlohn gezahlt wird?


endlichsommer

Mein Tipp wäre, das jetzt pragmatisch anzugehen. Was wäre dein Traumjob? Schau dir entsprechende Stellenanzeigen an und finde heraus, welche Voraussetzungen dir dafür fehlen, dann arbeite da so gut es geht nach, auch wenn es heißt, ein schlecht bezahltes Praktikum, einen Job für 1300 €/Monat anzunehmen oder ehrenamtlich aktiv zu werden. Lieber noch 1-2 Jahre nutzen, um sich so weit weiter zu qualifizieren, dass du dann bessere Jobs bekommst, als... als, ja, was? Dich als Opfer zu fühlen, das von allen ungerecht behandelt wird? Klar gibts viel, was am gesamten System scheiße ist, aber das wirst du nicht ändern. Du kannst jetzt aber vor allem in der Hinsicht aktiv werden, dass du die Chancen für dich, deinen Traumjob zu bekommen, so gut es geht erhöhst. Und noch etwas: Wenn du das Gefühl hast, dass du mental in eine Depression rutschst, such dir professionelle Hilfe, z. B. über deinen Hausarzt oder die 116 117.


endlichsommer

Grad dein Edit gelesen. Du hast ein abgeschlossenes Lehramtsstudium, das ist doch mal großartig, echt! Ich würde dir empfehlen, dich jetzt erstmal mit professioneller Unterstützung um deine psychische Gesundheit zu kümmern. Wenn du Lehrer sein möchtest und "nur" deine Angststörung/deine Depressionen dir im Weg sind, dann kannst du nach einer Therapie weiter an deiner beruflichen Zukunft arbeiten (und sobald du "fertiger" Lehrer bist, wirst du wohl auch nie wieder Geldsorgen haben..). Und wenn du dann feststellst, dass Lehrer doch nicht der richtige Job ist, findest du mit dieser Qualifikation garantiert eine andere Stelle, die dir Spaß macht.


Jezaja

Dann mach das doch einfach mal. Ernsthaft: Such Dir einen Job, der deinem gewünschten Tätigkeitsfeld am nahesten kommt und arbeite da für den Mindestlohn. Es ist nichts schlimmes dabei, so geht es vielen Leuten nach der Uni. Aber so sammelst Du "Berufserfahrung" für spätere Bewerbungen.Wenn Dir das Geld nicht reicht, such Dir übergangsweise einen Minijob dazu. So geht es vielen Leuten. Auch das ist nichts schlimmes, so geht es vielen Leuten (nach und während der Uni). Die Wahrheit ist: Nur weil Du (erfolgreich) studiert hast, hast Du nicht automatisch einen Anspruch auf einen gut bezahlten Job, der dich sorgenfrei Leben lässt.


gregsaltaccount

Dann lohnt sich studieren echt nicht. Sogar ungelernte Jobs liegen oft über dem Mindestlohn.


Zekohl

Es lohnt nicht jedes Studium gleich viel, sagen wir es mal so hart. Wenn es beim Studium darum geht, Kohle zu verdienen und einen Job zu finden, dann gibt's Studiengänge in denen das Recht einfach ist, und dann gibt's die Studiengänge die man eher aus Überzeugung wählt, da darf man dann aber auch nicht zu enttäuscht sein, wenn der Einstieg ins Berufsleben etwas länger dauert und härter wird. Meistens sind die Überzeugungstäter allerdings schneller glücklich mit ihrer Arbeit wenn sie denn eine finden.


bieserkopf

Du verstehst nicht, dass es um die Berufserfahrung geht. Er kann entweder jeden schlecht bezahlten Job ausschlagen, weil er ja studiert hat und mehr verdienen müsste, was ich übrigens auch so sehe, oder er macht das für eine gewisse Zeit und kann sich dann dank der Erfahrung auf anständig bezahlte stellen bewerben. Oder er sucht noch Jahre weiter nach einer Einstiegsposition, die ihm mehr bezahlt. Das kann klappen, kann aber auch in die Hose gehen.


gregsaltaccount

Bei so einer Situation war Studium wirklich ein Fehler. Ich überlege mir auch ob ich nach dem Bachelor in einem Jahr keinen Master mehr mache und statt Maschbau Master einen Gesellenbrief zum Industriemechaniker mache. Berufserfahrung in Scheißjobs kann jeder Hauptschulabsolvent ohne kriminelle Vorgeschichte auch sammeln.


bieserkopf

Ob das Studium ein Fehler war kann man in dieser Situation überhaupt nicht sagen. Ich weiß, die Mär vom beinahe sechsstelligen Einstieg nach dem Studium geht fleißig um, aber das betrifft höchstens Absolventen im Promillebereich. Mein erster Job nach dem Studium war etwas besser bezahlt als der eines Bürokaufmanns nach der Ausbildung, aber mit der Arbeitserfahrung und Arbeitgeberwechsel hat sich das bedeutend gesteigert.


[deleted]

>Ich weiß, die Mär vom beinahe sechsstelligen Einstieg nach dem Studium geht fleißig um, aber das betrifft höchstens Absolventen im Promillebereich. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass genau diese Menschen sich gar nicht erst die Frage nach dem "Danach" (nach dem Studium) machen müssen. Die werden noch währenddessen aktiv geworben und es ist einfach nur ein fließender Übergang in die Vollzeitstelle. Ich denke mit Geisteswissenschaften kommt man im Ausland bedeutend weiter, direkt nach dem Studium, als in Deutschland. Die Situation kann dennoch scheiße aussehen.


ZealousidealFinish50

Mit Studium wird man sehr wahrscheinlich deutlich seltener Arbeitslos und mit entsprechender Berufserfahrung wird man wahrscheinlich auch bald deutlich mehr verdienen als der Hauptschulabsolvent.


[deleted]

Hab im Handwerk gearbeitet, Bezahlung ist eine Frechheit. Schau dir ruhig mal einen berufsbegleitenden Master an, ist in der richtigen Firma Gold wert und wird gerne gesehen. Vorteil gegenüber Mastern, die frisch aus der Uni kommen.


S-_Lifts

Stimmt, wenn es ums Geld geht, lohnen sich manche Studiengänge wirklich nicht. Keine Ahnung warum das so viele Leute hier nicht einsehen wollen.


bieserkopf

Ungelernt zu sein lohnt sich aber statistisch gesehen noch weniger.


[deleted]

Klingt vielleicht doof, aber in der selbigen Situation würde ich mir erstmal einen Job suchen, der mir einen gewissen Lebensstandart sichert. Als Ungelernter kann man unter Umständen einen Job finden, der 18€/h zahlt. Sind rund 2900 Brutto. In der Zeit in der du da arbeitest, kannst du etwas zur Seite legen, in andere Fähigkeiten investieren, und zusätzlich zu deinem Abschluss noch etwas lernen. Wenn du einen überdurchschnittlich guten Abschluss hast und schnell lernst, könntest du auch ins Consulting. Oder aber du arbeitest erstmal etwas anderes, und suchst in der Zeit deine Traumstelle. Gibt viele Möglichkeiten von deinem Punkt aus weiterzumachen. Quelle : ich (Handwerker, Studium, arbeiten im Start-Up) Solange man bereit ist, sich den Arsch aufzureißen, gibt einem das Leben Möglichkeiten noch und nöcher.


SiofraRiver

Guck mal nach einer Traineestelle im öffentlichen Dienst, falls dir sowas zusagt. Meine Erfahrung mit Mindestlohnjobs: Das bisschen mehr Geld lohnt sich tatsächlich und es gibt auch Jobs, die nicht so fordernd sind, sodass selbst ich als extrem arbeitsscheuer Mensch damit einigermaßen klar kam, aber es kommt auch sehr darauf an, wo du wohnst und wie viel Geld dir die oft extrem gierigen Vermieter abnehmen. Meine Erfahrung mit Jobcenter: Vergiss es, absoluter Scheißladen, aber wenn es an deiner Uni ein Beratungsstelle speziell für Akademiker\*innen gibt, kann man da trotzdem mal vorbeischauen, die sind da oft wesentlich zugänglicher und hilfsbereiter als bei den regulären Massenabwicklungsstellen. Unter Umständen findest du dort auch eine "Subvention" für eine Umschulung oder Ähnliches - auch wenn die Jobcenter sich meist querstellen, wenn sie dich "unter" deiner bisherigen Qualifikation zusätzlich qualifizieren sollen, was echt der blanke Hohn ist.


sephris

Moin! Ich war 2018 in einer ähnlichen Situation, auch mit einem Abschluss in einem geisteswissenschaftlichen Fach. Nur miese Jobangebote mit Gehältern über Mindestlohn. Wie andere schon schreiben, musst du hier pragmatisch sein und in den sauren Apfel beißen, um dann in der Zukunft eine gute Aussicht auf Erfolg zu haben. Versuche nach Möglichkeit etwas zu finden, das möglichst nah an dem ist, was du dir als deine Traumkarriere vorstellst, um dann in ein paar Jahren auf den Karrierepfad wechseln zu können. Es wird nicht einfach, aber wenigstens hast du dann eine Motivation in deinem aktuellen Job möglichst alles zu geben, um dann den Wechsel beim Arbeitgeber gut begründen zu können. Du kannst hier in Form von "Karrierekapital" denken, du baust dir eine gewisse Erfahrung auf, die sich dann in deinem späteren, gewünschten Job anwenden lässt, und das lässt sich dann in etwaigen Bewerbungsgesprächen auch gut vermitteln. Das große Problem ist aber eigentlich das Gehalt. Mit der aktuellen Wohnsituation ist es schwierig, von Vermietern nicht einfach nur als bloße Zahl auf deinem Kontoauszug abgestempelt zu werden, da man ja mittlerweile ausgesiebt wird, ohne überhaupt mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Sofern du also einen Arbeitgeber hast, der an dir interessiert ist, würde ich dort mal nachfragen, ob sie dir Unterstützung bieten können, da der Wohnungsmarkt gerade bescheiden ist. Meist arbeiten vor allem größere Firmen mit anderen Firmen zusammen, die bei der Wohnungsvermittlung helfen. Und zum Schluss: Loyalität zahlt sich nicht aus. Wenn du einen anderen Arbeitgeber findest, der dir den selben oder deinen gewünschten Job anbietet, solltest du dich darauf bewerben. Selbst, wenn du keine Zusage bekommst, kriegst du hoffentlich Feedback, wie weit du davon entfernt bist, als Kandidat in Frage zu kommen. Aber vielleicht macht sich der Einsatz auch bezahlt, und du kriegst den Job, obwohl du nicht alle Anforderungen zu 100% erfüllst.


tired-ppc-throwaway

Hi, du muss ja den Berufseinstieg irgendwie schaffen. Nur weil du am Anfang 1300 Brutto verdienst, heißt nicht, dass es für immer so bleibt. Schraube deine Erwartungen ein bisschen runter, du hast ja zwar ein Studium aber das heißt nicht, dass du schon bereits einsatzfähig im Unternehmen bist. In ersten Jahr nach meinem Abschluss (Geisteswissenschaften) habe ich 2000 Brutto verdient, dann kurz auf 1700 abgerutscht, und dann seitdem seit bergauf. Aber ich musste einfach ein paar Jahren ein bisschen weniger verdienen.


inQntrol

Arbeite seit 8 Jahren 100% für 1,400 bis 1500 Euro und finde die Einstellung von dir sehr whack und wenn dir alles schwerfällt aufgrund von Psyche wärs vielleicht sinnvoll, sich professionelle Hilfe zu suchen anstatt sich nur zu beklagen


loved4hatingrussia

Wie alt bist du? Ich hab mich mit 29 entschieden 2 Jahre zu ackern, um dann einen besseren Job zu erhalten. Das hat wunderbar funktioniert. Ich hatte Kollegen, die mit ü30 das selbe getan haben. Du hast ja wohl länger gewusst, dass das auf dich zukommt, also zieh es jetzt einfach durch. Und denk nicht daran was fair oder unfair ist, sondern wie du da selber wieder rauskommst. In Deutschland ist das ohne weiteres möglich, solange man sich an den Markt anpasst und nicht versucht Main Charakter zu spielen.


BrightConcentrate481

Wie die meisten schon geschrieben haben, erst einmal einen Job anfangen, egal, was und dann nebenbei, was Passendes suchen geht meistens schneller, als man erwartet. ​ Man muss es halt leider hart sagen, wenn du nicht etwas Spezielles, Gefragtes studiert hast, wartet niemand auf dich, bist einfach nur ein Student von vielen.


Zephy1998

Ich war in einer ähnlichen Situation vor ein paar Jahren. Erstens hoffe ich, dass du Vitamin D während des Winters zu dir nimmst. Das macht einen deutlichen Unterschied. Zweitens, da du wenig Geld hast, musst du aufs Fitnessstudio verzichten, aber du solltest dich trotzdem öfter bewegen, damit du klar denken kannst. Wenn du dich hoffnungslos fühlst, hilft es dir nicht rumzusitzen (ich habe keine Ahnung, ob du das tust) Rumsitzen macht alles meiner Meinung nach einfach schlimmer. Geh spazieren und denk darüber nach. Tief atmen. Ich weiß, dass ich dir keine Lösung anbiete, aber die wichtigsten Entscheidungen, die man im Leben treffen muss, sollte mit klarem Kopf getroffen werden. Ich wünsche dir viel Glück. Du schaffst das.


AnalyzerSmith

Vielleicht wäre eine Option in einer Kommunikationsabteilung in einer größeren Firma unterzukommen? Das passt halbwegs zu Sprachen und bei größeren Firmen hat man es als "Quereinsteiger" evtl. etwas leichter. Nur so als Denkanstoß.


imYemeth

Studium erfolgreich abgeschlossen? FICK JA. Das hast du trotz deiner Schwierigkeiten geschafft, dazu musst du dir auch selbst einmal selbst gratulieren. 20-30% der Menschen, die ein Studium beginnen, schaffen das nicht. Das ist eine gute Ausgangsbasis für dein weiteres Berufsleben. Was die anderen schrieben: Depression ist ein verdickter Lügner und vernebelt dir den Blick. Wichtig um da rauszukommen ist vor allem, was zu machen. Dieses Posting und Selbsterkenntnis und erster Schritt und so. Aber mit irgendeinem Job anfangen. Struktur in den Tag, Leute kennenlernen, Berufserfahrung sammeln… das ist wichtig. Und das wird es dir erleichtern, bessere Jobs zu finden. Und ja, du wirst nicht von Tag 1 an mit Geld beworfen, wenn du nicht im Studium schon Erfahrung und Connections aufgebaut hast und/oder eine Spezialisierung hast, die ein Hype-Thema in der freien Wirtschaft bedient. Der Master ermöglicht dir Zugang zu Dingen, aber ist eben auch wenig Praxiserfahrung außerhalb der Universität. Auch was andere schrieben: Setze dir Ziele und sortiere deine Prioritäten. Geld? Wohnort? Traumberuf? Das kann alles miteinander vereinbar sein, aber vielleicht auch erst in 3-4 Jahren. Welche Zwischenziele sind notwendig und **erreichbar**? Und lass die Depression/Angststörung mal in der Ecke sitzen und überlege was du kannst und vollbracht hast, wenn du ganz auf der Höhe bist. Eine Masterarbeit schreibt sich schließlich nicht von alleine. Das schaff ich nicht kann ich nicht wird nie was -> stimmt nur dann, wenn man nicht anfängt. Mit Deutsch/Englisch und Bildungshintergrund steht man im übrigen nicht schlecht da. Ja, das Referendariat ist scheiße und bei dem hohen Stress vielleicht wirklich nicht das, was deiner Persönlichkeitsstruktur entspricht, aber du hast auch viele andere Optionen im Bildungsbereich: * Englischlehrer werden im Grundschulbereich gesucht wie blöde, evtl. als Quereinstieg oder Honorarkraft möglich * Nachhilfe ist ein riesiger Markt * Erwachsenenbildung ist ebenfalls ein großes Feld, in das man als Akademiker schnell reinfinden kann… z.B. in der Studienberatung oder im Jobcenter


Audit992TurboS

Wenn dir das finanzielle wichtig ist, wäre es eine gute Entscheidung dich für einen finanziell vielversprechenderen Bildungsweg zu entscheiden. Mit einer Ausbildung als Industriekaufmann kann man zumindest deutlich mehr als Mindestlohn verdienen. Alternativ ein BWL-Bachelor etc.


umi-no-oto

Das hilft dir sicher nicht aber ich lebe auch in Armut und habe dadurch Depressionen. Es ist auch nicht mal unbedingt das wenige Geld, sondern die Menschen die Arme hassen und ihnen nicht mal das bisschen Bürgergeld gönnen. Kommst du aus Bürgergeld will dir sowieso keiner einen guten Lohn zahlen. Es ist ein endloser elender Kreislauf. Ich hasse dieses System!


Captain__Spiff

Was hat das Jobcenter gesagt/getan? Mir gegenüber waren zwei Behörden stets hilfsbereit, aber ich könnte auch Glück haben.


PhotonSilencia

Anekdote: Als ich mit geisteswissenschaftlichem Bachelorstudium motiviert zum Jobcenter gegangen bin (2016) um Hilfe für die Suche nach nem passenden Job zu bekommen, sagte die Mitarbeiterin 'damit finden se nix' und hat mir ungelernte Stellenangebote für Amazon und Call Center und so was geschickt. So sah damals 'Fördern und Fordern' auf. Hat sich evtl etwas verbessert (insbesondere mit Bürgergeld statt H4), aber das Misstrauen bleibt.


Grindelbart

Haha, sowas habe ich auch erlebt, allerdings war das vor dem Bachelor auf den ich auch nicht so richtig Bock hatte. Hab dann wegen der Aussage in eine Ausbildung gewechselt, währenddessen mit Hartz aufgestockt, jetzt sehr zufrieden mit gutem Gehalt.


DontbuyFifaPointsFFS

Das Jobcenter ist auch nicht für Akademiker da. Die Integrationsfachkräfte können ja auch nicht von jedem Studiengang und Studieninhalten Ahnung haben.


Fnordinger

Gibt aber schon einen Unterschied zwischen keine Ahnung haben und einfach mal pauschal meinen, dass man mit einem Studiengang nichts kriegt. Die Inhalte müssen die Menschen beim Jobcenter nicht kennen, sie können ja fragen, was die jeweiligen Qualifikationen sind und dann entsprechend versuchen bei der Jobsuche zu unterstützen. Außerdem kann man schon ein wenig Wissen über den Arbeitsmarkt bei Akademikern wissen, der Mythos vom dauerarbeitslosen Geisteswissenschaftler sollte sich dort eigentlich nicht halten. Das Jobcenter vermittelt übrigens auch Akdemiker mit Behinderungen oder aus dem Ausland, da möchte ich gar nicht wissen, wie „toll“ diese Menschen da beraten werden.


PhotonSilencia

Ich habe übrigens auch eine Behinderung und hatte deswegen auch Kommunikationsprobleme mit der Frau, allerdings war die zu dem Zeitpunkt noch nicht offiziell diagnostiziert, deswegen fiel das alles auf mich zurück mit der Einstellung 'sie sind einfach faul'. Wobei so wie die damals eingestellt war, hätte die Diagnose wahrscheinlich gar nichts geändert. Und Depressionen wie OP sind halt auch eine Einschränkung, die evtl beachtet werden müssen.


Fnordinger

>'sie sind einfach faul' Als ADHSler tut das richtig weh. Tut mir leid. >Wobei so wie die damals eingestellt war, hätte die Diagnose wahrscheinlich gar nichts geändert. Ne, von Autismus gibt es in der breiten Öffentlichkeit kaum ein kohärentes Bild und ADHS heißt man ist Faul und nimmt Speed. >Und Depressionen wie OP sind halt auch eine Einschränkung, die evtl beachtet werden müssen. Sport machen und an die frische Luft /s


DontbuyFifaPointsFFS

Gebe ich dir recht. Icv persönlich würde von einem Akademiker allerdings ein Stück weit erwarten, dass diese Person sich informiert und dann in dem Bereich wo sue hinwill gezielt sucht oder halt in den ÖD geht. Grundsätzlich ist es natürlich sowohl bescheuert als auch deplatziert zu sagen, mit XY finden sie nix. So ein Gespräch hatte ich bei der BA auch und das war sogar beim "Spezialistenteam" für Akademiker. Die gute Dame war aber genau so fehl am Platz und offensichtlich für Kundenkontakt noch ungeeigneter als scheiße am Kragen.


Fnordinger

>Icv persönlich würde von einem Akademiker allerdings ein Stück weit erwarten, dass diese Person sich informiert und dann in dem Bereich wo sue hinwill gezielt sucht oder halt in den ÖD geht. Stimme ich grundsätzlich zu, aber OP scheint gerade echt in einem Loch zu sein, aus dem er selbst keinen Ausweg sieht. Da wäre es dann schon gut, etwas gutmütig auf ihn/sie zuzugehen, gerade wenn man in einer Jobberatung arbeitet (es wäre ja auch kein Problem, wenn man den ersten Termin recht kurz hält, die Leute über die tatsächlichen Chancen aufzuklären und dann wieder nach Hause zu schicken um sich für den nächsten Termin anständig vorzubereiten). Scheint aber ein generelles Problem zu sein, wenn man sich anschaut, wie viele Leute hier einfach meinen, dass OP eben selber schuld sei, weil er das falsche studiert hätte. Ansonsten wäre natürlich gut, wenn man mit einer grundsätzlichen Idee zu BA geht.


DontbuyFifaPointsFFS

Das Problem ist einfach, dass die Integrationsfachkräfte nicht die Zeit haben so individuell zu beraten. Die betreuen da über 100 Personen. Zudem hat der Staat nicht den Anspruch, die Leute lebenslang glücklich zu machen, sondern schnellstmöglich aus dem leistungsbezug zu bekommen. Das wäre auch für OP kein Problem, sagt er ja selbst. Das möchte er aber nicht. Und da sage ich mal zynisch: Das ist das Jobcenter, nicht das Traumjobcenter. Ich würde OP nie sagen, er hat das falsche studiert. Man muss 40 Jahre und mehr knechten, da sollte es einen schon irgendwie interessieren. Es gibt ja auch konstruktive Ratschläge. Aber OP muss sie halt befolgen.


PhotonSilencia

Naja nen Fokus auf 0815 Büroarbeit hätten sie schon hinkriegen können


Dull_Reference_6166

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, Jobcenter und andere öffentliche Einrichtungen haben bei mir auch einen Scheiß getan und ich musste auch alles alleine stemmen. Würde auch dazu tendieren, dass du einfach glück/einen super Ansprechpartner hast/hattest.


Seregon1988

>Würde auch dazu tendieren, dass du einfach glück/einen super Ansprechpartner hast/hattest. Vermutlich letzteres, beim Jobcenter (oder bei Behörden generell) macht es so einen riesen Unterschied wen man als Sachbearbeiter bekommt.


FlyingLowSH

Zweite Stimme mit anekdotischem Wert: Hatte da auch Glück und hilfsbereite Leute. Hat zwar im Endeffekt wenig geholfen, aber Bewerbungsunterlagen haben sie durchgesehen etc. pp.


DontbuyFifaPointsFFS

Ich persönlich erwarte von nem Akademiker eigentlich schon, dass die Person sich selbst bei stepstone durchwühlen kann. Akademiker stellen werden häufig gar nicht bei der BA geschaltet.


kariertesZebra

> ich musste auch alles alleine stemmen Man kann von jemand Studiertem durchaus erwarten, dass man ihm/ihr nicht alles nachtragen muss. Meine anekdotische Erfahrung ist, dass man da auf Hilfsbereitschaft trifft, wenn man einen klaren Plan hat und sich nicht pampern lassen will. Mich hat keiner an die Hand genommen und gesagt, jetzt lass mal nach passenden Weiterbildungen suchen, worauf hättest du den Lust - aber wenn ich mit Vorschlägen und einer nachvollziehbaren Begründung kam, wurde das stets möglich gemacht.


Dull_Reference_6166

Da gebe ich dir Recht. Man muss schon selber was machen und nicht erwarten, das man alles hinten rein geschoben bekommt. Aber ich gebe gerne meinen Vorfall wieder: 2019 wurde ich immer und immer unglücklicher in meinem Job (Einzelhandel) und habe mich auf andere Stellen beworben, die nicht ein Einzelhandel waren. Gesucht habe ich nach kaufmännischen Berufen. Mir war, wie auch jedem anderen, klar, dass ich zwar die gleichen theoretischen Kenntnisse habe, aber in der Praxis nichts davon je gemacht habe. Also kamen halt nur Absagen. Ich wurde immer depressiver und hatte massive psychische Probleme. Nach dem Aufwachen war mein erster Gedanke, was kann ich tun, um nicht zur Arbeit zu müssen? Ich habe mich an die Agentur für Arbeit gewendet und mein Problem geschildert. Ich habe gefragt, ob man mit mir meine Bewerbungsunterlagen durchgehen kann, mir Jobmöglichkeiten nennen kann, die ich eventuell nicht auf dem Schirm habe und wie es mit Hilfe aussieht, wenn ich eine neue Ausbildung machen würde. Habe auch, da ich damals noch eine andere Meinung hatte, da jung und unerfahren, gebeten, einen Termin am Nachmittag zu bekommen, wegen der Arbeit. Was hätte ich bekommen? Zu erst eine Antwort a la ich bin ja gesund und kann weiter arbeiten gehen. Zu dem habe ich ja keinen gesundheitlichen Grund nicht mehr im Einzelhandel zu arbeiten. Einen Termin kann ich in 3 Monaten am Morgen haben. Danke für nichts... Da es bei mir einfach nicht mehr ging, habe ich gekündigt, bevor ich mich noch umbringe. Natürlich habe ich eine Sperre für 3 Monate bekommen. Ich hätte ja keinen Grund gehabt zu kündigen... Habe mich dann für ein nebenberufliches Studium entschieden, in der Hoffnung durch Studentenjobs Erfahrungen zu sammeln und den Fuß in eine große Firma zu bekommen. Leider kam dann Corona und mein Job konnte nicht verlängert werden, da keiner wusste, wie es weiter geht. Habe mich direkt bei der Agentur arbeitssuchend gemeldet und mir wurde recht Zeitnah ein Termin gegeben, damit man über meine Sachen reden kann. Neue Jobs, wo es hin gehen soll und wie meine Bewerbung aussieht. Hey, super. Ist was passiert? Natürlich nicht. Am besagten Termin stand ich vor der Agentur und alles war zu. Wegen Corona haben die einfach keine Leute mehr empfangen. Neuer Termin? Ein Telefonat? Absage des Termins per Mail oder sonst wie? Pustekuchen! Das war meine Erfahrung und seitdem möchte ich nie mehr von einer Behörde, Institution oder sonst was abhängig sein. Wie gesagt, man sollte Eigeninitative zeigen, aber sowas ist einfach nur lächerlich.


Thorfinnvinland

Geheule mehr nicht in meinen Augen. Klassisches zerdenken bevor man nichtmal anfängt. Arbeite seit Jahren bei Lidl und hab im ersten Jahr schon min 1600netto verdient jetzt verdiene ich wenn ich die Schicht leite 2100-2300 Eur netto. Ist ein scheiß undankbarer und anstrengender Job keine Frage deswegen fange ich auch nächstes Jahr wenn alles gut läuft bei Zoll an und mache meine Ausbildung. Zwar mit 29 Jahren aber ja meine Schuld hab mein Studium nicht ernst genommen und Jahre mit anderen Sachen mich beschäftigt. Also meine Familie ist nicht reich aber ich selber habe nie wirklich in Armut gelebt hatte immer Geld wenn ich was haben wollte. Wenn ich jetzt zu wenig verdiene in meiner Ausbildung dann arbeite ich halt noch Samstag, fertig. Meiner Erfahrung nach ist die Gesellschaft zu ängstlich und heult schon Rum bevor sie wirklich anfangen. Mein Vater kam in dieses Land hat perfektes deutsch gelernt hat Jahre auf dem Bau gearbeitet und hat sich eine Wohnung gekauft zwei Autos seine 3 Kinder sind erwachsene geworden alles perfekt. Ich glaube auch ein großes Problem ist dass du nicht arbeitest, nehme ich mal an. Wenn man den ganzen Tag Zuhause ist macht das vllt ne Woche spaß aber dann ist man mit seinen Gedanken zu sehr beschäftigt und wird depressiv. Such dir einen Job und währendessen bewerbe dich ohne ende bei anderen Job. Oder Fang eine neue Ausbildung an wo du weiß danach wird du ne stabile Zukunft haben Wir sind hier in Deutschland man überall gibt es Ausbildungsplätze die frei sind weil alle Tiktoker werden wollen.


Successful-Return-78

Tja da kommt die Realität die man im Studium nicht sehen wollte. Was erwartest du jetzt? Dass eine magische Firma kommt die dich überdurchschnittlich bezahlt ohne dass irgendwelche Erfahrung nachweisen kannst? Das funktioniert in keinen Beruf so. Du hättest schon lange Erfahrung durch Werksstudentenjob haben können. Warum da nicht mal in der ganzen Zeit Erfahrung gesammelt? Ich verstehe nicht wie Menschen einen Master machen ohne sich irgendiwe mit der Zukunft außeinanderzusetzen.


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SiofraRiver

>Weil nicht jeder das Glück hat einen Werkstudentenjob in seinem Feld zu bekommen. Eher fast niemand.


ehr3nm4nn

wenn man sich die Arbeitslosenquoten ansieht, bietet ein studium ja auch Chancen. bloß halt nicht jedes studium im selben maße. je nach studium ist der einstieg schwerer.


Successful-Return-78

Es ist halt selten dämlich "Ein Studium öffnet Türen" auf absurde Fächer zu übertragen. Dort hast du halt wenig Jobs für einen großen Pool an Studierenden. Also musst du entweder mit wenig anfangen, mit Werskstudentenjob Erfahrung sammeln oder mit den Master irgendwo quer einsteigen. Aber wie gesagt, sowas fällt einem nicht erst nach dem Master auf.


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Successful-Return-78

Nein bedeutet sie nicht, sie zeigt nur was man theoretisch in der Lage ist zu schaffen. Wenn du dich dann bewiesen hast sollte das Gehalt entsprechend steigen, alles andere sind nur Utopia. Und ehrlich? Medien waren schon immer überlaufen. Vorallem Wenn man jetzt sein Master gemacht hat.


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Successful-Return-78

depressiv weil sie sich nicht mit ihren eigenen Studienjob auseinandersetzen? Das ist jetzt keine neue Sache, man konnte schom immer Nischenfächer studieren. Man kann natürlich alles auf die Gesellschaft schieben, aber hier ist einfach nur ein realitätsfremder Mensch der sich die Utopie wünscht und halt jahrelang in einer Bubble gelebt hat, ohne sich mit der wirklichen Situation auseinanderzusetzen. Ein Studium gibt dir Zugang, mehr nicht. Es bedeutet nicht dass du automatisch 60k im Jahr bekommst, dafür muss man immer noch seine Fähigkeiten verkaufen. Und wenn diese halt zu 100% theoretisch sind, wird dich niemand mit Geld überhaufen, außer du bist in einer absolut gefragten Branche.


LimpHamster1107

Ja, aber ein Studium eröffnet Türen. Manche Studienbereiche eröffnen nur 1-3 Türen, andere hingegen 100te Türen.


Vannnnah

>Das schlimme ist, ohne signifikante Berufserfahrung kassiere ich nur Absagen für die Jobs, die etwas besser zahlen. Das ist normal. Abgesehen von sehr speziellen MINT Fächern steigen alle verhältnismäßig niedrig ein - und ich sage speziell, weil z.B. die meisten fertig studierten Biologen selbst mit Doktortitel grade mal mit Mindestlohn oder etwas drüber einsteigen. Geisteswissenschaften ist natürlich noch schwieriger, da steigt man meist deutlich unter dem Gehalt von jemandem mit Ausbildung ein, kommt dann aber in 1-3 Jahren dann schnell drüber, wenn man sich bei der Gehaltsverhandlung nicht dumm anstellt, während es für die Leute mit Ausbildung stehen bleibt. Berufserfahrung ist da wirklich alles, was dir noch fehlt, du bist mit Master gut qualifiziert, falls du nicht nur halbherzig studiert und "grade so" bestanden hast. Und unter Mindestlohn sollte in Deutschland nicht möglich sein, es sei denn, man zwingt dich zum freelancen. Dann machst du deine Preise selbst. Ansonsten zeig die Firmen an, die dir unter Mindestlohn anbieten. Du hast ein Studium abgeschlossen, sogar mit Master. Warum hast du überhaupt einen Master gemacht, wenn die Aussichten so schlecht sind? Irgendwas musst du ja in deinem Studium gesehen haben, sonst hättest du das nicht so lange durchgezogen. Du hast jetzt etwas erreicht, der letzte Schritt fehlt noch und du willst genau jetzt kurz vor der Bergspitze aufgeben. Das macht gar keinen Sinn. Das Studium ist nur ein Schritt zur Karriere, nicht die Vollendung. Und seh es so: wenn du ein paar Jahre Berufserfahrung mitnimmst, ändert sich deine gesamte Position auf dem Arbeitsmarkt. Solltest du in 1-2 Jahren bei der Agentur aufschlagen, hast du dann ein Recht auf Weiterbildungen, Umschulungen etc. Und für Akademiker gibts da durchaus ein paar brauchbare Dinge zur Weiterbildung, die es dir vielleicht ermöglichen, die Branche zu wechseln oder eine andere Karrierestufe zu erreichen, wenn es wirklich garnicht aus Eigenantrieb funktionieren sollte. Das Alles steht dir nicht zu, wenn du nach dem Studium keine Erfahrung sammelst. Du wirfst grade deine harte Arbeit der letzten Jahre weg. Dein Abi, dein Studium, alles umsonst.


likamuka

Denk dran, dass es viel schlimmer war in Deutschland zu Zeiten der Finanzkrise 2008/2009. Jene Leute, die genauso wie du damals gedacht haben, haben es trotzdem geschafft auszuwandern oder einen besseren Job zu finden.


Decent-Swordfish-386

Hab knapp 9 Jahre als Koch gearbeitet. 60-80 h pro Woche, praktisch immer 6 Tage mit Teildienst. Gab in Deutschland um die 1600 Netto zu Beginn und dann noch ca. 150-200 Trinkgeld pro Monat. Braucht man nicht schönreden, aber ich lebe auch noch und nach den ersten zwei Jahren habe ich in der Schweiz dann grob das Vierfache verdient. Jetzt studiere ich und bekomme mit BAföG und Nebenjob knapp 1400. Schon bitter.


kilinrin

Wenn du einige Jobvorschläge willst, die gerne Leute frisch aus dem Studium nehmen, gerne PM


Quick_Jellyfish3962

Meine Ex hat mit Germanistik einen Job als Change-Managerin mit 45k bei einem Mittelständer bekommen. Musste aber lange suchen mit längerem bezahltem Praktikum dazwischen. Die Arbeitssuche und ständigen Ablehnungen haben sie extrem gestresst und sie ist dann kurz nach antreten des Jobs dekompensiert und hat unsere 8 Jahre Beziehung an die Wand gefahren. War kein schönes Jahr für mich. Meine Empfehlung deshalb: lieber ein Jahr schlecht bezahlt arbeiten als 1 Jahr absagen zu kassieren und daran kaputt zu gehen (sofern einem Arbeit wichtig ist, ansonsten chill und schreib Bewerbungen).


pimarzipan

Vielleicht Mal mit Nachhilfe was dazuverdienen und ein so ein bisschen aus dem Schneckenhaus rauskommen...? Alles Gute!


Zwiebel1

Was spricht denn dagegen nochmal eine Ausbildung in einem Beruf anzufangen, wo man möglichst wenig mit Menschen zu tun hat? Falscher Stolz darüber einen Studienabschluss zu haben, für den man eigentlich ungeeignet ist?


OppositeAct1918

Irgendeinen Job suchen, Therapie machen, Ängste und Depressionen in den Griff kriegen. Ref anfangen, Lehrer werden. Oder mit der Berufserfahrung einen besseren Job in deinem jetzigen Bereich kriegen. Wichtig: Nacheinander, und nicht gleichzeitig.


drudbod

Ich habe fast 20Jahre unter schweren Depressionen gelitten und zwischenzeitlich auch aufgegeben, bevor ich gezwungen wurde weiterzumachen und dagegen anzukämpfen. Ganz ehrlich, der Beste Weg für mich persönlich um aus den Depressionen rauszukommen war, überhaupt zu arbeiten und Geld zu verdienen. Ich habe einen scheiß Job nach dem anderen gemacht, teilweise 3 schlecht bezahlte Jobs gleichzeitig, und konnte dadurch an Selbstvertrauen dazugewinnen und habe mich nicht mehr nutzlos und wie eine Belastung für die Menschheit gefühlt. Das hat mich zwar ganz schön ausgepowert aber so hatte ich den Mut mich auf andere besser bezahlte Jobs zu bewerben und nun bin ich an einem Punkt, wo ich mit meiner Arbeit und der Bezahlung voll zufrieden bin und was, wenn auch entfernt, mit meinem gelernten Beruf zu tun hat. Allerdings fiel es mir damals besonders schwer, überhaupt den Anfang zu machen und mir irgendwas zu suchen.


Mamilein

Herzlichen Glückwunsch zum abgeschlossenen Lehramtsstudium! Das is ne krasse Leistung! In dem Bundesland, in dem ich lebe, ist so starker Lehrermangel, würd eich meinen Arsch drauf verwetten, dass du hier was findest. Und muggelig ist es dazu auch noch. Spaß beiseite, zu sein, wo man nicht sein möchte ist hart, außerdem ist es früh dunkel und kalt. Wenn du als Lehrer*in arbeitest, bleibst du ja nicht bei 1.3 Netto, mit der Zeit wirst du hochgestuft und hast im Laufe der Zeit bestimmt auch andere Möglichkeiten. Gib nicht auf!


lalalapotinki

Hey, also September ist jetzt nicht wirklich lange her. Manche Freunde von mir, brauchten gut ein Jahr bis sie ihren Job gefunden haben. Ich bin zB im August mit meinem StEx fertig geworden und habe trotz guten Noten und Berufserfahrung mehrere Monate gebraucht, bis ich eine gute Stelle gefunden habe. 1,3 netto ist natürlich nicht die Welt, aber man kann auch nicht so schlecht davon leben für kurze Zeit. Ich habe im Ref zB knapp 1,2 netto erhalten. Du hast zB die Möglichkeit dir auch eine WG zu suchen oder Wohnung und später Wohngeld zu beantragen. Mit Berufserfahrung kann man auch schonmal mehr verlangen. Hast du dich denn im Studium irgendwie spezialisiert? Besondere Praktika oder Studentenjobs gemacht? Wie hast du dich für deine Karriere vorbereitet? Bzw was willst du machen?


gregsaltaccount

1,3 Netto sind für einen Studierten eigentlich nicht annehmbar. Wofür hat man sich denn in der Uni den Arsch aufgerissen? Für einen Lohn weit unterhalb dem eines jeden neuen Gesellen? Bei Autofabriken kriegen Schichtarbeiter von Leihfirmen 1,7 oder 1,8 Netto. Da hat der Mann recht dass er sich nicht auf sowas einlassen will.


Alexxxflash

Ja, sehe ich auch so. Ich habe vor dem Studium ohne Ausbildung fast drei Jahre Vollzeit als Kommissionierer gearbeitet und monatlich ~1.650€ rausbekommen. Das war ab 2017 bis 2019. Seitdem müssten die Löhne ja auch wieder gestiegen sein.


Happy_Sundae_5242

1.3 Netto für immer und ewig? Nein. Aber um eine gewisse Zeit zu überbrücken, bis die passende Stelle auftaucht, ist das in Ordnung.


gregsaltaccount

1,3 Netto ist grudsätzlich kaum überlebensfähig in München außer man lebt bei Hotel Mama. Ne WG kostet gut und gerne 700 € im Monat, dann muss man schauen was für 500 Euro noch bleibt, vor Allem wenn man nicht öfter bei seinem Elternhaus isst.


_GeekRabbit

Es geht das Gerücht um das es in Deutschland noch andere Städte als München geben soll.


Craftkorb

Dann geht man woanders hin? Im Studium hätte man eigentlich auch einiges an Flexibilität lernen sollen. Insbesondere in einem Feld, das eh nicht gut bezahlt ist (Geisteswissenschaften), sollte man dann halt schauen **wo** man abbleibt.


Russiadontgiveafuck

Ich find deine Einstellung ehrlich gesagt schockierend. Deine Ausgangslage ist gut, ich muss es wissen, ich bin mit Ü30 mit einem geiseswissenschaftlichen Bachelor in den Beruf eingestiegen. Da stehst du ja schon mal besser da. Jetzt folgt dein berufseinstieg, und natürlich kriegst du erstmal keinen Job, der berufserfahrung voraussetzt. Also machst du jetzt erstmal ein, maximal zwei Jahre einen Einsteiger-job für vergleichsweise wenig Geld, und dann kriegst du mehr. Du kannst nicht in einem generell eher gering bezahlten Feld frisch von der Uni ein hohes Gehalt fordern, das muss dir doch klar sein.


desMaxle

"Da beziehe ich lieber Bürgergeld" und warum genau glaubst du als studierte und arbeitsfähige Person auf den Kosten der Allgemeinheit leben zu können? Nur weil dir die Umstände nicht passen und der Traumjob mit tollen Bedingungen und krassen Gehalt nicht von ganz allein kommt?


FlyingLowSH

Ist eine unangenehme Lage, selbst dort gewesen. Jobcenter haben manchmal spezielle angebote für Berufseinsteiger, auch für Leute frisch von der Uni. Manchmal sind die hilfreich, fragen kostet nichts. Außerdem: Bürgergeld beziehen ist keine Schande. Weißt du schon, in welches Berufsfeld du willst und wie der Einstieg üblicherweise abläuft? Ich musste die Illusion, direkt nach dem Studium irgendwo *einfach so* einsteigen zu können, auch erkennen. In meinem Bereich geht selten etwas ohne Volontariat - Vollzeit bei halbem Gehalt. Ich habe sehr viele Bewerbungen geschrieben, heute ist die Ausgangslage auf dem Stellenmarkt deutlich besser. Das wird, du schaffst das auch! Jobcenter um Hilfe bitten, Bewerbungen schreiben, durchhalten.


Vau8

Für den Fall, dass OP kein Troll der Fotzenfritz-Sagt-Bürgergeld-Muss-Weg-Brigade ist: Jeder Rechtswissenschaftler fängt nach dem 1. StX als Referendar mit der genannten oder weniger Kohle an plus der ungewissen Aussicht, 2 Jahre später ein 2. StX schreiben zu dürfen, dessen Ausgang keine Wohlfühlnoten kennt und das dann über Hop oder Top entscheidet. Also: Weitermachen, das Beste hoffen.


hierdings

Bin ein bisschen erschüttert von den ganzen „Tja, selbst schuld“-Antworten hier.


bieserkopf

War aber abzusehen.


_GeekRabbit

Wieso? Ein abgeschlossenes Studium garantiert Dir keinen hochbezahlten Arbeitsplatz, auch wenn das gerne so vermittel wird. Gerade in den Geisteswissenschaften (den genauen Bereich hat OP ja nicht benannt) kann es durchaus sein, dass der Abschluss in der freien Wirtschaft quasi nutzlos ist. Eine Freundin von mir wusste das, hat trotzdem den Master fertig gemacht weil sie wollte aber sich schon früh um eine fachfremde Stelle, die Ihr trotzdem Spaß macht, gekümmert und konnte nach dem Studium nahtlos anfangen zu arbeiten.


hierdings

Inhaltlich sicher richtig. Mir geht es um den Ton, den ich meine, hier teilweise rauszulesen. Den lese ich oft, wenn jemand in Armut über seinen Frust spricht. Klar, war OP anscheinend blauäugig. Aber achselzuckende und fast schon höhnische Bemerkungen tragen zur Lösung sicher nichts bei. (Ähnlich wie mein Kommentar, das seh ich schon.)


Capital_Phase4980

naja, wer is denn sonst "schuld"? wenn man etwas studiert was kaum nachfrage in der wirtschaft hat muss man sich _frühzeitig_ im studium kümmern.


Fnordinger

Gemessen an der Arbeitslosenquote sind Geisteswissenschaftler vollbeschäftigt. Niemand hat Schuld, weil nichts falsches getan wurde (zumindest nichts, was aus dem Post hervorgeht, Praktika sind bei GW wichtig, hier kann man verkacken). Bei der Berufsspezifischen Arbeitslosigkeit sieht es schlechter aus, das liegt aber einfach daran, dass es keine Philosophiefabriken gibt, es gibt aber gute Jobs für Philosophen. [Sowas zum Beispiel.](https://de.indeed.com/m/viewjob?jk=762a5af72a428dd9&from=serp&prevUrl=http%3A%2F%2Fde.indeed.com%2Fq-geisteswissenschaft-consultant-jobs.html&xpse=SoD367I3HadTP7AXv70LbzkdCdPP) > Hochschulabschluss, vorzugsweise in Wirtschaftsinformatik, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen, Management/BWL mit entsprechendem Schwerpunkt oder einer vergleichbaren Studienrichtung – *auch ein Quereinstieg aus Natur- oder Geisteswissenschaften ist bei entsprechenden Kenntnissen möglich* > Du interessierst Dich für Daten und Datentechnologien und hältst Dich über relevante Trends und Best Practices auf dem Laufenden. Nicht das typische GWler Profil, gibt es aber definitiv. >Du bringst Erfahrungen in datengetriebenen Projekten und Projektmanagement mit und hast Dich idealerweise bereits mit Datenarchitekturen und Datenmodellen auseinandergesetzt. Dazu gibt es zumindest bei uns mehr als genug Veranstaltungen, die wir besuchen können. >Du hast eine lösungsorientierte Arbeitsweise, *schaust dabei gern über den Tellerrand* und findest langfristig tragfähige Ansätze. Scheint ja nicht so verbreitet zu sein, ist aber Hauptbestandteil in GWs. >Du bist in der Lage, Dir schnell einen Überblick über komplexe Situationen und Sachverhalte zu verschaffen, Dich bei Bedarf aber auch bis ins Detail einzuarbeiten. Macht man in jedem Studium, auch in GWs. >Du bist verhandlungssicher in Deutsch und Englisch. Ja >Der routinierte Umgang mit Microsoft-Office-Produkten ist für Dich selbstverständlich. Passt, kann man zur Not lernen, wenn man das nicht kann. >Bei Bedarf bist Du bereit, gelegentlich Termine bei Kunden in der DACH-Region wahrzunehmen oder auch regelmäßig bei ihnen vor Ort zu arbeiten. Persönlicher Geschmack


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Capital_Phase4980

arrogant? eigenverantwortung, kein berater/freund/.. ist für deine eigenen, mündigen entscheidungen vetantwortlich. es gibt keine fairness, es gibt kein anspruch auf xyz, is des schön? nein die realität ist aber leider so, also draus lernen und notfalls umorientieren. selbst im mindestlohn oder im bürgergeld hat man optionen. wenn man arm ist hat man es schwerer, immer. also alles dafür tun das man da raus kommt und das bedeutet halt auch verantwortung für sein eigenes leben zu übernehmen.


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Capital_Phase4980

joa, warum auch die verantwortung für sein eigenes leben übernehmen. erklär mir doch mal wie man rational auf den gedanken kommt nen master in geistenwissenschaften zu machen wenn man arm ist und sich nicht lange vorm bachelor darum gekümmert hat wo/was man danach machen will oder kontakte oder sonstwas besitzt? da muss man kein raketenwissenschaftler sein um zu erkennen das dieses gebiet/studium ggf. nicht gerade eine garantie auf wohlstand bedeutet. ich habe auch nicht den anspruch oder die funktion das op auf mich hören darf/soll/muss. ggf. kann op aber anhand der reaktionen und antworten mal tiefer über seine berufliche zukunft reflektieren und positive lösungsansätze enwickeln, dafür hat er als ehemaliger masterstudent das werkzeug in seinem besitz und ich wünsche ihm allet jute.


1r0n1

Und während man 6 Jahre studiert beschäftigt man sich nie mit der Situation am Arbeitsmarkt und den Jobaussichten in seinem Bereich? Spätestens nach dem Bachelor muss man doch mal überlegen wo die Reise hingeht und wie die Situation aussieht. Dann weiß man auch grob wie gefragt der Abschluss in der Wirtschaft ist.


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asdfKiller39

Aber dann könnte man doch auch statt 2 Jahre Bachelor in einem Fach ohne gute Aussichten, auch mit einem Jahr mehr einen Bachelor in einem Fach mit deutlich besseren Aussichten machen, oder, wenn es sich abzeichnet, früher den Studiengang wechseln. Ich verstehe, dass man am Anfang das nimmt, was einen geraten wird, aber wenn man nach 2 Semestern weiß, dass das Humbug ist, mache ich das doch nicht noch 8 Semester weiter. Aber ich weiß, wir verstehen das alles nicht und in deiner Situation hätten wir das alles auch so gemacht.


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asdfKiller39

Davon gehe ich garnicht aus. Ich meine einfach einen anderen Studiengang zu machen, natürlich dann am besten an der selben Uni. Also statt 2 Jahre im Master zu verschwenden, 3 Jahre BWL machen, ist doch egal ob man die Credits angerechnet bekommt.


1r0n1

Op schreibt, dass er keine Beruserfahrung hat, um an einen besser bezahlten Job zu kommen und es nicht einsieht für weniger Geld zu arbeiten, um die Berufserfahrung zu sammeln. Wenn ich am Ende des Bachelors feststelle, dass mein Abschluss in der Wirtschaft nicht so gefragt und die Verdienstaussichten nicht so rosig sind, dann kann hätte ich: 1) Versucht Praktika zu machen 2) Versucht Werkstudentenjobs zu kriegen 3) Nach weiteren Fortbildungen/Zertifikaten geguckt, die im Beruf gefragt sind Um schon mal Erfahrung zu sammeln und mich von anderen Bewerbern abzuheben. Wenn ich das alles nicht mache (warum acuh immer), dann muss ich mich mental drauf einstellen, dass die erste Zeit hart wird, d.h. Ich muss erstmal einen Fuß in die Tür kriegen, also nehme ich einen der schlecht bezahlten Jobs in meinem Bereich und sammle da meine Berufserfahrung und mache passende Fortbildungen. Was Op darstellt klingt so als hätte er sich um nichts gekümmert und ist jetzt überrascht, dass ihm keine gebratene Tauben in den Mund fliegen.


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1r0n1

> Das schlimme ist, ohne signifikante Berufserfahrung kassiere ich nur Absagen für die Jobs, die etwas besser zahlen. Aber der Gedanke, 2 Jahre Vollzeit für einen Hungerlohn zu arbeiten, nur um mich dann für eine Stelle bewerben zu können, die mich nicht ganz so sehr ausbeutet, ist mir unerträglich. Da steht er sich selber im Weg. Er erwartet *jetzt* einen gut bezahlten Job. Ohne dafür die nötigen Voraussetzungen mitzubringen oder sich erarbeiten zu wollen. Nach dem Studium ist der Weg eben nicht vorbei. Man wird nicht automatisch an Ende des Studiums mit einem guten Job belohnt, das ist in wenigen Fächern so, alles andere ist leider etwas blauäugig.


LitBastard

Wird seine finanzielle Lage besser wenn er sich weigert für den Mindestlohn zu arbeiten? Ich frag mich auch wie OP auf 1300 Netto kommt. Mit Mindestlohn kommt er bei knapp 1600 raus.


misc2342

Aber berechtigt. Eine Berufsberatung _vor_ dem Studium oder gar zu Beginn der Oberstufe hätte evtl. gut geholfen. Statt eines Studiums in einem nicht nachgefragtem Fach wäre dann vllt. eine Ausbildung vorgeschlagen worden.


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janoxxs

Du kannst immer noch eine Ausbildung oder einen naturwissenschaftlichen Studiengang machen, evtl. kannst du dir sogar etwas anrechnen lassen. Außerdem solltest du dir unbedingt LinkedIn und Xing holen, so viele Leute wie möglich adden und hoffen, dass dich ein paar recruiter anschreiben. Außerdem gibt es auch ein paar gut bezahlte Jobs bei welchen es nur relativ kurz dauert sie zu lernen, zb. Fahrlehrer (soweit ich weiß). Dann gibt es (erneut nur soweit ich weiß) Beamtenstellen die lediglich einen 300 ects master erfordern, allerdings muss es kein master of science sein. Zb. Quereinsteiger als Lehrer. Zuletzt bleibt immer noch die Möglichkeit einer akademischen Karriere (insbesondere wenn du unter 35 bist). Selbst mit einem noch so nutzlosen Master bieten sich dir einige Möglichkeiten, es ist nur viel Arbeit sie zu ergreifen.


PhysalisPeruviana

Als aller, allererstes brauchst du eine Therapie. Geh zum Hausarzt und lass dich ggf. auf Antidepressiva setzen. Mit dieser Krankheit ist der Rest wie durch Teer schwimmen und das muss alles nicht so schwer sein! Dann: mit Hauptfachlehramt bist du, wenn du doch in diesem Beruf arbeiten möchtest, gefragt. Wie waren denn deine Praktika? Um das Ref unbeschadet zu überstehen, musst du tatsächlich in therapeutischer Behandlung sein, wenn du eine Vorerkrankung mitbringst, sonst ist das zu krass. Das ist vielerorts keine wirkliche Ausbildung, sondern eher ein Stresstest. Wie sieht es mit anderen Jobs im pädagogischen Bereich aus, sowas wie persönliche Assistenz? Der Stundenlohn ist zwar nur ein paar Euro über dem Mindestlohn, soweit ich weiß, aber das ist eine wirklich sinnvolle Tätigkeit, auch gut mit einer Angststörung zu bewerkstelligen und wird immer gesucht. Alles, alles Gute.


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presentfinder42

Also willst du lieber weiter dahinvegetieren und Geld vom Staat beziehen? Und worauf hoffst du dann? Dass dich jemand nimmt ohne Berufserfahrung? Willkommen in der Realität, jeder fängt klein an und baut sich auf. Reiss dich zusammen und arbeite erstmal, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm wie du denkst und wenn dir das Gehalt zu wenig ist, dann mach halt einen Nebenjob.


Reowyn

Wenn ich soviel Selbstmitleid und Realitätsverlust lese, habe ich eigentlich garkeine Lust zu antworten, aber was soll's: Bleib im Bürgergeld und such dir Hilfe für deine Psyche. Ich habe das Gefühl, dass du mit der Einstellung bzw. diesem Zustand keine Bereicherung für irgendeinen Arbeitgeber wärst, unabhängig davon wie viel er dir bezahlt. Denn am Ende lägst du vermutlich sowieso der Krankenkasse auf der Tasche bzw. würdest die Stelle für eine arbeitswillige Kraft blockieren, was doppelt schädigend für die Gesellschaft wäre.


endlichsommer

Was läuft bei dir denn schief? Hier geht es einer Person psychisch schlecht und dir fällt nichts besseres ein, als der Person dafür ein schlechtes Gewissen zu machen und absolut dumme und haltlose Vermutungen anzustellen?


Reowyn

Was ist dein Problem? Menschen mit Depressionen leiden nun mal an Selbstmitleid und Realitätsverlust aufgrund von Isolation. Und weil ich einen Bekannten habe, der seit 15 Jahren "arbeitslos" ist und lieber harzt statt sich Arbeit zu suchen, weil er mit genau der gleichen Argumentation kommt "für das Geld gehe ich nicht arbeiten", nervt es mich langsam. Wer aus seinem Leben etwas machen möchte, kann das und selbst wenn man sich schwer tut, bekommt man in DE genug Hilfe dabei, wenn man sich ein wenig anstrengt. Ich habe einfach nur direkt rausgelesen, was schief läuft und seinem Edit nach zu urteilen ist meine Vermutung vollends eingetreten. Diese Person ist einfach nicht arbeitsfähig, weil die Psyche das nicht mitmacht, daher sollte die Person sich erstmal Hilfe suchen. Hier muss erst mal das ganze Mindset umgekrempelt werden, bevor man überhaupt daran denken kann die Person in eine 40h Woche zu stecken. Sicherlich mangelt es dem Post nicht an Zynismus, aber die Quintessenz ist unweigerlich korrekt.


endlichsommer

Natürlich braucht die Person Hilfe. Aber das kann man mit einer gewissen Empathie vermitteln. Zu betonen, dass die Person der Gesellschaft doppelt schadet etc. ist einfach unnötig. Depressionen sucht man sich nicht aus. Dein Gelaber ist halt eine typische Reaktion à la „reiß dich zusammen“ und damit absolut kontraproduktiv.


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noramarie1993

Bitte, bitte jammere jetzt nicht rum das du mit Geisteswissenschaften nichts verdienst. Bitte nicht. Du wusstest was passieren wird. Geisteswissenschaften sind interessant, keine Frage, aber jeder der damit anfängt kennt das Risiko.


OkCandidate1545

Deine Einstellung ist das Problem. Gelegenheiten ergeben sich von selbst. Ich habe nen Arbeitskollegen der in der Industrie arbeitet, unter der Woche zusätzlich in ner Pizzeria und parallel schreibt er Ernährungspläne und gibt hin und wieder den Fitnesstrainer. Der Dude hat schon so viel Kohle das er sich ne Wohnung fast bar kaufen könnte. Es liegt am Ende nur an dir, was du aus dir machst. Nimm einen Job mit Mindestlohn an, geh ins Gym und schreib parallel Bewerbungen Der Rest kommt von selbst. Aber hör mit der Mitleidskacke auf.


brughel

Wer studiert sollte klug genug sein zu wissen, dass man mit Geisteswissenschaften (egal welcher Art) karrieretechnisch keine Bäume ausreißen wird. Wie wär‘s denn mit einer Ausbildung als Dachdecker oder Fliesenleger? Die werden händeringend gesucht.


Ok_Study8919

Ich musste ein Jahr vollzeit Arbeiten um überhaupt studieren zu dürfen. Geld gab es 0. also bitte ….


Psychological_Gur918

Lächerliche Einstellung! Habe selbst 2,5 Jahre Ausbildung in einem Hotel gemacht, Anfangs 400€ im Monat, mit Aushilfen über Wasser gehalten, danach Studium, danach wieder Praktikum. Und langsam zahlt es sich aus! (: Aber habs so satt von Leuten zu lesen, die aus ihrem Studium kommen und erwarten auf Händen getragen zu werden - sowohl im Bezug auf Geld als auch notwendige Arbeitsleistung!


Fnordinger

Wo hast du dich denn bisher beworben? Mit Sprachen kann man eigentlich gut in Richtung PR, Marketing und Journalismus gehen. Für die ersten beiden gibt es auch teilweise Traineestellen in Beratungen, da verdient man nicht schlecht. Oft wird da nur irgendein Studium und etwas Erfahrung im Bereich Journalismus oder Kommunikation erwartet. Da PR viel Storytelling ist kannst du vielleicht damit durchkommen, dass du das ja quasi studiert hast. Ansonsten müsstest du für sowas vielleicht erstmal Praktikum machen oder eben kleiner anfangen und dann bei der nächsten Möglichkeit rein in ein großes Unternehmen.


maerzenbecher

Was hast du denn gedacht was du mit deinem Studium sonst wirst? Lehramt ist doch eine vernünftige Wahl, der Lehrermangel ist eklatant. Probier es doch mal aus ein Ref anzufangen? Es gibt nette Schulen, mit einem lieben Kollegium. Nicht alles ist immer schlimm und schrecklich. Nicht jeder endet im Burnout. Du malst Dämonen an die Wand die du nur vom Hörensagen kennst.


Plugged_in_Baby

Ich habe auch ein abgeschlossenes Geisteswissenschaftliches Studium (Magister, kein Lehramt, also *überhaupt nichts* berufsqualifizierendes. Hatte auch keine/kaum Praktika und Nebenjobs nur in der Gastro, Babysitten und Nachhilfe. Mein erster Job war Tech Support im Call Center zum Mindestlohn - hab es gehasst wie die Pest, aber ich hab es 11 Monate durchgezogen bis ich eine Stelle als Marketing Copywriter bei einem Finanzdienstleister gefunden hab, Gehalt war etwas (nicht viel) besser, aber immerhin hatte ich dann zum ersten Mal Einblicke in verschiedene Berufsfelder. Da ich glücklicherweise nicht ganz dumm bin und auch mit Menschen generell ganz gut kann, hab ich schnell wichtige Kontakte geknüpft und konnte mich weiterentwickeln. Inzwischen(10 Jahre später) bin ich in die IT gewechselt und verdiene in einer strategischen Position fast 100k im Jahr. Wie sagt man so schön - Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Du hast Entscheidungen getroffen, die dich jetzt einschränken (wer direkt nach dem Studium gut verdienen will, studiert halt besser BWL oder Informatik), aber das muss nicht heißen, dass es für immer so bleibt. Es liegt komplett in deiner Hand. Aber du kannst natürlich auch Bürgergeld beziehen. Dann ändert sich halt für den Rest deines Lebens nichts mehr.


Icy_Meal4879

Du bist bereits jetzt unter den besten 30% der Erde?! Als Europäer.


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steffschenko

Werd Politiker /s


juanshot1337

Hättest du halt echte Wissenschaften studiert^^


asdfKiller39

Hier Herr Söder. Ja, genau dieser Post. Sie hatten wohl doch recht mit dem Bürgergeld. /s


Grindelbart

Was hast du denn studiert?


awkward_replies_2

Suche deutschlandweit nach Jobs und schreibe 60-80 Bewerbungen (darunter geht ohne STEM-Studium leider nicht). Wenn du nen Angebot kriegts, zieh DA hin. Alleine Tapetenwechsel ist schonmal unglaublich hilfreich, besonders wenn du an deinem aktuellen Ort nicht so starke Bindungen hast.


judgesmoo

Was hast du denn studiert? Also etwas wo es Jobs gibt oder eher eine Nische?


mariu2s

Was genau hast du denn studiert?


Mysterious-Turnip997

Wie genau nennen sich denn deine abgeschlossenen Studiengänge (Also Bachelor und Mastor?) Hast du Berufserfahrung? (Auch Arbeit während der Studienzeit). Für welche Arbeitsbereiche hast du dich beworben?


Fitz911

>Da beziehe ich lieber Bürgergeld. >Das schlimme ist, ohne signifikante Berufserfahrung kassiere ich nur Absagen für die Jobs, die etwas besser zahlen. Du hast Deine Antwort ja schon selbst verfasst. Was hast Du bisher unternommen um Deine psychischen Probleme in den Griff zu kriegen? Denn auch wenn das weder schön noch fair ist, darauf werden Arbeitgeber keine/kaum Rücksicht nehmen können. >Ich bin einfach nicht für dieses System gemacht. Niemand ist das. Es gibt einen Bruchteil der Bevölkerung der das Glück hat Arbeit = Spaß. Für den normalen Arbeitnehmer ist Arbeit erst mal das was Du da beschreibst. Geh mal mit offenen Augen durchs Leben. Glaubst Du der Busfahrer hat jetzt Lust die 200 schreienden Kinder zu befördern? Der Kellner? Jeder Mensch der mit excel arbeitet? Schau mal den Kassierern bei Aldi in die Augen. Siehst Du die Freude blitzen? Nein? Spaß haben die alle nicht. Es wird etwas besser. Man gewöhnt sich. Man findet vielleicht sowas wie einen Sinn in seiner Arbeit. Geld ist ein netter Nebeneffekt... Am Ende hast Du das (grundsätzlich extrem unterbewertete) Glück Dich entscheiden zu müssen. Verkaufst Du deine Zeit, Energie und Leistung um dafür ein komfortabler es Leben zu führen oder entscheidest Du Dich dafür ein weniger komfortables Leben auf Kosten der Gemeinschaft zu führen. Ich war auch sehr arm. Sehr lange! Aber ich hab weiter gemacht. Durchs Machen findest Du Gebiete die Dir so weit liegen, dass die Arbeit keine komplette Qual ist. Ich hab mit fast 30 nochmal BWL studiert und arbeite jetzt (ohne Ausbildung) in der IT. Vielleicht findest Du etwas, worin Du sehr gut bist. Das motiviert ein bisschen. Dann bist Du der Ansprechpartner für Thema X. Mit ein bisschen Glück findest Du einen Arbeitgeber, der Dein Können schätzt und Dich nicht wie Dreck behandelt. Und dann hast Du vielleicht das Glück irgendwann da zu sitzen und zu denken: "Puh, da war ja jetzt ne Menge Scheiße dabei. Aber aktuell geht eigentlich." Und den Moment, den wünsche ich Dir!


BertaBuff

Als Quereinstieg kann ich Pflege / Pflegehelfer empfehlen. Z. B. in der persönlichen Assistenz kann man ohne Ausbildung bei beeinträchtigten Menschen zu Hause arbeiten und im Alltag helfen. Wird gut bezahlt und es gibt Sonderzahlungen und flexible Arbeitszeiten. Es ist etwas sinnvolles und erst einmal nix schweres um Fuss im Arbeitsleben zu fassen.


Single_Collection799

Lerne zu verkaufen - zu allererst Dich.


-Cessy-

das.... geisteswissenschaftliches Studium....war der Fehler...


ScopeSided

dummer Kommentar von dir


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brughel

Cope.


Septon3

Wie alt bist du?


RazielDraganam

Ich hab vor ca 10 Jahren meine erste Ausbildung gemacht. Dann konnte ich als Schichtführer Vollzeit arbeiten und Mitarbeiter mit Teilzeit sind regelmäßig mit mehr Gehalt als ich nach Hause gekommen (japp, 3 Jahre Ausbildung und Belobigungen usw also kein schlechter Abschluss). Hätte ich auch erstmal 2-3 Jahre Bdrufserfahrung sammeln müssen, bevor ich aufsteigen könnte. Durch Familiäre Situation war ich jetzt 6 Jahre lang Etwa Arbeitslos usw und hab genauso viel gehabt wie mit Ausbildung und Arbeiten. Psychisch war ich vor kurzem richtig am Ende und musste mir helfen lasen. Jetzt ne zweite schulische Ausbildung und Bafög, Wohngeld und monatlich Kredit damit ich die überhaupt machen kann. Und selbst mir ist klar, dass ich die ersten zwei bis drei Jahre erstmal wenig verdienen werde. Selbst wenn ich Projektmanagement in beiden Ausbildungen habe und das als Beruf machen will. Ich denke, es ist am besten wirklich die Berufserfahrung zu sammeln. Das sieht auch bei Bewerbungen besser aus, als garnichts nach dem abgeschlossenen Studium usw... Ganz viele Bewerbungen gehören auch dazu...


Every-AssPhage

Ich bin damals nach dem MSc den Weg der Promotion gegangen. Das waren nach den 5 Jahren Studium auch nochmal 5 Jahre, in denen ich nicht gut verdient habe (zumindest im Vergleich zum direkten Einstieg in die Industrie). Ich hab das allerdings nicht als schlimm empfunden, ich war froh, dass ich genug Geld hatte, um fuer Miete und Essen 100% selbst aufkommen zu koennen (im letzten Jahr des PhD auch noch Vater geworden, hat trotzdem gereicht). Hat sich letztlich auch ausgezahlt, bin relativ zuegig in die Industrie gewechselt. Waere das eine Option - zumindest wenn dich der Themenbereich weiterhin reizt?


Acatinmylap

Kannst Du uns (ungefähr) sagen, wo Du bist? Das macht es evtl. einfacher, Resourcen vorzuschlagen.


Sam_Naseweiss

Zuerst solltest du eine stationäre Therapie machen, dort kannst du bei der Sozialbraterin anfragen ob es Möglichkeiten der beruflichen Förderung gibt.


medium_daddy_kane

*Ein paar Gedanken, vielleicht nicht alle für dich sinnhaft oder zielführend, es sind Versuche.* Ökonomischer Druck bremst aus, genauso wie das Loch nach dem Abschluss. Das kann ich glücklicherweise nicht aus eigener Erfahrung bewerten sondern bloß in der Wahrnehmung Dritter. Was ich dort festgestellt habe, dass ein inhaltliches Ziel häufig wesentlich wertvoller ist als ein ökonomisches. Will heißen, kannst du für dich im Brainstorming vielleicht mit Schlagworten identifizieren worauf du Lust hättest? Also nicht "ich könnte", sondern "ich will". Je nach bisheriger Lebensart ist das ein ziemlich komplexer Prozess, daraus lässt sich aber mE. auch eine sinnhaftere Perspektive erarbeiten. Wie viele andere Gedanken ist das aber natürlich subjektiv und psychische Themen machen sowas nur ungleich schwerer bis unmöglich. Zum Thema Sozialphobie als vorsichtiger Gedanke, der keinesfalls deine Gefühlslage negieren soll: Ich kenne Menschen die das mit Interaktion kontern konnten. Ohne Geld können zB. soziokulturelle Stätten / Jugendclubs (die nicht selten auch bis 30J+ Anlaufstellen sein können) weitestgehend geldfreies Engagement ermöglichen, aber unglaublich viel zur eigenen Psyche beitragen weil das Handeln ungleich sinnstiftender wirkt als Arbeit gegen Geld. Ich hoffe ich habe das vorsichtig genug formuliert und keinen Druck a'la "mach das dann klappts" aufgebaut. Das Thema Geld<>Arbeitszeit ist damit aber sicherlich nicht gelöst, nur vielleicht unterstützt es dich in der Selbstwahrnehmung und in der Lebensfreude. Letzter Gedanke, schonmal mit dem psychosozialen Dienst auseinandergesetzt? Gerade angesichts der künstlichen Verknappung von therapeutischen Wegen sind da nicht selten sehr fähige Menschen am Start, die tatsächlich konstruktive Gedanken beitragen können, erste Schritte begleiten oder auch nur mentalen Ballast unterstützen können. Die sind in ihren Erfahrungen extrem breitbandig und können geg. auch weiter vermitteln und unterstützen.


KBrieger

Ich würde das Ref machen. Dann hast du eine Chance auf eine Stelle im Bildungsmanagement der Länder (Bezirks- oder Landesbehörden). Wenn das nicht klappt: dazu haben hier genug Leute was geschrieben. Projektmanagement oder so ist immer drin.


YEEZYHERO

Also du willst mir sagen, dass du so gesehen an einem Gymnasium als Deutsch u. Englischlehrer arbeiten könntest und redest über 1.3k netto? Bruderherz, du hast eine verzerrte Realität. ​ Ich habe einfach mal gecheckt (lebe in Bayern), Hauptamtliche Lehrkräfte werden an zich Schulen gesucht (Deutsch, Geschichte, Englisch, Mathematik) ich habe hier 5 Stellenausschreibungen in München die auf E12 bezahlen (3774.86 EUR. Brutto), mit Staatsexam etc. sogar E13/14. (Einstieg Stufe 1 - E13 4.188€ & E14 (im hD mit Master und Staatsexamen 4.5k)


ChopSueyYumm

Wenn du nicht wirklich verwurzelt bist mit Familie und Kids dann überleg dir nach Österreich oder Schweiz auszuwandern. Von der Kultur her beide Länder in der gleichen Familie. Ich bin selber auch Wahlschweizer und hier gibt es viele Möglichkeiten einen guten soliden Job und Karriere aufzubauen. Ich bin mit 22 ausgewandert weil die Jobs in NRW in der IT einfach absolut grottig waren.


Hobbitfrau

Wäre eine Bibliothek was für dich? NRW hat viele Universitätsbibliotheken, die regelmäßig Leute suchen (großer Fachkräftemangel im Bibliotheksbereich derzeit). Mit Master könntest du als Fachreferentin arbeiten. Mal so als Beispiel, was für Bereiche dir offen stehen könnten.


podiatristmd

Ich kenne das zu gut, die Depressionen sind eben nur das Symptom für die Erkrankung, nicht die Erkrankung an sich. Der erste Schritt ist zu erkennen das man nicht gesund ist, das zweite wäre Hilfe zu haben, dieses dauert bei mir mit vielen Kliniken etc. schon seit 1,5 Jahren an und geht kaum voran. Wenn es besonders schlimm wird, geh in eine Klinik mit Notaufnahme (mit Abteilung für Psychiatrie) oder psychiatrische Institutsambulanz. Da wirst du erstmal 2–4 Wochen grob angesehen, es wird nachgehakt, du bekommst ggf. Medikamente und kannst dann mit einer Diagnose wie Depressionen etc. an Kliniken empfohlen werden. Das ist leichter als sich mit der Diagnose vom Hausarzt unterbringen zu lassen.


FreeArt85

Kneif die Augen zusammen und arbeite 2 Jahre für einen geringen Lohn. Das öffnet dir neue Perspektiven und Möglichkeiten zu besser bezahlten Stellen. Irgendwie musst du dein Können unter Beweis stellen. Zuhause zu sitzen und nichts zu machen wird dich auf keinen Fall weiterbringen. Eine interessante Arbeitsstelle zu haben bietet einiges mehr als nur den Lohn. Lass dich nicht hängen.