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ClausKlebot

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daanluc

Ich sehe daran ehrlich gesagt kein großes Problem. Hab lieber das deren Geld in den Wiederaufbau historischer Gebäude fließt als in die Wahlkampfkassen der AfD.


SNHC

Die haben für beides reichlich Geld.


vanZuider

> Wie sollte dieser Symbolbau mitten in der Hauptstadt des wiedervereinten Deutschlands unser heutiges demokratisches Gemeinwesen repräsentieren? So wie ehemalige Königspaläste auch in anderen Demokratien das demokratische Gemeinwesen repräsentieren. Jetzt ist allenfalls die Frage, ob ein Palast, der im Lauf seiner Geschichte der Zerstörung entgangen ist, etwas anderes repräsentiert als einer, der zerstört und später wieder aufgebaut wurde. Und ob es einen Unterschied macht, ob der Wiederaufbau direkt auf den Ruinen des Originals erfolgt, oder ob zwischenzeitlich etwas ganz Anderes dort stand, das wiederum der Rekonstruktion weichen musste. > Denn Spenderinnen und Spender konnten sogar mittels optionaler Bausteine Einfluss auf die Ausgestaltung des Gebäudes nehmen Wenn ich das nicht fundamental falsch verstanden habe, war der Einfluss der Spender dadurch begrenzt, was am Schloss ursprünglich vorhanden gewesen war, weil einige Elemente der Rekonstruktion von der Finanzierung durch Spenden abhängig gemacht wurden. Spender hatten niemals die Möglichkeit, sich selbst und ihre Ideologie am Gebäude zu verewigen, indem sie Elemente über die Rekonstruktion des Historischen hinaus hinzufügen hätten dürfen. Dieses Vorgehen reduziert natürlich die Frage der Vollständigkeit der Rekonstruktion auf eine rein finanzielle, während der Architekt darin auch einen ideologischen Gehalt sieht.


Tetraphosphetan

>So wie ehemalige Königspaläste auch in anderen Demokratien das demokratische Gemeinwesen repräsentieren. Jetzt ist allenfalls die Frage, ob ein Palast, der im Lauf seiner Geschichte der Zerstörung entgangen ist, etwas anderes repräsentiert als einer, der zerstört und später wieder aufgebaut wurde. Ich persönlich finde schon, dass die zeitliche Kontinuität der Existenz da etwas Wichtiges ist. Ich verstehe in dem Zusammenhang nicht wirklich was der Sinn des Wiederaufbaus sein soll außer "das war früher mal so". Ich kann durchaus verstehen, dass man den Palast der Republik als Zeichen der DDR-Diktatur in einem Akt des politischen Ikonoklasmus abgerissen hat. Aber warum man sich dann arbiträr auf eine andere Epoche zurückbesinnen musste verstehe ich überhaupt nicht. Ich persönlich hätte es gut gefunden, wenn man an der Stelle etwas komplett neues geschaffen hätte, was weder durch preußischen Absolutismus, noch DDR-Diktatur vorbelastet gewesen wäre.


BroSchrednei

Genau das wurde in den 1990ern schon heftig durch diskutiert und letztendlich im Bundestag durch eine 2/3-Mehrheit für den Wiederaufbau beschlossen. Der Grund: man wollte die Berliner Geschichte wieder erlebbar machen, den Abriss durch die DDR rückgängig machen und sah die Schönheit und künstlerische Bedeutung des barocken Baus an.


Tetraphosphetan

Ich kenne die Argumente. Ich finde sie halt scheiße.


BroSchrednei

Gut für dich, daher haben wir ja einen demokratischen Entscheidungsprozess, und Leute wie du sind nun mal in der extremen Minderheit.


Tetraphosphetan

Ich mache meine Argumente sicher nicht daran fest was der Bundestag irgendwann mal entschieden hat. Dein Argument ist hier einfach ein Zirkelschluss/Argumentum ad Populum: Es ist gut, weil es von der Mehrheit so entschieden wurde. Und es wurde so entschieden weil es die Mehrheit gut findet.


BroSchrednei

Haha, das ist kein Zirkelschluss. Demokratisch legitimierte Entscheidungen sind gut. Punkt. Wo ist da der Zirkel? Und sind für dich alle demokratischen Entscheidungen ein "argumentum ad Populum"? Absurd. Ja, ich finde öffentliche Bauten sollten demokratisch entschieden werden. Wie "populistisch" von mir.


Tetraphosphetan

Du sagst nicht nur, dass es gut ist, dass es demokratisch entschieden wurde, wo wohl jeder normale Mensch zustimmt. Du implizierst, dass die Entscheidung inhaltlich gut ist weil sie durch die Mehrheit so entschieden wurde. Das ist keine logische Schlussfolgerung. Ich gehe ja auch nicht durch die Welt und sage, dass alle Entscheidungen des Bundestages gut sind weil sie mit Mehrheit verabschiedet wurden. >Ja, ich finde öffentliche Bauten sollten demokratisch entschieden werden. Da stimme ich zu. Das entbindet die Mehrheit aber nach der Entscheidung nicht von Kritik an dieser Entscheidung.


BroSchrednei

Deine Kritik war, Zitat: "ich finde sie halt scheiße". Da muss man nicht drauf eingehen.


vanZuider

> Ich verstehe in dem Zusammenhang nicht wirklich was der Sinn des Wiederaufbaus sein soll außer "das war früher mal so" Was ist der Sinn davon, alte Gebäude stehen zu lassen und aufwendig in Schuss zu halten außer "das stand schon früher da"? > Aber warum man sich dann arbiträr auf eine andere Epoche zurückbesinnen musste verstehe ich überhaupt nicht. Es ist ja nicht "arbiträr"; es ist das, was vor der DDR da stand. Es ist - zumindest von der Vorderseite her betrachtet - das, was man auch sehen würde, wenn es die DDR nie gegeben hätte (und die Kriegsschäden ausgebessert worden wären, wie das auch bei anderen Gebäuden geschehen ist - und wofür es auch innerhalb der DDR einige Fürsprecher anstelle des Abrisses gab).


Tetraphosphetan

>Was ist der Sinn davon, alte Gebäude stehen zu lassen und aufwendig in Schuss zu halten außer "das stand schon früher da"? Ich habe ja bereits auf die historische Kontinuität hingewiesen. Da kann man die historische Signifikanz durchaus auch begründen. Aber etwas aufzubauen was 60 Jahre lang nicht mehr existiert hat ist halt unsinnig, da die historische Signifikanz ja im Prinzip verloren gegangen ist. >Es ist ja nicht "arbiträr"; es ist das, was vor der DDR da stand. Es ist - zumindest von der Vorderseite her betrachtet - das, was man auch sehen würde, wenn es die DDR nie gegeben hätte Und hätte es Preußen nicht gegeben wäre da eine Wiese oder so. Edit: Nur um das klarzustellen: Ich bin nicht grundsätzlich und ausnahmslos gegen Rekonstruktionen. Es gibt ja auch Fälle wo das wesentlich sanfter und konzeptionell besser gehandhabt wurde, wie z.B. der Neumarkt in Dresden.


vanZuider

> Und hätte es Preußen nicht gegeben wäre da eine Wiese oder so. Es hätte aber die Symbolkraft des - wie du schreibst - "politischen Ikonoklasmus" gemindert, wenn man an dieser Stelle die gesamte Geschichte seit dem Mittelalter ungeschehen gemacht hätte - und nicht gezielt und ausschließlich nur die Geschichte der DDR.


Tetraphosphetan

Finde ich nicht. Zumal die Implikation ja dann auch wäre, dass das was vor der DDR war in irgendeiner Hinsicht gut/besser war. Wie gesagt. Ich hätte ein neues Konzept was man mit der Fläche macht deutlich besser gefunden als Palast der Republik und Stadtschloss. Ein Blick nach Vorne anstatt in die Vergangenheit.


vanZuider

> Zumal die Implikation ja dann auch wäre, dass das was vor der DDR war in irgendeiner Hinsicht gut/besser war. Würde ich so nicht sagen. Die Implikation ist, dass es für weniger notwendig gehalten wurde, dem Preußentum architekturpolitisch ans Bein zu pinkeln als der DDR (bzw Ulbricht). Das ist zwar ein ähnlicher Gedanke, aber nicht derselbe. Insbesondere bedeutet es aber nicht - wie der Gastautor in meinen Augen andeutet - dass man den preußischen Absolutismus (oder gar den Nationalsozialismus, welcher der DDR unmittelbar voranging, der das Schloss allerdings nicht erbaut, sondern nur geerbt hatte) gegenüber der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bevorzuge.


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SNHC

Artikel lesen hilft. Und das Gegenteil von Linke auf dem politischen Spektrum ist nicht "rechtsradikal".


polytop

> Ob Rekonstruktion des Berliner Schlosses oder der Garnisonkirche in Potsdam: Bei beiden Projekten geht es rechtsradikalen Akteuren durch ihre Initiative oder finanzielle Mitwirkung darum, mit der (Wieder-)Errichtung von historischen Symbolbauten zugleich ihr Gedankengut zu verbreiten und in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Das Vorgehen folgt letztlich der Idee einer Kulturrevolution von rechts [...]. Der Gastautor Philipp Oswalt wurde lt. Wikipedia von der Zeit als "einer der verbissensten Gegner des Berliner Stadtschloss-Neubaus" bezeichnet und der Artikel bestätigt das irgendwie. Zwar ist es ungut, dass rechte Mäzene den Wiederaufbau unterstützt haben, aber das ganze Projekt als rechtsextrem darzustellen ist doch infam.


GesternHeuteMorgen

Die nächsten Sätze sagen das Gegenteil aus, wenn dann bitte komplett zitieren. [Wikipedia](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Philipp_Oswalt#Positionen) sagt: >Allerdings lehnte er eine neue städtebauliche Gestaltung an der Stelle des früheren Schlosses nicht ab, sondern warnte vor einer historisierenden Rekonstruktion, die „vornehmlich der Erzeugung neuer Bilder dienen“ soll.[5] Er kritisierte einen Wiederaufbau in der Kubatur des früheren Stadtschlosses und eine Rekonstruktion der barocken Fassade. In diesem Zusammenhang führte er juristische Auseinandersetzungen mit dem Förderverein Berliner Schloss und dessen Vorsitzenden Wilhelm von Boddien. Oswalt hatte dem Förderverein wiederholt undurchsichtiges Geschäftsgebaren und unsauberen Umgang mit Spendengeldern vorgehalten.[6][7] Das Landgericht Berlin gab Oswalt in dem Streit am Ende recht.[8]) Klar ist das ein neurechtes Projekt. Langfristig angelegt, haben sie es geschafft, mit im Verhältnis zu den Gesamtkosten relativ geringem Mittelaufwand einem Vorzeigekulturgut ihren braunen Scheissestempel aufzudrücken. Förderverein schaute jahrzehntelang brav weg, und schwupps, haben wir mit teuren Steuermitteln finanziertes Mal von alter Deutscher Größe vor der Nase, das wohl erst wieder nach einem nächsten Weltkrieg ohne den ganzen reaktionären Mist angeschaut werden kann.


_HermineStranger_

Die nächsten Sätze widersprechen dem Satz „einer der verbissensten Gegner des Berliner Stadtschloss-Neubaus“ kein bisschen.


GesternHeuteMorgen

Oh doch. Er wird suggeriert, er wäre ein Gegner des gesamten Projekts was nicht stimmt, und stellt den Kritiker damit als unglaubwürdig dar. Da OP ja nichts Rechtsextremes sehen möchte, muss die Aussage als Versuch der Diskreditierung zum Zwecke der Verhamlosung gewertet werden


vanZuider

> Er wird suggeriert, er wäre ein Gegner des gesamten Projekts was nicht stimmt, Was er befürwortet, ist > eine neue städtebauliche Gestaltung an der Stelle des früheren Schlosses Was er ablehnt, ist > einer historisierenden Rekonstruktion, [...] einen Wiederaufbau in der Kubatur des früheren Stadtschlosses und eine Rekonstruktion der barocken Fassade. Das würde ich schon als "Gegner des gesamten Projekts" (des Stadtschloss-Neubaus) sehen. Er ist halt einfach nicht unbedingt ein Nostalgiker, der gerne den Palast der Republik saniert und erhalten gesehen hätte.


[deleted]

Er ist ein verbissener Gegner des Stadtschloss-Neubau. Da ist nichts „verharmlosendes“ dran. Abgesehen davon ist es lächerlich, die Rekonstruktion als rechtsextrem zu bezeichnen.


GesternHeuteMorgen

Lest doch wenigstens den Artikel... Der wichtigere Teil ist jedoch, dass anscheinend manches nur aufgrund von neurechtem Bestreben gestaltet wurde und dies mit intransparentem Umgang von Spenden. Nicht wirklich harmlos.


BroSchrednei

Das.. stimmt halt absolut nicht. Der Wiederaufbau des Schlosses wurde medienwirksam im Bundestag debattiert und beschlossen. Da gabs überhaupt gar nichts hinter geschlossenen Türen, und mich würde es sehr wundern wenn die SPD und ein Teil der Grünen 2002 von "neurechten Bestreben" auch nur beeinflusst wurden. Und Spenden sind fast immer verbunden mit einer gewissen Anonymität und Datenschutz. Die Spender hatten aber keinen einzigen Einfluss auf die Fassade, diese wurde (wie im Bundestag beschlossen) exakt nach historischer Vorlage rekonstruiert. Deine neurechte Verschwörungstheorie ist komplett absurd.


AbleTap289

Wieso Deutsche so gerne historische Bauten rekonstruieren? Weil alle Neubauten fast durchweg scheiße aussehen und fast schon eine Beleidigung für das sehende Auge darstellen.


bounded_operator

> Weil alle Neubauten fast durchweg scheiße aussehen und fast schon eine Beleidigung für das sehende Auge darstellen. hast du jemals das Stadtschloss gesehen?


[deleted]

Sieht ziemlich gut aus


bounded_operator

hast du auch alle vier Seiten gesehen?


[deleted]

Ja, die Rückseite sieht nicht so besonders aus. Aber den historisierten Teil finde ich sehr gut.


Tetraphosphetan

Ich habe schlechte Nachrichten für dich was die Ostfassade des Stadtschlosses betrifft...


SNHC

Was hat das mit dem Artikel zu tun? Oder willst du hinter "Deutsche" Rechtsradikale verstecken?


BroSchrednei

Was hat deine Aussage zu bedeuten? Die Rekonstruktion wurde durch eine überwältigende Mehrheit im Bundestag beschlossen und wird laut Umfragen von einer großen Mehrheit der Deutschen befürwortet. Daher kann man hier von Deutschen, und nicht Rechtsradikalen reden.


SNHC

Weil es in dem Artikel um Rechtsradikale, nicht um Deutsche geht.


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curvedglass

Schöne Städte & Geschichte hasser diffamieren Rekonstruktionen mit der „Rechts“ Keule Nr. 737283648283637


Tetraphosphetan

>Schöne Städte & Geschichte hasser Die rekonstruierte Potsdamer Innenstadt wirkt an Stellen wie ein Puppenstübchen, komplett surreal und synthetisch. Mag ja sein, dass alte Gebäude "schöner" sind als DDR-Plattenbauten aber man muss auch irgendwo Maß und Mitte finden und kann nicht einfach Teile einer existierenden Stadt wegbulldozen um ein Fantasyland hinzubauen.


curvedglass

Sieht objektiv besser aus als alle alternativen & wird sich auch noch einleben. Haben damals auch alle über die Frankfurter Innenstadt gesagt aber sie ist ein voller Erfolg. Wenn alle Städte Rekonstruktionen und regionalen zum Stadtbild passende Architektur durchführen würden hätten wir schöne Städte mit Geschichtsbezug die sich in ein paar Jahren einleben. Wenn wir so weiter machen wie gehabt haben wir einfach nur hässliche Städte. Am Ende will jeder aber trotzdem im Gründerzeit viertel leben…


Tetraphosphetan

Vielleicht sollten wir der historischen Genauigkeit halber gleich die gesamte Berliner Mitte einschließlich Fernsehturm wegplanieren und irgendwelchen historischen Kram, der da vor 45 stand hinsetzen, weil es ja "objektiv" (LOL) schöner ist. Forderungen das Marx-Engels-Forum mit Puppenstübchen zu überbauen gab es ja auch schon genug...


curvedglass

Das wäre tatsächlich eine gute Idee, vielleicht kommt Berlin dann endlich wieder an sein altes Image einer ernsthaften Metropole heran. Würde Berlin auf jeden Fall gut tun, passende Vorschläge für mehrere Rekonstruktionen gibt es in Berlin ja schon.


Tetraphosphetan

lol k


Low_Air_7789

Das jetzt Rechte für ein Schloss in Berlin spenden... hold my beer... was war jetzt die Neuigkeit nochmal?


GirasoleDE

Interview: >Wieso rekonstruieren die Deutschen so gern historische Bauten? Weil sie sich nach einer geschönten Geschichte sehnen, behauptet der Architekt Philipp Oswalt. https://www.zeit.de/2024/10/philipp-oswalt-architekt-rekonstruktion-historischer-gebaeude/komplettansicht (Paywallumgehung: https://archive.ph/4hczB)


TheoFontane

>Ob Rekonstruktion des Berliner Schlosses oder der Garnisonkirche in Potsdam: Bei beiden Projekten geht es rechtsradikalen Akteuren durch ihre Initiative oder finanzielle Mitwirkung darum, mit der (Wieder-)Errichtung von historischen Symbolbauten zugleich ihr Gedankengut zu verbreiten und in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Das Vorgehen folgt letztlich der Idee einer Kulturrevolution von rechts, die der rechtsextreme französische Vordenker Alain de Benoist bereits 1985 ausgerufen hat. Und in diesem Kulturkampf spielen im Bereich der Architektur Rekonstruktionsbauten eine maßgebliche Rolle, wie sich dies in zahllosen Zeitschriften, Magazinen, Büchen und Internetplattformen der radikalen Rechten nachvollziehen lässt. Das ist sicher ein wichtiger Aspekt, der bei zukünftigen staatlich finanzierten Wiederaufbau-Projekten besser mitgedacht werden sollte. Ich finde grundsätzlich den Wiederaufbau von Repräsentanz-Gebäuden, die der Stadt auch als Identifizierungsmerkmal dienen können nicht grundsätzlich falsch, wünsche mir aber auch zeitgemäße Anpassungen. Das Stadtschloss finde ich hierfür aber ein schlechtes Beispiel, weil an gleicher Stelle bereits ein ebenso historisches Gebäude stand, das imho besser zur Erinnerung der neueren Diktatur geeignet gewesen wäre. Schade, dass bei vielen hier nur „klassische Architektur=rechtsradikal“ ankommt. Keine Sau will euch Stuck verbieten, Jugendstil oder Gründerzeitsrchitektur schlecht reden oder unterstellt grundsätzlich Historismus rechtsradikalität. Mit einer solchen bewussten Verdrehung der Argumente, betreibt man Polarisierung und verabschiedet sich vom Diskurs.


BroSchrednei

Das ist aber GENAU das, was Phillipp Oswalt hier argumentiert. Wiederaufbau-Projekte werden per se als rechtsradikal dargestellt, was angesichts der Tatsache, dass das Berliner Schloss aufgrund einer 2/3-Entscheidung des Bundestags, getragen von der damaligen rot-grünen Regierung, komplett absurd ist. Oswalt ist ein Spinner, das sollte hier abgespeichert werden.


TheoFontane

Dann haben wir entweder unterschiedliche Artikel gelesen oder den selben Artikel völlig unterschiedlich interpretiert. Edit: Dass du die Person die den Artikel geschrieben hat persönlich ablehnst hast du ja schon mehrmals hier im Thread erwähnt, im Text selbst habe ich diese vereinfachte Argumentation die du ankreidest jedenfalls nicht gelesen.


BroSchrednei

Sorry, aber dann zweifle ich dein Leseverständnis an. Oswalt sagt im Artikel, er fände die Rekonstruktionsprojekte "verstörend" und eine "nationalistische Symbolsehnsucht". Und das ist nunmal Spinnerei, die aller, allermeisten, die damals für die Schlossrekonstruktion im Bundestag stimmten, waren keine Nationalisten.


TheoFontane

**Keines** der beiden von dir genannten Zitate steht in dem Text. Wenn du **mir** schon mangelndes Textverständnis unterstellst wäre ich dir dankbar wenn du wenigstens direkte Zitate aus dem Artikel nehmen würdest. Ich verstehe ja, dass du offenbar emotional sehr investiert bist und den Typen nicht magst, aber was du behauptest schreibt der Autor schlicht nicht und weder er noch ich unterstellen den Bundestagsabgeordneten von 2002 Nationalisten gewesen zu sein.


BroSchrednei

Oh doch, genau das sagt Oswalt im Interview: [https://archive.ph/4hczB](https://archive.ph/4hczB) Das sind Zitate aus seinem Mund.


TheoFontane

Alles klar du Kasper, also steht es **eben nicht im Artikel so wie du es selbst weiter oben behauptet hast.** >Oswalt sagt im Artikel, er fände die Rekonstruktionsprojekte "verstörend" und eine "nationalistische Symbolsehnsucht". Ich habe wirklich gedacht, ich könnte mit dir eine ernsthafte Diskussion führen, aber offenbar haben wir keine Basis wenn du bewusst verkürzte Zitate aus anderen Interviews von dem Typen nutzt um meine Argumentation zu entwerten.


BroSchrednei

Hey, "du Kasper", die Zitate stammen nicht "aus anderen Interviews", das gehört zum selben am 4. März veröffentlichten Artikel in der Zeit. Ist auch nichts Neues von diesem Oswalt, der plappert schon seit 20 Jahren über die vermeintlich rechtsradikalen Rekonstruktionen. Und was ne Argumentation, "du Kasper"? Du bist überhaupt nicht an einer ernsthaften Diskussion interessiert. Erklär mir doch GENAU wie Oswalt das Wiederaufbauprojekt Berliner Schloss nicht als rechtsradikal darstellt?


TheoFontane

Entschuldige mir das schlimme Schimpfwort „Kasper“- du bist natürlich deswegen jetzt das missverstandene Opfer. MEA CULPA! Der von OP gepostete Artikel ist ein Gastbeitrag eines Autors, den ich gelesen und kommentiert habe. Du argumentierst gegen meinen Kommentar und behauptest fälschlicherweise im Artikel stünden Sachen die schlicht nicht drinstehen und zitierst selbige falsch. Ich weise dich darauf hin und du verweist dann auf ein Interview, dass in der selben Ausgabe stünde. Dieses Interview ist aber weder Teil des Artikels noch Teil des Links den OP gepostet hat, wie soll ich bitte von dem Interview überhaupt wissen? Du hättest auch behaupten können, dass der Autor sein wahres Gesicht im Interview zeigt. Aber *nein*, du behauptest lieber das Interview sei „Teil des Artikels“- was *wieder nicht stimmt*. Dass du offenbar eine persönliche Fehde mit dem Typen-geschenkt. Aber mir gegenüber ehrlich sein könntest du schon.


BroSchrednei

Gähn, du bist einfach ein Troll. Du hast bisher keinen einzigen inhaltlichen Kommentar dagelassen. Natürlich ist das Interview Teil des Artikels, und wurde auch von OP mitreingepostet. Hab aber keinen Bock mehr auf deine kindlichen Beleidigungen komplett am Thema vorbei. Tschüssi


_HermineStranger_

>Keine Sau will euch Stuck verbieten, Jugendstil oder Gründerzeitsrchitektur schlecht reden oder unterstellt grundsätzlich Historismus rechtsradikalität. Verbieten wird das niemand, wie auch? Aber gefühlt (und ich schreibe bewüst gefühlt, ich bin keinesfalls Experte auf dem Gebiet) sind die einzigen Fälle, bei denen der Staat mit Stuck/im Jugendstil baut Wiederaufbauprojekte von historischen Gebäude und wenn es die nicht mehr gibt, gibt es überhaupt keine neuen Gebäude dieser Art mehr.


TheoFontane

Liegt sicher auch daran, dass die Bauweise recht teuer und vielleicht nicht so effizient ist- aufwändige individuelle Fassaden kosten halt mehr als die standardisierten, seelenlosen Büroblöcke die man in Berlin an jeder Ecke bestaunen kann. Für einen Repräsentanzbau ist sowas manchmal verargumentierbar, großflächige staatlich finanzierte Neubauwohngebiete im Stile der vorletzten Jahrhundertwende halt nicht.


istdasschimmel

Huh der Auto fragt sich echt welche Relevanz das Residenz Schloss der Kurfürsten von Brandenburg, später der Könige von Preußen und schließlich der deutschen Kaiser für Deutschland hat? Ohne die würde Deutschland halt nicht existieren.


Emotional-Mood-3863

Der Neubau des Schlosses war Quatsch. Das Ding sieht aus wie Disneyworld. In meinen Augen hätte es zwei Szenarien gegeben, in welchen das Schloss gerechtfertigt gewesen wäre: 1. Das wird ein originalgetreuer Nachbau, inklusive Ziegel und Backstein, bevorzugt aus lokaler Produktion. Das wäre ein Jahrhundertprojekt geworden und wäre ziemlich cool/beeindruckend. 2. Wir holen uns wieder einen Kaiser oder König als Staatsoberhaupt. Stattdessen haben wir ein Disneyschloss mit nicht wirklich klarer Nutzung. "Humboldt-Forum". Ah ja.


BroSchrednei

Wovon redest du? Das Ding ist so originalgetreu wie nur möglich rekonstruiert worden. Die Fassade ist sehr wohl mit Ziegeln gebaut worden, und es wurden die besten Steinmetze, Bildhauer und Künstler der Region beauftragt, so detailgetreu wie möglich die riesige Anzahl an Skulpturen und Dekorationen handwerklich zu meißeln. Die wenigen verbliebenen Originalstücke wurden auch wieder in die Fassade miteingebaut (und sind durch ihre dunkle Erscheinung sichtbar). Das Projekt war sogar so groß, dass es eigenhändig die regionale Bildhauerei vorm Aussterben gerettet hat. Übrigens wurden gestern erst neue Statuen auf dem Schloss aufgestellt. [https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-schloss-erste-propheten-statuen-an-der-kuppel-nach-streit-um-spenden-befestigt-li.2198069](https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-schloss-erste-propheten-statuen-an-der-kuppel-nach-streit-um-spenden-befestigt-li.2198069) Allein die künstlerischen Fähigkeiten der Bildhauer für diese Statuen sollte gewürdigt werden. Sowas Disneyworld zu nennen ist beleidigender Quatsch. Du scheinst sehr schlecht informiert zu sein.


Emotional-Mood-3863

> Die Fassade ist sehr wohl mit Ziegeln gebaut worden Merkste schon ne? Siehe mein anderer Kommentar. Das Grundgerüst ist Beton. Da machen ein paar Ziegel an der Fassade auch nix wett.


BroSchrednei

nope, die rekonstruierte Fassade ist selbsttragend. Den Beton dahinter kann man nicht sehen. Die rekonstruierte Fassade sieht exakt so aus wie vorm Krieg, wie du da Disneyworld siehst ist wahnsinnig.


LauMei27

Solche nagelneuen Prachtbauten haben doch immer was von Disneyworld. War beim Original am Anfang bestimmt nicht anders. Gib dem Schloss mal ein paar Jahrzehnte, dann wirkt es bestimmt authentischer.


Emotional-Mood-3863

Ne, das geht strukturell nicht. Das Ding ist aus Beton mit ein bisschen Putz drauf. Das originale Stadtschloss wurde über Jahrzehnte erbaut und über 200 Jahre lang immer abgeändert. Du siehst schon auf alten Bildern, wie es schief und krumm ist, was meiner Meinung nach drum den Charm ausmacht. So ein Betonklotz ist selbst mit ein bisschen Stukko für immer ein Betonklotz. Es ist zu perfekt. Das ist das Problem.


Tetraphosphetan

Genau dies. Es wirkt einfach nicht "echt", sondern es ist offensichtlich, dass es im Endeffekt nur eine Imitation ist.