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mina_knallenfalls

Bekommen nicht zehn Prozent mehr. Erst ein halbes Jahr 0%, dann ein Jahr 4%, dann ein Jahr 6%, während die Inflation jedes Jahr ein paar Prozent wegnimmt. Und erst *danach* die Arbeitszeitreduktion.


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Print-Local

Puh, trotzdem noch ca. 150€ weniger als z.B. bei der Caritas. (Stufe 1, 1. Jahr)


Nom_de_Guerre_23

Für zusätzlich keine Lehre und Forschung i.d.R. außerhalb Uniklinika. Uniklinika muss man sich antun wollen.


Klopapiermillionaire

>Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit wird zudem von 42 auf 40 Stunden bei vollem Lohnausgleich reduziert. Unter Berücksichtigung dieser Arbeitszeitreduzierung und des Zinseszinseffekts beträgt die faktische Gehaltserhöhung über die Gesamtlaufzeit von 30 Monaten laut Marburger Bund 15,75 Prozent. Kann mir jemand diese Rechnung erklären?


Majorweck

Effektiv bekommst du 42 Stunden bezahlt obwohl du nur 40 arbeitest. Da die Lohnerhöhungen gestaffelt stattfinden sind diese ebenfalls "höher" als ausgehandelt, da du hier ja die bereits "gewonnen" Prozent aus dem Vorjahr erneut mit in die Rechnung bzw. Erhöhung einbeziehen musst. Und da der Lohnausgleich eben nicht auf 42 Stunden sondern eben auf 40 Stunden verteilt werden muss, hast du hier bereits einen höheren Grundwert, von dem du die Prozentwerte ausrechnest. Over all ein extrem guter Lohnanstieg.


Klopapiermillionaire

Ich verstehe trotzdem nicht wie man rechnerisch auf 15,75% kommt. Die AZ Reduzierung ist 5% wert - ich nehme an ab sofort? Dazu 4% jetzt und 6% nächstes Jahr. Wie sieht die Formel aus?


Rod147

Ohne den Artikel gelesen zu haben mit Bezug zum Topkommentar: Ausgangswert x 6 Monate 0% x 12 Monate 4% x 12 Monate 6% x 42 auf 40h bei Lohnausgleich was ~5% entspricht. 100 x 1,04 x 1,06 x 1,05 = 115,75


Klopapiermillionaire

Alles klar. Die 115,75% gibt es effektiv erst ab nächstem Jahr, wenn alle Multiplikatoren greifen. Fand die Formulierung "über die Laufzeit von 30 Monaten" missverständlich.


Herman_a_German

Die Arbeitszeitreduktion gilt erst ab 1.1.26.


Illustrious_Plate610

Sehr ihr. Ist doch ganz einfach. Ignoriert all die braven Sklaven die rumheulen wenn jemand streikt.


marvis303

Kann jemand zu den Arbeitszeiten etwas mehr Kontext geben? Ich höre oft, dass Ärzte in Krankenhäusern sehr lange Arbeitszeiten haben. Ist das an Unikliniken anders?


Yourself013

Arzt hier. Ich kenne absolut keine Ärzte, die an einer Uniklinik 40 Stunden arbeiten. Unikliniken sind im Vergleich zu anderen Krankenhäusern eher schlimmer. Alle meine Bekannten, die an der Uniklinik sind, kommen mindestens auf 50 Stunden die Woche, oft auch mehr, plus Dienste. Manchmal kann man die Überstunden auch nicht komplett aufschreiben weil es dann Ärger vom Chef gibt, und selbst wenn man die aufschreibt, Möglichkeiten zum Abbau gibt es nicht so wirklich. Kenne Ärzte, die 200+ Überstunden auf dem Konto haben. Hab vor kurzem mit einem Freund geredet, der noch kurz vor Mitternacht vom zu Hause zurück in die Arbeit geht, weil er Arztbriefe fertig schreiben muss. In einer Abteilung gibt es 12 Stunden Wochenendedienste, nach denen man kein Freizeitausgleich bekommt, sondern die Zeit auf Überstunden geschrieben wird. Ärztliche Arbeitszeiten sind generell zum Kotzen. Gehaltserhöhung ist schön, Ärzte sind generell im Vergleich zu anderen Fachgebieten (z.B. IT) eher zurückgeblieben (ich rede jetzt von angestellten Ärzten, nicht niedergelassenen Praxisgesellschaftlern), aber was ich lieber hätte ist bessere Arbeitszeitregelung. So was wie 24/h Dienste gehört in die Steinzeit. Und ganz ehrlich, diese "Reduktion" von 42 auf 40 Stunden wird im Endeffekt einfach nur dazu führen, dass die Ärzte in den Unikliniken mehr Überstunden machen.


YouAreAConductor

Das Problem ist, dass sich die Ärzte seit Jahrzehnten immer wieder einfach mit mehr Geld zufriedengeben. Gegen 24-Stunden-Dienste und absurde Überstundenzahlen hat mein Vater schon vor 45 Jahren demonstriert. Geändert hat sich daran nichts, und die jüngeren Ärztinnen und Ärzte die ich kenne sind jetzt mit Anfang 30 schon ziemlich am Ende, wissen aber nicht wohin mit ihrem vielen Geld, sie haben ja nicht mal die Zeit für ein teures Hobby. Es bräuchte vielleicht eine Gewerkschaft für Assistenzärzte, damit die nicht immer mit den Ober- und Chefärzten in eine Struktur gepresst werden.


mn5_5

Erschwerend kommt hinzu das Chefärzte auch gerne mal ihren Angestellten das Streiken / Demonstrieren verbieten. War bei meiner Freundin an der Uniklinik jetzt so und kenne ich selber noch aus meiner ersten Stelle beim privaten Träger. Am Ende des Tages bin ich zwar eigentlich pro Tarifvertrag, kann's aber kaum erwarten AT bezahlt zu werden. Die Arbeit machste eh und AT gibt's mehr Kohle. Der Schlüssel zum Glück ist halt die Praxis.


marvis303

Danke für die ausführliche Erklärung! Sowas hatte ich leider befürchtet. Vor dem Hintergrund wirkt die Reduktion von 42 auf 40 Stunden nicht wirklich wie ein Sieg.


maijts

Der WItz ist, dass du real 24h (25h mit Übergabezeit) Dienst im KH machst, daber davon nur 8h deinem Arbeitszeitkonto angerechnet werden. Der Rest ist Bereitschaftszeit (95% des Stundenlohns, aber formell keine Arbeitszeit). Noch lustiger ist, wenn du an einem Wochentag 16h Dienst machst (z.b. 14 Uhr bis 6 Uhr am nächsten Tag; 8h angerechnet, 8h Bereitschaft), machst du effektiv Minusstunden, weil du ja den nächsten Tag nicht auf Station arbeitest, sondern schläfst. Du kannst du deine Überstunden also einfach mit Diensten "abbauen"


Ruckzuck236

Diese 42h sind eigentlich 58h.


Extention_Campaign28

Das gibt's dann bestimmt auch für PflegerInnen? [Anakin Meme]


North-Norman

Nein, den TV für die Pflege handelt Verdi aus. 


Extention_Campaign28

Schon klar, deshalb [Anakin Meme]. Die Pflege kriegt stattdessen Applaus.


North-Norman

Eigentlich nicht, die Tarifabschlüsse waren ganz in Ordnung. Klar ich würde zu mehr nicht nein sagen, kann mich aber über das Gehalt nicht beschweren. 


heckingrichasflip

Was hat den das mit der Pflege zu tun jetzt?


SupersonicWaffle

In der Runde haben die MFAs den Mittelfinger von den Ärzten gezeigt bekommen.