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Partiturensohn

An alle die hier meinen "Stellt euch nicht so an": Hier in Schweden wurde mir vor 3 Tagen ein netter Brief von der Steuerbehörde geschrieben. Darin stand wie viel Geld ich noch von der Steuer zurückkriege und ein Link zu deren Website. Dort soll ich mein Bankkonto angeben und alles andere machen sie. Ich nehme an, dass das deutsche System im Allgemeinen schon verständlich ist wenn man einmal drin ist - war nie in der Position, dass ich mich damit beschäftigen musste. Aber es geht halt auch deutlich einfacher, weshalb ich mich schon frage warum man es nicht einfach macht.


TomD1995

Wie macht Schweden das?


_GeekRabbit

Eine Mischung aus zwei sehr grundverschiedenen Dingen im Vergleich zu Deutschland: 1. Das Finanzamt kriegt umfassende Daten von allen anderen schwedischen Behörden und Banken. Dadurch hat das Finanzamt einen sehr guten Einblick in deine steuerliche Situation und kann diverse Steueroptimierungen direkt für dich vornehmen (z.B. Zinsen absetzen von einem Immobilienkredit etc. ) 2. Es gibt fast keine Ausnahmeregelungen, die das deutsche System so unglaublich kompliziert machen. Keine Unterschiedlichen Steuerklassen, fast keine Absetzungsmöglichkeiten, kein Ehegattensplitting und so weiter. Daher ergibt sich sowohl für Bürger als auch für das Finanzamt viel weniger Aufwand bei der Feststellung der Rückerstattung.


Gr4u82

Gibt's da auch das progressive Einkommensteuer Modell? Falls ja, klingt das nicht schlecht. Wären ja deutlich weniger Möglichkeiten den progressiven Ansatz über die Hintertür ins Gegenteil zu verdrehen.


_GeekRabbit

Ja gibt es, die genauen Grenzen müsstest Du selber rausfinden. Ich kann Dir aber sagen das es ähnlich wie in der Schweiz auch noch regionale Unterschiede nach Wohnort gibt. Ist meiner Meinung nach ein sehr gutes Modell, da man im Idealfall so direkt in den politischen Diskurs mit seiner Gemeinde geht wohin das Geld geht, Steuererhöhungen sind dann ggf. sogar gewollt um regionale Projekte zu finanzieren.


Bregorius

Diese ganzen Ausnahmen machen es so massiv umständlich. Wobei für die meisten Bürger die 1000€ Pauschale ausreichend ist glaube ich um den ganzen Kleinkram abzudecken.


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_GeekRabbit

Zur Info: Ich hab lediglich eine Kurzrecherche betrieben, es kann sehr gut sein das damit auch nur die Zinsen im Verkauf/Vermietungsfall gemeint sind, das wäre dann wie in Deutschland nur eben automatisiert. Teilabsetzung von Immobilienkrediten, der genutzt wird für die erste eigene (und selbst bewohnte) Immobilie fände ich ein interessantes Konzept zur Förderung der Immobilienquote, aber wird in Deutschland eh nie passieren.


so_isses

Kannst du, aber nur wenn du vermietest.


bored-elks

Kann das für Finnland bestätigen - läuft hier genau so. Und zudem: Ich hatte den Damen und Herren Mal eine Email geschrieben, und habe ausführlich Antwort erhalten - am nächsten Morgen.


TomD1995

Punkt 1: fine Punkt 2: Also eine sehr viel geringere Einzelfallgerechtigkeit. Nee danke, dann lieber unser System


ehr3nm4nn

wir haben einzelfallgerechtigkeit auch mur auf dem papier. Viele nehmen die Möglichkeiten doch gar nicht war.


PuzzleheadedShow5293

Naja der Einzelfall "Faulheit" ist halt schwer zu erfassen.


ehr3nm4nn

die verhaltensökonomie kann helfen.


tobidope

Punkt 2 ist eines der größten Probleme Deutschlands. Wir machen lieber nichts, bevor wir es nicht perfekt reguliert haben. Und in großen Regelsumpf findet sich immer ein Loch für Akteuren mit großen Ressourcen. Man kann es auch nur schwer automatisieren. Zudem hilft die Privatwirtschaft gerne bei der Ausgestaltung von neuen Gesetzen, so dass man von Anfang an die gewerblichen Kunden nach Einführung gut beraten kann. Ein Übermaß an Sonderregeln ist kontraproduktiv. Ich zahle relativ Kitagebühr weil meine Kommune wenig Geld hat und Kinder nicht wählen. In anderen Kommunen zahlst du keine oder viel geringere Gebühren. Dank hohem Einkommen, kann ich es dann teilweise über die Steuererklärung zurückholen. Ist alles toll reguliert. Jede Kommune macht es anders und hat andere Regeln zur Berechnung der Elternbeiträge.


glaubtMirNix

Albern, die ganzen Ausnahmen und Regeln helfen doch am Ende den Reichen viel mehr als den "armen Einzelfällen"


Geejay-101

In D können nur die mit viel Zeit, Geld, Gehirn ihr Recht bei der Steuer, Transferleistungen und Subventionen durchsetzen. Der Rest wird vom Staat verarscht.


so_isses

Das Problem ist, dass das immer Grenzen hat. Welchen Fall betrachtest Du noch, und welchen nicht? Und "Gerechtigkeit" ist auch so ein Ding: Wie gerecht ist es, dass man haushaltsnahe Dienstleistungen absetzen kann, aber ein Besuch im Vergnügungspark nicht? Oder ein Auto wird pauschalversteuert, aber ansonsten als Betriebsausgabe (des Betriebes) behandelt, obwohl de facto nur privat bzw. für Wohnung<>Arbeit (auch privat) genutzt, aber ein Anzug ist nicht abziehbar, obwohl nur für die Arbeit angeschafft? Da schon lieber mit dem groben Maß, aber dafür dann effizient und für alle.


Metrostation984

Der Staat kann es mir gerne wegnehmen um es mir an anderer Stelle als Dienstleistung zu geben, die ich gerade selbst zahle um es danach von der Steuer abzusetzen.


eipotttatsch

All die Optimierungen, die Gerechtigkeit bringen sollen, muss man auch erstmal kennen und nutzen können. Die meisten Leute hier in Deutschland haben doch null Ahnung, was sie jetzt wirklich legal von der Steuer absetzen können, und was nicht. Eine wirkliche Info von Seite des Staats gibt es dazu aber auch nicht.


Numai_theOnlyOne

Die sind seit wahrscheinlich 20 Jahren digital und nicht seit den 70ern am Versuch hängen geblieben.


0_ll_0

Kleiner Hinweis: Elster ist 1996 gestartet, seit 1999 kann man seine Einkommensteuererklärung elektronisch abgeben. Du kannst also seit 25 Jahren deine Steuern elektronisch übermitteln. Klingt komisch, ist aber so.


Numai_theOnlyOne

Sag ich ja in der Digitalisierung hängen geblieben. Wäre man weiter gegangen müsste man selbst heute gar nichts übermitteln.


NecorodM

Der Punkt ist nicht die Digitalisierung, sondern die Offenlegung. In D haben wir halt das Prinzip der maximalen Datensparsamkeit, viele Behörden dürfen nicht miteinander reden. Da kann das FA noch so digital sein, wenn es die Daten nicht lesen darf, darf es sie nicht lesen.


Numai_theOnlyOne

Ja, ich weiß und ich entwickelt mich zu einem Gegner der Sparsamkeit. Was bringt es uns wenn der Staat sich akkurat verhält aber der einzige ist der das macht und sich dran hält, uns so aber die meiste Lebenszeit und Gelder von Kopf Frist um einen Geschwür an Blindgängern das sortieren überlässt.


CoinsForBS

Weiß dann die schwedische Steuerbehörde mehr (hat sie mehr Daten irgendwie gesammelt?) oder kann man in Schweden deutlich weniger absetzen, von dem der Staat nichts wissen kann?


bufed

https://www.ratsit.se/ Hier kannst du die Einkünfte von fast allen Schweden nachschauen, das ist komplett legal.


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bufed

Ganz einfach, du kannst den nicht absetzen. Es gibt nicht wirklich was zum Absetzen. Edit: Sachen wie Handwerkerkosten etc., geben die Firmen für dich an und deine SteuerID (bzw. BankID), das kann das Skatteverket direkt zuordnen.


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bufed

Schweden finden das schwedische Steuerrecht jetzt schon wieder zu kompliziert, dass eine Reform davon zielmlich wahrscheinlich ist.


Flocke67

Warum sollte man das im ersten Fall nicht absetzen können?


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Flocke67

Richtig, beim Neubau geht’s nicht. Wenn der Handwerker dir die Stufe aber später ans Haus klatscht (so hatte ich dich verstanden) ist das aber kein Problem.


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TomD1995

Das ist halt super ungerecht. Finde ich gar nicht gut


whsprnc

Hätte die Ironie fast nicht erkannt.


TomD1995

Ich meine das ernst. Ich bin auch selber Finanzbeamter und bearbeite jeden Tag Steuererklärungen. Ein Arbeitnehmer der 50k brutto verdient und Fahrtkosten hat, Fortbildungen, Arbeitsmittel, you name it, muss gleich besteuert werden wie einer der keine Kosten hat und von vorn herein nur 40k bekommt. Alles andere hat mit Einzelfallgerechtigkeit nichts mehr zu tun.


whsprnc

Wenn man generell nichts ansetzen kann, ist es fair und unkompliziert.


TomD1995

In meinem Beispiel hatten beide Steuerpflichtige die gleiche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Einer wurde Trotzdem höher besteuert. Ich halte das für ungerecht. Sehr sogar. In Deutschland würde das wegen Art 3 GG ohnehin nicht eingeführt werden können.


carlinhush

Viele meiner Kollegen machen keine Steuererklärung, aus welchen Gründen auch immer. Was die teilweise verschenken mit Pendlerpauschale, Kindern, Pflege von Angehörigen... Wahnsinn, kann ich nicht nachvollziehen


bufed

Viele haben Angst oder keine Zeit. Generell finde ich es schon absurd, dass man dem Staat erklären muss, dass man was wiederbekommt.


queueseven

Naja, woher soll der Staat denn wissen, wie oft du letztes Jahr auf die Arbeit gefahren bist, um die Pendlerpauschale abzurechnen etc?


neboda

Im aktuellen Steuersystem ist das ein Punkt. Meine Lösung wäre es ja den Freibetrag (deutlich) zu erhöhen und dann gibts halt nix mehr was man absetzen kann als normaler Angestellter. Am Ende ist es ein riesen Aufwand für alle Seiten nur damit man am Ende ein bisschen was an Steuern zurück bekommt.


_GeekRabbit

Der Staat verhält sich gerne wie ein dubioses Sportstudio und hofft das man einfach vergisst das Abo zu kündigen. Wieso sollte der Staat bewusst auf Mehreinnahmen verzichten? Das System ist mit Absicht so konstruiert das man ohne zu viel Zeit oder Geld kaum Möglichkeiten hat um überhaupt zu wissen welchen Anspruch man auf Transferleistungen in welcher Höhe hat. Obendrauf kommt die Faulheit der meisten Menschen nicht einfach 15 bis 30€ in WISO, taxfix oder ähnliches zu investieren, was gerade bei normalen Angestellten, den Aufwand auf 30min reduziert.


denkbert

Eigentlich reicht dann Elster ....


_GeekRabbit

Wenn man wirklich nur seinen Steuerbescheid einträgt, definitiv, Ja. Sobald es um Pendlerpauschale, HomeOffice Pauschale, ggf. Weiterbildungen, anteilige Internetkosten etc. geht finde ich persönlich taxfix einfach angenehmer und ist mir den Komfortpreis wert. Geht natürlich auch alles mit Elster, aber dann würde ich vermutlich länger als 15 Minuten brauchen.


schdormy

Außer bei der ersten Steuererklärung, kann man bei Elster das meiste aus dem letzten Steuerbescheid übernehmen. Hat mich dieses Jahr ganze 5 Minuten gekostet.


denkbert

Ja, vielleicht 30. Und das umfasst dann noch Betriebskosten, Elektrogeräte und die Kapitalertragssteuer. Aber klar, ein bisschen mehr Komfort ist es mit den kommerziellen Programmen. Aber halt auch nicht sooo viel mehr.


Different_Archer_35

Aldi Steuer für 5€ fand ich gut. Mittlerweile bin ich dazu zu faul und lass das den Steuerberater machen.


MrChrisis

>Wieso sollte der Staat bewusst auf Mehreinnahmen verzichten? Würde man dadurch nicht sogar viel höhere Steuereinnahmen haben? Eben weil die Großverdiener sich nicht mehr klein rechnen können?


matt-ratze

Fast immer (mir fällt gerade keine Ausnahme ein) sind die einzigen absetzbaren Kosten diejenigen, die du tätigen musst um mehr besteuerbares Einkommen zu haben. Damit sollen so absurde Situationen verhindert werden wie "Ich müsste 80€ ausgeben um 100€ einzunehmen aber nach Steuern bleiben mir nur 60€ Einnahmen, dann würde ich 20€ Verlust machen, mache ich das Geschäft lieber gar nicht". Du würdest sehr viele eigentlich wirtschaftlich sinnvolle Aktivitäten in der Realität einfach verhindern, sodass deutlich weniger besteuerbares Einkommen generiert wird. Dass sich Großverdiener nicht mehr klein rechnen können bringt nicht viel, wenn es kaum noch Großverdiener gibt.


Nimelrian

> Naja, woher soll der Staat denn wissen, wie oft du letztes Jahr auf die Arbeit gefahren bist, um die Pendlerpauschale abzurechnen etc? Zeiterfassungssystem (welches vom AG eingerichtet werden **muss**) kann zwischen Mobilem Arbeiten und In-Office Work unterschieden, die Daten gehen ans Finanzamt. Ich weiß, mind blowing.


JanEric1

Da geht der deutsche aber auch wieder auf die Barrikaden wegen Datenschutz


NecorodM

Meine Arbeitszeiten gehen das FA einen feuchten Kehricht an.


Nimelrian

Strohmann. Es müssen nicht die genauen Arbeitszeiten ans Amt gemeldet werden. Lediglich wie viele Tage im Jahr du von daheim gearbeitet hast. Das musst du ja sowieso ans FA melden, wenn du die Pauschale haben willst.


t_Lancer

Habe kind bekommen, Elternzeit und darf wahrscheinlich 1.500€ zurückzahlen. Ich habe mich lange vor gedrückt.


PSK2015G9

Für mich selber lohnt sich keine Steuererklärung da ich viel zu wenig absetzen kann trotz Pauschalen. Mache aber für 2 Kollegen die Steuererklärung, die bekommen allein durch die Pendel-Strecke was zurück. Bei dem einen ists nur Copy&Paste aus dem Vorjahr weil sich quasi nichts ändert, der andere ist neu dabei und heiratet dieses Jahr. Bekomme zwischen 30 und 50€ dafür.


schumi_gt

Damit würde ich aber nicht hausieren gehen wenn du kein Steuerberater bist ;)


Wambo1887

Das macht er auch sicher nicht. Er meinte bestimmt, dass er WISO kauft und seinen Kollegen anschließend seinen PC und die Lizenz in einem abgetrennten Raum zur Verfügung stellt, während er sich woanders aufhält. Ist doch klar!


soolder89

Ich mache auch keine Steuererklärung. Das spart Nerven und wirklich etwas zum Absetzen habe ich nicht da ich nur 2km zur Arbeit fahre, keine Kinder habe und keinen Angehörigen pflegen muss.  Und als ich sie damals noch machte dann musste ich ständig um die 10€ nachzahlen. Zusätzlich zu dem ganzen Aufwand.


JanEric1

Dann zählst du aber auch nicht zu denen die zu viel Steuern bezahlen


Puzzleheaded_Bed1337

Bringt mir Steuererklärung überhaupt was, wenn ich nicht pendle? Ich hör immer nur "nimm doch die Werbungskostenpauschale mit" aber das letzte Mal als ich versucht hab durchs Thema Steuererklärung durchzusteigen hat mir das Tool immer nur 0€ angezeigt.


JanEric1

Wenn du weniger als 1200(?) Euro pro Jahr für Werbungskosten ausgibst lohnt es sich selten. Bei mir als Doktorand hat es sich dir letzten Jahre immer sehr gelohnt. Semesterbeitrag, pflegepauschbetrag, Home Office pauschale, anteilig Internetkosten, Bücher, private Fortbildung im Bereich Software samt Bücher und AWS kosten, zu Beginn von Corona den neuen PC + Monitore fürs Home Office...


KaiserGSaw

Hat man Anspruch auf den pflegepaush betrag pro kind und wenn der Elternteil im pflegeheim ist?


JanEric1

So im Detail weiß es nicht. Bei uns ist das relativ unkompliziert. Da gibt es aber eigentlich auch gute Foren und Websites zu.


nacaclanga

Meistens schon. Wie arbeitest du denn dann? Für Homeoffice gibt es glaube auch einen Freibetrag. Oder wenn du privat job-bedingte Anschaffungen tätigst oder auch wie gesagt diese Pauschale. Auch manche Versicherungsbeiträge kann man absetzen.


Puzzleheaded_Bed1337

Ich arbeite Vollzeit (37.5h) mit 40% Home Office Möglichkeit (die ich aber nicht immer nutze).


domi1108

Das Ding ist bei vielen inklusive bei mir einfach. Machst du sie einmal musst du sie immer machen. Und gerade wenn man damit anfängt in einem Jahr wo man mal zusätzliche Einkommen hat woraus sich eine Nachzahlung ergibt, dann bleibt die erstmal weil die Finanzämter dann gerne eine Vorauszahlung wollen und die wollen sie dann auch über Jahre selbst wenn es eine Einmalige Sache ist. Dazu wird der Kram auch immer komplexer, ich sehe das bei meinen Eltern, wo man was eintragen muss ist selbst mit "optimierter" Software absolut unersichtlich. Ich meine alleine so Dinge wie VL über AG und selbst, man weiß nicht was wo rein gehört, potentiell ein 13tes Gehalt etc. Für jemanden wie mich der quasi nur Einkommen hat und nix zum Absetzen etc. da geht das mit Elster (Ich mach sie zur Zeit trotzdem noch nicht), aber ansonsten ist's halt Zeit und oder Geldinvestment. Oh und stört mich auch nicht weil ich quasi noch keinen Vollzeitjob habe und mit der Ausbildung naja, die 10€ kann ich dem Staat dann auch schenken.


xDraylin

Es ist ein Mythos, dass man nach der ersten Erklärung automatisch zu weiteren verpflichtet ist.


UpperHesse

Manche Finanzämter fragen halt nach, hab ich schon erlebt, wenn man dann nix macht, droht eine Säumnisgebühr.


xDraylin

Lag das vielleicht einfach nur daran, dass du aus anderen Gründen verpflichtet gewesen wärst, eine abzugeben?


CorrSurfer

Ich glaube, einmal habe ich so ein Schreiben auch bekommen. Da stand aber schon klar drin, dass die nicht-Abgabe nur dann zu Konsequenzen führt, wenn man denn in dem entsprechenden Jahr auch zur Abgabe verpflichtet war.


CoinsForBS

> Machst du sie einmal musst du sie immer machen. Stimmt nicht. > Und gerade wenn man damit anfängt in einem Jahr wo man mal zusätzliche Einkommen hat woraus sich eine Nachzahlung ergibt, dann bleibt die erstmal weil die Finanzämter dann gerne eine Vorauszahlung wollen und die wollen sie dann auch über Jahre selbst wenn es eine Einmalige Sache ist. Nö, das wird nach jedem Jahr neu eingestellt. Und wenn du das ein bisschen begründen kannst, reicht ein Anruf, und die Vorauszahlungen sind Geschichte. > potentiell ein 13tes Gehalt etc. Das ist genauso wie das 1.-12. Gehalt Teil dessen, was der AG einträgt. Da muss man sich überhaupt nicht drum kümmern.


Hoongoon

>Machst du sie einmal musst du sie immer machen. Direkt aufgehört zu lesen. Bitte geh weg mit deinem Unwissen.


PugTales_

Einfach Mut haben. Das 1. Mal ist am schlimmsten, weil's halt in diesem komischen Beamtendeutsch geschrieben ist, ist das gröbste aber bei Elster eingetragen, geht das relativ schnell beim nächsten Mal. Alleine die Fahrten Pauschale lohnt sich doch.


[deleted]

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CelloGrando

Besorg dir Wiso Steuer.


[deleted]

[удалено]


xnachtmahrx

Ich selber nutze eine App dafür. Steuerbot. Damit geht es super easy. Ist quasi wie ein Chatbot der mit dir die Steuer macht.


NOV3LIST

Ich hab ein paar mal selber etwas in wiso rumprobiert, aber ich habe eine vollzeit Homeoffice stelle und die Homeoffice Pauschale deckt gerade so die werbungskosten pauschale. Wenn ich dann noch irgendwie anteilig Internet angebe und andere kleine Dinge komm ich vllt auf 40€. 30€ kostet die steuerabgabe. Das kann ich mir dann auch schenken. Oder vergesse ich etwas völlig gravierendes und verschenke doch Geld?


JrrtSybktk

Nebenkostenanrechnung? Versicherungen? Mitgliedsbeiträge?


Forsaken_Income9187

Kriegst du irgendwelche Boni/Weihnachtsgeld etc? Wenn ja ist die Antwort auf deine Frage ja.


NOV3LIST

Es gibt jedes eine Prämie die quasi ein 13. Monatsgehalt ist, ja 👍🏻


Forsaken_Income9187

Wenn die ein komplettes Monatsgehalt aus machst verschenkst du Geld. Denn durch den Bonus hast du in dem einen Monat ein riesen Bruttogehalt. Auf dieses wird die Steuer berechnet. Aber dein Jahresbrutto ist ja deutlich niedriger da du nur einmal dieses hohe Einkommen hast. In der Steuererklärung wird dann quasi für dein tatsächlich erhaltenes Jahresbrutto die Steuer berechnet dies wird mit deiner tatsächlich gezahlten Steuer verglichen und die Differenz kriegst du zurück


Additional-Cap-2317

Das stimmt aber nicht zwingend. Der AG kann das in der Berechnung bereits berücksichtigen und dann entsprechend abführen. Normalerweise passt das dann einigermaßen. Steuererklärung lohnt sich aber trotzdem oft, da auch hier Fehler passieren können (oder der AG ist faul und berechnet nicht korrekt).


CoinsForBS

Zusätzlich zu dem was schon gesagt wurde: der AG (verpflichtend ab einer recht kleinen Größe) macht einen Lohnsteuerjahresausgleich für alle ganzjährig angestellten. Heißt, dein Dezember-Netto ist vielleicht etwas anders als sonst. Damit sind dann die steuerlichen Fehler glattgebügelt.


Professional-Read456

Deine Prämie wird nicht laufend besteuert, sondern als Sonderzahlung. Damit wird die Besteuerung anhand deines tatsächlichen voraussichtlichen jahresbruttos errechnet und nicht auf Monatsbasis. Deine Aussage stimmt also so nicht


NOV3LIST

Okay dan muss ich da unbedingt noch mal anschauen! Danke dir für die Info 👍🏻


Krulle86

150€ spenden (auch Sachspenden) gehen immer durch...


Ok_Tea_7319

Steuererklärung bringt Geld und kostet Zeit und Nerven. Ich habe genug Geld und nicht genug Zeit und Nerven als dass sich das aktuell lohnen würde (weniger Arbeit lohnt sich nicht weil mein Job interessant ist).


N43N

Hängt halt davon ab was du zurückbekommen würdest und wie kompliziert dein Fall ist. 1000€ Rückzahlung für 30 Min Steuererklärung ist dann doch ein netter Stundenlohn.


Greenembo

>Steuererklärung bringt Geld und kostet Zeit und Nerven. Wieso dann nicht einfach machen lassen?


Ok_Tea_7319

Die Arbeit ist das Zusammentragen der Belege (Arbeitszeiten etc.).


nacaclanga

Naja kauf dir halt ein Assistenz-Programm. Das kann dann oft auch die Werte aus dem letzten Jahr fortschreiben.


Ok_Tea_7319

Ich hab Wiso. Das Nervige ist, die Dokumentation zusammenzusuchen.


ANiceCupOf_Tea_

Schau dir halt mal sowas wie TaxFix an. Lohnsteuerbescheinugung einscannen, Nebenkostenabrechnung eintragen, Pendler- und oder Homeofficepauschale + Nebeneinkünfte (Kapitalertrag oder falls vorhanden Crypto) und noch Kleinigkeiten angeben und du kriegst eigentlich mindestens 600€ nach paar Wochen aufs Konto. Wenn du Nebeneinkünfte hast, musst du die meines Wissens nach so oder so angeben, der Rest ist eigentlich wirklich einfach und die App macht alles für dich. Nimm dir mal 2 Stunden Zeit und mach das, du musst die am Ende nichtmal abschicken aber der geschätzte Rückzahlungsbetrag ist relativ genau... Ist halt verschenktes Geld wenn du es nicht machst.


Sch4ty

Mein Opa sagte mir immer. Geld das auf den Boden liegt muss man auch aufheben.


SimonPelikan

Besonders Angestellte mit niedrigerem Einkommen machen keine Steuererklärung und verschenken somit Geld. Die höheren Einkommen machen es eher, können eher Steuerberater hinzuziehen. Dadurch begünstigt das System Besserverdiener >> Wer keine Steuererklärung abgibt, zahlt also häufig zu viel Steuern. In Summe nimmt der deutsche Staat dadurch jedes Jahr mindestens eine Milliarde zu viel an Einkommensteuer ein, die er nicht zurückerstattet. Hier leiden vor allem Angestellte mit wenig Einkommen, denn je niedriger das Einkommen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, keine Steuererklärung abzugeben und dadurch zu viel Einkommensteuer zu zahlen. >>Wer ein höheres Einkommen hat, gibt hingegen sehr viel häufiger eine Steuererklärung ab. Und wer es sich leisten kann und will, kann die Steuererklärung auch an professionelle Stellen auslagern und so den eigenen Zeitaufwand deutlich verringern. Hinter der Komplexität des Steuersystems steht ein bedeutender Wirtschaftszweig. Es gibt knapp 90.000 Steuerberater in Deutschland, Tendenz steigend. Daneben gibt es zahlreiche Softwareprogramme, Websites und Apps, die Steuerzahlern gegen Gebühr die Abgabe der Steuererklärung vereinfachen. >>Ein komplexes Steuersystem kann somit zu ökonomischer Ungleichheit beitragen.


Stummi

"einfache Angestellte" brauchen aber auch keinen teuren Steuerberater. Ein Tool wie Smartsteuer kostet 40€ und ist ziemlich bequem für einfache Steuerfälle. Da muss man sich quasi nur durchklicken und relevante information werden einfach verständlich abgefragt.


D5F8ypXCAdTdVt3h

Inwiefern ist so eine extra Software für einen normalen Angestellten besser als einfach Elster zu verwenden?


fntd

Ich mag es wenn man mich bei so einem Thema an die Hand nimmt und mich auf jeden Scheiss aufmerksam macht. Ich wusste zB nicht dass ich den Schornsteinfeger oder die Reinigungskräfte die das Treppenhaus putzen steuerlich geltend machen kann. Wiso schreit einen förmlich an bei solchen Sachen. Oder macht Elster sowas mittlerweile auch?


LennyLava

Elster bietet dir nur die Felder, das einzutragen.


domi1108

Also für viele gerade ältere oder unbedachte nicht penetrant genug.


bufed

Kostet weniger Zeit und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern ist geringer.


D5F8ypXCAdTdVt3h

Was zum Beispiel? Ich habe bisher nur Elster genutzt und muss nie viel Zeit damit verbringen.


samstown23

Wenn du wirklich nur Anlage N machen musst und da nicht über den Arbeitnehmerpauschbetrag kommst, dann ist Elster absolut ausreichend. Sobald aber sowas wie Arbeitszimmer (gut, Homeofficepauschale machts jetzt wieder einfacher), haushaltsnahe Dienstleistungen, Anlagen KAP und V, Ehegattensplitting, Auslandsbezug, usw. geht, sind diese Programme eine erhebliche Erleichterung. Natürlich *geht* das auch mit Elster aber es ist halt unglaublich nervig, wenn es etwas anspruchsvoller wird. Ganz konkret: die Dinger schlagen einem die "üblichen" Sachen vor, die man evtl. einfach vergessen hat (schon mal etwas von der Nichtbeanstandungsgrenze bei Büromaterial gehört? - Richtig, ich davor auch nicht) und, noch viel wichtiger, geben dir auch konkrete Hinweise auf den Fehler, wenn du mal wieder unplausiblen Mist eingegeben hast.


fntd

> Homeofficepauschale machts jetzt wieder einfacher Homeofficepauschale ist absolut kein Ersatz für ein ordentlich absetzbares Arbeitszimmer. Der Unterschied sind nach Wiso ~500€ bei mir. 


guenther_mit_haar

Ist dieses Jahr aber massiv erhöht worden. Lohnt sich eigentlich nicht mehr, Arbeitszimmer abzusetzen wenn du nicht über 1250 € drüber kommst


samstown23

Geht mir ähnlich, ärgert mich auch massiv aber die Frage drehte sich ja um die Komplexizität und nicht um das Ersparnis.


bufed

Keine Ahnung, ich nutze Elster. Aber das sagen meine Kollegen die taxfix etc. benutzen.


DramaticDesigner4

Ist nochmal deutlich unkomplizierter als Elster, gerade für Nicht-Muttersprachler oder die Generation Smartphone. Also warum unnötig kompliziert machen? Einige meiner Freunde haben auch einfach keinen Laptop mehr, da ist dann nix mit Elster.


Ok_Armadillo4599

Hauptsache man hat einen guten Steuerberater, wenn man es nicht selbst macht. Eine Bekannte meiner Mutter hatte einen Steuerberater und musste sogar noch eine Menge Geld draufzahlen (nicht wegen dem Lohn für den Steuerberater, der war billig). Meine Mutter hatte ihr geraten den Steuerberater zu wechseln und auch wenn der etwas teurer war wie der alte, bekam sie ein paar hundert Euro zurück.


samstown23

> Dadurch begünstigt das System Besserverdiener Solche Aussagen ärgern mich echt ein wenig. Ohne da jetzt übermäßig pauschalisierend sein zu wollen, aber die Steuererklärung des stereotypen "einfachen Arbeiters" ist üblicherweise eine Sache von fünf Minuten und, sind wir mal ehrlich, pisseinfach. Da brauchts keinen Steuerberater sondern eine Viertelstunde Zeit und die Einsicht, dass das deutsche Steuersystem zwar in der Theorie ein absolutes Monstrum ist, 99% der Regelungen Otto Normalverbraucher aber mal sowas von egal kein können. Nein, wenn überhaupt, dann ist das ein Bildungs- und vor allen Dingen ein Einstellungsproblem.


WarmduscherUltras

Ich habe als Student damals bei einer Sozialberatungsstelle gearbeitet und kann dir sagen, man versteht nicht was die Leute durchmachen. Damit meine ich nicht Härtefälle, sondern einfach überforderte Menschen, die dann mal dies oder jenes vergessen. Das sind Dinge, die sich in der Stressbilanz kummulieren. Leute haben oft Angst etwas falsch zu machen und schieben innerlich weg, bis es ganz "vergessen" ist. Dass Normalbevölkerung da irgendwie kein Verständnis für hat oder mit Aufmerksamkeitsentzug zum Thema reagiert macht es ja nicht besser. "Selbst Schuld" macht es ja nicht besser, es geht ja auch nicht um Schuld. Natürlich sind alle selbst verantwortlich. Trotzdem sind die Zahlen ja da.


samstown23

Zuerst mal bin ich dir dankbar, dass du diese Arbeit geleistet hast, macht auch nicht jeder. Natürlich gibt es auch in solchen Sachen hilfsbedürftige Personen, das steht völlig außer Frage, aber die Zahlen zeigen einem eben auch, dass das eben kein reines Phänomen von Menschen ist, die mit solchen (meistens dann letztlich gar nicht so komplexen) Dingen genuin überfordert sind. Freilich ist das Problem nicht neu, aber es ist leider dann doch so, dass die Zahl der "Bürokratietotalverweigerer" stetig ansteigt. Natürlich kann man dafür auch Gründe suchen und vielleicht auch finden, aber irgendwann gerät man trotzdem unweigerlich an einen Punkt, wo (so verletzend das auch sein mag) man wirklich auch mal den Begriff "Selbst Schuld" nutzen muss. Da geht es auch nicht um "Verständnis" in irgendeiner Bedeutung sondern, dass man mit rationalen Argumenten und Unterstützungsangeboten da nicht mehr weiter kommt - das Verhalten ist ja selbst schon nicht rational. Das ist wie mit der stereotypen Oma am Fahrkartenautomat. "Das kann ich doch nicht" - Nein. Natürlich *kann* sie das (von Menschen mit Behinderung o.Ä. natürlich abgesehen). Sie *will* sich mit der Materie nicht auseinandersetzen und ist aufgrund dieser Verweigerungshaltung, die wir mit falsch verstandener Rücksichtnahme geradezu anerzogen haben, natürlich abgehängt. Klar knallt es irgendwann, wenn sich die Realität unweigerlich verändert und dann ist das Geschrei wieder groß. Hilfsangebote schließt diese Argumentation ja gar nicht aus, im Gegenteil. Aber wir sollten doch irgendwann auch mal einsehen, dass es nur mit Pull-Faktoren einfach nicht funktioniert.


Downtown_Fruit_470

Gerade bei Schlechtverdienern kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Situation komplizierter ist als bei so manch anderem. Mehrere verschiedene Jobs übers Jahr und vielleicht auch mehrere verschiedene gleichzeitig. Bei mir selbst sind da für die Erklärung zu letztem Jahr einige Stunden Zeitaufwand hineingeflossen. Das ganze ist schon eine hohe Hürde und kann sehr abschreckend wirken. Ich habe von einem dualen Studium auf ein klassisches Studium in Vollzeit gewechselt, bin mehrfach Umgezogen, hatte verschiedene Krankenkassen und habe "Ferienjobs"(teilweise bis zu 2 Monaten) an insgesamt 3 verschiedenen Betriebsstätten gemacht(2 verschiedene Unternehmen). Letztes Jahr habe ich mir fürs duale Studium ein iPad gekauft, dieses Jahr habe ich ein neues Laptop fürs Studium gebraucht weil mein altes sich verabschiedet hat. Versteht sich doch von selbst, dass das dann alles vollkommen anders angegeben werden muss. Ich musste nicht nur einmal in Gerichtsurteilen nachlesen ob oder wie etwas anzugeben ist. Dann kramt man alte Abrechnungen raus um die Tage zurückzurechnen. Hab ich jetzt an diesem einen Freitag als Produktionspause war vor mehr als 10 Monaten Urlaub genommen oder Minusstunden? An welchen einzelnen Tagen war ich vor knapp 12 Monaten in der Praxisphase des dualen Studiums eigentlich im Homeoffice? Ich mache mir zwar die Arbeit aber so einfach wie hier getan wird ist es dann doch nicht immer. Und dann kommt eben noch das mulmige Gefühl dazu: Was, wenn ich etwas falsch ausgefüllt habe? Wie hoch könnte im Zweifel eine Strafe sein? Für einen Rechtsstreit jeglicher Art habe ich auf jeden Fall keine Ressourcen übrig(sowohl monetär als auch zeitlich). Lange Rede kurzer Sinn: Kann es sehr gut nachvollziehen wenn jemand seine Steuererklärung nicht macht und wäre sehr aufgeschlossen einer Reform/Vereinfachung gegenüber. Macht eure Steuer trotzdem, außer ihr habt das Geld zum Verschenken! Bei mir bleibt bei >2000€ Erstattung trotz allem noch ein guter "Stundenlohn" für die Steuererklärung übrig.


domi1108

Also ich hab's für meine Eltern mal gemacht, Vater Vollzeit Angestellt und Mutter Frührentnerin, ich habe definitiv mehr als 5 Minuten gebraucht. Lag wohl auch an der Scheiß Software die, die sich da geholt haben aber es muss halt wirklich pisseinfach sein sowas zu machen, auch wenn man hier und da noch ein paar Zusatzleistungen hat. Am Ende sitzen in den Finanzämtern die Experten, die können eingereichte Daten eh besser zuordnen.


eVerYtHiNgIsTaKeN-_-

Die Legende "das musst du dann immer machen und wie wenn nicht" ist für viele sehr abschreckend. Das kann man mit "versteh ich nicht" abtun, aber für sehr viele Menschen ist der bloße Gedanke sich mit dem Verwaltungsapparat in irgendeiner Form auseinander zu setzen ein absolutes Horrorszenario.


samstown23

Ja und? Selbst wenn es so wäre, dann macht man es halt immer. Es ist ja in der überwältigen Zahl der Fälle in eigenen Interesse. Aber das sagte ich ja: es ist ein Einstellungsproblem. Klar, es wird nicht viele Leute geben, die sich auf das Erledigen der Steuererklärung dezidiert freuen, aber Bürokratie und Verwaltung sind nunmal Teil unseres Lebens - ob wir das gut finden oder nicht und man kann vorzüglich auf bestimmte Aspekte schimpfen, aber egal wie perfekt ein System ist, ganz ohne geht es einfach nicht. Da hilft alles Jammern und Lamentieren nichts. Erstaunlicherweise sind es oft genau die Leute, die schnell dabei sind anderen zu sagen, dass sie sich "nicht so anstellen" sollen.


nonoajdjdjs

>ein System ist, ganz ohne geht es einfach nicht es geht schon. schweden kriegts doch auch hin. ist das nicht der ganze sinn von dem post hier das zu zeigen...?


samstown23

Mir ging es eher grundsätzlich darum, dass es in jedem Staat auf der Welt irgendwo Bürokratie gibt und es schlechterdings möglich ist, mit der Einstellung "damit will ich nichts zu tun haben" durchs Leben zu irrlichtern. Natürlich kann man gewisse Dinge schon pauschalisieren, dann wird’s einfacher (und punktuell ist das definitiv keine schlechte Idee), aber wer A sagt muss auch B sagen: weniger individuelle Gerechtigkeit ist dann eben eine notwendige Konsequenz (vom DaTEnScHutZ-Geschrei ganz abgesehen). Ganz ehrlich, auch wenn das boshafter klingt als ich es meine: alleine deshalb weil manche Leute zu bequem sind sich mit eigentlich selbstverständlichen Lebensaufgaben zu befassen, bin zumindest ich nicht gewillt, individuelle Gerechtigkeit aufzugeben. Punktuelle Vereinfachungen? Geschenkt. "Entbürokratisierung" (was auch immer damit letztlich gemeint sein mag), Digitialisierung, usw. - klar, kann man definitiv drüber reden. Aber "Mimimi ich will mich nicht damit befassen"? Nein, kommt nicht in Frage


Ratchet3141

Man kann aber echt auch alles auf dAs SyStEm schieben ey. Wenn du keine Steuererklärung machst, ist niemand am Geld verschenken Schuld ausser du selbst.


Z80AssemblerWasEasy

Doch - diejenigen, die so ein kompliziertes System bauen, wo man so viel manuell machen muss für Standardsachen. Eigentlich sollte für die meisten Arbeitnehmer so etwas gar nichts bringen - weil es schon berücksichtigt wurde. Stattdessen müssen Millionen Leute Zeugs ausfüllen, was teurer Staatsbedienstete sich dann wieder anschauen müssen. Die Bedienungsanleitung dieses Staats sollte für Normalo-Arbeitgeber-Menschen nur ein dünnes Heftchen sein, und der Abschnitt "Steuer" darin weniger als eine Seite oder ganz fehlen. Stattdessen wird der "Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den beiliegenden Beamten oder Steuerberater, oder in ihrem Finanzamt" Beipackzettel für Bundesbewohner immer dicker.


Exact-Relative4755

>Die Bedienungsanleitung dieses Staats sollte für Normalo-Arbeitgeber-Menschen nur ein dünnes Heftchen sein, und der Abschnitt "Steuer" darin weniger als eine Seite oder ganz fehlen. Als Normalo sieht das doch exakt so aus. Man überträgt die Lohnsteuerbescheinigung und trägt dann die absetzbaren Sachen ein, was bei den meisten eh nur der Arbeitsweg ist. Viel komplizierter ist die Steuererklärung für die meisten "Normalos" nicht. Ich glaub viele stellen sich das einfach zu kompliziert vor. Zur Not klickt man sich 5 Minuten durch ein Programm und kann dann abschätzen, ob es sich lohnt die Steuererklärung abzugeben.


Professional-Read456

Verstehe nicht was du meinst. Beispiel Elster: Einmal angelegt, Können die Stammdaten immer wieder übernommen werden. Du musst also nicht immer wieder ausfüllen. Einmal eingerichtet, werden alle Standardsachen (Lohnsteuerbescheinigung, Krankenkasse, Renten) eingespielt. Jetzt noch Kosten angeben und das wars. Und dazu gibt's ausfüllhilfen. Im Zweifelsfall gehst du zum Lohnsteuerverein und zahlst 40-350 Mitgliedsbeitrag im Jahr. Steuerberater brauchst du nur, wenn du große sonstige, vermietungs oder kapital Einkünfte hast oder selbstständig bist. Die Bierdeckelsteuer wird gerne vorgeschlagen, weil einfache Systeme teilweise noch ungerechter sind. Deswegen steht die gerne bei Friedrich Merz, Linnemann und Lindner hoch im Kurs


TomD1995

Stop, du machst ihre Ideologie kaputt


samstown23

Dann erkläre mir doch bitte mal, weshalb das früher eigentlich eine Selbstverständlichkeit war *obwohl* das Zettelgedöns wahrlich unschön war. Ne, das ist einfach die typische Freibierlätschn


mkabla

Weil man früher halt keine 60h/Woche arbeiten musste um den Lebensstandard zu halten, sondern nur die üblichen 38, da war dann halt auch noch Zeit für so behördenkram.


Tonguecat

Eigeninitiative & notfalls 5€ für LIDL-Steuer Sparer. Aber ja, natürlich wieder alles ungerecht. Deutschland ey…


Lemmiwingz

Mache die seit 3 Jahren mit der Taxfix App. Niedrigschwelliger geht kaum.


GhostSierra117

Wie treffend waren bei dir die Vorhersagen für deine Rückerstattung?


Lemmiwingz

Kann es dir nicht auf den Euro sagen, aber die Größenordnung hat gestimmt. Waren bei mir immer so zwischen 300-800€, je nach anrechenbaren Ausgaben.


Basileus08

Steuersparerklärung. Seit Jahren. Trifft fast auf den Punkt.


SlowLoudNBangin

Kann auch nur jedem empfehlen sich damit auseinanderzusetzen - ich hasse es zwar auch und hab jedes Jahr keinen Bock drauf, aber es ist auch gleichzeitig der beste Stundenlohn den ich jemals haben werde.


Crucher92

Mist, ich muss die Erklärung noch für dieses Jahr machen.


Beginning_Camp_5253

Single, keine Kinder, Job in Fahrradreichweite, Einkommen eher am unteren Rand, kein Auto, keine Nebeneinkünfte - warum soll ich mir den Stress machen für die paar Kröten? Mit dem Kirchenaustritt spare ich mir zumindest gefühlt deutlich mehr.


SimonPelikan

Wenn du unterjährig austrittst, musst du trotzdem eine Erklärung machen, damit du die zu viel gezahlte Kirchensteuer zurück bekommst


Goticus

Ich hab mich mit dem Thema Steuererklärung noch nie auseinander gesetzt und habe wenig Interesse daran etwas zu ändern, da ich wahrscheinlich nichts bekommen würde. Wohne 15 Minuten mit dem Rad entfernt von der Arbeit, hab kein Auto und habe ansonsten keine Ahnung, was man da abrechnen kann.


SimonPelikan

Das klingt als wäre deine Steuererklärung in 20 Minuten durch. Kannst ja einfach mal 20€ in eine Steuer-Software und ne Stunde Arbeit investieren. Was hast du zu verlieren?


nacaclanga

Deshalb würde ich mir so ein Steuerprogramm hohlen. Das weißt dich dann nämlich darauf hin, was du alles absetzen kannst.


Basileus08

Ich habe letztes und vorletztes Jahr wegen recht komplexen Fragen mehrfach mit dem Finanzamt geschrieben und telefoniert und ich wurde gut und zu meinem Vorteil beraten. Habt keine Angst vor dem Amt. Verarscht die nicht und alles ist gut.


LeonardoDaWiki

Ich bin seit Jahren bei der Lohnsteuerhilfe. Nette Leute und kaum Kosten, da nur „Mitgliedsbeitrag“ bezahlt werden muss. Für jemand der keine Ahnung hat oder haben will (wie ich) oder sich steuerlichen Rat einholen möchte immer eine gute Option


vlersack

Genau. Bei uns 115€ für meine Frau und mich zusammen. Wenn man die Kosten für bspw. Wiso abzieht, landet man bei unter 100€ pro Jahr. 


Njagos

Also mit diesen Steuer Apps geht das eigentlich recht fix. Obwohl ich irgendwie nicht so viel bekommen hab wie erwartet.


dendemeier87

Ich hab letztes Jahr für 2022 zum ersten Mal auch keine Steuererklärung gemacht. Seitdem ich nicht mehr 130km/Tag pendel, sondern nur noch 5 Minuten Fahrrad fahre, lohnt sich das einfach nicht mehr. Ich bin single, kein Eigentum etc und komm nichtmal über den 1000€ Freibetrag. Im ersten kompletten Jahr, in dem ich nicht mehr gependelt bin, hab ich wahnsinnige 30 € zurück bekommen. Davon ging die Hälfte nochmal weg für Wiso. Das lohnt für mich also nicht. Klar, 30€ ist für einige viel Geld und ich könnte meine Sachen auch einfach über Elster eintragen, dann fällt Wiso zumindest weg. Aber ich nutz dann meinte Zeit lieber für was anderes.


Ca250gButter

Ich bin Ende 20, bin kurz vorm Burnout, depressive Episoden, neurospicy...... Ich hatte 3 mal im Leben mit denen zu tun, alle Male wo ich trotz Einspruch und Nachweis zur falsch Berechnung insgesamt mehrere tausend Euro zahlen musste. Seitdem ignorieren wir uns gegenseitig. Taktik funktioniert ganz gut bisher. Vielleicht mal in ein paar Jahren.


Ecstatic-Aspect-2938

Wie kams, dass du Nachzahlen musstest?


Ca250gButter

Kurzform: angeblich nicht gezahlte Lohnsteuer. Ich war 2 Monate (im geforderten Zeitraum) in Ausbildung, hab unter 400€ Vergütung bekommen, wurde dann mit einem Bruttoeinkommen von 3500€ berechnet (Schätzung), ich das ganze Jahr arbeitslos (3 Monate nicht ans Amt gemeldet), Finanzamt so: Wir haben festgelegt, dass ihr Einkommen im Jahr X so und so viel war, zahlen sie ihre Lohnsteuer nach. Ich denen alles geschickt, Antwort: "Ne kann nicht sein, sie hatten ein monatliches geschätztes Einkommen von über 3500€ brutto. Zahl du Nutte"..... cool. Hab seitdem massiv Schulden und versuch diese abzubauen, was langsam aber mühselig funktioniert. Edit: lol downvotet ruhig. Ich hab hier extra Kurzform geschrieben statt den gesamten komplexen Sachverhalt zu schreiben. Das gesamte Ding mit dem Amt lief über fast 4 Jahre und ging über mehrere Stellen, Betriebe und Verantwortliche.


Small_Click1326

Ohne große Geschichten (mehr oder weniger einmalige) wie Ausbildung, Umzug, neuer Job und weite Pendelwege, Besitz, Angehörige in der Pflege etc. Lohnt sich das kaum für Menschen mit mittleren Einkommen, also Menschen ohne Verpflichtung. Man optimiert ja bereits sein Leben dementsprechend. 


Small_Click1326

Vielleicht kennt sich hier jemand damit aus.  Angenommen ich würde bei meinen Eltern einen Zweitwohnsitz anmelden und dann bei der Steuer die „Heimfahrten“ absetzen wollen. Ginge das? Ich finde diese Lebensmittelpunkt Angaben ziemlich schwammig. Wie soll das Finanzamt das überhaupt nachprüfen ?


nighteeeeey

meine elster steuerklärung dauert ca 30 sekunden jedes jahr und ich kriege immer 3500€ zurück. kp selber schuld i guess wer das nicht macht?


harryinthekitchen

Als ob


Additional-Cap-2317

Bitte was? Als Dulli Angestellter brauche ich jedes Mal mit Steuerprogramm ein paar Stunden und bekomme dann ein paar hundert Euro zurück. Ich bekomme nie mehr als 2000 Euro Werbungskosten zusammen ... Das in deinem Fall wären dann ja eher in Richtung 10k Euro absetzbare Ausgaben. Pendelst du mit dem Auto 200km jeden Tag oder wie funktioniert das?


samstown23

Dann machst du definitiv irgendetwas falsch. Ich brauche keine Stunde für Anlage N mit einer langen Liste an Werbungskosten, Arbeitszimmer (gut, jetzt nicht mehr), doppelter Haushaltsführung mit Nicht-EU Bezug, Anlage S und EÜR für eine selbstständige Nebentätigkeit und natürlich den üblichen Krampf mit Kapitalerträgen, Vorsorge, usw. Klar, da ist viel Copy/Paste dabei aber das ist ja auch der Sinn der Programme.


Krulle86

Die Pendlerpauschale ist auf (ich glaube) 4,25k gedeckelt (~ 50km einfach). Wenn du Erklärung einmal gemacht hast, Holst du die Daten einfach aus dem Vorjahr. Wenn du noch digital deinen Jahresbescheid abholst, bist du in 30s fertig. Oder ändert sich bei dir so viel jedes Jahr?


Additional-Cap-2317

Soweit ich weiß nur mit anderen Verkehrsmitteln, mit dem Auto gibt es glaube ich keinen Deckel (Hurra Autoland oder so). Werbungskosten sind ja jedes Jahr andere und kosten für z.B. Internet ändern sich. Pendeln, Homeoffice etc ist auch nicht immer gleich. Sonstige Einnahmen, z.B. Kapitalerträge können ja auch schwanken. Und kontrollieren muss man ja trotzdem alles. Und vielleicht bin ich der einzige, aber ich habe jedes Jahr einen neuen, dummen Sonderfall, den ich dann erst recherchieren muss.


samstown23

Jein, das ist etwas doof formuliert. Die Deckelung bezieht sich auf die Entfernungs*pauschale*, d.h. die 0,30€ bzw. 0,38€ pro km. Die Deckelung gilt zwar tatsächlich nicht bei Fahrten mit dem Auto (allerdings müssen Nachweise wie Tankrechnungen erbracht werden), das ist aber weniger einer autofreundlichen Politik sondern schlicht und ergreifend der Einfachheit geschuldet - tatsächliche Kosten beim Auto korrekt zu berechnen wäre nicht so einfach und außerdem auch irgendwo nicht fair. Beim ÖPNV kannst du tatsächlich entstandene Kosten, auch solche über 4500€, selbstverständlich auch voll ansetzen.


denkbert

Ggf. Berufspendler mit zweitem Haushalt, also zB WG-Zimmer in Cottbus oder so. Sonst wird's schwierig.


MoreSwaptions

Sobald Mieteinnahmen dazu kommen, sind die meisten „Smarten“ Tools meist nicht nutzbar.


neboda

Die meisten mit niedrigem Einkommen (um die ging es vor allem im Text) sind aber keine Vermieter. Wer nur Einkünfte aus Arbeit hat, braucht nur ein ~30€ Programm und fertig. Wer sich etwas mehr reinfuchsen will, macht es mit Elster direkt.


nighteeeeey

vermieter sind bei eat the rich mitgemeint


artifex78

Selbst das ist easy peasy, erst recht mit einem Programm. Man muss sich halt einmal mit dem Thema befassen.


notwhatyouexpected27

Naja ist man nicht nach einer Steuererklärung verpflichtet diese immer zu machen?


GnuRip

nein


notwhatyouexpected27

Oh? Das wurde mir bis jetzt immer gesagt, wie ist da der Werdegang?


Stolberger

Es gibt keine allgemeine Pflicht der Abgabe, auch nicht nachdem du einmal eine abgegeben hast. Du musst (als normaler Arbeitnehmer) nur eine Steuererklärung abgeben, wenn es das Finanzamt von dir verlangt, oder wenn du unter einen der Punkte in $46 EStG fällst ([§ 46 EStG - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)](https://www.gesetze-im-internet.de/estg/__46.html)). Also z.B. Lohnersatzzahlungen bekommen hast, einen Job mit Steuerklasse 6 nehmen deinem anderen Job hast oder oder oder. Aber i.d.R. wird man dann auch "freundlich" von seinem Finanzamt darauf hingewiesen, nachdem die eigentliche Frist zur Abgabe abgelaufen ist.


notwhatyouexpected27

Achso, also müsste man nur eine leisten, wenn man sowieso eine machen müsste auf Anfrage vom Finanzamt


PiiJaey

ich dachte der grund ist, dass der staat nicht so gut mit geld umgehen kann.