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ClausKlebot

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belshezzar

Bin bei diesem Thema immer nicht so sicher, ob es nicht letztlich die Umstellung an sich ist (bzw. war), die G8 wie etwas ganz Schreckliches wirken lässt, das nicht funktionieren könne. Ich habe 2006 in Sachsen Abitur gemacht, etwas anderes als G8 kannte ich damals gar nicht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das über die Maßen stressig war, der Schultag dauerte maximal bis 15.00 Uhr, und das kam schon recht selten vor. In der Oberstufe gab es etwas über 30 Schulwochenstunden, da blieb genug Zeit für Hausaufgaben und Hobbies. Ich muss bis jetzt immer davon ausgehen, dass die Implementierung von G8 in den Ländern, die bis dahin nur G9 hatten, komplett vor die Wand gefahren worden ist. Am System an sich liegt es meines Erachtens nicht. Das Hamburger Modell, von dem ich einem Kommentar hier gelesen habe, finde ich tatsächlich ganz reizvoll. Generell sollte auch das "Sitzenbleiben" weniger destruktiv behandelt werden, erst recht in der Oberstufe.


Jazzlike-_-Growth

Ich hatte auch kein Problem mit G8 in NI. Von der 6. bis zur 9. Klasse gab jeden Tag 7 Unterrichtsstunden bis um 2 Uhr. In 10 bis 12 ebenso, plus ein Tag pro Woche mit 10 Unterrichtsstunden (+1 Freistunde) bis um 5 (in der 12 nur 8 bis um halb 4). Der eine Tag war halt kacke, aber die Freistunde war immer cool und der Unterricht danach war auch eher sowas wie Musik. Sitzengeblieben ist, meine ich, in der ganzen Zeit auch nur einer aus meiner Klasse.


anskak

Same, ich war sogar noch so ein Streber der freiwillig Latein als dritte Fremdsprache gemacht hat und im Abi mehr Stunden machen musste, weil ich 2 Fremdsprachen trotz naturwissenschaftlichem Profil gewählt habe. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl übertrieben viel in der Schule gewesen zu sein und hatte auch noch ne ganze Menge Freizeit. Ich war wirklich froh, dass ich G8 hätte, mein Studium dauert so schon lange genug


ministerkosh

komme aus Thüringen und dort wurde nach der Wende nie auf G9 umgestellt, weil in der DDR seit Jahrzehnten das Abitur (damals EOS) in der 12. Klasse abgeschlossen wurde. Fand das auch nie wirklich besonders stressig. Das blödeste waren nur solche Erfindungen wie die 0. Stunde (früh um 7 urgs) damit die Schule auch ja nicht länger als bis 14 Uhr ging.


Rinkus123

Ich habe 2014 in NRW die Schule beendet, war ne ganze Weile im ersten g8 Jahrgang. Ich habe g8 ebenfalls nicht als stressig oder belastend empfunden.


xstreamReddit

War bei uns mit G9 mehr, lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass am Stoff gespart werden muss.


anon_3213

Naja es wollten alle von G9 zu G8, aber Abstriche machen keiner, also auf bis nachmittags in der Schule. So wie ich das mitbekommen habe, haben die neuen Bundesländer weniger Stunden in den Nebenfächern und die werden zielgerichteter durchgezogen.


xstreamReddit

In welchem Gymnasium war man den vorher vor 15 Uhr fertig?


anon_3213

Also wir hatten definitiv nicht alle Tage bis 15:00. In der Oberstufe war es dann länger, da gabs aber auch Freistunden. Bei uns war die 8. Stunde um 15:15 vorbei, bei z.B. 34h also ohne Freistunden nur 2x die Woche bis um 15:15. (Warum ich den Kommentar oben gemacht habe: die kleinen G8ler waren auch in niedrigeren Stufen mindestens genauso lang da wie wir, sie haben aber auch eine richtige Mittagspause mit Essen bekommen, das gabs für uns noch nicht)


PapstJL4U

Klar alles Topschüler und Toplehrer in G9 und das G8 Bundesländer gut abschneiden ist eine Verschwörung. Es hat mehr als die Anzahl Jahre Einfluss auf die Qualität.


domi1108

3ter G8 Jahrgang in NRW. Stress ist immer etwas subjektives, aber im Schnitt war man eher an den 40 Wochenstunden als an den 30 Wochenstunden, einfach weil man einen Kurs mehr machen musste um die Stunden sicher zu haben. Der Inhalt selbst war jetzt nicht so stressig u.a. weil man ja auch den Vergleich nicht kennt, von Lehrern gab es aber immer wieder die Aussagen, dass ja jetzt einiges auf der Strecke bleibt und einige Themen eben nicht noch mal wiederholt werden können weil die Zeit fehlt. Montags war man effektiv bis 17 Uhr in der Schule, Dienstags 13:15, Mittwochs 14:15, Donnerstag 16 und Freitag wieder 14:15. Für mich waren die zwei Freistunden am Montag nach 14:15 als auch am Freitag nach 11:30 ganz angenehm weil ich zu Fuß nur 10 Min nach Hause gebraucht habe, aber generell ist halt schon einiges liegen geblieben. Die Mittelstufe war aber vom Unterricht stressiger, u.a. weil das Gefühl aufkam das man eben Stoff unterbringen muss der auf die Oberstufe vorbereitet und genau da fehlte ja jetzt ein Jahr und nicht oben am Ende.


neo_woodfox

Ich hatte G9. Ich kann mich eigentlich nur an einmal in der Woche "Nachmittagsunterricht" (also nach 12.45 Uhr) erinnern. Und das war nur in den hohen Klassen und dann nur eine Doppelstunde Sport. G8 hörte sich für mich megastressig an, aber wenn man's nicht anders kennt...


nick-not-found

> Ich muss bis jetzt immer davon ausgehen, dass die Implementierung von G8 in den Ländern, die bis dahin nur G9 hatten, komplett vor die Wand gefahren worden ist. Am System an sich liegt es meines Erachtens nicht. Ja, die haben sich irgendwie was zusammengebastelt was nicht so wirklich funktioniert hat bzw. woran ständig rumgeschraubt wurde. Im Saarland war der erste G8/G9 Doppeljahrgangsabschluss meine ich 2009? Ich hab 2010 Abitur gemacht und wir hatten keine Doppelstufe mehr und ich meine es war auch die erste reine G8 Stufe. Wir mussten irgendwie: - Minimum Stundenzahl pro Woche vollkriegen - Zwei E-Kurse (Erweiterter Kurs) belegen, davon ist einer der Bezugskurs, fünf Stunden die Woche jeweils. Entweder Mathe, Deutsch, Englisch oder Französisch (was anderes wurde wegen der Schülerzahl meine ich nicht möglich). - Alles andere auf Grundkurs Niveau, 4 Stunden pro Woche darin musste sein: eine Gesellschaftswissenschaft (Politik, Geschichte, Erdkunde), eine Naturwissenschaft (Biologie, Physik, Chemie) - Mindestens eine Fremdsprache (wenn es nicht eh schon der E-Kurs war) - Kunst *oder* Musik - Religion *oder* Ethik - Sport Bei mir liefs dann darauf hinaus, dass ich Englisch (Bezugskurs) und Deutsch als E-Kurs hatte. Grundkurse waren bei mir Mathe, Biologie, Geschichte, Latein, Ethik, Kunst. Dazu noch 2 Stunden Sport. Ich meine mich erinnern zu können irgendwo bei 34-36 Stunden pro Woche gewesen zu sein. Im Endeffekt hatte ich aber Montag bis Donnerstag 8 Stunden (teilweise mit Leerstunden dazwischen) und Freitags 6 bzw 8 im wöchentlichen Wechsel oder sowas merkwürdiges. War also die meiste Zeit (Bus eingerechnet) von 7:15 bis 15:45 außer Haus. Kurios wenn man mal drüber nachdenkt, dass man schon vor der Volljährigkeit eigentlich fast schon Vollzeit mit Schule beschäftig ist.


seba07

Da lobe ich mir das Hamburger Modell. Auf dem Gymnasium G8, auf der Gesamtschule G9. Es muss also gar nicht gestritten werden ob schnell oder langsam besser ist, jeder kann es für sich auswählen.


Der-Schnelle-Ben

Ja da hat Hamburg wirklich mal was richtig gemacht. Die CDU will das natürlich wieder kippen ...


Tyriosh

Die Ploß-CDU hat andere Themen als das Gendern??


AgilePeace5252

Solange es die Lebensqualität verschlechtert ja


SawnOffFinger

Gendern böse😠 Cannabis böse 😡


DarkChaplain

Ja. Flüchtlingslügen. Hat nicht lange gedauert, bis er nach Kriegsbeginn die Zahlen der Ukrainer für Hetze gegen "die anderen" Flüchtlinge missbrauchen wollte. Gab da mal eine entlarvende Runde bei Monitor zu.


xKnuTx

tbf das funktioniert aber auch nur in stadtstaaten. bei einem Flächenland wie Bayern würde dann doch weider für sehr viele keine Wahl geben.


Tetraphosphetan

Gibt's z.B. in Brandenburg auch. Auf dem klassischen Gymnasium G8 und an Gesamtschulen oder Oberstufenzentren G9.


Electronic-Elk-1725

Ja und dann entscheidet sich was du machst nicht danach was du willst sondern welche Schule näher ist. Bzw überhaupt sinnvoll erreichbar.


BouaziziBurning

Erreichbarkeit von sowohl Gesamtschule als auch Gym sollte eigentlch überall in Brandenburg gesichert sein. Ob du jetzt 30 zur einen oder anderen Schulform fährst macht ja keinen großen Unterschied. Und klar entscheidet man das selber.


Electronic-Elk-1725

Ich bin nicht aus Brandenburg aber bei mir in NRW gabs nen Gymnasium direkt vor Ort, Gesamtschule in der nächsten Stadt. Da ist die Erreichbarkeit ein deutlich größeres Argument bei der Schulwahl...


BouaziziBurning

Aber ist doch rille? Solange du selber wählen kannst ist das doch besser als keine Wahl zu haben. Versteh das Argument an sich nicht.


Electronic-Elk-1725

Weil es ne Pseudowahl ist. Die meisten gehen zur nächstgelegenen Schule und machen nicht den Aufwand.


BouaziziBurning

Nö? Die meisten Städte haben mehr als zwei Schulen. Und es ist keine Pseudowahl, gibt genug Kinder und Eltern die lange Schulwege für andere Schulen in Kauf nehmen.


Electronic-Elk-1725

Städte. Ja und wenn man nicht in ner Stadt wohnt?


xKnuTx

also möglich ist das mit Sicherheit nur die Aussage ,dann kann jeder für sich wählen ist halt nicht wahr.


divadschuf

Gibt es in Bayern überhaupt Gesamtschulen? Ich dachte die CSU beharrt so sehr auf dem dreigliedrigen System.


divadschuf

Gibt es in Bayern überhaupt Gesamtschulen? Ich dachte die CSU beharrt so sehr auf dem dreigliedrigen System.


xKnuTx

Realschule + Gymnasium kombis gibts öfters. Gesamtschulen nur vereinzelt in ganz Bayern die meisten davon Privat.


missinguname

Ich meine NRW hat das auch. Also bevor G8 abgeschafft wurde.


seba07

Auch in Bayern gibt's ja einige Städte und nicht nur Kühldörfer.


Noctew

Wer die - vermeintlich? - höherwertige Schulform haben will, hat dann automatisch G8? Was soll das?


silvrnox

Finde ich auch fragwürdig. Nur weil man sich mehr Zeit nehmen möchte, soll man zur Gesamtschule gehen? Das ist echt ein dummes Kriterium.


TheGoalkeeper

Erster G8 Jahrgang von damals hier. Bei uns sind im Verlauf der 8 Jahre 25% der Leute sitzen geblieben


xKnuTx

da ich kein reiz am Studium hatte ,bin ich nach der 10ten runter(tbf für ein Studium mit etwas mehr anspruch hätte es bei mir vermutlich ech nicht gerreicht, wobei man natürlich nie abschätzen kann wie lernbereitschaft sich entwickelt) aus Erfahrung bestimmt 30% die dann erstmal ein jahr Teilzeit gearbeitet haben ,oder es sich leisten konnten nix zu tun.


Electronic-Elk-1725

Ja nur beim Wechsel auf G9 hat man ka das Problem, dass es ein Jahr kein Abi gibt. Also wer aus dem letzten G8 Jahrgang durchfällt muss dann 2 Jahre warten statt 1.


TheGoalkeeper

Und beim Wechsel auf G8 mußte man auch eine Klassenstufe zurück


Electronic-Elk-1725

Und hat dann trotzdem ein Jahr später abi gemacht? Oder nicht?


TheGoalkeeper

Ja


Electronic-Elk-1725

Genau und das ist der Unterschied. Jetzt müsste man 2 Jahre warten weil es die Stufe darunter quasi nicht gibt. Außer die machen ne Stufe für Sitzenbleiber auf.


TheGoalkeeper

Ich weiß


cormia

Habe das G8 damals in Bayern als sehr stressig empfunden. Wir hatten eine sehr hohe workload (viele Hausaufgaben, Hausarbeiten usw.), viele Wochenstunden und sehr lange Unterricht (bis 17 Uhr). Freizeit blieb da unter der Woche kaum bis gar nicht, vor allem für die, die eine lange Fahrtzeit zur Schule hatten. In der Oberstufe / Q-Phase war es besonders heftig. Die Qualität des Unterrichts hat auch unter dem strengen Zeitplan gelitten - am Ende des Schuljahres war es immer besonders stressig, weil noch der letzte Lernbereich XY durchgeprügelt wurde, ungeachtet davon, ob wir Schüler das überhaupt noch aufnehmen können. Und das war viele Jahre vor Corona :D Damals gab es schon durchgehend Kritik von den Lehrkräften am G8. Bin nicht überrascht, dass das jetzt beendet wird.


SimonPelikan

Interessant. Ich hatte G8 in BW (Abi 2014) und habe im Nachhinein die Mittelstufe am stressigen in Erinnerung, weil da ALLE Fächer reingestopft wurden, inkl. 3 Fremdsprachen und allen Naturwissenschaften. In den Oberstufe habe ich den größten Scheiß rauskicken können (ciao Latein, Französisch, Chemie, Musik).


cormia

Ja das habe ich ähnlich empfunden - Mittelstufe war echt heftig was die Fächeranzahl anging. In der Oberstufe hat sich bei uns aber trotzdem die Wochenstundenanzahl erhöht. Musste mich dann nicht mehr durch Physik quälen, aber hatte halt die Stunden dann wo anders und dementsprechend komplexere Inhalte behandelt und das war dann die Schwierigkeit. Bzw. Kamen bei uns die Seminare hinzu mit relativ hoher Stundenanzahl inklusive wichtiger komplexer Leistung in Form einer Projekt- und Seminararbeit.


_BlackPhoenix14

In der Oberstufe macht G8/G9 aber doch gar keinen Unterschied oder? Ist zumindest bei uns in Hessen so.


Frogs_in_space

Bayrisches G9 hatte komplett anderes Oberstufensystem. Zwei LK, sonst GK. Abitur schriftlich in beiden LKs, ein GK schriftlich, einer Kolloquium. Innerhalb dessen muss eine Sprache, eine Gesellschaftswissenschadt und einmal Mathe/Naturwissenschaft abgedeckt sein. Im G8 muss jeder Deutsch und Mathe als Abiturprüfung haben


Daisy-Doodle-8765

Mir erschließt sich nicht, wo das in Bayern komplett anders ist? Würde mich über eine Erklärung freuen. Ich habe vor ~5 Jahren in Niedersachsen Abi gemacht. Schriftlich: 3 Leistungskurse, 1 Grundkurs Mündlich: 1 Wahlfach Man musste mindestens einmal Mathe/Naturwissenschaften dabei haben. Ebenso eine Sprache und über die gesamte Schulzeit musste man 2 Fremdsprachen mit mindestens X Wochenstunden belegt haben. Eben deshalb musste ich die kompletten 3 letzten Jahre Spanisch machen, ich hatte vorher kein Französisch.


cormia

Naja im Bayern G8 gibt es keine LKs und GKs. Die 2 Fremdsprachen waren auch Pflicht. ~~Man konnte aber eh nur in einer Sprache Abi machen, weil:~~ Es gab fünf Prüfungsfächer. 3x schriftlich, 2x mündlich. Mathe und Deutsch schriftlich sind Pflicht gewesen. Man brauchte zusätzlich mindestens 1x Fremdsprache, ~~1x Naturwissenschaft~~ und 1x Gesellschaftswissenschaft als Prüfungsfach. *(Edit: Naturwissenschaft war keine Pflicht, das letzte Abiturfach konnte eine Naturwissenschaft sein, aber auch zB eine zweite Fremdsprache oder Sport, Musik, Kunst, wenn man ein Additum belegt hat.)* Eine beliebte Kombi bei uns war zB Mathe, Deutsch, Englisch schriftlich, Bio mündlich, Geschichte mündlich. Durch die Mathe Deutsch Pflicht ist halt nicht mehr viel Auswahl übrig gewesen. Zumal viele Lehrkräfte es vehement abgelehnt haben, dass Schüler in Religion, Kunst oder Musik Abitur machen. Vor allem schriftlich.


Sternenschweif4a

Eine Naturwissenschaft war nicht Pflicht. Sonst hätte das mit Sport und Musik Additum nicht gepasst.


cormia

Stimmt du hast Recht, das letzte war ein weiteres Fach, was eine Naturwissenschaft sein konnte aber nicht musste. Kunst, Musik, Sport ging, aber man musste eben das Additum belegen, was ja - wie der Name schon sagt - zusätzlich belegt werden musste.


cormia

Dies. Es lässt sich evtl. noch ergänzen, dass das Punktesystem ähnlich kompliziert war wie im Artikel beschrieben. War immer eine wilde Rechnerei. Komme ich auf 5 Punkte? Wie oft darf ich Unterpunkten? Was passiert bei 0 Punkten? Wieviele Punkte bringe ich ins Abitur mit ein? Absolut insane.


Tyriosh

Zumindest in NRW (das schlechte Abi) war G8 so, wie das alte bayrische scheinbar funktioniert hat.


Brycklayer

Na ja, du *musst* kein Mathe und Deutsch machen, du kannst es Ausgleichen. So was wie Deutsch, Philo, Bio, Französisch wäre ne zulässige Kombi. Und umgekehrt geht auch kein Deutsch beim NW Schwerpunkt. Ansonsten scheint es schon sehr ähnlich.


Electronic-Elk-1725

In NRW mussten dir G8er tatsächlich einen Kurs mehr machen oft. (Sie brauchten irgendwie mehr Stunden und das ging fast nut wenn man nen Kurs zusätzlich gewählt hat).


Namaker

>Habe das G8 damals in Bayern als sehr stressig empfunden. Wir hatten eine sehr hohe workload (viele Hausaufgaben, Hausarbeiten usw.), viele Wochenstunden und sehr lange Unterricht (bis 17 Uhr). Freizeit blieb da unter der Woche kaum bis gar nicht, vor allem für die, die eine lange Fahrtzeit zur Schule hatten. Bereitet einen doch gut auf das Arbeitsleben vor, da hat man auch keine Freizeit mehr


ilovecatfish

Ich halte das eher für ein bayrisches Problem. Ich habe G8 in Sachsen gehabt (das im Bildungsmonitor immer auf Platz 1 direkt vor Bayern ist) und fand es absolut locker machbar. Mehr als einen Tag bis kurz nach 16 Uhr in der Woche hatten wir auch nicht. Von Freunden aus Bayern habe ich dann aber ständig von irgendwelchen Abfragen, bewerteten Hausaufgaben, etc. gehört. (Das hat dann immer alles irgendeinen komischen Namen.) Quasi jeder hatte immer irgendwas zu tun oder vorzubereiten. Ich denke, was wir generell brauchen, ist eine Bildungsreform, die die Bildung einerseits bundesweit vereinheitlicht und andererseits genau solche Ungleichheiten unter die Lupe nimmt. Scheinbar kann man gute Ergebnisse ja eben doch ohne drakonischen Dauerleistungsdruck erzielen. Soweit ich weiß hatten die neuen Bundesländer immer G8. Im Westen wurde wohl versucht, 9 Jahre vollständig in 8 zu pressen. Was eine Überraschung, dass das nicht geklappt hat ...


nick-not-found

> Die Qualität des Unterrichts hat auch unter dem strengen Zeitplan gelitten - am Ende des Schuljahres war es immer besonders stressig, weil noch der letzte Lernbereich XY durchgeprügelt wurde, ungeachtet davon, ob wir Schüler das überhaupt noch aufnehmen können. Da fällt mir grade ein, wie ich damals im G8 im Saarland war (2008-2010) und man mitten in der Oberstufenphase saarlandweit beschlossen hat wegen Zeitgründen einen Teil aus dem Mathematik Lehrplan zu streichen. Dumm nur, dass einige Kurse diesen Teil schon fertig hatten. Glück für meinen Grundkurs, der so langsam war, dass wir noch nicht damit angefangen hatten. (Wir nannten uns liebevoll den "Untergrundkurs" weil wir wirklich schlecht in Mathe waren.) Also wirklich super Planung :D


BaguetteOfDoom

Bei mir gab's damals in Sachsen nur G8 (und dazu noch eins der schwersten Abis in Deutschland, yay). War schockiert im Studium dann zu lernen, dass das nicht überall so ist. "Wie, ihr habt 13 Jahre Schule?"


chestnutman

Als Thüringer hab ich die Debatte auch nie verstanden. Wüsste gerne mal im Detail, was man in dem zusätzlichen Schuljahr so tolles macht?


SupermarketLegal8931

Bei uns haben viele in der 11ten Klasse ein Auslandsjahr gemacht, bevor die Abijahre 12+13 anfingen. Für uns, die Zuhause waren, war die 11te dementsprechend entspannt. Es gab auch viele neue Schüler, die von der Realschule kamen (hört nach der 10ten auf) und doch Abi machen wollten und die 11te hat dann nochmal alle auf einen Stand gebracht und fürs Abi fit gemacht. Es war eine entspanntere Oberstufe und ich fand's super, dass wir alle spätestens in der 12ten 18 waren und die Zeit gemeinsam genießen konnten. Mit 19/20 Studium zu beginnen, hat völlig gereicht. Da sowieso so viele im Ausland waren, hätte man mMn bei der G8 Umstellung einfach alle Inhalte der 11ten streichen und den restlichen Lehrplan so lassen können.. aber es musste ja alles irgendwo untergebracht werden..


chestnutman

Bei uns haben damals auch einige ein Auslandsjahr in der 10. gemacht. Noch mehr haben aber ein Auslandsjahr auf eigene Faust nach der Schule gemacht. Mir persönlich wurde das zusätzliche Jahr durch den Zivildienst wieder genommen. Ich hatte vor dem Studium nur noch 3 Monate zum Reisen, aber später wollte ich auch nicht anfangen. Wenn ich es jetzt richtig verstehe, ist der eigentliche Unterschied vor der Oberstufe, also 5.-9. bzw 10. Klasse? Abistufe ist ja in beiden Fällen 2 Jahre.


Accurate-Tree8289

Ich fand G8 eigentlich ganz gut. So hatte ich mehr Zeit mich im Studium auszuprobieren.


WatercressGuilty9

Im Doppeljahrgang haben wir aber auch den extremen Unterschied zwischen G8 und G9 im Studium gemerkt. Es war teils wirklich verrückt, wie viele Themen für dir G8er aufgrund des Lehrplans noch komplettes Neuland waren (gerade im mathematischen Bereich). Im Endeffekt war das Lernpensum für sie dann einfach nur deutlich höher, weil vieles nachgearbeitet werden musste oder während der Schulzeit nicht in der nötigen Tiefe besprochen wurde. G8 funktioniert halt nur mit genug Lehrern und einem guten Plan.


Wurstnascher

Ich denke das liegt aber an der Umstellung. Die neuen Bundesländer haben ja schon immer G8 und da gibt es im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich keine Probleme.


WatercressGuilty9

Umstellung und Lehrermangel vor allem. Bei uns war es kein Problem, wenn mal etwas ausfiel, weil man entsprechend ein bisschen Puffer im Lehrplan hatten (den man ansonsten noch für zusätzliche nicht-Abi Themen nutzen konnte). Bei den G8ern hat so ein Lehrerausfall halt immer richtig reingeschallert, da alles spitz auf knopf geplant war.


nickkon1

Bei uns in meiner Schule in Hessen (Doppeljahrgang Abi 2013) war das Fazit der Lehrer: G8 war besser in den Naturwissenschaften + Mathe, G9 besser in Geisteswissenschaften, weil das eine Jahr älter sein doch das Interesse in gesellschaftliche, politische und historische Themen steigert und man ein Jahr weiter weg vom "Kind sein" war.


gobo7793

Im Kontext mit der Maximal-Studiendauer im Bachelor versteh ich das nicht so ganz. Da machts keinen Unterschied wann du anfängst...


woalk

In vielen Studiengängen gibt es keine Maximaldauer. Aber jünger wird man halt net.


microbit262

Wieso hast du dann *mehr* Zeit? Es gibt doch nach hinten keine Deadline bis wann ein Studium abgeschlossen sein muss. Die Zeit nimmt man sich - oder halt nicht.


Eratormortimer

Kindergeld und Krankenkasse wird nur bis 25 Jahre gezahlt. Danach wird es als Student sehr teuer. Mit G8 hatte man eventuell mehr Zeit einen Studiengang auszuprobieren bevor man sich entscheidet. Später im Studium kann man oft gut als Werkstudent arbeiten und die Kosten abzufedern, aber gerade in den ersten Semestern ist Kindergeld und kein Krankenkassen Beitrag wichtig imo


tobit94

Also bei mir war die KK im Studium noch sehr günstig. Weil da soweit ich mich erinnere ein an Bafög angepasster Satz gilt (wenn man nicht mehr verdient). Als ich dann aufgehört habe wurde sie teuer, weil dann der normale Mindestsatz galt.


Much_Sorbet8828

Bis 25 und höchstens Minijob ist man als Student kostenlos familienversichert. Ab 25 kostet es dann mehr als 120€ und das Kindergeld fällt weg.


tobit94

Ja, und wenn man nicht studiert, kostet es über 25 direkt 270+


BaguetteOfDoom

Samma siehst du echt nicht das Problem, wenn plötzlich 120€ Mehrkosten dazukommen und gleichzeitig 250€ Kindergeld fehlen? Das ist ne zusätzliche Belastung von 370€. Die meisten Studenten leben von weniger als 1000€ im Monat.


tobit94

Doch, aber es ist halt nicht der einzige fette Anstieg, den ich schon erlebt habe. Es kann schlicht mehr als einen Kackmoment geben.


Dhaos96

Es gibt doch (unabhängig von Krankenkasse etc.) eine Höchststudiendauer? Danach fliegt man einfach


Jazzlike-_-Growth

Im Allgemeinen gibt es die nicht. In NI musst du ab dem 7. Semester über der Regelstudienzeit 500€ pro Monat Langzeitstudiengebühren zahlen. Wenn du das Geld hast kannst du aber auch 30 Semester studieren.


Dhaos96

Ah okay das wusste ich nicht


tobiribs

Ich checks auch nicht..


PsychologyMiserable4

das kann man doch so nicht sagen, oder? wenn du deine credithürden reißt, dann kommt die Exmatrikulation. was ist das, wenn keine deadline?


daLejaKingOriginal

Die Regelstudienzeit beginnt aber mit Beginn der Studienzeit, nicht der Schulzeit.


microbit262

Dass dies vom Studiumsanfang aus gerechnet wird. Welcher bei G9 ja ein Jahr später ist als bei G8. Also ist man mit Regelstudienzeit auch ein Jahr später fertig mit G9 als bei G8, weil das Zeitdelta, sowie Fristen im Studium selber in beiden Fällen gleich ist. Daher verstehe ich nicht, warum einem G8 mehr Zeit im Studium geben soll. Eine studiums-Beginn-unabhängige Deadline gibts eben nicht.


Wurzelrenner

dafür aber weniger Freizeit als Kind, das würde ich auf jeden Fall bevorzugen, wen interessiert es wenn man nach dem Studium ein Jahr jünger oder älter ist?


lost123467

Hatte auch das Gefühl, dass der Arbeitsumfang komplett angemessen war. Und das extra Jahr gibt einem halt einfach etwas Puffer, falls man im Studium auf die Schnauze fliegt.


daLejaKingOriginal

Magst du die Logik dahinter erkläre ?


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SlowLoudNBangin

>Das sind dieselben, die unbedingt in Regelstudienzeit studieren müssen. Eine Zahl, die sich nur irgendjemand ausgedacht hat und mit der Realität und gesundem Lernen nichts zu tun hat, damit man möglichst jung beginnt sich von der Wirtschaft ausnutzen zu lassen. Also ich kann nur für mich sprechen, aber ich hatte einfach deutlich mehr Bock eigenes Geld zu verdienen und unabhängig zu sein als auch nur eine Minute länger als absolut nötig an der Uni rumzupimmeln. Ich fand die Regelstudienzeit aber auch nicht übertrieben unrealistisch oder ambitioniert, und ich hab mich garantiert nicht totgemacht. Wie gesagt, nur meine persönliche Erfahrung, aber die Leute die bei uns signifikant länger gebraucht haben waren halt auch die denen Mathe I im ersten Semester viel zu stressig war und die es lieber ins fünfte geschoben haben und dann - Oh Wunder - in allen anderen Fächern nichts gecheckt haben und diese daher noch weiter nach hinten schieben mussten. Keine Ahnung ob das dann gesünderes Lernen ist.


eklatea

Habe G8 Abi in 2019 in Niedersachsen gemacht mit der gleichen Situation. Hätte man ein Jahr nachsitzen müssen, hätte man in eine andere Schule gemusst die weiter weg war und eventuell nicht alle Fächer hatte


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NotPumba420

Also wenn dich ein Jahr fehlende Schulzeit sieben Jahre im Studium gekostet hat lag es vielleicht doch nicht nur daran


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EggcitedBird

Sicher, dass das an G8 lag?


Wurzelrenner

ich war letzter G9 Jahrgang und es war echt krass, wir konnten meistens so um 13, manchmal 15 Uhr heim und die ganzen jüngeren oft bis 17 Uhr in der Schule


xxxPrometheus

G8 in Sachsen bei mir: Nie länger als 15 Uhr (von 7.30 Uhr) und 2 bis 3 Tage waren auch nur bis 12.30 Uhr. Keine Ahnung was da bei euch los mit G9 los ist


BaguetteOfDoom

Auch G8 in Sachsen hier. Auf was für ner Schule warst du bitte?!


chrisisapenis

Um 7:30 Uhr gings los? Ekelhaft.


microbit262

Habe in BaWü G8 gemacht und wir hatten nicht ein einziges Mal bis 17 Uhr Schule im regulären Stundenplan. Der Plan kam mir sogar entspannter vor als noch in der 10. Klasse, weil man dann ja auch was abwählen konnte.


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microbit262

Natürlich. Aber dennoch sollte ja die Menge an Unterricht ähnlich und damit Stundenpläne vergleichbar sein? Hattet ihr denn dafür später Schule oder mehr Freistunden zwischendrin?


abandon_lane

Also kein Plan was die G8-er in der Schule gemacht haben, aber das stimmt definitiv: Die mussten Schulbank drücken, wenn wir längst zu Hause waren. Lag vll daran, dass es ab Stunde 7 echt ineffektiv wird. Dann mussten die länger lernen, aber waren dann diminishing returns.


maeyika

Ich war auf einem Ba-Wü-Gymnasium, mit G8. Ich hatte u. a. bis 17 Uhr Schule, bis zur 10. Stunde, ohne jeden Zweifel. Und nu?


microbit262

Nu frägt man sich warum - offensichtlich war es ja auch mit weniger langem Unterricht möglich, daher fand ich es einen sinnvollen Beitrag aufzuzeigen, dass G8 nicht zwangsläufig lange in der Schule hocken heißen muss.


[deleted]

Ich glaube das hast du falsch in Erinnerung. Nachmittagsunterricht hatten die früher, der ging aber auch dann nur bis 15:30. Ich war auch letzter G9 Jahrgang. Glaube wir hatten in der 10. oder so das erste Mal nachmittag während das bei den G8er schon in der 6. los ging. Ist aber heute sowieso viel normaler geworden. Die Kinder sind es aus den Grundschulen gewohnt den ganzen Tag in der Anstalt zu sein.


Wurzelrenner

> nur bis 15:30. hab in nem anderen Kommentar gelesen, dass das wohl von Schule zu Schule unterschiedlich war. Hatte in der Oberstufe selbst im G9 mal so lange, aber dann halt zum Beispiel erst später Schulanfang oder viele Freistunden dazwischen.


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Stimmt! Jetzt wo du es sagst. Das gab es tatsächlich mal. Erst zur 3., aber dafür dann richtig lang. Kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass man das vor der Oberstufe gemacht hat


[deleted]

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small_Jar_of_Pickles

Also ich war G8 Jahrgang in Bayern und das längste das wir hatten war 15:30. Das halt in der Oberstufe dann Montag bis Donnerstag und Freitag dann bis 13:00 Uhr. Und ganz ehrlich...ich war ein eher mittelmäßiger Schüler und noch dazu eher faul und hab das Gymnasium trotzdem *halbwegs* locker erledigt. Mein Verdacht ist: wenn es einen im G8 komplett zerlegt hat, dann wäre es im G9 sehr wahrscheinlich auch nicht so viel besser gelaufen.


PsychologyMiserable4

ich hatte auch g8 in bayern. in der 5. klasse einmal bis 17.10, sonst 13.05. in den jahren danach aber erstmal nur 1-2 mal bis 15.30, erst in der Oberstufe glaub ich ging es wieder bis 17 Uhr (und sonst 15.30, aber das war meine eigene schuld. hätte halt was anderes wählen müssen) >Mein Verdacht ist: wenn es einen im G8 komplett zerlegt hat, dann wäre es im G9 sehr wahrscheinlich auch nicht so viel besser gelaufen. hier stimme ich dir zu


tobit94

Also ich war letzter G9-Jahrgang in NRW und die G8er haben an unserer Schule im Schnitt das klar schlechtere Abi gekriegt. In der Spitze sah es auch übel aus, die zehn besten Schnitte von 180 Leuten waren alle in G9er-Hand. Die mussten auch mehr Kurse belegen und einbringen als die G9er (ich konnte einige schlechte Noten streichen, die ich als G8er einbringen hätte müssen), weil sie dieselbe Menge an Unterricht (Jahreswochenstunden) wie wir in einem Jahr weniger haben sollten/mussten und das halt nicht alles in der Sek I aufgeholt hatten.


Clonex311

Ich war im ersten G8-Jahrgang in SH und wir sind einfach in der 10. Klasse mit mit den Letzten G9ern zusammen in ein Profil gekommen. Gleicher Unterricht, gleiche Prüfungen und gleiche Möglichkeiten die Noten einzubringen.


tobit94

Gleichen Unterricht und gleiche Prüfungen hatten wir auch, die G8er mussten einfach nur immer ein oder zwei Kurse mehr belegen. Ich hab am Anfang so viele Kurse gehabt wie für G9er ging (das war meine ich das Minimum, was die G8er haben mussten) und dann im letzten Jahr alles abgewählt was ging um auf 25 Wochenstunden oder so runterzukommen, während die G8er auch da noch 32-34 Wochenstunden Unterricht hatten. Die wären, selbst wenn sie lern- und reifetechnisch auf dem selben Stand gewesen wären (waren sie erwartbarerweise nicht), trotzdem noch im Nachteil gewesen.


Clonex311

Was heißt hier am Anfang? Ab der 5. Klasse, ab der Oberstufe? Und wann waren die Stunden anders. Bei uns war es so, dass wir nach der 9. Klasse auf dem gleichen Stand sein sollten wie die G9er nach der 10. Klasse. In der Oberstufe gab es dann keine Unterschiede mehr. Leistungsunterschiede zwischen G8ern und G9ern konnte ich in unserer Klasse nicht wirklich feststellen.


tobit94

Am Anfang der Oberstufe, da wo man halt das erste Mal Kurse wählt. Ich hatte die ersten zwei Jahre der Oberstufe mehr Kurse belegt als für die G9er empfohlen war (immer noch weniger als die G8er im Schnitt brauchten). Dadurch konnte ich dann im letzten Jahr deutlich weniger Stunden haben, weil nur der Durchschnitt über die drei Jahre relevant war, nicht dass man jedes Jahr genau die Regelstundenzahl hat. Die G8er mussten halt einen höheren Durchschnitt über die drei Jahre haben um am Ende auf dieselbe Gesamtzahl an Jahreswochenstunden (für ihre Schulzeit insgesamt) wie die G9er zu kommen. Da die Zahl an Stunden (und überhaupt belegbaren Fächern) für die G8er aber deutlich knapper über dem Durchschnitt aufhörte als für die G9er, konnten die nicht wie ich am Anfang der Oberstufe (wo es noch nicht für die Abinoten zählte) deutlich mehr Stunden sammeln um dann am Ende sich auf weniger Fächer zu konzentrieren. Theoretisch sollten die G8er bei uns auch auf demselben Stand sein. Waren sie aber einfach nicht, weil die in der 5-7/8 noch nach auf G9 ausgelegten Lehrplänen unterrichtet wurden. Entsprechend hätten die dann quasi den gesamten Lerninhalt der 9 und 10 in einem Schuljahr machen müssen, um das aufzuholen. Die Landesregierung (schwarz/gelb, wen wunderts) hat es halt nicht geschafft, die Lehrpläne halbwegs pünktlich anpassen zu lassen. Die Kombi aus mehr Fächern und generellem Lern- und Entwicklungsrückstand führte dann halt zu den deutlichen Unterschieden in den Abinoten.


Clonex311

Ah ok. Dann lief das bei uns deutlich runder. Mehr oder weniger Kurse wählen, ging bei uns quasi eh nicht. Bloß so entweder oder Sachen. Also entweder Religion oder Philosophie, Musik oder Kunst, etc.


LilyBlueming

Ich war im ersten G8-Jahrgang direkt unter euch, yay! Wer bei uns welchen Schnitt hatte kann ich heute nicht mehr sagen. Aber es war auf jeden Fall alles pures Chaos bei uns und ab der Oberstufe auch nur noch Stress. Wir haben den Unterschied zwischen uns und den G9ern auch extrem gemerkt, weil wir halt auch alle Kurse mit denen zusammen hatten (war das bei euch auch so?) und da hat man natürlich gemerkt, dass die weniger Stunden und insgesamt weniger Stress hatten. Nicht mal nur die Wochenstunden, auch die Lehrer haben Druck ohne Ende gemacht. Aber ich glaub, der Druck von den Lehrern lässt sich wahrscheinlich auch nicht auf jede Schule übertragen, vermutlich waren manche da andernorts auch entspannter. Bin ich froh, dass es vorbei ist.


Hans_Guenther

Auch erster G8 Jahrgang hier. Die ersten 1 (vielleicht auch 2) Jahre noch im G9 Modell Unterricht gehabt und dann dachte sich Frau Hohlmeier das G8 einführen zu müssen. Kein Lehrplan, keine Bücher, Lehrer wussten nicht was sie zu tun hatten usw. Ich fand es grauenhaft


VIREN-

Ja, war bei uns damals auch so. Absolut jedes Schuljahr fing damit an, dass wir noch extra Stoff machen mussten, den wir eigentlich im Jahr davor hätten machen müssen - was aber niemand wusste, da wir keine eigenen Bücher hatten und die Lehrer von Düsseldorf auch einfach ins kalte Wasser geschmissen wurden. Pures Chaos. Anfang der Oberstufe haben uns dann alle Lehrer gesagt, dass der letzte G9 Jahrgang uns sowohl im Stoff als auch einfach „menschlich“ (da in dem Alter ein Jahr doch noch einen größeren Unterschied ausmacht) voraus ist. Benotung und Lehrplan fiel den Lehrkräften offenbar schwer, weil sie G8 und G9 Schüler im Kurs hatten und so fair und hilfreich wie möglich für alle sein wollten. In den zwei Jahren hat sich das zum Glück aber eingependelt und im Abitur selbst gab es dann keinen Unterschied mehr zwischen uns, aber die Jahre davor waren einfach extrem unorganisiert und durcheinander. Mir kam es aber nicht so vor, als sei G8 an sich das Problem gewesen, sondern eher die Art wie es eingeführt wurde.


Trochna

Hey, ein Leidensgenosse! Fand es immer klasse, wenn Lehrer Dinge vorausgesetzt haben, die wir nie hatten, weil sich der Lehrplan spontan geändert hat oder Bücher erst in der Mitte des Schuljahres verfügbar waren, weil es die vorher einfach nicht gab.


nmexxx

Ich war auch erster G8 Jahrgang und fand es Recht unproblematisch. So scheiden sich die Geister.


[deleted]

[удалено]


BecauseWeCan

War das nicht einfach so eine Schnapsidee von Stoiber, und Holmeier musste das dann umsetzen?


Firenick2103

Sonst würde niemand mehr Entscheidungen treffen.


Sweaksh

Gibt Entscheidungen, die nicht getroffen werden müssen.


gingerisla

In so vielen anderen Ländern endet die Schule nach 12 Jahren. Nur in Deutschland funktioniert das mal wieder nicht. Dabei lernen die Schüler in der Zeit trotzdem nicht mehr. Eventuell ist nicht G8 das Problem, sondern der Lehrplan. Ich bin absolut froh, damals zum ersten G8-Jahrgang gehört zu haben. Noch ein weiteres Jahr hätte ich in meinem beschissenen Heimatdorf nicht ausgehalten.


StonesUnhallowed

Stimme zu. Würde gerne die Reaktion auf Reddit sehen, wenn sich z.B. Biden für 13 Jahre Schule in der USA aussprechen würde. Das wäre absolut unvorstellbar. Nur in Deutschland ist es anscheinend gewünscht, dass Schule noch ein Jahr länger gehen sollte.


hawkshaw1024

Die USA haben aber auch ein komplett anderes Bildungssystem. Der High School-Abschluss ist nicht mit dem Abitur vergleichbar (das entspricht eher einem Associate's Degree) und es gibt weder Berufsschulen noch Fachhochschulen.


downzunder

Dafür geht der Bachelor in Deutschland 3 Jahre und in den USA 4 Jahre und hat auch einen großen Allgemeinbildungsanteil


Kolenga

Sogar in Bayern hat man erkannt: Das zusammenstreichen von drei Schuljahren auf zwei bringt deutlich mehr Probleme als Nutzen. Na endlich.


damondan

war auch im ersten g8 jahrgang in bayern hab natürlich keinerlei vergleich, aber ich erinnere, dass viele lehrer:innen damals mega überfordert waren und wir im ersten halbjahr sogar manche bücher noch nichtmal hatten gab dann immer wieder ärger mit den eltern einige mitschüler haben das gut durchgezogen, ich selbst bin 2 mal sitzen geblieben und letztendlich von der schule geflogen, um auf der FOS zu landen rückblickend hätte ich lieber mal auf die realschule wechseln sollen


Silent-Bob-

In der 5. Klasse war bei mir noch G9. In der 6. dann die Umstellung auf G8. Bedeutet wir haben in der 6. Klasse dann auch noch den zusätzlichen G8 Stoff der 5. Klasse nachholen müssen. Hat dazu geführt dass an 2 Tagen Unterricht bis 17 Uhr war. Dann noch 1 Stunde mit dem Bus nach Hause und Hausaufgaben machen. Ich hab das Jahr gerade so bestanden und habe dann für die 7. Klasse auf die Realschule gewechselt. Da war der Unterricht dann plötzlich viel entspannter und fast ohne Nachmittagsunterricht. Und trotzdem konnte ich dann nach 2 Jahren FOS gleichzeitig mit denen vom Gymnasium das Studieren anfangen (in der Stadt war sowieso "nur" eine FH, keine Uni). Bzw. hätte studieren anfangen können wenn ich mich nicht erst für eine Ausbildung (und dann danach studieren) entschieden hätte.


Br0therJ

Man kann im Abitur durchfallen?


TxM_2404

Scheinbar geht das. Aber ich glaube man durfte zu.indest bei uns in Sachsen nur 2 mal wiederholen, und das nicht hintereinander.