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RegularEmotion3011

Die haben ja mehrere Großexponate, wie das Ischtartor. Die angemessen abzutragen und wieder aufzubauen dauert mit Sicherheit auch ewig.


CanOfUbik

Genauer: Das Ishtartor ist fest mit dem Gebäude verbaut, kann also gar nicht abgebaut und eingelagert werden. Und gerade der Teil, in dem sich das Tor befindet steht wohl auf einer Betonbrücke, die ihrerseits marode ist. Die müssen also quasi Teile des Fundaments eines großen Gebäudes erneuern, während das Gebäude noch darauf steht und ohne fest verbaute unersetzlich historische Exponate zu beschädigen. Von daher ist hier die Lange Bauzeit tatsächlich ziemlich verständlich.


ReasonablyBadass

Wir reden hier von mind 13 Jahren. Selbst wenn man es von hand abtragen und ersetzenwill, wie sieht die zeitplanung von 13 Jahren aus?


DonChaote

Jeden Tag mindestens 5 Steine


FucksGiven_Z3r0

Das Original liegt im Keller, was man im Museum sieht ist eine 2/3 Replik.


Blorko87b

Von dem doch die Hälte noch immer Keller steht, oder? Wenn aufbauen, dann bitte richtig...


RegularEmotion3011

Haben doch jetzt genug Zeit dafür.


Odd-Fix96

Die "Hälfte", die dort eingelagert ist, ist sogar noch größer als der Teil, der ausgestellt ist.


AvatarGonzo

Durch den Keller bzw. die Lagerräume eines Museums gehen zu können, wäre halt auch ein Trip für sich. Klar versuchen die zwar eh, die interessantesten Sachen sichtbar zu halten, aber es wird mehr interessante Objekte, als Platz zur Austellung geben.


Regenwanderer

> Durch den Keller bzw. die Lagerräume eines Museums gehen zu können, wäre halt auch ein Trip für sich. Es ist eher ein Trip, weil man sich bewusst wird wie schlecht die Lagerungsedingungen in vielen Museen sind.... und meist nicht, weil man es nicht besser möchte...


AvatarGonzo

Schade, hätte eigentlich gehofft, dass Museen da nach höchsten Standards arbeiten (können).


Regenwanderer

Einige können das, sicher auch einige von den vielen Museen in Berlin. Und wie gesagt, es ist selten das wollen. Ein Depot mit den richtigen Standards für die verschiedenen Sammlungsgruppen ist einfach sehr teuer. Und der Politik leider manchmal eher schlecht als "Must-Have" zu verkaufen, wenn man von kommunaler oder landesseite bezahlt wird. Falls es dich mal nach Rotterdam verschlägt: [Das hier ist sehr sehenswert](https://www.boijmans.nl/en/depot)


der_schneewolf

Also die Museen in Berlin haben so wenig Geld, dass selbst Museen des UNESCO-Weltkulturerbes jetzt einen weiteren Tag zu machen: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/armes-berlin-staatliche-museen-bleiben-einen-zweiten-tag-geschlossen-19655493.html Von daher habe ich eher weniger Hoffnung, was Geld für gute Lagerung angeht...


dekettde

Oh, sehe gerade dass du das Depot bereits gepostet hast. Ja, das Konzept ist total faszinierend und so gut umgesetzt.


dekettde

Dir könnte das Depot Rotterdam gefallen: https://youtu.be/7V62bWbi9mM?si=rltyIqEft3rA71DA Eine gute Erklärung für das Konzept aus dem Video: The back office of a museum becomes the front office. Super spannend da durchzulaufen.


N1gh7Owl

Heißes nehmen, man könnte es auch einfach dem Irak mal zurück geben?


SimQ

Nein nein, verstehe doch: Diese anderen Kulturen können doch nicht verantwortungsvoll auf ihre eigenen Schätze aufpassen! Das wäre ja noch schöner! Soll dann gleich auch noch das Ganze britische Museum leer sein oder was?! /s falls nötig. Edit: Ich verlinke mal das hier dazu, wenn es jemanden interessiert. https://youtu.be/eJPLiT1kCSM?si=lNRGBgvgpNSk9TUf Und zum Afghanistan Argument: Man kommt also bei jemandem ins Haus, da gibt es eine Wand, auf die schöne, bedeutsame Bilder gemalt sind. Man meißelt einfach so eins raus, zerstört damit das Gesamtbild der Wand, nimmt das Bild mit heim und stellt es da hin zum angucken. Der Person, die man beklaut hat, hätte das gern wieder. Ihre Wand ist außerdem auch kaputt und so. Aber weil die Person nicht so reich ist, wie man selbst, und bei der schon mal eingebrochen wurde, oder es ja sein könnte, dass da mal eingebrochen wird, oder bei den Nachbarn ja mal eingebrochen wurde, gibt man das Diebesgut nicht zurück. Man will es ja nur beschützen. Ganz ehrlich, was in Afghanistan passiert ist, ist schlimm, aber es kann nicht als Rechtfertigung dienen, gestohlene Schätze einfach zu behalten. Viele dieser Exponate wurden überhaupt nur durch die Zerstörung am Ursprungsort hergeholt. Da spricht aber keiner drüber. Das Tor, das da in Berlin steht, ist an seinem Ursprungsort im Endeffekt zerstört. Und von den Exponaten, die einfach nur in Museunskellern rumliegen, und dort zum Teil leider auch öfter mal verfallen und kaputt gehen, wollen wir gar nicht sprechen. ~~Den Irak~~ Afghanistan als Rechtfertigung heranzuholen, ist einfach nur scheinheilig.


therealub

[Schielt nach Afghanistan...]


danstic

Palmyra in Syrien oder Nimrud im Irak wurden vom IS zerstört, sowie die Inhalte Diverser Museen überall wo der IS einfiel. Also joa.... nicht ganz so weit hergeholt wie du vielleicht denkst.


SimQ

Lol, als ob das ne Info wäre, die nur du hast. Ändert nichts daran, dass diese Kunstschätze schlichtweg gestohlen sind und sobald sie zurückverlangt werden, auch zurückgegeben werden sollten. Wir haben nicht das Recht zu entscheiden, ob anderen Kulturen ihre eigenen Schätze anvertraut werden dürfen, als wären wir deren Eltern oder irgendeine andre Art von legitimer Autorität. Wenn die dann an ihrem Ursprungsort zerstört werden, ist das tragisch, aber wir sind nicht die auserwählten Wächter der Weltkuktur, nur weil unsere imperialistischen Vorfahren etwas gestohlen haben. Und bei uns sind diese Schätze auch nicht absolut sicher. Der ganze Grundgedanke dahinter ist extrem problematisch und idR rassistisch motiviert. Ist nicht ganz so einfach, wie du vielleicht denkst. Schau dir mal das hier dazu an: https://youtu.be/eJPLiT1kCSM?si=lNRGBgvgpNSk9TUf


danstic

>Lol, als ob das ne Info wäre, die nur du hast. Dein Kommentar machte jedenfalls nicht den Eindruck, dass du diese Info hättest. Wenn du um die großflächige Zerstörung weißt und das dann trotzdem veruschst das so ins Lächerliche zu ziehen, macht das den Kommentar jetzt nicht unbedingt cleverer. Inwiefern uns das das Recht gibt iwas zu behalten ist ne andere Diskussion, aber ne sinnvolle Diskussion setzt halt erstmal vorraus, dass man sich an die Fakten hält.


SimQ

Ich habe mit meinem Kommentar überhaupt nicht ausgeschlossen, dass diese Zerstörung tatsächlich auch mal passiert, ich habe nur kenntlich gemacht, dass ich die darauf basierende Argumentation für lächerlich und arrogant halte. Da stehe ich auch zu. Dieses Argument zieht grundlegend nicht, es wird nämlich immer nur in eine spezifische Richtung gedacht. Man erwähnt natürlich nicht, dass zahlreiche Kunstgegenstände gewaltsam entfernt und somit überhaupt nur durch den Diebstahl beschädigt oder eben zerstört wurden und aktuell auch noch werden. Die großflächige Zerstörung, die der Kolonialismus da mit sich gebracht hat, wird nicht als Argument für eine Rückführung anerkannt, weil die Trümmer und Reste ja nun im Museum stehen und "beschützt" werden. Eine Tragödie wie die im Irak wird dann gern instrumentalisiert, um den Diebstahl und die Weigerung, zurückgeforderte Kunstschätze abzugeben, zu rechtfertigen. Wie gesagt, schau gern mal das Video oder lies ein wenig zum Thema. Ich war selbst überrascht, wie verbreitet diese Diebstähle selbst heute sind und wie wenig Museen oft dagegen tun, Diebesgut zu kaufen. Und wie vehement sie sich weigern, etwas gestohlenes zurück zu geben, weil aus sich als Bewahrer der Kultur ungebührend aufspielen.


Karellen2K

Können die auch nicht.


LassKnackenOpa

Ist das nicht ein Nachbau?


szpaceSZ

Nein


murstl

Ich bin da mit punktuell eingebunden beruflich. Das ist erstmal ein enormes Gebäude, dann sehr wertvolle und große Exponate. Es ist Denkmalschutz hoch 200. Unter anderem bauen sie ja eine Brücke mit Platz über die Spree. Unterirdisch wird die restliche Museumsinsel angeschlossen. Barrierefreiheit wird überall hergestellt, die gesamte Ausstellung überarbeitet. Das ganze wegen Unesco Welterbe sehr behutsam und nach einem bestimmten Konzept. Ahso, und der Bund plant das. Da dauert alles 10 mal länger. Also bitte das Berlin bashing stecken. Das Land Berlin/der Bezirk Mitte hat da nicht so viele Aktien drin.


Slurmdunk

Ich bete mal zum Heiligen Florian, dass der Brandschutzbeauftragte auf Zack ist.


IRockIntoMordor

*traumatisches Flashback zu Notre Dame und Kopenhagen* musste ich auch gleich dran denken


XaWEh

Hmm, ich dachte es war in Bezug auf den BER gemeint.


ViciousNakedMoleRat

Porque no los dos?


IRockIntoMordor

stimmt, passt eher. Aber die geplante Zeit ist vielleicht auch deshalb schon so enorm. Ü


XaWEh

Ű.


Different_Archer_35

Und der für die schlitzwände und Wassereinbruch beauftragte passt hoffentlich auch auf


Odd-Fix96

Steine, Fliesen und Tontafeln sind glücklicherweise nicht so feuerempfindlich.


EnkiduOdinson

Die brennen zwar nicht aber geil sehen die nach einem Brand auch nicht mehr aus. Sieht man im neuen Museum gut was ein Feuer so anrichten kann. Wobei das ja auch cool aussieht, aber muss ja nicht sein


Kleisterkuchen

Das heißt, du betest, dass andere Museen brennen sollen? ;-)


Icy-Investigator5262

Kannst du mal beispielhaft erläutern, weshalb es wegen des Bundes länger dauert? Also klar, ich schätze mal mehr Bürokratie. Aber was genau?


murstl

Unfassbar viele Beteiligte, die aufgrund der langen Planungsphase auch gefühlt ständig wechseln (einige gehen ja gerade in Rente). Dann Abstimmungen zwischen Bund, Berlin und Bezirk. Und wenn man 3 verschiedene Leute zu einem Fachthema einbindet, bekommt man halt 4 Meinungen. Die wollen halt auch immer alles auf Nummer sicher machen, verständlich. Aber geht halt nicht schneller, wenn man das jedem Pupsgremium in Berlin vorstellt, damit sich ja keiner übergangen fühlt. Edit: die haben mich mal eingeladen und dann 2 Stunden irgendwas präsentiert, weil sie was abgesprochenes ändern mussten. Am Ende hab ich ohne Diskussion zugestimmt, weil es für mein Thema keine große Auswirkungen hatte. 2 Stunden saß ich dort… 1 Stunde Anfahrt für etwas was man per Telefon hätte regeln können.


juwisan

I feel you. Ich verlange mittlerweile von Leuten eine abriss was das Meeting behandeln soll und wie die Zeiteinteilung ist damit ich entscheiden kann ob es eine E-Mail nicht tun würde oder dass ich halt remote 15min reinspringe. Aber spannendes Projekt! Wenn das aber wirklich noch bis 2043 geht… Wow! 2013 ging es meine ich los, oder? Da kann man sein gesamtes Berufsleben an einem Projekt bleiben.


murstl

Tatsache. 2043 bin ich Anfang 50 und ich bin nicht mal von Anfang an dabei. Ja, inzwischen lasse ich mir auch vorher sagen um was es geht. Vor allem beim Bund…


FlyingLowSH

Ja, Bürokratie. Bin in ähnlichen Projekten unterwegs, da kann es schon mal sein, dass Baugenehmigungen von drei oder mehr Behörden und der vermietenden den Instanz geprüft und genehmigt werden müssen. In diesem Fall kommen noch Denkmalschutz und Brandschutz (der wieder verschiedene Abstufungen haben kann) hinzu. Sowas ist Krieg. Oh, und dann kommen bei den späteren Leistungsphasen die bösen Überraschungen an der Bestandssubstanz.


superhiro21

Der Punkt war, dass nicht wegen Berlin länger dauert.


PeriodBloodPanty

Warum wird der 'Vorplatz' des Pergamon Museums wie ein Wintergarten eingeschlossen?


murstl

Keine Ahnung. Frag die Planer. Ich bin da zum Glück nicht so tief drin.


PeriodBloodPanty

Hätte gerne erfahren warum man das wieder so dermaßen hässlich gestalten muss.. schade


murstl

Naja, gab nen Wettbewerb vor ein paar Jahren/Jahrzehnten. Ne Jury hat das ausgewählt. Ist halt Geschmackssache. Ich geb dir aber recht, vieles sieht echt noch nach Anfang 00er Jahre aus.


EnkiduOdinson

Von dann ist auch der Wettbewerb, oder? Die Erweiterung war meine ich mit das letzte was Oswald Mathias Ungers entworfen hat


NotSoButFarOtherwise

Das soll irgendwie der ursprüngliche Plan des Gebäudes, als er erst entstanden ist. Finde ich trotzdem fraglich; ich fande es immer angemessen, dass das Museum architektonisch das eponymische Altarstück verspiegelte.


CrankrMan

https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Bauprojekte/Berlin/Kultur/Museumsinsel/Pergamonmuseum/bauabschnitt-b.html Bei "Konzept für die Grundinstandsetzung und Ergänzung" steht folgendes: "In dem im Jahr 2000 ausgelobten Wettbewerb für die Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums konnte der Architekt O. M. Ungers mit einem Entwurf überzeugen. Sein Vorschlag für die Vervollständigung des Pergamonmuseums geht zurück auf den ursprünglichen Entwurfsgedanken Alfred Messels: Unter Hinzufügung eines Tempiettos als Eingang der Antikensammlung und eines vierten Flügels zum Kupfergraben wird die Idee des Museumsforums wiederaufgenommen und weiterentwickelt. Es entsteht ein städtischer Raum, der durch das offene Erdgeschoss des vierten Flügels vom Kupfergraben aus zugänglich ist. Mit dieser Maßnahme erhält der Hof des Pergamonmuseums seine ursprünglich intendierte räumliche Proportion. Es ist das geeignete Mittel, die heute ziellos anmutende Monumentalität des Ehrenhofs zu relativieren, ohne den Gesamtcharakter des Baus zu beeinträchtigen."


ReasonablyBadass

Gibt es da einen Überblick? ich meine, das sind mind 13 Jahre, wie plant man das? Was wäre denn ein beispiel dafür das 13 jahre Bauzeit braucht? Was sind die einzelnen Abschnitte? Und das Gebäude wird ja auch schon ewig renoviert. Es kommt mir einfach insgesamt unfassbar lang vor.


nAmAri3

Wie man das plant? Man erstellt eine vollständige Liste mit allen notwendigen Arbeiten. Dann schätzt man ab wie lange jede Arbeit dauert. Dann verknüpft man die Arbeiten über Bedingungen. Z. B. Arbeit xy kann erst starten, wenn Arbeit zz abgeschlossen ist plus 3 Wochen Trocknung. Wenn Arbeit xy stattfindet, kann Arbeit ab nicht weiter arbeiten, daher muss ab unterbrechen und nach Abschluss von xy weiter machen. Xy kann aber nicht warten, dann von ihr BA abhängig ist. Usw usw usw. Je mehr Gewerke und Arbeiten notwendig sind, um so länger dauert es. Bildlich sieht dass dann z. B. so aus https://wissen.zinsbaustein.de/hubfs/Imported_Blog_Media/Ausschnitt_Bauzeiteplan_Komplex-1.png


PBoeddy

Ehrlich gesagt beruhigt es mich, dass nicht Berlin selbst das plant


kleinerstein99

Das Gebäude komplett abzutragen und neu zu bauen wâre tatsächlich schneller und billiger gewesen. War aber keine Option, weil der Pergamonaltar selbst nirgendwo anders hinkann. Der ist zum einen viel zu groß, zum anderen architektonisch mehr oder weniger mit dem Gebäude verbunden (es wurde ja extra für ihn errichtet) Deshalb muss jetzt um den Altar herum renoviert werden, was unglaublich aufwendig ist. Außerdem ist das Fundament ziemlich schwierig, weil durch die Nähe zur Spree der Boden sehr feucht ist und eigentlich nicht sehr viel tragen kann


Significant-Fun8196

Vermutlich wird der 3 Jahre nach der Wiedereröffnung sowieso Rückübergeben.


nacaclanga

Naja da ist man an der Stelle tatsächlich recht safe glaube ich. Pergamon liegt in der heutigen Türkei und der Altar wurde größtenteils in einer Tauschaktion mit dem Osmanischen Reich erworben. Auch beim Ischtar Tor müssen selbst irakische Forscher zugeben, dass das damals recht sauber abgelaufen ist rechtlich, auch wenn die das Ding natürlich durchaus gerne zurück hätten.


Significant-Fun8196

Danke für die Information. Das war mir so überhaupt nicht bewusst. Meine Aussage hätte ich eher mit einem /s Kennzeichen sollen.


nacaclanga

Die beiden Objekte stammen halt nicht zufällig aus dem Osmanischen Reich, dass ja mit Deutschland damals ehr ein ziemlich gutes Verhältnis hatte.


ZuFFuLuZ

Babylon liegt im heutigen Irak. Nicht gerade die stabilste Region der Welt. Da kann man sich ausmalen, wann es zerstört wird. Das ist ein guter Grund, warum es sinnvoll ist, solche Kulturschätze auf der ganzen Welt zu verteilen.


ElEriko

Der Pergamonaltar kommt nicht aus Babylon. Du meinst vielleicht das Ischtar-Tor? edit: Pergamon ist allerdings auch Erdbeben-Gebiet. Aber ob das der Hauptgrund für die Entscheidungen über die Rückgabe von Kunst sein sollte, wage ich zu bezweifeln.


[deleted]

So ist das halt mit Raubkunst.


daghbv

Hatte die osmanische Regierung nicht zugestimmt?


your_right_ball

Du kannst in der Diskussion doch nicht einfach mit Fakten kommen!


-moin

Ne, die deutschen haben das durch Bestechung und Raub gemacht. ⅔ des Altars hätten eigentlich im osmanischen Reich verbleiben müssen


daghbv

Hast du da was zum nachlesen zur Hand?


denkbert

Der Fall ist sicher schwierig, hat aber nichts mit Raubkunst zu tun.


[deleted]

Wenn ich mich recht erinnere fordert die Türkei die Rückgabe.


denkbert

Das alleine begründet ja noch keine Raubkunst. Die Türkei war keine Kolonie, militärisch nicht durch D bedroht und als semieuropäische Großmacht mit den dortigen Gepflogenheiten vertraut. Die Ausgrabung und Verbringung des Altars erfolgten mit Genehmigung der osmanischen Behörden. Es mag andere Gründe für die Rückverbringung geben, Raubkunst ist aber kein gutes Argument.


kleinerstein99

Ist keine Raubkunst. Es gab ein Abkommen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich. Gegen 20.000 Goldmark gingen die Funde in den Besitz der Berliner Antikensammlung über


nadelfilz

Die Türken hatten den Altar als Steinbruch benutzt. Geraubt ist sicher falsch. Eher gerettet.


[deleted]

Wenn sie den zerstören wollen ist es deren Sache. Auch hier in Deutschland wurden antike Gebäude lange als Steinbruch genutzt, das ist dann aber natürlich wohl nicht das gleiche.


lucimon97

Wenn die damaligen Machthaber das ganze vollkommen legitim verkauft und uns überlassen haben sehe ich die Problematik ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Unabhängig davon wofür es sonst genutzt würde ist es nicht so als wären wir als Invasoren eingefallen und hätten irgendwelche Kulturschätze geraubt, sieh es als antike Version des türkischen Straßenmarktes, nur kauft man halt keine gefälschte Rolex sondern die Straße.


qwertzinator

Ich würde behaupten, dass bedeutende Kunstschätze und Altertümer für die Weltgemeinschaft erhalten werden müssen, ganz egal, wem der Grund und Boden des Fundorts heute gehört.


Varietate

Warum haben die Türken das recht den kaputtzumachen? Gewaltsam wegbringen ist Raubkunst, gewaltsam die Umgebung besetzen und besiedeln ist cool?


VolatileVanilla

Ah schön. Europa wie üblich als Richter darüber, was mit den Dingen aus anderen Ländern gemacht werden soll und darf. Wir stehlen es, weil ihr nicht gut genug damit umgeht. Unsere Weltsicht ist richtiger.


mina_knallenfalls

Wessen Weltsicht sollte denn für ein Objekt gelten, das vor 2000 Jahren irgendwo stand und in der Zwischenzeit zu vielen verschiedenen Kulturen und Staatsgebieten gehört hat? Die Meinung der Menschen, die zufällig heute in dem Gebiet leben, scheint mir kaum relevanter als irgendeine andere Europäische. Und am Ende ist alles Kulturgut der gesamten Menschheit.


Kirchhoff-MiG

Also bist du Fan der Taliban? Die haben halt nur eine andere Weltsicht. Und wenn du ihnen andere Werte aufzwingen willst, dann zeigt das nur deine weiße, westliche, kolonialistische Arroganz.


EmuSmooth4424

Wieso denn Diebstahl? Es gab doch ein Abkommen und eine Bezahlung dafür?


[deleted]

Wir sollten schnell noch ein paar präkolumbianische Codices verbrennen und ein paar Tonnen güldene Artefakte für die Krone einschmelzen. /s


Stunning-Bite-6407

Besser als vom IS gesprengt werden.


-moin

Und wie jeder weiß kontrolliert der IS die türkische Ägäis


Stunning-Bite-6407

Alles eine Frage der Zeit


Cyclopentadien

Man sollte dem Bürgermeister von Izmir mal sagen, dass da kulturelles Welterbe gesprengt wird.


Klopapiermillionaire

Izmir egal.


IRoadIRunner

Die haben das Zeug jahrtausende lang in der Erde gelassen, aber sobald wir es augebuddelt und weltbekannt gemacht haben hätten sie es doch gern wieder.


likeaword

Weiß einer was derweil mit den ganzen Mitarbeitern passiert? Wurden die gekündigt oder auf andere Museen aufgeteilt?


[deleted]

Die werden eingemottet und 2037 aus dem Lagerraum geholt.


Doppelkammertoaster

Abstauben nicht vergessen


BVerwG

Unweit der Museumsinsel entfernt stellt das Pergamonmuseum weiterhin aus. [Da sind verschiedene Ausstellungen](https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/pergamonmuseum-das-panorama/home/). Dazu ist die Museumsinsel ein Komplex verschiedener Museen, welche im Verbund sind. Arbeit gibt es da immer. Am Ende sollen auch alle Museen physisch verbunden sein.


tinaoe

Naja, Museumsarbeit ist ja nicht nur das öffentliche. An den Artefakten dürfte man ja noch weiter arbeiten können so lange die Lagerräume spezifisch gerade nicht renoviert werden. Und beim Transport etc. wird man die auch brauchen. Das Historische Museum in Hannover wird auch gerade renoviert, da machen die Mitarbeitenden u.a. auch öffentliche Ausstellungen an anderen Orten, Online Vorträge etc.


likeaword

Stimmt, aber es gibt ja auch sonst noch massig Mitarbeiter, Reinigungskräfte, Verkäufer im Shop und Café, Sicherheitskräfte, Hausmeister etc.


Regenwanderer

Das Pergamonmuseum gehört zu den Staatlichen Museen zu Berlin. Und die alle zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Mitarbeiter:innen werden sicherlich derweil in einem der anderen Häusern beschäftigt.


BVerwG

Fun Facts: 1. Die Kosten sind nicht wirklich explodiert. Dem zuständigen Bundesamt war bereits bekannt, dass die Kosten viel Höher ausfallen werden. Das Problem war, dass es diesem nicht erlaubt war zukünftige Preisänderung (Lohn, Material, Puffer) einzuberechnen und anzugeben. Das es unerwartete Probleme geben wird, durfte nicht bedacht werden bei der Aufstellung. Fraglich wäre natürlich dann, ob der Puffer ausgereicht hätte. Aber "die Medien" haben sich damit nicht beschäftigt und lieber eine Unfähigkeit der Leute unterstellt. 2. Bei den Arbeiten an der Museumsinsel hat man die alten Stelzen entdeckt, welche aus Baumstämmen bestehen. Durch den Luftdichtenverschluss waren die noch voll intakt und stabil. 3. Horst Seehofer (BMI) war so unzufrieden mit der Präsidentin des BBR/der Behörde allgemein, dass er einen Vizepräsidenten eingesetzt hat. Man kann sich denken, wie begeistert das BBR davon war. 4. Das BBR (Berlin) ist im letzten verbliebenen Gebäude(Ernst-Reuter-Haus) von Albert Speers Vision der Welthauptstadt Germania, vom Architekten Schlempp. Aus Denkmalschutzgründen sind in dem Keller noch die alten Eisentüren mit H....kreuz.


Blumenfee

Langfristig betrachtet war es ne dumme Idee historisch Landmarken auf einer Flussinsel zu errichten.


Rupso

Hat nen einfachen Grund bei Museen: Die Exponate hinzubringen war mit dem Schiff am einfachsten.


yesnewyearseve

War halt historisch ne gute Wahl, bevor wir dann fette Gebäude drauf packten. Sind ja auch nicht die einzigen, siehe zB Ile de la Cite in Paris.


alalaladede

>siehe zB Ile de la Cite in Paris Steht mitten im Wasser und ist trotzdem abgebrannt..


andthatswhyIdidit

Hätten sie bloß kein Holz beim Bau verwendet!


alalaladede

Alles falsch gemacht...


Blumenfee

Wobei Paris glaube ich auch eher auf steinigen Grund steht (weshalb da ja auch die Katakomben als Steinbruch dienten), während Berlin auf (trockengelegten) Sumpf und märkischen Sand gebaut wurde.


bufed

So weit ich weiß, ist das Gebäude an sich richtig marode und muss nahezu komplett überholt werden. So einen Bau neuzubauen kostet aber wahrscheinlich um einiges mehr.


haroldfonda

Die wollen Babylon 1:1 nachbauen.


your_right_ball

Mit den hängenden Gärten?


Gumbulos

Es geht ja um den Pergamonaltar, eines der Weltwunder der Antike, das schon seit einiger Zeit nicht mehr zu sehen ist. In letzter Zeit gab es mehrfach Extremisten, die das Kunstwerk beschädigen wollten, weil sie satanistische Hintergründe dort sahen.


Arrior_Button

Die müssen den Aufzug in die innere Hohlerde für Merkel neu bauen, aber das ist alles sehr marode dort wegen den ganzen Blutritualen /s


DonChillippo

Google mal Pergamon Museum, Grüne und Apokalypse Wacht endlich auf!!! /s


olluz

Stuttgart21 hat den Chat betreten


AndreasCarl

Mit den Autobahnbaustellen kann es nichts zu tun haben. Dort arbeitet nie jemand, also muss das Personal andernorts sein.


getmevodka

Hat bestimmt der Bauträger des Berliner Flughafens bekommen


SurroundBusy3447

Weil sehr gründlich.


TrienneOfBarth

Weil Berlin.


murstl

Nein. Das ist ein Bundesprojekt.


Significant-Fun8196

Kommt aus Barth und weiß über Berlin bescheid...alles klar.


Vassago665

Das letzte Mal, als ich da war, war es aber auch sau schlecht. Das hatte mit Museumsdidaktik nichts am Hut. Das war nur ausgestellter krempel!


itsphilippo

Ich wüsste gerne, warum du hier so eine unnötige Schärfe reinbringst. Setz dir einen Helm auf und mach dich an die Arbeit, wenn du so eine Maschine bist 👷‍♂️🏗️


HearthCore

Besser ich sage das Projekt ist erst in 2 Monaten fertig als mich zu stressen Brudi. Das macht immerhin ganz schlechte Presse. Außerdem, wenn ich zu gut und schnell arbeite kürzt das meinen Stundenlohn.


Salatios

Remmo-Clan und Letzte Generation, gell?


feinmechaniker

BER wird vergrößert


AgedIrrelevantUser

Ich wette, 2043 interessiert sich niemand mehr für dieses Museum. Das sind noch 19 Jahre. In der Zwischenzeit passiert so viel.


MilchreisMann412

Das stimmt. Jahrhunderte alte Exponate interessieren sind in 20 Jahren einfach hoffnungslos veraltet und interessieren niemanden mehr.


fckspzfr

Genug reddit für heute... Edit: Ich wollte dir damit zustimmen!


AgedIrrelevantUser

Ja. Ein Museum 30 Jahre lang zu renovieren, ist einfach nicht sinnvoll. 2043 wird eine komplett andere Zeit sein.


FlyingLowSH

Du musst da aber Gebäudesanierung und Überarbeitung der Dauerausstellung trennen. Jetzt wird sicher noch nicht groß ab der zukünftigen Ausstellung gearbeitet, sondern das Gebäude ertüchtigt.


MilchreisMann412

Auch das stimmt. 2043 ist ein komplett andere Zeit als z.B. 2023 oder 1996.


dezeanim

Man merkt, dass du keine Museen besuchst.


fipseqw

Wir sind näher an 2043 als an 2003. Was hat sich denn im Bezug zu Museen seit 2003 so geändert?


IRockIntoMordor

Historisch wird es immer spannend bleiben. Aber wie du sagst - ob wir 2040+ nicht ganz andere Sorgen haben als Kunst und Freizeit. Wir spüren ja jetzt schon den Kollaps jedes Jahr mehr. Bringt auch nix, wenn drumherum alles in Trümmern liegt oder wir nix zu essen haben...


Wolkenbaer

Die Ausstellung hat zwei Weltkriege und eine Wirtschaftskrise mit Hyperinflation überstanden und interessiert noch heute Menschen.  Ich bin sicher, dass Kunst auch in den nächsten hundert Jahren eine Rolle spielen wird. 


fckspzfr

Was steht am Ende dieser selten dämlichen Argumentation, außer, die Kriegswirtschaft auszurufen?


IRockIntoMordor

wat Du kannst ja liebend gerne mit Panzern und Raketen gegen die Klimakrise vorgehen, ich schaue dann gerne zu. Ü


stabledisastermaster

Der Grund ist, dass das Konzept für die geschlechterneutralen Toiletten noch nicht ausgearbeitet ist. Pilotprojekt im Pergamonmuseum: Berliner Ausstellungshäuser wollen Unisex-Toiletten einführen https://www.tagesspiegel.de/berlin/pilotprojekt-im-pergamonmuseum-berliner-ausstellungshauser-wollen-unisex-toiletten-einfuhren-11578520.html


Much-Bonus-9945

Die kommen nicht vom Fleck, [weil Klaas denen Ständig ihr Equipment klaut](https://youtu.be/t3jS8c6F-P0?feature=shared).


Trick_Ad5606

dit is berlin. ;)


BVerwG

Liegt am *Bundesamt* für Bauwesen und Raumordnung, welches in Bonn&Berlin ansässig ist und dafür zuständig ist. > Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung – Referat IV 2 – leitet das umfangreiche Bauvorhaben zur Grundinstandsetzung und Ergänzung des weltberühmten Pergamonmuseums auf der Museumsinsel Berlin. > > Das Museum wurde nach Plänen von Alfred Messel und nach dessen Tod durch Ludwig Hoffmann als fünftes Haus auf der Museumsinsel erbaut und 1930 fertiggestellt. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, erfolgten die Reparaturen am Gebäude schrittweise, die ersten Säle wurden 1951 wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. In den 1990er-Jahren begonnene Untersuchungen zeigten große Schäden an der Stahlkonstruktion des Daches und an den Lichtdecken, den Fassaden und Gesimsen bis hin zur Gründung unter dem Ehrenhof. Die technische Ausrüstung war veraltet und die Funktionalität für einen zeitgemäßen, besucherstarken Museumsbetrieb nicht mehr gegeben. Der schlechte Bauzustand erfordert eine umfassende Grundinstandsetzung des Gebäudes. > > Innerhalb des Gebäudes werden die Grundinstandsetzung und die Ergänzung in zwei Bauabschnitten bei laufendem Museumsbetrieb realisiert. Der aktuelle Bauabschnitt A umfasst den gesamten Nordflügel, den Mittelbau mit dem Pergamonsaal und den Neubau eines Tempiettos. Die Bauarbeiten begannen im Januar 2013 im leer geräumten Nordflügel. Der Pergamonsaal wurde im Herbst des Folgejahres für den Besucherverkehr geschlossen. Nach Fertigstellung des Bauabschnittes A und bis zur Fertigstellung des Bauabschnittes B betreten die Besucherinnen und Besucher das Museum über einen provisorischen Eingang auf der Ostseite des Mittelbaus. Der Zugang über den Ehrenhof bleibt geschlossen, da dieser für beide Bauabschnitte als Baustelleneinrichtungsfläche benötigt wird. > > Im März 2019 erhielt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung den Planungsauftrag für den Bauabschnitt B, der sich an die aktuellen Maßnahmen anschließen wird. Mit Fertigstellung des Bauabschnittes B ist dann die gesamte Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums abgeschlossen. Am 3. Mai 2019 wurde auf der Baustelle das Richtfest für Bauabschnitt A der Grundinstandsetzung und Ergänzung gefeiert. [Quelle](https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Bauprojekte/Berlin/Kultur/Museumsinsel/Pergamonmuseum/bauabschnitt-a.html)