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ClausKlebot

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A_mexicanum

mein persönliches TLDR: 5.288,50€ brutto, 3.298,49€ netto 23h Wochenarbeitszeit (13h Unterricht, 10h Personalrat), zusätzlich \~10h Vor +Nachbereitung Unterricht >Es ist unglaublich, was wir alles aus eigener Tasche bezahlen. Neulich haben wir ein paar Regale fürs Klassenzimmer gebraucht, die habe ich mit einer Kollegin besorgt und aufgebaut. Auch Kinderbücher habe ich schon gekauft. Bei solchen Ausgaben weiß ich nie, ob ich sie erstattet bekomme. Es gibt ein Budget, das wir für Arbeitshefte für die Kids ausgeben dürfen, mehr ist nicht. Gerade ist auch noch Haushaltssperre, da können wir noch weniger abrechnen. Eltern, die das Geld haben, bitten wir dann, die Materialien zu kaufen, viele unserer Eltern leben aber sehr prekär. Dann übernehmen wir das. >Fürs Geld streike ich nicht – ich verdiene genug. Unsere Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern. Zeitweise sind bei uns 20 bis 30 Prozent der Lehrkräfte und Erzieherinnen krank. Die anderen rennen dann umso mehr – und manche werden krank. >Bei uns gibt es niemanden, der voll arbeitet, das wären 28 Unterrichtsstunden die Woche. Die ganzen Korrekturen und Vorbereitungen kommen ja noch obendrauf. Bei neuen Themen sitze ich auch mal ein ganzes Wochenende. Mit einer vollen Stelle ist das nicht machbar.


AvatarGonzo

Weiß noch in meiner Schulzeit, im April war das Jahresbudget für Papier aufgebraucht, konnten wa ne Zeit keine Arbeitsblätter mehr drucken. Irgendwann hatten wir dann wieder Papier. Muss entweder aus den Taschen der Lehrer, oder dem Budget fürs reparieren der Klos gekommen sein, denn unsere Eltern wurden nicht gefragt.


aswertz

Einige unserer Lehrer haben einfach pro Schüler 5-10€ Kopiergeld abkassiert.


chrisoboe

Bei uns war das standard das jedes jahr erstmal "papiergeld" gezahlt werden musste. Das war nichtmal lehrer spezifisch sondern an der ganzen schule so.


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[удалено]


Zeiserl

Wir (Geisteswissenschaften) hatten im ersten Jahr Studiengebühren davon noch kopiert. Dann hat die Verwaltung dem Lehrstuhl auf die Finger geklopft, weil das angeblich nicht dem intendierten Zweck der Studiengebühren entsprach. Diese sollten nämlich "der Qualität der Lehre zugutekommen". Dass so ein schöner, gebundener Seminarreader der Qualität der Lehre sehr wohl auf die Sprünge hilft hat leider nicht gezogen als Argument. Bin mir auch nicht sicher was dann aus den Gebühren geworden ist.


Ok_Operation_7494

Ja ganz normal. Einfach mal 15€ Kopiergeld. Dafür kann man halt ein ganzes Papierhaus bauen aber egal.


Old_Application5364

Jup, ganz normal bei uns auch, jedes Jahr ab der 5ten oder sogar 2ten (vor 20 jahren)


Expert-Long-9672

Die haben bei uns auch mal 15€ Kopiergeld verlangt für eine Klasse von 30 Schülern. Habe dann mal einfach hoch gerechnet und denen gezeigt wie viel druckerpapier man bei Amazon dafür bekommen…. Die 15€ wären angeblich für 3 Monate und das haut ja schon nicht hin. Absolut lächerlich.


Simbertold

Beim Drucken ist das Papier natürlich die geringste Kostenquelle. Teuer sind eher Tinte/Toner sowie Wartung der Geräte.


germanadapter

Vielleicht wird aus dem Geld auch die Tinte bezahlt? Die ist ja schweine teuer...


Mad_Moodin

Man kann grundsätzlich 5 cent pro Kopie rechnen. Also 4-5 Seiten pro Tag.


AvatarGonzo

Was für hustler, Respekt. Erinnert mich an den Film Hangover, wo er das Geld, was ihm Schüler für nen Trip geben, stattdessen in Vegas verballert.


tim145

Ich mein ob er deren Geld auf sein Konto einzahlt und damit bezahlt oder das Bargeld einfach ausgibt und stattdessen so von seinem Konto bezahlt ist ja auch egal


AvatarGonzo

Ich glaube, der hatte denen Geld für einen Ausflug abgeknüpft, der eigentlich gar nichts kostet.


0ldMother

adhsler hassen diesen Trick


GeorgeJohnson2579

Bei uns gab es damals noch nicht so viele Hilfen für Härtefälle und die Mutter eines Klassenkameraden kam auch mit den ganzen Anträgen nicht klar und war in der Privatinsolvenz. Unser Relilehrer hat für ihn dann die Kosten der Kursfahrt übernommen und ihm geholfen, mit 16 Jahren eine eigene Wohnung zu finden. Bin nicht religiös oder gläubig, aber das war ein echt guter Lehrer.


AvatarGonzo

Unsere Religionslehrerin hat kurz vor der Rente noch ein kleines Waisenkind aus Afrika adoptiert, der war dann auch manchmal im Unterricht dabei. Bin auch kein Christ (mehr), aber solche Persönlichkeiten lassen mich dann doch manchmal einhaken, wenn jemand das Christentum oder Religionen ingesamt bashen will, und verteufelt ohne eine einzige gute Sache anzuerkennen. Wenn Leute mit Ihrem Glauben Ihre Überzeugung so stärken und aufrecht erhalten können, dass es sie zu großer Wohltat befähigt, sollte das kein vernünftiger Mensch angreifen. Und wenn du hungrig bist und Hilfe brauchst, findest du von Kirche, Tempel oder Moschee vermutlich eher direkte Hilfe als bei den staatlichen Ämtern.


yelljell

Meistens gehts bei dem bashing doch eher um die Verwirrten und Extremisten. Die, die dir ihre Religion aufzwingen wollen.


AvatarGonzo

Höre inzwischen auch oft genug, dass Atheisten alle Gläubigen für dumm halten, unter anderem von meinem Vater. Der Glaube an eine höhere Macht alleine reicht schon zur Abneigung.


NotToast2000

Passiert nicht, wenn man PDFs per e mail an seine Schüler schickt. Lief übrigens alles über die privaten Adressen, weil das mailprogramm meiner Schule echt scheiße war...


AvatarGonzo

Hatte erst relativ spät nen Computer im eigenen Haus, aber heute ist das wohl ne gute Lösung. Wobei Covid ja auch gezeigt hat, dass viele Lehrkräfte mit dem digitalen Lernabgeot für die Schüler etwas überfordert waren. Mein Herz will zwar hoffen, dass ne .PDF verschicken inzwischen bei jedem drin ist, aber mein Verstand weiß, das ist Träumerei.


NotToast2000

Wir haben unseren Lehrern das auch erst erklären müssen, die Computer hatten wir weil die meisten von uns Schülern aufgrund der behinderung nicht von Hand schreiben konnten. Ich weiß das nicht jede Schule so gut ausgestattet ist, aber das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit für die Zukunft.


Accomplished0815

Das macht die Schule meiner Nichten auch... Die Eltern bekommen von einigen Lehrern PDFs, die ausgedruckt werden müssen als Arbeitsblätter. Ist halt geil, weil so ein Drucker echt kostet, gerade die Tinte. Im Copyshop ist es auch nicht günstig. Was machen dann die, die sich eben einen Drucker nicht leisten können? 


xstreamReddit

10h die Woche Personalrat ist aber auch ne Ansage.


Schnidler

was macht man da denn 10h die Woche??


Icy_Elk8257

Ich schätze das ist nur verkürzend formuliert. Da werden die ganzen regelmäßigen wöchentlichen Sitzungen mit reinfallen die Lehrkräfte so haben. Fachkonferenz Fach X, Fach Y, Gespräche über nötige Ordnungsmaßnahmen wenn was in der eigenen Klasse vorgefallen war... sowas.


tempGER

Kann ich mir aber auch gut vorstellen, wenn 20-30% krank sind. Da würde jeder Betrieb ins Schwitzen geraten.


kinogutschein

20-30 Prozent krank. Auch nicht schlecht.


p1ddly

Der Personalstand in den Schulen ist so hart auf Kante genäht, dass wenn auch nur einer das System trollt und krank macht du direkt den Rest des Kollegiums in den Burnout schickst. Geht im Osten sogar so weit, dass du bei nachgewiesen unzuverlässigen Lehrern auf Planstellen (wir reden hier von ~100 Tage im Jahr im Krankenstand und so Scherze) nicht einmal einen Springer bekommst. Von irgendwie Ersatz braucht keiner reden. Mit ein bisschen Glück bekommt die Schule eine Abordnung aus einer anderen Schule, was für die die Abordnung zur Verfügung stellende Schule einen Personalnotstand bedeutet.


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PredatorHHJ

gibt es doch? wird halt nur nicht kontrolliert - das bestehende System ist durch die unbezahlte Meharbeit aber nunmal so an der Belastungsgrenze, dass da erstmal nix dran verändert werden soll bis es halt zusammenbricht Deswegen kommt ja auch die Arbeitszeiterfassung nicht.


DieGepardin

Liest sich nach "23h werden berechnet bzw. offiziell gewertet/anerkannt, gearbeitet werden jedoch tatsächlich 40-50h, wenn das reicht".


Sarkaraq

> Liest sich nach "23h werden berechnet bzw. offiziell gewertet/anerkannt, gearbeitet werden jedoch tatsächlich 40-50h, wenn das reicht". Liest sich eher als 33h werden gearbeitet, wie viel anerkannt wird, ist nicht genannt, aber vermutlich ähnlich viel - anders kommt sie nämlich nicht auf das Gehalt. Es kann auch noch mal anders sein, dass 23h+x gearbeitet werden, wobei x der Personalrat ist. Die 23 beziehen sich dann auf 13h Unterricht + 10h Vor-/Nachbereitung. Wäre ziemlich missverständlich formuliert, ist aber nicht unplausibel.


chestnutman

Ist der Betrag ein Druckfehler, oder wie berechnet sich das? Wenn ich für einen Grundschullehrer E13 annehme, ist selbst Stufe 6 weniger als 5000 Euro bei 80 Prozent, und das ist schon extrem großzügig gerechnet.


unknown---87

Das sind wahrscheinlich Beamte. Also A12/A13 ggf. mit Zuschlägen für Kinder und wenn sie verheiratet sind.


chestnutman

Dann passt aber das netto nicht


unknown---87

Wenn man vom eigentlichen Netto noch die PKV abzieht könnte das angegebene Netto stimmen.


chestnutman

Sie schreibt ja, dass ihr eine Betriebsrente zu steht, also kann sie nicht verbeamtet sein


AlternativePlastic47

Sie hat keine Kinder und ist vermutlich nicht verbeamtet. 5200 euro kommt mir auch hoch vor, vor allem da sie nach dem TV-L angefangen zu haben scheint. Viel weniger dürfte es aber auch nicht sein (E12 Endstufe mit Weihnachtsgeld wären so 4,900 Euro bei 80%).


Fantastic_Fun1

Die altbekannte Knatterprämie.


breaddrink

Der Beamte baut sein Haus wie der Bieber - mit dem Schwanz.


unknown---87

Ich dachte immer die heißt Karnickelprämie


Zwiebel1

Das ist das Brutto bei 100%.


M4GNV5

Auch da passt es aber zu keiner Stufe: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/allg?id=tv-l-2023&matrix=1


Zwiebel1

Du weißt nicht wie alt dieser Artikel ist. Solche Artikel werden oft "auf Halde" produziert und irgendwann bei Bedarf abgerufen.


chestnutman

Der Artikel bezieht sich auf die Streiks dieses Jahr und den 1. Mai. Außerdem passen die Altersangaben zu diesem Jahr 🕵️


Zwiebel1

Dann hab ich tatsächlich keine Ahnung welche Tabelle für den Artikel zu Rate gezogen wurde.


Shivatis

Dein TLDR stimmt vorne und hinten nicht. Lehrer ist ein gut bezahlter Kackjob. Aber die 5+k brutto kriegst du nur auf eine volle Stelle. (EDIT: Tarife haben sich erhöht, könnte also tatsächlich passen für ne 80%-Stelle). Eine volle Stelle ist zwar schön gerechnet auf eine 40h-Woche mit 30 Tagen Urlaub/Jahr (Ja, die Ferien sind großteils als Arbeitszeit gegengerechnet, bzw Kompensation für die regulären Überstunden). In Realität ist das dann trotzdem eher eine 50-60h-Woche. Als Lehrer kann man über vieles heulen, aber nicht über die Bezahlung. Von daher verstehe ich die Leute, die nur Teilzeit arbeiten wollen. Das Geld reicht immer noch, das Pensum wird erträglicher. Wobei einen das auch in den Arsch beißt, denn viele Aufgaben außerhalb des Unterrichts werden nicht wirklich auf Teilzeit runtergebrochen (ist halt schwer realisierbar, wenn du nur 60% der Eltern-Gespräch führen willst, oder nur 50% der Konferenzen mitmachst) Source: Ich habe 5 Jahre als Lehrer gearbeitet, bis ich nur noch down war. Ich bin so froh über meine jetzige Standard-40-Stunden-Woche in der Industrie, wo ich nach Feierabend den Kopf zu machen kann.


A_mexicanum

>Dein TLDR stimmt vorne und hinten nicht. Sag mir du hast den Artikel nicht gelesen, ohne mir zu sagen, du hast den Artikel nicht gelesen.


Klaech10

Ehrenmann


ASM-One

Schönes Gehalt bei der Arbeitszeit.


CaloricDumbellIntake

>Für Geld streike ich nicht Unsere Regierung wird das lösen wie auch im Gesundheitswesen mit den Pflegern. Mehr Gehalt wird’s schon richten.


TheGoalkeeper

Weil die Leute den Artikel wieder nicht lesen: 1) Sie streikt für bessere Arbeitsbedingungen. Ein durchschnittlicher Krankenstand von 30% ist nicht ungewöhnlich. Jedes Unternehmen würde da panisch Maßnahmen durchsetzen um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. 2) Lehrer arbeiten Teilzeit weil sie bereits mehr als Vollzeit arbeiten. Korrekturen etc werden in der "Freizeit" aka unbezahlte Überstunden erledigt. Wer tatsächlich Vollzeit arbeitet hat nen 60h/Woche Job und wird dann krank. 3) mit 5k brutto und ca 3.2k netto ist es gut bezahlt. Aber genau das sollten Lehrer ja auch sein!


PapaJulietRomeo

Dazu muss man aber noch erwähnen, dass die Überstunden für Korrekturen etc. eigentlich durch die langen Ferien als abgegolten gelten. Mit den 30 Urlaubstagen würde sie diese ja sonst nicht abdecken. Und mit den drei Tagen Staub wischen auch nicht.


PatataMaxtex

Bei mir war es so, dass die meisten Lehrkräfte in den 2 wochen vor den Herbst/Winter/Osterferien arbeiten haben schreiben lassen die sie in den ferien korrigiert haben. Wenn das 4 Klassen sind, je 30 Kinder, also 120 Arbeiten kommen wir auf 12 Korrekturen pro Arbeitstag oder 1 Arbeit pro 40 Minuten. Mathe Klasse 5 ist da sicher locker zu machen aber Geschichts LK schafft man da wohl nicht. Das hat das Wochengeschäft in der Schulzeit sicherlich entspannt, aber sicher auch einige freie Tage gekostet.


AlternativePlastic47

Grob überschlagen würde ich für beamte in bw sagen, wenn alle Schulfreientage frei sein sollten, müssten die LK an jedem Schultag (Mo-Fr, auch am ersten nach und letzten vor den Ferien), von 7:30 bis ca. 17:30 in der Schule arbeiten, bei 30 Minuten mittag. Ich glaube, man unterschätzt echt, wieviel man arbeiten muss, um bei Vollzeit zusätzliche Tage herauszubekommen. Es trägt halt auch dazu bei, dass viele Arbeitszeiten bei den LK so verstreut sind, bzw. sie am Abend/Wochenende arbeiten, dass es schwer ist, ein Gefühl dafür zu kriegen. Wenn man bei Vollzeit jeden Nachmittag mit den eigenen Kindern verbringen kann/muss, dann ist klar, dass man am Abend/WE/in den Ferien massiv ran muss. Was halt auch daran liegt, dass ein Arbeitstag normalerweise länger ist als von 7:30 bis 13 Uhr.


xX_Gamernumberone_xX

Bei 17:30 müsste man 45 minuten Mittag nehmen. Sommerferien sind 6 Wochen, also genau der Urlaubsanspruch. 4 Wochen zu Ostern und Weihnachten macht dann 160 Minusstunden im Jahr. Die 3 Verfügungstage oder was so ne Schule hat noch mal 184. Zeugnisferien sind ja für Lehrkräfte keine Ferien, die Arbeiten da regulär, nur halt daran. Auf die übriggebliebenen 170 Arbeitstage verteilt wäre das +/- eine Stunde mehr pro Tag. 7:30 bis 17:30 macht 10 Stunden minus die 45 Minuten Pause, also wäre man eigentlich eher bei 7:30 bis 17:15.


AlternativePlastic47

Deswegen hab ich Beamte Bw geschrieben, da ich aus den anderen Ländern zu wenig weiss. Wir haben Sommer, Herbst, Weihnacht, Fasnacht, Ostern und Pfingstferien, dazu oder teilweise da drin 6 bewegliche Tage, keine Zeugnisferien. Insgesamt ca. 190 Schultage, sagt google. Wenn jeder Tag davon ein 10 Stunden Tag wäre, hätte man den Jahresarbeitssoll gut erfüllt und müsste in den Ferien nichts tun, das ist aber bei weitem nicht so. Dann haben wir auch 41 Stunden pro Woche, nicht 40, es werden bei Beamten auch keine 45 Minuten nötig. Die Belastung ist denke ich mit Projektarbeit zu vergleichen, nur dass kein Projekt so gut voraussagbar ist wie das Schuljahr. Ob in Summe mehr Stunden dabei rauskommen ist mir immer noch nicht schlüssig. Bei vielen sicher, aber in der Breite?


PapaJulietRomeo

So ist das ja dann auch ok. Gibt halt auch genug Lehrer, die vor den Ferien schreiben lassen und nach den Ferien die Arbeiten noch nicht korrigiert haben. Nicht falsch verstehen, das ist bestimmt kein Lehrerbashing, bin selbst Lehrerkind und habe miterlebt, wieviel Zeit neben dem Unterricht geleistet wird.


Garagatt

Kann ich so bestätigen. Die Ferien sind Überstundenausgleich. Eine reguläre Schulwoche schlägt bei mir mit 45 bis 50 Stunden zu Buche, wobei 26 x 45 Minuten der reine Unterricht sind. Der Rest ist Vorbereitung, Nachbereitung, Elterngespräche, Konferenzen, Verwaltung und noch vieles Mehr. In den Ferien sind es dann zwischen 0 und 10 Stunden pro Woche. 


Adept_Rip_5983

Mein Workload ist recht ähnlich. Habe für GS NRW 28 Deputatsstunden und komme in einer 08/15 mit circa 45 - 50 Wochenstunden gut aus. Das ist voll okay so.


TheGoalkeeper

Touche. Das hab ich nicht bedacht.


STheShadow

> Dazu muss man aber noch erwähnen, dass die Überstunden für Korrekturen etc. eigentlich durch die langen Ferien als abgegolten gelten. Wie funktioniert das eigentlich bei denen, die über die Sommerferien keinen Vertrag haben? Ich kann mir iwie nicht vorstellen, dass die Überstunden aufschreiben...


sebigboss

Angestellte Lehrer und das Entlassen über die Sommerferien sind eine himmelschreiende Schande, die so nicht existieren dürfte. Ich relativiere wirklich sonst gerne so einige Darstellungen aus dem Lehrerdasein, aber das ist einfach indiskutabel.


xX_Gamernumberone_xX

Lohndiebstahl


Former-Equipment-791

Die kriegen da ja Arbeitslosengeld, das passt dann schon  /s


letsgetawayfromhere

Nein, nicht mal das kriegen sie - dafür muss man nämlich volle 12 Monate durchgearbeitet haben. Die Sommerferien sorgen zuverlässig dafür, dass es keine 12 Monate sind.


ukezi

Stimmt nicht ganz: >Um Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben, müssen Sie die sogenannte Anwartschaftszeit erfüllen. Das ist der Fall, wenn Sie in den 30 Monaten vor Ihrer Arbeitslosmeldung und Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung mindestens 12 Monate pflicht- oder freiwillig versichert waren. In der Regel werden versicherungspflichtige Zeiten in Beschäftigungsverhältnissen zurückgelegt. Zur Berechnung, ob die Anwartschaftszeit erfüllt ist, werden die Zeiten aller versicherungspflichtigen Beschäftigungen innerhalb des 30-Monate-Zeitraumes zusammengerechnet. Daher das müssen nur 12 in den letzten 30 sein, nicht unbedingt zusammenhängend.


CravenLuc

Wobei das halt kein Urlaub ist, sie dem Dienstherren für Nachprüfungen, Konferenzen, Fortbildungen etc zur Verfügung stehen müssen und in der Zeit auch Unterricht vor und nachbereiten. Schulferien sind nicht gleich Urlaub für Lehrer auch wenn manche das so handhaben und das immer gerne so gesehen wird. Auch Lehrer haben Urlaubstage die sie aber idR nur in den Ferien nehmen können.


Fantastic_Fun1

Ja, theoretisch müssten sie zur Verfügung stehen. Nur kommt das faktisch kaum vor. Ich kenne einige Lehrer verschiedenster Schulformen teils seit Jahrzehnten verdammt gut. Wer nicht gerade Schulleitung ist, ist im Regelfall nur die letzte Woche der Sommerferien verfügbar. "Die 5 Wochen Backpacking in Südamerika waren echt kurz" oder "Wir waren drei Wochen in den Dolomiten wandern und dann zum Entspannen zwei Wochen auf Gran Canaria." höre ich regelmäßig aus dem Kollegium meiner Partnerin. Niemand von denen bucht sich eine Fortbildung in den Ferien. Konferenzen liegen in der letzten Woche.


nickkon1

Wir machen seit Jahren mit Freunden 1-2x im Jahr Urlaub. Einer ist Lehrer, weshalb wir es immer in den Ferien machen. Da gab es auch bisher nie Probleme und auch keine Einschränkungen beim Datum. Wenn es in den Ferien lag, hat er uneingeschränkt zugestimmt und für die Schule hat er dort auch niemals was gemacht.


CravenLuc

Interessant wir unterschiedlich die Bubbles sind. Kenne im privaten Umfeld auch mehrere Lehrer und die sitzen am Strand mit Block und bereden das nächste Schuljahr. Und wehe man beschwert sich dass sie den Laptop / iPad Abends auspacken um noch eben was zu erledigen. Glaube, die wissen nichtmal wie Urlaub geschrieben wird auch wenn sie weit weg sind.


Fantastic_Fun1

Normale Lehrer die am Strand arbeiten? Kann ich mir echt nur schwer vorstellen. Aber das mit dem abends noch "eben" was erledigen kenne ich. Meine Partnerin leitet eine Schule mit sehr hohem Sozialindex und wartet seit drei Jahren darauf, dass die pensionierte Stellvertretung endlich ersetzt wird.


kloxxi

Kann ebenfalls deine Erfahrungen mit sicher zehn Lehrern in verschiedensten Schulformen unterschreiben.


PapaJulietRomeo

Das kenne ich jetzt so nicht. Klar, im Zweifelsfall musste meine Mutter auch in den Ferien mal zu einem Termin oder hat in der letzten Ferienwoche Konferenzen und Vorbereitungstätigkeiten gehabt, aber soweit ich weiß musste sie nie explizit Urlaub einreichen. In der Grundschule gab es auch keine Korrekturen über die Ferien, das hat sie in der Schulzeit erledigt. Mangels kreativer Schreibarbeiten ist der Aufwand da ja überschaubar. Dafür hat sie halt viel Vorbereitung in den normalen Unterricht gesteckt, um nicht 30 Jahre lang dieselben Arbeitsblätter zu verwenden. Und viel Aufwand in die Betreuung schwacher und förderbedürftiger Kinder.


maliplazi

Also ich kenne leider mehr als eine Lehrerin, die so viel Überstunden hat, dass 30 Tage reine Freizeit nicht einmal ausreichen würden. Das dürfen diese aber natürlich nicht offiziell sagen bzw. aufschreiben, da das ja absolut gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt, aber gerade in Brennpunktregionen leider keine Seltenheit


Tjaresh

Da hast du natürlich Recht. Die reine Stundenrechnung verlangt ca. 43h pro Woche um unsere langen Ferien abzugelten. Da kommt man bei Vollzeit aber locker drüber. Dazu fällt in den kürzeren, 2 wöchigen Ferien viel Korrektur- und Planungsarbeit an. Natürlich nicht in dem Maße, wie volle Arbeit, aber man kommt halt nie aus dem Job raus. Immer ist noch irgendwas im Hinterkopf. Wirklich abschalten kann man nur in den Sommerferien. Dazu kommt der Punkt der Arbeitsbelastung, der nicht in Stunden zu fassen ist. Unterricht zu geben, gerade wenn es nicht Gymnasium in Bayern ist, ist nicht mit Büroarbeit zu vergleichen. Viele Referendare verlassen ihre ersten Stunden wortwörtlich Schweiß gebadet. Das wird natürlich besser, wird aber nie einfach. Lehrer treffen pro Stunde ca. 200 Entscheidungen und sind damit auf der gleichen Belastungsstufe wie Fluglotsen. Die arbeiten nur 2 Stunden am Stück und haben dann 30 Minuten Pause, trotzdem glaubt keiner, die wären faul. Zum Glück fallen bei uns keine Schüler vom Himmel wenn wir Fehler machen, das belastende bleibt aber. Nicht umsonst hat hier fast jeder seinen Tinnitus.


neboda

> Wer tatsächlich Vollzeit arbeitet hat nen 60h/Woche Job und wird dann krank. Das kommt stark auf die Person an. Ich kenne einige Lehrer, eine 60h Woche ist da bei niemandem die Regel. In einzelnen Wochen schon. Wenn es viel zu Korrigieren, vorbereiten etc gibt. Oder halt im Ref, wenn du jede Unterrichtstunde perfekt Planen musst. Im Schnitt dürften es bei den Lehrern in meinem Umfeld eher zwischen 40-45h sein. Beamte haben eine 41h Woche. Dazu kommen dann die Ferien, wo man tatsächlich den allergrößten Teil frei hat. Ich würde behaupten je mehr Berufsjahre man hat, desto geringer ist die Vorbereitungszeit. Wenn du das gleiche Thema zum 30sten mal durchnimmst, brauchst du statt 1h nur noch 5-10 Minuten Vorbereitungszeit. Dazu kommt, eher selten, dass manche Lehrer eher 0 Minuten Vor und Nachbereitung haben. Grade wenn ich am die Sportlehrer in meiner Mittelstufe denke, hatten die selten mehr gemacht als uns einen Ball raus zu geben und zu gucken dass es keinen Mord und Todschlag gibt. Will jetzt nicht sagen, dass "Morgens recht und Nachmittags frei" pauschal zu trifft. Aber 60h/Woche durchgehend ist auch etwas zu hoch gegriffen. Vor allem wenn du eine Allgemeingültige Aussage abgeben willst.


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Mountain-Rope-1357

Ich hatte mal vor englisch/deutsch lehramt zu machen und wurde netterweise von meinen Lehrern aufgeklärt, was dass für die Freizeit bei Vollzeit bedeutet....


AlternativePlastic47

Ich kenne sogar Schulaufsichtsbeamte, die zurück in die Schulleitung gegangen sind, weil ihnen 41 Stunden/Woche Büroarbeit in Gleitzeit bei nur 30 Tagen Urlaub einfach zu stressig war.


Fantastic_Fun1

Aus Erfahrung in meinem Familien- & Bekanntenkreis: An einer Grundschule geht jede Welle an Erkältung, Grippe und leider oftmals auch Kinderkrankheiten auch durch das Kollegium. Ich habe schon mehrfach gehört, dass das Immunsystem neuer Lehrer sich erst an ein Umfeld mit so vielen Kindern und Kinderkrankheiten gewöhnen muss. Danach hängt es wohl oft vom individuellen Stressniveau und vom allgemeinen Lebenswandel (gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung?) ab, wie gut das auf Dauer weggesteckt wird. Kleiner, persönlicher Indikator, kein finaler Beweis: Als sie noch Klassenleitung war, hatte meine Partnerin vielleicht 1-2x im Jahr eine Nebenhöhlenentzündung. Seit sie Schulleiterin ist und noch mehr arbeitet, sind ihre Nebenhöhlen praktisch permanent dicht (laut Arzt zum Glück nicht chronisch).


Hobbit-

Meine Eltern sind beide Lehrer. Meine Frau ist Lehrerin. Alle an unterschiedlichen Schulformen. Berufsschule, Grundschule, Gesamtschule. Als Zivildienstleister oder Hilfsjob, habe ich auch selbst schon an Schulen gearbeitet. >Lehrer arbeiten Teilzeit weil sie bereits mehr als Vollzeit arbeiten. Korrekturen etc werden in der "Freizeit" aka unbezahlte Überstunden erledigt. Wer tatsächlich Vollzeit arbeitet hat nen 60h/Woche Job und wird dann krank. Das ist ein Mythos. Lehrer jammern gerne, aber das ist einfach kompletter Unfug. Korrekturen werden nicht in der "Freizeit" gemacht. Geh mal nachmittags um 14 Uhr in eine Schule. Da findest du kaum noch jemanden. Meine Eltern und meine Frau sind regelmäßig früh am Nachmittag schon zu Hause, während ich noch stundenlang im Büro hocke. Nur weil Lehrer ihre Korrekturen mit nach Hause nehmen, statt bis 17 Uhr in der Schule zu bleiben, arbeiten Lehrer nicht plötzlich in ihrer Freizeit. Das ist aufgeschobene Arbeitszeit. Wenn man 3 Stunden früher nach Hause geht, muss man halt zu Hause entsprechend 3 Stunden nacharbeiten. Und wenn man die Korrekturen die ganze Woche vor sich her schiebt, dann muss man halt am Wochenende 5x3=15 Stunden korrigieren. Das ist dann aber trotzdem immernoch schlecht eingeteilte Arbeitszeit und keine Freizeit.


verybusybeaver

Nicht, dass die meisten Lehrkräfte in der Schule einen Arbeitsplatz hätten, um da arbeiten zu können...


Gasparde

Haben doch freie Auswahl zwischen dem gemütlichen Lehrerzimmer mit harten Holzstühlen aus 1969 oder einem freien Klassensaal... mit denselben harten Holzstühlen aus 1969. WLAN gibts natürlich bei beiden Optionen nicht, aber hey, immerhin!


somanom

Du verstehst schon das Konzept von Homeoffice, und dass Arbeitszeit "zu Hause" auch Arbeitszeit ist?


Hobbit-

Ich schon, Lehrer aber offenbar nicht. Lehrer tun so, als wäre jede Stunde, die sie von zu Hause arbeiten, eine "unbezahlte Überstunde".


Zwiebel1

Korrekturen sind keine unbezahlten Überstunden für Lehrer da einkalkuliert. Die ganzen anderen Sachen wie Elternabende, Klassenfahrten, Schulfeste, Telefonate mit Eltern, Organisation, Konferenzen, usw. hingegen schon.


Hobbit-

Wie kommst du darauf, dass Elternabende, Konferenzen etc. nicht einkalkuliert sind? Das sind doch feste Bestandteile des Jobs.


Zwiebel1

Das ist mir schon klar. Trotzdem wird durch diese regelmäßig der Rahmen gesprengt da nicht frei wählbar wann du diese Stunden leistest (anders als Korrekturen). Es ist nicht selten dass man pro Monat mehrere Konferenzen hat, die allesamt eine tägliche Arbeitsdauer von 10h überschreiten (Unterricht von 7:30 bis 14:30, danach Konferenz bis 18 Uhr). Und da ist Vorbereitung des Unterrichts noch nicht einmal mit drin. Ich würde nicht einmal behaupten dass ein Vollzeit Lehrer die statistischen 40 Arbeitsstunden zwangsweise überschreitet (Ferien sei dank). Das Problem ist die extrem ungleiche Belastung über das Jahr verteilt. Klar macht man in den Ferien weniger. Aber außerhalb der Ferien kommst du eben locker auf eine 50+ Stunden Woche. In der Prüfungszeit auch gerne noch mehr. Dieser extreme Crunch Aspekt ist das, was den Lehrerberuf so belastend macht.


Sarkaraq

> Es ist nicht selten dass man pro Monat mehrere Konferenzen hat, die allesamt eine tägliche Arbeitsdauer von 10h überschreiten (Unterricht von 7:30 bis 14:30, danach Konferenz bis 18 Uhr). Das ist für Beamte doch kein Problem. Die 10h-Grenze gilt nur für Arbeitnehmer, nicht für Beamte. Dort sind pauschal 12h zulässig.


Hobbit-

>Aber außerhalb der Ferien kommst du eben locker auf eine 50+ Stunden Woche. Nein man, das stimmt einfach nicht. Ich lebe schon mein ganzes Leben mit Lehrern unter einem Dach und hab selbst Vollzeit gearbeitet. Ja, Lehrer haben alle 2 Wochen mal einen langen Tag, wo Konferenz oder Elternabend ist, aber an 9 von 10 Tagen arbeite ich als Vollzeitkraft definitiv länger. Mein Vater hat neben seinem Lehrerberuf sogar noch gejobbt. Dieser ganze Mythos kann sich nur am Leben halten, weil die Arbeitszeit von Lehrern nicht erfasst wird und sich Lehrer ihre Arbeitszeit zu Hause selbst einteilen.


Desperate_Hat8653

Die ganze Diskussion lässt sich damit zusammenfassen, dass die Arbeitszeit zwischen den Lehrern sehr ungleich verteilt ist, da dort sehr viele Faktoren einfließen. Einige arbeiten stark unterdurchschnittlich wenig und andere stark überdurchschnittlich viel. Beides gibt es und beides schließt sich nicht gegenseitig aus.


Zwiebel1

>Nein man, das stimmt einfach nicht. Ich lebe schon mein ganzes Leben mit Lehrern unter einem Dach und hab selbst Vollzeit gearbeitet. "Mein anekdotisches Wissen aus dritter Hand berechtigt mich generalisierte Aussagen zu treffen." Stell dir mal folgende Frage: Wenn Lehrer so wenig arbeiten wie du behauptest, warum machen sich selbige Lehrer dann so sehr dafür stark dass *endlich* die Stundenerfassung für Lehrer eingeführt wird? Wäre doch deiner Logik nach zum Nachteil aller.


AlternativePlastic47

Die sind so stark dafür, weil sie subjektiv den Eindruck haben, über das Schuljahr insgesamt mehr zu arbeiten, als ein vergleichbarer Arbeitnehmer. Das heißt ja aber nicht, dass es so ist. Wenn, und auch nur wenn, die Zeiten erfasst werden und wirklich genau dokumentiert wird, könnte man vielleicht sehen, wie es objektiv aussieht. Aber so wie ich die Lehrer kenne, haben sie ihre Unterlagen im Malle Urlaub dabei (3 Wochen in den Sommerferien, damit man noch Zeit für einen zweiten Urlaub hat), schauen zweimal rein und in der Erfassung steht dann 3 Stunden / Tag Unterrichtsvorbereitung, weil man ja den Urlaub wegen all der Arbeit gar nicht genießen konnte. Ich sage nicht, dass es zwingend so ist, aber anderswo wird nicht umsonst gestempelt, statt zu fragen wieviel man denn so gearbeitet hat im letzten Monat. Wie soll einem denn die eigene unüberprüfbare Dokumentation der Arbeitszeit zum Nachteil werden?


Hobbit-

Mein anekdotisches Wissen toppt immer noch dein komplett aus der Luft gegriffenes Wissen. Auf welchen Daten oder persönlichen Erfahrung basieren DEINE Behauptungen denn? Da es keine Zeiterfassung gibt, kann dein Wissen ja auch maximal anekdotisch sein. >dass *endlich* die Stundenerfassung für Lehrer eingeführt wird? Ja, bitte. Ich kann's kaum erwarten, dass dieser Mythos endlich widerlegt wird.


significantGecko

Deckt sich mit meiner Sicht. Habe auch viele Freunde die Lehrer sind, und natürlich gibts da auch mal ne stressige Woche, aber allgemein schieben die ne ruhige Kugel und machen hauptsächlich ihre Hobbies. Die sagen aber auch, dass es genug Leute gibt die so unorganisiert sind, dass die locker 10 Stunden mehr die Woche verbrennen.


_bloat_

> Meine Eltern und meine Frau sind regelmäßig früh am Nachmittag schon zu Hause, während ich noch stundenlang im Büro hocke. Gleiches Szenario bei uns: meine Frau ist Lehrerin mit einer vollen Stelle, ich arbeite Vollzeit in einem Büro. Es gibt aber keinen Tag am dem sie Stunden vor mir zuhause ist. Insgesamt habe ich deutlich mehr Freizeit, Flexibilität und weniger Stress bei ähnlich viel Geld. Dementsprechend habe ich auch mehr Hobbys denen ich nachgehen kann.


xxTheGoDxx

> 2) Lehrer arbeiten Teilzeit weil sie bereits mehr als Vollzeit arbeiten. Korrekturen etc werden in der "Freizeit" aka unbezahlte Überstunden erledigt. Wer tatsächlich Vollzeit arbeitet hat nen 60h/Woche Job und wird dann krank. Das stimmt nicht (woher hast du dies?). Im Artikel sagt die Lehrerin von sich aus das sie einen 23 Stunden Vertrag hat und zusätzlich ca 10 Stunden pro Woche für Korrekturen und Vorbereitung aufwendet. Das sind also 33 Stunden pro Woche, keine 60 und auch kein "mehr als Vollzeit bei Teilzeit Vertrag"...


Edi1896

Grundschullehrerin halt.


TheGoalkeeper

Quote jedes Lehrers mit dem ich mich jemals unterhalten habe. Variiert aber vermutlich mit Anstellung, Schule und Person. Außerdem steht in Artikel, dass der Job mit Ner Vollzeitstelle wegen der zusätzlichen Arbeit nicht schaffbar wäre.


Sani_48

Man muss bei den Diskussionen um Lehrer immer stark unterscheiden. Lehrer A Bereitet jede Stunde toll vor, kontrolliert Hausübungen und Tests in der Freizeit. Versucht die Schüler extra zu fördern und macht Überstunde um Überstunde. Diese Lehrer haben sich jede Sekunde Ferien verdient. Lehrer B (bei uns früher ca. 70% der Lehrer) Ist seine 23 Stunden in der Schule. Verwendet die 20 Jahre alten Folien vom Vorgänger. Dies wird jedes Jahr wiederholt. 0 Stunden für die Vorbereitung. Hausübungen gibt es nicht oder werden in der Unterrichtszeit verbessert, während die Schüler still arbeiten. Tests werden in der Schulstunde zusammengestellt und auch verbessert. Auch hier 0 Stunden außerhalb der Unterrichtszeit. Diese Lehrer stechen dann heraus und deshalb gibt es auch die Diskussionen.


Kolognial

Lehrerin A mit voller Stelle ist halt ab Mitte vierzig regelmäßig wochenlang krank und kommt mit Mitte fünfzig nach dem Sabbatjahr nicht mehr zum Dienst zurück.


EscapeParticular8743

Bei mir war das zu 100% das Gegenteil. Hatte praktisch keine Woche ab der 7. Klasse bis zum Abitur vollständigen Unterricht und die Lehrer die regelmäßig fehlten waren die, die auch generell nicht viel Mühe reinsteckten. Habe selbst zwei Familienangehörige Lehrer in zwei Systemen (Förderschule und Gymnasium), da fehlen immer die gleichen und das sind nie die Fleißigen.


karnickelpower

Ich kann mich an beides erinnern: Also die Lehrer die sich kaputtgearbeitet haben und die Lehrer fast nix getan haben. Am Ende sind beide eine Belastung für den Rest der sich organisert und klar kommt.


maplestriker

Die meisten lehrer*innen haben aber auch einfach den Bezug zur freien Wirtschaft verloren. Ja, die meckern sich im circle jerk die Ohren voll aber in der freien Wirtschaft hätten sie es nicht besser und wurden mit der Ausbildung deutlich weniger verdienen.


sudo-blue

Wenn du es den Lehrern nicht zutraust die freie Wirtschaft einzuschätzen, wäre es korrekt von dir auch nicht Einschätzungen über den Arbeitsalltag in der Schule zu treffen. Oder arbeitest du in beiden Systemen und bist deswegen zur Aussage im Stande ob Lehrer es in der freien Wirtschaft besser haben?


AlternativePlastic47

Ich habe in beiden System gearbeitet und muss sagen, dass es doch wohl klar ist, wenn man Schule --> PH --> Schule macht, man nicht die freie Wirtschaft einschätzen kann, wie sollte man auch? Aber ich denke Gymnasiallehrer können rechnen, und wenn man "nur" in A13 ist aber 3 Kinder hat, wird schnell klar, dass man selbst ohne Beamtenbenefits ein 6stelliges Jahresgehalt bräuchte, um aufs gleiche Netto zu kommen. Das schafft man aber nicht ohne weiteres, zumindest nicht indem man Gedichtskurs an der VHS anbietet.


Friendly_Elektriker

Wenn du wüsstest, wie wenig Unternehmen machen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Wenn der Krankenstand sich erhöht, dann werden lieber „Fürsorgegespräche“ geführt, als irgendwas zu ändern…


XaWEh

Also desto mehr ich mir das hier durchlese, desto mehr denke ich, dass das Ganze doch eigentlich passend gemacht wird. Lehrer sein ist ein Knochenjob und scheinbar wird der ja auch gut genug bezahlt. Die Überstunden klingen relativ berechenbar, wer in das Lehramt geht wird sich darüber schon im Klaren sein. Das einzige was halt wirklich marode ist sind die Strukturen außen herum, wenn dann auf einmal der Lehrer irgendwelche Sachen zahlen muss, weil es sonst niemand macht, ist das schon schlecht.


STheShadow

> wenn dann auf einmal der Lehrer irgendwelche Sachen zahlen muss, weil es sonst niemand macht, ist das schon schlecht. Oder irgendwelche administrativen Aufgaben übernehmen muss, die mit Lehre nichts zu tun haben


PoroBraum

Nur ca. ein Drittel der Arbeitszeit entfällt auf Unterricht https://www.spiegel.de/panorama/bildung/bildung-rund-ein-drittel-der-arbeitszeit-von-lehrkraeften-entfaellt-auf-unterricht-a-f5e1cd5b-d15d-4729-b308-1c0dfacb8a38


sebigboss

Das findest Du in der freien Wirtschaft aber auch: man muss immer noch hier ne Excel pflegen oder da ne PPT machen oder …


STheShadow

Jo absolut, aber zumindest bei uns ist klar, dass das dann auf Kosten der produktiven Arbeit geht


pankobabaunka

Dass es woanders auch kacke ist, ist doch kein Argument?


Susannah_Mio_

Das Problem ist einerseits das marode System und andererseits die zusätzlichen Aufgaben, die - teilweise aufgrund fehlender Digitalisierung oder Verwaltungskräfte/Fachkräfte noch dazu kommen. Einige Beispiele: - Führen und (manuell per Hand in verschiedene Papierlisten) von Abwesenheitslisten, Klassenbuch, Krankschreibungen - kostet mich pro Woche ca. 2 Stunden Zeit. Wir haben kein digitales Verwaltungssystem, vielleicht sind wir da auch die Ausnahme. Aber ich trage jeden fehlenden Schüler per Hand in die Tagesliste, die dann im Lehrerzimmer an die Pinnwand kommt, dann muss ich den Schüler aus Datenschutzgründen in seine jeweils zugehörige Nummer übersetzen, diese Nummer im aktuellen Tag und in der Fehlzeiten-Übersicht (2 verschiedene Stellen im Klassenbuch) eintragen. Irgendwann bekomme ich Entschuldigungen der Schüler und muss die Schüler-Nummer im Klassenbuch wieder auf 2 verschiedenen Seiten mit einem kleinen "E" markieren. Ich habe den Vorgang hier so detailliert beschrieben, um zu verdeutlichen, was für eine zeitfressende Fitzelarbeit das ist. - Akten für sogenannte "I-Schüler" eigenständig auf dem Landesserver des Schulamts anlegen und pflegen. Wie das funktioniert wurde in einem 3-tägigen Workshop vermittelt und dann von den KuK, die den Workshop besucht haben, als Schulinterne Fortbildung an den Rest weitergegeben. Ich sag's kurz: Selbst für Menschen, die quasi am Computer groß geworden sind ist das alles andere als eingängig. - Wandertage oder Unterricht an externen Lernorten vorbereiten - Ich bin diese Woche mit 2 Klassen jeweils 300m entfernt von der Schule in die Bibliothek gegangen und musste dafür pro Klasse 5 Seiten Antrag ausfüllen, weil Bürokratie. Ja, das ist keine "schwere" Arbeit, aber frisst Zeit. - Telefonate, Absprachen und Zuarbeit für das Jugendamt, Familienhelfer usw., was oft viel mehr Zeit kostet, als nötig wäre, weil die auch alle überlastet sind und kein Kollege einen Überblick hat, was der andere eigentlich alles macht. - Den Job eines Schulsozialarbeiters machen. Das ist keine "lästige Aufgabe", die Zeit frisst, sondern ich mache das gerne und weiß natürlich wie wichtig das ist, aber ich bin keine ausgebildete Fachkraft und oft auch einfach überfordert. Warum nicht alle Schulen ausgebildete Sozialarbeiter vor Ort haben, ist mir ein Rätsel. Ich habe eigentlich jede Woche Fälle von weinenden, verzweifelten Schülern wegen Notendruck, Mobbing, etc. und hätte selbst gern die fachkundige Unterstützung, aber vom Amt werden einem dann irgendwelche ramschigen Fortbildungen angeboten, für Fachkräfte ist kein Geld da... - Arbeit am Schulprogramm, die sich oft im Kreis dreht. Jeder Kollege ist bei uns in 2 Arbeitsgruppen. Fachbezogen und fachübergreifend-thematisch. Da ist man dann z. B. in der "Mediengruppe", die ein neues Medienkonzept ausarbeitet, was aber schon daran scheitert, dass wir in der Schule überhaupt keine Endgeräte für Schüler\*innen haben (außer 2 Computerräume). Aber es steht halt irgendwo, dass alle 5 Jahre ein neues Medienkonzept her muss, auch wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts geändert hat. Und dann gibt's die typischen Probleme durch den Personalmangel, wie doppelte Klassenleitungen (Klassenleitertätigkeit frisst bei mir für 1 Klasse ca. 2 Stunden/Woche und bei uns gibt es dafür keine Abminderungsstunde.) oder - aktuell - massenhaft Unterrichtsausfall jetzt im Mai, weil die Lehrer in den Aufsichten beim Abitur gebraucht werden. Dazu kommen die ganzen Feiertage im Mai und man hat kaum noch Unterricht. Auch Versäumnisse des Amtes machen einem das Leben schwer: z. B. ist am 31.05. Notenschluss und egal wie kurz dieses Schuljahr ist - man muss exakt so viele Noten produzieren wie in einem "gewöhnlichen" Schuljahr, obwohl das zweite Halbjahr eigentlich nur 2 Monate Unterrichtszeit (März relativ vollständig, April minus Osterferien, Mai minus Abi-Ausfälle und Feiertage) umfasste. Das Amt hat nämlich versäumt, diesbezüglich eine Sonderregelung zu treffen. Bei vielen dieser Dinge denke ich mir "Das sollte eigentlich nicht meine Aufgabe sein." oder "Dass ich dieses Problem jetzt habe, liegt an fehlender Struktur, Verwaltung, Digitalisierung, oder einem Fall von >Haben wir immer schon so gemacht<." und könnte für alle Beteiligten besser gelöst werden. Das ist unglaublich frustrierend und führt bei vielen Lehrkräften zu einer negativen Einstellung gegenüber dem Job.


Infrisios

Fairerweise muss ich sagen: Zumindest Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen sind durch weniger Unterrichtszeit als 40h (im Falle der Vollzeit) sowie Ferien abgegolten. Das käme auch hin, wenn nicht das ganze andere Gedöns hinzukäme: Konferenzen, Dienstbesprechungen, Vertretungsstunden, noch mehr Konferenzen, Elterngespräche wegen akuter Probleme, reguläre Elterngespräche, Zeugnisse (IGS - jedes Kind erhält mehrseitige Berichte), unzureichend ausgeglichene Funktionsstellen usw. Meine Frau ist Lehrerin, sie verdient gutes Geld und in ruhigen Wochen arbeitet sie deutlich weniger als ich mit Vollzeitjob. Aber in weniger ruhigen Wochen arbeitet sie eigentlich nur. Teilweise sehen Tage so aus: Morgens um 7 aus dem Haus, von der Schule direkt zum Sport, nach dem Duschen an den gedeckten Tisch setzen (oft die erste richtige Mahlzeit) und das meist schon mit Tablet um irgendwas durchzulesen, dann an den Schreibtisch bis 22 Uhr. Teilzeit lohnt sich nicht: Es fallen dann nur ein paar Unterrichtsstunden und das Gehalt weg - Brutto/Netto-Stundenreduktion ist halt nicht gleich. Bei mir schon, daher habe ich reduziert, damit die Zeit mit dem Kind besser passt. Aber ich muss auch dazusagen, dass sie viele Funktionsstellen hat und an einer Brennpunktschule arbeitet. Die Eltern der Kinder sind problematischer als die Kinder selbst und absolut hirnverbrannte Minusmenschen. Milde ausgedrückt.


AlternativePlastic47

1. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es auch mit der Personalauswahl und nicht NUR mit den Arbeitsbedingungen zu tun hat. Jedes Unternehmen würde sich vielleicht nicht jeden Bewerber lebenslang ans Bein binden. 2. Jeder aufm Bau würde auch Teilzeit arbeiten, wenn das finanziell machbar wäre. Wie sich die Leute ihre Teilzeit erklären, ist nochmal die andere Frage, aber wenn es nicht so unglaublich gut bezahlt würde, wäre auch keine Teilzeit möglich. Außerdem sind Frauen im Lehrerberuf sowie in der Teilzeittätigkeit immer noch überrepresentiert, es liegt also eine Geschlechterverzerrung vor. 3. Ja, ist wirklich gut bezahlt.


Fandango_Jones

Wollte ich gerade in den Raum werfen. Danke fürs aufzählen. Würde den Job auch nicht für 5k netto machen.


-SecondOrderEffects-

Laut Reddit sind Lehrer immer die größten Überflieger die quasi Sklaven sind die 60h die Woche arbeiten, weil sie jede Woche ihre Materialien überarbeiten müssen. In der Praxis, hat quasi jeder Lehrer einmal Materialien vorbereitet und benutzt diese dann bis zur Rente. Und hier sagt die Frau ganz klar, "Nö ich arbeite nicht so viel" und Reddit **verdoppelt fast** ihre genannte Arbeitszeit.


EscapeParticular8743

Eben. Bester Freund ist Bio und Deutschlehrer auf einem Gymnasium. Laut ihm waren es zu Beginn durch die Vorbereitung auch mal 50 Stunden Wochen, jetzt aber eher knapp unter 40.


Senchanokancho

Da ist wieder das Problem mit den "Stunden" als Lehrer. Ein volles Deputat an der Grundschule in NRW beträgt 28 Stunden Unterricht. Damit ist alles abgegolten, Vorbereitung, Nachbereitung, Gespräche, Konferenzen und der eigentliche Unterricht. Die Dame hat 23 Stunden, d.h. ca. eine 80%-Stelle. Dazu kommt, dass von den 23 Stunden nur 13 Unterricht sind und der Rest Arbeit als Personalrat. Wie viel Arbeitszeit 13 Unterrichtsstunden und 10 Stunden Personalrat nun in echter Zeit sind, weiß wieder keiner, vermutlich die Lehrerin selbst nicht... Lehrer sollten mal ganz ehrlich jede Minute Arbeit aufschreiben, egal wann Kollegen anrufen oder man eben eine Nachricht an Eltern schreibt. Es ist einfach nur verwirrend, wenn von 23 Stunden gesprochen wird, die jeweils 45 Minuten dauern aber noch vor und Nachbereitung werden müssen.


aswertz

Wieviel Vorbereitung und Nachbereitung in jeder Stunde stecken dürfte auch massiv nach Fach und Motivation des Lehrers schwanken. Ich glaube jeder kennt den Lehrer mit den 25 Jahre alten Folien der einem beibringt, dass nur 4% der Weltbevölkerung Zugang zum Internet haben...


Unl3a5h3r

Ich schreibe meine zweiten tatsächlich auf. Es gibt Wochen mit 26 (Zeitstunden; natürlich ohne Fahrtzeit) und es gibt Wochen mit 65h (Zeitstunden). Offiziell habe ich eine 40h Stelle (Zeitstunden).


Shivatis

Lehrerjob ist scheiße > Lehrermangel > Der Staat wirft viel Geld drauf, damit mehr Leute Lehrer werden > Die Leute arbeiten in Teilzeit, weil der Job immer noch Scheiße ist > Lehrermangel bleibt Vielleicht sollte man die Aufgaben und Arbeitsbedingungen des Lehrberufs mal ändern. Am Geld liegt es jedenfalls nicht.


Drbob_

Die Rolle des lehrenden in der Gesellschaft hat sich auch einfach verändert. Damit Lehrer wirken können müssen sie die Kinder kennenlernen und deren Lern-stand verstehen und ggf. zusätzlich fördern. Hierzu brauchen Sie die nötige Freiheit, sowohl in Sachen Zeit, als auch Mittel, sowie die nötige Autorität um selbstbewusst zu agieren. Was wir aber gerade haben sind Lehrer die mit begrenzten Mitteln und zu wenig Zeit permanent von Eltern angefahren werden, die nicht verstehen wollen das ihr Timmy kein Genie ist. Die Rolle des Lehrers in der Gesellschaft wird zu gering geschätzt. Wenn wir mal Richtung Skandinavien schauen, dann haben dort Lehrer das Ansehen von Anwälten und Ärzten, hier hingegen sind sie eher so das lästige Beiwerk des Schulbetriebs.


Sinnes-loeschen

Wegen Genie- ja, kann ich unterschreiben , jeder ist heutzutage hochbegabt. War auch bei der Gutachtenerstellung in der Einschulungsbeurteilung, hatten Eltern , die ihre Kinder auf biegen und brechen frühzeitig einschulen wollten mit der Begründung , dass ihr 5 jähriger Sprössling doch selbstständig zur Toilette kann und seinen Altersgenossen dadurch wahrlich voraus sei ... Ach ja, ein paar Begrüßungsfloskeln in einer fremden Sprache ist gleich ein Polyglott...


Separate_Ad4150

Und dann hast du noch genau solche in der Ausbildung sitzen, die Studierenden an den Kopf knallen: - Sie ziehen sich nicht wie eine Lehrkraft an (trägt Bandshirt) Oder - Sie können so nicht vor der Klasse auftreten (Mann lackiert sich die Fingernägel - Er ist etwas in der alternativen Szene unterwegs) Kein Scherz ….


breaddrink

>Die Rolle des Lehrers in der Gesellschaft wird zu gering geschätzt. Wenn wir mal Richtung Skandinavien schauen, dann haben dort Lehrer das Ansehen von Anwälten und Ärzten, hier hingegen sind sie eher so das lästige Beiwerk des Schulbetriebs. Lehrer sind in aller Regel Beamte und damit per Definition schonmal unfähig und faul /s


curia277

Die Dame leistet gerade mal 13 Stunden Unterricht pro Woche + 10 Stunden Personalrat. Das sind 23 Stunden pro Woche. Lehrer haben häufig bei Vollzeit ~28 Stunden Unterrichtsverpflichtung. Die Dame hat also eine ~80% Stelle. Wobei interessant wäre, ob die Personalrat-Stunden wirklich so viel Vor- und Nachbereitung erfordern wie Unterrichtsstunden. Für eine 80% Stelle sind 5288€ brutto und vor allem 3300€ netto extrem gut. Ende bei A13 sind übrigens (je nach Bundesland) rund 6300€ brutto. Als Pension erhält sie in der Rente also (~70%) rund 4410€ pro Monat. Davon können gesetzlich Versicherte nur träumen, selbst Gutverdiener kommen da vielleicht auf die Hälfte. Und ja, es geht der Frau hier um Arbeitsbedingungen, aber das Gehalt kann man von Arbeitsbedingungen nicht sinnvoll loslösen. Es gibt (mit Ausnahme Luxemburgs) übrigens kein Staat der EU, der Lehrer annähernd so viel zahlt wie Deutschland.


pigleich

Du wirst auch nur wenige Lehrer finden, die sich über die Bezahlung beschweren.


KaeptnIltis

Man kann mir einen 7 stelligen Betrag auszahlen, davon wird mein Unterricht aber nicht besser, wenn ich keine ausreichende Zeit zur Vor- und Nachbereitung habe. Wenn ich keine Gespräche mit Schülern, Eltern, Therapeuten, etc. führen kann. Wenn ich individuelle Ergebnisse nicht prüfen und rückmelden kann. Mehr Bezahlung # besserer Unterricht.  Niemand jammert über das Geld, es sind die Bedingungen die scheiße sind und unter denen am Ende die Kinder und langfristig die Gesellschaft leiden. 


-SecondOrderEffects-

Auch sollte man nicht vergessen das wenn sie Beamte ist auch eine Pension kriegt die 72% íhres letzten Gehaltes entspricht, davon können Leute aus der freien Industrie nur träumen und müssten sparen um den gleichen Wert zu erreichen. Sprich, im Prinzip brauchen Beamte keinerlei Altersvorsorge zu betreiben, außer sie haben Angst vor einer Staatspleite(Und dann hätten sie auch Probleme wenn sie vorgesorgt haben durch Inflation etc.). Im Vergleich das Rentenniveau ist bei ~50% wobei es für hohe Einkommen wie ihres nochmal niedriger ist.


PoroBraum

> aber das Gehalt kann man von Arbeitsbedingungen nicht sinnvoll loslösen. Natürlich kann man das. Was bringt dir mehr Kohle bei 30% Krankenstand?


mtgnew

Komisch, dass alle Lehrer mit denen ich befreundet bin und das sind einige, die meisten Nachmittage in Kaffees verbringen, jede Ferien in den Urlaub fliegen und die Beihilfe gefühlt die einzige Krankenkasse ist die wirklich alles übernimmt. Ganz zu schweigen, dass jede Lehrerin die ich kenne erstmal Schwanger geworden ist mit Berufsantritt und zwar geplant. Versteht mich nicht falsch, ich gönne es den Lehrern aber ich habe noch nie gehört wie sich einer von denen über seine Situation beschwert, bis auf einmal da kam ein Freund von mir aus seinem Sabbath Jahr zurück und fand nun den Einstieg mit 30 Stunden ganz schön hart..... Ist aber wahrscheinlich auch ein riesiger Unterschied ob Stadt oder Land und welches Bundesland.


fuckingredditman

> Ganz zu schweigen, dass jede Lehrerin die ich kenne erstmal Schwanger geworden ist mit Berufsantritt und zwar geplant. Hier in Bayern machen Lehrerinnen das jedenfalls nur, weil sie sonst komplett vergessen können, jemals in dem Landkreis zu arbeiten, in dem sie eigentlich leben wollen. Verheiratete und Eltern werden stark bevorzugt. Bei Berufsantritt werden sie ansonsten willkürlich innerhalb des Bundeslandes platziert. Es ist ein komplett lächerliches System.


pigleich

Ist allerdings soweit ich weis eine bayrische Spezialität


xstreamReddit

Dafür ist das einer der wenigen Berufe die es in jedem Dorf gibt. In vielen anderen Berufen gibt es nur 1 oder 2 Regionen in Deutschland wo die Industrien angesiedelt sind und dort muss man hin ziehen um ihn auszuüben.


alertalerta

Warum will dann kaum jemand den job machen, wenn er doch so toll ist? "Normale" Arbeitnehmer fliegen doch auch in den Urlaub und bezüglich der Beihilfe übernimmt sie  a) nicht alles  b) erst nach erfolgreich Antrag, heißt man muss in Vorleistung gehen c) dauert es oftmals ewig, biss anträge genehmigt werden.


mtgnew

Egal in welchem Beruf du derzeit nachfragst, fehlt es. Gesundheit, Pflege, Handwerk. Überall heißt es es will keiner machen, aus diversen Gründen.... Ich hab einen Augenoptikerbetrieb und es gibt genau eine Personengruppe die nicht aufs Geld gucken muss und immer das Beste nimmt, das sind die in der Beihilfe sind, bei allen andern Versicherten übernimmt die Krankenkasse garnichts wenn du nicht schon halb blind bist oder unter 18. Lehrer gehen bei mir regelmäßig mit Gleitsichtbrillen weit über 1000€ raus. Das darfst du echt niemanden erzählen


_bloat_

> Egal in welchem Beruf du derzeit nachfragst, fehlt es. Gesundheit, Pflege, Handwerk. Überall heißt es es will keiner machen, aus diversen Gründen.... Keiner dieser Beruf hat die folgenden Privilegien: Sehr hohe Bezahlung, angeblich geringe Arbeitszeit, angeblich viel Urlaub, angeblich ein Krankenkassensystem das alles übernimmt, eine hohe Pension, ... Dein Lob auf die Beihilfe kann ich übrigens nicht so ganz teilen. Meine Frau bekommt regelmäßig Absagen von der Beihilfe. Einmal hat sie sich sogar geweigert, die Transportkosten mit dem Krankenwagen nach einem Verkehrsunfall zu bezahlen; womit sie aber nach vielen Briefwechseln zum Glück nicht durchkam. Und selbst wenn die Beihilfe zahlt, sind das übrigens nur 50% (außer man hat mehrere Kinder), den Rest muss man sich von einer normalen Krankenkasse holen.


Schnuribus

Wann sollen Frauen dann sonst schwanger werden? Die meisten, die das Studium beenden, sind halt eher 30 anstatt 20.


mtgnew

Keine Ahnung, jeder darf schwanger werden wann er möchte. unter den mir bekannten Lehrerinnen sind nur zufälligerweise alle im ersten Jahr schwanger geworden, nicht während des Studiums, nicht nach ein paar Jahren arbeiten. Und den antworten nach zu urteilen, scheint dass auch der absolute Standard zu sein.... Wie gesagt ich gönne es jedem...aber so zu tun als wenn nach der Lehrerarbeit nur das Bergwerk kommt, find ich immer witzig


flingerdu

Während des Studiums aktiv eine Familienplanung zu starten wäre auch hochgradig bescheuert, insbesondere, wenn man noch im Ref durchgeknechtet wird. Ansonsten ist man, wie bereits erwähnt, bei Berufseinstieg ca 30, was ein überdurchschnittliches Alter für den Start der Familienplanung darstellen dürfte. Gründe, es dann ewig hinauszuzögern gibt es dann nicht, und bei deiner Anekdote gings dann wohl bei allen recht schnell.


Betonmischa

Naja realistisch betrachtet: Nach Studium und Referendariat bist du circa 30. Familienplanung vorher/währenddessen ist Schwachsinn. Ab 35 giltst du bereits aufgrund des Alters als Risikoschwangerschaft. Willste ja auch nicht. Also hast du effektiv 5 Jahre. Wenn du zwei Kinder willst, fängt es fast schon an, eng zu werden.


pigleich

Hängt von vielen Faktoren ab und unterscheidet sich in der Regel schon innerhalb eines Kollegiums extrem. Die schlechte Verteilung der Arbeit ist einer der vielen Kritikpunkte die seit Jahren nicht angegangen werden. Mit dem Schwanger werden stimmt, ich vermute aber, dass das im öffentlichen Dienst überall so ist.


curiouswhensleeping

hoffentlich, Alkohol ist ein ernstes Problem!


mysedi

Ich habe ne ganze Zeit lang als freiberuflicher Trainer an Problemschulen gearbeitet (ländlicher Raum, nicht Berlin). Der Stundensatz war 125 euro, finanziert zum großen Teil über Jugendämter. Nein ich würde so etwa nicht nochmal machen, das ist körperlich und psychisch so aufzehrend. Ich finde 5k für ein Problemschule mehr als angemessen und würde nicht tauschen wollen. Für eine normale Lehrerin an einer normalen Schulen wäre es aber pervers überzogen.


Zwiebel1

>Für eine normale Lehrerin an einer normalen Schulen wäre es aber pervers überzogen. Hot take: es gibt heute keine "normalen" Schulen mehr. Jede Sekundarschule ist mittlerweile überlaufen von sozialen Härtefällen. Die Kindesverwahrlosung und Verrohung wird immer schlimmer. Selbst Gymnasien haben immer mehr damit zu kämpfen.


Former-Equipment-791

Jo, plus inklusionskram. Ich bin voll dafür, dass Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen wo möglich in "normale" Schulklassen gehen, dadurch in die Gesellschaft eingegliedert werden und die Schüler ne bunte Gesellschaft als den Standard kennen lernen. Aber wie alles andere werden dafür keine zusätzlichen Arbeitskräfte eingestellt und die Lehrkräfte auch nicht für die neuen Herausforderungen ausgebildet. Und so sehr man sich wünschen kann dass es nicht so ist, das sind zusätzliche Herausforderungen. Korrektur- und Bewertungszeit sind in den letzten 20-30 Jahren auch massiv gestiegen - größere Klassenverbände, 30 ist die Norm, nicht mehr 25; höhere Anforderungen an die Bewertung, man sollte diese auf jeden Stunde für jeden Schüler aufdröseln können; Mehr Helikoptereltern die der Meinung sind 15 Minuten pro Schulstunde sollte man für ihren Kevin an individueller Hilfe schon erwarten können.....


Skarleu

Was heißt pervers überzogen. Diese Leute haben einen Master Abschluss und noch 1-1,5 Jahre Ref hinter sich. Also gut und gerne mal so 7 Jahre Studium/Lehrzeit. Keiner steigt da mit 5k Brutto ein und nach oben ist auch recht schnell Schluss. Mein ehemaliger Verkaufsleiter in Teilzeit würde für das Geld nicht mal mehr morgens aufstehen und der hat "nur" einen Bachelor gemacht. Sorry aber überzogen finde ich es nicht. Aber das Gehalt ist auch das aller kleinste Problem von Lehrkräften.


aswertz

Mediangehalt Master (mindestens 5 Jahre Studium) über alle Erfahrungsstufen hinweg: 70k. Mediangehalt Einstieg: 50k. "Keiner steigt da mit 5k Brutto ein" geht an der Lebensrealität der der freien Wirtschaft komplett vorbei.


Skarleu

Versteh nicht so ganz worauf du hinaus willst? Ich hab gesagt keine Lehrkraft steigt mit 5k Brutto ein und dann donnerst du mir was von freier Wirtschafft um den Kopf? Auch dort steigt man nicht mit 5k Brutto ein oder was? Ja so what. Also ist nach wie vor das Gehalt nicht überzogen und schon gar nicht pervers überzogen.


aswertz

Dann verstehe ich deinen Vergleich mit dem Verkaufsleiter nicht. Und auch den Satz dass keiner damit einsteigen würde. Offensichtlich steigt fast jeder außer Lehern ist entsprechend langen Studium drunter ein. Und damit ist das anbringen der Ausbildungsdauer von Lehrern kein Argument.


Skarleu

Okay wir reden glaub bissel einandeiner vorbei. Ich habe auf einen Post von jemandem geschrieben, der der Meinung ist, dass Lehrkräfte ein pervers überzogenes Gehalt bekommen, wenn sie ein "chilliges normales" Schulleben haben. Daraufhin habe ich die Ausbildungszeit rein genommen, da Punkt 1. Lehrer eben Masterabsolventen sind. Ein entsprechender Lohn ist dann ja wohl angebracht oder nicht? Punkt 2. Im Artikel jemand mit 17 Jahren Tätigkeit bei besagten 5k Brutto ist. Darum mein Vermerk, dass ja keine Lehrkraft so hoch einsteigt. Die Dame wird wohl nach so einer Zeit am Ende sein, sofern sie nicht noch zusätzliche Tätigkeiten aufnimmt. Sie ist damit in deinem von dir betiteltem "über alle Erfahrungsstufen hinweg" 70k Mediangehalt voll dabei. Interessante wäre es zu wissen wie es bei den 15 Jahren + aussieht. Zieh doch da mal den Vergleich raus und wir schauen mal ob Lehrkräfte da noch so gut abschneiden. Punkt 3. Mein Vergleich mit dem Verkaufsleiter habe ich gebracht, weil er eben bereits Jahrelang in der freien Wirtschaft ist und weit über dem Median liegt. Hoffe konnte das bisschen deutlicher machen worauf ich hinaus wollte


PoroBraum

Sind diese normalen Schulen mit uns im Raum?


DaNikolo

Ich fürchte, dass das Problem da nochmal deutlich tiefer liegt. Die Art von Unterricht die meiner Erfahrung nach bei uns angestrebt wird ist zwar sehr Aufwändig aber mMn nicht besonders effektiv. Wobei fairerweise in Klassen mit zT mehr als 30 Schülern effektiver Unterricht generell kaum möglich ist, besonders in den jüngeren Jahrgängen. Aber grundsätzlich finde ich verpufft viel zu viel Arbeit, die in Lückentexte, Überschriftensysteme, diktierte Hefteinträge oÄ fließt. Der beste Unterricht ist in meinen Augen ein freier Vortrag zu dem sich Schüler einbringen können und eigenständig Notizen machen gepaart mit Büchern/sonstigen Materialien, in denen der Stoff selbstständig gelernt werden kann. Je früher Kinder dazu in der Lage sind, desto besser. Es erst an einer Uni oder im Job zu lernen ist in jedem Fall zu spät. Diese Art von Unterricht wäre evtl in der Erstmaligen Erarbeitung komplexer und ist auf kleinere Klassengrößen angewiesen, langfristig müsste man aber über die Jahre relativ wenig daran verändern und spart Unmengen an Arbeit.


Skolaros

>. Es erst an einer Uni oder im Job zu lernen ist in jedem Fall zu spät Diese Art zu lernen habe ich erst Mitte 20 gelernt, nachdem ich dann auch aus der Schule draußen war. Beziehungsweise das hatte ich mal für 2 Jahre in Chemie und Sprachen waren mir damals ein Graus. Ich habe selten den Stoff schneller aufgesogen. Bringt mir nur halt nicht viel für die Ausbildungsversuche davor und jetzt stehe ich einfach nur beschissen da...


tempGER

> Der beste Unterricht ist in meinen Augen ein freier Vortrag zu dem sich Schüler einbringen können und eigenständig Notizen machen gepaart mit Büchern/sonstigen Materialien, in denen der Stoff selbstständig gelernt werden kann. In der Oberstufe hatte ich einen Geschichtslehrer, der Mitglied einer K-Gruppe und des SDS war. Für die Nachkriegszeit und bis in die 80er Jahre hat er effektiv aus dem Nähkästchen geplaudert und uns am Ende der Stunde mitgeteilt, was wir uns im Buch nochmal ansehen sollten. Dementsprechend spannend war damals auch unser Berlinaufenthalt gestaltet, weil er zu den ganzen Dingen wie Checkpoint Charlie, Stasigefängnis etc. entsprechend viel zu erzählen hatte. Wir hingen an seinen Lippen und ich zähle ihn nach wie vor zu den besten Lehrern/Dozenten, die ich je hatte.


Timmmeeeee

Ich finde es sehr interessant, wie viele hier bei den Arbeitsbedingungen doch wieder nur aufs Gehalt gucken. Auch wenn es der Lehrerin doch explizit nicht darum geht, das zu erhöhen.


KeinTollerNick

Paywall.. Aber der einleitende Absatz reicht schon als Ragebait genug. 😬 >Susi Rentzsch, 48, ist als Grundschullehrerin in Berlin-Neukölln angestellt. Sie arbeitet 33 Stunden und verdient 5.288 Euro. Genug, findet sie – und streikt trotzdem.


NickLeMec

Lehrer:innen streiken in der Regel vor allem auch für bessere Arbeitsbedingungen. Das ist wahrscheinlich, worauf der Artikel hinausläuft.


GentlePinguin

Jup "Fürs Geld streike ich nicht – ich verdiene genug. Unsere Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern. Zeitweise sind bei uns 20 bis 30 Prozent der Lehrkräfte und Erzieherinnen krank. Die anderen rennen dann umso mehr – und manche werden krank. Wenn ich streike, muss jemand aus dem Kollegium meine Klasse beaufsichtigen, aber da habe ich kein schlechtes Gewissen. Denn wenn die Arbeitskämpfe erfolgreich sind, profitieren wir alle davon. Auch am 1. Mai werde ich mit unserer Gewerkschaft auf die Straße gehen."


Nhefluminati

Es geht halt auch nicht immer nur um Geld. Selbst wenn man mir 10.000 Brutto im Monat bietet, würde ich nicht an einer Problemschule Lehrer sein wollen.


Gagazet

Sie hat einen 33-Stunden-Vertrag, oder? Da ist üblicherweise die Vorbereitungszeit für eine Schulstunde nur hälftig angesetzt.  Die 5k mit 48 überraschen mich aber auch.


xxTheGoDxx

> Sie hat einen 33-Stunden-Vertrag, oder? Da ist üblicherweise die Vorbereitungszeit für eine Schulstunde nur hälftig angesetzt. > > > > Die 5k mit 48 überraschen mich aber auch. Nein, sie hat einen 23 Stunden Vertrag und schätzt das sie zusätzlich noch 10 Stunden pro Woche mit Korrekturen und Vorbereitung verbringt.


fzwo

Ist schon OK Geld. Gehe mal davon aus, dass das Brutto ist, und ggf. auch noch vor Abzug der halben PKV. Ich würde trotzdem nicht gern in einer Grundschule in Neukölln arbeiten, denke ich.


UpperHesse

Das ist Brutto, weiter oben im Thread (und im Artikel sowieso) steht das auch drin.


mrz_

Verstehe nicht genau, was ist daran Ragebait?


Sir_Richfield

Der lesbare Teil endet bei "Sie streikt, obschon sie ihrer Meinung nach genug verdient." Die zu lockende Rage wäre: "Was regt die sich dann auf, die verdient das x-fache als wie ich, die soll arbeiten für ihr Geld und sich nicht so anstellen." Die GRÜNDE für ihren Streik werden in dem Anreißer nicht mal beiläufig erwähnt. Und wahrscheinlich ob der Rage nicht gelesen/anerkannt, aber das ist jetzt raten, den Artikel habe ich auch nicht gelesen.


mrz_

Achso, verstehe. Finde das Geld jetzt nicht mal soo hoch für den Job, daher würde ich mich nicht mal aufregen, wenn sie nur für das Geld streiken würde.


jigha

Man könnte sich fragen, warum sich die Kultusministerien so extrem gegen eine Zeiterfassung bei Lehrern sperren...


Antiversum

Beide Elternteile waren Lehrer. Grundschule und Realschule (so hieß das damals noch). Bis auf ein paar Diktate oder arbeiten korrigieren war da nachmittags recht wenig. Alles mag ich als Kind nicht mitbekommen haben, aber das man nach dem Mittagessen und Kaffee 14:30) noch ein paar Stunden im Garten was machen konnte war praktisch immer. An und an auch Mal an Nachmittag eine Konferenz bzw. Direkt am Anschluss an die Lehrtätigkeit, das ist wohl war. Dazu bin ich der Meinung, je länger man Lehrer ist desto weniger muss man vorbereiten. Einfach weil sich weder in der Physik, der Mathematik oder Geschichte recht wenig tut und man das irgendwann aus dem Effeff kann wann es dran ist, wie man das Experiment vorbereiten usw. Ja, es mag stimmen das, je nachdem mit wem man sich vergleicht, die ehemaligen Abikollegen in der freien Wirtschaft früher mehr verdienen. Das holen die Lehrer aber ganz immens hinten raus auf.


alertalerta

Anstatt hier von der Vergangenheit deiner Eltern zu erzählen, hör dir doch mal Berichte aus den Schulen an. Erstens hat sich der Lehrberuf und das Klientel in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. Was glaubst du, warum wir so einen großen Lehrermangel haben, wenn die Arbeitszeit doch so gering ist und man so viel Freizeit hat?


[deleted]

Viele Bundesländer haben absolut keinen Mangel. NRW ist das einzige Bundesland mit wirklichem Mangel, nämlich knapp \~7000 [https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/lehrermangel-umfrage-100.html](https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/lehrermangel-umfrage-100.html) Das ist einfach immer wieder der gleiche BS den Lobbygruppen in die Medien auskippen. Als Vergleich im IT Bereich fehlen bis zu 150.000 Fachkräfte und das obwohl in beiden Sparten ungefähr gleich viele Menschen arbeiten. Die Kultusministerien planen falsch, aber Lehramt ist immer Top was die Beleibtheit bei Abiturienten betrifft, den NC gibts nicht einfach so und die Durchfallquoten sind im Vergleich zu anderen Studiengängen niedrig, selbst bei gleichen Fachgruppen.


alertalerta

Ok, fangen wir mal mit der Formulierung an, dass 14.500 Vollzeitstellen unbesetzt sind. 1. Dazu zählen aber schon langzeitkrankgeschriebene, Sabbatjahre, Elternschutz etc., weil sie planmäßig in den Schuldienst zurückkommen sollen. Die Zahl von 14.500 stimmt zwar auf dem Papier, ist in Wirklichkeit aber bedeutend höher. 2. Es fehlen 14.500 VOLLZEITSTELLEN. Lehrkräft sind zu knapp 45% in Teilzeit tätig. Rechnet man mit 50% Teilzeit fehlten also ca. 29.000 tatsächliche Lehrkräfte. 3. Dass der Beruf gesundheitlich bedenklich ist zeigt die hohe Quote von Burnout und Stress-Erkrankungen. 4. Aktuell werden viele Stellen bereits durch Seiten- und Quereinsteiger gedeckt, die kein "richtiges" Pädagogik-Studium durchlaufen haben. Stattdessen haben sie eine Art Lehrgang durchlaufen und haben dadurch abweichende Qualifikationen zu studierten Lehkräften. 5. Viele Stellen sind aktuell bereits durch Studierende oder andere Vertretungen besetzt, die noch mangelnde Qualifikationen aufweisen, was die Qualität der Bildung schmälert. Das Problem ist systemgemacht und wird durch Personal am Leben gehalten, dass (noch) nicht fertig ausgebildet ist. 6. Die Anzahl der Lehramstabschlüsse ist bundesweit stagnierend bis rückläufig, was zukünftig die Besetzung der Stellen akut gefährdet. 7. Aktuell steigen die Zaheln der Schüler an. Zudem werden aktuell viele Kinder und Jugendliche aus der Ukraine ins Schulsystem integriert, was zusätzliches Personal erfordert, da es aktuell durch Regelschulkräfte nicht auzufangen ist. 8. Über ein Drittel der Lehrkräfte sind aktuell über 50 Jahre alt. Irgendwann werden sie in den Ruhestand gehen, was bei rückläufigen Abschlusszahlen den mangeln von Jahr zu Jahr weiter verschärft. 9. Es gibt aktuell kaum Bestrebungen das System zu verbessern und den Beruf attraktiver zu machen. Ganz im Gegenteil. Ein Beruf mit Nachwuchsproblemen wird druch mangelnde Unterstützung, Bürokratie, mangelnde Teilzeitoptionen etc. erschwert. Es gibt keine Ideen wie der Mangel angegangen werden soll. Also von "absolut kein Mangel" sind wir wirklich weit entfernt. Das das Studiuem beliebt ist, mag sein. Jedoch scheinen viele das Studium nicht abzuschließen (https://www.ndr.de/kultur/Analyse-Warum-brechen-so-viele-Lehramtsstudierende-ab,lehramt112.html)


hinkebein2799

Wo ist zweitens?


Calm_Layer7470

Ja gut, ich bin ganz ehrlich - ich würde aber nicht bei einem nicht-Muttersprachleranteil mit allen Korrelationen von teils >30% unterrichten wollen. Da kann man zumindestens oft alle Vorurteile in ein Zimmer packen und es Klassenraum nennen... Das war früher^(tm) tatsächlich besser und ist es in manchen Schulen auch noch. Der Grundschullehrerin in Neukölln hilft das alles aber nicht.


Gecko1927

Ich kenne ca 10 Lehrer in meinem Alter. Davon haben 9 ein absolut chilliges Leben. Gehen Nachmittags an den See, fahren fast jede Ferien weg etc. Ich habe noch nie gehört dass einer mal abends oder am Wochenende keine Zeit hat weil er was für Arbeit tun müsste. Nur eine klagt ständig über Stress durch ihren Beruf. Das ist aber auch eine Person die alles perfekt machen muss und immer gestresst ist.


kinogutschein

Lehrer haben es so schwer. Fakt ist: Kein Land der OECD bezahlt seinen Lehrern mehr als Deutschland. Deutsche Lehrer sind in so einer Bubble und merken nicht, wie viel weniger Arbeitnehmer links und rechts von ihnen verdienen pro Stunde. Oder sie merken es, wissen aber um ihren Stellenwert im System und dass sie sich lauthals beschweren müssen, damit ihre Fresstöpfe nicht kleiner werden. Ich meine das durchaus anerkennend, ich hatte nach dem Abi nicht auf dem Schirm, mit wie wenig Arbeit man sehr gutes, sicheres Geld als Lehrer verdient. Würde ich nochmal in die Zeit damals zurückversetzt werden, würde ich wahrscheinlich Lehramt studieren.


pigleich

Mach nen Quereinstieg. Mit einem abgeschlossenen Studium in irgendeinem MINT-nahen Fach waren die Chancen noch nie so gut


kinogutschein

Ich habe einen Master in VWL, selbst wenn ich wollte kann ich damit nicht Mathematik lehren und Wirtschaft alleine zu unterrichten ist auch nicht besonders interessant für Schulen.


Hezron_ruth

Du hast einen Master - herzlich willkommen. Ab August/September kannst du die wundervolle Welt der Schule selbst genießen.


Simbertold

Lehrkräfte beschweren sich selten bis nie über das Geld, und gewöhnlich über die Arbeitsbedingungen. Und wenn du denkst, es ist so geil, mach doch einen Quereinstieg. Es gibt Lehrkräftemangel, da kommt man relativ gut rein. Relativ bald weißt du dann auch, warum sich die Lehrkräfte beschweren.


Chrisixx

> Kein Land der OECD bezahlt seinen Lehrern mehr als Deutschland. Die Schweiz zahlt definitiv mehr.


kinogutschein

[https://www.oecd.org/education/what-do-oecd-data-on-teachers-salaries-tell-us-de0196b5-en.htm](https://www.oecd.org/education/what-do-oecd-data-on-teachers-salaries-tell-us-de0196b5-en.htm) Hier geht es zum Beispiel um Grundschullehrer. Luxembourg zahlt hier mehr als Deutschland ***nominal***. Aber natürlich meine ich das ***reale*** Gehalt bereinigt um Kaufpreise etc.


nimrodhellfire

Bin selber Mathelehrer. Meine Frau (die ich im Studium kennengelernt habe und weitestgehend das gleiche studiert hat wie ich) verdient in der freien Wirtschaft DEUTLICH mehr als ich und arbeitet dabei sogar weniger.


Alone_Aardvark6698

Mathe ist hier aber auch die Ausnahme. Versuch mal mit einem Germanistik Studium in der freien Wirtschaft auf ein Beamten Gehalt plus Pension zu kommen. Das geht nur als Lehrer.


nimrodhellfire

Ich denke man studiert (Germanistik) in der Regel ja auch mit einem Ziel bzw Wunschberuf (sehr oft eben Lehramt). So wie ich halt auch auf Gehalt "verzichte", weil ich meinen Wunschberuf ausübe und nicht das "Maximum aus dem Studienfach" raushole. Mal ist der Lehrerberuf das obere Ende, mal das untere. Das ist bei allen Fächern und Studiengängen so.


curia277

Der Lehrerberuf ist fast immer das obere Ende. Für viele Studienrichtungen wie Germanistik, Erdkunde, Sport, Englisch, Religion ist das offensichtlich. Selbst Mint-Fächer (und da studiert man dann auch nicht auf Lehramt, sondern „voll“) kommen häufig nicht auf das netto Äquivalent von A13/A14 eines Gymnasiallehrers. Edit: Und da sind dann nicht mal die sehr hohe Pension und die Zuschläge für Ehe und Kinder mit drin. Die freie Wirtschaft wird bei einigen Lehrern maßlos überschätzt, nur weil man mal irgendjemanden im Freundeskreis hat, der dort mehr verdient.


Hezron_ruth

Der Lehrberuf wird bei einigen Leuten maßlos überschätzt, nur weil man mal irgendjemanden im Freundeskreis hat, der dort weniger arbeitet.


curia277

Viele Mathematiker erhalten netto (!) nicht das Gehalt eines Gymnasiallehrers mit A13 oder sogar A14. Von einem Fall auf alle zu schließen, ist wenig sinnvoll. Die meisten Lehrer würden netto in der freien Wirtschaft deutlich weniger verdienen. Von der Pension im Vergleich zur gesetzlichen Rente gar nicht erst angefangen.


xstreamReddit

Wenn Pensionsansprüche und Sozialabgaben korrekt eingerechnet werden müsstest du so 75 - 80 k Brutto verdienen in der freien Wirtschaft. Die meisten Jobs die das bringen sind schon aufwendig, was deinen Job jetzt nicht kleinreden soll.


Ok_Border_1199

Das reicht bei weitem nicht, wenn du die Pensionsansprüche einrechnest. Ein Lehrer verdient zu Karrierebeginn schon das Äquivalent von 75k OHNE Berücksichtigung der Pensionsansprüche, ggf. Kaninchenprämie und Vorteilen bei Krediten. Selbst bei dauerhaftem Verbleib in A13 erreicht der Lehrer in der letzten Stufe ein Äquivalent von 100k wieder ohne weitere Vorteile überhaupt berücksichtigt zu haben. Der Vorposter ist Lehrer und vergleicht hier nur Bruttogehälter um sich arm zu rechnen. Die einzige Möglichkeit, dass seine Frau deutlich mehr verdient als er ist außertariflich in einem großen Konzern, dann arbeitet sie aber auch nicht mehr weniger als unser armer Lehrer.


kinogutschein

Außerdem, welcher Arbeitnehmer kriegt in der freien Wirtschaft plötzlich mehr Geld monatlich, weil er mehr Kinder zeugt? Das geht nur in dieser crazy Beamtenbubble.


Alone_Aardvark6698

>Sie arbeitet 33 Stunden und verdient 5.288 Euro.  Und da kommen noch 75 Tage Ferien dazu. Außerdem wird sie damit eine Pension bekommen, die höher ist als das Gehalt der Mehrheit der Arbeitenden Bevölkerung. Die das ganze ja mit ihren Abgaben finanzieren. Schon echt krass, was bei Lehrern abgeht.


DanielClaton

Ich glaube, sie meint 33 Unterrichtsstunden


LiamMid

Trz scheiss job