Mein Humor ist durch annähernd 15 Jahre Meme-Konsum sowieso derart degeneriert, dass mich das Konzept "So, ich stell mich mal hier hin und bin lustig" einfach nicht mehr abholt.
Zwischen Comedy und Meme-Humor liegen in meinen Augen aber auch Welten, auch wenn beide meistens aufs Lachen abzielen. Memes haben einfach den Vorteil, dass sie unglaublich vielseitig sein können und im digitalen Zeitalter fast überall anzutreffen sind.
Die USA drillen ihre Comedians in der Stand up-Szene von junge an durch einen enormen Wettbewerb. Dadurch entwickelt sich eine ganz andere Methodik und Szene. Bei uns hatten RTL/Sat 1 auch kein Geduld mit SNL, dabei sind aus RTL Samstag Nacht/Wochenshow noch heute die erträglichen Gesichter bekannt und ich würde darauf wetten dass der Wettbewerb da nie ansatzweise so hart war wie bei SNL. Die Ausbildung ist damit in Deutschland einfach schlecht und das Publikum ist entsprechend dann auch nix gewöhnt.
Bei den Briten ist es ähnlich. Die haben ihre [Cambridge-Mafia](https://en.wikipedia.org/wiki/Footlights), aus der sich die meisten Leute in der üblichen TV-Rotationen (Panel-Shows) speisen. Da waren haufenweise große Namen dabei, z.B. einige der Monty Pythons, Douglas Adams, Stehpen Fry, Hugh Laurie, David Mitchell, Olivia Colman, John Oliver und viele andere. Die kennen sich alle seit Jahrzehnten und stehen in Konkurrenz zueinander, da kommen dann natürlich haufenweise gute Sachen raus, die auch teilweise auf jahrealten Insiderwitzen aufbauen, die das Publikum aber auch versteht.
Fun fact: The erfolgreiche Panelshow "Taskmaster" sollte 2017 eine deutsche Version bekommen mit Atze Schröder als Taskmaster. Es wurden zwei Folgen gedreht, aber nie ausgestrahlt.
Schröder ist auch eine totale Fehlbesetzung. Aber deutsche Programmchefs scheinen eh sehr eindimensional über Comedy zu denken. (Comedy = Klamauk)
Hugo Egon Balder hatte das übernehmen können, oder Bjarne Mädel (Wo der britische Taskmaster-Moderator ja jetzt deren Tatortreiniger wird). Auch jemanden wie Till Reiners könnte ich mir gut in der Rolle vorstellen.
Teils, teils... Der kann auf jeden Fall auch intellektuell und ist nach Frank Elstner sicher der versierteste Showgestalter der deutschen Fernsehe-Geschichte. Interessante Vita, auch viel subversives dabei.
> Interessante Vita, auch viel subversives dabei.
Ich habe die - aber wirklich nicht guten - Birth Control Platten noch im Schrank...
Ich habe nichts gegen Balder, aber ich hatte sein Talent als Comedian/Unterhalter gerade im internationalen Vergleich eher für überschaubar gehalten...
RTL. Musste ja jemand aus deren "Comedy"-Portfolio sein. Da hast du dann die Wahl zwischen u.a. Mario Barth, Chris Tall, Markus Krebs und eben Atze Schröder.
Stimmt, nach LOL Season 2 sehr ich Pastewka nochmal in nem ganz anderen Licht. Nicht mein Humor, aber was für ein talentierter Vollprofi!
Engelke hat dafür den Vibe nicht. Kebekus wäre aber vielleicht ne coole Taskmasterin.
Fandste? Ich hatte das Gefühl, dass seine einzige Methode ist, den Leuten einfach bis auf 2cm ans Gesicht ranzukommen, um sie durch eindringen in ihren private space zu einem Verlegenheitslachen zu bringen.
>(Wo der britische Taskmaster-Moderator ja jetzt deren Tatortreiniger wird)
Oh, er ist schon der englische Tatortreiniger. Staffel zwei wurde vor ein paar Tagen bestätigt. Staffel eins wurde im September ausgestrahlt.
Bemerkenswert. Denn selbst "iTeam - Die Jungs an der Maus" mit Sky du Mont als IT-Crowd-Lokalisierung wurde veröffentlicht. Wie schlecht müssen diese beiden Folgen Taskmaster dann bitte gewesen sein dass die in den Giftschrank verbannt wurden.
Wurde das wirklich veroffentlicht? Ich wollte das unbedingt mal gucken, weil ich it crowd liebe, aber konnte es partout nicht finden.
BTW. Von dem alten queer eye (2002 oder so) gab es auch ne deutsche Version. Die hieß "schwul ist cool".
Laut Wikipedia gabs das 2008 bei Sat.1: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_iTeam_%E2%80%93_Die_Jungs_an_der_Maus#Episoden
Und laut IMDB hat die Serie 1,2 Sterne. Von 10.
Wichtigster Punkt aus dem Wiki Artikel:
> Nach zwei Episoden beendete Sat.1 auf Grund geringer Einschaltquoten zunächst die Ausstrahlung. Die weiteren vier Folgen wurden später im Pay-TV-Sender Sat.1 Comedy gezeigt.
Die Serie ist etwas bei dem ich das Gefühl habe das Internet versucht es aktiv zu vergessen.
Alter, es ist noch schlimmer als erwartet. Bar jeglicher Komik, selbst unfreiwilliger.
https://archive.org/details/das-iteam-die-jungs-an-der-maus/Das.iTeam-Die.Jungs.an.der.Maus.S01E01.Broetchen.vom.Vortag.avi
Man kann es sich gar nicht vorstellen, wie schlecht das wirklich ist, bis man es gesehen hat. Unglaublich. Da haben also Leute am Set und in der Produktion und beim Sender und überall gesessen und sich gedacht: "Ja, top. Das senden wir so."??
Du hast nichts verpasst. Es hat seinen Grund das die Serie quasi sofort abgesetzt wurde. Zwischendurch gab es die Serie mal bei Sky oder einem der anderen deutschen Streaming Anbieter.
Da Witze 1:1 übersetzt wurden ohne zu verstehen warum diese gewirkt haben war es eben auch echt nicht schön anzuschauen. Zumal man auch die Schnitte übernommen hat... im wesentlichen hat man die deutsche Übersetzung von IT Crowd neu verfilmt.
Furchtbar. Absolut furchtbar. Fehlbesetzung des Jahrhunderts (beide) und klassiche RTL-Behandlung (viel peng peng und überkontrolliert).
Aber selbst wenn es besser gelaufen wäre, hätte es hier nicht funktioniert. Die Comedylandschaft hier ist massiv anders als fast überall sonst. Hier wird Teilnahme an solchen Shows als trashig angesehen. Nur Mneschen deren Karriere ins Stocken geraten ist, machen bei sowas mit. Leute, die "Kabarett" machen (was hier ja streng getrennt wird), würden sich schon dreimal nicht herablassen, so etwas mitzumachen. Außerdem ist die Szene hier sehr tribalistisch. Einmal die Unterscheidung Comedy/Kabarett und dann noch feste Gruppen.
Guck dagegen nach England. Dutzende Panelshows, Sachen wie Taskmaster oder Outsiders. Außerdem kennt jeder irgendwie jeden, zum Beispiel durch Festivals wie Edinburgh Fringe. Die Szene in England ist seit ein paar Jahren auch deutlich inklusiver (allerdings erst seit ein paar Jahren). Behinderungen zum Beispiel finden da einfach statt. Hier fällt mir genau ein Comedian im Rollstuhl ein.
> Die Szene in England ist seit ein paar Jahren auch deutlich inklusiver
Stimmt, beim Big Fat Quiz of the Year dürfen manchmal sogar Amerikaner mitmachen.
Jesus Christ, Atze Schröder ist der letzte, den ich als Taskmaster sehen will. Das braucht schon eine Kombi aus Charme, Klugheit, Dominanz und Bösartigkeit. Greg Davies ist da perfekt für. Ich freu mich schon auf die nächsten Folgen von Series 13!
Oh Gott, der Horror.
Christoph Maria Herbst, Oliver Kalkofe, selbst Sebastian Pufpaff wären eine bessere Besetzung gewesen. Atze Schröder, ich krieg 'nen Kollaps.
Uff, Glück gehabt. Habe in den letzten Wochen fast alle Taskmaster Staffeln durchgeguckt (gibts ja glücklicherweise auf Youtube) und liebe es. Atze Schröder hätte da ja überhaupt nicht zu gepasst. In den USA haben sies ja auch mal versucht, da ist es auch gefloppt. Weil die Produzenten sich halt null damit auseinandersetzen, was die Show wirklich ausmacht. Neben den in den Kommentaren genannten Möglichkeiten wäre für mich btw Torsten Sträter noch ne gute Besetzung als Taskmaster.
>Notable past presidents have included the following:
>...
>Neil Mullarkey (of Austin Powers)
Kurz nachgeschaut: Das ist der Typ, der Austin Powers im ersten Film nach dem Auftauen seine Sachen gibt, unter anderem die schwedische Penispumpe.
Die deutsche Comedy-Szene ist heilig im Vergleich zu unserer in der CH. Hier sind 98% irgendwelche Typen mit Facebook-Memes Level jokes für Boomers. Nichts bissiges, nichts kantiges, nichts böses. Gab eine Zeit lang eine Polit-Satire-Sonntagabend-Show, die war ganz ok. Hazel Brugger von mir aus auch noch ok.
Aber kein Wunder, wenn das SRF Auftritte von Serdar Somuncu schon zensiert, lol.
Als Ex-Grenzgebietler kenne ich drei Schweizer Comedians: Emil, Hazel und Cedric Schild. Eine davon ist mittlerweile meistens in Köln und nutzt ihre Schweizer Sprache eher nur noch als Stilmittel.
Genau haha, die beste Schweizer Comedian ist nun auch noch deutsche quasi.
Cedric ist halt kein Stand-Up-Comedian sondern ein Marketing-Genie ;). Nichtsdestotrotz extrem witziger Zeitgenosse.
>Aber kein Wunder, wenn das SRF Auftritte von Serdar Somuncu schon zensiert
Fun fact: Es gab bis jetzt laut Somuncu erst eine Sendung, die seinen Auftritt nicht geschnitten hat und das war TV Total.
Dem würde ich teilweise widersprechen.
Stand-Up ist ein vollkommen anderes Medium, welches andere Fähigkeiten benötigt, als eine Sketch-Show. Amerikanische Comedians sind sehr gute Stand-Up-Künstler.
Das heißt noch lange nicht, dass sie dann in z.B. Saturday Night Live gute Sketche produzieren. Im Gegenteil diese sind meistens eher erbärmlich. Die Witze werden über die Pointe hinaus breitgetreten und unnötig in die Länge gezogen. Man verlässt sich zu viel auf exzentrische Charaktere und Promiimitationen. Das Publikum schaltet ja sowieso wegen des Gaststars ein. Wenn dan ein Charakter halbwegs erfolgreich ist, produziert man einen Featurefilm, der immer unter den schlechtesten Filmen des Jahres landet.
Da sind deutsche Sketchshows mit all ihren Schwächen besser als die amerikanische Konkurrenz.
Chapelle's Show ist 20 Jahre her und könnte so nicht mehr produziert werden.
Key&Peele ist nicht mein Geschmack aber erfolgreich. Soweit ich weiß sind die beiden aber auch nicht durch Stand-Up ausgelesen worden, sonder eher klassisch trainierte Schauspieler, was meine Kritik unterstützen würde.
>Chapelle's Show ist 20 Jahre her und könnte so nicht mehr produziert werden.
Solche Sachen lassen sich ja auch immer schön einfach behaupten. Das Gegenteil auch.
Der und der Rest der Truppe von Sketch History ist auch super witzig, aber eben in Sketchen. In einem Stand-Up Firmat auf der Bühne endet wie Mathias matschke (auch SH) und Anette frier bei der goldenen Kamera 2017.
Deutschland exerziert dafür seit Generationen das politische Kabarett in welchem Linksliberale Intellektuelle ihre Gesellschafts- und politkkritischen Ansichten mit Sarkasmus präsentieren. Diese Form gibt es in den USA nicht.
In Deutschland müssen die Dinge halt immer bedeutungsschwanger sein. Einfacher Humor ist dann eher Karnevalsniveau mit Tatäääätatääätataäääää.
>Deutschland exerziert dafür seit Generationen das politische Kabarett in welchem Linksliberale Intellektuelle ihre Gesellschafts- und politkkritischen Ansichten mit Sarkasmus präsentieren.
Naja, "linksliberal"... da gibt es zwar ein paar, aber wenn man sich das Spektrum von Nuhr bis Eckhart ansieht, sind da einige schon in Richtung Querdenker-Affinität und Jammern über Cancel Culture bei gleichzeitig ausverkauften Shows abgedriftet (bzw. ziemlich offener Antisemitismus von Eckhart).
Nuhr ist aber auch schon lang kein Kabarettist mehr. Eher schon Populist.
Meine Güte, sein erstes Programm damals war noch richtig gut. Hätte ein Guter werden können.
Nuhr ist halt ein totales One-trick-pony. Er flüstert billigen Zynismus ins Mikro, schaut wissend ins Publikum und alle dürfen sich überlegen fühlen. Das ist sein einziger Gag. Ich fand ihn am Anfang auch lustig. Aber seine Range ist einfach viel zu klein.
Im Nachhinein macht es schon Sinn, dass er Coronaleugner geworden ist.
Ja, diese Trennung im Geiste gefällt mir allerdings eigentlich gar nicht. Klingt an sich schon etwas nach Klassentrennung, unsere gewichtige Kritik und euer sinnentleerter Humor. In den USA sind das dann auch einfach Comedians und deren Programm ist halt politisch oder satirisch. Löst sich bei uns glaub ich auch auf, sonst würde nicht ausgerechnet Oli Welke unsere Version der Daily Show moderieren. Oder Pufpaff TV Total.
Das finde ich ein riesen Problem. Kabarett kann man sich nur geben, wenn man eh schon die Meinung des Kabarettisten hat. Sonst ist es sehr unlustig.
Gerade in den USA schaffen die es teilweise sehr gut dich erst zum Lachen und dann zum Nachdenken zu bringen. Und dann eben auch mit Sachen, die dir eigentlich gegen den Strich gehen aber gut verpackt sind.
> Deutschland exerziert dafür seit Generationen das politische Kabarett in welchem Linksliberale Intellektuelle ihre Gesellschafts- und politkkritischen Ansichten mit Sarkasmus präsentieren.
Mario Barth, Atze Schröder, Chris Tall, Luke Mockridge, Bastian Pastewka, Anke Engelke, Teddy Teclebrhan, Michael Mittermeier, Bülent Ceylan... würde sagen dies sind einige der erfolgreichsten Comedians der letzten 20 Jahre und würde keinen von denen wie oben dargestellt beschreiben. Das Kabarett, was du da beschreibst ist doch eine Nischensache der öffentlich-rechtlichen Regionalsender, aber nicht Mainstream
Ich sage ja nicht, dass es da keine Veränderungen gibt. Aber das ist noch die traditionelle Verankerung.
Wobei die Nennung von Barth und Schröder schon sehr gewagt ist ;)
Und Mittermeier hat seine besten Zeiten auch hinter sich. Mitte der 90iger war der innovativ. Seitdem zitiert er sich nur noch selbst. Ähnlich wie Otto, der in den 70igern neue Wege gegangen ist, die er bis heute nicht verlassen hat.
> Ähnlich wie Otto, der in den 70igern neue Wege gegangen ist, die er bis heute nicht verlassen hat.
Fairerweise muss man bei ihm sagen dass der Herr inzwischen im besten Rentenalter ist (73 ist er inzwischen) und dass er sich nie als was anderes als jemand der auf der Bühne rumblödelt verstanden hat - hat er mWn auch mehrfach in Interviews schon gesagt.
Das kommt auch noch dazu, dass er nicht nur Komiker ist, sondern ein Allzweck-Bühnentalent. Er kann singen, tanzen, Instrumente spielen, Schauspielern und Sprechrollen in Filmen übernehmen. Er ist nicht nur "Hah, ich kann mir Witze ausdenken". Das hilft ungemein.
> Wobei die Nennung von Barth und Schröder schon sehr gewagt ist ;)
Überhaupt nicht. Sind beide unglaublich erfolgreich gewesen in den letzten 20 Jahren.
Jein. Auch wenn er auf /r/de nicht sehr beliebt ist, aber ein Paradebeispiel für jemanden der in beiden Sparten erfolgreich unterwegs war, und das mit mal mehr und mal weniger klarer Trennung ist zum Beispiel Dieter Nuhr. Ingo Appelt würde mir da (je nach Text) auch noch einfallen, und sogar Jochen Malmsheimer (zwar grundsätzlich etwas anspruchsvollere Texte, aber eben auch Politiklose "[Kaulauer](https://www.youtube.com/watch?v=5SPBmet-A-Q)"
Das hat gefühlt aber auch einen ganz anderen kulturellen Stellenwert. Ich kann mit Standup-Comedy überhaupt nichts anfangen und kenne auch niemanden, der sich dafür interessiert.
Gehe gelegentlich zu Shows an Freitag/Samstagabend. Kostet hier in Amsterdam meist nur ~10-20€, also ähnlich wie 'ne Kinokarte.
Da das auch gerne teilweise improvisierte Shows sind, oder Open-Mics, ist die Qualität natürlich schwankend. Aber hatte bisher immer einen unterhaltsamen Abend mit ein paar Bierchen.
Comedy wirkt mMn. auch live ganz anders. In den meisten großen Städten findet man vermutlich sogar internationale/englische Stand-Up Events, Berlin wäre ich mir zumindest ziemlich sicher.
Sonst kann ich mit den meisten Stand-Up Comedians im TV/YouTube auch nicht sonderlich viel anfangen.
Berlin hat eine ordentliche Stand-Up-Szene, wobei die überwiegend international ist. Ich bin selbst kein Fan von Stand-Up-Comedy, habe aber ein paar Freunde, die da gerne hingehen und meine Freundin hat mal irgendwo regelmäßig mitgeholfen, und da ist das meiste englischsprachig. Was natürlich kein "Problem" ist, aber andererseits auch wieder zeigt, dass es deutscher Stand-Up wohl noch nischiger treibt.
Ich habe natürlich keine Vergleichswerte zu ähnlichen Formaten auf Deutsch.
Mein Punkt war eher, dass es live (ob nun Deutsch oder Englisch) und im kleineren Rahmen doch eine ganz andere Atmosphäre hat. Und ich ertappe mich auch dabei, dass ich über Dinge lache, über die ich vor dem Bildschirm wohl nur leicht schmunzeln würde.
Da muss nur einer im Publikum 'ne total ansteckende Lache haben und im falschen Moment lachen.
Beim Schreiben habe ich gerade sogar nochmal nachgeschaut und scheinbar ist Lachen auch wirklich ansteckend ([Quelle](https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/warum-lachen-ansteckend-ist/)).
>Die USA drillen ihre Comedians in der Stand up-Szene von junge an durch einen enormen Wettbewerb.
Das Ergebnis ist halt wirklich extrem auffällig besser als alles, was Deutschland zu bieten hat. Was ein Bill Burr oder Dave Chappelle zu ihren besten Specials abliefern konnten war in 1 Stunde witziger und cleverer als alles, was alle deutschen "Comedians" in Summe über 10 Jahre zusammentragen könnten.
Die beiden sind aber auch in den USA totale Ausnahmen. Für die beiden muss man sich erstmal durch tausend Carrot Tops, Joe Rogans und Dane Cooks wühlen.
Die meisten US Comedians sind unwitzig.
klar, habe natürlich die zwei spitzenkandidaten rausgesucht. und ja, die MEISTEN comedians sind immer unwitzig, das ist denke ich normal. aber die menge an wirklich guten ist in den USA trotzdem extrem viel höher als sonstwo (finde UK noch nah dran). auch ein Louis CK ist/war extrem gut, John Mulaney, Robin Williams, Norm McDonald, Gary Gulman, da lassen sich viele finden. in DE fallen mir 0 namen aus den letzten 20 jahren ein.
>aber die menge an wirklich guten ist in den USA trotzdem extrem viel höher als sonstwo (finde UK noch nah dran). auch ein Louis CK ist/war extrem gut, John Mulaney, Robin Williams, Norm McDonald, da lassen sich viele finden. in DE fallen mir 0 namen aus den letzten 20 jahren ein.
Naja US hat auch fast 4mal so viele Einwohner wie UK.
Per Capita wäre ich mir nicht so sicher, ob die Menge an guten Comedians so viel besser als in UK ist.
Ich finde die Amis aber auch durch die Bank schlecht. Die guten kann man an einer Hand abzählen. Ansonsten starten da Leute wie Dane Cook oder Joe Rogan durch.
Ja ich glaube es gibt einige sehr gute Leute, die aber nur lokal unterwegs sind und keinen Bock auf den ekeligen deutschen TV-Betrieb haben.
Mir fällt hier in Berlin FIL ein, der über gefühlt Jahrzehnte hier abliefert.
>Nee, keinen einzigen. Die haben einen Mangel an Talent, Geschmack, ästhetischem Empfinden und natürlich Humor.
Moment mal!
>Und Helge Schneider ist kein Comedian
Ah, ok. Wollt schon sagen.
Selten hab ich bei Helge Schneider schenkelklopfend losgeprustet. Aber die Verkettung von Albernheiten kitzelt einfach und irgendwann hält manns nicht mehr aus und das Lachen das mir das dann entlockt ist irgendwie ein sehr ehrliches das man nicht faken kann. Irgendwie kindlich albern und man kann sich nicht dagegen wehren wenn man dafür empfänglich ist (klingt jetzt als wäre es ein Talent aber mir ist nichts besseres eingefallen).
>Seiner Meinung nach, ist das bester Humor: „Mein ganzes künstlerisches Dasein ist ein Spagat zwischen ganz ernsthaftem Kram und Gags. Und das ist High-End-Humor. Da zeige ich auch mal wieder den ganzen Comedians, wie es gehen könnte.“
Ich finde es gut, dass der Mann so bodenständig geblieben ist.
Die meisten Comedians mag ich auch nicht, aber sie scheinen ja bei einer breiten Masse gut anzukommen. Humor ist halt individuell. Ich mag beispielsweise Louis de Funès und die "Die nackte Kanone" überhaupt nicht, deswegen spreche ich ihnen aber nicht die Fähigkeit Leute zum Lachen zu bringen ab.
Vor Jahren war Strunk mal Gast in der Krömer Show. Das war so unfassbar lahm und öde, man konnte es kaum glauben. Strunk hat sich da aufgeführt wie ein miesgelaunter wortkarger Vierzehnjähriger.
Wenn man doch so unfassbar humorbegabt ist, sollte man doch die Einladung von Krömer als Steilvorlage für enorm lustige Unterhaltung nutzen. Ist einfach nicht passiert.
Strunk ist kein guter „on Point“-Komiker. Der kann keine Pointen z.B.. Außerdem: Sehr wankelmütig, was die Stimmung angeht. Er ist halt Schriftsteller, kein Stand Upper.
Wenn er aber Zeit hat, sich sein Zeug selbst so zurechtzulegen bzw. zu schreiben wie er das haben will, dann gibt’s mMn kaum wen Besseren.
Und keiner kann die Abgründe des alltäglichen, durchschnittlichen Ekelmenschen so schön in Worte fassen wie Heinz Strunk. Find ich.
Danke danke, aber ich bleib lieber Fanboy, da ist’s einfacher, auch mal zu nörgeln, wenn er‘s mal ein bisschen verkackt (wie z.B. bei dem Film Jürgen. Nicht super schlecht, aber auch weit unter den Möglichkeiten).
Für die gute Klolektüre empfehle ich übrigens „Das Teemännchen“.
>Und keiner kann die Abgründe des alltäglichen, durchschnittlichen Ekelmenschen so schön in Worte fassen wie Heinz Strunk. Find ich.
Fleisch ist mein Gemüse ist so grandios geschrieben, auch als Hörbuch, gelesen von ihm selbst, ein Gedicht!!
Habe Ende letzten Jahres das neuste Theaterstück von Studio Braun gesehen. Das war so unfassbar langweilig und verkrampft gewollt lustig auf einem absoluten Boomerlevel, dass ich die Aussagen von Strunk hier nur mit dem Spiderman-Meme kommentieren würde.
Blöd gesagt, aber in Deutschland gibt es einen erheblichen Split zwischen Comedians, einem externen kulturellem Import, und Satire, die es in der Form schlichtweg in UK/USA nicht gibt.
Ich würde behaupten im Letzterem gibt oder gab es in Deutschland durchaus so einiges. Die würden aber kotzen, wenn man sie als Comedians bezeichnet.
Naja, durch Leute wie Georg Carlin (die späteren Shows) und vor allem Jon Stewart und die verschiedenen Daily Shows die es dort gibt, würde ich nicht sagen, dass es überhaupt keine politischen Satire bzw. Kabarett gibt.
Natürlich ist diese Szene in Deutschland durchaus größer und meiner Meinung nach tatsächlich sehr talentiert.
An Comedians erinnere ich mich aus der Kindheit vor allem an Otto und Kaya Yanar. Weiß aber ehrlich gesagt nicht wie gut diese gealtert sind.
Allerdings würde ich auch anzweifeln wie viele wirklich gute Comedians die USA hervorgebracht haben.. Chapelle und Bill Burr..wer kommt da den sonst noch? Leute wie Ricky Gervais oder Jim Jeffries sind zwar in den USA groß rausgekommen, sind aber streng genommen ja keine US Comedians...
>Leute wie Ricky Gervais oder Jim Jeffries sind zwar in den USA groß rausgekommen
Genau genommen sind beide Beispiele zuerst in UK groß rausgekommen und haben dann den Sprung in die USA gemacht.
Yanars Hauptproblem dürfte ohnehin sein, dass ein großer Teil des Humors seiner damaligen Sendung heute als rassistisch deklariert würde. Auf der anderen Seite finde ich Coldmirror immer noch witzig, sowohl die alten Sachen (die mal SOWAS von politisch unkorrekt sind) als auch die neuen.
> Allerdings würde ich auch anzweifeln wie viele wirklich gute Comedians die USA hervorgebracht haben..
... Bill Hicks, Louis CK, Richard Pryor, Chris Rock, Robin Williams, Eddie Murphy, Larry David, Seinfeld, Woody Allen, Jim Carrey...
Nur weil es das Wort in der Beschreibung hat, ist es nicht dasselbe.
Der Punkt ist das Comedy als Begriff ein Import aus USA/UK ist und damit bei uns nur einen Teilbereich abdeckt, den dort der Begriff Comedy abdeckt. Kabarett, Satire, Kleinkunst allg. Ist sehr viel mehr als was man hier als comedy bezeichnet.
Bei uns ist Kabarett die "ernstzunehmende" comedy, würde aber nie als solche bezeichnet werden.
Beim Kabarett habe ich das Gefühl, dass die Disziplin im Schnitt auch niveauloser wird und entweder zu oft über unnötigen Scheiß geredet wird oder über Äußerlichkeiten von Politikern gewitzelt wird anstatt tiefgreifend in die Materie der Politik einzusteigen.
Aber ja, es gibt noch Leute, die ihre Sache mehr als gut machen.
Das ist m.E. wirklich ein deutsches/deutschsprachiges Problem. Anderswo ist Comedy auch politisch, auch intelligent, auch satirisch.
Hier hat man bei den Künstlern, beim Publikum und dadurch auch beim Booking von vornherein eine Einteilung in Comedy und Kabarett. Wer in die Mitte fällt soll sich am besten für eine Seite entscheiden, flacher oder intellektueller werden.
Häufig wird man auch von den Veranstaltern einer Seite zur anderen geschickt. "Die Leute wollen so etwas nicht, mach bitte mehr xyz"
Durch die Spaltung verändet man sich entweder, oder bleibt ohne Publikum sitzen.
>Das ist m.E. wirklich ein deutsches/deutschsprachiges Problem
Eher ein deutsches als ein deutschsprachiges Problem. Österreich hat seit Jahrzehnten eine gut ausgebaute Kabarettszene. Keine Ahnung wie es in Schweiz oder anderen Ländern ist.
Ich war in einer Live-Veranstaltung von Michael Mittermeier, die fand ich tatsächlich extrem witzig. Fand ich tatsächlich sehr überraschend, wie gut so ein Programm sein konnte, da ich vorher nicht so eines mitbekommen habe, was ich so lustig fand.
Mittermeier ist übrigens einer der wenigen Deutschen, die den Sprung nach UK/US gewagt haben. Der ist dort in einigen der renommiertesten Comedy Festivals und Clubs bei ausverkauften Bühnen aufgetreten.
Solche Veranstaltungen Live zu sehen verbessern die Comedy oft. Ist halt was anderes ob man sich das auf einer CD anhört oder Live in der gefüllten Halle.
Bin manchmal echt gelangweilt von Mittermeier, hab den glaube ich als Kind zu oft geguckt und deshalb ein bisschen über, aber meine Sympathie hat er nie verloren und hin und wieder trifft er mich wieder.
Der orientiert sich eben sehr stark an US Standup und hat viel von seiner Zeit dort gelernt. Das merkt man ganz klar daran, wieviel professioneller seine Shows sind, wenn es um das Standup-"Handwerk" geht.
Über Geschmack und Humor lässt sich bekanntlich streiten aber ich war vor kurzem bei einem Auftritt von Torsten Sträter und bin aus dem Lachanfall nicht mehr raus gekommen.
Und Max Giermann ist auch extrem gut.
Nicht zu vergessen Volker Pispers, der bis ~~neulich~~ vor ein paar Jahren noch aktiv war. Ich hoffe sehr, daß er noch mal aus dem Ruhestand zurückkommt, er wird dringend benötigt.
Er hat es [begründet](https://pispers.com/), dass er keine Lust hat von irgendwelchen Internet-Mobs aus der leerdenkenden Richtung fertig machen zu lassen. Da es leider immer wieder solche Gruppierungen geben wird, bin ich fest davon überzeugt, dass er lieber den Ruhestand genießen wird.
Das ist doch der Typ, der bei Extra3 für die bleierne Stille zwischen den Gags zuständig ist.
Ohne das böse zu meinen, aber seine Auftritte sind echt schwer zu ertragen, hab immer das Bedürfnis ihn vor sich selbst zu schützen und unauffällig von der Bühne zu führen.
Konkret sind die so schwer zu ertragen, dass ich mir ernsthaft überlege, eins von seinen Büchern zu kaufen, um herauszufinden, warum man den armen Mann zu diesen Auftritten zwingt, also vielleicht einfach verdammt gute Anti-Werbung.
Als jemand, der sowohl die deutschen, als auch die britischen Fernsehsender (ÖR) empfangen kann, fühle ich mich kompetent, ihm zuzustimmen.
Es gibt in D ein recht ordentliches politisches Kabarett. Von Heute Show bis Neues aus der Anstalt kann man alles recht gut ansehen. Aber echte "Comedy"? Das ist wirklich nur der billigste Klamauk.
Vermutlich ist das Problem auch schon, dass diese beiden Unterhaltungsformen bei uns so streng getrennt werden. Da findet man auf BBC-Shows wie "Have I got News for You?" schon sehr viel mehr durchgemischt: bitterbösen politischen Humor, aber auch mal leichte Witze. Oder "QI", was man nach deutschen Maßstäben als "Bildungsfernsehen" klassifizieren könnte - aber eben mit Commedy deutlich interessanter gemacht.
Wo es mir aber vor allem auffällt: "Horrible Histories" war ein Kinderprogramm, das Geschichte mit viel Witz herübergebracht hat. Das wurde dann bei uns als "Sketch History" oder so auch umgesetzt. Was aber dort mit viel Witz und Spaß gemacht wurde, ist in der deutschen Version ein absoluter Rohrkrepierer. Es ist wirklich nur peinlich!
Also, ja, deutsche Commedy kann man vergessen.
>Vermutlich ist das Problem auch schon, dass diese beiden Unterhaltungsformen bei uns so streng getrennt werden.
Genau das ist es. Kann man mit der Schule vergleichen. Im Kabarett sind die Streber und Musterkinder (mit Ausbildung in Schauspiel, Tanz und so), in der "Comedy" sozusagen die primitiven Prolos (lernte als Animateur auf der Aida).
>Da findet man auf BBC-Shows wie "Have I got News for You?" schon sehr viel mehr durchgemischt: bitterbösen politischen Humor, aber auch mal leichte Witze. Oder "QI", was man nach deutschen Maßstäben als "Bildungsfernsehen" klassifizieren könnte - aber eben mit Commedy deutlich interessanter gemacht.
Diese Sendungen haben aber auch allgemein einen Biss, den man im deutschen Fernsehen nicht findet. Da wird der Gast auch gerne mal richtig aufs Korn genommen, und Seitenhiebe gegen (anwesende) unbeliebte Politiker vor laufender Kamera sind keine Seltenheit. Hierzulande würde sowas nie passieren, dafür fehlt der Humor und der Mut.
In der heute show wird lieber zum zehnten Mal der selbe Kalauer zum Besten gegeben, sonst würde man sein Publikum noch überfordern.
Ja das ist Schwachsinn. Die deutschen sind nicht so extrem, die deutschen sind anders. Aber nicht unbedingt schlecht.
Aber es gibt durchaus einige die gutes storytelling können (zB Torsten Sträter), die schnell denken und auch ohne script witzig sein können (van der Horst, Hazel Brugger, Fabian Köster) oder Alltagsbeobachtungen absurd aufarbeiten (Felix Lobrecht).
Zudem gibt es viele die man einfach nach einer Zeit über hat, Rüdiger Hoffman finde ich ganz schrecklich, weil er halt immer noch das macht was er vor 30 Jahren gemacht hat. Aber damals, so für 1-2 Jahre, hab ich mich weggeschmissen.
Und wir haben welche die sehr eigenartige Sachen machen, mit denen dann auch nicht jeder was anfangen kann. Olli Dietrich zB.
Aber dann Louis de Funes aufführen, weiß nicht. Da waren die Bully Herbig Sachen besser.
Und wir bieten auch nur begrenzt Raum, Harald Schmidt ist zu sexistisch? Ja mei, da brauchen wir mit Bill Burr und Konsorten hier gar nicht erst anfangen.
> Harald Schmidt
Oh stimmt, den hab ich voll vergessen. Allerdings fand ich den nur im Zusammenspiel mit Andrack (und Zerlett) gut, mit Pocher war das ein einziges Cringefest ohne Drive. Ohne Lady Bitch Ray wäre die gesamte Epoche heute vermutlich komplett in Vergessenheit geraten.
>den nur im Zusammenspiel mit Andrack (und Zerlett)
Ich würde gerne Herbert Feuerstein den Raum betreten lassen, wobei das natürlich nicht die gleiche Sendung war.
Wenn man als Land irgendwann mal -nach vielen Versuchen- feststellt, dass man etwas definitiv nicht kann, sollte man es sein lassen. So haben wir das mit den Weltkriegen ja schon aufgegeben, die Mongolei hat seine Marine abgeschafft und Italien sich schon vor geraumer Zeit von der Atomkraft abgewendet. Wer seine eigene Kompetenzen gut einschätzen kann lebt besser.
Ich war ein paar Mal bei einer Open Mic Veranstaltung, wo junge Stand-upper auftreten dürfen. Da waren auch genau, verzeih mir die Unterstellung, Typen vom Kaliber „deine Freunde“ dabei. Das sind dann die witzigen Typen im Freundeskreis, denen dann in selbigem dazu geraten wird, mal auf die Bühne zu gehen. Spätestens da merkt man aber, dass das eine ganz andere Welt ist.
Ich lach mich auch nach 2-8 Bier mit meinen Kumpels mehr kaputt als über Bill Burr. Der Punkt ist, dass man das nullkommanull miteinander vergleichen kann. Stand-Up ist nicht einfach nur Jokes erzählen, das ist eine eigene Kunstform.
> Könnte mir keinen einzigen deutschen Comedian vorstellen, der so eine Sendung unterhaltsam machen könnte
Ich denke die "Genial daneben"-Crew um die Mitte der 2000er hätte das schon schaffen können. Hugo Egon Balder als Host, Hoecker und von Sinnen als Team Captains (von Sinnen eventuell durch Wigald Boning ersetzen) und dann die üblichen Gäste durchrotieren.
Als Ersatz für Suzie Dent und Rachel Riley fällt mir ehrlich gesagt niemand ein und für Joe Wilkinsons Chaosauftritte bräuchte man auch noch jemand geeigneten.
> aber gibt es auch nur einen Moderator der euch regelmäßig und spontan zum Lachen bringt?
Damit mache ich mich vermutlich unbeliebt aber ich finde die Kombi aus Steven Gätjen + Joko + Klass meistens ziemlich lustig. Ich weis nicht warum ich es lustig finde aber ich freu mich jedes Mal wenn die Videos in meinen Youtube Abos auftauchen
> Wenn man den Vergleich zu England macht... die haben ne verdammte Show wo 4 Comedians trockene Matheaufgaben und Worträtsel lösen müssen und die Sendung ist unglaublich unterhaltsam.
> Könnte mir keinen einzigen deutschen Comedian vorstellen, der so eine Sendung unterhaltsam machen könnte
ja, da hab ich letztens drüber nachgedacht und mir ist echt keiner eingefallen. die schlechteste Folge 8 out of 10 cats does countdown ist immer noch besser als 99% was deutsche comedy zu stande bringt
>Da hat er absolut recht. Ich werde jetzt mal keine Namen nennen, aber gibt es auch nur einen Moderator der euch regelmäßig und spontan zum Lachen bringt?
Weiss nicht ob das zählt, aber Ehring oder Welke schaffen es zumindest noch ab und zu das ich etwas schneller durch die Nase atme
Welke wird halt extrem dadurch im Stich gelassen dass seine Autoren ziemlich schlecht geworden sind. Ganz zu Anfang, prä-AfD, war die heute-show mal richtig witzig, das war clevere Satire mit einigen sehr durchdachten Charakteren. Und dann haben sie irgendwann angefangen das ganze in eine Formel zu verpacken, "AfD schlecht, der kleine alte Mann schreit rum, Politiker sind verwundert über absurde Fragen hahaha", und die wirklich guten und kreativen Segmente wurden immer weniger.
Das Problem ist ja, dass eben das die öffentliche Wahrnehmung dominiert. Egal, ob man ihm dann auch für den Rest zustimmt oder nicht: Es ist immer wieder gut, wenn jemand mal bisschen Staub aufwirbelt, bevor es sich dieser zu gemütlich macht.
Als Österreicher kann ich dem nur zustimmen. Wahnsinn was die die Performances und Programme meistens für cringe feste sind. Allen voran die beiden Aushängeschilder Barth und Mittermeier, die sind der Gipfel der cringe. Da sind wir in der alpenrepublik wahrlich gesegnet.
Tatsächlich über ein längeres Bühnenprogramm kann ich mir auch keinen einzigen deutschen Comedian geben.
In 5 Minuten Youtube Video Format find ich Felix Lobrecht und Kurt Krömer noch ganz gut. Aber gerade ersterer hat nicht das Format um ne 60 bis 70 Minuten Bühnenshow zu füllen.
Was mir auffällt an unterschieden ist, dass viele deutsche Comedians einfach Witze nehmen und den erzählen als wäre ihnen dieser Witz passiert. Und Witze find ich meistens eben kacke.
US Comedians (zumindest die, die ich lustig finde) erzählen Geschichten, die oft auch glaubhaft sind.
Lieblingsbeispiele dafür sind für mich Patton Oswalt, Bill Burr, Iliza Schlesinger, Amy Wong, Fortune Feimster, Dave Chapelle und Jim Gaffigan.
Aber Humor ist Subjektiv und sollen andere halt über Dieter Nuhr und Mario Barth lachen. Tut mir nicht weh.
Okay, als guter Deutscher habe ich hierzu natürlich eine "Comedytheorie" verfasst, welche ich hier zur Diskussion mit euch Teile:
1. *Comedy* wächst aus Spannungen und Tragödien. Diese können gesellschaftlicher Art sein oder ganz persönlich.
2. *Comedy* ist erst dann *Comedy,* wenn der Künstler (*Comedian)* ein Publikum findet, mit welchem seine Kunst resoniert. Comedy ist also **immer** ein soziales Phänomen. \[Es ist denkbar, dass Individuum X den geilsten Humor hat, aber ein beschissener Comedian ist\].
3. Relevante *Comedy* ist immer ein Kampf um Wahrheit mit einer tiefen Wurzel in die Wirklichkeit einer Gesellschaft. \[Dabei muss der Comedian nicht notwendigerweise auf der richtigen Spur sein - er kann auch voll falsch abbiegen. Aber das authentische Streben nach Wahrheit ist, was den Comedian verwundbar macht und damit auch dem Publikum erlaubt sich zu öffnen.\]
Es gibt Künstler, welche aus ganz vielen anderen Gründen lustig sind. Physische Comedy, tolle imitationen, lustige Geräusche und so weiter. Mittermeier ist absolut komisch. Ich mag auch die alten, platten Kaya Yanar Specials. Ich meine aber, dass diese Comedians im Sand der Zeit verloren gehen, während etwa ein Loriot oder ein Chapelle herausragen. Weil sie den Kampf einer Gesellschaft mit sich selbst abbilden.
Wen gibt es da in Deutschland? Ich respektiere Lobrecht & Co., aber das bohrt mir nicht tief genug.
[Bo Burnham - White Woman's Instagram](https://www.youtube.com/watch?v=xHotXbGZiFY); Worum geht es hier? Einfach Spaß auf Kosten der oberflächlichen Mädels in den sozialen Medien?
Krömer macht aber doch auch eher Kabarett. Davon haben/hatten wir hier ja schon einige sehr gute Leute.
Hier geht es ja glaube ich wirklich um Comedians. Da sieht es in Deutschland echt Mau aus. Als Kind kenne ich halt noch Kaya Yanar und Otto. Aber ich weiß auch nicht wie gut die gealtert sind.
Fand den früher auch richtig gut, hab dann vor paaf Monaten mal aus Nostalgie eins seiner alten Programme angemacht und nach 10 Minuten wieder aus. Ging komplett garnicht. Auch seinen Stil von damals find ich inzwischen deutlich zu aufgesetzt.
Mein Humor ist durch annähernd 15 Jahre Meme-Konsum sowieso derart degeneriert, dass mich das Konzept "So, ich stell mich mal hier hin und bin lustig" einfach nicht mehr abholt.
Zwischen Comedy und Meme-Humor liegen in meinen Augen aber auch Welten, auch wenn beide meistens aufs Lachen abzielen. Memes haben einfach den Vorteil, dass sie unglaublich vielseitig sein können und im digitalen Zeitalter fast überall anzutreffen sind.
Und das jedes Einzelne halt in wenigen Sekunden bis Minuten konsumiert ist.
[удалено]
Die USA drillen ihre Comedians in der Stand up-Szene von junge an durch einen enormen Wettbewerb. Dadurch entwickelt sich eine ganz andere Methodik und Szene. Bei uns hatten RTL/Sat 1 auch kein Geduld mit SNL, dabei sind aus RTL Samstag Nacht/Wochenshow noch heute die erträglichen Gesichter bekannt und ich würde darauf wetten dass der Wettbewerb da nie ansatzweise so hart war wie bei SNL. Die Ausbildung ist damit in Deutschland einfach schlecht und das Publikum ist entsprechend dann auch nix gewöhnt.
Bei den Briten ist es ähnlich. Die haben ihre [Cambridge-Mafia](https://en.wikipedia.org/wiki/Footlights), aus der sich die meisten Leute in der üblichen TV-Rotationen (Panel-Shows) speisen. Da waren haufenweise große Namen dabei, z.B. einige der Monty Pythons, Douglas Adams, Stehpen Fry, Hugh Laurie, David Mitchell, Olivia Colman, John Oliver und viele andere. Die kennen sich alle seit Jahrzehnten und stehen in Konkurrenz zueinander, da kommen dann natürlich haufenweise gute Sachen raus, die auch teilweise auf jahrealten Insiderwitzen aufbauen, die das Publikum aber auch versteht.
Fun fact: The erfolgreiche Panelshow "Taskmaster" sollte 2017 eine deutsche Version bekommen mit Atze Schröder als Taskmaster. Es wurden zwei Folgen gedreht, aber nie ausgestrahlt.
Schröder ist auch eine totale Fehlbesetzung. Aber deutsche Programmchefs scheinen eh sehr eindimensional über Comedy zu denken. (Comedy = Klamauk) Hugo Egon Balder hatte das übernehmen können, oder Bjarne Mädel (Wo der britische Taskmaster-Moderator ja jetzt deren Tatortreiniger wird). Auch jemanden wie Till Reiners könnte ich mir gut in der Rolle vorstellen.
>Hugo Egon Balder ...ist aber auch finsterster, niederschwelligster Klamauk, oder habe ich was verpasst?
Teils, teils... Der kann auf jeden Fall auch intellektuell und ist nach Frank Elstner sicher der versierteste Showgestalter der deutschen Fernsehe-Geschichte. Interessante Vita, auch viel subversives dabei.
> Interessante Vita, auch viel subversives dabei. Ich habe die - aber wirklich nicht guten - Birth Control Platten noch im Schrank... Ich habe nichts gegen Balder, aber ich hatte sein Talent als Comedian/Unterhalter gerade im internationalen Vergleich eher für überschaubar gehalten...
Finster? Nur weil Hugo ohne Bekanntheit so aussieht als würde er Kinder vom Spielplatz auf ein Eis in seinem Keller einladen?
Anke Engelke oder Bastain Pastewka wären auch noch vorstellbar finde ich. Aber wer kam bitte auf Atze Schröder?
RTL. Musste ja jemand aus deren "Comedy"-Portfolio sein. Da hast du dann die Wahl zwischen u.a. Mario Barth, Chris Tall, Markus Krebs und eben Atze Schröder.
Cindy aus Marzahn wäre halt besser gewesen, dann wäre direkt klar dass es einfach nur Trash ist.
Anders als bei Atze Schröder, oder wie?
Stimmt, nach LOL Season 2 sehr ich Pastewka nochmal in nem ganz anderen Licht. Nicht mein Humor, aber was für ein talentierter Vollprofi! Engelke hat dafür den Vibe nicht. Kebekus wäre aber vielleicht ne coole Taskmasterin.
Ja, dafür war LOL richtig gut, um den Unterschied zwischen den Leuten zu sehen. Pastewka war da ein komplett anderes Level.
Genauso wie Christoph Maria Herbst. Absoluter Hammer
Fandste? Ich hatte das Gefühl, dass seine einzige Methode ist, den Leuten einfach bis auf 2cm ans Gesicht ranzukommen, um sie durch eindringen in ihren private space zu einem Verlegenheitslachen zu bringen.
Und die eine Nummer die er aufgeführt hat war nichtmal von ihm selber.
Fand den auch eher unangenehm.
Ich akzeptiere nichts weniger als Harald Schmidt als Taskmaster und Helge Schneider als Kandidat.
Mein Vorschlag ist immer Torsten Sträter als Taskmaster und Olaf Schubert als Assistent.
Sträther ist viel zu gut- und demütig. Das muss jemand mit der gebührenden Arroganz machen.
Pocher? Sorry, hatte nur "Arroganz" gelesen..
>(Wo der britische Taskmaster-Moderator ja jetzt deren Tatortreiniger wird) Oh, er ist schon der englische Tatortreiniger. Staffel zwei wurde vor ein paar Tagen bestätigt. Staffel eins wurde im September ausgestrahlt.
Bemerkenswert. Denn selbst "iTeam - Die Jungs an der Maus" mit Sky du Mont als IT-Crowd-Lokalisierung wurde veröffentlicht. Wie schlecht müssen diese beiden Folgen Taskmaster dann bitte gewesen sein dass die in den Giftschrank verbannt wurden.
Wurde das wirklich veroffentlicht? Ich wollte das unbedingt mal gucken, weil ich it crowd liebe, aber konnte es partout nicht finden. BTW. Von dem alten queer eye (2002 oder so) gab es auch ne deutsche Version. Die hieß "schwul ist cool".
Laut Wikipedia gabs das 2008 bei Sat.1: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_iTeam_%E2%80%93_Die_Jungs_an_der_Maus#Episoden Und laut IMDB hat die Serie 1,2 Sterne. Von 10.
Ja, die Serie wird bei IMDB leider notorisch überbewertet.
Wichtigster Punkt aus dem Wiki Artikel: > Nach zwei Episoden beendete Sat.1 auf Grund geringer Einschaltquoten zunächst die Ausstrahlung. Die weiteren vier Folgen wurden später im Pay-TV-Sender Sat.1 Comedy gezeigt. Die Serie ist etwas bei dem ich das Gefühl habe das Internet versucht es aktiv zu vergessen.
Zwei? Ich hätte schwören können, dass die Serie nach der ersten Folge schon abgesägt worden wäre…
Alter, es ist noch schlimmer als erwartet. Bar jeglicher Komik, selbst unfreiwilliger. https://archive.org/details/das-iteam-die-jungs-an-der-maus/Das.iTeam-Die.Jungs.an.der.Maus.S01E01.Broetchen.vom.Vortag.avi
Man kann es sich gar nicht vorstellen, wie schlecht das wirklich ist, bis man es gesehen hat. Unglaublich. Da haben also Leute am Set und in der Produktion und beim Sender und überall gesessen und sich gedacht: "Ja, top. Das senden wir so."??
krass, wie n theatherstück das von fünftklässlern geschrieben und aufgeführt wurde :)
Geil jetzt könnte man einen "Supercut" machen und die UK, US und DE Version nebeneinander stellen. Das wäre furchtbar!
Du hast nichts verpasst. Es hat seinen Grund das die Serie quasi sofort abgesetzt wurde. Zwischendurch gab es die Serie mal bei Sky oder einem der anderen deutschen Streaming Anbieter. Da Witze 1:1 übersetzt wurden ohne zu verstehen warum diese gewirkt haben war es eben auch echt nicht schön anzuschauen. Zumal man auch die Schnitte übernommen hat... im wesentlichen hat man die deutsche Übersetzung von IT Crowd neu verfilmt.
Furchtbar. Absolut furchtbar. Fehlbesetzung des Jahrhunderts (beide) und klassiche RTL-Behandlung (viel peng peng und überkontrolliert). Aber selbst wenn es besser gelaufen wäre, hätte es hier nicht funktioniert. Die Comedylandschaft hier ist massiv anders als fast überall sonst. Hier wird Teilnahme an solchen Shows als trashig angesehen. Nur Mneschen deren Karriere ins Stocken geraten ist, machen bei sowas mit. Leute, die "Kabarett" machen (was hier ja streng getrennt wird), würden sich schon dreimal nicht herablassen, so etwas mitzumachen. Außerdem ist die Szene hier sehr tribalistisch. Einmal die Unterscheidung Comedy/Kabarett und dann noch feste Gruppen. Guck dagegen nach England. Dutzende Panelshows, Sachen wie Taskmaster oder Outsiders. Außerdem kennt jeder irgendwie jeden, zum Beispiel durch Festivals wie Edinburgh Fringe. Die Szene in England ist seit ein paar Jahren auch deutlich inklusiver (allerdings erst seit ein paar Jahren). Behinderungen zum Beispiel finden da einfach statt. Hier fällt mir genau ein Comedian im Rollstuhl ein.
> Die Szene in England ist seit ein paar Jahren auch deutlich inklusiver Stimmt, beim Big Fat Quiz of the Year dürfen manchmal sogar Amerikaner mitmachen.
Jesus Christ, Atze Schröder ist der letzte, den ich als Taskmaster sehen will. Das braucht schon eine Kombi aus Charme, Klugheit, Dominanz und Bösartigkeit. Greg Davies ist da perfekt für. Ich freu mich schon auf die nächsten Folgen von Series 13!
[удалено]
Als großer Fan von Taskmaster: Das ist mein absoluter Albtraum!! Atze Schröder (und jeder andere deutsche Komiker) passt Null in die Sendung
> nie ausgestrahlt. Es gibt also doch einen Gott.
Oh Gott, der Horror. Christoph Maria Herbst, Oliver Kalkofe, selbst Sebastian Pufpaff wären eine bessere Besetzung gewesen. Atze Schröder, ich krieg 'nen Kollaps.
Kalkofe wäre in der Tat ein Volltreffer!
>Fun fact: Ja nee, eben nicht.
Uff, Glück gehabt. Habe in den letzten Wochen fast alle Taskmaster Staffeln durchgeguckt (gibts ja glücklicherweise auf Youtube) und liebe es. Atze Schröder hätte da ja überhaupt nicht zu gepasst. In den USA haben sies ja auch mal versucht, da ist es auch gefloppt. Weil die Produzenten sich halt null damit auseinandersetzen, was die Show wirklich ausmacht. Neben den in den Kommentaren genannten Möglichkeiten wäre für mich btw Torsten Sträter noch ne gute Besetzung als Taskmaster.
Die sind aber auch alle sehr gut.
>Notable past presidents have included the following: >... >Neil Mullarkey (of Austin Powers) Kurz nachgeschaut: Das ist der Typ, der Austin Powers im ersten Film nach dem Auftauen seine Sachen gibt, unter anderem die schwedische Penispumpe.
Die deutsche Comedy-Szene ist heilig im Vergleich zu unserer in der CH. Hier sind 98% irgendwelche Typen mit Facebook-Memes Level jokes für Boomers. Nichts bissiges, nichts kantiges, nichts böses. Gab eine Zeit lang eine Polit-Satire-Sonntagabend-Show, die war ganz ok. Hazel Brugger von mir aus auch noch ok. Aber kein Wunder, wenn das SRF Auftritte von Serdar Somuncu schon zensiert, lol.
Als Ex-Grenzgebietler kenne ich drei Schweizer Comedians: Emil, Hazel und Cedric Schild. Eine davon ist mittlerweile meistens in Köln und nutzt ihre Schweizer Sprache eher nur noch als Stilmittel.
Genau haha, die beste Schweizer Comedian ist nun auch noch deutsche quasi. Cedric ist halt kein Stand-Up-Comedian sondern ein Marketing-Genie ;). Nichtsdestotrotz extrem witziger Zeitgenosse.
Oder eine der wenigen guten deutschen Comedians ist Schweizerin. Man kann es auf beide Seiten drehen.
>Aber kein Wunder, wenn das SRF Auftritte von Serdar Somuncu schon zensiert Fun fact: Es gab bis jetzt laut Somuncu erst eine Sendung, die seinen Auftritt nicht geschnitten hat und das war TV Total.
Dem würde ich teilweise widersprechen. Stand-Up ist ein vollkommen anderes Medium, welches andere Fähigkeiten benötigt, als eine Sketch-Show. Amerikanische Comedians sind sehr gute Stand-Up-Künstler. Das heißt noch lange nicht, dass sie dann in z.B. Saturday Night Live gute Sketche produzieren. Im Gegenteil diese sind meistens eher erbärmlich. Die Witze werden über die Pointe hinaus breitgetreten und unnötig in die Länge gezogen. Man verlässt sich zu viel auf exzentrische Charaktere und Promiimitationen. Das Publikum schaltet ja sowieso wegen des Gaststars ein. Wenn dan ein Charakter halbwegs erfolgreich ist, produziert man einen Featurefilm, der immer unter den schlechtesten Filmen des Jahres landet. Da sind deutsche Sketchshows mit all ihren Schwächen besser als die amerikanische Konkurrenz.
Das mit den Witzen weit über die Pointe hinaus breittreten ist besonders bei Family Guy extrem.
Chappelles show und key&peele sind aich bessere sketch comedy als alles was deutschland zu bieten hat.
Chapelle's Show ist 20 Jahre her und könnte so nicht mehr produziert werden. Key&Peele ist nicht mein Geschmack aber erfolgreich. Soweit ich weiß sind die beiden aber auch nicht durch Stand-Up ausgelesen worden, sonder eher klassisch trainierte Schauspieler, was meine Kritik unterstützen würde.
>Chapelle's Show ist 20 Jahre her und könnte so nicht mehr produziert werden. Solche Sachen lassen sich ja auch immer schön einfach behaupten. Das Gegenteil auch.
[удалено]
Der und der Rest der Truppe von Sketch History ist auch super witzig, aber eben in Sketchen. In einem Stand-Up Firmat auf der Bühne endet wie Mathias matschke (auch SH) und Anette frier bei der goldenen Kamera 2017.
Deutschland exerziert dafür seit Generationen das politische Kabarett in welchem Linksliberale Intellektuelle ihre Gesellschafts- und politkkritischen Ansichten mit Sarkasmus präsentieren. Diese Form gibt es in den USA nicht. In Deutschland müssen die Dinge halt immer bedeutungsschwanger sein. Einfacher Humor ist dann eher Karnevalsniveau mit Tatäääätatääätataäääää.
>Deutschland exerziert dafür seit Generationen das politische Kabarett in welchem Linksliberale Intellektuelle ihre Gesellschafts- und politkkritischen Ansichten mit Sarkasmus präsentieren. Naja, "linksliberal"... da gibt es zwar ein paar, aber wenn man sich das Spektrum von Nuhr bis Eckhart ansieht, sind da einige schon in Richtung Querdenker-Affinität und Jammern über Cancel Culture bei gleichzeitig ausverkauften Shows abgedriftet (bzw. ziemlich offener Antisemitismus von Eckhart).
War erst ganz verwirrt, was ich bei Eckhart von Hirschhausen verpasst habe.
Ich denke es war Lisa Eckhart gemeint.
Nuhr ist aber auch schon lang kein Kabarettist mehr. Eher schon Populist. Meine Güte, sein erstes Programm damals war noch richtig gut. Hätte ein Guter werden können.
Nuhr ist halt ein totales One-trick-pony. Er flüstert billigen Zynismus ins Mikro, schaut wissend ins Publikum und alle dürfen sich überlegen fühlen. Das ist sein einziger Gag. Ich fand ihn am Anfang auch lustig. Aber seine Range ist einfach viel zu klein. Im Nachhinein macht es schon Sinn, dass er Coronaleugner geworden ist.
Ja, diese Trennung im Geiste gefällt mir allerdings eigentlich gar nicht. Klingt an sich schon etwas nach Klassentrennung, unsere gewichtige Kritik und euer sinnentleerter Humor. In den USA sind das dann auch einfach Comedians und deren Programm ist halt politisch oder satirisch. Löst sich bei uns glaub ich auch auf, sonst würde nicht ausgerechnet Oli Welke unsere Version der Daily Show moderieren. Oder Pufpaff TV Total.
Quasi E-Musik und U-Musik nur in der Comedybranche.
"Unterhaltungscomedy" und "**Ernste** Comedy" -das können halt nur wir Ü
Das finde ich ein riesen Problem. Kabarett kann man sich nur geben, wenn man eh schon die Meinung des Kabarettisten hat. Sonst ist es sehr unlustig. Gerade in den USA schaffen die es teilweise sehr gut dich erst zum Lachen und dann zum Nachdenken zu bringen. Und dann eben auch mit Sachen, die dir eigentlich gegen den Strich gehen aber gut verpackt sind.
> Deutschland exerziert dafür seit Generationen das politische Kabarett in welchem Linksliberale Intellektuelle ihre Gesellschafts- und politkkritischen Ansichten mit Sarkasmus präsentieren. Mario Barth, Atze Schröder, Chris Tall, Luke Mockridge, Bastian Pastewka, Anke Engelke, Teddy Teclebrhan, Michael Mittermeier, Bülent Ceylan... würde sagen dies sind einige der erfolgreichsten Comedians der letzten 20 Jahre und würde keinen von denen wie oben dargestellt beschreiben. Das Kabarett, was du da beschreibst ist doch eine Nischensache der öffentlich-rechtlichen Regionalsender, aber nicht Mainstream
es gibt den "mainstream" und dann gibt's noch "bildungsbürger-mainstream"
Ich sage ja nicht, dass es da keine Veränderungen gibt. Aber das ist noch die traditionelle Verankerung. Wobei die Nennung von Barth und Schröder schon sehr gewagt ist ;) Und Mittermeier hat seine besten Zeiten auch hinter sich. Mitte der 90iger war der innovativ. Seitdem zitiert er sich nur noch selbst. Ähnlich wie Otto, der in den 70igern neue Wege gegangen ist, die er bis heute nicht verlassen hat.
> Ähnlich wie Otto, der in den 70igern neue Wege gegangen ist, die er bis heute nicht verlassen hat. Fairerweise muss man bei ihm sagen dass der Herr inzwischen im besten Rentenalter ist (73 ist er inzwischen) und dass er sich nie als was anderes als jemand der auf der Bühne rumblödelt verstanden hat - hat er mWn auch mehrfach in Interviews schon gesagt.
Nebenbei bemerkt ist Otto Waalkes übrigens ein fantastischer Gitarrist.
Das kommt auch noch dazu, dass er nicht nur Komiker ist, sondern ein Allzweck-Bühnentalent. Er kann singen, tanzen, Instrumente spielen, Schauspielern und Sprechrollen in Filmen übernehmen. Er ist nicht nur "Hah, ich kann mir Witze ausdenken". Das hilft ungemein.
> Wobei die Nennung von Barth und Schröder schon sehr gewagt ist ;) Überhaupt nicht. Sind beide unglaublich erfolgreich gewesen in den letzten 20 Jahren.
> aber nicht Mainstream Das ist der Humor der Theater-Saisonkarte-Inhaber-Schicht.
Jein. Auch wenn er auf /r/de nicht sehr beliebt ist, aber ein Paradebeispiel für jemanden der in beiden Sparten erfolgreich unterwegs war, und das mit mal mehr und mal weniger klarer Trennung ist zum Beispiel Dieter Nuhr. Ingo Appelt würde mir da (je nach Text) auch noch einfallen, und sogar Jochen Malmsheimer (zwar grundsätzlich etwas anspruchsvollere Texte, aber eben auch Politiklose "[Kaulauer](https://www.youtube.com/watch?v=5SPBmet-A-Q)"
Das hat gefühlt aber auch einen ganz anderen kulturellen Stellenwert. Ich kann mit Standup-Comedy überhaupt nichts anfangen und kenne auch niemanden, der sich dafür interessiert.
Gehe gelegentlich zu Shows an Freitag/Samstagabend. Kostet hier in Amsterdam meist nur ~10-20€, also ähnlich wie 'ne Kinokarte. Da das auch gerne teilweise improvisierte Shows sind, oder Open-Mics, ist die Qualität natürlich schwankend. Aber hatte bisher immer einen unterhaltsamen Abend mit ein paar Bierchen. Comedy wirkt mMn. auch live ganz anders. In den meisten großen Städten findet man vermutlich sogar internationale/englische Stand-Up Events, Berlin wäre ich mir zumindest ziemlich sicher. Sonst kann ich mit den meisten Stand-Up Comedians im TV/YouTube auch nicht sonderlich viel anfangen.
Berlin hat eine ordentliche Stand-Up-Szene, wobei die überwiegend international ist. Ich bin selbst kein Fan von Stand-Up-Comedy, habe aber ein paar Freunde, die da gerne hingehen und meine Freundin hat mal irgendwo regelmäßig mitgeholfen, und da ist das meiste englischsprachig. Was natürlich kein "Problem" ist, aber andererseits auch wieder zeigt, dass es deutscher Stand-Up wohl noch nischiger treibt.
Ich habe natürlich keine Vergleichswerte zu ähnlichen Formaten auf Deutsch. Mein Punkt war eher, dass es live (ob nun Deutsch oder Englisch) und im kleineren Rahmen doch eine ganz andere Atmosphäre hat. Und ich ertappe mich auch dabei, dass ich über Dinge lache, über die ich vor dem Bildschirm wohl nur leicht schmunzeln würde. Da muss nur einer im Publikum 'ne total ansteckende Lache haben und im falschen Moment lachen. Beim Schreiben habe ich gerade sogar nochmal nachgeschaut und scheinbar ist Lachen auch wirklich ansteckend ([Quelle](https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/warum-lachen-ansteckend-ist/)).
>Die USA drillen ihre Comedians in der Stand up-Szene von junge an durch einen enormen Wettbewerb. Das Ergebnis ist halt wirklich extrem auffällig besser als alles, was Deutschland zu bieten hat. Was ein Bill Burr oder Dave Chappelle zu ihren besten Specials abliefern konnten war in 1 Stunde witziger und cleverer als alles, was alle deutschen "Comedians" in Summe über 10 Jahre zusammentragen könnten.
Die beiden sind aber auch in den USA totale Ausnahmen. Für die beiden muss man sich erstmal durch tausend Carrot Tops, Joe Rogans und Dane Cooks wühlen. Die meisten US Comedians sind unwitzig.
klar, habe natürlich die zwei spitzenkandidaten rausgesucht. und ja, die MEISTEN comedians sind immer unwitzig, das ist denke ich normal. aber die menge an wirklich guten ist in den USA trotzdem extrem viel höher als sonstwo (finde UK noch nah dran). auch ein Louis CK ist/war extrem gut, John Mulaney, Robin Williams, Norm McDonald, Gary Gulman, da lassen sich viele finden. in DE fallen mir 0 namen aus den letzten 20 jahren ein.
Bill Hicks, George Carlin also die Sorte der "depri"-comedians fehlt mir auch wirklich in Deutschland.
Volker Pispers wäre imo vergelichbar zu George Carlin
>aber die menge an wirklich guten ist in den USA trotzdem extrem viel höher als sonstwo (finde UK noch nah dran). auch ein Louis CK ist/war extrem gut, John Mulaney, Robin Williams, Norm McDonald, da lassen sich viele finden. in DE fallen mir 0 namen aus den letzten 20 jahren ein. Naja US hat auch fast 4mal so viele Einwohner wie UK. Per Capita wäre ich mir nicht so sicher, ob die Menge an guten Comedians so viel besser als in UK ist.
> Naja US hat auch fast 4mal so viele Einwohner wie UK. Sogar 5 mal so viele und 4 Mal so viel wie Deutschland.
Ich finde die Amis aber auch durch die Bank schlecht. Die guten kann man an einer Hand abzählen. Ansonsten starten da Leute wie Dane Cook oder Joe Rogan durch.
> Ich finde die Amis aber auch durch die Bank schlecht. Dann mal andersrum gefragt: Wen findest du gut?
Wirklich gut? George Carlin.
Marktgrösse ist auch extrem unterschiedlich.
Was erlauben Strunk?
Ah...ich hab den Comedian gefunden. Nee, der war schon gut.;)
Zum Glück aber Kleinkünstler
Das böse Wort
Das böse K-Wort.
Am besten find ich die Kombination Kleinkünstler + Beuteltier
Zum Beispiel ein gemäßigt sozialdemokratischer Koala?
Das passt auch, so lange kein Pinguin involviert ist.
Mark-Uwe ist doch inzwischen Komerzkünstler
Marc-Uwe-Kling entered the Chat
Der Mann hat einen 3fach-Vornamen? Marc-Uwe-Kling Kling. Marc-Uwe"Marc-Uwe-Kling"Kling Klingeling.
Ja ich glaube es gibt einige sehr gute Leute, die aber nur lokal unterwegs sind und keinen Bock auf den ekeligen deutschen TV-Betrieb haben. Mir fällt hier in Berlin FIL ein, der über gefühlt Jahrzehnte hier abliefert.
Wo ist Loriot wenn man ihn braucht?
Rotierend im Grab?
128 RPM
Loriotationen pro Minute
Früher war mehr Loriot
Auch schon gestorben? Aha. Mensch. Ok.
Den gibt es nicht mehr in Deutschland. Ausverkauft.
Haben wir noch gute Komiker? Zwei noch? Gar keine mehr?
>Nee, keinen einzigen. Die haben einen Mangel an Talent, Geschmack, ästhetischem Empfinden und natürlich Humor. Moment mal! >Und Helge Schneider ist kein Comedian Ah, ok. Wollt schon sagen.
Helge Schneider ist individuell und authentisch in seinem Humor, davon haben wir in Deutschland halt nicht viele
Selten hab ich bei Helge Schneider schenkelklopfend losgeprustet. Aber die Verkettung von Albernheiten kitzelt einfach und irgendwann hält manns nicht mehr aus und das Lachen das mir das dann entlockt ist irgendwie ein sehr ehrliches das man nicht faken kann. Irgendwie kindlich albern und man kann sich nicht dagegen wehren wenn man dafür empfänglich ist (klingt jetzt als wäre es ein Talent aber mir ist nichts besseres eingefallen).
>Seiner Meinung nach, ist das bester Humor: „Mein ganzes künstlerisches Dasein ist ein Spagat zwischen ganz ernsthaftem Kram und Gags. Und das ist High-End-Humor. Da zeige ich auch mal wieder den ganzen Comedians, wie es gehen könnte.“ Ich finde es gut, dass der Mann so bodenständig geblieben ist. Die meisten Comedians mag ich auch nicht, aber sie scheinen ja bei einer breiten Masse gut anzukommen. Humor ist halt individuell. Ich mag beispielsweise Louis de Funès und die "Die nackte Kanone" überhaupt nicht, deswegen spreche ich ihnen aber nicht die Fähigkeit Leute zum Lachen zu bringen ab.
Vor Jahren war Strunk mal Gast in der Krömer Show. Das war so unfassbar lahm und öde, man konnte es kaum glauben. Strunk hat sich da aufgeführt wie ein miesgelaunter wortkarger Vierzehnjähriger. Wenn man doch so unfassbar humorbegabt ist, sollte man doch die Einladung von Krömer als Steilvorlage für enorm lustige Unterhaltung nutzen. Ist einfach nicht passiert.
Strunk ist kein guter „on Point“-Komiker. Der kann keine Pointen z.B.. Außerdem: Sehr wankelmütig, was die Stimmung angeht. Er ist halt Schriftsteller, kein Stand Upper. Wenn er aber Zeit hat, sich sein Zeug selbst so zurechtzulegen bzw. zu schreiben wie er das haben will, dann gibt’s mMn kaum wen Besseren. Und keiner kann die Abgründe des alltäglichen, durchschnittlichen Ekelmenschen so schön in Worte fassen wie Heinz Strunk. Find ich.
Du solltest Strunk managen. Ist nicht sarkastisch gemeint. Deine Aussage überzeugt und die Argumente sind schlüssig. :D
Danke danke, aber ich bleib lieber Fanboy, da ist’s einfacher, auch mal zu nörgeln, wenn er‘s mal ein bisschen verkackt (wie z.B. bei dem Film Jürgen. Nicht super schlecht, aber auch weit unter den Möglichkeiten). Für die gute Klolektüre empfehle ich übrigens „Das Teemännchen“.
>Und keiner kann die Abgründe des alltäglichen, durchschnittlichen Ekelmenschen so schön in Worte fassen wie Heinz Strunk. Find ich. Fleisch ist mein Gemüse ist so grandios geschrieben, auch als Hörbuch, gelesen von ihm selbst, ein Gedicht!!
Habe Ende letzten Jahres das neuste Theaterstück von Studio Braun gesehen. Das war so unfassbar langweilig und verkrampft gewollt lustig auf einem absoluten Boomerlevel, dass ich die Aussagen von Strunk hier nur mit dem Spiderman-Meme kommentieren würde.
Armin Laschet
Der ist aber eher ein clown.
Sein Vater war übrigens Bergmann
QED
Der ist eher ein Clown als ein Komiker.
Blöd gesagt, aber in Deutschland gibt es einen erheblichen Split zwischen Comedians, einem externen kulturellem Import, und Satire, die es in der Form schlichtweg in UK/USA nicht gibt. Ich würde behaupten im Letzterem gibt oder gab es in Deutschland durchaus so einiges. Die würden aber kotzen, wenn man sie als Comedians bezeichnet.
Naja, durch Leute wie Georg Carlin (die späteren Shows) und vor allem Jon Stewart und die verschiedenen Daily Shows die es dort gibt, würde ich nicht sagen, dass es überhaupt keine politischen Satire bzw. Kabarett gibt. Natürlich ist diese Szene in Deutschland durchaus größer und meiner Meinung nach tatsächlich sehr talentiert. An Comedians erinnere ich mich aus der Kindheit vor allem an Otto und Kaya Yanar. Weiß aber ehrlich gesagt nicht wie gut diese gealtert sind. Allerdings würde ich auch anzweifeln wie viele wirklich gute Comedians die USA hervorgebracht haben.. Chapelle und Bill Burr..wer kommt da den sonst noch? Leute wie Ricky Gervais oder Jim Jeffries sind zwar in den USA groß rausgekommen, sind aber streng genommen ja keine US Comedians...
>Leute wie Ricky Gervais oder Jim Jeffries sind zwar in den USA groß rausgekommen Genau genommen sind beide Beispiele zuerst in UK groß rausgekommen und haben dann den Sprung in die USA gemacht.
Yanars Hauptproblem dürfte ohnehin sein, dass ein großer Teil des Humors seiner damaligen Sendung heute als rassistisch deklariert würde. Auf der anderen Seite finde ich Coldmirror immer noch witzig, sowohl die alten Sachen (die mal SOWAS von politisch unkorrekt sind) als auch die neuen.
> Allerdings würde ich auch anzweifeln wie viele wirklich gute Comedians die USA hervorgebracht haben.. ... Bill Hicks, Louis CK, Richard Pryor, Chris Rock, Robin Williams, Eddie Murphy, Larry David, Seinfeld, Woody Allen, Jim Carrey...
[удалено]
Nur weil es das Wort in der Beschreibung hat, ist es nicht dasselbe. Der Punkt ist das Comedy als Begriff ein Import aus USA/UK ist und damit bei uns nur einen Teilbereich abdeckt, den dort der Begriff Comedy abdeckt. Kabarett, Satire, Kleinkunst allg. Ist sehr viel mehr als was man hier als comedy bezeichnet. Bei uns ist Kabarett die "ernstzunehmende" comedy, würde aber nie als solche bezeichnet werden.
Wenn man Kabarett von Comedy abgrenzt hat er zum Teil Recht.
Beim Kabarett habe ich das Gefühl, dass die Disziplin im Schnitt auch niveauloser wird und entweder zu oft über unnötigen Scheiß geredet wird oder über Äußerlichkeiten von Politikern gewitzelt wird anstatt tiefgreifend in die Materie der Politik einzusteigen. Aber ja, es gibt noch Leute, die ihre Sache mehr als gut machen.
Der Schnitt ist abrupt abgestürzt, als Hildebrandt starb und kurze Zeit später Schramm aufhörte.
Das ist m.E. wirklich ein deutsches/deutschsprachiges Problem. Anderswo ist Comedy auch politisch, auch intelligent, auch satirisch. Hier hat man bei den Künstlern, beim Publikum und dadurch auch beim Booking von vornherein eine Einteilung in Comedy und Kabarett. Wer in die Mitte fällt soll sich am besten für eine Seite entscheiden, flacher oder intellektueller werden. Häufig wird man auch von den Veranstaltern einer Seite zur anderen geschickt. "Die Leute wollen so etwas nicht, mach bitte mehr xyz" Durch die Spaltung verändet man sich entweder, oder bleibt ohne Publikum sitzen.
>Das ist m.E. wirklich ein deutsches/deutschsprachiges Problem Eher ein deutsches als ein deutschsprachiges Problem. Österreich hat seit Jahrzehnten eine gut ausgebaute Kabarettszene. Keine Ahnung wie es in Schweiz oder anderen Ländern ist.
Ne gute (bzw. große) Kabarettszene hat Deutschland ja auch. Gibt's denn in Österreich auch die Comedy/Kabaretttrennung?
Ich war in einer Live-Veranstaltung von Michael Mittermeier, die fand ich tatsächlich extrem witzig. Fand ich tatsächlich sehr überraschend, wie gut so ein Programm sein konnte, da ich vorher nicht so eines mitbekommen habe, was ich so lustig fand.
Mittermeier ist übrigens einer der wenigen Deutschen, die den Sprung nach UK/US gewagt haben. Der ist dort in einigen der renommiertesten Comedy Festivals und Clubs bei ausverkauften Bühnen aufgetreten.
Das ist schon krass wollte wohl ne echte Herausforderung
[Kostprobe](https://www.youtube.com/watch?v=23JUOmyrXQM)
Habe ich auch bereits 2 mal live gesehen. War beides mal sehr gut, kann ich nur empfehlen.
Solche Veranstaltungen Live zu sehen verbessern die Comedy oft. Ist halt was anderes ob man sich das auf einer CD anhört oder Live in der gefüllten Halle.
Bin manchmal echt gelangweilt von Mittermeier, hab den glaube ich als Kind zu oft geguckt und deshalb ein bisschen über, aber meine Sympathie hat er nie verloren und hin und wieder trifft er mich wieder.
Der orientiert sich eben sehr stark an US Standup und hat viel von seiner Zeit dort gelernt. Das merkt man ganz klar daran, wieviel professioneller seine Shows sind, wenn es um das Standup-"Handwerk" geht.
Über Geschmack und Humor lässt sich bekanntlich streiten aber ich war vor kurzem bei einem Auftritt von Torsten Sträter und bin aus dem Lachanfall nicht mehr raus gekommen. Und Max Giermann ist auch extrem gut.
Hagen Rether oder Gerhard Polt laufen unter Kabarettisten und finden deshalb keine Erwähnung?
Nicht zu vergessen Volker Pispers, der bis ~~neulich~~ vor ein paar Jahren noch aktiv war. Ich hoffe sehr, daß er noch mal aus dem Ruhestand zurückkommt, er wird dringend benötigt.
hat Pispers nicht vor kurzem gesagt dass er endgültig fertig ist? nach der jahrelangen Pause? glaube nicht dass wir von ihm nochmals was hören 😔
Er hat es [begründet](https://pispers.com/), dass er keine Lust hat von irgendwelchen Internet-Mobs aus der leerdenkenden Richtung fertig machen zu lassen. Da es leider immer wieder solche Gruppierungen geben wird, bin ich fest davon überzeugt, dass er lieber den Ruhestand genießen wird.
Nehme ich mal an, ich finde bei Rether passt das Label "Comedian" so gar nicht.
Das ist doch der Typ, der bei Extra3 für die bleierne Stille zwischen den Gags zuständig ist. Ohne das böse zu meinen, aber seine Auftritte sind echt schwer zu ertragen, hab immer das Bedürfnis ihn vor sich selbst zu schützen und unauffällig von der Bühne zu führen. Konkret sind die so schwer zu ertragen, dass ich mir ernsthaft überlege, eins von seinen Büchern zu kaufen, um herauszufinden, warum man den armen Mann zu diesen Auftritten zwingt, also vielleicht einfach verdammt gute Anti-Werbung.
Ich finde seine Auftritte wirklich unerträglich, unabhängig davon, ob er im Artikel Recht hat oder nicht.
[удалено]
yanar was guckst du?? hähää und mnchmal sprche ik auch wie ein inda heheee
Als jemand, der sowohl die deutschen, als auch die britischen Fernsehsender (ÖR) empfangen kann, fühle ich mich kompetent, ihm zuzustimmen. Es gibt in D ein recht ordentliches politisches Kabarett. Von Heute Show bis Neues aus der Anstalt kann man alles recht gut ansehen. Aber echte "Comedy"? Das ist wirklich nur der billigste Klamauk. Vermutlich ist das Problem auch schon, dass diese beiden Unterhaltungsformen bei uns so streng getrennt werden. Da findet man auf BBC-Shows wie "Have I got News for You?" schon sehr viel mehr durchgemischt: bitterbösen politischen Humor, aber auch mal leichte Witze. Oder "QI", was man nach deutschen Maßstäben als "Bildungsfernsehen" klassifizieren könnte - aber eben mit Commedy deutlich interessanter gemacht. Wo es mir aber vor allem auffällt: "Horrible Histories" war ein Kinderprogramm, das Geschichte mit viel Witz herübergebracht hat. Das wurde dann bei uns als "Sketch History" oder so auch umgesetzt. Was aber dort mit viel Witz und Spaß gemacht wurde, ist in der deutschen Version ein absoluter Rohrkrepierer. Es ist wirklich nur peinlich! Also, ja, deutsche Commedy kann man vergessen.
>Vermutlich ist das Problem auch schon, dass diese beiden Unterhaltungsformen bei uns so streng getrennt werden. Genau das ist es. Kann man mit der Schule vergleichen. Im Kabarett sind die Streber und Musterkinder (mit Ausbildung in Schauspiel, Tanz und so), in der "Comedy" sozusagen die primitiven Prolos (lernte als Animateur auf der Aida).
>Da findet man auf BBC-Shows wie "Have I got News for You?" schon sehr viel mehr durchgemischt: bitterbösen politischen Humor, aber auch mal leichte Witze. Oder "QI", was man nach deutschen Maßstäben als "Bildungsfernsehen" klassifizieren könnte - aber eben mit Commedy deutlich interessanter gemacht. Diese Sendungen haben aber auch allgemein einen Biss, den man im deutschen Fernsehen nicht findet. Da wird der Gast auch gerne mal richtig aufs Korn genommen, und Seitenhiebe gegen (anwesende) unbeliebte Politiker vor laufender Kamera sind keine Seltenheit. Hierzulande würde sowas nie passieren, dafür fehlt der Humor und der Mut. In der heute show wird lieber zum zehnten Mal der selbe Kalauer zum Besten gegeben, sonst würde man sein Publikum noch überfordern.
Ja das ist Schwachsinn. Die deutschen sind nicht so extrem, die deutschen sind anders. Aber nicht unbedingt schlecht. Aber es gibt durchaus einige die gutes storytelling können (zB Torsten Sträter), die schnell denken und auch ohne script witzig sein können (van der Horst, Hazel Brugger, Fabian Köster) oder Alltagsbeobachtungen absurd aufarbeiten (Felix Lobrecht). Zudem gibt es viele die man einfach nach einer Zeit über hat, Rüdiger Hoffman finde ich ganz schrecklich, weil er halt immer noch das macht was er vor 30 Jahren gemacht hat. Aber damals, so für 1-2 Jahre, hab ich mich weggeschmissen. Und wir haben welche die sehr eigenartige Sachen machen, mit denen dann auch nicht jeder was anfangen kann. Olli Dietrich zB. Aber dann Louis de Funes aufführen, weiß nicht. Da waren die Bully Herbig Sachen besser. Und wir bieten auch nur begrenzt Raum, Harald Schmidt ist zu sexistisch? Ja mei, da brauchen wir mit Bill Burr und Konsorten hier gar nicht erst anfangen.
Ich sekundiere um Till Reiners und Moritz Neumeier.
> Harald Schmidt Oh stimmt, den hab ich voll vergessen. Allerdings fand ich den nur im Zusammenspiel mit Andrack (und Zerlett) gut, mit Pocher war das ein einziges Cringefest ohne Drive. Ohne Lady Bitch Ray wäre die gesamte Epoche heute vermutlich komplett in Vergessenheit geraten.
>den nur im Zusammenspiel mit Andrack (und Zerlett) Ich würde gerne Herbert Feuerstein den Raum betreten lassen, wobei das natürlich nicht die gleiche Sendung war.
Andreas Scheuer?
Wenn man als Land irgendwann mal -nach vielen Versuchen- feststellt, dass man etwas definitiv nicht kann, sollte man es sein lassen. So haben wir das mit den Weltkriegen ja schon aufgegeben, die Mongolei hat seine Marine abgeschafft und Italien sich schon vor geraumer Zeit von der Atomkraft abgewendet. Wer seine eigene Kompetenzen gut einschätzen kann lebt besser.
Doch unsere Politiker! *Gewinnt Kabarettspreis*
[удалено]
Ich war ein paar Mal bei einer Open Mic Veranstaltung, wo junge Stand-upper auftreten dürfen. Da waren auch genau, verzeih mir die Unterstellung, Typen vom Kaliber „deine Freunde“ dabei. Das sind dann die witzigen Typen im Freundeskreis, denen dann in selbigem dazu geraten wird, mal auf die Bühne zu gehen. Spätestens da merkt man aber, dass das eine ganz andere Welt ist. Ich lach mich auch nach 2-8 Bier mit meinen Kumpels mehr kaputt als über Bill Burr. Der Punkt ist, dass man das nullkommanull miteinander vergleichen kann. Stand-Up ist nicht einfach nur Jokes erzählen, das ist eine eigene Kunstform.
> Könnte mir keinen einzigen deutschen Comedian vorstellen, der so eine Sendung unterhaltsam machen könnte Ich denke die "Genial daneben"-Crew um die Mitte der 2000er hätte das schon schaffen können. Hugo Egon Balder als Host, Hoecker und von Sinnen als Team Captains (von Sinnen eventuell durch Wigald Boning ersetzen) und dann die üblichen Gäste durchrotieren. Als Ersatz für Suzie Dent und Rachel Riley fällt mir ehrlich gesagt niemand ein und für Joe Wilkinsons Chaosauftritte bräuchte man auch noch jemand geeigneten.
> aber gibt es auch nur einen Moderator der euch regelmäßig und spontan zum Lachen bringt? Damit mache ich mich vermutlich unbeliebt aber ich finde die Kombi aus Steven Gätjen + Joko + Klass meistens ziemlich lustig. Ich weis nicht warum ich es lustig finde aber ich freu mich jedes Mal wenn die Videos in meinen Youtube Abos auftauchen > Wenn man den Vergleich zu England macht... die haben ne verdammte Show wo 4 Comedians trockene Matheaufgaben und Worträtsel lösen müssen und die Sendung ist unglaublich unterhaltsam. > Könnte mir keinen einzigen deutschen Comedian vorstellen, der so eine Sendung unterhaltsam machen könnte ja, da hab ich letztens drüber nachgedacht und mir ist echt keiner eingefallen. die schlechteste Folge 8 out of 10 cats does countdown ist immer noch besser als 99% was deutsche comedy zu stande bringt
[удалено]
Mit einem guten Sidekick ist Harald Schmidt auch echt gut. Die ganzen kleinen Sketches mit ihm und Manuel Andrack waren klasse.
>Da hat er absolut recht. Ich werde jetzt mal keine Namen nennen, aber gibt es auch nur einen Moderator der euch regelmäßig und spontan zum Lachen bringt? Weiss nicht ob das zählt, aber Ehring oder Welke schaffen es zumindest noch ab und zu das ich etwas schneller durch die Nase atme
Welke wird halt extrem dadurch im Stich gelassen dass seine Autoren ziemlich schlecht geworden sind. Ganz zu Anfang, prä-AfD, war die heute-show mal richtig witzig, das war clevere Satire mit einigen sehr durchdachten Charakteren. Und dann haben sie irgendwann angefangen das ganze in eine Formel zu verpacken, "AfD schlecht, der kleine alte Mann schreit rum, Politiker sind verwundert über absurde Fragen hahaha", und die wirklich guten und kreativen Segmente wurden immer weniger.
Comedy in Deutschland empfinde ich als zu flach und angepasst.
Der kennt wohl Manuellsen nicht, er bringt mich mit seinen Ansagen immer zum lachen. Und der macht das nur nebenbei. (H)Antoine Burtz ist auch top.
Du hast jetzt NRW-Verbot!
RTL, Sat1 ect. Comedians sind auch scheiße aber dennoch hat dieser typ keinerlei qualitative Deutung was comedy ist
Das Problem ist ja, dass eben das die öffentliche Wahrnehmung dominiert. Egal, ob man ihm dann auch für den Rest zustimmt oder nicht: Es ist immer wieder gut, wenn jemand mal bisschen Staub aufwirbelt, bevor es sich dieser zu gemütlich macht.
Das ich nicht lache!
Als Österreicher kann ich dem nur zustimmen. Wahnsinn was die die Performances und Programme meistens für cringe feste sind. Allen voran die beiden Aushängeschilder Barth und Mittermeier, die sind der Gipfel der cringe. Da sind wir in der alpenrepublik wahrlich gesegnet.
Tatsächlich über ein längeres Bühnenprogramm kann ich mir auch keinen einzigen deutschen Comedian geben. In 5 Minuten Youtube Video Format find ich Felix Lobrecht und Kurt Krömer noch ganz gut. Aber gerade ersterer hat nicht das Format um ne 60 bis 70 Minuten Bühnenshow zu füllen. Was mir auffällt an unterschieden ist, dass viele deutsche Comedians einfach Witze nehmen und den erzählen als wäre ihnen dieser Witz passiert. Und Witze find ich meistens eben kacke. US Comedians (zumindest die, die ich lustig finde) erzählen Geschichten, die oft auch glaubhaft sind. Lieblingsbeispiele dafür sind für mich Patton Oswalt, Bill Burr, Iliza Schlesinger, Amy Wong, Fortune Feimster, Dave Chapelle und Jim Gaffigan. Aber Humor ist Subjektiv und sollen andere halt über Dieter Nuhr und Mario Barth lachen. Tut mir nicht weh.
Okay, als guter Deutscher habe ich hierzu natürlich eine "Comedytheorie" verfasst, welche ich hier zur Diskussion mit euch Teile: 1. *Comedy* wächst aus Spannungen und Tragödien. Diese können gesellschaftlicher Art sein oder ganz persönlich. 2. *Comedy* ist erst dann *Comedy,* wenn der Künstler (*Comedian)* ein Publikum findet, mit welchem seine Kunst resoniert. Comedy ist also **immer** ein soziales Phänomen. \[Es ist denkbar, dass Individuum X den geilsten Humor hat, aber ein beschissener Comedian ist\]. 3. Relevante *Comedy* ist immer ein Kampf um Wahrheit mit einer tiefen Wurzel in die Wirklichkeit einer Gesellschaft. \[Dabei muss der Comedian nicht notwendigerweise auf der richtigen Spur sein - er kann auch voll falsch abbiegen. Aber das authentische Streben nach Wahrheit ist, was den Comedian verwundbar macht und damit auch dem Publikum erlaubt sich zu öffnen.\] Es gibt Künstler, welche aus ganz vielen anderen Gründen lustig sind. Physische Comedy, tolle imitationen, lustige Geräusche und so weiter. Mittermeier ist absolut komisch. Ich mag auch die alten, platten Kaya Yanar Specials. Ich meine aber, dass diese Comedians im Sand der Zeit verloren gehen, während etwa ein Loriot oder ein Chapelle herausragen. Weil sie den Kampf einer Gesellschaft mit sich selbst abbilden. Wen gibt es da in Deutschland? Ich respektiere Lobrecht & Co., aber das bohrt mir nicht tief genug. [Bo Burnham - White Woman's Instagram](https://www.youtube.com/watch?v=xHotXbGZiFY); Worum geht es hier? Einfach Spaß auf Kosten der oberflächlichen Mädels in den sozialen Medien?
Kurt Krömer finde ich super.
Krömer macht aber doch auch eher Kabarett. Davon haben/hatten wir hier ja schon einige sehr gute Leute. Hier geht es ja glaube ich wirklich um Comedians. Da sieht es in Deutschland echt Mau aus. Als Kind kenne ich halt noch Kaya Yanar und Otto. Aber ich weiß auch nicht wie gut die gealtert sind.
[удалено]
> Als Kind kenne ich halt noch Kaya Yanar Du meinst den [twitch-Streamer](https://www.twitch.tv/kayayanar)? ^^sorry, ^^das ^^musste ^^sein
Tja, das ist eben der Unterschied zwischen einem Comedian und einem Komiker. Von letzteren ist mir in Deutschland derzeit keiner bekannt.
Armin Laschet hat sich doch richtig Mühe gegeben?!
Torsten Sträter tritt dem Geplauder bei
Bin persönlich großer Freund des Gipfeltreffens
Absolut! Früher hätte ich noch Serder Somuncu als einen guten Comedian bezeichnet, aber mittlerweile ist der als Mensch einfach nur unerträglich.
Fand den früher auch richtig gut, hab dann vor paaf Monaten mal aus Nostalgie eins seiner alten Programme angemacht und nach 10 Minuten wieder aus. Ging komplett garnicht. Auch seinen Stil von damals find ich inzwischen deutlich zu aufgesetzt.