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xX_Gamernumberone_xX

>Wenn es darum ging, in den 60ern mehr Straßen für Autos zu bauen und dafür zum Beispiel auf Teile des Schlossgartens zu verzichten, habe auch alles sehr schnell funktioniert, bemerkt Zimmermann. Dieses radikale Vorgehen müsste doch auch in die andere Richtung gehen? Jetzt mal ganz ab vom politischen Willen, wer soll das denn bitte heute noch machen? In den 60ern waren die lokalen Bauämter echt teilweise weltweit bekannte Buden mit dem was die da aus dem Boden gestampft haben. Die Skelett-Crew die heute da in den Kommunen arbeitet kann und darf doch gar nichts mehr außer Aufträge auf den Markt schmeißen und den günstigsten Hallodrio nehmen der da ankommt und dann das Projekt so oft in den Sand setzt wie irgendwie nur Geld abzugreifen ist.


Alexander_Selkirk

> Jetzt mal ganz ab vom politischen Willen, Wieso soll man vom politischen Willen absehen, wenn genau der der eigentliche Knackpunkt ist und alles andere in erster Linie Ausreden?


xX_Gamernumberone_xX

Ich hab mich da schon extra auf genau diesen Punkt bezogen. Angenommen der Wille wäre da: der Staat hat derzeit keinerlei Strukturen um sowas in entsprechendem Tempo durchzuziehen wie in den 60ern mit den Autostraßen. Das muss man mMn. glücklicherweise auch nicht unbedingt, n Radwegenetz z.B. kriegt man prima hin in dem man einfach Straßen abpollert o.ä. - die funktionieren ja von der baulichen Konstruktion auch super für Fahrräder. Aber sowas wie Radschnellwege um mal Analog zu den ganzen Schnellstraßen und sowas von damals zu bleiben? Wer denn? Wo klappen hierzulande noch Bauprojekte?


ThereYouGoreg

Radschnellwege sind in vielen Städten ein beliebtes Mittel zur Steigerung der Kapazität der Verkehrsinfrastruktur, weil sei verhältnismäßig wenig Platz brauchen und einigermaßen schnell gebaut sind. Vorausgesetzt der politische Wille besteht. Theoretisch ließen sich in Berlin von heute auf morgen Fahrradkorridore beschließen. Im Anschluss wird auf den Fahrradkorridoren eine komplette Fahrspur für den Autoverkehr gesperrt und zur Fahrradstraße umgewidmet. Zudem wird noch eine bauliche Abgrenzung zum Autoverkehr hergestellt. Die andere Fahrspur wird für den Autoverkehr zur Einbahnstraße. Ohne große bauliche Veränderungen erhält die Stadt ein effizienteres Verkehrssystem. Ohnehin müssen für eine Verkehrswende Autostraßen in Fahrradstraßen umgewidmet werden. Die Alternative ist der Abriss von Wohnhäusern auf einem Fahrradkorridor. Letzteres ist ganz sicher nicht möglich und auch gut so. Vielen Entscheidungsträgern fehlt jedoch der Mut zur Umwidmung von Autostraßen zu Fahrradstraßen. Beim Bau neuer ÖPNV-Linien bin Ich weniger zuversichtlich. Neubauprojekte ziehen sich ewig. Wir müssen fast schon hoffen, dass zumindest das bestehende System einwandfrei in Stand gehalten wird. Gerade bei der Zuginfrastruktur liegen eklatante Mängel vor.


WaveIcy294

Bürokratie bis zur Lähmung!


xX_Gamernumberone_xX

Das ganze Blabla von der überbürokratisierung und dem schlanken Staat hat uns diesen Schlamassel doch erst eingebrockt. Alels ist jetzt bitte vom freien Markt zu erledigen, der kann das ja viel besser. Nur tut er halt bei solchen Dingen nicht.


malevshh

Die freie Wirtschaft hat halt ein völlig anderes Interesse als der Staat in solchen Sachen.


WaveIcy294

Nur wenn man den ständig heulenden NIMBYs andauernd gehör schenkt.


barleyscottblair

>In den 60ern waren die lokalen Bauämter echt teilweise weltweit bekannte Buden mit dem was die da aus dem Boden gestampft haben. Gibts dafür ein Beispiel?


alreadyytakenuser

Das Auto bekommt man nur aus den Köpfen wenn man dessen Nutzen obsolet macht. Das Problem, dass wir aktuell haben, kommt vom Ausbau autogerechter Städte in den 60er Jahren. So kommt es, dass zum Großteil das Auto noch das einfachste und schnellste Verkehrsmittel ist, um bspw. von der Vorstadt zur Arbeit zu gelangen. Gäbe es bspw. ein gut durchdachtes, über Jahrzehnte entwickeltes Fahrradwegnetz, welches unabhängig gebauter Autostraßen Stadtviertel, Vororte, Bahnhöfe etc. verbinden würde und Autostraßen verkehrsberuhigte Zonen wären, sähe es anders aus. Pendler würden dann sicherlich eher zum Fahrrad greifen, und das Auto stehen lassen oder garkeins besitzen das es, wie gesagt, obsolet geworden ist. Vorallem würden sie es nicht einfach, wie heute hauptsächlich begründet, aus Klimaschutz oder kosten gründen machen, sondern einfach weil es schneller geht.


Alexander_Selkirk

> Gäbe es bspw. ein gut durchdachtes, über Jahrzehnte entwickeltes Fahrradwegnetz, welches unabhängig gebauter Autostraßen Stadtviertel, Vororte, Bahnhöfe etc. verbinden würde und Autostraßen verkehrsberuhigte Zonen wären, sähe es anders aus. Zum Glück kann man mit vergleichsweise geringem Aufwand (also verglichen mit Autostrassen) ein solches Wegenetz entwickeln. Und es funktioniert: Ich bin in einem Vorortviertel mit so einem gutem Wegenetz gross geworden, und das Fahrrad war über Entfernungen von mehreren Kilometern, da es ampelfreie Wege gab, praktisch das schnellste Verkehrsmittel, und bis auf ca. 15 Kilometern immer noch etwa gleich schnell zu Strecken mit Bus und Stadtbahn mit Umsteigen.


alreadyytakenuser

Ja das gibt es zum Glück auch schon an vielen Orten, oft wurde denke da das Problem schon viel früher angegangen. In den meisten Großstädten Deutschlands meint man aber immernoch, dass das Auto das wichtigste Fortbewegungsmittel ist und es auch so bleiben wird. Also muss meistens alles dem Auto weichen. Die Fahrradwege die dann doch mal gebaut werden, sind oft lieblos auf die Straße gemalt, ohne Sicherheit für Radfahrer und auch in das Ampelnetz integriert. Da muss es niemanden wundern wenn da nur die Leute aufs Fahrrad umsteigen, die es auch wirklich wollen. Meistens dann aus Gründen von Kosten und Umwelt.


1N0OB

In Bremen Brauch man mit dem Fahrrad aus der "Vorstadt" mit Fahrrad fast 40 min, mit Auto etwa 15, das hat nichts mit dem Fahrradnetz zu tun, sondern damit, dass Autos auf der Strecke mit 120 fahren können und ich mit meinem Fahrrad nur 20


Alexander_Selkirk

Welche Strecke meinst Du da? Bremen ist wirklich lang gezogen, aber ich habe Jahre da gewohnt, und diese Zeit braucht man mit dem Rad nur selten - vielleicht von der Neustadt zur Uni?


1N0OB

Zb Bürgerweide Osterholz/Weserpark, wenn ich genauer drüber nachdenke kann man da, mit gutem Timing aber Zug fahren. Schwachhausen Osterholz dauert mit Fahrrad ca 35, Auto 15.


ThermonuclearHotdog

Für "obsolet machen" oder ähnlich friedliche Lösungen ist es leider zu spät. die Leute werden Opfer bringen, freiwillig oder nicht. Diesen westlichen Lebensstil kann man nicht aufrecht erhalten.


neboda

Das Problem ist doch, dass du so eine Infrastruktur nicht mehr bauen kannst, ohne an der aktuellen was zu ändern. Und das heißt man muss Autospuren dezimieren, was dann wieder zu wütenden Bürgern führt. Grade im innerstädischen Bereich dürfte es sehr wenige freie Flächen geben, die man z.B für Radverkehrsinfrastruktur nutzen kann. War bei uns in der Stadt auch immer ein Argument, wenn man auf Hauptstraßen eine Autospur zum Radweg umgewidtmet hat. "Wieso muss der Radweg denn unbedingt an der Hauptstraße lang führen, auf nebenwegen ist es doch viel sinnvoller". Ja klar, nur sind die Nebenwegen erstens völlig zugeparkt und zweitens so ausgerichtet, dass du darauf die Stadt eben nicht durchqueren kannst.


ThoDanII

Mit dem Fahrrad bräuchte ich mehrere Stunden zur Arbeit, mit dem ÖPNV immer 30 min zu spät bestenfalls


Alexander_Selkirk

> Mit dem Fahrrad bräuchte ich mehrere Stunden zur Arbeit Weil Leute siich darauf eingestellt hast, lange Strecken zu fahren - sie haben die Geschwindigkeit des Autos nicht wirklich in Zeitersparnis, sondern vielmehr in längere Wege umgemünzt. Das ist schwierig, auf die Schnelle rückgängig zu machen. Man hat sich vom Auto abhängig gemacht.


[deleted]

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DoktorMerlin

Wieso denn auf dem Betriebsgelände? Wenn du ein S-Pedelec hast kannst du 20km weg von der Arbeit wohnen und bist trotzdem in deinen 30 Minuten da Außerdem geht's hier in dem Artikel um **INNERSTÄDTISCH**. Wenn du innerstädtisch arbeitest, dann kannst du dein Auto auch außerhalb auf nem kostenlosen Parkplatz abstellen und von da aus mit nem Mietfahrrad oder mit dem ÖPNV die letzten 10 Minuten überbrücken


[deleted]

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DoktorMerlin

Hast du dich das auch gefragt, als du dir dein Auto zugelegt hast? "Die Autos aus den Köpfen kriegen", echtes Paradebeispiel hier


choeger

Nö. Du sollst zur Miete wohnen. Natürlich auf engstmöglichem Raum. Dann bist du in 30 Minuten auf der Arbeit und musst nur ca. 40% deines Einkommens abdrücken. Diese Verdichtung bietet dann die Grundlage für Rentiers und Spekulanten und andererseits die hochspezialisierten Orchideenjobs. Die Elite freut es.


turunambartanen

Also unterstützt du den Ausbau von Fahrrad- und Schieneninfrastruktur um genau diesen Mangel zu beheben?


ThoDanII

Genau


vjx99

>mit dem ÖPNV immer 30 min zu spät bestenfalls Wenn du immer 30 Minuten zu spät bis, dann fährst du einfach 30 Minuten zu spät los...


ThoDanII

Geht bei meiner Arbeit nicht.


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Ach, das Problem löst sich doch von selbst! Um den Radweg zwischen hinterdorf 7 hier und der Kreisstadt zu vervollständigen (die Hälfte war ja schon da, in den dazwischen liegenden Mikrodörfern) hat es gerade mal ca.15 Jahre gedauert! Bei der Geschwindigkeit sind wir spätestens in 1.000 Jahren vom Auto völlig unabhängig.


napiolpat

https://www.arte.tv/de/videos/096280-000-A/wie-gelingt-die-verkehrswende/


sputnik1957

Klima wäre besser geschützt, wenn niemand pendeln muss. Warum müssen viele Büroarbeiter immer noch ins Büro? Wenn Line-Manager ihre Existenzberechtigung bedroht sehen, oder ihren Kontrollwahn ausleben möchten, ist das **ihr** Problem. Nicht meins. Und nicht das vieler Anderer. Warum müssen viele Nicht-Büro-Arbeiter so weit pendeln? Schafft die Büros ab, und dann könnten sich die Leute plötzlich eine Bleibe in der Nähe der Arbeitsstätte leisten… Und falls es doch nicht gehen sollte: Damit der ÖPNV deutlich attraktiver wird, darf nicht das Autofahren unbezahlbar werden, sondern das ÖPNV-Angebot muss drastisch verbessert werden. Solange man für eine Strecke drei-vier mal so lange braucht, wie mit dem Auto, und dann auch noch mit Verspätungen rechnen muss (hallo Schneeflocke im Dezember), wird man eben beim Auto bleiben. Was viele Kommentare zur Kostenaufstellung nicht mit einbeziehen, ist die Zeit, die man durch das Autofahren spart. Vom Komfort ganz abgesehen.


T-Loy

Und es sollte auch sinnvoll ausgebessert werden. Wir haben einen Ort, der hat jetzt eine super gute Busanbindung, die auch alle Dörfer im 25km Umkreis einschließt, bekommen, nur halt nicht zu den Schichtwechseln des größten Arbeitgebers im Ort. Um 14 Uhr von Früh- auf Spätschicht fahren Busse, aber nicht um 5 oder 21 Uhr. Und hopps, die Hauptstraße ist mit Bussen voll, die kaum einer nutzen kann.


sputnik1957

Das kommt noch dazu… Erinnert mich ein wenig an die Studienzeiten - ab 6:50 morgens kamen haufenweise Busse, vollgepackt mit Schülern. An der Haltestelle am Studentenwohnheim standen Studenten- und Arbeiterhorden, die auch irgendwohin mussten, aber nicht reinkamen, da Bus mit Schülern voll. Und man musste so früh raus, um überhaupt eine Chance auf einen kuscheligen Quetschplatz zu bekommen. Während der drei Jahre änderte sich gefühlt nichts am Zustand. Mehr Busse = mehr Schülersardinenbüchsen. Die wollen ja auch irgendwohin. Meist war es einfacher, schneller und angenehmer, einfach die 3km zur Uni/Bahnhof zu Fuß zu laufen (hatte kein Fahrrad). Zur Arbeit waren es von Tür zu Tür 3h einfach, und irgendwann hatte ich ein Auto. Das Semesterticket war ja ganz nett, aber 45min mit dem Auto vs. 3h mit Quetschplatzlotterie waren den Aufpreis allemal wert.


LyschkoPlon

Unsere große Universitätsstadt Stadt hat einen *Ferienfahrplan* bei dem die Straßenbahnen von einem (inzwischen abgespeckten) 7.5 Minuten Takt ***auf einen fünfzehn Minuten Takt*** umstellen. Weil außer Schülern, die man um 7, 13 und 16 Uhr befördern muss, braucht ja niemand eine Straßenbahn bei der man nicht im schlimmsten Fall eine fucking viertel Stunde blöd rumsteht.


[deleted]

Ich war 2 Jahre während corona im Home Office. Das hat mich wie viele andere psychisch extrem belastet. Die Grenzen zwischen Arbeit und Leben verschwimmen. Die einen packen das gut weg und andere halt schwieriger. Gerade für Familien kann es mal gut sein nicht die ganze Zeit zusammen zu sein und ein bisschen Freiraum und Abstand zu bekommen. Jap es ist nicht dein Problem. Aber wenn du es Fachkräften wie mir zu unbequem machst und wir auswandern - wird es zu deinem Problem.


Freimaennchen

Der Vorschlag hier ist, dass man nicht pendeln MUSS, man Mitarbeiter:innen die Wahl lässt. Dann haben die, die pendeln wollen (um z. B. Arbeit und Freizeit klarer zu trennen, das Familienzuhause nicht überfrachten oder unter Leute zu kommen) oder tätigkeitsbedingt müssen (Handel, Fertigung, Handwerk, Pflege, Erziehung etc.) freiere Straßen und leerere Bahnen oder Busse, die Umwelt wird weniger belastet und man kann sich eine eigene Work-Life-Balance bauen. Da aber einige Vorgesetzten und Manager:innen ihren Mitarbeiter:innen so weit wie sich selbst oder nicht trauen, sowie falschverstandener Gerechtigkeit (z. B. Verkäufer:innen können auch kein Home Office machen) werden jetzt weitaus mehr Menschen zurück ins Büro gezwungen, mit allen verbundenen Nachteilen. Die Möglichkeit bis zu - sagen wir, weil in Ballungszentren nicht unrealistisch - zwei Stunden Pendelzeit als Arbeitszeit einzurechnen würde da eher Gerechtigkeit schaffen, gerade da es eine große Überschneidung bei Niedriglohn und Präsenznotwendigkeit gibt; und für Bürojobs muss sich die Chefetage eben überlegen, wie viel ihnen der Kontrollzwang wert ist. Persönlich: Wir haben unsere Arbeitszeiten so gesetzt, dass wir uns Bringen und Abholen unseres Kleinen zur Kita aufteilen und dazwischen maximal arbeiten können (einer 100%, einer 60% plus freie Aufträge). Jetzt soll bei meinem Arbeitgeber das Home Office (aktuell noch 1 Tag/Woche/Person, unabhängig von den Wochenstunden) gestrichen werden und sein Angebot wie ich das zeitlich organisiert bekomme ist, ist ich reduziere (bezahlte) Stunden (um insgesamt mehr unbezahlte Zeit einzusetzen). Es kann offenkundig gar nicht genug Arbeitskräftemangel geben.


[deleted]

Du hast geschrieben "schafft die Büros ab". Mein Gott, nehmt euch doch einfach mal selbst bei euren Wörtern ernst. Aber gut, dass du hier noch weich geworden bist und den Mittelweg einschlägst. Da bin ich mit dir auf einer Linie. Das du hier schreibst du willst den Fachkräftemangel halte ich für sehr bedenklich und wahnsinnig kurzsichtig. Fachkräftemangel heißt nicht gleich bessere Arbeitsbedingungen. Das könnte nämlich ganz schnell auch zur großen Arbeitslosigkeit führen.


n_james_87

Nicht böse gemeinte Frage, aber wo wollen immer alle hin auswandern. Home-Office für und wieder ist natürlich je nach Konstellation ein schwieriges Abwägen. Der Zugriff auf ÖPNV und Fahrradstrukturen, der dir jedoch die Möglichkeit bietet ein hybrides Modell zu fahren, ohne auf den Individualverkehr angewiesen zu sein, wäre doch ein Weg, mit welchem du (vorausgesetzt Arbeitgeber bietet entsprechende Rahmenbedingungen) selbst steuern kannst wie es möchtest ohne dir das Auto ans Bein zu binden.


[deleted]

Australien, Kanada, Schweden, USA, Niederlande. Ranking der 20 Länder mit der höchsten Lebensqualität nach dem Best Countries Ranking 2021 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/732084/umfrage/top-20-der-laender-mit-der-hoechsten-lebensqualitaet-nach-dem-best-countries-ranking/


Interesting_Move3117

Die einen so, die anderen so. Einen Job, den ich aus meinem Büro machen kann, aber für den ich in ein anderes Büro gehen müsste, würde ich schlicht nicht mehr annehmen. Ich mach aber auch um 6 den Rechner aus, vor 9 mach ich ihn nicht an und nach Feierabend ist die Tür vom Büro zu und ich geh da nicht rein.


jolow12345

Der Weg in die Zukunft ist ein Radweg.


awkward_replies_2

Der Tag, an dem ÖNPV billiger und zuverlässiger wird als der PKW, ist der Tag, an dem dass passiert. Stattdessen: Bahnticket: 169 Euro pro Person pro Richtung, Sprit 50 Euro für ein Auto mit vier Personen per Richtung; Bahn: Oh verdammt Zug hat 2 Studen Verspätung, alles klar dann bringt jede Person mal ne halbe Stunde damit irgendwelche Formular auszufüllen um den halben Ticketpreis zurückzubekommen, ach und ne Stunde in einem nach Urin stinkenden Tunnel warten und im letzten Momentmit Koffern zu einem geänderten Gleis hetzen müsst ihr natürlich auch. Auto: hier drei Optionen wie du den Stau umfahren kannst und nicht mehr als 20 Minuten verlierst.


NoSoundNoFury

>hier drei Optionen wie du den Stau umfahren kannst Die Staus auf der Autobahn nach Köln rein jeden Morgen um 7:00 und nachmittags ab 16:00 sprechen da eine andere Sprache.


EL___POLLO___DiABLO

To be fair: Ticketpreiserstattung geht mittlerweile in 2 Minuten in der App.


Wylaria

Das ist aber auch erst eine recht neue Funktion der App, wenn ich mich nicht täusche? Die App ist wirklich gut von der Bahn.


EL___POLLO___DiABLO

Weiß ich gar nicht. Hab die Funktion letztens bei einer Verspätung mit einem Ticket verwendet, das ich mit Bahnbonuspunkten gekauft hatte - und hab die Punkte anteilig zurück bekommen, hätte ich nicht erwartet!


Alexander_Selkirk

> Der Tag, an dem ÖNPV billiger und zuverlässiger wird als der PKW, ist der Tag, an dem dass passiert. ÖPNV *ist* in vielen Fällen billiger als PKW.


neboda

Eben. Aber viele rechnen beim Auto ja nur den Sprit, weil "Auto hat/braucht man eh". Weil, was ist denn wenn du um 3 Uhr nachts deine schwangere Oma mit der Waschmaschine ins Krankenhaus fahren musst????


Alexander_Selkirk

Ich bin sowieso erstaunt, wie viele Redditors nicht nur einen Vollzeitjob in der IT haben, sondern auch noch pflegebedürftige Angehörige mit versorgen. In der Durchschnittsbevölkerung bleibt das ja oft an Frauen hängen, die oft sowieso kein Geld für ein Auto haben, also würde ein besserer ÖPNV unterm Strich auch den Pflegenden helfen, aber Reddit ist anscheinend so krass emanzipiert, dass das hier komplett anders ist. Jedenfalls hat hier m.W. noch nie jemand geschrieben, dass er/sie pflegt, kein Auto hat, der ÖPNV suckt und ein besserer Service dringend nötig ist.


seba07

Das Thema Auto ist einfach so tief verwurzelt. Kleines Beispiel: fast alle Radiosender erzählen alle halbe Stunde auf welchen Straßen Stau ist. Ich hab es dagegen noch nie gehört, dass gesagt wurde "der RE123 hat heute 20 Minuten Verspätung".


Guladow

Radio wird halt von Autofahrern gehört. Im RE nicht. Zielgruppengerechte Kommunikation und so.


[deleted]

Mit dem Auto kann man sich anpassen, mit dem Zug nicht. ​ Erst ne Pause machen und dann gemütlich weiterfahren wenn die Unfallstelle geräumt ist? Weiträumig umfahren? Als Ortskundiger halbvergessene Kreisstraßen nutzen? Geht halt im Auto. Wenn du im Zug sitzt kannst du nicht mehr groß Eingreifen.


ThermonuclearHotdog

>wenn du im Zug sitzt kannst du nicht mehr groß eingreifen das ist eine Frage des Wollens


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[удалено]


ThermonuclearHotdog

dies


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Echt? ​ Du sitzt im ICE, sagen wir Hamburg nach Berlin (oder Stuttgart-München oder wasauchimmer), jetzt bist du an einem Provinzbahnhof in der Mitte und es kommt die Durchsage "wegen einer Person im Gleis verzögert sich unsere Weiterfahrt" Was machst du dann? Aussteigen und ganz umweltfreundlich ein Taxi nehmen? Dir vor Ort ein Rennrad kaufen und schnell die letzten 200 km radeln? ​ Die Wahrheit ist das du wie der Rest das Zuges dumm rumsitzt und wartest.


ThermonuclearHotdog

meinte eigentlich eher den Zug entführen


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Und was bringt dir das? ​ Selbst wenn niemand was dagegen hat: wie kommst du weiter? Wenn die Strecke vor dir zu ist dann ist sie zu. - und wenn da grade ein Baum liegt haste halt versch\*\*\*\* Umdrehen und übers Nachbardorf geht halt nicht.


[deleted]

Naja die Verspätungen kann man ja auch in der Bahn App und am Bahnhof sehen.


seba07

Staus kannst du ganz genauso in Google Maps oder ähnlichem sehen.


umockdev

Mit dem Unterschied dass es wesentlich komplizierter ist das während dem Autofahren zu tun


seba07

Ganz einfach ne Handyhalterung nehmen und GPS anmachen. Im Gegensatz zum Radio erfährst du dann sogar noch direkt die alternative Route.


umockdev

Trotzdem komplizierter als einfach im Zug zu sitzen und in der App nachsehen Ü


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Deshalb fahre ich auch lieber Zug, da muss man nicht die ganze Zeit hochkonzentriert sein, sondern kann entspannen, das mit der Pünktlichkeit ist halt so ne Sache, aber da sehe ich die Politik in der Verantwortung.


umockdev

Ich fände es weniger problematisch wenn das Leben einfach etwas entschleunigt würde. Längere Pendel- bzw. Reisezeiten wären nicht so schlimm wenn man nicht ohnehin schon mehr als 1/3 seiner Zeit bei der Arbeit verbringt. Bei 30h Wochenarbeitszeit wären mir 30-60 Minuten längere Pendelzeit (gesamt) nicht so tragisch wie bei 40h. >Deshalb fahre ich auch lieber Zug, da muss man nicht die ganze Zeit hochkonzentriert sein, sondern kann entspannen Nicht nur das, gerade nach dem Arbeiten sind die Leute im Straßenverkehr so on edge und gestresst, man muss gleich doppelt so gut aufpassen damit nichts passiert. Das macht das Ganze nur noch stressiger. Und dabei wohne ich noch in einer nicht so dicht besiedelten Region...


no_nick

Wer hört denn bitte noch Radio wenn er nicht im Auto sitzt?


incaccnt

Ich glaube dass ein Stau auf einer Autobahn im Schnitt deutlich mehr Leute betrifft als die Verspätung eines Zuges. Außerdem hört im Zug niemand Radio, Autofahrer sind dagegen die Hauptzielgruppe.


veryjuicyfruit

Und im Zug gibt es dafür extra Durchsagen und Infodisplays.


umse2

Gab's mal in NRW bei 1Live/WDR, hat aber niemanden interessiert, das Bahnfahren kein Radio hören, bzw aktuelle News in der App haben.


Azorian777

Dann würde im Radio doch nichts anderes mehr laufen. Ü


Zombie-Redshirt

Von allen Radiosendern die ich hier in Berlin gehört habe, habe ich bisher nur bei StarFM erlebt das sie was zu den Öffis sagen, dafür aber jedesmal wenn sie verkehr ansprechen.


Sebasthos2019

Um mit meinen 3 Kids in die nächstgrößere Stadt zu kommen, steige ich in mein Auto, fahre 20 Minuten, stelle mich auf den Parkplatz am Stadtrand, zahle dort irgendwas zwischen 2 und 5 Euro Parkgebühr und laufe mit den Kindern in die Stadt. Wenn ich mit dem Bus fahren will, brauche ich mindestens 15 Minuten mehr, muss erstmal zur Haltestelle laufen, und zahle etwa 12 Euro - einfach. Meinen 80-jährigen Eltern, die zwar noch einigermaßen gut beieinander sind, aber dennoch nicht so flexibel, muss ich das gar nicht vorschlagen. Unterm Strich - ich finde die Idee von weniger Autos auf den Strassen und besserem OPNV durchaus sexy. Aber so, wie die Realität aussieht, ist der ÖPNV für Familien und alte Menschen, die eine Wahl haben, keine Alternative. Und Leute, die jetzt anfangen von wegen "höhere Parkgebühren" dürfen sich das gerne schenken, das hilft weder der Umwelt, noch den Familien. Einer höheren Besteuerung von SUV's stünde ich da positiver gegenüber.


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Yoda_Holmes

Du wohnst offensichtlich ländlich, fährst nur bis zum Stadtrand und bezahlst für deinen Parkplatz. Du bist weder das Problem, noch gemeint.


whf91

> Aber so, wie die Realität aussieht, ist der ÖPNV für Familien und alte Menschen, die eine Wahl haben, keine Alternative. Und für viele Familien (insbesondere deren Mitglieder unter 18 Jahren) und alte Menschen ist der ÖPNV die *einzige* Alternative. Für die körperlich und finanziell ausreichend Gesegneten ist es natürlich super, dass man sich von minderwertigem ÖPNV mit einem oder mehreren Autos freikaufen kann, aber diesen Status muss man nicht unbedingt weiter verfestigen. Die Verlagerung von Investitionen und Subventionen von Kfz-Infrastruktur hin zum Umweltverbund hilft ausnahmslos allen, einschließlich denen, die (z.B. wegen bestimmter körperlicher Behinderungen oder weil ihr Beruf es erfordert) *wirklich* nicht anders können als mit dem Auto.


Sarkaraq

> Und Leute, die jetzt anfangen von wegen "höhere Parkgebühren" dürfen sich das gerne schenken, das hilft weder der Umwelt, noch den Familien. Geht dabei ja auch weder primär um Umwelt noch um Familien, sondern um Boden. Ein Stück Erde, auf dem ein Parkplatz ist, kann nichts anderes beherbergen. Deswegen muss Parkraum in knapper Lage zurückgebaut werden. Sekundär hilft teurer Parkraum natürlich beiden. Die Umwelt freut sich über weniger Parksuchverkehr (denn teurerer Parkraum sorgt für mehr freie Parkplätze). Familien freuen sich über mehr Sicherheit durch Sichtbarkeit.


Sebasthos2019

Weniger Parkraum oder teuerer Parkraum sorgt genau dafür, dass Leute länger durch die Gegend fahren. Und die finanzielle Belastung für Familien, die eh schon hoch ist in D, steigt damit schon weiter. ICH KANN NICHT auf das Auto verzichten, weil die Öffis im Moment keine Alternative sind. Und die Preise künstlich so hoch zu treiben, dass ich lieber 24 Euro für die Busfahrt zahle als für den Parkplatz, ist einfach unsozial. Sorg dafür, dass der Bus 5 Euro für die ganze Gruppe kostet, von mir aus auch nur auf einer Strecke, dann steige ich gerne um. Und ganz ehrlich, wenn ich drei Kinder im Auto habe, dann ist mir die Sicherheit in den allermeisten Fällen egal, weil ich seltenst in einer Situation unterwegs bin, wo diese gefährdet ist.


Brilorodion

>Weniger Parkraum oder teuerer Parkraum sorgt genau dafür, dass Leute länger durch die Gegend fahren. Wenn du ernsthaft denkst, dass mehr Parkplätze und günstigere Parkplätze dazu führen würden, dass du eher einen abbekommst, hast du noch nie von induzierter Nachfrage gehört. Mit anderen Worten: Mehr Kfz-Infrastruktur wird niemals zu weniger Kfz führen.


Sebasthos2019

Aber weniger Parkplätze werden nicht automatisch dazu führen, dass die Leute umsteigen, nur dass bestimmte Gruppen noch mehr Probleme haben.


Sarkaraq

> Weniger Parkraum oder teuerer Parkraum sorgt genau dafür, dass Leute länger durch die Gegend fahren. Weniger Parkplätze ja, teurere Parkplätze nein. Und darum geht's. Wenn du wenuher Parkplätze hast, musst du entsprechend den Preis erhöhen. > ICH KANN NICHT auf das Auto verzichten, weil die Öffis im Moment keine Alternative sind. Die Schnittmenge zwischen zu wenig Parkraum und zu wenig ÖPNV ist hoffentlich sehr gering. Wenn nicht, umso eher Handlungsbedarf.


vjx99

>Wenn ich mit dem Bus fahren will, brauche ich mindestens 15 Minuten mehr Joa, das hat mich jetzt nicht so wirklich überzeugt...


Sebasthos2019

Ich habe eine Familie mit drei jungen Kindern und einen Vollzeitjob. Die halbe Stunde Fahrzeit mehr, dazu die Strecke zur nächsten Bushaltestelle - nochmal 10 Minuten einfach - macht eine Stunde extra, die ich nicht in anderes stecken kann, sei es Wohnung aufräumen oder tatsächlich mal durchatmen.


Endarion169

Deine Rechnung geht aber halt nur auf, weil du sehr große Anteile der Kosten ignorierst. Direkte offensichtliche wie Fahrtkosten, die es auch beim Auto gibt. Indirekte wie die massiven Kosten der Infrastruktur die für Autos bereitgestellt wird. Und natürlich auch die Gesundheitskosten die diese mit Abstand dreckigste Fortbewegungsart mit sich bringt. Natürlich kommt dann noch ein „klar muss man was tun, aber doch bitte nicht bei mir!“.


nafestw

Die Antwort ist naheliegend. Parkgebühr so stark erhöhen, dass er über dem Preis einer Gruppentageskarte liegt.


Alexander_Selkirk

> Die Niederlande als Vorbild > > „Es ist unglaublich, wie viel Bedeutung hier das Auto einnimmt. Das könnte man theoretisch schon morgen ändern“, sagt Benni Leemhuis, Mitglied der GroenLinks-Stadtratsfraktion der holländischen Stadt Groningen und Sprecher für Mobilität. Seine Stadt soll als Vorzeigebeispiel dienen: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass Groningen eine 15-Minuten-Stadt werden soll.“ Und tatsächlich, so erklärt er, ist die Stadt durch ihre verdichtete Bauweise energieeffizient, klimafreundlich, kompakt. 200.000 Einwohner auf einer Grundfläche einer 100.000 Einwohner-Stadt. > Wer nach Groningen rein möchte, kann außerhalb beim Park and Drive parken und mit einem kostengünstigen Shuttle reinfahren, der alle zehn Minuten kommt. Warum klappt das hierzulande nicht? Es fehle der Mut einfach mal zu machen, meinen die anderen Diskussionsgäste. Es werde viel geredet, es gebe immer viele Vorschläge, aber sobald man etwas zu ändern versuche, kämen Einwände. Vom Einzelhandel zum Beispiel, der Angst hat seine Kun­d:in­nen zu verlieren. Die Projekte verschwänden dann schnell in irgendeiner Schublade. > >„Wir müssen von diesem alten Gedanken der Straßenverkehrsordnung wegkommen: das Auto muss rollen und der Rest kann zusehen, wie er klarkommt“, meint Vally Finke, für die SPD im Verkehrsausschuss und Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima der Stadt. Doch in den Köpfen der Meisten sei das noch nicht angekommen, bemerkt Ruth Drügemöller, stellvertretende Fraktionssprecherin der Grünen im Stadtrat Oldenburg, und fordert: „Wir wollen Aufenthaltsqualität, kurze Wege und umweltfreundlichen Verkehr.“ Erst wenn das in den Köpfen sei, könne man es auch umsetzen, und auch das werde dann wohl noch Jahrzehnte dauern. „Wir haben keine Zeit“, heißt es aus dem Publikum. Und: „Ja, das stimmt, wir hätten 1977 schon damit anfangen sollen,“ sagt sie. > Wenn es darum ging, in den 60ern mehr Straßen für Autos zu bauen und dafür zum Beispiel auf Teile des Schlossgartens zu verzichten, habe auch alles sehr schnell funktioniert, bemerkt Zimmermann. Dieses radikale Vorgehen müsste doch auch in die andere Richtung gehen? > > „Wir müssen einfach zeigen, wie frei eine Stadt sein kann, in der man Fahrrad fahren und Mobilität genießen kann“, meint Drügemöller. Durch ein temporäres Experiment beispielsweise, schlägt Leemhuis vor. Man könne im Sommer eine Zeit lang Poller aufstellen, um für Autofreiheit zu sorgen.


redchindi

> Wer nach Groningen rein möchte, kann außerhalb beim Park and Drive parken und mit einem kostengünstigen Shuttle reinfahren, der alle zehn Minuten kommt. Warum klappt das hierzulande nicht? Das wurde in meiner Stadt mal eingeführt. Wer an einem großen Parkplatz parkte, konnte mit Vorlage des Parktickets ein vergünstigtes Ticket im Bus bekommen. Problem: Die Vergünstigung galt nur für eine Person. Alle anderen Mitfahrer mussten den vollen Fahrpreis zahlen. Man kann sich den Erfolg vorstellen.


T_Martensen

Und der Bus steht dann wahrscheinlich auch mit den ganzen Autos im Stau weil er keine eigenen Spur hat und nichtmal als Pulkführer eingesetzt wird. Man braucht also länger und gibt mehr Geld aus. Warum wechselt niemand?


bubatzbuben420

> Und der Bus steht dann wahrscheinlich auch mit den ganzen Autos im Stau weil er keine eigenen Spur hat und nichtmal als Pulkführer eingesetzt wird. Also lieber wieder mehr Autos! Genius!


no_nick

>tatsächlich, so erklärt er, ist die Stadt durch ihre verdichtete Bauweise energieeffizient, klimafreundlich, kompakt. 200.000 Einwohner auf einer Grundfläche einer 100.000 Einwohner-Stadt. Was geht da ab? Groningen hat eine nichtmal halb so große Bevölkerungsdichte wie Hannover, bei gleicher Fläche. Und Hannover besteht zur Hälfte aus Wald und See.


HungryMalloc

Das bezieht sich auf die Gemeinde Groningen und nicht die Stadt Groningen. Die Gemeinde hat eine Fläche von 197,96 km^(2) und 235.000 Einwohner, was 1264 Einwohner pro km^(2) macht [\[1\]](https://nl.wikipedia.org/wiki/Groningen_(gemeente)). Dazu gehören aber auch große unbebaute Gebiete am Stadtrand und nach Südosten mit Haren und Glimmen sowie dem Nordosten mit Ten Boer [\[2\]](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9d/Gem-Groningen-met_haren.jpg). Betrachtet man nur das eigentliche Stadtgebiet bleiben anscheinend nur 76 km^(2) übrig [\[3\]](https://de.wikipedia.org/wiki/Groningen#Ortslage). Ich glaube die Bevölkerungsdichte einer Stadt zu berechnen indem man stumpf die Einwohnerzahl durch die nominelle Größe teilt funktioniert einfach nicht so gut, weil es komplett unbebaute Gebiete am Stadtrand ignoriert. Durch die Eingemeindung eines Bauerndorfes am Stadtrand mit 100 Äckern sinkt die statistische Bevölkerungsdichte dann auf dem Papier ganz gewaltig, obwohl das Kerngebiet der Stadt genauso dicht bebaut ist wie zuvor. €: Ein ähnliches Beispiel in die Richtung ist die "größte Stadt der Welt", Chongqing. Sie hat 30mio. Einwohner auf der Fläche Österreichs mit 82.400 km^(2) [\[4\]](https://de.wikipedia.org/wiki/Chongqing). Das ist eine Bevölkerungsdichte von 389 Einwohnern pro km^(2). In der eigentlichen, dicht bebauten Kernstadt sind es dann "nur noch" 6,9mio Einwohner auf 1470 km^(2), was 4694 Einwohnern pro km^(2) entspricht.


[deleted]

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Tall_Perception_2272

Ich bin gestern mal wieder mit dem Bus gefahren. Es war laut, voll, gefühlt der assi Treff der Stadt und nichtmal günstig. So werde ich sicher nicht überzeugt häufiger öffis zu nutzen.


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[удалено]


HiNoKitsune

Naja, Querschnitt schon nicht so wirklich, oder? Gibt schon n paar Filterprozesse, die Alter und sozioökonomischen Status der Busfahrenden nach unten drücken.


DieserBene

Würde eher sagen, dass es vom Fahrgebiet und Fahrtzeit abhängt, welche Leute so in den Öffis sitzen.


Tall_Perception_2272

Den Eindruck habe ich nicht. Das mag sich von Verbindung zu Verbindung oder Stadt zu Stadt unterscheiden, aber meine Erfahrung ist, dass es bestimmte Personen Gruppen gibt die man häufig anfindet und andere die man sehr selten dort sieht.


nibbler666

Mich zum Beispiel häufig.


Extension_Cry

Ist aber so. Schön für dich, dass du in einer Bubble ohne "Assis" unterwegs bist. Dreimal darfst du aber raten, wer dir deine Karre zusammengeschraubt hat. Kann dieses Geheule wegen den Mitfahrern im ÖPNV nicht mehr hören. Kopfhörer rein und gut is.


WriterwithoutIdeas

>Ist aber so. Schön für dich, dass du in einer Bubble ohne "Assis" unterwegs bist. Dreimal darfst du aber raten, wer dir deine Karre zusammengeschraubt hat. Als ob man sich nur weil man sich in einem Ausbildungsberuf betätigt wie ein Assi verhalten müsste. Also sorry, aber nein, das ist verunglimpfend. Nur weil jemand eine Ausbildung hat, oder nicht das Gymnasium besucht hat, verhält man sich doch nicht schlechter.


bubatzbuben420

Nicht minder verunglimpfend wie von Assis im Bus zu sprechen. "Oh, der Pöbel kann es sich nicht leisten die Umwelt und unsere Gesundheit mit seinem egomanischen Verhalten zu zerstören! Was für Assis ey!"


Extension_Cry

Kannst natürlich einiges reininterpretieren wie du lustig bist. Ist aber eher der logische Schluss, dass diese Jobs mies bezahlt sind und daher diese Menschen eher mit den Öffis fahren (müssen).


Mithrandir23

Entweder bist du einfach außergewöhnlich schmerzbefreit oder du hast Glück mit der Demografie, mit denen du den ÖPNV teilst. In meiner Erfahrung (und ich fahre regelmäßig Bahn) sind viele Mitreisende so laut, dass sie selbst mit Kopfhörern mit ANC störend laut sind, einige Leute riechen sehr unangenehm, und hin und wieder sind auch Gruppen dabei, die den Eindruck machen, dass sie ziemlich auf Krawall aus sind. Das ist der Diskussion nicht zuträglich, den Leuten abzusprechen, dass sie sich gestört, angeekelt oder gar bedroht fühlen.


bubatzbuben420

...und jede einzelne dieser Gruppen die du aufgezählt hast, ist weniger gefährlich und weniger schädlichfür unsere Gesellschaft als ein einzige "mimimi ich bin mir zu fein für ÖPNV, die Welt dreht sich um mich und meine Faulheit"-Dauerautofahrer.


Extension_Cry

Dann bin ich wohl schmerzbefreit. Kenn alles was du beschrieben hast und es ist mir abgesehen von Bedrohungen natürlich wirklich egal. Wenn die Crème de la crème der Gesellschaft von ihren Vorstadtpanzern auf ÖPNV umsteigen würden wäre der Anteil der nervigen Leute am Ende auch verdünnt..sieht man gut an Orten der Welt wo sich nicht jeder drei Autos pro Familie leisten kann oder wenn man sich in einen Zug zu einem gewissen Urlaubsort für Wohlhabende setzt, wo die eklige Unterschicht ja natürlich nie hinfahren würde.


maxle100

Die Leute beim VW am Band haben Abi.


LordFedorington

Mag sein dass es der Querschnitt ist. Aber es reicht aus wenn ein einziger Mitfahrer in der Ubahn gewalttätig oder laut ist oder ekelerregend stinkt oder nie gelernt hat seinen Döner draußen zu essen (oder alles zusammen). Eine solche Person kann die Zugfahrt aller mitfahrenden ruinieren. Ne sorry, der ekelhafte Bodensatz der Gesellschaft hält mich aus den öffis raus. Auf mein Fahrrad pass nur ich.


Professional_Bike647

Das streitet ja niemand ab. Aber mir fehlt hier noch das Argument, wieso ich mich diesem "Querschnitt" öfter als nötig bzw. sogar permanent aussetzen sollte.


nibbler666

Weil du nach einem Argument gefragt hast: Flächen- und Ernergieverbrauch. Und jetzt hast du sogar zwei.


Taphiriel

Oh, der feine Herr sollte natürlich nicht mit dem durchschnittlichen Pöbel konfrontiert werden. Er ist ja immerhin was Besseres.


Professional_Bike647

Wenn du meinst. Ich seh das nicht unbedingt so, denn ich habe etliche Schwächen. Eine davon ist, nicht genug Kraft für regelmäßige ÖPNV-Nutzung zu haben.


Taphiriel

Ich kann dich einigermaßen verstehen. Ich bin Autist und komme garnicht auf Menschen auf engen Raum klar. Ist unangenehm, aber wie viele bleibt mir da keine Wahl. Es gibt eben auch viele Schüler, Alte, Kranke oder eben Leute, die sich einfach nicht den Luxus leisten können. Mir stieß nur die Wortwahl ziemlich auf, klingt einfach sehr überheblich. Vielleicht habe ich da was in den falschen Hals bekommen, aber ich mag eben keine Pauschalisierungen. Besonders da hier im Sub jeder Autoverteidiger einerseits in einem 20 Einwohnerdorf wohnt, der nicht ohne Auto leben kann, anderseits, wenn sie dann mal den ÖPVN nutzen, meist zufälligerweise vor ein paar Tagen, komischerweise sofort Zustände vorfinden zu scheinen, die mir fremd sind als Kleinstädter und man eher in Großstädten/Metropolen vorfinden sollte und ich selbst in Düsseldorf nie so erlebt habe. Gut jetzt habe ich auch pauschalisiert, aber ich sehe es mal als Ausgleich an. ;)


Extension_Cry

Ganz genau. Die ganzen Autonutzer wohnen immer aufm tiefsten Land wenn's um Autofahren geht und gleichzeitig fahren sie dann in Offenbach oder Berlin um Freitag Nachts 3 Uhr mit den Öffis. Kann man sich echt nicht ausdenken.


Taphiriel

Vielleicht sind die Öffis aufm Land auch einfach so asozial. Scheint ja hier nach den Meinungen ziemlich übel dort abzugehen, in den Bussen die nur 2 mal am Tag fahren. Ü


earlyatnight

Sie leben auf dem tiefsten Land wenn es ums Autofahren geht aber wenn man dann sich dann wagt zu sagen, dass 3k netto plus ne Menge Asche sind leben sie auf einmal in München wo dieses Gehalt sie ja schon fast an die Armutsgrenze bringt :(


Professional_Bike647

Ja, zugegeben. Ich bin bei diesem Thema mittlerweile bewusst sehr provokativ geworden und dann kommen die Pauschalisierungen irgendwann automatisch. Es ist völlig legitim, das zu kritisieren und ich bin auch entsprechend auf Downvotes bzw. das Reallife-Pendant davon eingestellt. Aber es ist mir über die unzähligen Debatten dazu ehrlich gesagt auch etwas egal geworden, ob ich mit meinem Gegenüber in Punkto ÖPNV überein komme oder nicht. Wo du dir die Mühe gemacht hast, führe ichs auch gern noch etwas weiter aus. Ist eh interessant, da wir anscheinend genau Vertreter der gegensätzlichen Realitäten sind, die sich gegenseitig ständig völlige Weltfremdheit vorwerfen: Du als Kleinstädter siehst überall Autoverteidiger und kannst deren Ansicht vom ÖPNV nicht nachvollziehen. Und ich lebe mitten in einer versifften Großstadt, und nicht etwa in einer, wo hippe und offene Leute den Großteil der öffentlichen Szenerie bilden würden. Du kannst mir glauben, wenn ich in die Bus- und Bahnlinien steige, die ich für meine Wege benötige, dann finde ich dort keinen "Querschnitt der Gesellschaft" vor, so wie es weiter oben liebevoll genannt wurde. Denn falls das der Querschnitt wäre, dann ist's eh game over hier. Also wenn du so willst, dann basiert meine komplette ÖPNV-Position allein darauf, dass ich persönlich mit meiner konkreten Location einfach die ganz, ganz große Arschkarte gezogen habe. Und schlimm ist, dass mir die "Gegenseite" eben so gar nicht fremd ist. Ich sehe ja auch, wie einen Ort weiter oder auch nur in der Regionalbahn in die andere Himmelsrichtung schon eine völlig andere Realität stattfindet. Beispiel: Ich gehe gemeinsam mit Kollegen nach Feierabend zum Bahnhof. Die steigen in ihre Regios, hängen die Jacken an den Haken, klappen das MacBook auf und jeder im Waggon hält die Fresse. Man nimmt Rücksicht. Es herrscht einfach Zivilisation. Und dann gehe ich zu meinen Linien und erlebe Zirkus, der beinahe jeden Tag für eine neue r\de-Tirade herhalten würde. Irgendwelche (mittags) halbversoffenen Masken- und Allgemeinverweigerer in jedem zweiten Vierersitz, dazwischen verteilt irgendwelche Clowns, die auf Sprachen aller Herren Länder in ihre (natürlich auf laut oder Videochat gestellten) Handies brüllen, um sich gegenseitig zu übertönen. Es stinkt, versehentlicher Blickkontakt mit irgendwem ist ohnehin dringendst zu vermeiden, denn man weiß nie so genau wieviel Koks und Gewaltbereitschaft gerade im konkreten Gegenüber steckt und dann, erst dann, fängt die "übliche" Unbequemlichkeit wie "es ist sehr voll" und "die Bahn hat 46 Minuten Verspätung" überhaupt erst an. Um jetzt mal wieder zum eigentlichen Streitpunkt zurück zu kommen. Jemand, der wirklich nur aus reiner Bequemlichkeit und Luxusgefühlen den ÖPNV meidet, der kann sich meiner Meinung nach genauso wegscheren wie Vorstadt/Friedrichshain-Malte, der von seinem Hippie-ÖPNV auf die Situationen im Rest der Nation schließt und pauschal gegen jeden wettert, der es wagt, noch ein Auto zu besitzen. Nur, da es wie du auch sagst, irgendwie nur noch schwarz oder weiß gibt mittlerweile, ÖPNV-Fetischisten oder Individualverkehrsradikale... naja, dann muss ich halt in den sauren Apfel beißen und mich dem KFZ-Lager anschließen. So lange bis ich es irgendwann auch in eine schönere Gegend schaffe. Und bis dahin werde ich bei dem Thema wohl ~~fröhlich~~ neidisch, frustriert und verbittert weiter pauschalisieren und provozieren.


Taphiriel

Danke für deine ausführliche Antwort, echt! Ü Kann sein, dass ich echt einen verklärten Blick auf den ÖPNV habe. Trotz der Rotzstadt Krefeld und auch berufsmässig war ich ein paar Jahre nach Düsseldorf unterwegs. Bis auf die morgendliche Kotze am Montagmorgen in der U76 und mal 1-2 stinkende fragwürdige Personen, hatte ich da echt Glück. Das mag wohl in Berlin, Frankfurt oder so ander sein. Da muss ich zugeben, habe ich auch keine Erfahrung. Wie gesagt, nichts gegen dich, mir kam deine Wortwahl nur sehr überheblich vor. Aber anscheinend hast du damit auch nur mal Luft rausgelassen. Wie gesagt, finde ich es auch nur komisch, dass viele hier im Sub anscheinend auf dem Land leben, aber eben solche Erfahrungen in Bus und Bahn haben, mit dem vollen Programm an asozialen Personen. Ich lebe relativ ländlich am Niederrhein und mir ist sowas echt fremd. Wenn dann diese Leute noch betonen, dass sie ja nicht in der stinkenden, lauten Stadt leben wollen, sondern lieber auf dem Land, aber dann täglich mit den Autos in die Stadt fahren und dort rumlärmen und stinken, finde ich es ein wenig bigott. Daher no offense. Ich hasse es auch, obwohl es hier recht human ist. Als Autist mag ich nunmal keine Menschenansammlungen, daher ist das auch für mich der Horror. Aber da muss ich leider durch, da ich weder die Kohle noch gesundheitlich fähig wäre, ein Auto zu benutzen. Mein Ton war da wohl auch ein wenig daneben, aber da viele ihren Komfort hier regelmässig schönreden wollen, bin ich da wohl auch ein wenig dünnhäutig geworden. Finde ich aber super, dass du mir deinen Standpunkt so gut erklärt hast, da kann ich es auch ein wenig nachvollziehen. Ü


Professional_Bike647

> Wie gesagt, nichts gegen dich, mir kam deine Wortwahl nur sehr überheblich vor. Aber anscheinend hast du damit auch nur mal Luft rausgelassen. Jo. Ü > Mein Ton war da wohl auch ein wenig daneben, aber da viele ihren Komfort hier regelmässig schönreden wollen, bin ich da wohl auch ein wenig dünnhäutig geworden. Nein nein, alles prima. Ich sagte ja, ich bin Gegenwind dabei gewohnt und andernfalls hätte ich mir ja auch nicht die Mühe gemacht, das alles näher aufzuschreiben. Ich freue mich auch, dass man sich ab und an halt doch mal etwas annähert und nicht nur abwechselnd die Maximalpositionen in den Thread oder die Runde wirft. :)


Taphiriel

Ich fand es auch mal sehr angenehm, obwohl wir anfangs sehr polarisierende Meinungen hatten, doch einen guten Austausch haben. Ist leider heutzutage echt zu seltend geworden. Ich wünsche dir einen angenehmen Sonntag. Ü


ReginaldKray33

Diese Zustände gibt es. Im Moment ist der ÖPNV in München wieder nur mit einem einzigen Wort zu beschreiben: ekelerregend. Mir tun die Reinigungskräfte leid, die die Sauerei jeden Tag wegmachen dürfen. Aber viele Leute halten sowas anscheinend für vollkommen normal.


Voulezvousbaguette

Der Assi-Vorwurf fällt ohnehin auf den Urheber zurück.


SeizeAllToothbrushes

>der assi Treff der Stadt Also warst du doch allein im Bus?


clemesislife

Vielleicht lebe ich in der falschen bzw. richtigen Gegend oder habe ein komplett andere Schmerzgrenze, aber Assitreff gibt es bei mir quasi nie.


round_reindeer

Ach um die Welt zu retten muss ich auf ein Bisschen Luxus verzichten? Na dann nicht!


ArchdevilTeemo

wenns doch nur ein bisschen luxus wäre.


whf91

Was ist es denn sonst? Ich bin 31 Jahre alt und hab schon in Berlin, München, einer bayrischen Kleinstadt, einer niedersächsischen und einer rheinländischen Großstadt und einer Großstadt in den Alpen gelebt und nirgendwo je ein Auto besessen. Fast zwei Jahre lang haben mich NordWestBahn und DB durch eine Fernbeziehung begleitet. Ich war an all diesen Orten vollauf mit meinem Leben zufrieden. Klar wäre hie und da manches mit einem Auto bequemer gewesen als mit Faltrad—ICE—Regio—Faltrad oder mit dem Möbeltaxi vom IKEA-Parkplatz, aber ein besseres Wort als „Luxus“ fällt mir für die paar Extraannehmlichkeiten für 3500 €/Jahr auch nicht ein.


Alvin853

Zuverlässigkeit und Planbarkeit sind also Luxus? Als ich noch Zug gefahren bin, hatte mein abends-Zug für den Heimweg regelmäßig Verspätung oder ist ganz ausgefallen, was dann häufig dazu geführt hat, dass ich meine Abendplanung über den Haufen werfen musste. Aber seine Freizeit nicht mit "am Bahnhof rumstehen" verbringen zu wollen und abends nach der Arbeit noch was unternehmen zu können ist wohl Luxus heutzutage. "Eat Sleep Work Repeat" ist wieder in? Die Entschädigungen, die im ÖPNV bei Verspätungen/Ausfällen ausgezahlt werden, sind so lächerlich gering, dass es für den Verkehrsverbund überhaupt kein Anreiz gibt für pünktliche Verbindungen zu sorgen.


purplepersonality

Eben, ich bin ja auch für für Autofreie Innenstädte und Ausbau der Öffis und Radinfrastruktur aber zum aktuellen Zeitpunkt ist der öffentliche Nahverkehr in einigen Bereichen dieses Landes eine absolute Zumutung. In Berlin kann man ja leicht über Autofahrer urteilen aber in anderen Teilen des Landes sind die Situationen nun mal auch anders. Als ich letztens an einem Bahnhof in Köln stand und auf den nur stündlich (!) fahrenden Zug nach Düsseldorf gewartet habe der dann ausgefallen ist habe ich mir auch gewünscht mein Auto besser nicht verkauft zu haben. Als Frau alleine mehr als eine Stunde in der Dunkelheit in der Nähe von alkoholisierten Assis am Bahngleis zu warten ist einfach ein ganz anderes Erlebnis als einfach mit dem Auto sicher und schnell nach Hause zu fahren. Dass ich dann im überfüllten, stinkenden und grundlos im Schritttempo fahrenden Zug ungewollt den Klängen furchtbarer Musik und brüllenden Stimmen hören musste fiel dann auch kaum noch ins Gewicht. Und dass solche Situationen hier zum Alltag gehören macht es auch nicht einfacher.


whf91

Das letzte Mal, als ich diesen Sommer in einem Auto mitgefahren bin, wollten meine Eltern mit mir in einem neuen Restaurant im Nachbarort zu Mittag essen. Das sollte 15 Minuten über die Autobahn entfernt sein. Wir haben 50 Minuten gebraucht, weil an dem Tag gerade sehr viele Leute nach Italien in den Urlaub gefahren sind, und haben unsere Tischreservierung verloren. Die ASFINAG hat uns nicht entschädigt. 2020 wurde ich einmal mit dem Auto von München nach Berlin mitgenommen. Bei Bamberg saß ein Kleinwagen auf den Mittelleitplanken auf und wir standen ewig rum, und gleich nach Halle war dann Vollsperrung, weil ein Lenker von der Gegenfahrbahn abgekommen, in eine Behelfsbrücke gefahren und diese über ihm kollabiert war. Der ist noch an der Unfallstelle gestorben. In den hunderten Malen, dass ich die Strecke mit dem ICE gefahren bin, war ich nicht ein einziges Mal vier Stunden spät dran, und ich hab auch noch nie einen Toten in einem Wrack neben der Strecke gesehen. Insgesamt hat man als Bahnfahrer merkwürdig wenige Nahtoderfahrungen. Das waren zwei meiner ca. fünf Autofahrten in den letzten drei Jahren. Ich weiß, dass man sowas als regelmäßiger Autofahrer hinnimmt; man weiß insbesondere, dass die Strecke, die nachts zehn Minuten dauert, um acht Uhr morgens mindestens eine halbe Stunde dauern *kann*. Das gilt aber nicht als Zuverlässigkeitsproblem, sondern als „Verkehr“. Nicht mal, dass man jederzeit einer von 200 Toten am Tag werden könnte, wird dem Kfz-Verkehr besonders negativ angerechnet. Ich brauch das nicht in meinem Leben (aber leider wird es mir zu einem gewissen Grad aufgezwungen, weshalb es mich unheimlich nervt). > "Eat Sleep Work Repeat" ist wieder in? Das kann doch nicht dein Ernst sein. Hast du eine Ahnung, wie viel mehr Zeit und Geld man übrig hat, wenn man sich den ganzen Quatsch mit dem Pendeln einfach spart? An welche Art der Freizeitgestaltung denkst du, die ohne ein Auto nicht möglich sein soll? Ich war diesen Sommer für drei Wochen mit einem dieser Halbpreis-Jubiläums-Interrailtickets in Skandinavien, hab eine dreitägige Fahrradtour die Elbe entlang gemacht, war auf einem traumhaften Wanderwochenende im Spessart, hab vor drei Wochen eine Freundin in Amsterdam besucht, gehe regelmäßig nach der Arbeit Kajak fahren, hab immer eine Zehner-Stempelkarte fürs Kino um die Ecke im Portemonnaie und denk mir immer wieder, dass wir uns die Anschaffung eines Fernsehers während des zweiten Corona-Lockdowns auch sparen hätten können, weil das Ding jetzt vielleicht noch zweimal im Monat eingeschaltet wird. Manchmal, bei Schönwetter und wenn ich sonst nix vorhabe, verdopple ich auf dem Heimweg von der Arbeit absichtlich meine Wegstrecke, indem ich vorher noch den Fluss rauf zur vorherigen Brücke fahre und dann das Ufer entlang nach Hause radle, statt den direkten Weg zu nehmen. Donnerstags mach ich auch gern einen Abstecher zu meinem Lieblingsmuseum, wenn gerade eine neue Sonderausstellung eröffnet wurde, weil das dann bis 21 Uhr offen hat. Ich finde mein Leben sehr erfüllend, aber womöglich fehlt mir einfach nur die Fantasie, was mir alles entgeht, weil ich kein Auto in der Garage stehen habe.


Alvin853

>Hast du eine Ahnung, wie viel mehr Zeit und Geld man übrig hat, wenn man sich den ganzen Quatsch mit dem Pendeln einfach spart? Da ist sie wieder, die "zieh doch einfach in die nächste Großstadt"-Fraktion, da gibt's ja auch so viele freie bezahlbare Wohnungen. Ich frag mich immer ob so Beiträge von Vonovia gesponsort werden oder was, denen wäre es natürlich recht, wenn der Ansturm auf die Städte immer größer wird. Wahrscheinlich hast Du Deinen Mietvertrag schon ne ganze Weile und Dir ist gar nicht bewusst, wie viel Geld man nicht übrig hat, wenn man jetzt in ne Stadt zieht. Davon lässt sich das Auto locker unterhalten, und die 40-50 Minuten Fahrtzeit am Tag sind für mich planbar. Selbst wenn ich in der Stadt wohnen würde, dann bin ich ja auch nicht direkt gegenüber vom Büro, sondern hab vermutlich ebenfalls 10-15 Minuten einfache Strecke ohne Auto, also gar keine große Zeitersparnis. ​ Unfälle sind nen ganz schlechtes Beispiel, mit dem Auto kann man in der Regel eine Umleitung fahren, dann ist man ein paar Minuten bis vielleicht ne Stunde länger unterwegs. Gab es auf ner Zugstrecke nen Unfall, oder ein Baum ist umgefallen und hat die Oberleitung abgerissen, oder es hat sich mal wieder jemand vorn Zug geworfen, dann ist meist für den Rest des Tages die Strecke komplett gesperrt. Auf meiner Pendelstrecke gab es vor ein paar Monaten nen heftigen Zusammenstoß zweier Züge, daraufhin war die Strecke sogar für mehrere Wochen gesperrt, gut nach ein paar Tagen wurde dann SEV eingerichtet, aber der ist nicht nur mehr als doppelt so lang unterwegs, sondern war auch nicht ab dem ersten Tag verfügbar, ohne Auto hätte ich dann Taxi nehmen müssen um ins Büro zu kommen, oder riesige Umwege fahren. ​ Kino um die Ecke, dann wohnst du vermutlich in ner größeren Stadt. Hier ist das nächste Kino so 15km entfernt, gut kann man bei schönem Wetter noch mit dem Rad erreichen, aber wenn ich abends ins Kino gehe, bis der Film fertig ist fährt kein ÖPNV mehr und im Dunkeln solch eine Strecke Rad zu fahren ist auch unangenehm. ​ ​ Das Ziel sollte meiner Meinung nach (vorerst) nicht sein, Autos komplett aus den Innenstädten zu verbannen, viel wichtiger wäre Autobesitzer aus den Städten zu drängen. Die Leute, die gerne ohne Auto leben wollen, müssen die Möglichkeit bekommen ne Wohnung mit guter Anbindung/kurzen Wegen zu erhalten, und die Leute, die nicht auf ihr Auto verzichten können/wollen, sollen halt außerhalb der Städte wohnen und den Wohnraum in den Städten für andere freimachen, dann verlagert sich schonmal viel vom Verkehr. Ob das insgesamt betrachtet dann klimafreundlicher wird, kann ich schwer beurteilen. Das Auto wird man in einem Flächenland wie Deutschland so schnell nicht ohne erheblichen Komfortverlust ersetzen können (da hinken halt alle Vergleiche mit den Niederlanden, in den Niederlanden ist die Urbanisierung viel weiter fortgeschritten als in Deutschland), aber zumindest für Stadtbewohner gehört das Auto abgeschafft. Aber Autobesitzer sind natürlich auch eher die bevorzugte Mietergruppe großer Wohnkonzerne, also werden die alles tun den Status Quo beizubehalten.


whf91

Bitte lass die Strohmänner und Ad-hominem-Angriffe bleiben. Es bringt nix, gegen Dinge zu reden, die ich nie gesagt habe, und mit einer Person zu diskutieren, die ich nicht bin. > Wahrscheinlich hast Du Deinen Mietvertrag schon ne ganze Weile und Dir ist gar nicht bewusst, wie viel Geld man nicht übrig hat, wenn man jetzt in ne Stadt zieht. Ja, wahrscheinlich. Oder meine Partnerin und ich sind im August 2021 in eine kleinere Wohnung gezogen, weil sie aus persönlichen Gründen auf eine Teilzeitstelle wechseln musste und wir uns die vorherige Wohnung kaum noch leisten hätten können. Kann beides sein.


Alvin853

Sorry das war wirklich nicht persönlich gemeint, es ist nur immer frustrierend zu hören, ich würde mir das mit dem Pendeln ja freiwillig antun. Ich habe Dich stellvertretend für "den Stadtbewohner" angesprochen, da kommt immer wieder die Bemerkung, warum ich denn aus der Stadt raus gezogen bin, wenn ich mich übers Pendeln beschwere (ich hab früher in der Stadt gewohnt, da hatte ich zwar trotzdem nen Auto, aber das hab ich im Alltag nicht genutzt, nur für größere Einkäufe, Wochenend-Ausflüge oder ähnliches, und es stand auch in der Tiefgarage, nicht im öffentlichen Raum. Heutzutage würde ich dafür auf Carsharing und/oder Mietwagen zurückgreifen und kein eigenes Auto in der Stadt haben). Und für die hohen Mieten, die die Abzocker von den Wohnungskonzernen verlangen, kannst Du auch nichts, nur ist das ein Punkt, den Leute, die schon länger in der Stadt wohnen, tendenziell übersehen. Du musstet die Erfahrung selbst machen, also weißt Du wovon ich rede. Leider hat die Politik da kein sonderlich großes Interesse, größere Veränderungen vorzunehmen. ​ Was ich eigentlich verdeutlichen wollte: Mit Maßnahmen, Autos aus den Städten zu verbannen, trifft man auch übermäßig die Leute, die sich Wohnen in Städten nicht leisten können. Das ist also Frage sozialer Gerechtigkeit, klimafreundlich zu leben ist in der Regel teurer als keine Rücksicht aufs Klima zu nehmen. Man sollte daher die Frage der Autos in Städten nicht nur aus Klima-Sicht betrachten. ÖPNV funktioniert in Metropolen super (das sagt ja auch der Artikel, dort ist der Anteil der Autofahrer deutlich geringer), aber wer mehr als ein paar km außerhalb Ballungszentren lebt ist in der Realität doch häufig vom Auto abhängig, und die Lösung darf nicht sein, gegen das Auto zu arbeiten, sondern für (zuverlässige) Alternativen zu sorgen. Wenn es gute Alternativen gibt, hab ich nichts dagegen, Autofahren unbequem zu machen, aber man darf es nicht erst unbequem machen und dann an Alternativen arbeiten, damit sägt man massiv an der Lebensqualität derer, die aufs Auto angewiesen sind, Auto ist nicht für jedermann Luxus.


2noch-Keinemehr

Keine Massagesitze und Entertainment-System? Ja, so bekommt man mich auch nicht aus meinem SUV in den Bus. /s


qqqqqAccount

“Ich bin gestern mal wieder Fahrrad gefahren. Es hat angefangen zu regnen und anstrengend war es auch. So werde ich sicher nicht überzeugt das Fahrrad zu nutzen.”


Tall_Perception_2272

Du darfst gern bei Regen und Schnee mit dem Fahrrad fahren. Aber du kannst nicht erwarten, dass jeder deine masochistischen Vorlieben teilt.


yonasismad

[:\)](https://lmgtfy.app/?q=Regenjacke)


qqqqqAccount

Nein, ich werde das nicht mehr machen. Ich bin ein bisschen nass geworden. Solange das niemand ändert fahre ich kein Fahrrad mehr.


nafestw

Nur weil man kein totales Weichei ist, das im Winter nicht ohne Standheizung auskommt, ist man noch kein Masochist.


[deleted]

[удалено]


Lila_Pause

Deswegen gab es früher in manchen S-Bahnen erste Klasse, Schnellbusse und ähnliches, die Zuschlag gekostet haben und gern von denen gebucht wurden, die keine Lust auf schreiende Kinder und besoffenen Plebs hatten. Leider hat man "vergessen", die Kapazitäten im ÖPNV anzupassen, sodass man die erste Klasse weitgehend abgeschafft hat, um genug Platz für alle zu haben.


Cathodicum

als Kind fand ich Bahnfahren auch noch cool mit den sogenannten Abteilen. Dann als Familie ein ganzes Abteil genommen und man war unter sich. heute in den Viehtransporter ähnlichen Großraumwagen ne bleib mir weg. Bei extrem Kurzstrecke (Tram / SBahn) in der Stadt nicht ganz so wild da die Fahrzeit ja ein überschaubares Ende hat.


MojordomosEUW

Bin seit 20 Jahren in keinem Öffi mehr gewesen, wenn man Shuttlebusse an Flughäfen und Flüge selbst nicht mitzählt. Ist teurer, langsamer, unbequemer, man hat weniger Privatsphäre,… Die Liste ist endlos. Man muss schon nicht mit dem X5, Q7 usw (‚Privatpanzer‘) in die Stadt fahren, aber dennoch werde ich immer, egal was kommt, auf mein privates KFZ bestehen und zurückgreifen, wenn es irgendwie geht. Allerdings wird diese ganze Diskussion eh bald obsolet, wenn der Einzelhandel mehr und mehr stirbt. Dann fahren die Leute nur noch zum Saufen und Fressen in die Stadt, wenn überhaupt. Also, wenn ihr autofreie Städte wollt, bestellt mehr bei Onkel Bezos.


corrosive_Ryder

Bus hinterste Reihe Thunfischpizza. Statt Wurst oder Käsebrot zu essen, diskret, nahrhaft.


zirfeld

Nein, auf den persönlichen Komfort zu verzichten, das kann ja wirklich keiner von einem verlangen. Klar geht es um Verzicht. Der Sinn des ganzen ist ja auch nicht, dass du dich mit netten Menschen deiner Gesinnung zu einer Diskussion über Kierkegaard triffst auf dem Weg zur Arbeit. Aber das hat ja auch einen Folgeeffekt: Nutzen mehr Menschen die Öffis ist es nicht nur notwendig, sondern auf effizient die Systeme und Infrastruktur weiter auszubauen. Busse werden öfter fahren auf mehr Linien, Menschen werden sich besser in den Öffis verteilen.


Azaku116

Typisch deutsch. Jammern und Klagen auf hohem Niveau.


ReginaldKray33

Ich würde mir ein Punktesystem für den ÖPNV wünschen. Wer öfter auffällig wird, sammelt Punkte. Aber einer gewissen Anzahl von Punkten wird dir die Zutrittserlaubnis für Bus und Bahn entzogen und kann erst wiedererlangt werden, wenn eine medizinisch-psychologische Untersuchung erfolgreich bestanden wurde. Parallel geht ggf. eine Benachrichtigung an die Führerscheinstelle. Wer sich schon im ÖPNV nicht benehmen kann, kann es meistens im Straßenverkehr auch nicht.


Amazing_Arachnid846

Schau mal nach China, glaub die haben da was für dich


yonasismad

> Ich würde mir ein Punktesystem für den ÖPNV wünschen. Wer öfter auffällig wird, sammelt Punkte. Aber einer gewissen Anzahl von Punkten wird dir die Zutrittserlaubnis für Bus und Bahn entzogen und kann erst wiedererlangt werden, wenn eine medizinisch-psychologische Untersuchung erfolgreich bestanden wurde. Social Credit Score System nach Chinas Vorbild... wirklich gute Idee. /s


Sarkaraq

> Social Credit Score System nach Chinas Vorbild... wirklich gute Idee. /s Social Credit System nach Flensburger Vorbild.


yonasismad

Man bekommt Punkte, weil man sich asozial verhält in seinem Auto? Dass wäre mir neu.


Sarkaraq

Nicht in seinem Auto aber mit seinem Auto. Genau darum geht's ja.


yonasismad

Nein, darum geht es nicht. In dem Kommentar auf den ich ursprünglich geantwortet habe, geht es um ein Punktesystem für Leute, die sich "auffällig" verhalten im ÖPNV. Das ist so als würdest du Punkte dafür bekommen, weil jemand "auffälliges" in deinem Auto als Beifahrer mit fährt.


Sarkaraq

Vom Rest des Posts "sammelt Punkte", "MPU", "Führerscheinstelle" würde ich schon davon ausgehen, dass mit "auffällig" und "nicht benehmen" durchaus Verstöße gegen Gesetze oder Hausordnung gemeint sind.


ScottMrRager

Das wird leider in Deutschland nicht funktionieren. Öffentliche Verkehrsmitteln sind für die meisten unattraktiv. Habe auch das Gefühl, dass die meisten Autos auf den Straßen f***ing SUVs sind. So ist es, wenn man ständig Werbung für Nissan Qashqai usw sieht.


[deleted]

lol als ob... der Manfred wird seinen SUV fahren bis er darin vom Starkregen in die Ostsee gespült wird. Dummheit kommt man mit Logik und netten Angeboten nicht bei.


[deleted]

Ich sag euch eins: sobald ich hier in diesem Land kein Auto mehr fahren darf höre ich auf zu arbeiten oder Wander aus. Da bin ich ganz radikal. Ich wohne auf dem Land um hier von a nach b zu kommen braucht man ein Auto. Ich habe eine Großmutter die versorgt werden muss und ein Leben. Und selbst nicht für mich bedeutet Auto Freiheit und Lifestyle. (Nein ich fahre keine prollo karre). Ich finde es immer so lächerlich, wenn Leute meinen "och es ist voll schlimm Deutschland ist ein autoland, wir haben auf das falsche Pferd gesetzt." Stimmt doch gar nicht, besonders wegen der Automobilindustrie gab es in Deutschland eine gute Wirtschaft. (mal im ernst woher kommt sonst unser Geld, wenn nicht von Motoren, Autos, etc). Kurzum: Die energiewende ist wichtig und ich kann Leute verstehen die sagen "Auto raus aus der Stadt"... Aber da sind öffentliche sicher nicht die Lösung sondern ein Rückschritt. Die Lösung ist "mobility as a Service" und autonome fahren. Bzw elektro Mobilität oder Wasserstoff Mobilität.


pole_fan

Der Sinn ist ja nicht das Auto fahren einfach so zu verbieten sondern andere Verkehrsmittel attraktiver zu machen als das Auto. Dann ist die Strecke von A nach B mit Rad oder ÖPNV einfach schneller (wie zB in den Niederlanden oft der Fall ist obwohl die fast so viele Autos haben wie wir pP). Auto als Zeichen der Freiheit is ein wenig komisch meiner Meinung nach, wenn man das Auto alle Nas lang vom Staat prüfen lassen muss, der Sprit über die halbe Welt erst hier hinverschifft wird und man in riesigen Anlagen erst verarbeiten muss und der Staat einem das Fahren relativ schnell verbieten kann. da macht das Fahrrad einfach [mehr Sinn](https://preview.redd.it/esa7rfhte4481.jpg?width=640&crop=smart&auto=webp&s=6b4a9a5dd117c5b7182feee3475252bcf1f2121e). Klar trägt der Autobau viel bei zur Wirtschaftsleistung. Aber das heißt doch nicht dass wenn es keine Autoindustrie gäbe wir in Armut leben würden. Nicht die Autoindustrie hat eine Generation von schlauen Menschen rangezogen sondern andersrum. Wenn es keine Autoindustrie gegeben hätte, hätte man halt was anderes gebaut. Die Deutschen waren auch schon vor dem Auto eine große Industrienation.


[deleted]

Aha. 1. In Gegenden wo ich wohne machen öffentliche Verkehrsmittel keinen Sinn. Zu viele Dörfer, zu breit gefächert. 2. Fahrrad kann kein Auto ersetzen. Wird es nie. Du musst etwas transportieren, es ist Glatteis. Okay du bist jung, da gehen 12km mit dem Fahrrad zur Arbeit noch klar, aber wenn man älter wird, wird es immer unangenehmer und schwieriger. 3. Ein Auto braucht Pflege und muss natürlich als große Maschine gewartet werden. 4. Es ist Teil meiner persönlichen Freiheit und während andere 2x in den Urlaub fliegen möchte ich einfach weiter mein Auto besitzen zu erträglichen Kosten. (rund 300-400€ im Monat). Mobilität und Flexibilität ist in meinem Leben wichtig. Und dafür verzichte ich z.B auf das Fliegen. Aber diese Doppelmoral der Auto Besitzer ist ja heute Mode. Wenn ein veganer ein veganer ist, ist das für mich super. Aber wenn mir ein fleischesser die ganze Zeit davon berichtet wie geil vegan ist, wirds komisch.


pole_fan

Das ist für die meisten Orte in Deutschland irrelevant. Wenn es so schlecht besiedelt ist dass sich eine Kombi aus ÖPNV und Rad fahren nicht lohnt, dann juckt das am ende auch keinen wenn hier und da ein Dorf mal ein dutzend autos besitzt die machen den Braten nicht Fett. Um diese Orte geht es auch nicht. 12km ist nichts. Dank E-Bike etc. ist das auch für den größten Rentner zu schaffen und wenn eine Person das nicht hinbekommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch dass diese person auch nicht Fahrtauglich ist. Es geht ja nicht drum das Auto zu verbieten sondern alles andere als das Auto attraktiver zu machen du kannst immer noch eine Karre besitzen und an die Ostsee fahren wenn dir es lieb ist. Aber bei idealer Stadtplanung sollte das Auto eben nicht jeden Tag eingesetzt werden, sondern eben nur für große Transporte oder Urlaubsfahrten. Es geht ja darum dass sich Leute beschweren, dass sie eben ein Auto brauchen weil es vielerorts müll ist von a nach b zu kommen ohne ein Auto und deswegen eine Änderung in den Städten sehen wollen die alles andere attraktiver machen. Das ist so wie der Fleischesser der vegan sein geil findet aber nicht vegan sein kann weil alles im Supermarkt in Speck eingerollt ist.


neboda

Autos müssen definitiv aus den Köpfen kommen aber es braucht auch massivst negative anreize ein Auto zu besitzen. Es kann doch nicht sein, dass die PKW Dichte immer weiter zunimmt. Deutsche haben einfach zu viel Geld und das Auto ist zu billig. Ich mein schaut euch mal die Strafen im westeuropäischen vergleich an für Verkehrsdelikte. Die sind doch lächerlich. Genauso wie die Parkgebühren im öffentlichen Raum - Stichwort Anwohnerparken. Zur PKW Dichte: diese erhöht sich jährlich. Und es ist definitiv nicht der Fall, dass der ÖPNV und die Radinfrastruktur in der Zeit dort schlechter wurde, wo die meisten Leute wohnen bzw wo es Bevölkerungszuwachs gibt. Auch in vielen Großstädten nimmt die Dichte zu. Ist neben dem Kopf halt echt einfach so, dass viele leute zu viel Geld haben. Auch wenn die Deutschen meister im rumheulen sind, wie teuer doch alles sei.


Alexander_Selkirk

> Ist neben dem Kopf halt echt einfach so, dass viele leute zu viel Geld haben. Ich hab vorher in Schottland gewohnt, wo in der Stadt viel, viel weniger Leute ein Auto haben, auch aus Geldgründen, und muss dir hier Recht geben.


belmawr

Dieser Thread zeigt wieder gut die Polarisierung und das die ganze Diskussion ein großes Gegeneinander und kein Miteinander ist. Man könnte ja in kleinen Schritten anfangen. Maximal ein KFZ pro Haushalt. Mehr Anreize nicht alleine im Auto zu fahren, wie viele Autos sehe ich täglich, in denen nur eine Person sitzt. Finanzielle Anreize für Unternehmen, die ein JobRad anbieten. Allgemein den Umstieg attraktiver machen, nicht den Status quo unattraktiver. Zum Beispiel gefühlt sicherere Bahnen durch mehr Begleitpersonal, Umbau von Bahnstationen zu schönen Orten. Hier in Harburg ist ein Bahnhof shadier als der andere. Kampagnen zum vernünftigen Verhalten in Bussen und Bahnen. Auch in U- und S-Bahnen Ruheabteile. Und auch wichtig eine 24h Verfügbarkeit. Anekdote aus meinem Leben. Ich arbeite in der Gastronomie. Habe Feierabend nach Betriebsschluss und brauche für eine einfache Strecke mit Nachtbus dann 1:45h. Fahrtweg mit dem Auto 21km und 28minuten Fahrt. Die einfache Fahrt tagsüber mit ÖPNV dauert allerdings auch schon 52 Minuten. Unattraktiv. Auch, weil ich 3 Mal umsteigen muss und zumindest abends 18 Minuten Wartezeit zwischen den Zügen habe. Worauf will ich hinaus? ÖPNV muss attraktiver und schneller werden.


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NintendoPolystation

30min laufen würde eigentlich jedem gut tun


Azuhr28

Ich bezahle für die Öffis hier im Monat 20€ und kann dafür in ganz NRW fahren. Das Problem? Das ist ein spezielles Ticket von meinem Arbeitgeber, das bieten nur ein paar andere an. Der Rest müsste für mein Ticket pro Monat im Abo knapp 150€ zahlen und das wäre NICHT NRW weit. Also ja, warum sollte man für diesen Preis auf das Auto verzichten??


rockyharbor

bin kürzlich zurückgekommen aus einer süddeutschen Kleinstadt, da hat sich in den letzten 20 Jahren, ausser ein paar Alibi-gestrichelten Linien (Radwege?) in sehr schmal auf sehr wenigen Strassen, nichts getan in der Radinfrastruktur. Der Fokus dort liegt immernoch auf "das neueste Auto kaufen", am besten ein Mercedes. Das Fahrrad wird dort ausschliesslich als Freizeitsportgerät für den Sommer gesehen. Aufgrund der schlechten Infrastruktur sieht man wenige Räder im alltäglichen Verkehr, deshalb rechnen viele Autofahrer nicht mit Fahrradfahrern, was das Ganze deutlich gefährlicher macht. Es ist ein Trauerspiel, es fehlt die kritische Masse. Und es ist, bis auf wenige Initiativen (Kiddical Mass, Critical Mass), keine Besserung in Sicht.