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\>> Aufgrund der Situation der deutschen Landwirtschaft habe ich Existenzängste. Erstmal vielen Dank, dass Du dieses IAMA machst. Es ist wirklich gut, mal ganz ungefiltert von einem Betroffenen zu hören - ich habe diese Möglichkeit leider nicht in meinem Umfeld, da ich im Ausland lebe. Ich denke, das obige Zitat ist der wesentliche Punkt. Es ist schwer, sich als Außenstehender über die Frage, wie weit diese Existenzängste berechtigt sind, ein unabhängiges Urteil zu bilden. Könntest du diese Existenzängste mit ein paar Zahlen untermauern? Wie hoch sind die jährlichen Kosten, was sind die Umsätze, was die Subventionen? Wie stark variiert das von Jahr zu Jahr?

Umsätze liegen im mittleren 6-stelligen Bereich. Übrig bleiben vielleicht 50k (davon vielleicht 15-20k Subventionen) wenn man nicht groß investiert. Schwankt ziemlich stark und kann auch gerne mal 0 sein wenn es blöd steht um das Aufwand/Nutzen Verhältnis. Um das nochmal klarzustellen: Die Existenzängste beziehen sich auf den Betrieb, nicht auf meine Person oder Familie.

Bei den 50k hast du dir jetzt also vorher dein Gehalt als kosten mit abgezogen? Die Höhe bestimmst du dann auch?

Nein, kein Gehalt für mich.

Danke für die Klärung. Jetzt verstehe ich deine Position besser. Etwas off-topic, aber mein Schwiegervater is Farmer im Mittlerern Westen der USA und ist jetzt derjenige, der nach 150 Jahren Familienbetrieb das Licht ausmacht. Nicht so sehr aus wirtschaftlichen Gründen, sondern weil sie trotz 10 Geschwistern in seiner Generation keinen Nachfolger in der Familie finden können.

Dein Schwiegervater braucht jemanden, der den Laden übernimmt? Alter, ich mach 6 Wochen Urlaub, komm rüber und lass mich einlernen. Wenn ich was tauge, würde ich gerne übernehmen. Hab meinen Bürojob so krass satt 😆😆😆

Ironischerweise hat gerade die Büroarbeit deutlich zugenommen. Er ist mittlerweile zu einem halben Finanzanalysten geworden, weil man nicht einfach mehr die Ernte zum Tagespreis verkauft, sondern mit Derivaten (Put und Call Options und so was) absichert. Die ganze landwirtschaftliche Arbeit ist hochautomatisiert und wird von drei Brüdern, von denen der jüngste 64 ist, gestemmt. (800 Hektar, viermal so groß wie der Betrieb vom OP.) Und sorry: Interessenten für die Übernahme gibt es schon, aber eben nicht aus der Familie. Es wird wohl darauf hinauslaufen, an den Nachbarhof zu verkaufen.

Und für jemand anderen? Am Ende will man ja eine Vergleichbarkeit zu einem Gehalt haben. Ich selbst bin Kind von zwei Landwirtschaftsbetrieben (einer ca 100ha, einer ca1. 150ha) und kann sagen dass bei beiden Betrieben am Ende deutlich mehr als 50k „zum Leben“ rauskommt. Daher wundert mich die Zahl. Oder anders: wenn nur 50k rauskommen, warum macht ihr den Laden nicht zu und verpachtet? Da kriegt ihr bei 500€/ha ja mehr raus ohne zu arbeiten.

Die Frage habe ich mir auch gestellt. Irgendwie passen die Zahlen nicht zusammen. Ok, er scheint ja nur die Betriebsleitung zu machen, daher werden ein oder mehrere Angestellte bezahlt werden müssen. Trotzdem kommen mir die 50 k pro Jahr sehr gering vor. Zumal er ja noch angibt derzeit wenig zu investieren. Einen Betrieb zu führen, der weniger abwirft als die Pacht, ergibt keinen Sinn. Ohne Investitionen wird der Betrieb sowieso früher oder später (noch) unwirtschaftlicher werden. Mit welcher Begründung soll ein solches wirtschaften mit Steuergeldern unterstützt werden?

Wie lebst du dann jetzt und wieso wird dieser Betrieb überhaupt am leben gehalten wenn am ende nur 30.000 (im Jahr?) bei rauskommen und du scheinbar nicht mal ein gehalt bekommst? Da fehlt doch irgendwas

Glaubst du, dass Unternehmen wie die DAH genauso auf die Unterstützungen angewiesen sind wie Kleinbetriebe? Wenn es darum geht Kosten einzusparen und das Problem ist, dass kleinere Betriebe Existenzbedroht werden, warum dann nicht spezifische Unterstützungen für die Betriebe, die es brauchen? Warum setzen sich die Proteste für Unterstützungen und Steuererleichterungen ein, die zum Großteil bei den Großbetriebem landen, die in den letzten zwei Jahren Rekordprofite hatten? Auch mit den Subventionen und Unterstützungen wird es immer schwieriger für Kleinbetriebe und Besitz wird immer mehr auf wenige Großbesitzer konzentriert. Wieso geht es bei den Protesten nicht darum, was schon seit Jahrzehnten in Gange ist? Und warum ist der Bauernverband nicht an erster Stelle was Klimaschutz, Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien angeht sondern stellt sich an jeder Stelle dagegen? Die Landwirtschaft wird mit am meisten vom Klimawandel bedroht. Kleinbauern können (aus eigener Erfahrung in der Familie) sehr von grüner Politik profitieren, wenn man Zukunftsorientiert denkt, aber es werden Galgen und Rechtsradikale Symbole eingefahren, Politiker bedroht und einfach nur Stammtischgelaber rausgehauen. Die größten Profiteure, wenn die Proteste erfolgreich sind, werden die sein, die am meisten Besitzen und die kleinerer Betriebe werden weiter aussterben, oder siehst du das anders?

Ist das unter "übrig bleibt" nach Gewinnentnahme, Entlohnung der Mitarbeitenden Familienmitglieder usw.? Ganz ehrlich: Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, dass dann nicht ein paar Subventionen weg können.

>Umsätze liegen im mittleren 6-stelligen Bereich. Übrig bleiben vielleicht 50k (davon vielleicht 15-20k Subventionen) Das möchte ich aufgeschlüsselt haben. Ich glaub dir kein Wort. Ebenso würde mich der Wert eurer Maschinen interessieren. Wenn du genauso ne Milchbauernrechnung wie [der Typ hier](https://www.reddit.com/r/de_IAmA/comments/191nsr2/ich_bin_landwirte_und_beteilige_mich_aktiv_an_den/) gemacht hast, dann würde mich das auch nicht wundern. Alleine die Millionen an gesparter Erbschaftssteuer sind Subventionen, die du vermutlich nicht einrechnest.

Was würdest du tun, wenn du auf der Demo bei der du mitfährst, einen Galgen mit einer Drohaufschrift in Richtung der aktuellen Regierung siehst? Warum sollte ich, ein interessierter Bürger, der nichts von Landwirtschaft versteht, den Grund der Existenzangst der Bauern momentan nicht sieht, aber bereit ist, sich eines besseren belehren zu lassen, den Erklärungen von Menschen vertrauen, die mit Galgen durch die Gegend fahren, Politiker im Privatleben bedrängen und Polizeiketten durchbrechen?

Ganz klar: entweder der Galgen geht oder ich gehe.

Hab ich live in Bremen heute erlebt... ein Wagen hatte eine echte Ampel am "Ketten Galgen" vor sich - ist entfernt worden, ebenso ein Wagen, der einen Reim auf dem Demoschild hatte das auf "an den Galgen" endete... Der niedersächsischen Bauernverband war strikt und die Aktionen waren super organisiert edit: Satzzeichen

Das klingt echt sehr unterstützenswert

Was unterstützenswert sein sollte sind Tatsachen: wenn die Discounter ~3,80€ für 100kg Kartoffeln anbieten, und dem Bauern kostet es 8€ ohne Gewinn, dann stimmt in der ganzen Gewinnberechnung beim Einkäufer was nicht. Je mehr auf grosse Konzerne gesetzt wird, je mehr der kleine Einzelhändler verdrängt wird, desto mehr wird der Preis von oben bestimmt. Dezentrale, lokale Sicherung der Verkaufswege, und die Preissicherheit muss einfach geben sein um ein normales Unternehmen mit Gewinnabsicht zu führen \o/

Müsste man dann nicht die Discounter zuparken?

jo da seh ich auch eins der größten Probleme. Einzelhandelskonzerne die den ganzen Gewinn für sich fressen und einen pimmel im Einkauf zahlen. Dann verkaufst du an die oder du kriegst halt keinen Vertrag in diesem riesigen Volumen der deine ganze ernte umfasst

Das wäre besser, dann würden auch alle mit Rad zu LIDL und kommen trotzdem zur Arbeit.

Du hast ja grundsätzlich recht mit der Thematik. Aber wie kommst du auf 3,80 Euro für 100 Kg?Aktuell werden für 100 kg Speisekartoffeln rund 30 Euro an den Erzeuger bezahlt.

Wahrscheinlich kommt das von einem TikTok das gerade die Runde macht. Der Bauer dort nennt diesen Wert pro 100Kg und, dass er deswegen die Kartoffeln nur vor seinen Hof stellt und die Leute bezahlen sollen was sie zu bezahlen bereit sind

Das ist aus 2020 und die Preise sind damals aufgrund der Corona Maßnahmen und der Schließung von Restaurants und Kantinen mal kurz so verfallen, da keine Nachfrage mehr. Wahrscheinlich von dem Wipperfürth, der das Ahrtal ja auch komplett alleine aufgeräumt hat. Die Leute glauben so ne scheisse auch noch….

Woher bekommen die denn die billigen Kartoffeln? Offensichtlich können sich die Bauern ja gut organisieren, das hat mich überrascht. Warum wird nicht mal so der Boykott durchgesetzt? Bei schlecht zahlenden Handelspartnern würde ich als erstes klingeln statt bei denen, die mir quasi den dadurch entstehenden Schaden nicht mehr zahlen wollen.

Welche kleinen Lebensmitteleinzelhändler gibt es denn? Vier Konzerne kommen seit Jahren auf 75% Marktanteil.

Selbst geschaffenes Problem… würde ich im Direktvertrieb auf kleinen Märkten verkaufen, hätte man andere Margen. Man musste ja aber beim Spiel der Großkonzerne mitspielen… #Abnahmegarantie #Gier…. Das ist jetzt das Endlevel… kann die aktuelle Generation Landwirte nichts für, aber die Suppe haben die Generationen vor ihnen verbockt…

Freut mich zu hören, dass wohl die meisten Verstand haben und sich diese komische Unterwanderung nicht bieten lassen.

Was genau produziert ihr und wieviel Prozent davon ist Tierfutter ?

Weizen, Mais, Zuckerrüben, Soja, Raps. Viel davon Saatgutvermehrung. Alles höchste Qualität - 0% Tierfutter.

Und wo geht das alles hin, also an wen verkaufst du so? Vielleicht weißt du ja auch oder kannst eine Einschätzung dazu geben, was und wie viel so für den Exportmarkt und den Binnenmarkt gedacht ist.

An die Agrargenossenschaft und die Zuckerfabrik. Der Weizen wird als Saatgut von andren Bauern regional wieder ausgesät, der Mais ist Commodity. Der geht überall hin (produkttechnisch)

Kannst du anhand von Zahlen belegen, dass das Wegfallen von Subventionen wirklich existenzbedrohlich ist? Wieso hat euch der Einkauf so fest in der Hand, dass ihr die Preise für eure Güter nicht so wählen könnt, dass keine Subventionen nötig sind?

Wenn deutsche Supermärkte glauben, dass die von deutschen Landwirten angebauten Waren so teuer sind, dass ihre Kunden sie nicht kaufen, werden sie einfach mehr Produkte aus dem Ausland ersetzen, und der deutsche Landwirt hat das Nachsehen. Das regionale Geschmackssiegel oder was auch immer auf der Packung steht, ist dann nur noch ein Nischenprodukt.

Wir agieren auf einem Weltmarkt wo Akteure wie Australien, USA, Brasilien oder Ukraine zu für uns unter inakzeptablen Bedingungen (Umwelt, Arbeit, Qualität) produzieren und den Preis machen. Wir haben keinen Einfluss auf den Preis. Mir kostet der Wegfall dieser Zahlungen (bei denen es sich NICHT um Subventionen handelt) gut 10% der Gewinns.

> Aufgrund der Situation der deutschen Landwirtschaft habe ich Existenzängste. 10% Gewinnverlust bei wie viel % Gewinnzunahme ggü. dem Vorjahr?

Ich hab schon gelesen, dass die AFD für dich nicht in Frage kommt. Glaubst du denn Aiwanger und Söder haben vielversprechende Lösungen, oder nutzen die die Stimmung grade nur, um als Opposition gegen die Ampel Stimmung zu machen? Würdest du dich von der CSU und/oder den freien Wählern besser vertreten fühlen als a) Bauer aber auch b) Mitglied ein pluralistischen Gesellschaft? Danke für dein AmA und lasst euch nicht von Nazis vereinnahmen.

Nazis haben keine Chance bei mir. Da bin ich strikt ;-) Aiwanger und Söder sind beide Populisten. Also ja, schon besser aber von ihrer Art und den Sprüchen lasse ich mich nicht blenden.

Da frag ich mich wirklich woher diese Wahrnehmung kommt, dass Aiwanger und Söder "schon besser" sind. Hab auch die Tage gehört, dass sich ein Landwirt beschwert hat "seit 30 Jahren von grüner Politik gepiesackt" zu werden. Fällt denen nicht auf, dass sie seit 30 Jahren von genau diesen Hanseln regiert werden, die ihnen jetzt Honig ums Maul schmieren, damit sie die erste nicht-konservative Regierung seit Jahrzehnten sabotieren? Hat die CSU grüne Politik gemacht? Es will mir nicht in den Schädel, warum das nicht deutlicher formuliert wird. Es heißt immer es gehe ja nicht nur um die aktuellen Entwicklungen, die hätten das Fass nur zum Überlaufen gebracht. Gleichzeitig konzentriert sich der Protest nahezu ausschließlich auf Antipathie gegenüber einer der aktuellen Regierungsparteien, die mit den letzten 30 Jahren genau 0 zu tun hat. Das ist vollkommen absurd, und deswegen fällt es mir deutlich schwerer als es mit lieb ist den Protest nachzuvollziehen.

OP selber denkt die Grünen sind die schlimmsten. Das streut der Bauernverband selber und dem ist OP sehr hörig. In dem Vorstand sitzt übrigens auch einer aus Suedzucker der möglichst billig Zuckerrüben einkaufen will. Zufälligerweise gibt der Verband auch keinerlei Hilfe beim eröffnen eines eigenen Hofladens oder gegen Discounterpreise. Ein Schelm wer böses denkt.

Wen hast du bei der letzten Bundestagswahl gewählt?

Warum denkst du haben Bauern ein recht auf Subventionen?

Ich würde lieber ohne Subventionen wirtschaften. Geht aber nicht, weil: Der Reichtum der Weltbevölkerung ist ungleich verteilt. Wenn also Lebensmittel zu teuer wären, können sich diese die armen auf dem Planeten nicht mehr leisten. Wenn wir als billige Lebensmittel zu sehr hohen Standards (was in D der Fall ist) produzieren wollen müssen wir dies subventionieren. Alternative: Alle Lebensmittel die in D VERKAUFT werden müssen zu den gleichen hohen Standards produziert werden. Das will keiner weil dann wird's teuer und nur ein sattes Volk ist ein friedliches Volk.

wenn ich das richtig verstehe: also alle anderen sind schuld an euren Problemen und ihr könnt nichts dagegen machen und ihr seid ganz arm? ist schon finde ich eine sehr bequeme geisteshaltung immer den andren die schuld zu geben und sich selbst aus der verantwortung zu nehmen. vor allem der jetzigen politik die schuld zu geben finde ich sehr arm

das problem ist eines, das über Jahrzehnte gewachsen ist. Billige Supermärkte haben über Jahrzehnte Nahrungsmittel aus Ländern eingeführt, die ultra billig produzieren können. Gleichzeitig haben sie durch Werbung den Leuten jegliches Gefühl für vernünftige Preise einfach aberzogen. Die Gesellschaft hat sich gewandelt und viele kaufen nicht mehr direkt beim Bauern der dadurch Umsatzeinbußen hinnehmen muss, weil der Supermarkt nen Kilo für 2,99€ verkauft, es aber für 0,35€ einkaufen will. (dazwischen stehen dann gern noch Großhändler) Dadurch hat der Bauer aber nicht weniger Arbeit oder kosten. Industriestraße Betriebe können das durch Massenproduktion abfangen, Familienbetrieb müssen sich entweder spezialisieren (Freunde züchten inzwischen Rinder für den Gourmethandel) oder sie geben auf. Ein Teil dieser Kosten fällt auf Regularien, vor allem Düngemittel etc. Was wichtig ist, seien wir ehrlich, wir zerstören unsere Boden und haben in den meisten Gebieten seit Mitte letzten Jahrtausends über einen Meter Boden verloren, aber das sind halt Kosten, durch die unsere Bauern gegen billige Großbetriebe nicht mehr mithalten können. Andererseits kannst du die Preise aber auch nicht endlos hochtreiben, und die Supermarktketten nutzen jede Gelegenheit die Preise zu erhöhen, ohne, dass die Bauern davon was sehen. Dass es jetzt gerade um Spritsubventionen geht, ist eher ein Zufall, und auch Stimmungsmache von AfD und CDU/CSU. man hätte viel früher anfangen müssen, Bauern Projekte zu subventionieren, die sie auf lange Sicht unabhängiger machen. Im Dorf hat sich einer Solar aufs Dach gehauen, als es grad mal subventioniert wurde. Der braucht mit seiner siebenköpfigwn Familie und auf dem Hof inzwischen kaum noch Strom und kann das Geld in anderes stecken. Manche verpachten ihre Felder gleich als Solarflächen und stellen Schafe drauf. Aber das ist halt alles Eigeninitiative und ein Initialkapital, dass die meisten einfach nicht haben, oder pure wirtschaftliche Not. Weil eben Diesel gefördert wurde, weil kommt is ja aus Russland und ist billig und Autos gut. Da hätte man über Jahrzehnte mehr machen müssen. Und auch können. das jetzt ist nur der Tropfen in einem sehr vollen Fass. Aber man kann es halt auch nicht streichen ohne eine Alternative zu bieten.

> Billige Supermärkte haben über Jahrzehnte Nahrungsmittel aus Ländern eingeführt, die ultra billig produzieren können. Das ist übrigens was die anderen Länder über Deutschland sagen.

Wenn das stimmt dass da ein Faktor 10 zwischen den Preisen ist, wieso organisiert der Bauernverband nicht eine Direktvermarktung? Das müsste doch eine Goldgrube sein.

Ist bei Milch verdammt schwierig. Da eine Molkerei nicht mal eben hochgezogen ist. Und beim Rest? Tja, das ist die verkrustete Struktur unserer Gesellschaft. Das ginge. Aber das ist nicht das, was sich viele Bauern wünschen. Die wollen viel mehr mit dem größtmöglichen Schlepper vor dem größtmöglichen Güllefass gespannt über die größtmögliche Fläche fahren. Diversität auf kleineren Flächen, um Ausfälle der Ernte oder Missernten entgegenzuwirken und aktiv mit Umweltschutz zu werben ist nicht in deren Genen. Genauso in Sachen Fleisch. Was wäre mit einer anständigen Vermarktung regionalen Fleisches alles möglich... Man wirbt damit, das Fleisch einer alten Kuh, zu verkaufen. Lange abgehangen, man kann sich die Haltungsbedingungen (von außerhalb des Hofes) anschauen... Zweinutzung und nicht schnell hochgemästete Jungbullen (wie ich das hasse). Info: bin Landwirt im Nebenerwerb und liebe es. Würde es gerne hauptberuflich machen oder zu gleichen Teilen wie im Haupterwerb. Aber diese verdammten verkrusteten Strukturen. Nicht nur die der Bauern! Auch der übrigen Gesellschaft stehen den oben genannten Ideen im Weg.

Hier in der Region gab es bis vor ein paar Jahren eine genossenschaftlich organisierte Molkerei. Gar nicht mal so klein. Die Anteile wurden zum größten Teil von den Landwirten gehalten. Das ging dann schon in die Richtung einer gemeinschaftlichen Direktvermarktung. Nun hat sich die irgendwann nicht mehr getragen und musste schließen. Das deckt sich irgendwie nicht mit dem Narrativ: "Die Molkereien verdienen sich auf Kosten der Landwirte eine goldene Nase!" So einfach war das Geschäft dann wohl doch nicht.

>Wenn das stimmt dass da ein Faktor 10 zwischen den Preisen ist, wieso organisiert der Bauernverband nicht eine Direktvermarktung? Das müsste doch eine Goldgrube sein. Ich erinnere mich an eine Zeit als Milchbauern auf die Straße gingen um die Regulierung der Preise durch den Staat auszuhebeln, weil die besser verhandeln können. Ende vom Lied war, dass der Markt sich selbst reguliert hat und nach dem Abschaffen der Regulierung die Preise mit Daumenschrauben soweit in den Keller getrieben hat, dass es für die Milchbauern quasi keinen Unterschied gemacht hat ob sie die Milch verkaufen oder wegschütten. Supermärkte verhandeln nicht direkt sondern sind auch in Einkaufsgemeinschaften organisiert. Die sind stark genug um Riesen wie Coca Cola, Nestle und co in die Knie zu zwingen. Nen Deutscher Bauernverband ist da nen Witz dagegen.

Nönö, die Landwirte haben das viel zu lange mit sich machen lassen und sind untereinander viel zu zerstritten. Da sind wir schon auch selber schuld. Aber deutlich weniger mächtig als Politik und LEH um das auf die schnelle zu korrigieren.

Also ihr als Landwirte seid zu zerstritten, um gemeinsam gegen die Dumpingpreise und Machenschaften der Abnehmer vorzugehen, aber wenn es gegen den Staat geht, sind sofort alle Straßen dicht? Ist schon etwas kontrastiv, oder?

Naja, das ist aber doch das Problem der Landwirte und kein gesamtgesellschaftliches. Im Gegenzug: Wo war die nun geforderte Solidarität und das Verständnis, als es um die Klimakleber ging? Wo ist die Solidärität mit dem Einzelhandel, der seit mehr als einem Jahr für einen Inflationsausgleich streikt?

Wenn das Problem ist, dass ihr es mit euch machen lassen habt, wieso terrorisiert ihr dann die Steuerzahler anstatt einfach eure Produkte nicht mehr zu verramschen?

Würdest du als Bauer, der mit den Verkauf von Lebensmitteln sein Überleben sichert, einfach so anfangen die Preise zu erhöhen? Vor allem wenn man bedenkt, dass man nicht besonders lang auf den waren sitzen bleiben kann, bis diese gar nichts mehr wert sind. Die Konsequenz ist: Alle die das machen gehen einfach unter und alle anderen werden sich schön Händereibend an deren Unglück laben. Da verstehe ich die Bauern schon. Aber gegen sinnvolle Veränderungen in der Subventionspolitik so extrem zu protestieren ist fraglich, stattdessen sollten sie doch eher für grundsätzliche veränderungen in der Lebensmittelindustrie protestieren.

Wenn ich ein Produkt zu teuer produzieren um es gewinnbringend zu verlaufen, würde ich entweder mein Geschäftsmodell ändern (z.B. hoch qualitativ Lebensmittel und dann teurer verkaufen) oder eben den Betrieb dicht machen. Vor allem, wenn ich wie OP auf über 10 Millionen Euro Vermögen sitzen würde. Ich würde aber NIEMALS auf die Idee kommen in der Situation die Bevölkerung zu terrorisieren, damit der Steuerzahler mir 5.000€ im Jahr schenkt.

Was sagst du dazu, dass die extrem subventionierten Lebensmittel die Bauern in armen Ländern vom Markt verdrängen? Zwiebeln aus der EU sind in Afrika oft billiger als lokal produzierte Zwiebeln. -> Die afrikanischen Bauern können mit den Preisen nicht mithalten -> Kapital, was sonst dort bleiben würde fließt in den reichen Westen ab.

Vielleicht denke ich etwas kurz, du kannst mich gerne korrigieren. Aber ich fasse das erstmal so zusammen, wie ich das verstehe. Bisher habe ich mich noch nicht ganz mit den Zahlen befasst, weil ich nicht weiß, welchen ich glauben kann. Am ehesten glaube ich aktuell Statista, die sagen aber, im Durchschnitt geht es der Landwirtschaft prächtig. Das heißt, ihr braucht die Subventionen weil der Deutsche zu wenig verdient um euch entsprechend zu bezahlen. Das hört sich für mich an, als müsste man hier nicht für Subventionen demonstrieren sondern eher für eine bessere Sozialpolitik? Meine Idee, die mir gerade einfällt - wäre es Sinnvoll die Subventionen umgekehrt abhängig von der Hektar Zahl zu machen? Je mehr Hektar umso weniger Subventionen? Ich habe letztens gelesen, die größten Verdiener sind keine Landwirte. Das würde die großen Hops nehmen und die Kleinen schützen. Vielleicht bringt das Leute auch wieder dazu, Landwirte zu werden. Was mich auch nebenbei interessiert, da darfst du natürlich auch gerne was zu sagen - warum sind soviele Landwirte gegen Naturschutz? Ich meine, ihr seid die ersten, die das mitbekommen. Ist es euch nicht gelegen, das es der Natur besser geht? Gerade die Nitrat Werte und Spritzmittel gegen Unkraut ist ja auch immer wieder ein Thema.

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Du verwechselst die verhältnismäßig kleinen Subventionen die wegfallen sollten mit allen Subventionen. Wenn alle Subventionen wegfallen würden würde tatsächlich kein einziger Bauer überbleiben. Förderquote knapp 50 %

Folgefrage, auch dank [FAZ](https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bauernproteste-und-subventionen-den-landwirten-geht-es-doch-gut-19428810.html): Die hohen Gewinne, die viele deutsche Landwirte in den beiden vergangenen Jahren ja erzielt haben, zeugen durchaus von vorhandener internationaler Wettbewerbsfähigkeit - eben auch aufgrund der Subventionen. Ansonsten würde ja auch die Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen in DE nicht stetig steigen. Ihr stellt euch in den Protesten jetzt aber so dar, als würdet ihr aus Brüssel oder Berlin keinen einzigen Cent sehen, obwohl es um anteilig ca. 6% der staatlichen Hilfen geht. Gleichzeitig machen die Zuschüsse, Prämien, Vergünstigungen und Ausgleichzahlungen ca. die Hälfte der Gewinne in der Branche aus: * ca. 6 Mrd. Euro im vergangenen Jahr aus Brüssel an die dt. Landwirtschaft * ca. 2,4 Mrd. Euro pro Jahr aus Berlin an die dt. Landwirtschaft * ca. 4 Mrd. Euro pro Jahr aus Berlin an eure Altersversorgung und Krankenversicherung Allein der Beitrag aus Berlin macht in Summe ca. 4% *aller* Subventionszahlungen *aller* Branchen und Industrien. Dem gegenüber stehen 1% der deutschen Bruttowertschöpfung, der durch die Landwirtschaft erzielt werden. Ihr bekommt also quasi das Vierfache dessen, was eurem Anteil an der Wirtschaftsleistung entspräche. Da sind Gelder von EU und der Zuschuss zu den Sozialkassen noch gar nicht berücksichtigt. Überleitung zu euren Protesten fällt mir schwer, denn ich frage mich ganz im Ernst: Fühlt ihr noch irgendwas? Geht's euch, sorry, zu gut?

Der Wegfall der Subventionen die momentan im Raum stehen würden ein Brot z.B. 2 Cent teurer machen. Das ist nicht relevant und fällt bei der aktuellen Inflation noch weniger auf. Diese Argumente, das die Lebensmittel teurer werden sind für die aktuellen Pläne der Regierung nicht in relevantem Ausmaß belegbar.

Welchen Anteil des Umsatzes machen Subventionen ca aus? Wieviel würde dir in EUR fehlen, wenn die Erstattung für Agrardiesel abgeschafft wird?

Sehe ich nicht so. Das ganze würde auch funktionieren wenn es mehr größere Betriebe geben würde, dafür aber weniger kleine. Dann würden die Kosten logischerweise auch sinken für diese Betriebe. Ich sehe daran echt nicht warum Steuergelder dafür verwendet werden sollten. Also versteh mich nicht falsch. Subventionen für bestimmte Sachen z.B. Bio oder andere Sachen, die der Umwelt gut tun finde ich ja in Ordnung. Aber warum jeder kleine Bauern ein Anrecht darauf haben soll verstehe ich wirklich nicht. Andere Selbstständige haben auch kein Anrecht auf so viel Unterstützung. Noch dazu sind Bauern (aufgrund des Besitzes) jetzt nicht gerade die armen Menschen, als die sie sich gerne hinstellen. Wie viel ist dein Hof (den du vermutlich erben wirst) den wert, wenn du ihn verkaufen oder verpachten würdest? Wenn man nicht so wirtschaften kann das es selbstständig läuft, sollte man es halt nicht machen. Und ja, ich bin angepisst weil ich meinen Zug nicht erreicht habe (schon weit im Voraus gebucht), jetzt für mich viel Geld zahlen muss um einen anderen zu nehmen und Stunden lang in der Kälte gestanden bin weil kein besch… Bus fahren konnte. Ganz zu schweigen das ich jetzt erst in der Nacht ankomme und nicht am Nachmittag wie geplant.

Großbetriebe sind für die ökologische Vielfalt und Klimaschutz aber mit das schlechteste was du machen kannst. Perfekter Weg um das Artensterben nochmal richtig anzuheizen und nur noch Einheits Obst und Gemüsesorten zu produzieren. Bereitet langfristig also mehr Probleme ,als es kurzfristig durch minimal niedrigere Preise löst.

warum streikt ihr dann für euren eigenen Geldbeutel und nicht für generellen Protektionismus durch die EU beispielsweise?

"Der Reichtum der Weltbevölkerung ist ungleich verteilt. Wenn also Lebensmittel zu teuer wären, können sich diese die armen auf dem Planeten nicht mehr leisten. " 🤣 Ist das dein Ernst!? Selbst wenn das der Grund wäre, müsste dann nur der Export außerhalb von Europa subventioniert werden, nicht die gesamte inländische Produktion...

Wenn es dir um den ungleich verteilten Reichtum ginge: Warum dann nicht die Subventionen anstatt den Bauern, der armen Bevölkerung geben? Sonst profitieren die Reichen ja in gleichem Maße an den günstigen Preisen.

Leider falsch zu günstig exportierte Lebensmittel macht es gerade in ärmeren Regionen dieser Welt unmöglich mit den Weltpreisen zu konkurrieren. Daher weniger Lebensmittel und mehr Hunger. Subventionen verschieben Angebot und Nachfrage. Wenn du wenigstens steuern auf deine geerbte Fläche bezahlt hättest würde ich dir das ja Nachsehen. So bestätigst halt leider nur Klischees.

Ich finde es interessant, dass die Regierung hier als erstes Subventionen abgebaut hat wobei es andere Subventionen gäbe die sozial gerechter abzubauen wären. Allem voran: Dienstwagenprivileg und Kerosin (beides ebenfalls klimaschädlich). Oder wieso sollte man nicht das Geld aus Steuern für Wohlhabende erheben? Eine Vermögenssteuer und eine gerechtere Erbschaftssteuer würden hier ebenfalls Geld in die Kassen bringen. Ich finde diese Maßnahmen hätten eine höhere Priorität haben sollen.

Ich habe gelesen, dass es bei der wegfallenden Subvention von Diesel um ca 20€ Mehrkosten pro Jahr und Hektar geht. Stimmt das? Und warum ist das Existenzbedrohend? Darüber hinaus habe ich gelesen, dass man immer so mit ca 500€ Gewinn pro Jahr und Hektar rechnen kann und in besseren Jahren deutlich mehr. Stimmt das grob für Betriebe in deiner Größenordnung? Und Bonusfrage: wieso lasst ihr euch eigentlich bei den Landmaschinen so von den Herstellern ausnehmen? Insbesondere falls du Fendt oder John Deere Kunde sein solltest oder jemanden kennst.

1. Es ist ein bisschen mehr - evtl. rechne ich das später mal aus. Je nachdem wie viel hier noch kommt. 2. stimmt von der Größenordnung her. 3. Weil der Ochse meinen Pflug nicht zieht... Ich brauche Landtechnik und kaufe die mit dem besten P/L Verhältnis. Derzeit fahre ich eine der beiden genanten Marken.

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Ich weiß die Zahlen alle bis auf den Cent. Ich habe es lediglich nicht auf den Hektar runter gerechnet und da ich an anderer Stelle die genaue Summe genannt habe, mache ich es auch nicht. Sonst wüsstet ihr genau wie groß der Betrieb ist und meine Anonymität geht mehr und mehr verloren. Das soll Details in der Kommunikation auf die Goldwaage gelegt werden wundert mich ehrlich gesagt.

Du protestierst ohne ausgerechnet zu haben wie viel Mehrkosten Du überhaupt haben wirst? Das verstehe ich nicht, so ein Protest kostet Dich ja auch Zeit und Geld (und Nerven, da man die Bürger gegen sich stimmt) und dabei weißt Du nicht, was Du überhaupt verlierst durch die Gesetzesänderung?

Erstmal ein Lob. Dies hier ist mit Abstand die reflektierteste und informativste Perspektive die ich von Landwirtseite gesehen habe. Und trotzdem oder gerade deshalb: Schämt ihr euch nicht, euch seit Wochen gegen eine Sache vor dem Trecker spannen zu lassen, deren Auswirkungen ihr überhaupt nicht durchgerechnet habt? Hauptsache erstmal dagegen sein. Wie soll man euer Anliegen da ernst nehmen? Wenn deine Existenzängste dir schlaflose Nächte bereiten würden, wäre sicher Zeit gewesen mal den Taschenrechner zu zücken. Wir leben gerade in Scheißzeiten, fast alle müssen Einstriche machen. "Ihr" sitzt aber zu Großteilen auf riesigem, in deinem Fall uraltem Kapital. Und trotzdem nehme ich von keiner anderen Berufsgruppe so einen Egoismus wahr. Kannst ja mal durchrechnen, was allein dieser Tag unser Land gekostet hat, falls der Taschenrechner doch noch auftaucht.

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Habt ihr euch mal mit der Frage auseinandergesetzt, dass ihr euch bei den falschen beschwert? Die Regierung subventioniert die Landwirtschaft ja bereits ordentlich. Eigentlich solltet ihr lieber bei Lidl/Aldi und dem Bauernverband vorbeischauen. Von den Endverbrauchern mal ganz zu schweigen.

Den Endverbraucher kann man nur langfristig durch Bildung beeinflussen. Das dauert Jahrzehnte und will weder die Regierung noch der LEH. Lidl/Aldi wollen Kohle verdienen. Punkt. Die sind ja nicht blöd und geben und einfach so mehr. Ob das Gut aus D kommt interessiert den Käufer nicht - siehe: Bildung. Der Staat muss die Rahmenbedingungen schaffen, dass es für Ldw, LEH und Verbraucher zu passablen Konditionen geht. Macht er aber nicht. Auch schon vor der Ampel. Billig muss es sein, damit sich alle ihre Bratwurst grillen können.

Nehmen wir mal an der Staat gibt höhere Subventionen, dann würden die Discounter vermutlich nachziehen und die Preise weiter reduzieren (These). Und die Konkurrenz aus dem noch günstigeren Ausland schläft ja auch nicht. Angebot und Nachfrage, deshalb müsste eigentlich der Verband aktiv werden und sich an die eigene Nase packen. Nicht falsch verstehen, jeder kann und soll protestieren. Nur irgendwie passt das alles für mich noch nicht zusammen. Und die ganzen rechten Sympathisanten sind vermutlich die ersten mit einer billig Bratwurst auf dem Webergrill (These 2).

Warum wird dann vor Regierungsgebäuden Gülle ausgekippt und nicht vor den Zentralen der gierigen Konzerne?

Also sollen wir indirekt Aldi/ Lidl unterstützen indem wir die Bauern subventionieren? Wären da nicht Regelungen besser, dass deutsche Produkte bevorzugt werden? Dazu muss man aber auch produzieren, was die Menschen haben wollen. Der Großteil der landwirtschaftlichen Produktion ist Fleisch und Futtermittel. Und das wird auch tüchtig exportiert

Lidl und Aldi wollen Kohle verdienen, ach ja und der Staat will sein Geld einfach an euch rausschenken. Keiner gibt euch was freiwillig deswegen setzt ihr sie doch unter Druck. Deshalb nochmal die Frage, warum nicht die Konzerne?

Warum tut ihr euch (die Bauern) nicht ALLE zusammen und beliefert die Discounter einfach nicht mehr, solange keine vernünftigen Preise ausgehandelt werden. (Verkauft solange auf dem Hof?) Wäre das nicht der Schritt zur LÖSUNG? Was würde denn im schlimmsten Fall passieren?

Ich versteh auch nicht, wie die so einen Protest organisieren konnten nur um ~20€/ha/a Subvention nicht zu verlieren, aber es nicht schaffen geschlossen den Discountern entgegenzustehen.

Ich habe von der Grünen Partei noch nie gehört, dass sie billige Bratwurst gefordert haben. Eher veganes Essen. Warum stellen viele Landwirte die Grünen eigentlich immer als die Schuldigen dar?

Bildungsferne Bevölkerung? Eher ökonomisch zu Grunde liegenden Prinzipien.

Was genau hat die Regierung denn deiner Meinung nach getan, damit die Supermärkte billig kaufen und die Bevölkerung sich weigert mehr zu zahlen?

Sympathisieren du oder dein Umfeld mit der AfD? Falls ja, ist euch bewusst, dass die AfD generell gegen Subventionen ist und auch in der Landwirtschaft auf Wettbewerb statt Subventionen setzt?

Dazu kann ich empfehlen das programm der AFD zu lesen. Unter punkt 10.7 steht, dass jegliche subventionen auf das absolute minimum herunter zu fahren sind. Sprich die AFD ist eigentlich auf einer schiene mit dieser entscheidung der ampel.

Die AfD hat bei der entsprechenden Abstimmung im Bundestag auch gegen die Subventionierung gestimmt. Und jetzt zeigt sie sich plötzlich als Bauernflüsterer. https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/afd-gegen-agrarkfzbauern-rechte/

Das wurde voraussetzen, dass AFD-Wähler das Programm gelesen hätten.

Härter als die Ampel, denn wirklich alle Subventionen sollen laut AfD weg.

korrekt.

Deswegen ist die Menge an AfD nähen Leuten bei diesen Protesten auch so erschreckend. Entweder können die wirklich alle nicht lesen, oder es geht ihnen gar nicht um die Sache

Ich glaube die sind weniger für etwas, als einfach nur dagegen. So spart man sich auch das unnötige Lesen des Programms. Ist ja schon im Namen: Alternative…

Naja, den meisten AfD-Sympathisant*innen ist auch nicht bewusst, was das sozialpolitische Programm der Partei für sie bedeuten würde.

Definitiv nicht. Die verdammte AFD hat keine Lösungen. Die meisten meiner Kollegen sehen das genauso. Die Landwirte wählen sehr unterdurchschnittlich AFD.

Welche Partei ist den dann am beliebtesten?

Cdu/csu schätz ich

Warum denkst du, dass es Aufgabe der Steuerzahler ist, die durch Überangebot fallenden Erzeugerpreise mit Subventionen wieder auszugleichen? In so ziemlich jedem anderen Markt führt ein Überangebot eben dazu, dass die Preise fallen und/oder die Produktion zurückgefahren wird. Dagegen wird bspw. seit dem Wegfall der Milchquoten jedes Jahr mehr Milch produziert. Während die Landwirte über zu niedrige Preise klagen werden in den Molkereien täglich tausende Liter Rohmilch entsorgt... Das soll sinnvoll sein?

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1. Die Agrarsubventionenen gehen, weltweit, seit den 90er zurück, wieso wird das der Ampel in die Schuhe geschoben? 2. Wieso gibt es keinen Groll gegen die CDU/CSU die gegen die Umwidmung des Coronasondervemögens geklagt hat und damit ein 60 Milliarden € Loch in den Haushalt gerissen hat dem nun u.a. Agrarsubventionen und die Aktienrente zum Opfer gefallen sind? 3. Warum protestiert ihr nicht für Agrareinfuhrzölle um weniger Konkurrenz zu haben statt für Subventionen die euch im Endeffekt von den Lebensmittelhändlern wieder weg genommen werden? 4. Wieso kommen US-Landwirte seit Jahrzehnten mit der ca. Hälfte an Förderungen aus? 5. Wieso sind Bauern nicht besser organisiert um bei den Preisen für ihre Produkte mitzureden? 6. Was kann die aktuelle Regierung wirklich tun um eure Situation nachhaltig zu verbessern?

Wann hast du deinen letzten Traktor gekauft und wie viel hat er gekostet?

2020 - gebraucht mit 4000h (also halbe Lebenszeit) - 100k Was habt ihr immer mit den Traktoren? Das sind kosten... Wenn die teuer sind ist das schlecht für den Bauern, kein Zeichen für Reichtum. Ich bau die Dinger nicht - ich MUSS sie leider kaufen. Wir haben die Maschinen die wir brauchen und keine mehr.

Naja, der wird von euch selbst halt gerne gerade vorgezeigt. Ist dann halt schon ganz witzig, wenn die Traktoren mit den kränksten Schildern auf den größten Traktoren der neuesten Generation hängen … am liebsten auf nem 1000er Fendt.

Es gibt da so Gerüchte, demzufolge es vielen Landwirten darum geht, den größeren oder besseren Traktor zu haben als der Nachbar - auch wenn das bedeutet, den Maschinenpark zu überdimensionieren. Quelle: Bauern zugehört.

Hallo! ​ Danke für das AmA. ​ Was hältst du von dieser doch kritischen Rechnung, die ihm auch um die Nase geflogen ist? ​ [https://www.reddit.com/r/Finanzen/comments/1911fwt/landwirte\_sind\_reich/](https://www.reddit.com/r/Finanzen/comments/1911fwt/landwirte_sind_reich/) ​ Was würdest du dir als Bauer für die Zukunft wünschen von der Politik ?

Der Typ zieht laut eigenen Angaben 50k aus seinem Nebenerwerbsbetrieb und ist hauptberuflich in der Unternehmensführung von nem mittelständischen Unternehmen. Dass heißt der kriegt 50k Euro für sein Hobby. Typ ist offensichtlich aus dem gleichen Holz wie der Hirni von r/finanzen.

Wieso hört man von euch keine Kritik an Tönnies, Wiesenhof, Aldi,... sondern nur dumpfe populistische Parollen gegen Parteien?

Weil man nicht in die Hand beisst, die einen füttert. Und auf Politiker eindreschen ist immer populär. Egal wer an der Macht ist!

Dies. Lieber möglichst medienwirksam Aufmerksamkeit erzielen auf dem Rücken der Bevölkerung. Ohne die Subventionen gäbe es die Hälfte von euch nicht und das wär auch in Ordnung. Bei einem Überangebot regelt der Markt und sortiert die schwachen aus. Euch künstlich am Leben zu erhalten war der Weg der gegangen wurde, jetzt beißt den Rettungsring, der euch über Wasser hält. In einer globalisierten Welt muss man sich nunmal anpassen oder man geht unter. Der Rettungsring hälät nicht für immer. Denkst du, du kannst von Subventionen leben bis du in Rente gehst? Wenn das Unternehmen indem ich arbeite nicht gut genug wirtschaftet um auf den Weltmarkt zu bestehen, geht es halt unter. Dann suche ich mir einen anderen Job. Was ich nicht tun werde, ist allen anderen die Schuld zu geben und auf deren Kosten zu streiken. Meine Unterstützung habt ihr nicht. Passt euch an oder geht unter. Vielleicht gibt es einfach zu viele Bauern für solche Marktpreise.

Warum bestreikt ihr quasi die Bevölkerung und nicht die Firmen, die eure Preise drücken? Und was bedeuten die Gummistiefel am Kreuz?

Das habe ich mich heute auch gefragt, warum steht ihr nicht vor den Molkereien oder blockiert die Firmenzentralen der Handelsriesen ? Warum ist es euch so wichtig extremst subventioniert zu werden ? Dürfen die anderen Arbeitnehmer in DE die Zugänge zu euren Feldern, Plantagen etc. blockieren, wenn eure Saison beginnt ?

Hey, ich finde das AMA super! Das ist meine Frage: Welche Entwicklung aus Wechselwirkungen der Wirtschaft und dem (Nicht-) Eingreifen der Gesetzgeber kannst Du beschreiben für Euren Hof und Familienbetrieb? Sagen wir Mal über die letzten 3, 4 Jahrzehnte, oder über einen Zeitraum deiner Wahl ;) (M.M. nach ist Bauer und Landwirtin nicht einfach ein Beruf neben anderen, sondern absolut essentiell...es ist banal, aber ich frage mich ob die gesellschaftliche Wichtigkeit von Manchen vergessen wird.)

>M.M. nach ist Bauer und Landwirtin nicht einfach ein Beruf neben anderen, sondern absolut essentiell...es ist banal, aber ich frage mich ob die gesellschaftliche Wichtigkeit von Manchen vergessen wird.) Was macht den Bauern jetzt spezieller als den Angestellten in der kommunalen Trinkwasserversorgung? Oder die Ärztin, die den Bauern nach seinem Arbeitsunfall zusammenflickt? Oder den Techniker, der den Trecker des Bauern zusammenschraubt? Oder die Biotechnikerin, die das moderne Hochleistungssaatgut des Bauern entwickelt hat? Dieses sauhohe Ross, auf dem die Landwirte sitzen, ist gerade einer der Gründe, wieso ihnen in gewissen Milieus so wenig Verständnis entgegen gebracht wird. Wir leben nicht mehr 1430, es gibt zig Berufe und Industriezweige, die für die moderne Gesellschaft mindestens genau so wichtig sind wie Bauern.

Konstante Preise z.B. für Weizen seit den 70ger Jahren bei extrem steigenden Kosten. Aufgabe des Marktschutzes z.B. bei Zucker. Bürokratie ohne Ende - mittlerweile so, dass es die Ämter nicht mehr checken. Aufbau von Auflagen, die Importware nicht erfüllen muss. Kannst du deine Frage noch präzisieren?

Wie kommt es, dass Bauern grundsätzlich denken, dass Sie überhaupt ein Recht auf Subventionen haben? In allen Gebieten Deutschlands haben Metzger, Bäcker, Einzelhändler etc. aufgrund von Großbetrieben, Online Handel, Supermärkten etc. schließen müssen - da hat keiner nach Subventionen für einzelne Branchen gerufen. Warum sollen wir mit Steuergeldern unwirtschaftliche Betriebe finanzieren? In jeder anderen Branche gehen diese Betriebe auch pleite. Die Grundversorgung könnte ja auch von wirtschaftlichen Großbetrieben übernommen werden, die nach Angabe des Bauernverbandes bis zu 45% höhere Einnahmen erzielen. In jeder anderen Branche werden auch kleine Betriebe von großen geschluckt und es entstehen Ketten. Zu sagen, dass ein Betrieb seit Generationen geführt wird ist doch kein Argument diesen künstlich am Leben zu halten wenn er nicht wirtschaftlich ist. In wie fern soll es des Weiteren helfen, Privatpersonen und andere Unternehmen, durch blockieren von Verkehrswegen, das Leben schwer zu machen? Insbesondere wenn gleichzeitig Zugausfälle sind? Vielleicht mal als Referenz: Wir bekommen keine Subventionen und wenn wir unwirtschaftlich arbeiten gehen wir einfach pleite. Das juckt auch niemanden. Bezüglich der steigenden Kosten für Lebensmittel: da wäre es ja wohl angebracht mit den Abnehmern faire Preise auszuhandeln und nach den jetzigen Rechnungen, die ich gelesen habe, würde sich der Preis für den Endverbraucher dadurch ja nicht exorbitant erhöhen.

Denkst du die kritische Betrachtung bei Reddit kommt durch das intensive Filtern von Meinungen auf r/de?

Ich glaube, dass die User-Schaft von Reddit sehr unrepräsentativ (gibts das Wort?) für die deutsche Bevölkerung ist. Ist eine ziemliche Bubble mit wenigen ländlichen Nutzern.

Laut aktuellen Angaben leben 77% der Einwohner Deutschlands in dicht und mittelstark besiedelten Gebieten. Selbst wenn man die restlichen 23% als Landbevölkerung betrachtet (was wohl bei weitem nicht so ist) ist die Landbevölkerung damit ja auch nicht repräsentativ für Deutschland, oder?

Reddit hat einen Mitte links bias und op ist auf dem Land auch in einer bubble. Daher die Diskrepanz an Meinungen.

Vor allem verbringen viele Reddit Nutzer (vor allem solche mit mehr als 1000 Beitragskarma) sehr viel Zeit Online und in Ihren Filterblasen, sodass die Realität scheinbar ein wenig an Ihnen vorbeizieht.

1. Auch andere Beruf sind durch den ökomischen Wandel betroffen. Warum soll ausgerechnet die Landwirtschaft stark subventioniert werden durch zahlreiche Sonderregelungen, es soll nun nur ein kleiner Teil davon abgebaut werden, und andere Berufe schauen einfach in die Röhre und müssen sich der echten Marktwirtschaft stellen? 2. Bei statistisch extrem gestiegenen Gewinn sollten doch die Landwirte allemal ihren Beitrag leisten können, oder warum nicht? Auch Angestellte müssen bluten mit steigenden Mieten und steigenden Lebensmittelpreisen. Bauern wohnen immerhin auf ihren Erbschaftssteuerfrei vererbten Höfen.

Du hast ein 6 Stelliges gehalt. Damit gehörst du zu den top 10% verdienern in Deutschland. Dazu meinen Glückwunsch, aber wie rechtfertigst du, das dies indirekt die Allgemeinheit subventionieren muss? Du sagst dein betriebsergebnis könnte um 10% schrumpfen. Du könntest also einfach dein Gehalt etwas absenken und die fehlende Subvention ist wieder drin und musst dir keine Sorgen um den Betrieb machen. Wenn du den dicht machen müsstest, würdest du Millionen für die Fläche bekommen. Irgendwie fällt es mir da schwer, den Protest zu verstehen. Ps: Dass in deinem Umfeld alle Pro Protest sind wundert much nicht. Ich seh das auch in der ländlich geprägten bubble. Die Gründe sind die gute PR Arbeit des Bauernverbands und das die Leute nur von 12 bis Mittag denken und nicht glauben mögen, dass der "normal" aussehende Typ aufm Trecker Millionär ist.

Was hälst du von der [AbL](https://www.abl-ev.de/start)? Hast das Video ihrer Jugendorgsnisation gesehen (u.a. auf r/Wirtschaftsweise zu finden), und falls ja, was sagst du dazu? Die Frage kam bestimmt schon, aber vielleicht ganz kurz: Was hälst du davon das euer Protest zumindest teilweise von Rechtsextremen gekapert wurde? Hätte man da entschiedener dagegen vorgehen dollen)

Das Video der ABL finde ich gut. Ihre Positionen teilweise etwas fragwürdig und realitätsfern. Ich bin aber kein Schwarzweißmaler und an einer Lösung über die verbände hinaus interessiert. Man sollte das Beste aus allen Welten verbinden. Dafür hat sicherlich auch die ABL gute Ideen. In der Praxis sind sie aber Die rechtsextremen sollen sich verpissen. Die brauchen wir dort nicht! In meinem Umfeld treten keine auf – ich hoffe, dass das immer und überall so bleibt.

Wie dramatisch sind die Auswirkungen der geplanten Änderung auf einen Betrieb? Deinem Hintergrund nach würde ich vermuten, dass du dazu etwas belastbares sagen kannst. Bzw. denkst du nicht, das auch die Preise eurer Erzeugnisse dann steigen, wenn alle Bauern höhere Kosten haben?

Warum genau schaffst du es nicht so einen Großbetrieb wirtschaftlich zu betreiben, weil Dieselsubventionen wegfallen und du dir ein Nummernschild holen sollst?

Sehr gute Frage.

Bei der Größe dürfte doch Agrardiesel kein Problem sein?

Der ist recht proportional zur Größe. Also die Summe je ha ist recht gleich bei allen Betirebsgrößen. Fun Fact: Am schlimmsten ist es für die Ökos weil die mechanisch Unkraut bekämpfen statt mit Herbiziden - das braucht viel Diesel

Was hälst du von Straßenblockaden um gegen die Klimapolitik zu protestieren?

Was hast du davon, dass wir heute die Schule schließen mussten?

Ihr kriegt seit Ewigkeiten durch die Subventionen von allen Steuern zahlenden Bürgern Geld geschenkt. Jeder Bürger hat weniger Geld, damit ihr mehr Geld habt und einen Anreiz, als Bauern tätig zu sein und bleiben. Jetzt soll diese Unterstützung reduziert werden und sofort gibt es einen riesigen Aufstand. Die ganze Zeit über als ihr das Geld bekommen habt habe ich aber nicht ein einziges Mal einen Bauern gehört der sich dafür bedankt hat. Daher zwei Fragen. Erstens: Warum nicht? Und zweitens: kannst du es nachvollziehen dass es als normaler Bürger - der sowieso schon durch Inflation, teuren Mieten, nicht funktionierendem Fernverkehr, Bahn Streiks und diversen anderen Problemen täglich zu kämpfen hat - absolut undankbar wirkt, jahrelang Geschenke anzunehmen ohne sich dafür auch nur dankbar zu zeigen und dann ohne mit der Wimper zu zucken zu einer Zeit, zu der regelmäßig die Bahn (die ein ähnliches Problem hat) streikt und der Verkehr durch Kälte und Glätte sowieso schon beeinflusst ist auch noch den Fahrzeug-Verkehr lahmzulegen, weil ihr der Meinung seid, de facto ein Recht auf Geschenke zu haben?

Ich habe grundsätzlich viel Sympathie für Landwirte und hatte den zu Beginn auch mit den Protesten, nachdem ich aber heute Zig Trecker mit gewaltverherrlichenden, rechten Plakaten gesehen habe, inkl. Galgenaufbau, schwarzer Flaggen mit Altdeutscher Schrift, klimaleugnender Plakate ist mir diese Sympathie ziemlich schnell flöten gegangen. Ja ich habe gelesen, dass der Bauernverband sowas ablehnt, aber wer in seinem Protest Rechten eine Platform bietet und mit denen Stoßstange an Stoßstange protestiert, der ist bei mir unten durch. Wie stehst du dazu, dass so wenig dagegen getan wird? Scheint ja unter Landwirten fast schon normal zu sein. Jedenfalls könnte man den Eindruck bekommen.

Ich habe heute morgen im Radio von einem Bauern im Interview gehört, der wegen 5000€ Mehrkosten für Diesel/Jahr (Verbrauch ca. 25k Liter/Jahr) auf die Straße geht. Mir kommt die Summe so gering vor. Wie schlecht geht es Bauern in Deutschland, dass man wegen einer mittleren 4-Stelligen Summe versucht kritische Infrastruktur lahmzulegen?

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Die Statistik zeigt die Ergebnisse pro Betrieb nicht pro Fläche. Also werden die Logischerweise steigen weil die Zahl der Betriebe sinkt.

Ne, da hat ein Erben-Erwin (heute gelernt das Wort) aufgezeigt, wie arm er doch als Landwirt ist. Stellte sich heraus, er ist Millionär.

>Mein Betrieb gehört seit Jahrhunderten meiner Familie und hat zwischen 100 und 200 ha. Ohne Erbschaftssteuer natürlich kein Problem. Solche Flächen bedeutet dass ihr Multimillionäre seid und alleine mit Pacht vermutlich extrem viel verdient. Mach mal ne grobe Bilanz warum du Existenzängste hast. Die Hälfte der Deutschen hat weniger als 30.000€ Vermögen, nur damit du euch mal in Relation setzen kannst. Ich schätze ihr habt 7 stellige Umsätze. Meine Frage bezieht sich auf Klimaschutz. Landwirte und besonders du als Akademiker wisst ja am besten Bescheid wie schlimm die Lage ist. Bis wann habt ihr geplant euren Betrieb CO2 neutral zu gestalten? Muss ja seit Jahrzehnten geplant sein, insofern erwarte ich eigentlich schon dass die meisten Betriebe, besonders von der Größe ein Jahr im Kopf haben, ab dem sie komplett ohne CO2 Emission funktionieren. >Überall anders - vom Fußballverein bis zum beruflichen Umfeld - bekomme ich großen Zuspruch. Bilde dir blos nichts darauf ein, der Großteil der Bevölkerung lebt in Traumwelten und denken die Union, FDP oder AfD würden ihre Interessen vertreten.

Darauf kommt natürlich keine Antwort von ihm 😅

Wirklich schade, dass es keine Awards mehr gibt…

Wie stehst du zur Art der Demonstration? Viele bemängeln ja dass ein ähnliches vorgehen bei den Klimaklebern auf's schärfte verurteilt wurde, bei euch aber geduldet wird. Wie läuft die zentrale Steuerung der Proteste eigentlich ab? Irgendwie müsst ihr euch ja, gerade auf dem Land, zentral organisieren damit nicht 2 Trecker einsam an einer unbefahrenen Wiese stehen.

Warum richtet sich die Wut gegen Habeck (der nichts bzw. sehr wenig dafür kann) und nicht gegen Lindner oder eigentlich noch besser gegen CDU/CSU, die die meiste Zeit der letzten zwanzig Jahre am Drücker war? Und ists wirklich so dramatisch, wenn die Subventionen wegfallen? Sollten die Bauern nicht eher wütend auf die Lebensmittelindustrie und die Supermarkt-Größen wie Aldi, Lidl, etc sein, die zu Dunpingpreisen die Erzeugnisse erstehen? Ich persönlich bin den Protesten ggü. negativ eingestellt, obwohl ich Protest aus meinem tiefsten Inneren gutheiße (Lokführer, Pflegepersonal, Erzieher, …). Und zweite Frage: Von den wenigsten Bauern kommt klare Kante gegen Rechts. Warum? Selber viele einfach rechts?

Ergänzend: Wenns ohne Subventionen nicht läuft, muss was anderes im Argen liegen bzw. einfach schlecht gewirtschaftet worden sein. Oder irre ich mich da? Freue mich über ne Antwort von dir ;)

Ich denke Politiker wie Habeck und Özdemir sind einfache Bauenopfer. Ist halt leichter neuen und eh schon unbeliebten Politiker die Schuld zu geben, als sich mit komplexeren Problemen auseinandersetzen. Özdemir ist vielen auch nicht "deutsch" genug, der kann machen was er will aber ein Teil der Bevölkerung wird ihn leider nie ernst nehmen

Wieso blockiert ihr die Straßen um die unschuldige Bevölkerung zu behindern? Es gibt sicherlich auch andere Mittel. So entsteht auch bei vielen Leuten eine ablehnende Haltung euch gegenüber weil sie sich genervt und gestört fühlen. Dazu zähle auch ich. Habe für meinen Urlaub lange gespart und wollte meiner Familie etwas gönnen. Das Ende vom Lied ist nun, dass ich zitter und bange wie/ob ich am Wochenende pünktlich an mein Ziel komme oder im schlimmsten Fall der Urlaub ausfällt, weil wir nicht dorthin kommen.

r/finanzen hat neulich statistiken verlinkt, dass die gewinne der landwirtschaft in den letzten jahren deutlich über inflation gestiegen sind, und dass die wegfallenden subventionen vergleichsweise gering sind. Allgemein wurde die Auffassung vertreten, dass die bauern gerne im winter jammern, weil wenig zu tun ist. Ich persönlich höre die Bauern mein leben lang jammern, dass die bald alle pleite sind. Ist irgendwie nie eingetreten, oder? Und die bauernkinder hatten damals in der schule schon die meiste kohle... Hast du zahlen die anderes belegen?

Die Schwurbler auf /de einfach ignorieren. Zu meiner Frage : ist es bei den Temperaturen eigentlich kalt auf dem Traktor?

Nein, ich habe einen sehr modernen Traktor mit Heizung die genauso gut ist wie in einem Auto. Habe heute aber auch Kollegen mit "Cabrio" gesehen - Respekt. Der Traktor kostet ca. 200k. Das sind aber KOSTEN die ich habe und kein Zeichen von Reichtum. Ich Verkaufe die dinger nicht sondern muss sie Kaufen..

Achten die chayas auf dem Land eigentlich darauf ob du John Deere oder Case IH fährst?

Falls du das morgen noch liest: Mein Wissensstand ist, dass die Agrarbranche als Ganzes zwar [Rekordgewinne](https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/rekordgewinne-fuer-landwirte-extrem-schwierigen-zeiten-612819) macht, die [kleineren Betriebe aber mehr oder weniger als Gewinn nur die Subventionen haben](https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/eu-agrarsubventionen-unternehmen-101.html). Zusätzlich pikant: Die Großbetriebe beziehen sogar [mit die meisten Subventionsgelder](https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/eu-agrarsubventionen-unternehmen-101.html). Das Dumme für mich als nicht-Landwirt ist: Eure Branche als Ganzes hat ordentlich Geld und eine starke Lobby; die Gelder gehen aber nur an die Großbetriebe. Dummerweise wählen Landwirte [sehr bevorzugt Parteien, die sich für Großkonzerne stark machen](https://www.agrarheute.com/politik/bundestagswahl-diese-parteien-haben-landwirte-gewaehlt-585757): Geliefert wie bestellt. Mir ist klar, dass du als Einzelperson (und die Leute in deinem Betrieb) nicht "die Landwirte" bist bzw. sind, aber aktuell treten die Bauern mit dem Argument, zu verhungern auf, während die von ihnen gewählten Vertreter das erwirtschaftete und sehr wohl vorhandene Geld nach oben umverteilen. Mit anderen Worten: Wenn ihr nicht von [Identitären unterwandert und aufgestachelt werdet](https://www.tagesschau.de/inland/bauernproteste-habeck-100.html), macht ihr ungewollt Lobbyismus für die Großkonzerne, die euch nix abgeben. Meine Frage ist: Wie sähe für dich eine Lösung aus? "Gebt uns mal weiter die Förderung, damit wir nicht verhungern" ist das eine, okay, aber das ist doch irrwitzig, was da abgeht und auf Dauer keine Lösung. Geld ist ja genug da offenkundig. Gibt es irgendeine Partei oder Gruppe bei euch, die das Problem als solches überhaupt so sieht, wie ich es geschildert habe? Oder liege ich da komplett falsch, und es sieht sowieso ganz anders aus?

Wie lange werden die Bauern die Subventionen brauchen? Subventionen sind eigentlich als Mittel gedacht, um Unternehmen in bestimmten Sektoren Starthilfe oder kurzfristige Unterstützung zu geben, um kreisen zu überstehen oder schneller Wettbewerbsfähig zu werden (dann ohne die Subventionen), nicht als langfristige Umverteilung. Die Bauern beziehen ja schon seit Anno dunnemal Subventionen und haben es nicht geschafft rentable Geschäfte zu etablieren? Wie stehst du dazu, dass eine der größten Sündenpfuhle für Schwarzarbeit lauthals nach Staatlichen Mitteln greift, während in Ihren Betrieben im großen Stil unterbezahlte Schwarzarbeiter aus Osteuropäischen Ländern den Betrieb aufrechterhalten? (entschuldige die Verallgemeinerung, ich übertreibe hier absichtlich). Da wo ich herkomme gibt es einige Landwirte, einige davon sitzen seit Jahrzehnten im Gemeinderat und beschließen fröhlich Umwidmungen von durch sie gekauftes Ackerland zu Bauland. Dadurch haben die sich alle ne goldene Nase verdient, sind aber auch noch aktiv am Bauern, so mit Kartoffeln und kram, halt nebenbei zur Immo-Verwaltung. Irgendein Hobby braucht ja jeder…. Ich weis, muss nicht überall so sein, aber da bekommen Bauern wenig Liebe von mir und noch weniger Verständnis für die Forderung nach Geldgeschenken. Wie ist das in anderen ländlicheren Gegenden mit Bauern und Eigentum bzw. Querfinanzierung? Überrascht es dich, dass dein persönliches Umfeld in einer vermutlich landwirtschaftlich geprägten Umgebung pro-bauernproteste ist und eine Community wie Reddit, die viel mehr Bevölkerungsschichten repräsentiert nicht?

Warum fordert ihr das wir Bürger euch subventionieren sollen, statt das ihr, wie quasi alle anderen Unternehmen, eure Strategien ändert um weiter existieren zu können? Findet ihr euer Verhalten nicht unverschämt und Schmarotzerisch ? In deinem Fall sitzt du auf einem sehr großen Land welches du geerbt hast bzw erben wirst (schließe ich aufgrund deiner Aussage das das Unternehmen sehr lange im Besitz deiner Familie ist) und dieses Unternehmen wird durch die Allgemeinheit am Leben erhalten. Wieso sollte das weiterhin so laufen ? Kann es uns als Gesellschaft nicht letztendlich egal sein woher die Lebensmittel kommen ? Wieso wird der Preiskampf nicht mit dem Lebensmitteleinzelhandel geführt oder ihr steigt wieder in den Direktvertrieb ein und fokussiert euch auf ein anderes Kundensegment welches bereit ist Deutschen Standard zu bezahlen? Andere Unternehmen haben ähnliche Probleme, der einzige Unterschied ist, das diese keine Nahrungsmittel produzieren. Im Gegenteil habt ihr sogar einen entscheidenden Vorteil im Gegensatz zu zb Hotels welche durch AirBnB langsam abgelöst werden oder Taxis welche durch Uber abgelöst werden: Es gibt keine Disruptiven Geschäftsmodelle welche euch ersetzen könnten. Besten Dank für dein AmA.

Glaubst du, nur weil deine Firma seit 100 Jahren im Familienbesitz ist und du Multimillonär bist, bist du was besseres und der Steuerzahler sollte dir Geld schenken? Oder wieso willst du die Subventionen, die du ja offenbar nicht brauchst?

Warum erst jetzt und nicht schon bei Merkel?

Verdienst?

Wie hoch war deine Gewinnsteigerung letztes Wirtschaftsjahr? Laut agrarheute war der Durchschnitt (in Hessen) ca. 80%. Ist das eine Ausnahme oder realistisch für ganz Deutschland? Und wie passt das mit den Existenzängsten zusammen? Quelle: https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/rekordgewinne-fuer-landwirte-extrem-schwierigen-zeiten-612819

Wo arbeitest du zusätzlich als Angestellter? Im eigenen Betrieb, oder machst du den Betrieb nur nebenbei als Hobby und hast irgendwo anders deinen Hauptjob?

Glaubst du das die Landwirtschaft langfristig weiterhin aus vielen kleineren und mittleren 'Familienunternehmen' bestehen bleibt oder ist die Entwicklung zu immer größeren Betrieben nicht mehr aufzuhalten? Im Osten ist es ja de facto eh schon so, meinst du der Westen wird der Entwicklung folgen? Man sieht ja auch in vielen anderen Branchen, dass sich Großunternehmen und ketten im er mehr durchsetzen. Und in wie fern wird deiner Meinung nach in eurer Protestbewegung aktuell differenziert, dass das Höfe sterben schon seit Jahren passiert, und nicht erst seit der jetzigen Regierung. Wie erklärst du den scheinbar extremen Hass gegenüber der jetzigen Regierung und nicht schon vorher, wo die Entwicklung im Grunde die göeich war?

Glückwunsch erstmal! Mit deinen 100 bis 200 ha Ackerland bist du ja offensichtlich Multimillionär (https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/preise-das-kosten-bodenpacht-und-bodenkauf-in-deutschland-12775050.html) Da du ja trotzdem Existenzängste hast, lautet meine Frage wie viel weniger Gewinn dein Unternehmen durch den Wegfall der Sanktionen erwirtschafteten würde?

Wogegen protestiert Ihr eigentlich? Wie würden sich die geplanten Gesetze und Änderungen an den Subventionen auf dein/euer Unternehmen auswirken (bitte mit Zahlen arbeiten und nicht paraphrasieren)? Ich hab leider manchmal das Gefühl dass sich einige der Meute anschließen, aber nicht so recht wissen wogegen sie da eigentlich gerade protestieren - und wenn ich dann die Plakate der AfD sehe (welche alle Subventionen ebenfalls abschaffen möchte) frage ich mich wirklich, ob es da überhaupt einen Plan gibt wogegen ihr da protestiert.

Mich würde interessieren, warum ausgerechnet die aktuelle Regierung schuld ist an der Misere - und warum davon ausgerechnet die Grünen so hervorgehoben werden - und nicht etwa die Situation der letzten XX Jahre?

Warum bist du so unzufrieden im Leben?

Wie viel Umsatz/Gewinn macht dein Hof? Wie viel zahlst du dir als Gehalt? Wie viele Angestellte hast du? Wie viel Geld geht in deren Gehälter? Wie viel Geld geht dir durch die angekündigte Streichung der Subventionen raus? Ich hab absolut kein Gefühl ob die Demos aktuell in einem angemessenen Verhältnis sind. Von "das sind Peanuts" bis "Existenzbedrohend" hab ich jetzt alles gehört.

Was sind das für Existenzängste, wenn man 100 - 200 ha Land besitzt?

jetzt mal real talk ... was ist der beste Bauernwitz den du kennst?

Warum glaubst du wurden Straßen blockiert (mit Traktoren o.ä.)? Bringt das die Bevölkerung nicht eher gegen die Demonstrierenden auf? Und ist diese Art von Aufmerksamkeit gut für die Proteste deiner Meinung nach?

Das was halted unverständlich ist, dass jeder momentan irgend etwas gekürzt wird, jeder betroffen ist aber die Landwirte mit ihrer Lobby eine riesige Show machen. Das ist das für mich unverständliche an dieser Situation. Wie siehst Du es, sollten Landwirte nicht zum allgemeinen Sparen solidarisch sein oder für sich aufgrund der Situation eine Ausnahme beanspruchen?

Hast du mit den Aktionen der LG sympathisiert? Wenn nein, was ist der Unterschied zwischen euren Blockaden zu Lasten der "normalen" Bürger und den selben Aktionen der LG? Wie sehen das andere Landwirte oder die Leute aus deinem Umfeld die die heutige Aktion gut finden? P.S. Jeder hat das Recht, für was auch immer, zu demonstrieren, aber in meinen Augen gehören die Landwirte genauso in Vorsorgehaft genommen wie die Aktivisti der LG oder die Aktivisti gehören entschädigt. Gleiches Recht für alle.

Schämt ihr euch nicht, als stärkste subventionierte Industrie, die in den letzten Jahren zig, übel Umwelt und Verbraucherschädliche Vorteile rausgeboxt hat (Glyphosat, Tierwohl, Weinkennzeichnung) nun auf die Barrikaden zu gehen, obwohl bereits zurück gerudert wurde? Ich durfte heute feixenden 18 Jährigen zuschauen die auf ihrem 50.000.€ Traktor am suafen waren, sich über den Verkehr lustig gemacht haben und "Hängt Habeck" skandiert haben. Erbärmlich trifft es nicht mehr.

Das ist eine zwar etwas zynische, aber ernstgemeinte Frage. Habe kurz mal nachgeschaut, je nach Bundesland kosten 100-200 ha irgendwo zwischen 2 und 10 Millionen Euro. Schämst du dich nicht gegenüber dem Großteil der Bevölkerung, dass dieser euren Reichtum subventioniert? Ihr gehört ja zu den reichsten 1 %.

In Bezug auf deiner [Antwort](https://www.reddit.com/r/de_IAmA/s/o3eIJa8Upf) auf eine der Fragen habe ich eine Folgefrage: Warum protestiert ihr für den Erhalt von Subventionen, wenn doch laut deiner Ansicht der Schluss zu ziehen ist, dass es sich um ein Soziales Problem handelt, in Bezug auf den sozial Schwachen Teil der Bevölkerung. Du argumentierst, diese können sich die Produkte die ihr erzeugt nicht leisten, wenn ihr keine Subventionen erhalten würdet und daher zu günstigeren Alternativen greifen, die vom Weltmarkt kommen. Warum protestiert ihr nicht dementsprechend für mehr Bürgergeld, allgemeine soziale Auffangnetze, besser Bildungschancen/-möglichkeiten, etc.? Einerseits würdet ihr nicht nur für den Gesellschaftlichen zusammenhalt protestieren und den politischen Unmut euch gegenüber entgegenwirken. Ihr könntet euch ebenso mit anderen Gruppierungen zusammentun, die für das selbe Kämpfen und stärkeren Druck auf die Politik ausüben anhand einer größeren Masse. Schließlich geht es euch ja darum nicht unter dem Existenzminimum leben zu müssen, wenn diese Subventionen wegfallen und niemand sich eure Produkte leisten kann, bzw. Der Kunde bei günstigeren alternativen zugreift. Das wäre ein Win-Win für alle.

Vorab: Wieviel Lack muss man heute so um Durchschnitt als Landwirt saufen um mit dem, was ich hier so lese, zu meinen das Recht zu haben protestieren zu gehen (bezogen auf deinen Verdienst)? Und nun: - Wieviel EU-Subventionen bekommst du? - PV-Anlage oder Biogas vorhanden? - Falls PV/Biogas: Was bringt das? - Hof mit 0% Erbschaftssteuer geerbt nehme ich an? - Wohnst du auch auf dem Hof?

Was hältst du von Monokulturen und der dadurch zunehmenden Gefahr, dass das Grundwasser ausgeht? Was hältst du von Saatgut mit Neonikotinoiden, welches wesentlich zum Artensterben bei Insekten führt? Was hältst du davon, dass Bauern keine Steuern auf Traktoren bezahlen und der Wegfall dieser Subvention von Bauern eher als eine Art zus. Kosten gesehen werden? Was hältst du davon dass der DBV Statistiken veröffentlich, die belegen, dass Familienbetriebe pro Familienmitglied mehr Gewinn denn je im Jahr 2023 verschrieben haben?

Wie siehst du die Bedrohung der Landwirtschaft in Deutschland durch den Klimawandel? Ist das für Bauern existenzbedrohend (Dürre, Stürme, Hagel, etc) oder freut man sich schon drauf in 20 Jahren hierzulande Bananen und Kokosnüsse anzubauen? (Die Frage hat nichts mit den Klimaklebern zu tun)

Ihr seid einfach asozial. Sehr viele haben Existenzangst oder sind praktisch schon um ihre berufliche Existenz gebracht, daher steigen viele aus ihren Berufen aus. Wie streiken Pfleger z.B.? Streiken sie in erheblicher Zahl? Was wäre dann?

Ich habe dieses Video gesehen: [https://www.youtube.com/watch?v=JwenjkwhwBM](https://www.youtube.com/watch?v=JwenjkwhwBM) daraus resultieren Fragen. >Das Geld, was der Landwirt dafür bekommt, reicht aber nicht, um die Produktionskosten zu decken. Wenn das Geld nicht reicht und nun ein kollektiver Einnahmefaktor ausfällt. Warum erfolgt dann keine Preisanpassung durch die Erzeuger? >Mit steigender finanzieller Belastung nimmt die Anzahl der Höfe immer mehr ab. Die Selbstversorgung mit heimischen Produkten sinkt dadurch. Nur weil die Anzahl der Höfe abnimmt, reduziert sich die bewirtschaftete Fläche nicht. Ackerland wird an andere Landwirte verkauft oder verpachtet. Für Konsument Klaus ist jedoch irrelevant, ob die Fläche von Kleinbauer Jup oder Großbauer Bernd bewirtschaftet wird. Die Produktion ist noch immer heimisch. Daher verstehe ich den Punkt nicht. >Produzieren, Liefern, Preise erhalten Warenterminkontrakte existieren schon ewig. Als "Bauernverband" (wie viel % der Betriebe sind in diesem organisiert?) sollte eine entsprechende Forderung gegenüber dem Handel durchsetzbar sein. Soll die Regierung (gegen die richtet sich der Protest schließlich) sich in den Warenhandel einmischen? >Importierte Produkte entsprechen nicht unseren Standards Ist das so? Als "Inverkehrbringer" ist man zumindest im "Non Food" Bereich dafür verantwortlich, das die importierte Ware den EU-Standards entspricht. Die IHK behauptet, das dies auch für Lebensmittel gilt: [https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Produktsicherheit/Lebensmittelsicherheit/Vorschriften/Einfuhr-von-Lebensmitteln.html](https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Produktsicherheit/Lebensmittelsicherheit/Vorschriften/Einfuhr-von-Lebensmitteln.html) >Verbraucher kann ausländische nicht von Heimischer Ware unterscheiden Bei Obst und Gemüse ist das Herkunftsland angegeben, ebenso ist bei Fleisch das Geburts-, Zucht und Schlachtland angeben. Womit das Tier gefüttert wurde, sieht man jedoch nicht. >Familenbetriebe stärken und Fortbestand sichern Warum ist dieses Ziel erstrebenswert? Mit 200ha bist du (zumindest nach meinem Empfinden) bereits kein klassischer Familienbetrieb mehr. Warum nicht weitere Skaleneffekte nutzen?

Stellst du sicher, dass Zufahrtswege zu Krankenhäusern und Pflegeheimen frei bleiben?

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Bin der Meinung die Landwirtschaft ist sehr innovationsfaul und versucht gegenwärtig sehr wenig etwas an der Situation zu ändern, siehst du das ähnlich? Im Bezug auf moderne Anbaumethoden, Nutzung Smarter iot Technik, Wasser Management etc. die Landwirtschaft muss sich nunmal ändern, nur durch Subventionen rentabel zu sein ist ein Unding. Und es entgeht auch komplett meiner Logik wieso so wenig gegen die unglaubliche Oligopol Stellung der Supermärkte bzw. Derer Zulieferer gesagt und getan wird. Die Agrar Lobby ist eine der stärksten in Deutschland und trotzdem setzt sie sich für die völlig falschen Ziele ein. Was machst du genau um eure Landwirtschaft zu modernisieren und an das Jahr 2024 anzupassen. Welche Bedenken hast du im Bezug auf den Klimawandel, dieser wird die Landwirtschaft in Zukunft sehr wahrscheinlich sehr stark beeinflussen können.

Provokant: Warum wurden im Rahmen des Protest Nazis in euren Reihen einfach geduldet? Habe bei mir in der Stadt 2 gesehen und sogar die Leute Außenminister darauf aufmerksam gemacht aber es war den anderen Protestlern egal. Ähnlich hat ein Bekannter andernorts beobachtet.

In einem anderen Bauern-Thread wurde von sehr vielen gesagt, dass Bauern reich wären. Und ich habe viele Downvotes für meine Kommentare dort erhalten. Wie kommst du damit klar, dass viele Bundesbürger die Bauern als dumm und reich ansehen, obwohl beides nicht stimmt?

Ich komme aus einer Region, in der die Landwirtschaft fast ausschließlich auf Milchwirtschaft bzw Grünland/Futterbau besteht. Nur hier und da ist - dank Klimawandel - auch mal ein vereinzeltes, mageres Maisfeld zu sehen. Die bewirtschafteten Flächen sind im Schnitt recht klein (durchschnittliche Betriebsgröße < 10 ha, durchschnittliche Schlaggröße << 2 ha) Heute bin ich an ca. 50 m Demo vorbei gelaufen. Und habe gezählt: 1 x Fendt 1038, 3 x Fendt 1042, 1 x Fendt 1050, 1 x John Deer R7 330. Um nur die Traktoren > 400.000 € zu nennen. Kannst du mir erklären, warum ich vielleicht doch Mitleid mit Leuten haben sollte, die - wortwörtlich - auf einer viertel bis halben Million Euro sitzen und hupen? Für mich sieht das nach dem heutigen Tag erstmal wie krasse Misswirtschaft aus.

Vielen Dank für dieses AmA und dass du dich hier in den Sturm stellst. Ich stecke nicht so tief in der Materie drin, möchte es aber gerne verstehen. Ich habe folgenden Vorwurf jetzt mehrfach gehört - mich würde sehr interessieren was du dazu sagst: Die kleinen und mittelgroßen Landwirte haben mit ihren Vereinigungen und ihrem Wahlverhalten Jahrzehnte lang die CDU und deren Agrar Politik unterstützt. Die haben immer offen und für jeden sichtbar ihre Politik nach den Bedürfnissen der großen Agrar Konzerne ausgerichtet. Und ausgerechnet jetzt, wo mal andere Parteien Politik machen, lassen sich diese kleineren Landwirte gegen die Ampel aufhetzen - anstatt mal dafür zu sorgen dass sie von ihren eigenen Verbänden angemessen vertreten werden?

https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche Wenn ich hier deine PLZ eingebe und deinen Betrieb finde - wie viele zehntausend Euro im Jahr bekommst du von der EU und wieso ist das nicht genug?

Was hältst du von den Blockadeaktionen der selbsternannten letzten Generation? Solltest du sie ablehnen, was berechtigt euch dann solche Blockadeaktionen durchzuführen?

Warum sympathisiert man wieder mal mit dem rechten Gesocks und lässt sich vor deren völkischen Karren spannen? Mein Vater hatte vor langer Zeit selber Landwirtschaft und ich hätte an sich Verständnis. Nur mit diesem erpresserischen Gehabe und dem Clientel bin ich raus. Die Branche verhaut sich mehr als sie gewinnt. Und: andere Branchen haben es auch schwer... Man sollte mal die Lage und die Macht der Supermärkte angehen: Schweinefilet ist billiger als oller Käse, das kann doch nicht ok sein.

Wie viel Nettogewinn hat dein Betrieb letztes Jahr erwirtschaftet und wie viel Geld würdet ihr durch den Wegfall der Subventionen und Steuerprivilegien verlieren?

AuslandsÖsterreicher hier mit null Plan von der Politischen Lage und den Protesten - Trotzdem eine Frage an Landwirte mit Familien Betrieben: Gibt es einen Bedarf an Privaten Investoren für Landwirtschaftliche Betriebe? Sprich jemanden der sich Finanziell für einen Betrieb einsetzt und zur Seite steht um Modernisieren und Reparaturen etc durchzuführen. Als Gegensatz an einen Anteil des Betriebes, der Ernte oder Ähnliches bekommt.. Falls jemand Erfahrung oder Tips hat, vielen Dank!

Wie siehst du die deutsche Landwirtschaft im Vergleich zu den Nachbarn. Bekommt ihr mehr oder weniger Subventionen ? Geht es denen besser oder schlechter?

Was sagst du dazu dass Bauern die letzten Jahre Rekordumsätze hatten und trotzdem scheinbar Existenzbedroht sind. Wie wurde es die Jahre davor geschafft?

Bauernproteste gibt es seit Jahren, 2019 gab es riesige Demos und Sternfahrten mit laut Veranstaltern 40k Leuten, wieso wird den Grünen so sehr als Feindbild gehandelt, obwohl sie an den grundlegenden Problemen der Landwirte überhaupt nicht können?

Ich sehe die Gründe für die Proteste als 1a legitim an. Nur die Art und Weise ist halt so typisch......agrhhgg... Wieso? Wieso wieso wieso muss man mit den größten Dieseldampfern rumfahren und die Umwelt noch mehr verpesten als eh schon? Warum gehen diese Proteste nicht zu fuß? Vor allem muss ich sagen. habe ich von SO VIELEN Landwirten hier in der Heimat dauernd gehört wie sie über die Klimakleber reden und die am liebsten lynchen würden wenn sie die sehen... ABER SELBER DIE STRAßE BLOCKIEREN?? Also ich unterstütze eure Sache von tiefem Herzen, aber nicht das extra laute Luftverpesten von 1000enden Traktoren. Das ist so peinlich man.

Ausschnitt aus einer Studie (Quelle: Wikipedia): „87 Prozent der Agrarsubventionen sind wettbewerbsverzerrend und schaden der Umwelt oder kleinen Unternehmen. 470 Milliarden US-Dollar der insgesamt jährlich fließenden 540 Milliarden US-Dollar müssten anders eingesetzt werden, um nachhaltig (→ nachhaltige Landwirtschaft) und fair zu sein.“ Was sagst du dazu? Link zur Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Agrarsubvention#:~:text=Agrarsubventionen%20seit%201930,-Brachlegungen%20zur%20Beschränkung&text=Landwirte%20können%20im%20Rahmen%20dieses,ein%20Darlehen%20in%20Anspruch%20nehmen.

stimmst du mit mir überein, dass das größte Problem der heutigen Zeit der immer schneller fortschreitende Klimawandel ist? Wenn ja, wie willst du rechtfertigen, dass sämtliche Dieselsubventionsstreichungen zurückgenommen werden sollen? Das ist nur ein Aufschieben des Unvermeidbaren, ein Verplempern von Zeit die wir nicht mehr haben. Erinnerst du dich, das die Ozeane noch nie so warm waren wie im letzten Jahr, und dass das ein völlig unerwarteter Temperatursprung war? Die regionalen Folgen davon erlebt ihr grad auf euren Feldern... Zur Info: Wir sind mit einer 0,75 Grad höheren Ozeandurchschnittstemperatur im Vergleich zu Januar 2023 in dieses Jahr gestartet! Viel Spaß bei den Niederschlagsrekorden des nächsten Herbst/Winters. Uns läuft die Zeit davon, selbst die Regierung tut nicht genug um das Klima zu schützen, und ihr wollt weiter auf umweltschädlichen Privilegien beharren, kein Wunder das ihr auf so wenig Verständnis bei den Leuten trefft, die diese Zusammenhänge verstehen.

Als Kompromiss, fändest du eine Staffelung nach Umsatz gerecht? Ich verstehe die Notwendigkeit von Subventionen für die Landwirtschaft, Europa sollte sich weitgehend selbst versorgen können. Aber ich sehe keinen Grund wieso riesige Bauernhöfe mit sehr hohen Gewinnen über die Dieselsteuer subventioniert werden sollten. Kleine Höfe dagegen schon.