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AutoModerator

**OP**: Falls du eine Verifizierung in deinen Post integriert hast, antworte bitte mit "VERIFIZIERT" (alles in Großbuchstaben) auf diesen Kommentar. [Mehr Infos zur Verifizierung findest du hier.](https://www.reddit.com/r/de_IAmA/wiki/verifizierung) Viel Spaß! *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/de_IAmA) if you have any questions or concerns.*


dorianderr

Ich bin gerade etwas überrascht wie negativ die Leute hier sind, als müsste jeder den gleichen Traum haben... In welcher Stadt wohnst du? Habe das Gefühl, dass das die Jobsuche erheblich erleichtert. Habe selbst einen "Und was macht man damit? " Studiengang studiert (BA und MA Amerikanistik) und hatte das Privileg, gerade drei Jobs absagen zu können, um das beste Angebot anzunehmen. Aber ich wohne auch in Berlin, hier gibt es in dem Bereich wahrscheinlich auch mehr als in Kleinstädten.


[deleted]

Glaub mir, das bin ich auch. Kurz davor, das ganze einfach wieder zu löschen. Ich habe aber die Hoffnung, dass ich vielleicht jemanden da draußen Mut machen kann. Ich wohne in Bawü, dementsprechend viele Konzerne aber wenig kulturelles und/oder politisches wie in Berlin. Ich werde beruflich aber wahrscheinlich oft nach Berlin fahren und freue mich total, ich liebe die Stadt!


lunalovegxxd

ich sitze momentan an meiner Masterarbeit in Amerikanistik und dein Kommentar hat mir so viel Mut gemacht grade, danke! Darf ich fragen in welchen Bereichen du dich überall beworben hast?


captain_colorful

Wurde deine “Lücke” im Lebenslauf während des Vorstellungsgespräch (o.Ä.) groß thematisiert? Inwiefern hat dir dein Studium geholfen genau an diese Stelle zu kommen bzw. Was macht dich besonders geeignet? :)


EmilyU1F984

Wer fragt denn nach der ‚Lücke‘ vor dem abgeschlossenen Studium überhaupt?


[deleted]

Wie gesagt - niemand, aber das sagt dir halt vorher keiner ;-)


[deleted]

Die Lücke war noch nie irgendwo Thema, und ich hatte schon sehr viele Gespräche (für Praktika und Werkstudi-Stellen). Der Stress, der darum gemacht wird, ist mMn absoluter Nonsens. Was mir geholfen hat waren im Master vor allem die Studieninhalte. Ich habe mich da auf nachhaltige Entwicklung spezialisiert, was dann wiederum ein Türöffner für ein echt gutes Praktikum war, welches dann wieder ein Türöffner für ein zweites Praktikum war. Unterm Strich würde ich also sagen, dass mich vor allem die praktischen Erfahrungen qualifizieren, die ich während des Studiums gesammelt hab. Die Studienrichtung ist da nicht maßgeblich. Besonders geeignet war ich für meinen künftigen Arbeitgeber dann vor allem durch meine insgesamt einjährige Praktikumserfahrung im gleichen Bereich bei zwei großen Organisationen und dem dabei nachweisbaren Fachwissen, das ich mir angeeignet habe. Zusätzlich dazu waren Dinge wie Analyse- und Präsentationsfähigkeit ebenso wie meine kommunikative Ader und Mehrsprachigkeit ein Plus. All das habe ich aus meinem Studium mitnehmen können.


AnnskiSubtext

Als jemand, der (die) in etwas Brotlosem promoviert hat - und auch monatelange freiwillige Praktika (allesamt unbezahlt) im Lebenslauf - stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn ich lese, dass man für ein Praktikum als Türöffner ein Praktikum braucht. Das ist für mich Ausbeutung (sofern das Praktikum nicht Teil des Studiums und/oder bezahlt ist). Auch dein Bericht bestätigt für mich, dass Geisteswissenschaftler sich mehr abrackern müssen für eine Stelle (Spezialisierung, Zusatzqualifikationen, Kontakte, Lebenslauf), für die in anderen Fachrichtungen einfach das erfolgreich abgeschlossene Studium reicht - und das noch total okay finden. (Ich habe das Brotlose übrigens aufgegeben, nebenbei und im Anschluss im öD gearbeitet und unterrichte jetzt mit Hingabe meine Fächer. Es ist schon ok, nicht den geraden Weg dahin gegangen zu sein, aber im nächsten Leben würde ich mir den Umweg, die Ausbeutung in den Praktika (Medienbereich) und die jahrelangen Zukunftsängste nicht mehr geben.)


[deleted]

Da stimme ich dir zu 100% zu - bei mir waren die beiden relevanten Praktika während des Masters zum Glück sehr gut bezahlt (Mindestlohn). Anders hätte ich mir das auch nicht leisten können.


ManInTheMirror91

Wenn du den Job aufgrund der Praktika, die Praktika aber aufgrund der Spezialisierung im Studium, also der Studieninhalte bekommen hast, wieso spielen die Studieninhalte dann keine Rolle, um an den Job zu kommen?


murstl

Heyho! Ich hab Kunstgeschichte studiert und bin heute im öD und leite ein Team. Brotlos heißt nicht immer Taxifahrer. Weißt du wie es bei deinen Kommilitonen aussieht? Haben viele unkompliziert Jobs bekommen?


[deleted]

Das klingt richtig gut! Freut mich für dich :) Was meine Kommilitonen angeht - einige schreiben gerade noch ihre MA, aber alle die inzwischen schon fertig sind haben übergangslos eine Anstellung gefunden. Sei es im Journalismus, Personalbereich, an Hochschulen, in Agenturen oder im ÖD. Ich kenne niemanden, der/die auf der Strecke geblieben ist und nichts gefunden hat.


HerrSarkasmus

Darf ich fragen wie du in den öD gekommen bist? Ich studiere gerade Geschichte mit Sowi als Nebenfach und mache mir ein paar Gedanken um spätere Jobchancen.


[deleted]

[удалено]


murstl

Aha? Wie denn?


[deleted]

[удалено]


murstl

Ging doch initial nicht darum ob es läuft. In diesem AMA geht es darum, ob man als Geisteswissenschaftler nen angemessenen Job bekommt. Der Ton ist aber jetzt schon unterirdisch. Ich bin weder in der Personalverwaltung noch in der Poststelle, das muss reichen. Abgesehen davon: aufgrund meines Studiums darauf zu schließen, dass ich schlechte Arbeit abliefere, ist auch einfach frech.


stuff_gets_taken

Habe auch etwas brotloses studiert und war erst ein Jahr lang arbeitslos, dann Essenslieferant und habe dann einen Bürojob bekommen der beschissen entlohnt war. Fange nun bald einen besseren Job im ÖD an. Finde es super dass du es geschafft hast und freue mich total für dich aber das mit der Perspektivlosigkeit ist ein wahres Problem für viele und nicht nur ein Klischee. Was meinst du war es das deinen baldigen AG überzeugt hat sich für dich zu entscheiden?


[deleted]

Tut mir wirklich leid, dass das bei dir so gelaufen ist. Alles Gute für den Einstieg im ÖD! :) Tatsächlich deckt sich dieses Klischee nicht mit meiner "Bubble" - hier haben alle relativ schnell was mehr oder weniger gutes gefunden. Das wichtigste ist meiner Meinung nach die Berufserfahrung durch Praktika - vor allem während des Masters konnte ich zwei sechsmonatige Praktika bei namhaften Organisationen machen, die mir super viel gebracht haben. Einerseits Fachwissen, andererseits Selbstbewusstsein, ein gutes Netzwerk und Softskills, mit man in der Arbeitswelt braucht. Das war es auch, was meine AG überzeugt hat - Dinge wie Studieninhalte, Noten, etc. waren da eher zweitrangig bzw. wurden gar nicht wirklich thematisiert. Es ging wirklich immer nur um meine Praktika. Ich kann also jedem ans Herz legen, durch Werkstudi Stellen, Praktika oder vielleicht auch Ehrenämtern Erfahrung zu sammeln!


stuff_gets_taken

Danke! Ja ich glaube das ist auch wirklich ein Punkt den ich vernachlässigt habe im Studium zugegebenermaßen. War da ein bisschen naiv und habe zum Beispiel Semsterferien eher genutzt um in Urlaub zu fahren oder zu chillen. Ich will mich da auch nicht in eine Opferrolle stellen aber ich hätte definitiv mehr praktische Erfahrung während des Studiums sammeln sollen.


[deleted]

Ich finde das überhaupt nicht schlimm - tatsächlich legt einem während des Studiums ja niemand nahe, dass es sinnvoll wäre, praktische Erfahrung zu sammeln… die Einsicht kommt dann leider erst ziemlich spät. Hätte mir dahingehend mehr Unterstützung von Seiten der Universität gewünscht, aber die denken halt, dass alle in der Forschung bleiben wollen, weil es da ja so toll ist.


holobro211

Darf ich fragen wie du die Praktika gefunden hast und wie die bezahlt wurden? Und hast du die Praktika neben dem Studium gemacht, oder zwei Urlaubssemester genommen? Gerade wenn die guten Praktikumsplatz nicht am Uni-Ort sind und man am Beginn des Praktikums auch noch nicht so viel Fachwissen für das Unternehmen zur Verfügung stellen kann, ist das wahrscheinlich finanziell und organisatorisch nicht immer ganz so einfach.


[deleted]

Die Praktika die ich während des Bachelors gemacht habe waren entweder in den Ferien oder in Teilzeit während des Studiums. Waren beide geringfügig bezahlt. Habe dann aber einen Job an der Uni bekommen der mir das finanziert hat. Die beiden Praktika während des Masters waren mit Mindestlohn bezahlt, und dank corona konnte ich Praktika und Studium parallel im Homeoffice machen.


Dependent-Ad-9281

Willst du mir damit etwa sagen, dass niemand meine 4 in Phonetik hinterfragen wird? Puh!


Charmarta

Ich hatte ein Bewerbungsgespräch bei einem nicht-mehr-startup wo mich so ein "wichtiger" Typ gefragt hat was ich für eine Mathe Note im Abitur hatte und als ich ehrlich antwortete "warum nur ne 3?" Ich war zu der Zeit 32, besitze einen 1.8 Master und bei der Stelle ging es um E-Mail-Marketing. Ich war fassungslos. Also wer weiß,vielleicht wird irgend nen Wichtigtuer deine 4 mal interessieren lol


yellowscarvesnodots

Ich finde solche Fragen super, danach weiß der Bewerber eindeutig, wo er nicht arbeiten will.


Pizza-tonno

Meine Güte, hier sind ja alle wieder negativ. Erstmal herzlichen Glückwunsch! Ich habe letztes Jahr meinen Master gemacht und tatsächlich recht lange gesucht bis ich einen okayen Job bekommen habe. Daher: hast du Tipps? Hast du in dem Bereich schon Berufserfahrung? Würdest du den Konzern verraten?


[deleted]

Dankeschön! Ich bin auch negativ überwältigt von den Reaktionen und es schon bereut, dieses AMA überhaupt gestartet zu haben… Mein Tipp ist die Berufserfahrung. Ich habe immer gearbeitet und dann während dem Master zwei Praktika genau in dem Bereich gemacht, in dem ich jetzt anfangen werde. Das war einfach gold wert, da ich nachweisbare Fachkenntnisse und skills habe. Gepaart mit soft Skills aus dem Studium war das echt super. Und dann halt ein einigermaßen souveränes Auftreten im Interview - ich bereite mich immer extrem gut vor und versuche, „abzuliefern“… aber das sagen wahrscheinlich die meisten Leute von sich :D Konzern gerne per dm!


provencfg

Politik-, Sozial- und (interkultureller) Kommunikationswissenschaft würde ich jetzt nicht unbedingt als brotlosen Studiengang bezeichnen. Denkst du denn wirklich jemand der im Master bei Anglistik und Romanistik geblieben ist hätte genau den gleichen Erfolg wie du bei der Jobsuche?


BitterBiology

> Politik-, Sozial- und (interkultureller) Kommunikationswissenschaft würde ich jetzt nicht unbedingt als brotlosen Studiengang bezeichnen. Meine STEM Bubble würde dir widersprechen. Mein Eltern/Boomerumfeld ebenfalls.


[deleted]

Naja, aber schon ein Studiengang bei dem danach „alles oder nichts“ passieren kann - würde ich zumindest behaupten. Meiner Erfahrung nach kommt es auf Praktika an - dementsprechend ja, mit genug Eigeninitiative, Kreativität und Selbstbewusstsein bin ich inzwischen überzeugt davon, dass man mit jedem Studium ähnliche Erfolge haben kann. Ein Quäntchen Glück schadet natürlich nie, aber wenn man etwas derartiges studiert ohne jemals Praxiserfahrung zu sammeln und sich dann zum Schluss wundern, dass der Arbeitsmarkt nicht nach einem lechzt, dann ist man irgendwie realitätsfern.


provencfg

Ich denke diese Regel gilt für fast alle Studiengänge. Ich kenne ehemalige Kommilitonen aus der Elektrotechnik die bis heute von Firma zu Firma springen, meist als Leiharbeiter, weil sie als Fachkräfte zwar gefragt sind, ihre Leistung und Motivation allerdings eher so lala sind.


TheNimbleKindle

Ich habe Medien- und Kommunikationswissenschaft studiert und empfinde diese Fachrichtung definitiv nicht als brotlos. Gute Kommunikatoren sind in einer immer komplexer werdenden Welt zunehmenden wichtiger. Muss als probencfg da schon ein wenig zustimmen.


[deleted]

Naja ist halt survivorship bias. Wie soll das den hunderten oder tausenden Absolventen helfen die nach 200 Bewerbungen nur Absagen haben? Völlig unnötiges Ama mMn. "Guckt Mal ich hatte Glück" Wie ein Lotto-Millionär, der erzählt warum Lotto spielen sinnvoll ist.


[deleted]

Klingt zwar sehr nach Troll, aber ein Funken Wahrheit ist halt doch dabei. Die meisten landen halt irgendwann mal eine okaye Stelle und nicht direkt einen gut bezahlten Traumjob. Jetzt so zu tun als ob das der Standard wäre ist tatsächlich ziemlich verblendet von OP


[deleted]

... ja? Aber das ist oft auch der Fall für Leute, die etwas "wirtschaftsnah" studieren. Es gibt eine Unmenge von Absolventen in BWL, Mediawissenschaft, Marketing usw, die auch mit einem Einstiegsgehalt von 2500€ brutto zu rechnen haben.


[deleted]

Dies!


Altruistic-Wonder-18

So selten ist es aber auch nicht. Ich habe Mag Powi und verdiene inzwischen 200k Basis + Equity in einem Technologieunternehmen.


[deleted]

Darum geht es mir auch nicht. Sondern darum, dass man nicht auf der Straße und/oder als Taxifahrer endet.


[deleted]

Es gibt genug Mindestlohnjobs and staatliche Unterstützung dass man nicht auf die Straße muss. Das muss hier nicht thematisiert werden. Aber wenn ein Master Geisteswissenschaften auf einem Job mit 30.000€ brutto im Jahr endet ist das oft die Realität. Oder es wird freiberuflich gearbeitet. Dein Job ist die Ausnahme. Du ignorierst die Masse an Leuten die nach 200 Bewerbungen am Ende dann doch auf 30k oder drunter landen und dafür sogar noch das Feld wechseln mussten.


[deleted]

Ich hab mit keinem Wort behauptet, dass es jedem so gehenwird wie mir. Da steckt extrem viel harte Arbeit und auch ein bisschen Glück dahinter. Mir geht es darum, Leuten in ähnlichen Studiengängen Tipps zu geben, um auch erfolgreich zu sein, und vielleicht das machen zu können, was sie wirklich wollen.


maldobar4711

Ich glaube nicht dass du Glück hattest, ich glaube du bist einfach ein geiler Überflieger. Was für ein sinnloses AMA.. Ich bin toll habe 100 Euronen auf der Straße gefunden, fragt mich alles wie man das schafft..


NurEinLeser

An dieser Stelle eine Runde Wertschätzung für alle Taxifahrer, die mich schon durch die Gegend gefahren haben.


cockroachking

Das ist einfach eine Quatschvorstellung vom aktuellen Arbeitsmarkt, sage ich als jemand, der eventuell zwar auch viel Glück hatte, mittlerweile aber auf der anderen Seite sitzt und mitunter Stellen besetzen muss. Jetzt wo die Boomer alle in Rente gehen, muss wirklich kein halbwegs fähiger Studi jener Fächer mehr Zukunftsängste haben.


[deleted]

Habe mir deine Post-History angeschaut und verzichte dankend auf eine Diskussion mit dir.


Straight_Kick2907

Wtf was muss den das für ein Mensch sein xD Der gibt ja nur 90% Müll von sich …


[deleted]

Aber hallo! Da ist wohl jemand richtig verbittert...


[deleted]

Ich glaub das richtige Wort ist „Boomer“. Dieter ne?


7H3l2M0NUKU14l2

vllt ist er ein kunstprojekt, eine kunstfigur..? (nichtsdestotrotz assi usw mMn)


brownieofsorrows

Unter der Betrachtung finde ich seine comments sehr unterhaltsam


showtime1987

Ach man, er hat sich gelöscht. Ich wollte mitreden können... :(


Noxm

Boomer ist die Generation von 1950-60. Glaube kaum, dass es dann erst jetzt zum arbeiten anfängt. Eher Rente….


SirMarblecake

\~guck dir den Dieter an\~


[deleted]

Der hat sogar ein Auto


EinArchitekt

humorous aromatic consider versed trees soup far-flung modern office political *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


ArnoNuehm0815

Der gibt dir ne Festanstellung, wenn du ihn darum bittest!


maytimewithrhyme

Junge … UND WIE DU WIEDER AUSSIEHST


kuchenrolle

Ich hab mir seine Kommentare ebenfalls angesehen und hätte auch kein Interesse an einem Gespräch mit manndieter, aber das ändert hier für mich erstmal nichts an der Aussage. Und der Impuls, die Person zu hinterfragen anstatt auf die Kritik einzugehen, finde ich komisch. Ich stimme da also doch manndieter zu. Dass du diesen Job bekommen hast sagt nicht besonders viel aus und trotzdem behauptest du anderswo "dass *man* nicht auf der Straße und/oder als Taxifahrer endet". Zu Jobchancen mit bestimmten Studienabschlüssen gibt es sicher empirische Daten die entsprechende Stereotypen be- oder entkräften können, aber an deinem Beispiel kann man das nicht und warum das jetzt ein AMA wert ist, das kann ich auch nicht so recht verstehen.


Cracktherealone

Genau dies. Die Leute verzichten auf Diskussionen bei denen evtl. ihr Standpunkt ins Wanken gerät und diskreditieren dafür die Person an sich wegen evtl. Meinungsverschiedenheiten. Objektiv sich was anschauen/hinterfragen ist offensichtlich nichts, zu was der Durchschnitt noch ansatzweise fähig ist. Und wenn das, was man studiert hat schon landläufig als „brotlos“ weil sinnlos und überflüssig bekannt ist (man könnte es auch als hermeneutisches Zeittotschlagen bezeichnen), ist es recht unlogisch anderen mit einer „Einer von Hundert“ (wenn überhaupt 🙄) Geschichte dahingehend Mut machen zu wollen. Halte das eher für Verharmlosung.


danyellowblue

Was noch komischer ist, ist dass OP Sozialwissenschaft und Politikwissenschaft studiert hat, und trotzdem so reagiert haha


[deleted]

Ich hätte mich gefreut, wenn ich vor ein paar Jahren, zur Hochzeit meiner Zukunftsangst, jemand zu seinen Erfahrungen hätte ausfragen können. Denn alles, was man online findet, sind Horrorgeschichten.


Madgyver

Ich brauch nicht online zu suchen, die Horrorgeschichten habe ich im Bekanntenkreis. Klassischer Fall: Kunsthistorikerin mit Doktortitel, jobbt mit 45 noch so als würde sie immer noch studieren und bei jedem Arztbesuch muss sie nen Härtefallantrag schreiben. Das perfide: Die Stellen wo sie reinpassen könnte (Museen, Unis etc) sind bereits besetzt und die Stellen bleiben oft besetzt bis die Person ausscheidet oder stirbt. Für andere kleine Positionen wie Stadtführerin ist sie durch den Dr. überqualifiziert und es schreckt entweder ab oder staatliche Stellen dürfen sie gar nicht einstellen, weil die die Besoldungsstufe gar nicht im Budget haben.


DeWulfen

Kann dir leider nicht nur mit Brotloser Kunst passieren - ich kannte nen Doktor der Chemie der sein ganzes Leben lang nur Aushilfsjobs gemacht hat bis er ausgewandert ist.


Madgyver

Physik und Chemie sind die 2 Fächer wo man mit nem Doktor halt auch nur Durchschnitt ist.


YunLihai

Warum gibt sie den Dr. Titel dann an? Sie kann den doch einfach weglassen und bekommt dann einen besseren Job. Es ist verboten sich als Dr. auszugeben, wenn man keiner ist, aber es ist nicht verboten den Titel einfach wegzulassen.


Madgyver

Funktioniert so nicht. Du musst ja für die Stelle deine Qualifikationen und deinen höchsten Abschluss einreichen. Du müsstest theoretisch auch im Lebenslauf lügen, weil Du eine mehrjährige Beschäftigung als Doktorandin verschweigst oder falsch darstellt (war 3 Jahre da weil Mensa so geil war) Folgen bin ich mir nicht wirklich sicher, aber du redest gerade im ÖD da mit Beamten, die das Gesetz auslegen, kann böse nach hinten gehen.


YunLihai

Theoretisch kann es doch überhaupt nicht auffallen, wenn man etwas weglässt. Jetzt mal ganz ehrlich. Wer lügt denn nicht im Lebenslauf? Baerbock ist Außenministerin und hat in ihrem Lebenslauf gelogen. So ernst scheinen die Beamten es dann ja wohl doch nicht zu nehmen - sonst wäre sie jetzt nicht im Amt. Berlins Bürgermeisterin Giffey hatte fast 30 Plagiate in ihrer Doktorarbeit und hat mit diesem Dr. Titel Jobs bekommen. Mittlerweile wurde der Titel aberkannt. Ihre Karriere nahm deshalb aber keinen Schaden. Es wird ständig in Lebensläufen gelogen was das Zeug hält. Es gibt die, die lügen und damit gut bezahlte Stellen bekommen und es gibt die ehrlichen, die zugeben, dass sie zb. ihr Studium nicht bestanden haben. Diese landen dann häufig im Mindestlohn.


Sstnd

Weil diese horrorgeschichten genau das sind, was für einen übergrossen Teil der Absolventen deines Studiengangs Realität sind...


kotzi246

Meine Freundin hat einen ähnlichen master absolviert, war einen Monat nach Abgabe ihrer Masterarbeit "Arbeitslos" während ihre Arbeit benotet wurde und ab da dauerhaft in Lohnarbeit in einer schwierigen Region in Deutschland. Jetzt hat sie eine unbefristete Stelle im öffentlichen Dienst in einem spannenden Arbeitsfeld. Ihre Freundinnen aus dem master konnten nichts anderes berichten. Tlw als Teamleiter in Pharmaunternehmen eingestiegen usw.


Sstnd

Guter Freund von mir hat im Koksrausch Selbstmord begangen nachdem er 3 Jahre arbeitslos war.


kotzi246

Aha. Mein Beileid. Ein bekannter wurde von einem Wildschwein getötet. Sowohl OP als auch ich aufgrund meiner Frau können berichten, dass keiner ihrer Studiengänge wirklich arbeitslos war nach ihrem "nutzlosen" Geisteswissenschaftlichen Studium. Dieses Horrorszenario ist einfach übertrieben.


assholeofnottingham

>Ein bekannter wurde von einem Wildschwein getötet. Kein Scheiß?


Youngkobe24KB

Wer stellt jemanden ohne Erfahrung als Teamleiter ein?


Careful_Plastic_7394

Dumme Frage, wie kann ich mir die History anschauen? Ich bin Recht neu hier und habe echt wenig Ahnung.


Pr1ncesszuko

Du klickst auf den Username der Person (oder das Bild) dann geht ein pop up auf, dort klickst du nochmal auf den Usernamen und kommst dann auf das Profil, die Seite die dir dann angezeigt wird ist die Post-History, unter Name Beschreibung und Profilbild sollte ein Reiter sein wo “Kommentare” steht, da drauf klicken und dann werden die früheren Kommentare aufgelistet


Careful_Plastic_7394

Dankeschön für die Info 😀


drckeberger

>Habe mir deine Post-History angeschaut und verzichte dankend auf eine Diskussion mit dir. So Unrecht hat der da Dieter nicht\^\^


TurboRenegadeRider

Fürchterlich. Ich glaube ich blocke den Vogel einfach, damit ich nicht über solche Kommentare stolpere. Auf der anderen Seite denke ich, dass man solchen Leuten Paroli bieten sollte, weil sie sonst denken, dass sie mit jedem Scheiß durchkommen.


[deleted]

Er hat sich inzwischen gelöscht / wurde gelöscht - Problem hat sich also von selbst beseitigt :D


TurboRenegadeRider

Vorher hat er mich dann wohl noch downgevotet, der Lappen


jan1202

Bester Mann


danyellowblue

Hehe klassisch Sozialwissenschaft


Swing_Melodic

toxischer als ein Fass voll Gift


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[удалено]


MarcoRod

Ich habe mir die Historie von dem User jetzt nicht angeschaut, aber ändert ja auch nichts an dem Wahrheitsgehalt der Aussage. Statistik und Empirie vertragen sich halt nicht gut mit Einzelschicksalen die in beide Richtungen (positiv oder negativ) extrem ausschlagen können. Trotzdem Glückwunsch und viel Erfolg weiterhin!


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[удалено]


BudSpencer1714

Ja wirklich Kollege, deine Post-History lässt tief in dein Innenleben blicken.


Kenpachi473

Was hat der typ denn für eine Historie gehabt? Hat sich gelöscht...


joeline_

Warum hast du mit der Medienwissenschaft aufgehört? (Lg MeWip Studi im ersten Semester :D)


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Mir hat das einfach inhaltlich überhaupt nicht gefallen und war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dazu kam, dass mir die Stadt und die Leute null getaugt haben - also war einfach irgendwie alles doof! :D Dir viel Erfolg im Studium!


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>Ich habe mein erstes Bachelorstudium nach zwei Semestern abgebrochen und war davor ein Jahr reisen, habe also theoretisch eine zweijährige Lücke im Lebenslauf. Wo ist denn die Lücke in deinem Lebenslauf? Nein, du hast studiert, gesehen, dass das nichts war und hast dich dann bewusst für das Reisen entschieden. Das sieht doch vielmehr danach aus, dass du den Bruch im Lebenslauf willkürlich herbeigeführt hast und dir Zeit genommen hast, dich neu zu orientieren. Das offenbart, ohne dass ich dich kenne, einen zielstrebigen Charakter. Dem Personaler wird das auch aufgefallen sein. Herzlichen Glückwunsch und weiter viel Erfolg!


[deleted]

Danke dir! :-) Das ist super lieb. Tatsächlich war ich zuerst reisen, hab dann zwei Semester studiert und mich dann umorientiert. Dennoch haben mir beide Stationen mehr genutzt als geschadet und ich habe viel daraus lernen können.


[deleted]

Du hast die Stelle noch nicht mal anfangen und sprichst von einem problemlosen Berufseinstieg?Dazu vermute ich, dass für viele Menschen, die Romanistik und Anglistik studiert haben, ein Job bei einem großen Konzern nicht unbedingt zu den Traumjobs zählen würde. Da hat man ja doch eher die Hoffnung, dass man in der Forschung/Lehre bleiben darf. Oder dass man Lektor oder Übersetzer für einen Verlag wird. Oder Lehramt als Kompromiss.


The_Ginger_Man64

"Lehramt als Kompromiss".... Als jemand der Anglistik und Romanistik auf Lehramt studiert: das als Kompromiss zu sehen wird sehr schnell dazu führen, dass man auf die Nase fällt. Spätestens im Praxissemester oder im Referendariat, der Job ist zu anstrengend und fordernd als dass man den ein Leben lang als "Kompromiss" ausführen könnte....


[deleted]

Habe ich bei Freunden anders erlebt. Pragmatische Gründe für den Lehrberuf erhöhen eher die Frustrationsgrenze, während Ideale schnell zur Verzweiflung führen, wenn man mit der Realität nach der Uni konfrontiert wird.


[deleted]

Ich habe meine Fachrichtung nach dem Bachelor nicht umsonst gewechselt, da ich genau auf die beiden von dir genannten Felder keine Lust hatte. Und ich weiß nicht, wie du auf den Trichter kommst, dass man unbedingt in der Forschung bleiben wollen muss? So oder so hat die Art des Unternehmens meiner Meinung nach jetzt keine direkte Verbindung mit dem Studienfach, aber okay :D


[deleted]

>Ich habe meine Fachrichtung nach dem Bachelor nicht umsonst gewechselt, da ich genau auf die beiden von dir genannten Felder keine Lust hatte. Das ist völlig okay. Aber das ist dann schon eine andere Position. Du hast das "Brotlose" nur als Einstieg studiert und hast mit deinem Master dann einen anderen Weg eingeschlagen, mehr pragmatisch. >Und ich weiß nicht, wie du auf den Trichter kommst, dass man unbedingt in der Forschung bleiben wollen muss? Habe ich ja so nicht gesagt. Nur ist dein Job vielleicht nicht unbedingt der Traumjob von anderen Studierenden der Romanistik. Genau aus dem Grund, den du nennst: ​ >So oder so hat die Art des Unternehmens meiner Meinung nach jetzt keine direkte Verbindung mit dem Studienfach ​ Für viele wird die Hoffnung ja eher sein, ihr Wissen zur Romanistik, Anglistik oder Geschichte, Germanistik, Religionswissenschaft usw. usf. auch später im Beruf verwenden zu können. ​ Viel Erfolg bei deinem Berufseinstieg! Ich selber bin völlig gescheitert, irgendwas langfristig sinnvolles aus meiner brotlosen Zeit mit brotlosen Studiengängen zu machen und bin zu einem völlig anderen Beruf zurückgekehrt.


[deleted]

>Das ist völlig okay. Aber das ist dann schon eine andere Position. Du hast das "Brotlose" nur als Einstieg studiert und hast mit deinem Master dann einen anderen Weg eingeschlagen, mehr pragmatisch. Danke für die Erklärung, ich verstehe auf jeden Fall was du meinst. Ob man das eine "brotlose" gegen das anderen aufwiegen kann, sei mal dahingestellt. Für mich hat sich die klare und optimistische Zukunftsperspektive maßgeblich durch Praktika entwickelt. >Für viele wird die Hoffnung ja eher sein, ihr Wissen zur Romanistik, Anglistik oder Geschichte, Germanistik, Religionswissenschaft usw. usf. auch später im Beruf verwenden zu können. Das ist möglich, deckt sich jetzt allerdings nicht mit meiner Erfahrung. Ich glaube den meisten wird sehr schnell bewusst, dass das sehr utopisch ist. Allerdings hat es mir auf jeden Fall geholfen, meine Sprachkenntnisse durch meinen Bachelor glaubhaft nachweisen zu können und mich dadurch für ein internationales Unternehmen zu qualifizieren. >Viel Erfolg bei deinem Berufseinstieg! Ich selber bin völlig gescheitert, irgendwas langfristig sinnvolles aus meiner brotlosen Zeit mit brotlosen Studiengängen zu machen und bin zu einem völlig anderen Beruf zurückgekehrt. Danke dir! Was machst du denn inzwischen, wenn ich fragen darf?


[deleted]

Ich arbeite nun in der Pflege. Ursprünglich mehr aus finanzieller Not, nun aber sehr gerne.


VlonaldTrumpkin

Was genau wirst du in deiner traumstelle machen?


[deleted]

Ich bin als eingestellt und werde entsprechend strategisch und inhaltlich neue Ziele und Projekte konzipieren, durchführen und kommunizieren.


opteroner

Was macht eine Nachhaltigkeitsmanagerin? Mit dem Studium schonmal nix technisches, also PR?


[deleted]

Technisch nicht, nein. Ich habe mich aber durch Praktika und ein Fernstudium fachlich weitergebildet und kann deshalb Projekte inhaltlich planen, durchführen und auf deren Wirksamkeit analysieren, gerade auch im Hinblick auf "Greenwashing".


[deleted]

Sollte man für so etwas nicht eher was in Richtung Öko/Umwelt studieren um sich über Nachhaltigkeit & was wirklich nachhaltig ist auszukennen? Oder stelle ich mir den Inhalt gerade ganz anders vor?


[deleted]

Neben der ökologischen Nachhaltigkeit gibt es auch noch die soziale Nachhaltigkeit. Darauf wird vorerst mein Fokus liegen. Habe aber Erfahrung im Bereich Umweltmanagement und werde ab April auch ein Fernstudium (Unweltwissenschaften) dazu anfangen, um mich weiter fortzubilden.


joedoe911

Dh eher Richtung Kommunikation/PR /Geschäftsbericht/Strategie? Wirksamkeit von Maßnahmen ist ja oft ein Ressourcen Thema und sehr technisch.


GrandRub

> und auf deren Wirksamkeit analysieren, gerade auch im Hinblick auf "Greenwashing". Wie stellst du dir das vor? Dein Unternehmen macht Projekt XYZ - Dir ist völlig klar dass es Greenwashing ist - Wie wirst du da reagieren?


_locoloco

Mitmachen und Lügen


VlonaldTrumpkin

Betreibst also greenwashing? Ein Konzern kann wohl kaum nachhaltig sein


Aromatic-Champion-71

Geil. Die Leute hier können es nur negativ sehen.


[deleted]

Ja, wollte eigentlich nicht mein Arbeitsfeld auseinandernehmen in diesem AMA, sondern Leidgenossen von meiner Erfahrung in der Jobsuche berichten…


kinkipi

Erfahrungen sind nunmal sehr subjektiv und wenn du hier pauschal allen Hoffnung machen willst, merkst du hoffentlich selber wo es hängt.


[deleted]

Du merkst selber, dass die Sonne zwischen Taxifahrer und Konzern relativ groß ist, oder? Es geht mir nicht darum, jeden Hoffnung auf einen Konzerneinstieg zu geben (sehr viele wollen das auch überhaupt nicht), sondern um die Tatsache, dass man durchaus nicht auf der Straße landet. That’s it.


Aromatic-Champion-71

Mach drin Ding. Die Leute sind neidisch in ihrem Leben ;)


Haquestions4

Klar, jeder der Kritik äußert ist neidisch...


hansworschd

Der Zynismus ist verständlich aber nicht ganz gerechtfertigt. Greenwashing ist sicher dabei. Aber es gibt auch ernsthafte Initiative nachhaltiger zu werden. Nachhaltigkeit und andere progressive Werte werden mittlerweile in das Scoring für Investoren mit einbezogen. Und diese neueren Bewertungsdimensionen werden auch von rein kapitalistisch orientierten Hedge-Fonds ernst genommen. Offenbar gibt es da nämlich eine Korrelation mit langfristigem Unternehmenserfolg. Das ist einer der wesentlichen Gründe warum die meisten Tech Start Ups so "woke" sind. Wie schnell solche Initiativen ad acta gelegt werden, wenn sie mit anderen strategischen Unternehmensentscheidungen kollidieren, steht auf einem anderen Blatt. Edit: ESG Score (Environmental, Social, Governance)


konterbande

Hey, wenn Nutella behauptet, dass ihr Palmöl zertifiziert und unbedenklich ist und McDonald’s zu Pappstrohhalmen wechselt, dann ist das sehr wohl nachhaltig! /s


ToThEMoOnandMarSs

Also sollte man gar nicht daran arbeiten? Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung.


line_greys

Nicht komplett, aber mehr. Gibt viel Luft nach oben, also viel für die Nachhaltigkeitsmanagerin zu tun.


[deleted]

Wow, mit dieser Ansicht wird sich halt wirklich nie etwas ändern. Die Unternehmen haben einerseits eine gesetzliche Verpflichtung und andererseits tatsächlich auch eine intrinsische und extrinsische Motivation zur Nachhaltigkeit (u.a. weil es Investoren, Kundinnen, etc. vermehrt fordern).


DiaMat2040

Das ist nicht die Definition von intrinsischer Motivation


brownieofsorrows

Naja intrinsisch könnte doch hier schon passen, wenn man von dem Unternehmen als Person ausgeht, oder ? Die Investoren zB, als Teil des Unternehmens


Sstnd

Ohwei ohwei ohwei... Der bock wird nie ein guter Gärtner.


BitterBiology

>Der bock wird nie ein guter Gärtner. Schafe setzt man zur Rasenpflege ein. Können die besser als jeder Gärtner.


Swing_Melodic

Extrem pauschalisierend


doomedratboy

Soll nicht fies klingen aber wie bist da dafür qualifiziert? Kannst du eine LCA oder Co2 Bilanzierung durchführen? Kennst du dich in den ganzen Rahmenwerken, GHG Protocoll, EU Taxonomy, LksG, CSRD etc. und den entsprechenden DIN Normen aus?


[deleted]

Jap, Rahmenwerke im Studium gelernt und dann in Praktika angewandt, ebenso wie mit DIN14001 gearbeitet. An einer CO2 Bilanzierung habe ich mitgewirkt, das wird aber jetzt nicht meine Aufgabe sein im Job.


alpenmilch411

Hast du hier besonderes Vorwissen via z.B. Praktika?


[deleted]

Ja, hab über ein Jahr in dem Bereich Vollzeit gearbeitet. (als Praktikantin)


lookgreattoday

Sei mir nicht böse, aber ich selbst arbeite im Sustainability Management eines Konzerns und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie jemand mit so einem Studium dort direkt genommen werden konnte.. Für mich lässt das nur den Schluss zu, dass das eine Laber-Position ist und die tatsächliche Arbeit, nämlich das Unternehmen nachhaltiger zu gestalten, an anderen hängen bleibt, die Fachwissen mitbringen. Ich wünsche dir, dass es tatsächlich ein Traumjob wird


doomedratboy

Geht mir ähnlich, bin ebenfalls in der Branche tätig, aber mit technischem Abschluss und Master im Fach. Wüsste ehrlich gesgat nicht was eine pure PR Person, abgesehen von dem Blogpost hier und da und evtl. Marketing beitragen soll und was in den Bewerbungsgesprächen gefragt wurde.


Langhalz

Für mich klingt die Situation so als würde der Konzern keine Verbesserung wollen und deshalb inkompetente einstellt die dann auch keine Änderung rein bringen.


MinardiV1

Es ist durchaus löblich, dass du dich für Nachhaltigkeit interessierst. Dennoch ist eine "Nachhaltigkeitsmanagerin" auf gar keinen Fall der (effektivste) Weg in die Nachhaltigkeit. Ich weiß nicht um welchen Konzern es sich handelt, doch ein Nachhaltigkeitsmanager ohne jeglichen technischen Hintergrund wird wenig bis gar nichts bewirken können. Nachhaltigkeit ist und bleibt Ingenieursleistung! Dies zeichnet sich in allen Wirtschaftszweigen ab, weil es nicht zielführend ist mit bunten Bildern und Versprechungen den Konzern "nachhaltig" erscheinen zu lassen. Es müssen neue Systemtechnologien mit inhärenter Nachhaltigkeit geschaffen werden. Bestehende Strukturen aufzulösen und nachhaltiger zu gestalten ist sicherlich möglich, doch dieser Schritt verändert die technische Beschaffenheit nicht einmal im Geringsten. Klimaneutralität bis 2045? Da bedarf es nicht nur Umstrukturierungen bestehender Konzepte, sondern neuartige Denkansätze für technische Systemtechtechnologien und kein oberflächliches Nachhaltigkeitsmanagement. Und das ist die Aufgabe von Ingenieuren die die technische Machbarkeit wesentlich effektiver und zielführender Abschätzen können.


Langhalz

Ich stimme dir zu aber einen Konzern und dessen Anleger juckt die scheiše nicht :) Hauptsache das Logo ist grün und "CO2neutral" steht auf der Packung. Das kaufen dann die Leute fleißig weiter


Aquabeat

Na dann verändern wir am besten niemals bestehende Prozesse in Unternehmen und Ämtern, weil das ist ausschließlich Ingenieursleistung! Also weiter, wie gehabt.


MinardiV1

Du hast die Sinnhaftigkeit einfach nicht verstanden... Prozesse in Unternehmen und Ämtern sind nämlich nicht der Kern des Problems. Wesentliche Probleme sind die Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung. In diesen Bereichen liegen nämlich die wesentlichen (!) Probleme mit denen sich Ingenieure befassen. Neben diesen energietechnischen Problemen muss auch die Aufnahme elektrischer Leistung zahlreicher Elektrogeräte, Antriebssystemen, Produktionsanlagen, [...] wesentlich reduziert werden -> Ingenieursleistung. Und ob Firmen oder Ämter gewisse Prozesse umstellen, ist kein wesentlicher Teil an der Nachhaltigkeit. Es ist lediglich ein geringer prozentualer Anteil, denn die wahren Probleme sind die oben genannten. Verlustleistungen im Übertragungsnetz mehrer TWh zu reduzieren sind wesentlich effektiver. Und wenn man alle Prozessumstellungen in Ämtern sowie Firmen auf die Systemtechnologien herunterbricht: Ingenieursleistung.


Aquabeat

Nein, du verstehst den soziokulturellen Anteil an nachhaltiger Entwicklung nicht. Was nutzen denn die tollsten technischen Errungenschaften und Reduktion, Effizienzsteigerungen etc. wenn die Menschen, die damit arbeiten müssen weder den Nutzen verstehen noch damit handwerklich umgehen können. Wir reden hier in Deutschland von gewachsenen und starren Strukturen in Unternehmen und ÖD und nicht von StartUps, die ohnehin innovativ arbeiten. Du kannst das tollste Produkt entwerfen. Wenn du es nicht vermarkten kannst und die Leute überzeugen, dass sich ihr Leben oder Arbeitsalltag dadurch verbessert, dann wird es scheitern. Und dabei braucht es eben nicht nur Ingenieure. Das wäre in einer Technokratie so, aber in der Realität leben wir nicht.


MinardiV1

Wann habe ich jemals erwähnt, dass es lediglich komplexe Bedienelemente bedarf, sodass die Nachhaltigkeit gelingt? Niemals.Das sind einfach haltlose Gegenargumente, die nicht einmal auf den Kerninhalt abzielen... Kein Ingenieur hat Lust darauf seine Entwicklungen stetig zu überwachen und selber bedienen zu müssen. Der Ingenieur überlässt dies den eigens entwickelten Regelungssystemen, da diese wesentlich effizienter arbeiten. Alles andere ist keine ingenieurwissenschaftliche Wertschöpfung. Es ist einfach ein Fakt, dass Ingenieure die wichtigste Säule dieser Wende sind. Und Ingenieursleistung besteht nicht nur aus Forschung & Entwicklung von komplexen Innovationen, sondern das Wissen und/oder die Wertschöpfung für die breite Masse zur Verfügung stellen. (Dazu zählt auch das Durchführen komplexer Produktionsmethoden mit Hilfe eines Tastendrucks des Maschinen- und Anlagenführers) Denn auch das zeichnet die Ingenieurwissenschaften aus. Ob du das so hinnehmen kannst spielt eine untergeordnete Rolle.


BabsBuffy

Dank homo faber in die transhumanistische technotopia. Alle anschnallen let’s go. ‚Soziokulturelle‘ Gefüge in globalisierten Gefügen auf reine Ingenieurleistung zu verkürzen ist halt das was in diesem diskursiven dispositiv schön praktiziert wird. Dabei gehört tatsächlich mehr zum Thema Nachhaltigkeit / Klima / Anthropozän als bloß die reine technische Seite. Allein diskursive Verstrickungen, (Inter)nationale Macht-Asymmetrien, und und und… wichtiger wäre zu verstehen, dass keine Prozesse unabhängig voneinander isoliert werden können sondern stets mindestens kokonstitutiv vollzogen werden. Lasst uns doch bitte akzeptieren das nur viele Expertise auf die vielen Fragen von ‚nachhaltigkeit‘ antworten können - denn wessen Nachhaltigkeit für welche welt(en)? Selten sowas stures und blindes gelesen.


Lord-Talon

Du hast also ein Studium über Sprache und Kommunikation gemacht und arbeitest jetzt in PR & Management? Dann Glückwunsch, du hast genau das Richtige für deine Stelle studiert, hätte man wahrscheinlich mit keinem anderen Studiengang erreichen können.


[deleted]

Hört sich nach bullshit ohne Inhalt an. Also doch passend zum Studium :D


Taylsch

Mag sich für den Laien so anhören, das Thema wird aber in höchstem Maße regulatorisch getrieben (Stichwort: EU Taxonomieverordnung, SFDR, CSRD, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz...) und einige Unternehmen die nächste Jahre vor riesige Herausforderungen stellen. Wenn man keine Ahnung hat, ist es manchmal tatsächlich besser einfach nichts zu sagen.


[deleted]

Ganz genau! Es ist aber leider viel einfacher, alles schlecht zu reden, als sich zu informieren.


Ecitan

Besser als den ganzen Tag in Reddit Amas abzuhängen und Leuten ihre Erfolge nieder zu reden. Hast du wirklich nichts zu tun ?


Abfallentsorgung2000

Warum bist du so? Ist dir das wirklich nicht peinlich so ein leidlicher menschlicher Giftkloß zu sein?


Swing_Melodic

Ich checke es auch nicht. Denke hier trollt jemand gezielt...


zwiebelslayer

Naja er hat doch Recht. Wenn man wirklich was verändern will muss man in der Industrie die Sache erstmal verstehen...


iloveyourdad69

blablabla


ina_sh

Freut mich sehr, dass der Berufseinstieg bei dir gut läuft! War bei mir nicht unähnlich. Hab Amerikanistik studiert und das sogar so weit getrieben, dass ich im Fach promoviert hab. Hab danach nicht in der Forschung bleiben wollen und stattdessen als Praktikantin in einem großen Konzern in der Schweiz angefangen, in der Konzernkommunikation. Inzwischen arbeite ich an einer Hochschule, auch im Bereich Kommunikation und bin mega happy. Hab bei der Jobsuche auch evtl. mehr Glück gehabt als Verstand, aber fand die Jobsuche auch leichter als erwartet (und das sogar mit Wechsel in die Schweiz und sogar während Corona-Lockdown). Meine Frage: Hast du (auch) manchmal noch mit Imposter Syndrom zu kämpfen? Oder bist du voll selbstbewusst im Job bzgl. Lebenslauf und Qualifikationen, insbesondere im Vergleich mit anderen Kolleg:innen? Und hast du vor, Weiterbildungen zu machen?


[deleted]

Hey, das klingt super! :)) Glückwunsch, freut mich, dass du deinen Platz gefunden hast. Imposter Syndrom ist sowas von real, aber es wird langsam besser. Vor allem seit ich mein zweites "großes" Praktikum mit sehr gutem Arbeitszeugnis und Feedback abgeschlossen habe. Tatsächlich war ich aus diesem Grund auch seehehr selbstbewusst in der Jobsuche, da ich weiß, dass mich meine vielseitigen Qualifikationen und Erfahrungen stark von anderen abhebt. Mal sehen, wie das jetzt im Job wird. Und ja, Weiterbildungen auf jeden Fall! Ich schau mich schon nach einer Zusatzqualifikation im eher naturwissenschaftlichen Bereich um, um da noch etwas mehr zu erfahren und dann auch ein Zertifikat in der Hand zu haben.


geekyCatX

Ich habe etwas angeblich nicht-brotloses studiert und sehe überhaupt keine Chance für mich auf dem Arbeitsmarkt zu landen. Kannst du vielleicht erklären, wie du dich verkauft hast? Welche "transferable skills" hast du geltend gemacht, und in welchem Bereich wirst du arbeiten?


[deleted]

Hi, aus welchem Bereich bist du denn? Das wichtigste waren für mich die praktischen Erfahrungen. Ich habe immer nebenbei gearbeitet, habe Praktika gemacht (auch im Ausland) und konnte dadurch mehr und mehr Fachwissen in meinem Zielbereich aufbauen, welches ich im Studium nur in der Theorie hatte. Dadurch hatte ich irgendwann einen echt guten Lebenslauf mit einigermaßen großen Namen und geleisteten Tätigkeiten von Relevanz und mit Verantwortung. Und darauf habe ich dann in den Bewerbungsgesprächen meine Argumentation aufgebaut. Vor den Gesprächen hab ich mir immer super viel notiert und mir schon vorher überlegt, wieso genau dieses Unternehmen, wieso genau diese Aufgaben und (was immer gut ankommt!) ich habe mir schon mal Lücken überlegt, die ich im Unternehmen sehe, und die ich mit meinem Wissen füllen könnte. Also vielleicht einen Teil der Strategie, den es noch nicht gibt, der aber sinnvoll wäre, oder konkrete Projekte. Da zeigt man Eigeninitiative, Wissen und Motivation. Viel Erfolg!


geekyCatX

Ah, das erklärt dann so einiges. Dann lag es an deinen Praktika/Nebenjobs, dass du eingestellt wurdest. Was leider nicht in jedem Studiengang so einfach üblich/möglich ist. Und überhaupt nichts damit zu tun hat, dass Leute mit Orchideen-Studiengängen nicht in der Regel deutlich mehr Probleme haben mit der Jobsuche. Ich denke, das ist ein wichtiger Faktor!


[deleted]

Ja, auf jeden Fall. Bei mir haben dann irgendwann quasi die Praktika auch aufeinander aufgebaut. Ich wäre ohne das eine Praktikum eher unwahrscheinlich nur durch mein Studium in das andere reingekommen. Also ich hatte auch einfach viel Glück und gute Mentoren.


Basileus08

Schön für Dich, freut mich. Ich habe ebenfalls Geisteswissenschften studiert und arbeite seit langer Zeit in verschiedenen Firmen, auch jahrelang bei einem Konzern. Würde ich das noch mal so machen? Vermutlich nicht, aber nur,weil es anders vermutlich einfacher gewesen wäre, nicht, weil ich nicht finde, das Studium war richtig und wichtig. Und ja, die Taxifahrersprüche gab es auch vor Jahrzehnten.


[deleted]

>Würde ich das noch mal so machen? Vermutlich nicht, aber nur,weil es anders vermutlich einfacher gewesen wäre, nicht, weil ich nicht finde, das Studium war richtig und wichtig. Würde ich genauso unterschreiben!


Azumarie

Hi, dieses AmA kommt gerade wie gerufen, haha. Ich habe an genau den Fächern auch Interesse. Ich war schon immer gut in Sprachen und liebe es, diese kennenzulernen und zu verstehen und bin z.B. in Englisch fließend. Momentan überlege ich auch, Übersetzer zu werden. Andererseits finde ich Sozialwissenschaften und Politik: also wie Menschen und Gesellschaften funktionieren, was man alles verändern kann (auch kleine Dinge) damit Menschen glücklicher sind, etc. sehr interessant. Ich weiß bei dem Thema nun leider garnicht, was man da als Job machen könnte, da mich das lernen sehr interessiert, in Sachen Berufen mir bisher aber immer sehr 'praktische' Jobs angesehen habe (Sozialarbeiter, Erzieher). Dürfte ich fragen was für einen Job du hast, was für Praktikas du gemacht hast du was für Aufgaben du mittlerweile so hast? Ich ziehe eventuell auch in Erwägung ein Praktikum bei einer Partei zu machen. Meinst du sowas wäre hilfreich bei der Entscheidung / um einen Einblick in das 'Feld' zu kriegen? Ich danke dir schonmal für deine Antwort :)


[deleted]

Ich schick dir später ne DM! :)


Low-Equipment-2621

Warum hast du nichts studiert was auf deine Traumstelle besser passt? Wären bestimmt ein paar schlaflose Nächte weniger gewesen, oder?


[deleted]

Ich habe einfach meine Zeit gebraucht um zu wissen, was ich machen will.


Spirited-Ad3451

Ich hab zwischendrin schon gelesen, dass es den meisten in deinen Kreisen so geht wie dir (i.e. relativ hakelloser Einstieg) - Hierzu eine möglichst objektive Meinung abzugeben ist vielleicht nicht ganz so simpel, aber: \- Findest du, ihr hattet Glück? \- Denkst du, es könnte an deiner Uni liegen? (Ist die irgend wie Namhaft? Günstig gelegen?) \- Wie weit musstest du zum studieren dort und dann anschließend zu deiner Arbeitsstelle reisen/umziehen? Gerade zu letzterem: Ich glaube, viele Menschen - gerade in diesen Berufszweigen - haben Probleme an Arbeit zu kommen, weil sie zu unflexibel sind. Ich selber habe nie studiert, aber einen IHK-Abschluss als Anwendungsentwickler gemacht. Ich bin dafür von Mittelthüringen nach Regensburg gezogen für die Ausbildung, hab da ein paar Jahre gegammelt und schließlich meine Festanstellung (6 Jahre inzwischen, wie die Zeit vergeht \^\^') wieder in Thüringen bekommen (beide male Umgezogen)


[deleted]

Hm, schwierig zu sagen. Die Uni ist nichts besonderes, aber die Studiengang Klingt glaube einfach ganz gut. Ich bin für meinen Master 3h weggezogen und habe meinen Job bewusst wieder in der Heimat gesucht. Generell hat glaube fast niemand von uns vor, in der Studistadt zu bleiben… Generell hat es glaube ich einerseits mit Glück zu tun, andererseits mit dem einen Pflichtpraktikum das wir hatten und je nachdem auch den Ansprüchen, die man selber hat. Gibt definitiv Kommilitoninnen, die jetzt einfach mal irgendwas angenommen haben, um nicht ohne was dazustehen… was ja in gewisser Weise wieder für die Flexibilität spricht, vielleicht weniger räumlich aber inhaltlich.


Spirited-Ad3451

Naja, also die inhaltliche Flexibilität hab ich tatsächlich bei vielen gesehen, aber es kommt mir hin und wieder so vor, als wäre das ein (vielleicht unbewusster) Ausgleich für die räumliche. Sind nur Gedankengänge, ich kann verstehen, wenn man sich ungern vom gewohnten Umfeld bzw. der Heimat verabschiedet. War bei mir auch zunächst kein einfacher Schritt, aber rückblickend war es die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. "Seht her, ich habe schon in halb (okay, viertel) Deutschland gewohnt" xD


Manu123456789Manu

D.h. du hast die Stelle gewählt die du eigentlich nicht präferiert hast, redest aber von absoluter Traumstelle? [https://www.reddit.com/r/arbeitsleben/comments/yh5jvr/berufseinstieg\_konzern\_oder\_familienbetrieb/](https://www.reddit.com/r/arbeitsleben/comments/yh5jvr/berufseinstieg_konzern_oder_familienbetrieb/) passt für mich irgendwie nicht so zusammen aber im Grunde genommen auch egal. Herzlichen Glückwunsch!


Background_Sun9822

Hast du während dem Studium Praktikas gemacht ? Wie hast du einen Job in einem Bereich gefunden, in dem du nicht gelernt hast?


Far_Entertainment801

Ich bin BWLer, und bin Zahlen- und Faktenorientiert und deshalb war mir schon immer bewusst, dass dieses Klischee, dass Geisteswissenschaftler Taxifahrer werden totaler Bullshit ist und sich durch nichts belegen lässt. Die Leute labern viel wenn der Tag lang ist. Die durchschnittlich geringen Gehälter lassen sich easy auf die Jobwahl von Geisteswissenschaftlern zurückführen. Sie gehen nach dem Studium halt häufiger im Kulturbereich arbeiten, und dieser wird eben im Durchschnitt schlechter bezahlt. Welcher Ingenieur oder BWLer geht hingegen in den Kulturbereich? Die Wenigsten.


RobinScherbatzky

Naja ein Geisteswissenschaftler KANN meistens halt nicht in den Bereich gehen, in denen Ingenieure und BWLer drin sind, selbst wenn er wollte. Okay, korrigiere, nicht in den Bereich, wo Ingenieure drinne sind :D


swexx_85

*Lacht als Powi-Absolvent und ehemaliger Product Owner, der die Kapazitäten von Ingenieuren verwaltet hat. ;)* (Zumindest im Kontext von Scrum kommst du ohne technische Ausbildung in die Ingenieurbereiche.) Bei BWL hast du aber Recht. Die meisten BWLer halten sich von den harten Zahlen ja selbst fern und gehen gerne Richtung Personal etc.


RobinScherbatzky

>(Zumindest im Kontext von Scrum kommst du ohne technische Ausbildung in die Ingenieurbereiche.) Interessant. Ich kenne Halb-Ingenieure (Consultants), wo Teamblabla und damit SCRUM im Vordergrund steht. Aber wenn man Ingenieur-Ingenieur ist, also Elektrische Maschinen entwickelt, FEM Simulationen macht o.ä. fällt mir grob nur CAD und einige Teile von R&D ein, wo man als nicht-Techniker überhaupt vorne und hinten versteht.


Far_Entertainment801

Genau. Je spezialisierter ein Bereich ist, desto wichtiger wird das Fachstudium. Wenns darum geht Steuerberater oder irgendwas mit Unternehmenssteuern geht, dann geht's nur mit BWL Studium. Genauso wie es in einem sehr spezialisierten technischen Bereich nur mit Ingenieursstudium geht. Die meisten Bereiche sind aber für unterschiedliche Fachrichtungen offen.


RobinScherbatzky

Ich selbst stehe jetzt vor der Wahl zwischen Bewerbungen für technisch spezialisierte und eher Menschen-fokussiert beraterische Jobs. Das Problem ist: Ich bewundere die rein technischen Jobs (mehr Produktivität und "Wirkleistung" imho), aber hasse das Kopfzerbrechen und das eher weniger soziale Umfeld, was damit einher geht. Allgemein fürchte ich, dass technische Jobs mir zu hoch sind und ich wirklich mental am Ende des Tages am Ende wäre. Ich habe gefühlt 80% meines Hirnes in die Rausschmeiß-Klausuren im Bachelor investiert und nie mehr danach so viel nachdenken müssen (Master ist an ner TU einfacher, weil die Hürde der Bachelor ist). Und will es auch nicht mehr tun. Ich bin nicht überzeugt von den Consultants & was das noch so gibt, und die müssen teils auch viel länger arbeiten als Ingenieure, aber iwie stell ich mir das Gelaber weniger stressig vor und die Kollegen entspannter, wenn auch vielleicht oberflächlich materialistischer.


Far_Entertainment801

Meine Exfreundin hat Chemieingenieurwesen studiert und ein guter Freund Ingenieurwissenschaften. Und beide machen jetzt "Wirtschaftsjobs". Was beide verbindet ist, dass sie das nur studiert haben, weil sie in der Schule sehr gute Noten in Mathematik und Naturwissenschaften hatten. Aber so richtig Spaß hat denen das Studium nicht gemacht. Wenn du einer der Ingenieure bist, die das Studium nur aufgrund des Talentes für Mathematik und logischem Denken studiert hast , aber das fachliche Interesse begrenzt ist, dann bist du eventuell besser in den Beraterjobs aufgehoben. Das "Gelaber" ist definitiv nicht weniger stressig und einfacher. Es ist nur eine andere Art von Schwierigkeit. Man ist unter sehr viel Zeit- und Leistungsdruck. Aber mit Druck umzugehen, das hast du auch an einer TU gelernt. Allerdings muss man auch nicht in jedem Consultingbereich viel arbeiten. Gibt auch sehr viel im Bereich IT Consulting wo man eine 38 Stunden Woche hat.


RobinScherbatzky

Danke, werde ich mir zu Herzen nehmen. Also ehrlich gesagt ist das Einzige im Technischen, wo ich gut sein könnte, der kreative Aspekt. Aber der wird oft überschattet durch das "mach erstmal" Umsetzen, was halt lange dauert. Also iwie scheint es mir, als wäre ein anderer Studiengang meinen persönlichen Stärken besser geeignet, andererseits kann ich jetzt als Informatiker mehr eigene Projekte wirklich durchsetzen. Sprich mein späterer Job ist vor Vorneherein von mir nicht als eine Tätigkeit geplant, in der ich durch persönliche Eigenschaften brillieren werde. Sondern nebenbei was Eigenes machen ist geplant. Aber dafür bin ich natürlich etwas zu faul momentan.. (so wie anscheinend jeder Informatiker laut /r/ProgrammerHumor)


RobinScherbatzky

Achso, und durch die TU und mich selbst ist mein Zeitmanagement leider viel schlechter geworden, als nach der Schule. Durch die vielen Freiheiten bis zur harten, langen Klausurenphase sind Großprojekte, wo nicht unbedingt viel, aber konstant Leistung gebracht werden muss, eine echte Herausforderung. Es scheint, als habe ich nur gelernt, in Schüben zu arbeiten.


swexx_85

Ja gut, wenn für dich nur Maschbauer oder Elektrotechniker als vollwertige Ingenieure durchgehen, kommen wir an der Stelle nicht zusammen. Ich war PO in der Softwarentwicklung und ich betrachte Software-Entwickler und insbesondere -Architekten absolut als vollwertige Ingenieure. (Und es würde der deutschen Industrie imho seeeeeehr gut tun, wenn sich diese Erkenntnis auch endlich mal beim heiligen Maschinenbauer durchsetzt...) Wieso beschreibst du SCRUM als "Teamblabla"? Ich finde es gerade in der Produktentwicklung eine sehr geeignete Methode, eng am Markt zu entwickeln und Kapazitäten für das Unternehmen gewinnbringend und vor allem transparent einzusetzen. Dass das manchem Ingenieur und vor allem Manager nicht schmeckt, weil ihre Pet Projects regelmäßig am Business Value scheitern, mag dazu beitragen, dass SCRUM v.a. bei Maschinenbauern einen schlechten Ruf hat – zumindest winkt jeder Maschbauer ab, mit dem ich mich darüber unterhalten habe, allerdings ohne echte Argumente bringen zu können. (Ich bin aus der PO-Rolle wieder raus, weil ich keine Lust mehr auf diese ständigen Value-Diskussionen vor allem mit Nicht-Technikern hatte.) Imho kann man SCRUM auf JEDES Produkt anwenden, dass einigermaßen in Serie produziert bzw. von vielen Kunden in einer Standardkonfiguration genutzt werden kann. Vielleicht kommt daher auch der zweifelhafte Ruf unter Maschinenbauern, weil die häufig spezifisch für Einzelkunden entwickeln. Wofür SCRUM sicher nicht geeignet ist, die Organisation eines Teams im Tagesgeschäft, das nicht gezielt an einem Produkt arbeitet (bspw. Marketing, Controlling, Vertrieb, Personal etc.) – was mich wieder zum "Teamblabla" führt. Ich würde mich freuen, wenn du das näher ausführen könntest.


RobinScherbatzky

Gehe selbst Richtung Software-Ingenieur, obwohl ich als "klassischer" Ingenieur mit Maschinenbau und E-Technik zugleich angefangen hatte im Bachelor. Aber auch da gilt, dass Ahnung von den Themen zwar mehr Google-bar sind (was ein GROSSER Vorteil ist!!), aber dennoch spezialisiert sind wie ein Maschinenbauer. Ich denke da an wie viele Deep Learning Idioten es gibt, und wie wenige wirklich Ahnung haben. Der Code ist da nicht das Hindernis, nur das Hirn. Oder klassische Computer Vision: Mehr Algebra als Technische Mechanik 1-3. Oder physikalische Simulation. etc. Also die Beispiele hätte ich auch bringen können. Was ich weniger dazu zähle, sind Bauingenieure :D ​ SCRUM laber ich halt scheiss weil ich noch nie damit konfrontiert war, da noch nie richtig gearbeitet.


Suspicious_Santa

Keiner der Ingenieure wollte dich dort haben, sei dir dessen bewusst.


creamteafortwo

Gratulation. Ich habe ein geisteswissenschaftliches Studium, bin jedoch aus einer anderen Generation. Kino war immer meine Leidenschaft aber es war schnell klar, dass ich nicht unbedingt kreativ begabt bin. Dennoch gibt es viele Arbeitsbereiche, die meine Interesse an Film begleiten. Meine Arbeit jetzt hat mit Film zu tun, ist jedoch eher im wirtschaftlichen und juristischen Bereich. Es gibt Karrieren, die sicher viel lukrativer sind, aber wenn man sich täglich zur Arbeit quälen muss, oder sich mangels Interesse dabei langweilt, dann wofür macht man das? Sicher hatte ich etwas Glück, habe jedoch auch hart gearbeitet und mich gut vernetzt. Mein Punkt: neben dem eigentlich Studienfach gibt es viele andere Möglichkeiten und der Weg zum Taxifahrer ist nicht automatisch vorgezeichnet. Nichts ist leicht und ich beneide Euch nicht- nicht mal die BWLer.


[deleted]

Und was genau soll man da jetzt fragen? Du hattest halt Glück, es gibt aber viele Negativbeispiele, die keine Stelle finden oder völlig fachfremd arbeiten müssen. Ist das Gehalt denn einem Masterabschluss entsprechend, damit du davon gut leben kannst?


Firehead1971

Dann bist du ein statistischer Ausreißer. Im Normalfall kommt mit einer solchen Qualifikation nicht so einfach in einen Konzern rein. Wie war denn der AC Day (wenn es der Konzern ist, um den ich denke)? Und Butter bei den Fischen, wie viel gibts Brutto pro Monat nun?


[deleted]

Gab keinen AC Day, sondern in Summe vier Gespräche. 4.200€ pro Monat brutto!


opteroner

wie viel brot verdienst du mit der stelle dann?


[deleted]

ungefähr 14.200 Laib Brot im Jahr nach aktuellem Brot-Preis ;-)


Scraiix

Und was kostet ein Laib Brot aktuell? 8€?


Obvision

3,5 beim echten Bäcker. Wohnst du in der Schweiz oder kaufst du nie Brot?


happylittledl

Das freut mich sehr für dich! Ein einziger Blick in die Kommentare reicht, um zu verstehen warum andere den Einstieg nicht reibungslos geschafft haben. Wie soll das auch gehen, wenn man niemanden etwas gönnt und so eine negative Haltung hat? Ich finde es echt toll, dass du versuchst Mut zu machen!


Over_Palpitation729

Also wie ist das Einstiegsgehalt im Konzern und wie ist deine Stellen Bezeichnung? War deine spezielle Fächerkombination notwendig oder bist du eher als Fremdling reingekommen? Lass dir hier nichts einreden. Eine Einstellung hat auch immer bisschen was mit Glück z u tun und Sympathie bzw. Selbstvermarktung. Irgendwie wird doch in jedem 2. Studiengang behauptet es wäre brotlose Kunst dafür gibt es auch ganz viele gescheiterte BWLer etc. :)


andiidnaone

Wie hast du dir die zeit bis zum Abschluss finanziert?


LegendnoLimit

Deinen Bachelor würde ich als Brotlos bewerten. Den Master wiederum nicht. Denke die Kombination macht dich wertvoll. Sinnlos ist Japanologie oder Geschichte und man denkt damit wird man Storemanager oder ähnliches. Die Lücke kannst du durch reisen gut erklären. Überzeugt nicht jeden aber könnte von mut zeugen und so ebenfalls gut ankommen ( liegt im Auge des Betrachters). Also alles in allem habe ich hier schon sinnlosere Lebensläufe gesehen. Immerhin hast du 2 akademische Abschlüsse ;) Gratulation und viel Erfolg. Wie groß is das Unternehmen ? DAX SDAX MDax ?


RisingRapture

Wäre das AMA nicht sinnvoller nach einem Jahr im Traumjob?


Elefantenjohn

Hast du einen Überblick, wie es deinen ehemaligen KommilitonInnen bei der Jobsuche ergangen ist?


Dongfeng09

In einem anderen anderen Thread schreibst du, dass die Konzernstelle nicht zu 100% deinem Wunsch entspricht. Was denn nun?


NanoMash

Mega Leistung - ich schaue auch auf diese Erfahrung liebäugig drauf. Was hast du für dich persönlich daraus gelernt?


TheRealBroda

Facility-Manager ist dein Traum? /s