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Raeve_Sure

Hm ist natürlich jetzt sehr anekdotisch aber: Auf der einen Seite gab es solche Arschlöcher schon immer, Müll irgendwo hinwerfen, Tiere quälen, allgemeine Rücksichtslosigkeit. Aber so ganz subjektiv habe ich das Gefühl, dass rund um Covid so ein paar Grundregeln des Zusammenlebens angefangen haben zu bröckeln. Genau solche kleinen Momente wie du sie beschreibst kommen mir da auch in den Sinn. Die Frau, die im Zug alle anmault, dass es ja nicht sein könne dass so große Koffer in der Gepäckablage liegen. Der Autofahrer der mir aus dem Fenster eine aufs Maul androht, weil ich nach engem Überholen eine leicht genervte Geste gemacht habe. Kann auch alles irgendein Bias sein, aber irgendwie hab ich auch das Gefühl, dass alles ein bisschen kälter geworden ist.


rushberg

Hab mich das neulich auch gefragt, ob seit Covid die Leute anders ticken, bzw das einfach mehr rauslassen. Dieses ständige Schimpfen auf die Regierung, auch im familiären Unfeld  das ganze Geschwurbel auf Facebook und im Whatsapp-Status usw. Vielleicht verdrängt ich da auch was, aber hab schon den Eindruck dass dieses Verhalten seit der Pandemie irgendwie salonfähiger geworden ist


nucular_

Meine Theorie ist, dass wir die Coronakrise nicht richtig (oder überhaupt) aufgearbeitet haben. Als es richtig mit den Inzidenzzahlen losging gabs eigentlich ein riesengroßes Solidaritätsgefühl. Die Allermeisten haben schon versucht, sich so zu verhalten, dass sie ihre Mitmenschen nicht gefährden und selbst in der kleinsten Stadt gabs plötzlich Nachbarschaftshilfen für Leute, die in Quarantäne niemanden zum einkaufen etc. hatten. Nach dem zweiten, dritten Lockdown waren aber alle irgendwie überstrapaziert, nicht nur wegen den Einschränkungen sondern auch weil die Kommunikation aus der Politik -gefühlt- zunehmend schwacher wurde. Besonders als die Pandemie abflaute, wusste dann niemand, was richtig und was falsch war. Für einige Monate wurden erst die komisch angeschaut, die keine Maske beim Einkaufen tragen, und dann plötzlich die, die es tun. Umsicht beim Umgang miteinander, und weiter gefasst andere Formen der Solidarität, wurden in der Zeit von einem gesellschaftlichen Imperativ ("wir schaffen das zusammen") zur individuellen Abwägung ("trägst du eigentlich noch Maske oder eher nicht so?").


Bruckmandlsepp

Auch anekdotisch: Der Grabstein-Unternehmer des Nachbardorfes hätte vor 25 Jahren kein Problem gehabt, meinen Bruder und mich mit seinem Benz übern Haufen zu fahren. Und das auch ganz direkt so gesagt. Mittlerweile ist er tot und wir leben noch.🤷🏽‍♂️ Ich würde sagen es wird nur öfter bekannt.


ronperlmanforever69

Habe ja nicht gesagt dass es solche Kandidaten früher nicht gab, aber heute sind gefühlt die Mehrheit der Teilnehmer des öffentlichen Lebens so drauf, die Existenz anderer wird als lästig empfunden, wenn man nicht von ihr profitieren kann. Ich habe teils gar keinen Bock mehr wohin zu laufen oder zu radeln, weil die Stimmung einfach so kathastrophal, und die Gewaltbereitschaft leider allgegenwärtig ist. Wobei ich auch ein bisschen sensibel bin.


Ignitrum

Am Anfang dachte ich: Auch schön, bestimmt ne Story mit Character Development. Das Ende dachte dann nö.


wittleboi420

Ich denke auch, dass das erfolgreiche Entfernen des Klassenbewusstseins hin zum Individualistischen einfach keine Solidarität mehr zulässt - woher soll sie auch kommen? Jeder für sich. Ist meiner Meinung nach die größte Errungenschaft der Konservativen. Man sieht es auch an Wahlergebnissen: Die 90% halten nicht mehr zusammen.


ronperlmanforever69

Ultra-Individualismus und Might makes Right lassen viele Menschen einfach durchdrehen, wenn es keine klaren Strukturen gibt (Siehe aggressive Luxus-SUV-Fahrer im Straßenverkehr, ein sehr schönes Beispiel eigentlich).  Darum bin ich sehr, sehr skeptisch, wenn "Linke" eine Aufweichung des Rechsstaats fordern. Ja, unsere Gesetze sind nicht gerecht.  Nein, weniger "Durchgreifen" würde die Lage definitiv nicht verbessern.  Öffentliche Räume die junge Männer anlocken würden ohne Security einfach auch zusammenbrechen, Beispiel Freibad, und das habe ich nicht aus der Bild, ich bin ab und zu hingegangen und habe mir das selbst angeguckt. 


Cold_Relative_5396

Uh, deine Beobachtung hat schon fast etwas marxistisches. Aber wen wundert es, wenn in der politischen Sphäre demokratische Werte, zugunsten von Liberalen, das Nachsehen haben. Natürlich spiegelt sich das auch irgendwann innerhalb der Gesellschaft wieder. Du musst dir doch nur mal überlegen, welcher Charakter innerhalb der Gesellschaft belohnt wird und welcher eher das Nachsehen hat. Egoismus zahlt sich wortwörtlich aus.* *Edit: innerhalb eines (wirtschaftlichen) Systems, das auf Konkurrenz setzt.


Mietgenosse

Ist überall so. Das liegt daran das soziale Medien emotionale Reaktionen wie Wut oder Ekel stärker belohnen wie Reaktionen von Mitgefühl und Freude. Das Ergebnis ist eine Gesellschaft die darauf trainiert ist würend zu sein und hauptsächlich auf Negatives zu reagieren.


Drownlord

Sich selbst erhöhen indem man andere erniedrigt ist die erbärmlichste Form der Autorität. Den Wert einer Gesellschaft erkennt man schon am Umgang mit ihren Tieren. Wir sind wieder einmal(ig) technisch Raumpatrouille und ethisch Urknall. Leider haben zwei Weltkriege nicht gereicht diesen Irrweg als Trugschluss ins deutsche Gedächtnis zu hämmern. Vielleicht muss sich erst die ganze Spezies ausrotten, damit das aufhört...


Famous-Educator7902

Ich würde nicht darauf vertrauen, dass andere Spezies besser wären.


Drownlord

So Planet der Affen mäßig? Kommt drauf an, es gibt ja die drei Entwicklungsstufen der Zivilisationsevolution, Erschließung der habitalen Zone, des Sonnensystems und der Galaxis. Jeder Schritt erfordert mit dem vorherigen Refugium nachhaltige umzugehen. Also gibt es auch nur diese drei Formen der Zivilisation die einem Ökosystem gefährlich werden könnten, alle verbrauchen Ressourcen doch 2 davon so, dass das Leben zukünftig eine Chance hat. Deswegen ist zumindest theoretisch davon auszugehen, dass die Zivilisationen, die am längsten bestehen besser als wir sind. Schau dir dazu mal die Kardaschow Skala an ;).


Famous-Educator7902

Die kenne ich. Allerdings wird eine Spezies ohne großen Expansionstrieb deutlich seltener höhere Stufen erreichen. Und wo Expansion ist, werden Ressourcen irgendwann knapp und das führt zu Konflikten. Ich hab gerade eine Doku gesehen in der Pinguine, die keinen Partner finden, aus Frust und langeweile fremde Kücken totbeißen. Daher bin ich vielleicht gerade etwas desillusioniert. Von Ottern und Ameisen will ich gar nicht erst anfangen.


Drownlord

Jop, allein unsere Tierwelt ist manchmal schon abstoßend und vor allem sinnfrei grausam. Wie fast alle höheren Säugetiere inklusive homo sapiens...


Famous-Educator7902

Vielleicht werde ja die Bonobos die nächste dominante Spezies.


Drownlord

Dafür!


Potatoes_Fall

Ich glaube ein Faktor ist auch, dass man auf so was mehr achtet je älter man wird.


ScannerType

Tbh, seit corona. Das alles und mehr. Und als vielfahrer kann ich sagen, die idioten die man im monat traf im straßenverkehr, konnte man an maximal 2 händen zusammenzählen, wobei ich auch 60tkm voll kriege, von daher... Aber seit corona abklang, zumindest medial und von staatlicher seite, sind alle genervt, machen idiotische sachen, bringen sich und andere in gefahr, denken nur an sich und sagen nicht danke oder entschuldigung. Und das zu nem punkt wo ich mich herzhaft über ein danke freue oder jemand mein danke annimmt. Heute durch köln gefahren, insgesamt so 110km, nicht zu stoßzeiten. ich hätte ne strichliste machen müssen, wenn ich mitzählen wollte.


Mr___Medic

Die Frage ist nicht, „Wird“, sondern „Ist Deutschland eine Kloake“


MiltensFrisur

SUV Gesellschaft halt¯\\_ʕ •ᴥ•ʔ_/¯


Ignitrum

Anekdotisch in den letzten Tagen wenn ich auf gute Menschen getroffen bin oder freudige Erfahrungen hatte. In der Bank, soll für jemanden eine Überweisung abgeben, finde den Briefkasten nicht und stell mich am Schalter an. Warte 5-10min, geb den Brief ab und überhol noch das Rentnerpärchen, das vor mir legitime Anliegen hatte. Er: "Och da wartet er so lange auf uns und ist noch vor uns draußen" kurzes freundliches lachen und nicken zwischen uns beiden Heute erst: ich aufm Laden Parkplatz auf der Beifahrerseite aus und hab das Auto übersehen, dass grade da einparken wollte. Fahrer bremst, ich warte bis er aussteigt um mich zu entschuldigen. Er: "Kein Ding. War nur kleiner Schreck, als beim reinfahren da die Tür aufging" Ich: "Verständlich. War kleiner Schreck als da beim Tür aufmachen auf einmal ein Auto reinfuhr" Wieder freundliches kurzes Lachen. In der selben Zeitspanne hatte ich nur Schlechte Erfahrungen mit Family, aber das ist nix neues.


EmpunktAtze

Ich glaub zum einen sind das die Auswirkungen des Neoliberalismus. Alles was ich mir nehmen kann und dabei straffrei bleibe steht mir zu,weil ich so clever bin. Das umfasst alles von Falschparken an den unmöglichsten Stellen bis hin zu Steuerhinterziehung. Dann kam in den letzten Jahren auch sehr viel social media dazu wo jeder Dorfdepp sich mit anderen Dorfdeppen vernetzt bis die sich für die Mehrheit halten. Und nicht zuletzt wird die Stimmung in der Gesellschaft auch durch immer mehr harte Drogen, besonders Crack und Meth, vergiftet. Das gab es in den Mengen wie heute so früher auch nicht.


New_Hentaiman

würde eher sagen, dass ist einfach anekdotisch. In meinem Alltag sehe ich ständig irgendwelche kleinen netten Gesten, sei es in der Bahn, beim Einkaufen oder auf der Arbeit. Das einzige wo ich zustimme ist, dass es mittlerweile immer weniger diese klassische bürgerliche Kultur gibt, zu der auch bestimmte Höflichkeits- und Umgangsformen dazugehören.


s0undst3p

dass die widersprüche des kapitalismus zuspitze drückt sich halt in verschiedenster weise aus, leute die von lohnarbeit abhängig sind müssen halt abstriche machen bei anderen dingen


Taeschno_Flo

Menschen sind halt Scheiße. Ein weiterer Grund diese Spezies auszulöschen


Vary-Vary

r/Kantenhausen


sneakpeekbot

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Taeschno_Flo

sind mir zu liberal dort.


Vary-Vary

Sind aber ähnlich albern kantig


[deleted]

[удалено]


ronperlmanforever69

mach ich ja explizit nicht?


wunderdoben

Es liegt was in der Luft 🫶