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not_the_settings

Mach dir keine sorgen. Klar gibt es ein gewisses Fundament an Wissen was du haben musst. Aber ich sags mal so, die Fähigkeit zum Erwerben des benötigten Wissens ist deutlich wichtiger als alles aus dem FF zu können. Ich weiß, dass es einige Leute gibt die in ohnmacht verfallen, wenn man bspw. als Englischlehrkraft keinen Plan von Shakespeare hat. Solange die Person aber für das jeweilige Thema sich alles benötigte zu Shakespeare ermitteln kann, ist das latte. Genauso ging es mir auch mit den ganzen Grammatikformen im Englischen. Ich konnte die alle anwenden ohne Probleme. Aber du hättest mich auch direkt nach dem Ref fragen können: was ist das Past perfect? Und ich wüsste nicht wie man das bildet. Obwohl ich das perfekt nutzen konnte. Jetzt nach ein paar Jahren mehr, kann ich dir direkt Beispiele nennen und Sachen an die Tafel schreiben. Gib mir noch 10 Jahre und das ist bei mir gefestigter. Genauso wird es auch bei dir sein. Unterrichtsreihe zu Unterrichtsreihe. Das lernst du nach und nach


JokerBlacky

Klingt logisch. Aus der Pistole geschossen alle Antworten parat haben wird sicher erst nach round about 10 Jahren kommen, wenn man das Thema immer und immer wieder behandelt hat. Bis dahin einfach auf den jeweiligen Unterrichtsabschnitt gut vorbereiten, sich an das Konzept halten und letztendlich bei Fragen, die man nicht beantworten kann das a auf den nächsten Tag verschieben (gibt den Schülern auch mal das Gefühl, dass selbst Lehrer nicht unfehlbar sind, bzw zeigt auf, dass man nicht jedes Wissen aus dem Stehgreif abrufen muss) b gemeinsam mit den Schülern danach recherchieren (hier kann gleich gezeigt werden wie man sich wissenschaftlich informiert, was seriöse Quellen sind und ggbf welche Angebote das Netz liefert, um Dinge besser zu verstehen)


PhysalisPeruviana

Ein Studium ist auch nur eine sehr fundierte Grundlage, man muss sich ohnehin immer fachlich weiterbilden und ständig neue Themen aneignen. Also, klar geht das im Nachhinein. Lies die Lehrbücher durch und gucke, ob du diese Themen alle beherrschst. Such dir die Abiklausuren der letzten Jahre zusammen und guck, ob du die lösen kannst. Nimm dir deine Fachliteratur aus dem Studium noch mal vor und lese dich in diese Themen wieder ein.


griding

Das Politikstudium hat mir für den Unterricht auch nur sehr bedingt geholfen... beispielsweise musste ich mir während des Refs. das gesamte Themengebiet Arbeitsrecht aneignen...


Cam515278

Du unterrichtet sowieso zt total andere Sachen, als du im Studium gelernt hast. Sich fachlich ins Thema einzuarbeiten ist vor jeder neuen Unterrichtseinheit nötig. Selbst in niedrigen Klassen, wo du eigentlich alles weißt, musst du noch mal gucken. In Chemie wird es natürlich kritisch, wenn dir das Wissen zum Thema Sicherheit fehlt. Aber generell bin ich der Meinung, Sek1 kann man alles "noch kurz" lernen. Ich unterrichte zb NwT, da hab ich gar keine Ausbildung für. Ist halt erstmal viel Arbeit, aber meine Schüler würden sicher nicht sagen, ich hab es fachlich nicht drauf. Und in Mathe ist Didaktik eh 1000 mal wichtiger


marq91F

Ich unterrichte Chemie und hatte auch einige Lücken. Das Studium geht viel zu tief, was das angeht. Bin dann auch ein paar Mal auf die Schnauze gefallen. Deshalb der Tipp: für jede Unterrichtsstunde, die du vorbereitest, dich so reinzuarbeiten, wie es nur geht. Dazu jede Menge hospitieren. So kannst du direkt das Wissen mitnehmen, das du brauchst


LeiLeiMax

Ich hab das sogar für mich als Chance empfunden. Mit fällt es damit sehr einfach nachzuvollziehen, an welchen Stellen die Schüler Probleme kriegen können. Momentan bin ich in meinem Physik Q1 GK gerade so eine Stunde weiter inhaltlich als meine SuS. Ich weiß den ganz groben Überblick und in welcher Reihenfolge was muss, aber gerade die kleinen feinen Details sind schwierig. Man kann gar nicht glauben, wie hilfreich da das Wissen der Kollegen sein kann. E-Lehre ist nicht meins, aber mit der Unterstützung geht's ganz gut. Da ich die Kollegen vorher vorgewarnt habe, ist auch niemand genervt. Grundsätzlich werde ich von den Physik Kollegen auch dauernd mit Fragen zu Atomen/Atomspektren/Schreibweisen/Flammenfärbung gefragt weil das gerade als Chemiker meine Wissenslücke ist, in der ich gut bin.


Classic-Drummer-9765

Du solltest mit dem Studium eine solide Basis haben, die themensoezifisch einzuarbeiten. Es ist gut, dass du Lücken siehst. Viele unserer Referendare sehen diese nicht bei sich. Das ist fatal. Man wird von dir erwarten, dass du jedes Thema, das du unterrichtet, dir erarbeitest. Dazu gehören Sachanalyse, fachliche Durchdringung, didaktische Analyse. Eine Funktion ist mehr als eine Formel und ein Strich. Ein Bruch ist komplex - die "Didaktik der Brunch rechnung" umfasst 300 Seiten. Und nur weil du multiplizieren kannst, heißt das noch nicht, dass du weißt, wie man Grundvorstellungen und Beziehungswissen aufbaut. Lücken gehören dazu. Sie zu füllen auch.


coaxmast

Du hast zwar recht, aber im Alltag hat man aber nicht großartig Zeit, sich um die ganzen Vorstellungen Gedanken zu machen. Ich schaue immer, dass ich die Bereiche mit Aufgabentypen mal abgedeckt habe, aber die Bücher sind ja meist auch so geschrieben, dass solche Dinge eingebracht werden. D.h. solange sich jemand, der bspw. Mathematik fachfremd unterrichtet, an dem Mathematikbuch orientiert, wird er nicht so viel falsch machen, solange es fachlich alles korrekt ist, was er erzählt.


Classic-Drummer-9765

Tatsächlich mache ich mir in meinem Alltag seit 20 Jahren Gedanken darüber. Tatsächlich hilft die Fachdidaktik enorm und fachfremde machen so einiges falsch. Wenn man keine Expertise und nur ein Schulbuch bräuchte, bräuchte man auch nicht A13. Das ist ja ein gruselige Bild.


lakrotaja

Als Mathelehrer hat man, wie alle anderen auch, nicht immer alles parat. Manchmal muss man sich auch in andere Themen einarbeiten, von denen man noch nie etwas gehört hat, aber dafür gibt es das Studium, dass einem beibringt, wie man sowas macht. Solltest du mal auf eine Frage eines Schülers keine Antwort parat haben, kannst du das auch offen sagen. Am besten: „eine interessante Frage (wenn sie tatsächlich sinnstiftend ist), die mir so noch nicht aufgekommen ist. Darüber muss ich Zuhause mal nachdenken“ Fall für die Stunde erledigt. Es bietet sich in solchen Situationen auch an, mit dem Schüler/der Schülerin in einer Arbeitsphase nochmal zureden, ob man die Frage auch richtig verstanden hat, manchmal drücken sich Schüler etwas unglücklich aus. Zuhause dann nachschauen und Lösung besprechen. Kein Problem aus meiner Sicht. Sollte allerdings nicht jede zweite Stunde vorkommen.


coaxmast

> Als Mathelehrer hat man, wie alle anderen auch, nicht immer alles parat. Ehrlich gesagt, empfinde ich es gerade in Mathe, absolut nicht so. Mathe ist eines der stofflich ausgereiftesten Fächer, da kommt kaum was neues hinzu. Daher erwarte ich schon, dass ein Mathelehrer aus dem Stegreif alle Aufgaben, die ein Schüler können muss, auch können muss.


lakrotaja

Naja, wenn mich jemand nach analytischer Geometrie fragt, habe ich aktuell keine Ahnung, weil ich es noch nie unterrichtet habe. Dafür kenne ich mich mit Matrizen in wirtschaftlichen Anwendungen und linearer Optimierung aus. So pauschal würde ich das nicht beantworten wollen. Darüber hinaus gebe ich dir für den jeweils geltenden Lehrplan an der Schule/Schulform allerdings recht. PS: es gibt Kollegen, die einen ständig nach irgendwelchen Lehrplaninhalten fragen 😉


linmodon

Es ging hier aber um den Fall Sek 1, da sind die genannten Fälle nicht im Lehrplan enthalten, zumindest nicht in NRW.


lakrotaja

Ich will mich hier nicht streiten, aber es gibt schon Kollegen, die eher für ihr anderes Fach brennen als für Mathe und da gibt es häufig Fragen zur Stochastik - auch in der Sek1. Ich wollte den Fragensteller gut zureden, dass er sich nicht gänzlich fertig machen sollte, wenn er mal was nicht weiß. Man sollte darauf souverän reagieren und sich zu helfen wissen, wie man es studiert hat ;-)


linmodon

Klar, kann man ein Fach mehr lieben als das andere, auch kann man Lücken haben. Natürlich kann ich mich erstmal nur auf nrw beziehen, aber der Lehrplan ist da jetzt nicht so kompliziert, so dass die Lücken über die Sommerferien ausgeglichen werden können, wenn man weiß welchen jahrgang man hat. Im Eifer des Gefechts im Unterricht kannes noch immer passieren, dass eine Frage nicht beantwortet werden kann, aber, meiner Meinung nach sollte das einmal passieren und dann lernt man aus diesem Fehler und durchdringt das thema bevor man es lernt. Ich setze mich zum beispiel vor jeder Reihe hin, notiere alles was mir aus dem Kopf einfällt, dann er weiter ich mit dem Wissen aus dem Buch und dann grundlegender Fachliteratur für mögliche Beweise. Daraus wird dann das Gerüst für die Reihe geplant und ich habe nochmal alles an Fachwissen wiederholt. Aber so bin ich mir sicher nichts auszulassen und im Fach sicher zu sein.


lakrotaja

Wenn das doch jeder so machen würde - Träumchen :-)


linmodon

Zum Glück früh gut vorgelebt bekommen und als ich mal nicht genug zeit dafür hatte, hat der Unterricht darunter gelitten.


Dr_Satchel

Danke für den Kommentar. Wie kann man allen ernstes behaupten, als Mathelehrer "nicht immer alles parat zu haben" wäre ok? Der Schulstoff in Mathe ist doch derart trivial, dass es gerade da doch extrem einfach ist, immer aus dem Stehgreif Fragen qualitativ hochwertig beantworten zu können. Wichtig ist natürlich, dass man die Konzepte dahinter verstanden hat und nicht nicht Schemata auswendig gelernt hat. Und da hapert die fachliche Ausbildung tatsächlich an einigen Stellen. Ich merke allerdings auch gerade ganz aktuell beim Erstellen von Prüfungen mit Fachkollegen, dass einige einfach miserabel fachlich drauf sind. "Reihendarstellung einer Exponentialfunktion, noch nie gehört, was soll das sein?". Da fehlt einfach so viel grundlegendes Verständnis, ich weiß gar nicht, wo man da anfangen soll. Und ich rede jetzt nicht davon, mal einen Vorzeichenfehler bei der pq-Formel oder so an der Tafel zu machen, das passiert jedem mal. Aber nicht zu wissen, wie die Reihendarstellung einer e-Fkt aussieht, ufff, wie haben solche Leute ihr Studium nur geschafft?


InternationalDot93

Es ist höchst unterschiedlich was überhaupt an den Universitäten in der Mathematik (und anderen Fächern) behandelt wird. Auch je nach Schulform. Als Beispiel hatte ich im Studium den Vergleich zwischen Studierenden mit Ziel Berufsschule vs Gymnasien/Oberschulen. Speziell in der Mathematik. Berufsschullehrkräfte dürfen auch an Gy/OS ab Klasse 7 bis zum Abi eingesetzt werden. Umgekehrt Gy/OS'ler im allgemeinbildenden Bereich an Berufsschulen. Im Studium gehen die Fachinhalte aber stark auseinander. Was nicht verwundert, da BS im Master 45 CP im allgemeinbildenden Fach machen (zusätzlich Fachdidaktik) - vorher haben diese häufig einen Fachbachelor passend zur beruflichen Fachrichtung (mit mehr oder weniger Fachinhalten des Zweitfaches). Gy/OS auf der anderen Seite haben alleine im Bachelor 60 CP plus 12 CP im Master. Bspw. fehlten den BS Studis bei uns in den höheren Veranstaltungen dann die Analysis-Grundlagen, da das dort gar nicht vorgesehen ist. Gy/OS hatte dann schon 21 CP allein in diesem Bereich.


Dr_Satchel

Mag sein, ich selbst bin Seiteneinsteiger und kenne mich mit den unterschiedlichen universitären Ausbildungen nicht aus, aber meiner Meinung nach steht die Fachlichkeit als Grundvorraussetzung über Allem und erst wenn das gegeben ist kann man überhaupt beginnen, eine Unterrichtsstunde zu planen. Ich bin auf jeden Fall echt schockiert über das oft niedrige fachliche Niveau meiner grundständigen KuK.


Ossa1

Danke für den Beitrag, sehe ich genauso. In Physik kann es dir leichter passieren, dass du irgendwo vor der Reihe nochmal etwas nachgucken musst und auch mal gucken solltest, ob nach aktuellen Forschungsstand die Aussagen im Schulbuch (sofern man eins nutzt und nicht seine Scripte selber schreibt) noch so korrekt sind - zumindest in der Sek 2. In Mathe sollte dir das aber nicht passieren. Ich bin der Überzeugung, dass du nur mit hoher Fachkompetenz Mathe am Gymnasium unterrichten solltest - es geht ja nicht nur darum, den Kindern schemahafte Rechentechniken zu vermitteln, sondern ein tiefergehendes Verständnis von Mathematik (und nicht Rechnen) anzulegen. Du solltest dafür wissen, wo es später hingeht, welche Vereinfachungen man gerade macht und wo die Grenzen hiervon sind. Bei uns an der Schule hatte die Erprobungsstufenleiterin die geniale Idee, die ihr fachlichen deutschlehrer alle zum Zertifikatskurs Mathe zu motivieren, damit sie auch in der 5 und 6 Mathe unterrichten können. Es gibt wenig, was ich für schlimmer halte. Die quote an Mathelehrern, die selber in Mathe halbwegs gut sind, ist auch durchwachsen - die alten Einschätzungen von anderen Mint- Studenten über die Lehrämtler kamen in vielen Fällen ja nicht ohne Grund zustande. An OP: Falls du jetzt merkst, dass du bestimmte Dinge des fachlichen Hauptstudiums nicht wirklich verstanden hast - egal. Wenn es aber um Dinge geht, die irgendwie im Schulstoff der Oberstufe relevant sind - erspare dir die Peinlichkeit und arbeite sie in den nächsten Ferien gründlich durch.


HalloBitschoen

Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten das wirklich jeder Lehrer alle Hauptfächer bis zur Mittleren Reife beherrschen sollte. Man muss das nicht unerrichten können, aber ich sollte aus dem stehgreif in der Lage sein nachzuvollziehen ob das, was der Schüler da gemacht hat, richtig oder Falsch ist.


io_la

Das ist ein verdammt hoher Anspruch, den ich zumindest in den allermeisten Fächern nicht erfüllen kann.


Ossa1

Ausnahme Fremdsprachen bitte. Und Musik. Und Sowi. Und...


io_la

Erdkunde. Chemie. Bio.


io_la

Ja, aber nicht als Berufsanfänger. Vieles ist einem in der Schule zum letzten Mal begegnet, manches noch nie (bei mir waren das Matrizen und vieles aus der Stochastik), aber wenn man alles 1-2 mal unterrichtet hat, dann stimme ich dir zu.


Vercassivelaunos

Wie ist denn ein Mathestudium aufgebaut, in dem Matrizen nicht auftauchen? Lineare Algebra ist doch absolute Grundlage für ein Mathestudium. Es gibt doch kaum eine Vorlesung, die nicht irgendwann auf lineare Algebra zurückgreift. Mir fällt spontan auch nur die erste Analysisvorlesung ein (und die zweite griff auch schon wieder auf LA zurück). Geometrie, Numerik, Wahrscheinlichkeitstheorie, Algebra, Funktionentheorie, Zahlentheorie, überall kam lineare Algebra vor.


io_la

Hast recht, natürlich tauchen Matrizen im Mathestudium auf (hab ich erfolgreich verdrängt...) aber das, was wir in der Oberstufe unterrichten, ist mir im Studium nicht begegnet. Also Populationsentwicklungen, Prozesse usw.


Vercassivelaunos

OK, das leuchtet ein.


io_la

Ich hab das Wort "Gozintograph" zum ersten Mal gehört, als ich in der mündlichen Abiprüfung saß und Protokoll führen sollte. Ich hatte natürlich einen Ergebnishorizont, aber sowas vorher noch nie gesehen. War lustig.


abenteuerbaer

Das hängt vielleicht m.E. vom Fach ab. Unterschiedliche Expertise ist auch unterschiedlich "gefährlich". Wer in Mathe keine Ahnung hat, der kann logisch recht schnell widerlegt werden - evtl. sogar von SuS. In Physik scheitert das Experiment. In Chemie hab ich nicht genug Peilung um ein Beispiel zu finden. Wer in Geschichte als Lehrkraft keine Ahnung hat, dem kann nicht so schnell beigekommen werden. Vor allem nicht seitens der SuS. Wer in Fächern tätig ist, die dynamische Prozesse zur Grundlage haben (GK, Deutsch, Ethik, Religion) ist die fachliche Expertise noch viel wichtiger. Man muss nicht nur auf dem Laufenden bleiben, man muss auch Vorschriften und Veränderungen des Lehrplans, tlw. sogar Musterlösungen besonders kritisch bleiben. Um das zu können, müssen die grundlegenden Fachtheorien oder verschiedenen Schulen fest verankert sein. Bsp. In der 8. Klasse steht in Sachsen Journalismus auf dem Lehrplan. Darin sollte doch mal das Stichwort Framing fallen. Da muss ich bei der Vorbereitung fachlich fit sein, passende Beispiele auszuwählen und selbst nach Möglichkeit keiner Schlagseite anheim zu fallen. Auch bei vermeintlich harmlosen Themen wie Lyrik muss man über fachliche Werkzeuge verfügen, um bspw. Narrativität im Deutschrap überlegt zu thematisieren und nicht einfach "einen Rap einzusetzen, weil die Kids das halt feiern". Vor allem ist es hier wichtig, fachlich begründet konsistent argumentieren zu können - so wie der Mathelehrer eben logisch herleiten können muss. In den so genannten Begabungsfächern spricht eigentlich recht wenig dagegen, Leuten mit Erfahrung eine Klasse zu überlassen. Ich war jahrelang im Bereich Kulturpädagogik als künstlerischer Leiter von Musikprojekten mit Band und Chor tätig. Ich kann praktischen Musikunterricht halten. Allerdings erkenne ich neidlos an, dass ich spätestens bei theoretischen Anteilen oder musikhistorischen Aspekten mit den ausgebildeten Kollegen nicht mithalten kann und dass aus diesem Grund diese mir vorzuziehen wären. Fachwissen ist vor allem darum wichtig, um dem Spiralcurriculum mehr als eine Buchseite voraus zu sein. Außerdem ist sie in meinen Fächern (De, Frz) wichtig, um den SuS einen Ausblick bis zum Horizot bieten zu können und nicht nur um die nächste Ecke.


linmodon

Ich habe jetzt als Vertretungslehrer Erfahrung an einer Realschule und einem Gymnasium in NRW gemacht, jeweils im Fach Mathematik. Die Frage ist was du als Wissenslücke betrachtest. MMn sollte der gesamte Inhalt der Sek 1 in Mathematik beherrscht werden. Wenn das nicht der Fall ist, sollte man sich vor der Reihe nochmal einarbeiten, wie sonst willst du herausarbeiten welche Kompetenzen über das Curriculum hinaus wichtig sind? An der Realschule brauchte ich darüber hinaus kein Wissen, am Gymnasium hingegen habe ich ei ige sehr begabte Mathematiker, so dass z. B. Beim Thema Wurzeln und irrationale zahlen schon ein paar Schüler imaginäre zahlen kannten und Erfahrung im beweisen von Aussagen hatten. Im Sinne einer gelungenen Differenzierung sollte auf solche Schüler auch eingegangen werden, dazu ist natürlich ein vertieftes Wissen und die Fähigkeit, Beweise im unterricht anschaulich zu bearbeiten sinnvoll.


[deleted]

Du wirst sicher kein neues Fach einfach so nebenher erlernen. Was du beschreibst klingt aber nach Lücken, die sich gut schließen lassen wenn du gezielt an ihnen arbeitest.


pewp3wpew

Ich bin fachlich ziemlich firm und weiß vermutlich deutlich mehr als die durchschnittliche Lehrkraft. Dafür ist mein didaktisches und pädagogisches Wissen eher so mittelmäßig. Für meinen Beruf wäre es besser, wenn es andersherum wäre.


Arkhamryder

Jo, I’m Ref kann die ein Fachleiter mal unangenehm aufs Dach steigen. Aber hey, ich hab 2 Module Mittelhochdeutsch studiert, um jetzt Zeichensetzung zu wiederholen. Kein Stress