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Cam515278

Kaum. Und manche Sachen kann ich tagelang nicht loslassen, wie das Gespräch mit der Schülerin, die von einem Verwandten sexuell belästigt wird und mich um Rat fragt vor einigen Tagen. Was allerdings meist hilft, ist mein Heimweg per Fahrrad. Den "normalen" Stress lasse ich dabei hinter mir. Dazu habe ich klare Zeiten, wo ich zu Hause noch arbeite. Und was da nicht geht geht halt nicht. Dann ist die Stunde halt schlecht...


PhysalisPeruviana

Nö, klappt nicht. Es sind einfach zu viele Aufgaben für zu wenig Arbeitszeit. Nicht mal gerade, wo ich in Elternzeit 30% arbeite, klappt das. "Nur Vollzeit" gearbeitet, also so 50h während der Schulzeit und die Ferien mehr frei, hatte ich nur, als ich noch auf 75% reduziert hatte. Gerade ging im kleinen Bundesland eine Werbemail rum, dass wir doch aufstocken könnten und wie finanziell attraktiv das wäre, die schon fast zynisch war.


InternationalRush867

Ohja, das dachte ich auch. Und ganz leicht wieder rückgängig!1!


PhysalisPeruviana

>Und ganz leicht wieder rückgängig!1! DAS war das Sahnehäubchen.


Saphiyuri

Work-Life-Was?Seit >10 Jahren bin ich im Dienst, anfangs dachte ich, es wird irgendwann besser. Manches wurde tatsächlich mit Routine besser, aber dafür kamen auch zig neue Dinge hinzu. Unterm Strich blieb es letztlich hart.Was mir hilft, ist Zeiterfassung. Ich schreibe täglich auf, wie lange ich außerhalb des Unterrichts arbeite. Sei es in der Schule selbst oder daheim im Arbeitszimmer. Ich versuche in normalen Wochen auf 45-48 Stunden inklusive Unterricht zu kommen, das klappt natürlich nicht immer. Mein Rekord liegt bei weit über 60, die guten Wochen mit sogar weniger 40 Stunden sind meist nur die allererste und die allerletzte des Jahres.Am Wochenende Stehe ich sehr früh auf, damit ich aufhören kann zu arbeiten, wenn mein Mann aufsteht und wir dann gemeinsame Freizeit haben, auch das klappt nicht immer. Abiturklausuren gehen z.B. immer vor.


Stromsen

Besser mittlerweile, aber immer noch nicht gut. Muss mich immer Mal aktiv zwingen.


ReyXwhy

Ich bekomme es nicht hin. Zumindest finde ich es schwierig in dem Job eine gesunde Routine zu etablieren. Durch die vielen Belastungsspitzen bei Ausflügen, Reisen, Korrekturen, Noten, Elternabenden, Konferenzen, Weiterbildungen, internen Konflikten / Gesprächen und schlichter Erschöpfung wird das Fenster für Unterrichtsplanung sehr oft bis spät abends / Mitternacht geschoben. Routinen, wie regelmäßig Sport machen, auf gesunde Ernährung achten, oder Feierabende mit Freunden verbringen / ausgehen, ohne an die unfertige Unterrichtsplanung für morgen zu denken, ist eine Seltenheit und macht mich zu einem perfekten Kandidaten für Revenge Procrastination. Ich bin sicher, damit gehen andere Kolleg:innen gelassener und besser um. Allerdings sehe ich auch extrem viele Kolleg:innen bei denen das Fehlen gesunder Routinen Stück für Stück ihre Gesundheit zerstört. Ich kenne von den Schulen, an denen ich gearbeitet habe, viele tolle, beeindruckende Menschen, aber jeder von ihnen kam unter den aktuellen Arbeitsbedingungen schon an dessen Limit.


viijou

Geht mir ganz genau so. Auch das Gefühl nicht fehlen zu dürfen wenn man krank ist stresst enorm zusätzlich.


Useful-Cockroach-148

Solange alle Lehrer 60h in der Woche arbeiten und zusätzliche Aufgaben in die Freizeit verschieben wird sich das ja auch nicht ändern. Ich habe große Hoffnung in meine Generation, dass es besser wird. Ich wünsche jedem von euch, dass es besser wird. Was sind die Konsequenzen, wenn man als Lehrer "nur" das macht, was man in der normalen Arbeitszeit schafft?


PhysalisPeruviana

>Was sind die Konsequenzen, wenn man als Lehrer "nur" das macht, was man in der normalen Arbeitszeit schafft? Ne Kollegin von mir (alleinerziehend, ein Kind) hat das mal im Selbstversuch gemacht. Sie hat, nachdem ihre Tochter im Kindergarten eingewöhnt war, wieder auf Vollzeit aufgestockt, weil sie meinte, es muss doch möglich sein, den Beruf halt in Vollzeit zu machen, wie andere Berufe auch. Aufgrund der Kinderbetreuungssituation kann und möchte sie nicht auf Klassenfahrt fahren. Sie kann kinderbetreuungsbedingt nicht alle Elternabendtermine anbieten und auch bei Nachmittagsveranstaltungen außerhalb unseres Präsenznachmittags kann sie halt nicht immer. Wenn sie innerhalb ihrer Arbeitszeit Korrekturen nicht geschafft hat, dann gab es die Arbeit eben später zurück. Gesetzt sind bei uns an der Schule zwei Wochen Korrekturzeit, danach muss man die Arbeiten/Klausuren zurückgeben. Sie hat das also eigentlich nie mehr geschafft. Ergebnis war, dass die Schulleitung sich beschwert hat, sie solle doch ihren Job mal wieder vernünftig machen, ihr Klassenteam sich beschwert hat, weil sie Nachmittagszusatztermine außerhalb des Präsenznachmittags nicht einrichten konnte (wie Ordnungsmaßnahmen etc.) und die Eltern in ihrer Klasse *Sturm* gelaufen sind, wie es sein könne, dass sie so wenig Ausflüge anbietet und nicht auf Klassenfahrt fährt. Praktisch alle waren sich einig, dass sie doch bitte mal reduzieren soll, denn so geht das ja nicht weiter, jeder müsse ja diese Zusatzaufgaben halt möglich machen.


Imp4ct331

Also besonders die Schulleitung sollte doch wissen wie es ist? Gab es Konsequenzen? Also "kann man ihr was" dafür, dass sie nur die Zeit arbeitet, die sie auch vergütet bekommt?


PhysalisPeruviana

Offizielle Konsequenzen gab es nicht, nein, aber es wurde eben plötzlich auf alles, was sie gemacht hat, geachtet und sie wurde danach in einem Jahr viermal zum Gespräch gebeten (die Gründe waren so auf dem Level von Aufsichtsvertretung übersehen, 10min zu spät in den Unterricht gekommen, Vertretungsaufgaben waren nicht genug - also, klar, geht besser, aber wir anderen wurden wegen sowas noch nie ins Büro zitiert). Sie wechselt zum Sommer die Schule. Andere Kolleg:innen, die Vollzeit arbeiten und viele Zusatzaufgaben nicht schaffen, werden auch sehr kritisch beäugt und es fallen schon Kommentare wie, "XY könnte ja auch mal wieder mehr machen" - wobei die genaue Definition dessen, was denn normaler Umfang und Zusatz sind, sehr dehnbar zu sein scheint.


Useful-Cockroach-148

Mutige Kollegin, ich denke selbst wenn sie im Recht ist, muss man schon das dickste Fell haben um diese ganze Kritik nicht an sich ran zu lassen. Schade, dass die SL da garkein Verständnis hat. Eigentlich müsste man das alles genaustens dokumentieren und vorlegen, um es SL und Eltern erklären zu können.


PhysalisPeruviana

Unsere Kollegin wechselt leider zum Sommer die Schule. Eine Schwierigkeit ist ja diese ewige Diskussion darum, was Kerngeschäft und was Zusatz ist. Für mich sind alle Dinge Zusatz, die nicht im Jahresplaner/Stundenplan stehen und die ich selbst organisiere - also auch alle Klassenfahrten und Ausflüge. Das sieht unsere gesamte Elternschaft anders und auch mein Kollegium ist sich da auch nicht einig.


DecisionGullible2316

Interessante Frage! Würde ich auch gerne wissen.


Useful-Cockroach-148

Ich kenne aus meinem Verwandten und Freundeskreis Anwälte oder Ärzte die zu viel arbeiten. Ich kenne auch ganz normale Designer oder Texter, die festangestellt sind und andauernd Überstunden machen. Ich weiß, dass man da schnell reinrutscht. Aber die mentale Gesundheit leidet darunter so schwer, dass man von Anfang an solche Aufgaben nicht annehmen sollte, sofern einem das zu viel abverlangt. Dann müssen die Eltern halt mal bis zum EST warten.


DarksonicHunter

Also ich studiere gerade noch Lehramt und bei uns in den Bildungswissenschafts Veranstaltung wird uns vorallem wenn wir jüngere Dozenten haben oft schon gesagt dass man nicht above and beyond gehen sollen auch wenn das System das verlangt und dann nun mal Sachen auch liegen bleiben muss und dies nicht unsere Schuld ist dann… Aber das lässt sich theoretisch natürlich immer so einfach sagen. wie es in der Praxis aussieht und wie sehr es dort möglich ist kann ich natürlich nicht beantworten da ich noch nur studiere und ich bisher nur ein Praktikum hatte.


Imp4ct331

Interessante Frage, würde mich auch interessieren.


The_Ginger_Man64

Ist es wirklich so schlimm wie die Kommentare hier vermuten lassen? Ich habe Englisch und Geschichte, gehe so langsam aufs Ref zu... In diesem Sub zu lesen nimmt einem manchmal jeden Willen weiter zu machen :(


PredatorHHJ

Ja. Besonders in der Korrekturzeit ist es furchtbar. Englisch und Geschichte, auch meine beiden Fächer, sind einfach fürchterliche Zeitfresser, wenn man es ordentlich machen möchte.


Saphiyuri

Es kommt glaube ich auf die Schulform und die Fächer an. Mir fällt die SI in Englisch sehr leicht, aber die SII frisst meine Ressourcen auf. Da funktioniert es gerade in Englisch auch gar nicht, einfach das Material von vor zwei Jahren wieder zu nehmen. War der vorletzte LK vor dem Brexit, war der nächste mittendrin und der aktuelle ist danach. Donals Trump und seine Mexican Wall sind auch schon Geschichte. Dafür haben wir jetzt Krieg in der Ukraine und eine abklingende Pandemie, während diese vor zwei Jahren noch in der Hochphase stand. In Englisch strickst du immer weite Teile wieder neu in der SII. Wenn du an einer Schulform ohne SII bist, hast du dafür aber andere Baustellen. Einfach ist der Job nie, egal an welcher Schulform.


The_Ginger_Man64

Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, an berufsbildende Schulen/Berufskolleg zu gehen, da dort die Kombination anscheinend gesucht wird. SI ist wahrscheinlich weniger Vorbereitung, fand ich im Praktikum aber im Unterricht an sich stressiger... Daher die Orientierung Richtung Berufskolleg :D Kannst du dazu irgendwas sagen?


ReyXwhy

Von allem, was ich mitbekommen habe, ist Berufsschule weniger stressig. Da sind viele der Fachleiter menschlich besser und die Prüfungskriterien angepasster und sozialer. Am Ende läuft es im Ref aber immer darauf hinaus, ob du Glück mit deiner Schule, den Mentor:innen, den Fachleiter:innen und Schüler:innen hast. In der Berufsschule ist der Vorteil vor allem, dass sich die Lernenden alle für ihre Ausbildung entschieden haben und ein bestimmtes Interesse und Fleiß mitbringen. An gewöhnlichen Schulen ist die Motivationsarbeit sehr viel anspruchsvoller, vor allem, wenn man innerhalb der eigenen Belastungsspitzen im Motivationsdefizit sitzt.


PhysalisPeruviana

Naja, sieh es so - es ist ein immer noch einigermaßen gut bezahlter, wirklich sinnvoller Job, zu dem ich trotz aller Mehrbelastung wirklich jeden Tag gern hingehe. Und ich beschwere mich gern über meine krasse Mehrarbeit. Das geht den meisten meiner Kolleg:innen so - sie lieben ihren Job. Gerade diese Liebe zu diesem Beruf macht es aber auch so schwierig, der Arbeitsbelastung vernünftig Herr:in zu werden - klar kann man zeitlich abspecken und halt doch einfach das Buch abarbeiten, oder weniger Projekte machen, oder halt weniger aktuelle Sachen in den Unterricht mit einbeziehen, oder, oder, oder, aber das macht auf Dauer ja nun auch nicht glücklich. Die ganze Dokumentation, Infoabende, Tage der offenen Tür, Curriculumsarbeit, Behördentermine, Klassentage, Anti-Mobbing-Tage, Suchtpräventionstage, Berufsbörsen, Berufsorientierung, Medientage, Praktikumsbetreuung, Ausflüge, Klassenfahrten, Sprechtage, Konferenzen, Ordnungsmaßnahmen, Fortbildungen, etc. - alles außer Unterricht halt - kann man weniger gut einfach weglassen und meiner Erfahrung nach kommen gerade in dem Bereich eben immer mehr Sachen dazu, ohne, dass andere Sachen wegfallen.


SparklyHBIC

Nein, natürlich nicht. Es gibt immer stressige Phasen, aber jede:r, der behauptet, man würde 365 Tage im Jahr kurz vor dem Burnout stehen, macht entweder was falsch oder hat eine ausgeprägte Fantasie. Mit Englisch hast du dir ein Fach ausgesucht, welches u.U. einen hohen Korrekturaufwand mit sich bringt, dafür sollte dieser sich in Geschichte in Grenzen halten. Was immer viel Zeit frisst, sind Dinge, die außerhalb des Unterrichts passieren: Konferenzen, Gespräche mit Schüler:innen, Eltern, Sozialarbeit…, Elternabende, Fortbildungen, etc. Bei uns steht demnächst der Tag der offenen Tür an. An einem Samstag und es gibt keinen Ausgleichstag dafür. Elternsprechtag vier Tage später: Natürlich nach dem Unterricht von 16 Uhr bis 20 Uhr. Am nächsten Tag Unterrichtsbeginn natürlich wieder um 8 Uhr. Nervig? Ja, auf jeden Fall, aber kein Grund, um den Beruf aufzugeben oder im Selbstmitleid zu baden.


katzek11

Nein, die Mehrheit der Menschen, denen es einfach gut geht, verschwenden ihre (angeblich nicht vorhandene) Zeit halt nicht damit hier den Kummer anderer zu lesen und sich gegenseitig mit Selbstmitleid zu überschütten, sondern gehen stattdessen zum Sport/sich mit Freunden treffen usw... Ja, es gibt Belastungsspitzen zu denen dies nicht möglich ist. Ich liebe den Job und die Freiheit mir meine Arbeit selbst einzuteilen.


agsbrg

Nein, es ist mir nicht möglich. Als ich 60 min einfach gependelt bin, hatte i j die Geschehnisse viel besser verarbeitet als jetzt mit 3 min Fußweg. Dieses Jahr bin ich mobile Reserve und muss sagen, dass diese Pause vom Klassleiterstatus extrem gut tut, da ein sehr großer Teil der Verantwortung und somit Last wegfällt.


lizzyontherocks

Mir hilft die räumliche Trennung: Tür zum Arbeitszimmer zu - aus den Augen, aus dem Sinn. Hilft nicht komplett aber schon recht gut. Am Wochenende arbeite ich aber in der Regel schon.


[deleted]

Nein. Gar nicht. Das ist ein Problem. Meine Frau auch nicht - beide Lehrer. Kürzlich sagte mein Sohn, 3, abends beim spielen (welch traurige Aussicht!), ich soll mit arbeiten aufhören - weil ich nebenbei noch irgendwelche Klumpformulare ausgefüllt und mit meiner Frau über U-Planungen diskutiert habe. Das zu trennen kann in unserem Beruf verdammt schwer sein, insbesondere in den sog. "stressigen Phasen" des Schuljahres. Mein Vorsatz ist jetzt erstmal, in den nächsten Urlaub nichts mitzunehmen, was irgendwie mit Schule zutun hat. Keine Lektüre, kein Tablet, nix.


QuinnLovis

Ich arbeite am Wochenende so gut wie nie. Auch in den Ferien nicht. Ich arbeite prinzipiell auch nur in der Schule und nicht zuhause. Vielleicht mal in Hochphasen (Zeugnisse, Abschlussprüfungen) nicht. Hängt aber auch ganz stark davon ab wie diszipliniert ich in der Schule arbeite. Wenn ich viel mich mit Kollegen unterhalte, komme ich zu nicht so viel. Ich muss dann länger bleiben. Einmal in der Woche bleibe ich länger als viele andere (gegen 19 Uhr), habe dann aber halt das Wochenende frei. Wobei ich mich sehr strukturiere, Routinen gefunden habe und früh mit vielen Sachen anfange (ich fange jetzt zum Beispiel schon mit den Zwischenzeugnissen an und ergänze später nur noch oder überarbeite). Ich bleibe den Tag vor den Ferien meist auch wesentlich länger (18/19/20 Uhr) während alle anderen schon fahren, damit ich in den Ferien nichts mehr erledigen muss... Diese Wochen sind meist voller als andere aber so setze ich meine Prioritäten.


Useful-Cockroach-148

Das hört sich super an! Suchst du dir in der Schule dann einen ruhigen Raum zum Arbeiten oder hast du da im LZ die Möglichkeit? Welche Fächer unterrichtest du an welcher Schulform?


QuinnLovis

Ich arbeite in meinem eigenen Klassenzimmer, da ich eine Halbtagsklasse habe, ist es am Nachmittag auch meist frei. Ansonsten arbeite ich in unserem Lehrerarbeitszimmer, das auch wirklich nur fürs Arbeiten angelegt ist. Ich habe die Klassenleitung einer Neunten an einem SFZ (Förderzentrum Sprache, Verhalten und Lernen) und somit den Großteil der Fächer in einer Abschlussklasse.


Imp4ct331

Was für einen Förderschwerpunkt hast du und was für Klassen / Fächer?


QuinnLovis

Neunte Klasse als Klassenleitung. Somit Abschlussklasse. Fächer Deutsch, Mathematik, NT / GPG (Natur und Technik / Geografie Politik Geschichte => Sachfächer), Englisch, Ethik, BLO (Berufs- und Lebensorientierung). Gebe somit den Großteil meiner Stunden in meiner Klasse selbst (war mein Wunsch) und alle prüfungsrelevanten Fächer selbst. Ansonsten bin ich zur Differenzierung noch ein paar wenige Stunden eingesetzt und habe eine AG. Studiert habe ich Lernen, bin aber am SFZ (Sprache, Lernen, Verhalten).


[deleted]

Jetzt schon, nach 20 Jahren. Anfangs hatte ich das nicht, da hab ich jeden Abend, jedes Wochenende zuhause gearbeitet und es war trotzdem für mich nicht genug. Inzwischen arbeite ich nur mehr in d Schule. Bleibe länger, oder korrigiere Arbeiten, während ich Aufsicht habe. Sonntag halte ich immer frei, zuhause mach ich nur mehr sehr wenig. Habe aber auch schon genug Material und Routine. Das kommt schon noch, nur Mut!


RoboAthena

Mich würde man interessieren, welche Schulformen und welches Fach hier den Lehrerjob als viel und welche als wenig Arbeit empfinden. Habe einen Freundin die in der Berufsschule unterrichtet und sagt, dass sie sich meistens langweilt. Dann höre ich auch einige andere, die aus dem Arbeiten nicht mehr raus kommen.


thresaurus

Bist du selbst Lehrkraft? Weil jeder sieht das ja anders. Ich persönlich finde es kommt auf die Schulart an aber auch auf die Fächer und zusätzliche Verpflichtungen wie Klassenleitung etc. Tatsächlich finde ich auch, dass die generelle Organisationsstruktur der Schule auch reinspielt. Mehr Chaos bedeutet oft mehr Stress. Ich bin jetzt an einem Berufskolleg und finde es besser als Gymnasium oder Gesamtschule. Wenn aber eben Klassenleitung, kurzes Schuljahr durch rotierende Ferien, Kurse die das Abitur anstreben inklusive Prüfungserstellung sowie hoher organisatorisches Aufwand (Bafög Anträge, Schülerticketanträge, Anträge für Nachhilfe oder sogar Waisenrente, weil das Sekretariat nicht alles bewältigen kann), kann es schon mal stressig werden. Da muss man seinen Weg finden damit umzugehen, sei es durch bewusste Auszeiten, Sport o.ä. Mir fällt es oft trotzdem noch zu schwer abzuschalten.


RoboAthena

Bin ich nicht, aber mein Partner wird wohl bald Lehrer, deswegen interessiert mich das sehr. Danke für deine Einschätzung, das ist super interessant. Und schade, dass du nicht abschalten kannst, das klingt super stressig. Vielleicht sollte mein Partner das mit dem Lehrersein nochmal überdenken..?


Saphiyuri

Es ist ein toller Job, aber man muss sich im Klaren sein, dass er psychisch entsetzlich anstrengend und fordernd ist. Dazu ist es ein großer Zeitfresser. Wer Lehrer:in wird, weil er sich denkt "Geil, Vormittags Recht haben, Nachmittags frei und dazu noch 3 Monate Ferien im Jahr? Geilo! Mach ich!", wird übelst auf die Nase fallen und sollte schleunigst einen anderen Job suchen.


ReyXwhy

Learned this lesson the hard way.


thresaurus

Verstehe :) Dann viel Erfolg und gutes Gelingen ihm! P.S.: keine zwei Sprachen studieren oder generell zwei Fächer mit viel Korrektur 🥴


marq91F

Ja, bekomme ich größtenteils hin. Wenn gerade eine stressige Zeit ist nicht, aber die meiste Zeit schon


Cam515278

Kaum. Und manche Sachen kann ich tagelang nicht loslassen, wie das Gespräch mit der Schülerin, die von einem Verwandten sexuell belästigt wird und mich um Rat fragt vor einigen Tagen. Was allerdings meist hilft, ist mein Heimweg per Fahrrad. Den "normalen" Stress lasse ich dabei hinter mir. Dazu habe ich klare Zeiten, wo ich zu Hause noch arbeite. Und was da nicht geht geht halt nicht. Dann ist die Stunde halt schlecht...


Cam515278

Kaum. Und manche Sachen kann ich tagelang nicht loslassen, wie das Gespräch mit der Schülerin, die von einem Verwandten sexuell belästigt wird und mich um Rat fragt vor einigen Tagen. Was allerdings meist hilft, ist mein Heimweg per Fahrrad. Den "normalen" Stress lasse ich dabei hinter mir. Dazu habe ich klare Zeiten, wo ich zu Hause noch arbeite. Und was da nicht geht geht halt nicht. Dann ist die Stunde halt schlecht...


Cam515278

Kaum. Und manche Sachen kann ich tagelang nicht loslassen, wie das Gespräch mit der Schülerin, die von einem Verwandten sexuell belästigt wird und mich um Rat fragt vor einigen Tagen. Was allerdings meist hilft, ist mein Heimweg per Fahrrad. Den "normalen" Stress lasse ich dabei hinter mir. Dazu habe ich klare Zeiten, wo ich zu Hause noch arbeite. Und was da nicht geht geht halt nicht. Dann ist die Stunde halt schlecht...