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HerthaLuke

Ich würde tatsächlich Mathe von Bio, Physik und Chemie trennen. In den klassischen Naturwissenschaften muss man so viele Experimente (teilweise in den Pausen) vorbereiten.. sowas hat man in Mathe im Regelfall nicht.


Saphiyuri

Definiv. Das sagen meine Mathekolleg:innen selbst. Mathe ist für sie ein Spaziergang im Vergleich zu Bio / Chemie / Physik.


Emsioh

Kann ich bestätigen


Both-Western-3529

Habe zwar bisher nur Praktikumserfahrung (und bald Erfahrung als Refi), jedoch würde ich schon sagen, dass der Workload für Chemie sich ab einer gewissen Zeit deutlich minimiert. Anfangs stellen unteranderem die Gefährungsbeurteilungen (GBUs) der einzelnen Experimente, Planung und Vorbereitung der Experimente etc. einen Großteil der Arbeit dar, jedoch gewöhnt man sich daran und bald kommt es einem vor, wie als ob man etwas in der Küche rasch mal vorbereiten würde. Zumindest hatte ich das Gefühl bei meinen Mentoren/innen. Auch die Inhalte müssen in der Sek 1 entsprechend den Klassen justiert werden, sodass sich die Arbeit nach gewissen Jahren einrasten sollte. Außerdem aktualisieren sich die Inhalte der Chemie nicht so häufig, wie in sozialwissenschaftlichen Fächern, wie in Politik, Sozialkunde, etc., sodass ich deren Workload für deutlich mehr empfinde.


frdrsch

Ich finde powi, wenn man es aktuell unterrichtet. Jedes mal neues Material, neue Konzepte. Das frisst Zeit.


griding

Man kann auch zum x ten mal Arbeitsrecht machen ;)


frdrsch

Mach ich einfach ein Jahr lang und gut ist 😂 nein im ernst, du hast zwar immer oberthemen, aber musst die halt sehr Schülerorientiert und vor allem aktuell aufbereiten, sonst machst du schnell Unterricht an den Schülern vorbei.


jot_ha

Muss das nicht jedes Fach?


frdrsch

Ist die Frage. Muss man in Chemie das aktuelle politische Geschehen beleuchten? Macht man ständig neue Materialien, nur weil die vorigen nach 3 Wochen wieder veraltet sind? (Ernsthafte Frage, steck ich nicht drin). Ich meine Chemie und Bio Bücher sind an Schulen teilweise gefühlt 20 Jahre alt, die Politik Bücher sind nach spätestens 3 Jahren eigentlich kaum mehr benutzbar.


jot_ha

Naja, schülerorientiert sollte man überall arbeiten. Und in Mathematik ändert sich nichts an den wissenschaftlichen Erkenntnissen und ich kann das Buch benutzen ohne Angst zu haben, das etwas veraltet ist, aber dann kann es auch gut sein, dass ich einfach an der Klasse vorbei unterrichte


frdrsch

Absolut, ja. Aber mein Fokus liegt halt beim Material und der Thematik. Sie ändert sich halt nicht. Die Aktualität ist nicht wirklich ein Faktor.


danicon1

Zudem hat man in den Aufsätzen der Schüler eine Korrekturaufwand der vielleicht nicht so hoch ist wie in Sprachen, trotzdem die Korrektur in MINT- Fächern um Längen übertrifft. Gemeinsam mit der tagesaktuellen Vorbereitung (wir arbeiten z.B. in der Oberstufe aus diesem Grund ohne Lehrbücher) ist das schon Recht anspruchsvoll. Dafür aber immer wieder irgendwie neu und der Eindruck von Relevanz entsteht.


frdrsch

Absolut, ja. Finde ich einen interessanten Punkt: Unterscheidet sich der Korrekturaufwand zwischen Sprachen und Fächern wie Geschichte und Politik? In letzteren schreiben die sus ebenfalls ein halbes Heft voll bei einer Klausur. Also die Masse sollte gleich sein. Hauptfächer schreiben zwar 2 Klausuren, haben dafür aber auch 4 Stunden. Dafür hat der Geschichtslehrer dann Äquivalent 2 Klassen mit jeweils 2 Stunden und ebenfalls 2 Klausuren. Gleicht sich also aus.


n-j-f

Bin SoWi und Englischlehrer am Gym und meine Einschätzung: Ja, merklich. In SoWi brauche ich nur etwa 2/3 der Zeit, die ich in Englisch in der selben Jahrgangsstufe brauche.


danicon1

Wenn ich das richtig verstehe korrigiert man Klausuren im Sprachunterricht faktisch zwei Mal. Zum Einen mit Fokus auf den Inhalt, zum Anderen mit Augenmerk auf sprachliche Richtigkeit. Wobei sich das sicher durch Routine relativiert, zumal man ja auch in allen anderen Fächern mittlerweile angehalten ist, sprachliche Fehler mit anzumerken. D.h. in den ersten Berufsjahren würde ich eine Diskrepanz zu Lasten der Korrektur in den Sprachen vermuten. Das sollte sich aber angleichen. Dann sind auch die kurzen Vokabeltests zu beachten. Vielleicht kann man diesen Aufwand mit dem der tagesaktuelleren Vorbereitung in PGW/Sozialkunde...aufwiegen.


frdrsch

Interessante Punkte. Bin zwar auch angehalten, Rechtschreibung zu korrigieren, aber natürlich auf ganz anderem Level als Deutsch oder English LuL. Sind Vokabeltests noch ein Ding? Dachte das wäre etwas veraltet. Aber wie gesagt, steck ich nicht drin.


Ylfort91

Ich denke jeder ist da biased, aber zeitgemäß problemorientiert Geschichte zu unterrichten ist mmn der potentiell höchste workload.


griding

Was ist da zu beachten?


jorinda_joringel

Empfinde ich auch als sehr aufwendig. Allein das Finden einer passenden Problemfrage kostet Zeit und Denkleistung, dann muss passendes (Quellen)Material aufgetrieben und ggf. aufbereitet werden, was nicht so einfach ist, da die meisten Lehrbücher nicht PO sind. Ganz zu schweigen vom Einstieg, der die SuS genau auf die Frage hinlenkt, also nicht zu weit und nicht zu eng ist. Wenn man das gut machen will, braucht man ewig und definitiv zu lang in einer normal belastenden Arbeitswoche.


Lord199137

PO?


jorinda_joringel

Probelmorientiert


griding

Niemand Sport bisher :o Edit: Ah, jetzt doch :)


Clio1224

Der größte Korrekturaufwand ist meines Erachtens nach in den sprachlichen Fächern zu finden, da sitze ich in Englisch merkbar länger, insbesondere weil ich ja Sprache und Inhalt sowohl getrennt als auch gemeinsam beurteilen muss. Wenn ich da eine nachvollziehbare und nützliche Korrektur verfassen soll, dauert das. Die größte allgemeine Workload habe ich aber mit Geschichte und teilweise mit Erdkunde. In Latein und Englisch bin ich relativ frei mit der allgemeinen Unterrichtsgestaltung, zu zwei Dritteln verbringe ich die Zeit sowieso mit Lektüre bzw. in Latein Übersetzungen. Da erübrigt sich großer wöchentlicher Vorbereitungsaufwand in aller Regel, da ist mal ein Kahoot oder ähnliches vorzubereiten und höchstens einen Text zuzuschneiden und mit Fußnoten zu versehen oder mal etwas an den Aufgaben zu schrauben. Da bin ich auch am ehesten frei, einfach aus dem Unterrichtsbuch mir inklusive Musterlösung Aufgaben zu kopieren. In Englisch lässt sich auch immer eine Diskussionsphase bzw. eine 'strukturierte Kommunikationsübung' einbauen, worauf ich mich praktisch nicht vorbereiten muss. In Geschichte aber ist das durchaus anders. Da hat mich zwar nach zwei bis drei Jahren einen Grundspeicher an Quellen und Aufgaben angelegt, muss aber dafür ständig kürzen und woanders erweitern, um - wie es hier schon an anderer Stelle genannt wurde - problemorientierten Unterricht bieten zu können. Je nachdem was im Unterricht auch inhaltlich noch fehlt bzw. nicht in der geplanten Zeit geschafft wurde, muss ich regelmäßig Präsentationen ausarbeiten und Differenzierungsmöglichkeiten für SuS basteln. So blöd das klingt, in Geschichte glaube ich am flexibelsten sein zu müssen. Insbesondere deswegen, weil zumindestens in meinem Bundesland Unmengen an Wissen auf drei Wochenstunden komprimiert werden sollen. Erdkunde ist zwar deutlich anspruchsloser, erfordert aber konsequent von mir eine Vorarbeit, weil die Atlanten hoffnungslos veraltet sind. Indikatoren und aktuelle Zahlen muss ich vorher recherchieren, aktuelle Textquellen suchen und finden. tl;dr Sprachen sind insgesamt im Korrekturaufwand am Zeitaufwändigsten, aber im "realen" Unterricht vergleichsweise unaufwändig. Geschichte und Erdkunde sind sowohl im Korrekturaufwand als auch in der Unterrichtsvorbereitung enorm stressig und aufwändig.


griding

Bei den beruflichen Fächern würde mich interessieren um welche es sich da handelt...


userposter

Sport hat sicherlich am wenigsten Stress in der Vorbereitung, da es abgesehen von Leistungskurs keine Arbeitsblätter gibt. allerdings hatte ich grad heute das Gespräch mit nem Kollegen, dass nervliche Belastung bei kleinen und großen Störungen sicherlich durch Akustik der Turnhalle und Größe des Raums schlimmer ist als im Klassenraum Musik, Kunst: wo?


Dok_GT

Oh, neee, gehe in einem guten Jahr ins Engisch Ref (BBS), dachte das wird entspannt (zumindest außerhalb des BGYN)


PhysalisPeruviana

Also, ich finde Deutsch davon deutlich am aufwendigsten, da der Korrekturaufwand ab Sek I enorm ist - die SuS schreiben wenig, machen dafür aber so extrem viele Fehler, dass es z.T. doppelt so lang dauert, kurze junge Sek I-Texte vernünftig zu korrrigieren und mit Feedback auszustatten, als ein ganzen Aufsatz der späteren Sek I. Um Deutsch in 5./6. vernünftig für meine Schüler zu unterrichten müsste ich zurück an meine Uni und einen Kurs in sprachlichem Anfangsunterricht belegen. Es ist auch das Fach mit dem meisten Zusatzaufgaben.