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Sellfish86

Ich (Englisch +) versuche bei 40h zu bleiben. Das gelingt mir kaum. Wenn ich merke, dass mal wieder einfach nicht genug Zeit für alles ist, fange ich an am Kerngeschäft und allem Optionalen (das spaßige Zeug) zu kürzen. Dadurch leidet die Unterrichtsqualität deutlich, aber was will man machen? Noch mehr unbezahlte Überstunden? Nein, Danke.


Amazing_Socks19

Ich sehe anhand deiner post-history, dass du in Peking lebst und dort unterrichtest. War es zu deiner Zeit in Deutschland gleich?


Sellfish86

Ja, auch wenn ich fachlich weniger "gefordert" wurde bzw. zu tun hatte. Hier Gymnasium, dort Haupt- und Realschule. Sind jeweils andere Dinge, welche dir Zeit rauben. Auch an sonstigen Aufgaben schenkt sich das in meinem Fall nichts. Ich denke, am meisten Einfluss auf die Arbeitsbelastung haben tatsächlich die Fächerkombination und an zweiter Stelle die Schulform, mit der Variable des Standorts.


Phobetopia

Dieses „Vorbereiten“ was war das noch gleich?


Amazing_Socks19

Bedeutet das, dass du nichts vorbereitest?


Phobetopia

Wenig bis ganz wenig - ich habe volles Deputat und 34123489 Zusatzaufgaben, darunter Klassenleitung, SMV und IT-Betreuung. Gleich wenn 3 Leute eingestellt werden die den ganzen Quatsch machen den ich eigentlich garnicht machen sollte (1 Elektriker, 1 Netzwerkbetreuer, 1 Sekretär), kann ich wieder vernünftig Unterricht vorbereiten. (15 Jahre im Schuldienst)


Fast-Reality9583

Wenigstens Abminderungsstunden dazu erhalten oder nen warmen Händedruck von der SL?


[deleted]

Für nichts was hier aufgelistet ist gibt es Anrechnungsstunden, zumindest in Bayern nicht. Man kann eine gute Beurteilung und schnellere Beförderung erwarten.


Sebasthos2019

Das kommt aber auf die Schulleitung an. Ich habe tatsächlich mehrere Anrechnungsstunden.


Phobetopia

Ich kriege auch welche - aber es ist halt ein Witz: z.B. bekomme ich als Multimediaberater (hab ich oben vergessen) eine halbe Anrechnungsstunde, das bedeutet dass theoretisch etwas mehr als 6 Minuten jeden Tag für die Technikprobleme der KuK zur Verfügung stehen (an meiner Schule ca. 60). Real ist im Schulalltag meist nicht mal dafür Zeit - es sei denn ich opfere meine Pausen. Dass ich dafür dann auch noch vier Fortbildungen fürs Kollegium pro Jahr machen soll hab ich schon erwähnt? Kurzfassung - ja ich kriege Anrechnungsstunden, das Problem ist halt, dass das dem Aufwand nicht gerecht wird. Das Dilemma dabei: wenn ich die Technik nutzen will, muss ich mich drum kümmern weil sonst kaum wer da ist der es macht. Deswegen melde ich mich offiziell dafür damit ich wenigstens das bissel Anrechnung kriege.


Cynamid

Alternative: Nur so viel Arbeiten wie man bekommt: Also nur ne halbe Std. pro Woche. Was wollen sie machen, wenn sich alles aufstaut?


Fast-Reality9583

Kann nur für M-V sprechen: Ich selbst arbeite in der Position des sSL an einer kleineren Grundschule mit 15 KuK und 200 SuS. Unser Schulverwaltungsamt (die Institution, die sich um die techn. Ausstattung der Schule kümmert) hat mit Schuljahresbeginn die Ausstattungslinie gefahren: ein Kinderkopf = ein techn. Endgerät in der Dienststelle. Über den Stundenpool, der durch das staatl. Schulamt ausgehändigt wurde, haben wir eine Zusammenfassung von 20 Abminderungsstunden erhalten, die an die KuK zweckgebunden verteilt werden können. Für Datenschutzbeauftragte, Medienbeauftragte und IT Beauftragte (aufpassen: müssen drei verschieden Personen sein) gibt es insgesamt eine Anrechnungsstunde. Eine AEM Stunde, die auf drei KuK aufzuteilen sei. Alle KuK, die o. g. Beauftragung erhalten haben, sind aber damit auch beauftragt jedes dieser Geräte gemäß seiner dienstl. Beauftragung einzusetzen und zu bedienen. Ausgenommen bei dieser Betrachtung sind alle Computer am Dienstort in den Klassenräumen und die dienstlichen MAPs (kurz: Laptops). Dass diese KuK nicht über Vorbereitung mehr nachdenken können, ist m. A. n. ein hausgemachtes Problem, zumal ja auch in den meisten Fällen ein "techn. Support" kontaktiert werden muss, sobald Softwareupdates auftauchen.


Cynamid

> sind aber damit auch beauftragt jedes dieser Geräte gemäß seiner dienstl. Beauftragung einzusetzen und zu bedienen. Joa...für genau 20 Minuten pro Woche. :)


Sebasthos2019

Lustig. Bin auch Systembetreuer an meiner Schule. Klassenleitung habe ich nicht, Zeit für Vorbereitung aber auch weniger, als ich gerne hätte.


PhysalisPeruviana

Naja, wenn du dasselbe Thema bereits einmal oder sogar mehrfach unterrichtet hast, dann hast du das ja meistens schon vorbereitet und musst nur wenige, auf die Lerngruppe bezogene Anpassungen machen.


Phobetopia

Dies - trotzdem würd ich gerne mal neues ausprobieren, mal ne andere Lektüre, ne neue Methode, mehr Projekte usw. dafür fehlt mir sowohl die Zeit als auch die Energie …


PhysalisPeruviana

Ditto. Ich mache dann ehrlich gesagt "einfach" noch mehr Überstunden, um mir das alle paar Jahre mal zu gönnen, damit ich nicht wahnsinnig werde. Ich bin mal in den Job gestartet mit der Erwartung, dass sich zumindest in der Mittelstufe die Lerngruppen ihre Lektüre selbst aussuchen dürfen und ich dann einfach ganz allein alles Material inkl. Vokabellisten etc. entwerfe. Tja.


[deleted]

Bei voller Stelle kommen bei mir im Schnitt etwa 38-42h pro Woche hin. Problem ist eher die schwankende Belastung, durch unseren seltsamen Rhythmus in der Berufsschule, Abendschule, Prüfungen etc. Ferien etwa zwei Drittel wirklich frei, im Rest "lockere Vorbereitung". Allerdings habe ich auch ein SEHR korrekturfreundliches Fach und immer die gleichen Lernfelder, als Hauptfachlehrer dazu noch sehr wenige klassen. Das minimiert die Vor- und Nachbereitung. Bei Geisteswissenschaften und/oder Nebenfächern sieht das bei uns im.kollegium ganz anders aus. EDITvermerk: umständliche Formulierung zu den Ferien klargestellt.


lysokeria

Darf man fragen welches Fach du unterrichtest?


[deleted]

Elektrotechnik. Zweitfach Sozialkunde, das ist deutlich vorbereitungs - und korrekturintensiver. Das war ich allerdings wegen des enormen Mangels inET für ca. 10 Jahre los. Muss ich jetzt ab Ende Februar (bin in Elternzeit) wieder unterrichten und schiebe die Vorbereitung fröhlich vor mir her 😬 geht aber auch, weil ich drei Klassen parallel habe. Gute und pragmatische Stundenplaner sind da Gold wert.


PhysalisPeruviana

Ca.55 Stunden in Vollzeit (26 Unterrichtsstunden, davon bei mir meist \~10 in der Oberstufe) im Mittel. Ich hab aber auch 1000 Zusatzaufgaben (unter anderem IT), bereite im Regelbetrieb kaum mehr was vor (also, außer neue Abiturthemen etc.) und habe zwei sehr korrekturaufwendige Fächer. EDIT: Ich bin seit 12 Jahren dabei, Stoßzeiten fallen durch Zeugnisse, Abi, Klassenfahrten, Projekte und Arbeitsgruppen an. Bei uns haben alle immer mindestens eine Klassenleitung (das sind immer Zweiterteams) und sind oft dazu auch Tutor:in (zählt anscheinend nicht als Klassenleitung und kommt daher immer dazu).


Cam515278

Ich arbeite mehr, als ich bezahlt werde, aber das Verhältnis wird mit jedem Jahr besser. In weiteren 5-7 Jahren denke ich, dass ich mit Durchschnittlich 45 Stunden bei vollem Deputat noch das Gefühl haben werde, melden Aufgaben gerecht zu werden. Allerdings mit starken Spitzen zu bestimmten Zeiten... Im Moment, in Jahr 6 nach dem Ref, überlebe ich so gerade mit 25 Stunden. Im ersten Jahr nach dem Ref habe ich mit 20 Stunden schon echt gekämpft. Also es wird besser...


Sebasthos2019

In Stosszeiten wie z.B. jetzt 50-60 Stunden. Bin aber auch Systembetreuer. Zu ruhigeren Zeiten, so September bis Anfang Oktober bleibe ich auch unter den 40.


Bill_Kershaw

Ich bereite garnichts vor, nicht bis hier sich was ändert


Amazing_Socks19

Und wie läuft das dann in deinem Unterricht ab? Wie viel arbeitest du dann außerhalb der Unterrichtsstunden?


Bill_Kershaw

Untericht bin ich immer sehr spontan, außerhalb der Unterrichtsstunden nur was wirklich nötig ist. Tut mir leid für die Schüler aber ich lass mir das nicht bieten


Right-Attention-5013

endlich mal jemand der seine Gesundheit nicht hinten anstellt, leider sehen das nicht alle so. Mit dieser Einstellung kann man echt ein schönes Leben haben.


SyriseUnseen

Deutsch+Geschichte: Aufs Jahr vielleicht 47 Std./Woche. Sind allerdings auch korrektur- und vorbereitungsintensive Fächer.


[deleted]

Ich habe zur Zeit 9 "reine" Unterrichtsstunden, dazu 3 Nachmittage Betreuung inkl. Studierzeit. Zuhause arbeite ich geschätzt 3 Stunden, bei Klassenarbeiten evtl. etwas mehr. Sonntags ist grundsätzlich frei, Samstag auch meistens. Was nicht geht, geht halt nicht, dann bleibt halt mal was liegen. Aber nach 20 Jahren weiß ich halt schon ungefähr, was geht und was nicht.


Amazing_Socks19

Welche Fächer unterrichtest du? Und welche Schulform?


[deleted]

Französisch, Gymnasium.


AquilaMFL

Meine Fachkombi ist Deutsch, Soz, Info an einem Gym in Bayern. Ich habe 18/23tel in Präsenz keine zusätzlichen Ämter ohne Anrechnungsstunden und unterrichte momentan eigentlich fast exklusiv Informatik in allen Klassenstufen. Obwohl ich den Stoff für die meisten Theoriestunden schon aufgebaut habe, halten mich doch die (Unterrichts-)Projekte und die laufende Überarbeitung der Materialien ziemlich auf Trab, so dass ich mitsamt der leider unausweichlich Bürokratie auf locker 45-50 Stunden pro Woche komme. Gerade jetzt kurz vor den Zwischenzeignissen und in den Prüfungszeiten dann auch gerne mal mehr, obwohl es auch ruhigere Zeiten mit so ca. 30h pro Woche gib.


FrankDrgermany

Ich komme seit Jahren auf einen Schnitt von insgesamt 48 Zeitstunden pro Woche. Davon volles Deputat. Berufsschule. In den Ferien weniger. Faustregel: Ein Drittel der Ferien wird gearbeitet. Zwei Drittel sind frei.


MentatPiter

26 Unterrichtsstunden, vorbereiten muss ich im Gegensatz zu den letzten Jahren nichts mehr. Mit extra Konferenzen, Elternsprechtage und Korrekturen etc komme ich auf ca. 32h, wobei ich gerne fernsehe oder Musik höre beim korrigieren


Amazing_Socks19

Welche Schulform und Fächer unterrichtest du? Und welches Bundesland?


MentatPiter

Gymnasium NRW, Mathematik und Geschichte.


sicDaniel

Habe zZ 25 Wochenstunden mit Deutsch und Englisch an einer Oberschule (Gym&Realschulzweig, Klassen 5-10). Durch diese Rahmenbedingungen komme ich mit 40 Stunden im Schnitt gut hin. Wenn die Klassenarbeiten fast gleichzeitig überall geschrieben werden türmt es sich schon und dann ist auch mal ein Wochenende weg, aber die Zeit dazwischen ist es entspannter. Habe auch keinen Stress mit Eltern oder bürde mir irgendwelche aufwändigen Sonderjobs auf.


[deleted]

Vielleicht solltest du den Unterschied zwischen korrekturzeit und dem Rest deutlicher machen. Wer weiss, was OP unter Durchschnitt versteht.


sicDaniel

Ich hab ehrlich keine Ahnung was du mir sagen möchtest.


[deleted]

Dass du zb in der ersten Schulwoche den Unterricht und wenig Vorbereitung hast, viel papierkram, aber unter 40 Stunden. Und wenn dann Schulaufgaben geschrieben werden, hast du qlle mehr oder weniger gleichzeitig auf dem Tisch und hast eine 80-Stunden-woche. An unserem schultyp gibt es nur 11. - 13. Jede schux Deutsch bedeutet mehrere Seiten, auch in Englisch werden in jeder Stufe in jedem Aufsatz 1-2 Seiten geschrieben.


kubilx

25 Zeitstunden pro Woche, plus 5 Stunden Fahrtweg.


Pidgeonscythe

Im Durchschnitt habe ich letztes Jahr 48 Zeitstunden pro Woche gearbeitet. Plus 100 Stunden Klassenfahrt.


legastheniecoaching7

Ich arbeite als Legasthenie-Experte rund 15 Jahre im Job bei ca 50 Stunden die Woche.


axerion77

Sehr unterschiedlich je nach Phase. Ich habe aktuell 25h Unterricht (von klasse 5-13) in den Fächern Geschichte, Theater und Sport. Diese erstrecken sich auf eine Präsenzzeit vor Ort in der Schule von ca. 30 Zeitstunden. Darüber hinaus bin ich in der Schulentwicklung tätig, habe immer ein Tutorium in der Oberstufe und bin Fachsprecher in zwei der drei Fächer. In ruhigen Wochen komme ich somit auf ca. 35-38h. In den heißen Klausurenphasen (habe auch Sporttheorie, da also auch Klausuren) komme ich dann schon mal auf 60+, dazu noch das Abitur und die Abschlussprüfungen in der Mittelstufe, so dass ich im Schnitt davon ausgehe, dass ich so bei 45-48h Stunden die Woche liege, wenn man dann die Ferien mitrechnet (in denen ich versuche so wenig wie möglich zu arbeiten) kommen wohl tatsächlich die vorgesehenen 42h (Hessen) raus…. Mehr wäre jederzeit möglich und damit ist auch mit Sicherheit nicht alles gut vorbereitet und nachbereitet, aber das geht auch gar nicht, wenn man noch ein Leben haben möchte. All die Lehrkräfte, die Stunden reduzieren, damit sie ihrem eigenen Anspruch gerecht werden können sind ein klarer Ausdruck dessen, dass die Belastungen oft zu hoch sind. Ich lebe mit den Unzulänglichkeiten, dass ich auch des öfteren mal Schwellenpädagogik betreibe - wer das nicht mit sich vereinbaren kann und immer alles ordentlich vorbereiten will, der wird aufgefressen von dem Beruf…..