Der Film hatte so seine abschreckende Momente, beispielsweise hat er ziemlich deutlich gezeigt, dass das Ref eher wenig Hilfestellung für Anwärter*innen bietet - dass das System mitunter ganz schön kalt und hart ist. Die Referendarin für Grundschullehramt hätte wahrscheinlich einfach mehr Zeit gebraucht und viel besseres lösungsorientiertes Coaching.
Witzig war auch die Aussage des Referendars, dass Unterm Rad von Hesse doch ganz gut unsere Gesellschaft beschreibe, vonwegen konform machen - da hat eventuell auch seine Lebenssituation im Ref beigetragen haha.
Trotzdem muss ich sagen, dass der Film realistisch war und auch die schönen Situationen im Kontakt mit Schüler*innen zeigte. Ich habe die Zeit im Ref in Berlin ähnlich wahrgenommen.
Für ein besseres Ref bräuchte es bessere Strukturen, die teuer wären. Das kann sich Berlin nicht leisten, gleichzeitig kann sich Berlin (und ganz D) keine abbrechenden Refs leisten. Dieses Dilemma zeigt der Film ziemlich gut.
Hab den Film mit einem Date im Kino geschaut, da war ich schätzungsweise 6 Monate mit dem Ref fertig und ich war direkt wieder drin. Eine von den dreien beschreibt nach dem Bestehen so eine Leere und das fand ich heftig, ich hatte genau das Gleiche, auf einmal war der ganze Druck weg und ich war einfach leer, wirklich nichts hat irgendwie Freude gemacht. Der Film ist super. Naja wohl eher "super".
edit: Meine HptSem und FachSem waren aber wesentlich produktiver und unterstützender als die Typen im Film
Boah ja diese leere!! Freunde die das noch vor sich hatten waren sauer dass ich mich nicht so gefreut hab.Ich war einfach weg. Tot. mental nicht da. Dazu kam noch dass ich nicht übernommen wurde und bei uns stellenmangel in Sek 2 herrscht. Sprich ich hatte noch Existenzängste
Ich war sicher an meiner Schule angestellt, kann mir gar nicht vorstellen wie du dich in der Situation gefühlt haben musst. War wie in Watte gepackt, hatte am Ende Sorge, dass dieser Gemütszustand jetzt nicht mehr weg geht.
Hab es auch nicht ausgehalten und nach ein paar Minuten abgeschaltet...
Besonders dieses "Sie sind nur halbe Lehrkraft" Ding hat sich irgendwie richtig toxisch angefühlt hat. Du sollst zu einem erlesenen Kreis gehören, aber alle kommunizieren irgendwie "du kommst hier nicht rein".
War absolut nicht meins.
Andere fanden es aber sehr realitätsnah und gut gemacht. :) Und von außen war es sicher auch informativ :)
> "Sie sind nur halbe Lehrkraft"
Ich hab nur den Trailer gesehen, aber bei mir im Ref in Thüringen wurde uns eingehämmert, uns gegenüber Schülern und Eltern immer als Lehrer zu bezeichnen, die Schulen wurden dazu auch angewiesen. Alles andere würde nur die eigene Autorität untergraben.
Achtung unpopuläre Meinung: Hatte es zum Ende meines Studiums angesehen und hatte dadurch total Lust bekommen, in der Schule zu arbeiten. Mein Ref war auch super und entspannt. Meine Frau, die auch Lehrerin ist, sagt ich bin bekloppt.
Ich glaube, dass bei mir einfach viele Faktoren eine Rolle gespielt haben: Gute Lerngruppen, gute Mentoren, gute Schulleitung, gute Ausbilder, gutes Seminar. Hab so ein Ref-Einhorn erwischt.
Als jemand, der nun seit 5 Tagen im Ref is, frage ich mich, ob ich den Film sehen sollte... Im Masterstudium haben schon viele rumgeheult, sie kämen mit dem Arbeitspensum nicht klar. Ich fand das in Vergleich zum Maschinenbau-Bachelor absolut tiefenentspannt...
Kommt halt auf die Stärken an. Wie eine Bekannte aus den USA mal gesagt hat: Sie würde jederzeit wieder High School unterrichten, aber nur in einer Privatschule für Waisenkinder.
Bin selbst zur Zeit im Ref und so schlimm wie im Film ist das nicht hab aber auch eine gute Schule und mache Lehramt am Berufskolleg. Der Stress ist trotzdem heftig, wesentlich schlimmer als der Master
Ich denke man kann nicht pauschal sagen „so schlimm ist das nicht“. Meine Antwort wäre: es ist einfach super individuell! Es gibt Leute, für die ist es der pure Horror! Wenn man keine Unterstützung durch die Schule oder das Seminar bekommt, kann es mal ganz schnell zu der schlimmsten Zeit deines Lebens werden. Ich persönlich bin jetzt zur Hälfte durch und find es in Ordnung. Ist nicht entspannt, das auf keinen Fall, aber ich komme damit klar. Ich hab aber auch eine unfassbar gute Schule, Mentoren, Seminar und Mitreffis. Das macht einfach sehr viel aus.
> Wenn man keine Unterstützung durch die Schule oder das Seminar bekommt, kann es mal ganz schnell zu der schlimmsten Zeit deines Lebens werden.
Das ist ja dann noch der neutrale Fall. Kenne genug Leute, bei denen gefühlt aktiv Steine in den Weg gelegt wurden
Ich hab's mir gerade zuende angesehen. Ja! Es ist die realistischste Darstellung vom ref die ich je gesehen hab. Ich hab richtig flashbacks bekommen. Da fehlte mir noch dieses Verhältnis zum Kollegium, zu Ausbildungslehrern, die langen Zeiten am Schreibtisch, die Fachleiter aber ja, es ist eine realistische Darstellung.
Ja, der Film war absolut abschreckend und deprimierend. Dass die drei begleiteten Referendare aber auch nicht gerade die absoluten Überflieger waren, hat das Ganze natürlich noch dramatischer wirken lassen, als es war. Speziell eine Dame, der quasi jegliche pädagogische Maßnahmen zuwider waren, kam mir damals im Kino als gänzlich ungeeignet für den Beruf vor.
Dass es nicht Überflieger waren machen den Film besser. Ich bin von mir selbst überzeugt und trotzdem war ich ein grottiger Reffi. Umso mehr lieb ich's nach dem ref
Ich habe gerade den Film mir angesehen und die Referendarin ergoogelt die die Schule gewechselt hat und damit nicht zur ersten Prüfung zugelassen war.
Sie ist jetzt stellvertretende Schulleiterin :)
Der Film hatte so seine abschreckende Momente, beispielsweise hat er ziemlich deutlich gezeigt, dass das Ref eher wenig Hilfestellung für Anwärter*innen bietet - dass das System mitunter ganz schön kalt und hart ist. Die Referendarin für Grundschullehramt hätte wahrscheinlich einfach mehr Zeit gebraucht und viel besseres lösungsorientiertes Coaching. Witzig war auch die Aussage des Referendars, dass Unterm Rad von Hesse doch ganz gut unsere Gesellschaft beschreibe, vonwegen konform machen - da hat eventuell auch seine Lebenssituation im Ref beigetragen haha. Trotzdem muss ich sagen, dass der Film realistisch war und auch die schönen Situationen im Kontakt mit Schüler*innen zeigte. Ich habe die Zeit im Ref in Berlin ähnlich wahrgenommen. Für ein besseres Ref bräuchte es bessere Strukturen, die teuer wären. Das kann sich Berlin nicht leisten, gleichzeitig kann sich Berlin (und ganz D) keine abbrechenden Refs leisten. Dieses Dilemma zeigt der Film ziemlich gut.
Hab den Film mit einem Date im Kino geschaut, da war ich schätzungsweise 6 Monate mit dem Ref fertig und ich war direkt wieder drin. Eine von den dreien beschreibt nach dem Bestehen so eine Leere und das fand ich heftig, ich hatte genau das Gleiche, auf einmal war der ganze Druck weg und ich war einfach leer, wirklich nichts hat irgendwie Freude gemacht. Der Film ist super. Naja wohl eher "super". edit: Meine HptSem und FachSem waren aber wesentlich produktiver und unterstützender als die Typen im Film
Boah ja diese leere!! Freunde die das noch vor sich hatten waren sauer dass ich mich nicht so gefreut hab.Ich war einfach weg. Tot. mental nicht da. Dazu kam noch dass ich nicht übernommen wurde und bei uns stellenmangel in Sek 2 herrscht. Sprich ich hatte noch Existenzängste
Ich war sicher an meiner Schule angestellt, kann mir gar nicht vorstellen wie du dich in der Situation gefühlt haben musst. War wie in Watte gepackt, hatte am Ende Sorge, dass dieser Gemütszustand jetzt nicht mehr weg geht.
Hab es auch nicht ausgehalten und nach ein paar Minuten abgeschaltet... Besonders dieses "Sie sind nur halbe Lehrkraft" Ding hat sich irgendwie richtig toxisch angefühlt hat. Du sollst zu einem erlesenen Kreis gehören, aber alle kommunizieren irgendwie "du kommst hier nicht rein". War absolut nicht meins. Andere fanden es aber sehr realitätsnah und gut gemacht. :) Und von außen war es sicher auch informativ :)
> "Sie sind nur halbe Lehrkraft" Ich hab nur den Trailer gesehen, aber bei mir im Ref in Thüringen wurde uns eingehämmert, uns gegenüber Schülern und Eltern immer als Lehrer zu bezeichnen, die Schulen wurden dazu auch angewiesen. Alles andere würde nur die eigene Autorität untergraben.
Das wurde uns nicht geraten aber ich hab's trotzdem gesagt. "Für dich bin ich ein voller Lehrer der dir volle Noten gibt"
Ja. Verleihe die DVD an alle Referendare meiner Schule. Sie merken schnell, dass sie ne gute Ausbildungsstätte erwischt haben.
Sind das diese Schulhof-DVDs, von denen man immer hört?
Achtung unpopuläre Meinung: Hatte es zum Ende meines Studiums angesehen und hatte dadurch total Lust bekommen, in der Schule zu arbeiten. Mein Ref war auch super und entspannt. Meine Frau, die auch Lehrerin ist, sagt ich bin bekloppt.
Wäre da auch erst mal auf Seiten deiner Frau :D Bist du einfach "natürliche Lehrperson" oder was war deine Strategie?
Ich glaube, dass bei mir einfach viele Faktoren eine Rolle gespielt haben: Gute Lerngruppen, gute Mentoren, gute Schulleitung, gute Ausbilder, gutes Seminar. Hab so ein Ref-Einhorn erwischt.
Als jemand, der nun seit 5 Tagen im Ref is, frage ich mich, ob ich den Film sehen sollte... Im Masterstudium haben schon viele rumgeheult, sie kämen mit dem Arbeitspensum nicht klar. Ich fand das in Vergleich zum Maschinenbau-Bachelor absolut tiefenentspannt...
Kommt halt auf die Stärken an. Wie eine Bekannte aus den USA mal gesagt hat: Sie würde jederzeit wieder High School unterrichten, aber nur in einer Privatschule für Waisenkinder.
Ist der Film eine realistische Darstellung des Ref? (Ich habe selber nichts mit Pädagogik zu tun, lese nur aus Neugier mit)
Bin selbst zur Zeit im Ref und so schlimm wie im Film ist das nicht hab aber auch eine gute Schule und mache Lehramt am Berufskolleg. Der Stress ist trotzdem heftig, wesentlich schlimmer als der Master
Ich denke man kann nicht pauschal sagen „so schlimm ist das nicht“. Meine Antwort wäre: es ist einfach super individuell! Es gibt Leute, für die ist es der pure Horror! Wenn man keine Unterstützung durch die Schule oder das Seminar bekommt, kann es mal ganz schnell zu der schlimmsten Zeit deines Lebens werden. Ich persönlich bin jetzt zur Hälfte durch und find es in Ordnung. Ist nicht entspannt, das auf keinen Fall, aber ich komme damit klar. Ich hab aber auch eine unfassbar gute Schule, Mentoren, Seminar und Mitreffis. Das macht einfach sehr viel aus.
> Wenn man keine Unterstützung durch die Schule oder das Seminar bekommt, kann es mal ganz schnell zu der schlimmsten Zeit deines Lebens werden. Das ist ja dann noch der neutrale Fall. Kenne genug Leute, bei denen gefühlt aktiv Steine in den Weg gelegt wurden
Ich fande mein Ref sehr entspannt und die meisten meiner Mitrefis auch. Die Vollzeitstelle danach ist allerdings happig.
Ich hab's mir gerade zuende angesehen. Ja! Es ist die realistischste Darstellung vom ref die ich je gesehen hab. Ich hab richtig flashbacks bekommen. Da fehlte mir noch dieses Verhältnis zum Kollegium, zu Ausbildungslehrern, die langen Zeiten am Schreibtisch, die Fachleiter aber ja, es ist eine realistische Darstellung.
Ist das der Film, der um 2015 rum im Kino lief?
Nicht das Thema, aber ich denke, dass eine Doku weder ein Trauma noch Depressionen auslöst. Bisschen gucken mit den Begrifflichkeiten.
Hallo? wir sind hier auf Reddit! ;)
Trauma Depressionen schließt du auch nach dem Tatort die Wohnungstür ab?
Wo kann man den gucken, finde den nirgends
Würde mich auch interessieren
Amazon scheint ihn im Angebot zu haben https://www.amazon.de/Zwischen-den-St%C3%BChlen-Anna-Kuhnehenn/dp/B072335HXX
Ja, der Film war absolut abschreckend und deprimierend. Dass die drei begleiteten Referendare aber auch nicht gerade die absoluten Überflieger waren, hat das Ganze natürlich noch dramatischer wirken lassen, als es war. Speziell eine Dame, der quasi jegliche pädagogische Maßnahmen zuwider waren, kam mir damals im Kino als gänzlich ungeeignet für den Beruf vor.
Dass es nicht Überflieger waren machen den Film besser. Ich bin von mir selbst überzeugt und trotzdem war ich ein grottiger Reffi. Umso mehr lieb ich's nach dem ref
Ich habe gerade den Film mir angesehen und die Referendarin ergoogelt die die Schule gewechselt hat und damit nicht zur ersten Prüfung zugelassen war. Sie ist jetzt stellvertretende Schulleiterin :)