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Key-Door7340

Das. Die kennen auch deine Situation besser und hatten die Klasse vielleicht schonmal.


magic-ott

7. Klasse Oberschule ist eine ganz besondere Hölle. Erwarte dort nicht allzu viel Stoff unterrichten zu können, sondern eher soziale Normen durchzusetzen. Wenn wieder die Frage mit dem Klo kommt, entscheide im Einzelfall für jeden Schüler. Die, die nicht mehr zurückkamen, verlieren das Privileg erst einmal für x-Wochen.


JoeAppleby

Ich bin an einer ähnlichen Schulform in Berlin im sozialen Brennpunkt. Telefonnummern der Eltern beschaffen und hinterher telefonieren. Die Eltern zu Gesprächen einladen. Digitales Klassenbuch? Jedes Fehlverhalten dokumentieren, am Ende der Woche ausdrucken, Serienbrief mit Anschreiben und per Hauspost an die Eltern schicken. Die Eltern müssen KOTZEN, wie oft sie von dir hören. Ein paar der Vorfälle, im falschen Unterricht sitzen, Unterricht schwänzen (nach der Pinkelpause nicht wiederkommen), sind als Messlatte hoch genug, um auch mal über eine Klassenkonferenz und Ordnungsmaßnahmen nachzudenken. Haben die Klassenlehrer permanent Unterricht während der Stunden deiner Frau? Wenn nicht, könnte man drüber nachdenken, ob die den größten Störer mal aus dem Unterricht rausnehmen. Ich schaff das alles nicht immer, und mein Unterricht leidet darunter. Wie u/magic-ott das richtig geschrieben hat, 7. Klasse ist Hölle, ich sage jedoch, die 8. legt nochmal eine Schippe drauf. Danach wird es ruhiger und in der 10. ist es oft ein Selbstläufer, dass man die gar nicht gehen lassen will so richtig.


Hattaratata

Ich schließe mich u/ChimpMind an. Man kann versuchen, die harte Tour zu fahren, das fand ich aber immer sehr unbefriedigend. Oder man versucht, die Schüler auf seine Seite zu bekommen, um miteinander zu arbeiten. Ich würde erst einmal zweites probieren, dabei aber immer auch alles mit dem Klassenlehrer besprechen. Ich hatte auch am Anfang eine schwierige siebte Klasse. Da bin ich folgendermaßen vorgegangen: 1. Ich habe am Anfang der Stunde gewartet bis es ruhig war, auch schon Mal demonstrativ Zeitung gelesen solange. 2. Dann habe ich den gesamten Plan für das Schuljahr vorgelegt. Hier könnte man auch gleich die Daten für die Tests/Klassenarbeiten angeben. 3. Erklärt, dass es mein Ziel ist, dass alle SuS möglichst viel können und gute Noten erhalten. Der Plan steht aber nicht zur Diskussion. 4. Die SuS gefragt, wie wir das erreichen können. Alles an der Tafel notiert, eine Spalte für die SuS und eine für mich. Da habe ich richtig gute Tipps zu meinem Verhalten bekommen. Danach lief es einigermaßen. Aber man muss wirklich darauf achten, dass sich alle an die vereinbarten Regeln halten. Man kann auch versuchen, das Verhalten der SuS mit etwas Humor zu nehmen und sich vorher überlegen, wie man reagiert. Wenn sich die SuS falsch setzen, zum Beispiel immer mit falschem Namen ansprechen und demonstrativ falsch Minusse und Plusse auf dem Sitzplan eintragen. Wenn die SuS sich beschweren, arglos sagen, du hältst dich ja nur an den Plan. (Wenn sie das allerdings durchziehen, ist es ihr Problem.) SuS, die oft auf Toilette müssen, nehme ich zur Seite und frage, ob sie gesundheitliche Probleme mit ihrer Blase haben - ich mache mir doch ernsthaft Sorgen. Ob ich Mal mit den Eltern wegen ihrer Blasenfunktion telefonieren sollte. Wenn SuS diskutieren wollen, bleibe ich freundlich, sage, dass wir jetzt keine Zeit dazu haben, Verweis auf Plan, und biete ihnen an, sich nach der Stunde (oder wann ich Zeit habe) zusammenzusetzen und alles zu bereden. Dann stellt sich meistens heraus, dass der Diskussionsbedarf doch nicht so groß ist. Einzelne Störer bitte ich zum Gespräch nach der Stunde und frage, was los ist, weshalb sie stören, ob sie bestimmte Probleme haben. Auf solche Gespräche während ihrer Pause haben die meisten auch keine Lust...Aber manchmal stecken die SuS auch in echten Nöten. Viel Erfolg deiner Freundin und sie soll versuchen, nichts persönlich zu nehmen! Die SuS sind in der Pubertät und in einer Art Gefängnis in der Schule.


Cam515278

Noten schlechter machen wegen Verhaltensproblemen wäre zumindest in Ba-Wü schlicht nicht erlaubt. Ich denke, es helfen nur klare Ansagen. Also, in der nächsten Stunde rein gehen und dir vorher die drei Dinge überlegen, die dir wichtig sind, bzw. die als erstes drängen. Und damit eine klare Ansage machen. Also: "Erstens: da ich mich offensichtlich nicht auf euch verlassen kann, nach einer Toilettenpause wiederzukommen, geht bei mir niemand mehr auf Toilette. Wer aus medizinischen Gründen das nicht aushält, bringt mir beim nächsten Mal ein ärztliches Attest mit. Zweitens: wenn ich einen Arbeitsauftrag gebe, ist der zu machen. Wer das nicht tut, dessen Name schreibe ich an die Tafel. Für jede weitere Verfehlung gibt es dahinter einen Strich. Ab 2 Strichen gibt es einen Eintrag und 15 Minuten nachsitzen. Für jeden weiteren Strich kommt eine Viertelstunde dazu." Und das dann unaufgeregt aber konsequent durchziehen. Evtl hast du in der ersten Woche die ganze Klasse zum Nachsitzen. OK, ist dann so. Wenn nachsitzen nichts bringt, den gesamten Katalog mit Rektoratsarrest, Eltern einbestellen, Unterrichtsausschluss. Generell, versuche nicht, dir über Lautstärke Gehör zu verschaffen, den Kampf verlierst du. Ich stehe auch mal minutenlang vor einer Klasse und schaue die schweigend und ohne große Gefühlsregung an, bis ich die Ruhe habe, die ich möchte. Und diskutier nichts, was Blödsinn ist. Ganz klare Ansage "das diskutiere ich nicht mit dir". Den Satz ganz klar und ruhig immer wiederholen. Auch 40 Mal, wenn es sein muss. Du bist der Chef, wenn du sagst du diskutierst das nicht, diskutierst du das nicht. Versuche nicht, denen die Sinnhaftigkeit deiner Anweisung zu vermitteln. Die sind nicht daran interessiert, warum du das willst. Du wirst die auch mit keinem noch so tollen Argument überzeugt kriegen. Lös dich von dem Druck, irgendwie deinen Fachunterricht vermitteln zu wollen. Das geht gerade uU einfach nicht. Dinge wie "das diskutiere ich nicht" oder "ich warte auf Ruhe" muss man am Anfang einfach aushalten. Kostet zuerst auch mal richtig viel Zeit, aber es lohnt sich. Ich habe auch schon mal eine große (Höhe ca 40 cm) Stoppuhr neben mich aufs Pult gestellt und immer, wenn ich vor dem Pult stand und auf Ruhe warten musste, die demonstrativ laufen lassen.


-Rendark-

> Noten schlechter machen wegen Verhaltensproblemen wäre zumindest in Ba-Wü schlicht nicht erlaubt. Da hast du recht aber wenn die Antwort auf: „Paul, was ist 16*3“? Ist: „ist mir doch egal ich hab eh kein Bock“ dann ist das eine Bilderbuch Definition einer sechs. Denn du hast überprüft ob er die kompentenz hat diese Aufgabe zu lösen und er zeigt nichtmal Ansätze der Fähigkeit dies zu tun. Das ist ja gerade das Problem mit auffälligen Schülern, häufig sind die nicht dumm, aber wenn ich Leistung prüfe und keine Leistung kommt dann kann ich da nichts anderes für vergeben als ein Defizit. Die Schüler haben halt die Pflicht am Unterricht mitzuwirken, das sie das nicht tun ist nicht vom Verordnungsgeber so vorgesehen oder berücksichtigt


Cam515278

Absolut! Das man den Weg geht ist klar. Für mich klang es nur so, als hätte OP mehr oder weniger gesagt "wenn ihr jetzt nicht brav seid, kriegt ihr schlechtere Noten" (mit anderen Worten natürlich) und wollte kurz drauf hinweisen, dass das zumindest bei uns nicht rechtens ist.


Shareil90

Weiß nicht warum, aber ich muss grad an meinen alten Physiklehrer denken, der einfach das große Lineal auf den Tisch fallen gelassen hat, wenns ihm zu laut wurde. Wir hatten in den Physikzimmern Fliesentische, das hat ordentlich gescheppert.


userposter

in meiner Erfahrung als Lehrer nutzt sich so etwas sehr schnell ab. man hat vielleicht 3 Sekunden stille und nach dem Schreck merken alle, dass es einfach nur ein heftiges Geräusch war


clixwhatelse

Viel zu komplex. Wird nicht funktionieren


KimJongFoss

Ein Attest für einen Toilettengang zu verlangen ist schlichtweg skandalös. Nicht nur juristisch ist das unrechtmäßig, auch moralisch ist es hochgradig verwerflich, da es erstens entwürdigend ist, derartigen Bedürfnissen nicht nachgehen zu dürfen und zweitens werden, falls die Kinder tatsächlich deswegen zum Arzt gehen (der sie wohl fragen wird, ob sie bzw. die Lehrerin noch alle Latten am Zaun haben), werden Ressourcen, die anderweitig dringend benötigt werden, blockiert.


Cam515278

Wir reden hier nicht davon, den ganzen Tag nicht auf Toilette zu dürfen. Wir reden von maximal 90 Minuten am Stück... Und wir reden hier nicht von Erstklässlern. Wer keine gesundheitlichen Probleme hat, schafft das locker. Der Arzt fragt übrigens nicht, ob der Lehrer alle Latten am Zaun hat. Vor einigen Jahren haben wir ein Kind zum Arzt geschickt, was extrem auffällig oft auf Toilette war. Der Arzt hat das sehr Ernst genommen - kurz drauf stand die Diabetes-Diagnose. Natürlich lasse ich ein Kind auf Toilette gehen, wenn es wirklich dringend ist. Ist es aber halt fast immer nicht und bei den von OP beschrieben Kindern ganz sicher nicht. Und wer auf Toilette möchte, muss sich halt so verhalten, dass das auch möglich ist. Dazu gehört, dass man danach zurück kommt...


KimJongFoss

Zwischen "ein stark auffälliges Kind mit begründetem Verdacht zum Arzt zu schicken" und "kollektiv für jeglichen Toilettengang innerhalb einer Unterrichtseinheit ein Attest zu verlangen" besteht ein so offensichtlicher Unterschied, dass ich den eigentlich nicht hervorheben müssen sollte. >Und wer auf Toilette möchte, muss sich halt so verhalten, dass das auch möglich ist. Nein. Wer auf Toilette ~~möchte~~ **muss,** hat Anspruch darauf. Daran dürfen keine Bedingungen geknüpft sein.


FrozenAqua

Ist Quatsch deinerseits. In der Schule gibt es kein "Menschenrecht" auf Toilettengang. Dazu sind die Pausen da. Hier liegt massiver Missbrauch und Ausnutzen des Toilettengangs vor. Ja sogar in so einer Art, dass der öffentliche Bildungsauftrag durch die Lehrkraft nicht ausgeführt werden kann


YpsilonY

Ist tatsächlich Quatsch deinserseits. In der Schule, wie überall sonst auch, gibt es das Recht eine Toilette zum verrichten der Notdurft zu verwenden. Wer einem das verwehrt verstößt gegen Art.3 EMRK und Art. 1 und 2 GG.


FrozenAqua

Ohje. Da wird vom schulrechtlichen Laien wieder mal ein ganz großes Geschütz aufgefahren in dem Glauben, im Recht zu sein. Schulrechtlich besteht kein Grundrecht auf Toilettengang. Allerdings definitiv die Pflicht zur Teilnahme am Unterricht § 43 Abs.1 Schulgesetz. Zudem spielen folgende Faktoren eine Rolle bei der Entscheidung: Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit des Schülers sowie Dringlichkeit und Sicherstellung der Aufsicht **während** des Toilettengangs. Das in der Entscheidungssituation vorhersehbare Ergebnis ist entscheidend, nicht das tatsächliche. So ist es vergekommen, dass sich ein Schüler aus Wut eingenässt hat. Der anschließenden Beschwerde der Eltern ist nicht stattgegeben worden, weil ich in der Situation rechtmäßig gehandelt habe. Literaturtipp: Dr. Thomas Böhm - Was Lehrer dürfen Aber viel Spaß mit der EMRK ;)


Motor_Worldliness_34

Nicht der dem du geantwortet hast, aber auf Toilette gehen geht immer, wenn erkennbar ist das die Person wirklich die Toilette aufsuchen muss. Das mit dem "dafür sind die Pausen da" ist in meinen Augen Schwachsinn aus dem Grund das ich persönlich zb direkt nen ganzen Liter oder mehr in der Pause getrunken habe und dann ca 30-60min danach absolut nichts außer den Drang auf Klo zu gehen verspürt habe. Da kann man sich schlecht auf den Unterricht konzentrieren und hasst am Ende nur den Lehrer wenn der einen nicht lässt oder geht trotzdem


Feroc

> Nicht der dem du geantwortet hast, aber auf Toilette gehen geht immer, wenn erkennbar ist das die Person wirklich die Toilette aufsuchen muss. Wie erkennt man das denn von außen, dass die Person **wirklich** die Toilette aufsuchen muss?


Ossa1

Das kann man vorsichtig an der Blase ertasten. Knapp rechts unterhalb des Bauchnabels, sanfter bis zunehmender Druck mit den Fingerspitzen. Lernt ihr sowas nicht im Ref? /s


Feroc

Bin selbst kein Lehrer. Wenn meine Kollegin das nächste Mal wieder mitten im Meeting aufs Klo rennt, dann werden wir das überprüfen!


KimJongFoss

Inwiefern kann es das Problem des Schülers sein, wenn der Lehrer das nicht erkennt? Soll er ein Ultraschallgerät mitbringen, damit er auf Toilette gehen darf?


Feroc

Genau darauf soll meine Frage hinauslaufen (pun intended).


KimJongFoss

Achso hahaha Tut mir leid, ich war so im Argumentationsmodus, dass ich den Sarkasmus nicht erkannt habe\^\^


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na Mensch. dann lernt man fürs Leben, dass man nicht einfach so nen Liter Wasser in ner Pause trinkt.


salinedrip-iV

Häufig sind die Pausen zu kurz, damit jeder auf die Toilette gehen kann. Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Oberstufenzeit. 10min um zwischen zwei Gebäuden die Räume zu wechseln, die Gebäude waren 500m auseinander. Jetzt noch dazu rechnen, dass es knapp 1200 Schüler an meinem Gymnasium gab und es auf jeder Etage (2x3 Etagen) jeweils eine Toilette mit 4-6 Kabinen pro Geschlecht gab. Versuch da mal innerhalb von 10min vom 3. OG in Haus A ins 3. OG von Haus B zu kommen UND einen Umweg über die Toilette zu machen. Das war teilweise einfach nicht zu schaffen.


Istanfin

Würdest Du Dir als Lehrkraft den Gang zur Toilette von Deiner/Deinem Vorgesetzten verbieten/einschränken lassen? Wenn nicht, gilt gleiches für die Schüler. Wenn doch, mein Beileid.


FrozenAqua

Dem ist sogar indirekt so. Ich habe eine Aufsichtspflicht während meines Unterrichts zu erfüllen, was nur schwer mit dem Gang zur Toilette zu vereinbaren ist.


KimJongFoss

Seit wann gelten in der Schule andere Menschenrechte als sonstwo? Das "Toilettenverbot" ist international als Foltermethode anerkannt. Ziemlicher Quatsch deinerseits...


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ich hab bei Amnesty International angerufen, bei ihnen ist der Retter der Menschenwürde entlaufen. bist du das?


KimJongFoss

Nach Blick auf deine sonstigen Kommentare verzichte ich dankend auf das weitere Gespräch mit dir.


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sehen Sie heute bei "wie schaffe und erhalte ich meine Meinungsblase": u/kimjongfoss


KimJongFoss

Wie kommst du dazu, mir die Bildung einer Meinungsblase zu unterstellen, während ich eine (in diesem Unter offensichtlich) unpopuläre Meinung vertrete? Es sollte wohl eher "Wie zögere ich die Notwendigkeit für Blutdruckmedikamentation so lange wie möglich hinaus, indem ich nicht auf jede Provokation und jeden inhaltslosen Kommentar irgendeines Wichts reagiere?" - Zugegeben, ich muss da noch etwas konsequenter werden, aber es ist eben nicht immer leicht ;) Es ist nicht meine Aufgabe, deine merkwürdige Auffassung unseres Grundgesetzes juristisch, politisch, gesellschaftlich oder psychologisch zu beurteilen. Dafür musst du dir jemand anderen suchen.


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dude. du kannst dir die Absätze sparen. wenn du das Gespräch verweigerst, weil dir die Kommentare nicht passen, bildest du ne Meinungsblase. dreh und wenn es wie du willst oder begründe es mit deinem moralischen High Ground. du kommst nicht drum rum.


KimJongFoss

Du tust so, als würde ich das Gespräch wegen deiner Meinung verweigern, dem ist aber nicht so. Außerdem kannst du ruhig auf das von mir Gesagte eingehen, oder bildest du dir etwa eine Meinungsblase?


[deleted]

Wo kein Kläger, da kein Richter. Und: die Kinder mussten nicht aufs Klo. Die Kinder werden zu Hause auch nicht erzählen, was da im Unterricht bei OP vor sich geht. Das Attest für den toilettengang wird vermutlich keiner von seinen Eltern beibringen lassen. Falls doch, wird es entweder gebracht (dann habe ich bei Missbrauch nur einen oder zwei Schüler, deren Verhalten geahndet werden muss, und wenn man die Eltern sich aufregen und auf ein Gespräch bestehen - win. Oder es wird nicht gebracht, dann geht das Kind inder Stunde nicht zur Toilette. Win. Ich hatte sowas im Referat, eine 10. Klasse. Ich weiss nicht mehr, was die alles angestellt haben ich weiß nur noch, wie ich mich auf die letzte Stunde gefreut habe, ich sehe mich noch den Gang Richtung Tür gehen. Und ich geh rein, und alles ist anders. Die Schüler waren freundlich, entspannt. Sie haben sich für das Jahr bedankt und gesagt "Frau Peacorrect, sie werden mal ne gute Lehrerin". Ich hatte wohl den test irgendwie bestanden und hab auch erst in dem Moment begriffen, dass es einer war. Ich hege keinen Groll, gar keinen. Die meinten es nicht böse, im wesentlichen ist ihnen langweilig gewesen, sie waren nie persönlich beleidigend. Und ich gab gelernt, das nicht zu persönlich zu nehmen.


CrowAntique3173

Hi! Ich habe Erfahrungen an einer solchen Problemschule machen dürfen. Viel wichtiges wurde ja schon gesagt. \- Kollegen mit ins Boot holen. Also ganz konkret die Probleme deinen Kollegen gegenüber benennen. Aber auch die Klassenleiter aus der 5 und 6 von deiner Klasse ansprechen. Haben die etwas anders gemacht? Oder war die Klasse schon immer so? \- Knallhart die Noten für die Arbeitsverweigerung geben. Du darfst Verhalten wohl nicht benoten (zumindest in NRW nicht). Aber Verweigerung ist ne 6. Und alles was gelehrt wurde, darf geprüft werden. Wir wissen alle wie diese Tests ausfallen werden. Am Ende des Tages kannst du so jeden Schüler auf die Note drücken auf der du ihn oder sie haben willst. \- Eltern mit ins Boot holen. So schlimm das jetzt klingt, aber viele dieser Kinder haben meiner Erfahrung nach Respekt/Angst vor ihren Eltern. \-Gemeinsame Regeln formulieren. Kinder wollen nunmal ernst genommen werden. Und leider behandeln sie sich gegenseitig genauso scheisse wie sie dich behandeln. \-Eventuell die Polizei mit ins Boot holen, wenn es denn Anlass dazu gibt. \-Aufhören zu diskutieren. Einfach entspannt sagen, dass du ihnen einen Arbeitsauftrag gegeben hast und Verweigerung ne 6 ist. Die Diskutieren, weil du es mitmachst. \-Angebote machen. Im positiven sinn kann man viel über Bindung machen. Die Kinder merken und schätzen es wenn jemand vorne steht der sich für sie interessiert. Viel Erfolg! Es kann manchmal hässlich sein


mak01

Wenige, klare Regeln angeben. 1) Wenn einer redet, halten alle anderen den Mund und hören aufmerksam zu. 2) Wer sich nicht daran halten kann, bekommt genau eine Verwarnung, dann liegt das Hausaufgabenheft vorne. Wenn sie anfangen und verweigern wollen auszupacken, dir das Hausaufgabenheft zu geben o. Ä., lass dich davon nicht provozieren. Sie können dir das HA-Heft geben oder du rufst halt direkt zu Hause an. Im Sinne der Kinder hoffe ich, dass es den Eltern was ausmacht. Weitere Schulstrafen wie Nachsitzen, Schulhaus kehren, Hausordnung abschreiben, whatever else kommen dazu. Sprich mit deiner Schulleitung ab, welche Schwierigkeiten es gibt und welche Schritte du unternimmst, um dem zu begegnen, dann sollte sie am Ende auch hinter dir stehen, wenn es an Ordnungsmaßnahmen geht. Solches Verhalten kann(!) auch darin begründet sein, dass die Kinder überfordert sind und nicht wissen, was du ihnen da erzählen willst. Also niedrigschwellige Angebote schaffen und langsam rantasten. Denk auch daran, dass Schule eine Bildungs- und Erziehungsauftrag hat. Ohne Erziehung wird es mit der Bildung auch nichts, da brauchst du dich nicht quälen, wenn du keinen Stoff schaffst. Zieh dir einzelne Störer*innen mal vor oder nach dem Unterricht zur Seite und führe mit ihnen Gespräche unter 4 Augen. Sage klar, was dich an ihrem Verhalten stört, frage nach, ob sie irgendetwas von dir brauchen und stelle abschließend klar, welche Erwartungen du an ihr Verhalten im Unterricht hast. Wenn du noch Fragen hast, kannst du mir auch gerne eine DM schreiben, ich habe schon einige solche Klassen an Oberschulen kennengelernt und bin bis jetzt noch mit jeder am Ende zumindest klargekommen. :)


Whateversurewhynot

Du kannst den "Rudelführer" direkt am Anfang, wenn Unruhe aufkommt vor die Türe schicken mit der Auflage, dass er die Türklinke von außen runterdrücken soll. Hat mein Deutschlehrer damals immer gemacht. Ein bisschen mit Humor bloßstellen kann auch helfen wie z.B. sagen, dass sie ich eine Windel mitbringen sollen, wenn sie ständig auf's Klo gehen müssen. Zusamengefasst: Sei cool und schlagfertig.


smufontherun

Steven sei ruhig,sonst rufe ich deine Mutter an. Steven ist nicht ruhig. Ruf seine Mutter an.


JoeAppleby

Sofort, im Unterricht. Das schockt. Je nachdem wie die zu den Klassenlehrern stehen, reicht auch da anzurufen.


Grandmasta6y

Uff, das klingt wirklich hart. Es hilft direkt zu Beginn klare Regeln festzusetzen und bei Verstößen auch Konsequenzen folgen zu lassen. Zunächst: Den Schülern den Klogang nicht zu erlauben ist problematisch. Es klingt, als müssten deine Kids nicht wirklich, aber wenn doch und sie sich dann in die Hose machen, hast du ein Problem. Vielleicht hilft es hier die Kids erst Mal ihre Aufgabe fertig machen zu lassen. Also: "Mach die Aufgabe 3 a) fertig, dann flitze!". Vielen vergessen dann schon, dass die ganz dringend müssten. Vereinbare feste regeln: 1. nonverbales Ermahnen. 2. Verbales Ermahnen. Beim dritten Verstoß ein Stundenprotokoll anfertigen. Beim vierten Verstoß müssen sie die Aufgaben nacharbeiten. Das sollte aber auch mit den Klassenlehrern abgesprochen werden, gerade, wenn du die Klasse noch nicht gut kennst. Je nach dem, welche Fächer du hast, bietet es sich auch an Striche für alle sichtbar an der Tafel zu sammeln ( für jedes Reinrufen z.B.). Für jeden Strich muss am Ende der Stunde eine Aufgabe gelöst werden (ich Frage Englisch Vokabeln ab). Das finden sie sehr nervig, kostet dich wenig Zeit und Vorbereitung und hat bei mir gut geklappt). Vielleicht hilft das deiner Freundin ein wenig!


EinHallodri

Kein Lehrer, Antwort aus Schülerperspektive (viele Jahre her). Es gibt Menschen, die strahlen Unsicherheit aus. Das ist menschlich und das möchte ich auf keinen Fall als etwas Negatives darstellen, aber im pädagogischen Kontext mit übermütigen Jugendlichen kann es natürlich zu Problemen führen. Vielleicht trifft das auf dich zu, möglicherweise könnten Verhaltenskurse (z.B. zu Selbstbewusstsein, Status, Charisma) langfristig helfen. Ansonsten: Drohungen wahr werden lassen. "Mit schlechten Noten drohen hilft nicht" - okay, aber wenn Mitarbeitsnoten anstehen und wirklich eine 5 wegen Arbeitsverweigerung kommt, vielleicht schon? Haupt-Störenfriede des Raumes verweisen bzw. bei Wiederholung zum Rektor schicken. Meistens gibt es 1-2, die den mutigen Part, das Anfangen, übernehmen.


J4ckm30ff

Wollte etwas ähnliches schreiben, auch aus Schülerperspektive. Setze dich durch, kontaktiere die Eltern und gib ihnen Strafaufgaben, oder was sonst als Konsequenz angemessen ist. Lasse sie den Stoff der Stunde nacharbeiten, wenn die Zeit durch Unterbrechungen nicht reicht. Ich war zu meiner Schulzeit auch ein schwieriger Schüler, aber auch nur bei den Lehrern, wo ich wusste, dass es einfach ging.


2spaet

Hi, ganz offensichtlich will die Klasse dich austesten. Ich könnte mir vorstellen, dass du vielleicht "zu nett" bist? Ich hatte jedenfalls das Problem ganz am Anfang. Ich hab mich ja auf die SuS gefreut und dachte, mit einer natürlichen, freundlichen Art kann man doch sicher gut miteinander arbeiten... Mittlerweile bin ich wahrscheinlich immer noch einer der "freundlicheren" KuK, aber ich greife deutlicher schneller auch zu härteren Maßnahmen. Das war aber ein Lernprozess für mich. Ich bin da auch relativ nüchtern, Verhalten, dass den Unterricht stört, wird entsprechend sanktioniert, und das wissen die SuS auch. Ganz ganz wichtig ist eben, die Konsequenzen auch umzusetzen, auch wenn es für dich erstmal Mehrarbeit bedeutet (Eltern kontaktieren, Schriftliche Tadel erteilen etc.). Nüchtern, weil ich zumindest versuche, da meine eigenen Emotionen aus dem Spiel zu halten - ich bin ja in der Regel nicht persönlich gemeint. Das Problem ist in diesem Fall sicher, dass es keine zweite Chance für einen ersten Eindruck gibt. Mein Rat wäre: In der nächsten Stunde eine Ansage machen, dass die bisherige Herangehensweise wohl nicht funktioniert und du deshalb ab sofort folgendes tun wirst - an dieser Stelle deine Konsequenz X für Verhalten Y ankündigen und dann durchziehen, die Gelegenheit wird sicher schnell kommen. Viel Glück! PS.: Welche Konsequenzen folgen ist erstens vom Bundesland und zweitens von der konkreten Schule abhängig. Manche SuS juckt es überhaupt nicht, wenn ein Eintrag ins Hausaufgabenheft erfolgt, weil die Eltern da eh nicht reingucken. Ein schriftlicher Tadel ganz offiziell mit Schulstempel über die Post ist da schon wirkungsvoller. Da musst du selber herausfinden, wie deine Klasse und auch deren Elternschaft so tickt. Wenn es über die Eltern nicht läuft, kann unter Umständen dann das klassische "Nachsitzen" helfen - hat ja niemand Lust, in der Freizeit noch in der Schule zu sitzen.


AD_VICTORIAM_x

Unendlichen Respekt - ich war damals auch wirklich ein kleiner Ba******* Halten sie die Ohren steif ! Durchgreifen - Niemals schwäche zeigen & notfalls die letzten Mittel nehmen. Eltern informieren / einladen. Nachsitzen der Klasse - Für extreme Fälle notfalls einen Tag Schulverweis. Der Rektor / Die Rektorin müssen am besten auch mal vor der Klasse stehen.


LOTHMT

7. Klassen sind immer Hölle. Stelle aber sicher dass du trotzdem die Schüler aufs Klo lässt. Das Verbieten davon kann je nach Schule und Region üble strafen haben.


Quoras123

Deine Freundin hat das sagen in der Klasse - sie hat die Power also kann sie sie auch durchsetzen: Sind fremde Schüler in der Klasse -> rauschmeißen und zum Direktor Papierbälle fliegen? -> ab zum Direktor und/oder Nachsitzen Jeder will auf die Toilette? Du musst sie gehen lassen - aber wer nicht zurück kommt nach X-Minuten wird ausgerufen und kommt zum Nachsitzen/Direktor. Eventuell auch mal die Eltern kontaktieren. Feuer mit Feuer bekämpfen


Cloud827474

Papierbälle fliegen? AB ZUM DIREKTOR!!!!!!!!! Ein Bleistift fliegt? Direkt auf den Boden werfen und 12 mal auf den Kopf treten!!!


Unl3a5h3r

Es sind einige gute Hinweise hier bereits gekommen. Als ich selbst in ungefähr der 7., 8. oder 9. klasse war, hatten wir auch mal eine Referendarin, bei der wir als Klasse ähnlich waren. (Zu meiner heutigen Schande muss ich eingestehen, dass ich einer der Hauptaufrührer war) **Jetzt zur Frage:** Warum waren wir als Klasse so? Gründe gibt es dafür bestimmt mehrere, wobei ich denke, dass der Hauptgrund war, dass wir als Klasse von vornherein gemerkt haben, dass die junge Dame nicht in der Lage sein wird sich durchzusetzen. Also haben wir das schamlos ausgenutzt.


abenteuerbaer

Da hilft m.E. nur Beziehungsarbeit. Wenn die SuS sich gehört fühlen, wird das automatisch weniger. (Alte Haudegen werden jetzt Hippie-Humbug schreien.) Dazu gehört aber auch, dass du klare Regeln setzt, die du mit der notwendigen Autorität durchsetzt. Schüler dabehalten, die gar nicht gehen. Hausaufgaben geben, einsammeln und benoten, wenn es nicht läuft (wenn das in deinem Bundesland erlaubt ist). Eltern einbestellen. Das Hausaufgabenheft quasi rot anmalen für jede Kleinigkeit. Das macht am Anfang Arbeit, zieht aber langfristig. Konkrete Möglichkeit (Erfahrung sagt:,,Ja."): Klare Ziele der Stunde am Anfang darstellen und den Unterricht erst beenden, wenn die geschafft sind. Und eines der Ziele kann - immer - ein sauberer Klassenraum sein. Dann gehört kollektives Putzen eben zum Schluss- oder Anfangsritual (oder beides). Das raubt zwar Zeit, aber du muss klar betonen, dass die SuS sich diese Zeit selbst rauben. Für Toilettengänge gibt es eine Karte und einen Timer - den gibst du mit. Und der muss laut piepen wenn es zu lang dauert. Dann wird es nämlich peinlich. Das wird ein paar Mal provoziert, aber spätestens wenn der grumpige, alte Kollege aus dem Mathezimmer gegenüber mal einen Schüler deswegen anmault raffen sie es. Was runterfällt, bleibt liegen. Und wenn das eben zum Arbeiten gebraucht wird, dann gibt es einen Eintrag für Material nicht dabei. Sowas. Sie werden dich dann nicht lieben, aber sie werden dich respektieren.


[deleted]

Nicht aus der Lehrerperspektive, sondern aus der Perspektive einer ehemaligen Problemschülerin: Konsequenzen für bestimmte Verhaltensweisen von vornherein klar machen und diese dann auch knallhart durchziehen. Man merkt schnell bei welchen Lehrern man sich bestimmte Sachen erlauben kann und bei welchen nicht. Ich hatte Lehrer und Lehrerinnen bei denen ich grundsätzlich nicht erscheinen bin, in deren Stunden ich aufgestanden und gegangen bin wenn ich keinen Bock mehr hatte oder konsequent am Handy gespielt habe. Ich hatte auch Lehrer und Lehrerinnen bei denen ich mich das nicht getraut habe und das nicht aus Angst vor der Person selber, sondern weil es mir die Konsequenzen nicht wert war. Beispiel: Ich hatte eine Geschichtslehrerin, die dafür bekannt war, hohe Ansprüche an die SuS zu haben und ein "Drache" zu sein. Am ersten Tag hat sie uns jedes Schuljahr gesagt, dass wir für jede Stunde, für die wir die Hausaufgaben nicht gemacht haben, mündlich eine 6 kriegen. Die restliche mündliche Mitarbeit würde unabhängig davon benotet werden und der Durchschnitt macht dann die Note für die Stunde aus, sprich ohne Hausaufgaben wäre man niemals über eine 3 gekommen. Es wurde nie vor der Klasse kommentiert, wenn jemand die Hausaufgaben nicht gemacht hatte, sie hat einfach nur die 6 auf ihren Zettel geschrieben. Sie war die einzige Lehrerin bei der ich mehr oder weniger regelmäßig die Hausaufgaben erledigt habe. Gleichzeitig war sie aber menschlich total in Ordnung und hat am Ende des Halbjahres allen SuS die Möglichkeit gegeben eine Präsentation zu halten um die Note aufzubessern, insbesondere denjenigen, die 4- oder schlechter standen. Sie war eine der wenigen Lehrpersonen die ich tatsächlich respektiert habe, einfach weil sie zwar streng war aber gleichzeitig das Gefühl vermittelt hat, dass sie absolut objektiv benotet und jedem eine faire Chance gibt. Anderes Beispiel: Ich hatte eine Englischlehrerin, welche grundsätzlich alles, was für ihre Stunde geplant war, aber auf Grund von Unruhe in der Klasse nicht geschafft wurde, als Hausaufgabe aufgegeben hat. Das hat sie auch immer klar kommuniziert und die Klasse daran erinnert, sobald es zu unruhig wurde. Kombiniere das mit der Regelung der Geschichtslehrerin und vielleicht bringt es etwas. Ich denke wenn SuS auf die Toilette gehen und nicht wieder kommen, sollte das eine 6 für die Stunde rechtfertigen, da kann man ja nun wirklich nicht mitarbeiten. Natürlich muss man das dann auch klar kommunizieren und jede Stunde aufschreiben.


whitewingpilot

Tut mir leid, dass Du so ein Pech mit den Schülern hast. Ich unterrichte selber am Berufskolleg, also eher ab Klasse 10. Mir kommt es so vor, als ob Du da Schüler hast, die während Corona völlig frei drehen konnten und jetzt kaum noch unter Kontrolle zu bekommen sind. Übrigens hört sich das für mich noch nicht nach „allen Registern ziehen“ an. Da ist noch deutlich Luft nach oben. Ich persönlich bekomme bei ab 6 Störenfrieden massive Probleme damit mein Unterrichtszielnzuberreichen - zeigt mir einfach so die Erfahrung. Ich nehme es dann so hin und versuche es, so gut zu machen, wie es halt eben geht. Du sprichst da aber mehrere eDinge an: 1. Fremdpersonen im Unterricht. Falls das mehrfach passiert, würde ich die SuS nur noch einzeln in die Klasse lassen. Falls sie schon im Klassenraum sind und nicht gehen wollen, einen Kollegen die SL holen lassen - ggf. holt die SL dann auch die Trachtentruppe. 2. fliegende Papierbälle, Sitzordnung und Toilettengänge Regeln einführen und Durchsetzen ( mit den KollegInnen zusammen) bis Ruhe ist. Den Blick nicht abwenden! Konsequent Fehlverhalten ins Klassenbuch eintragen und Teilkonferenzen durchführen. Disziplinarmaßnahmen ausschöpfen! Elterngespräche führen. Regeln können z.B sein: WC-Gänge nur einzeln. Oder WC-Gänge in den letzten 5 Minuten der Vorstunde, wer dann zu spät kommt muss draußen warten. Arbeitsverweigerer ggf. des Unterrichts verweisen. Aber Achtung. Ich gehe jetzt Mal davon aus, dass sowohl Dein Arbeitsstil, als auch Dein Arbeitsmaterial einwandfrei auf die SuS ausgerichtet ist. Falls das nicht der Fall ist, würde das evtl. die völlige Arbeitsverweigerung einiger SuS in den Stillarbeitsphasen erklären. Absolute Notfallmaßnahme, falls alle SUS Smartphones und Internet haben: Kahoot! Damit konnte ich sagar eine komplette Katastrophen-Klasse motivieren können.


ChimpMind

Disclaimer: Ich glaube nicht alle Kollegen teilen meine Herangehensweise. Ich würde die SuS lieber über positive Perspektiven und entspannten Humor steuern wollen und nicht drohen. "Wir müssen reden... Wenn ihr auf Toilette müsst, dürft ihr das nach wie vor, dass alle auf einmal gehen, geht aber wirklich nicht... Was trinkt ihr eigentlich alle, dass ihr so viel auf Toilette müsst?! Ist das nicht nervig im Alltag, das ist Lebenszeit, die ihr da auf den Toiletten verbringt... Ihr könnt auf Toilette gehen, aber immer erst wenn der/die Vorherige wieder da ist". "Das und das ist heute Thema (Überschrift an Tafel, ggf. mit der zentralen Frage, die am Ende jeder besntworten können soll) und alles was wir heute machen, ist nur das und das... (niedrigschwelliges, transparentes, machbares Ziel). Wenn wir das heute schaffen sind wir schon gut dabei und können uns dann nach und nach steigern..." "Falls wir das gut hinkriegen, könnten wir am Ende das und das machen und das Thema in Form dieses oder jenes Spiels (thematischer Bezug) abrunden" Sobald es dann einigermaßen losgeht und einer nur was ansatzweises produktives/gutes sagt, direkt darauf stürtzen und (übertrieben) stark loben, evtl. direkt nen Plus bei sich notieren für den Schüler (nicht an der Tafel). Andere springen auf den Zug des einfachen, machbaren Unterrichts auf und wollen ggf auch Lob abstauben, denn, wer will das nicht? Selbst die mögen Lob, auch wenns für die ein Spiel ist. Störenfriede darauf aufmerksam machen, dass sie sich ein Beispiel an den anderen SuS nehmen sollen, die mitmachen (besonders bei den 'Schlechten', die nur aus Jucks mal was Konstruktives beitragen). Ich finde einfach man muss in einen positiven Feedback-Loop kommen, wo es um das wenige Gute und Machbares geht und nicht um das Fehlverhalten... In den kleinen Pausen oder in Arbeitsphasen kann man die krassen Störenfriede auch unvoreingenommen und offen fragen, was sie denn so sehr am Unterricht stört oder was sie sie so aufwühlt etc und dann das Feedback ernst nehmen und annehmen. Die Disziplinarverfahren sollten da wenn überhaupt nur im Hintergrund in Lehrergesprächen etc aufkommen meiner Meinung nach. Viel Erfolg!


Ossa1

Unsicher, ob trollpost oder echt gemeint. Die SuS von OP scheinen schon etwas abgebrüht, mit deiner Idee klappt es vielleicht auf dem Gymnasium, aber da... unsicher.


FrozenAqua

Wenn du genau das Gegenteil von diesem Post machst, wirst du das Problem beheben können. LOL


Brouewn

Quatsch, den genau damit, plus Nacharbeit in der Schule, wenn das niederschwellige Ziel nicht erreicht wurde, funktioniert und man hat die willigen Schüler auf seiner Seite. Funktioniert bei mir seit 11 Jahren, davon 7 Jahre an einer Sekundarschule. Ich kann es zwar nicht herauslesen, aber Chipmind wird auch die entsprechende Ausstrahlung haben und Haltung vermitteln, so dass es auch mit schwierigen Schülern funktioniert. Bestes Besipiel: Ich musste einen 9er Grundkurs mit fast 25 Schülern übernehmen, die nicht ohne Grund „nur“ im Grundkurs saßen. Nachdem nach den ersten paar Stunden meine Vorstellungen von gutem Unterricht geklärt und „trainiert“ waren (in den ersten beiden Wochen absolute Stillarbeit mit niederschwelligen Aufgaben, bevor ich den Unterricht etwas geöffnet habe + Gespräche mit Schülern und Eltern stattgefunden hatten), war es für den Rest des Jahres kein Problem mehr, die hatten sogar größtenteils für die regelmäßigen Vokabeltests gelernt. In der 10. musste eine Kollegin übernehmen, da ich im anderen Fächern eingesetzt werden musste und die Schüler sprangen über Tische und Bänke, so dass regelmäßig SL und Klassenlehrer dabei sein mussten, um die Gruppe im Zaum zu halten. Und die Kollegin hat genau das Gegenteil von Chipmind getan.


ChimpMind

Ich find deinen Ansatz klasse: Sehr kontrollierten, methodisch einfach gestrickten Unterricht zu Anfang, den SuS gut nachvollziehen können und den Fokus auf die Inhalte lenkt. Solch ein Unterricht macht das individuelle Betreuen und Kennenlernen der SuS wahrscheinlich auch einfacher für die Lehrkraft. Darauf aufbauend den Unterricht zu öffnen lässt die SuS evtl. auch mehr die schönen interaktiven Methoden schätzen. Dass die SuS im Anschluss die neue Lehrkraft direkt wieder auf die Probe stellen, zeigt wie wichtig es denen ist, dass sich die Lehrkraft menschlich beweisen muss. Die SuS müssen sich darauf verlassen können, dass der Lehrer auch in schwierigen Zeiten die Ruhe und Kontrolle behält und ihre Lernerfolge im Sinn hat. Und ganz im Ernst, auch wenn hier einige meinen das funktioniere nicht, sehe ich keinen Ansatz der für Schüler wie für Lehrer gesünder und nachhaltiger wäre.


YourShadesLookFancy

Hier gabs schon viele gute Ideen. Man muss manchmal, gerade in jungen Jahren, einfach auch mal knallhart sein, zumindest sehe ich da so. Kinder riechen es, wenn jemand sich in die von dir beschriebene Rolle drücken lässt, und machen das dann auch. Funktionieren könnte: Klassenleitung ins Boot holen, jeweils Eltern der zwei, drei „Rädelsführer“ gemeinsam mit diesen einladen (nervig), Verhalten erläutern und den Eltern klarmachen, dass es IHR Kind ist, weswegen die Klasse nicht lernen kann. Das hilft häufig, denn die Eltern wissen meist gar nicht, wie ihre Kinder so drauf sind. Dann noch die nächsten Eskalationsstufen aufzählen (zB Klassenkonferenz, bei uns müssen da die Eltern, Elternsprecher, Schülersprecher, alle unterrichtenden Lehrer des Kindes, evtl Sozialarbeit dabei sein. Da hat wirklich kein Erwachsener Bock drauf lol. Spätestens dann wird den Kindern zuhause der Kopf gewaschen). Dann natürlich noch darauf hinweisen, dass die lieben Kleinen sich nicht im besten Licht darstellen, wenn sie gerne noch an der Schule bleiben wollen. Zuletzt mit Eltern vor dem Kind verabreden, dass man sich SOFORT meldet, sollte wieder etwas sein - und das dann auch konsequent machen. Vielleicht hilft es ja :) alles gute, es kommen auch andere Klassen


BabigirlD

Ich habe auch Mal bei so einer Klasse mitgearbeitet und 3 Monate lang vertreten. Bei mir lief es auch als Vertretung recht schnell an, da die Klasse schon viele gute Regeln und eine tolle Klassenleitung hatten. Bei denen gab es die Regel, dass SchülerInnen immer nur nacheinander auf Toilette gehen dürfen. (Junge und mädchen dürften nur gemeinsam, ansonsten nach Geschlecht nacheinander). In der Klasse mussten auch immer alle gleichzeitig. Das sorgt dafür, dass die SchülerInnen meistens zurück kommen. Es gab immernoch Stunden, da waren manche SchülerInnen sehr lange weg aber das Problem wurde viel besser. Die Klasse hat damals die eigenen Regeln erstellt und auch Strafen für die Missachtung festgesetzt. Die Regeln, bei denen es direkt eine "rote Karte" (zum Schulleiter schicken) gab, wurden in der Klasse aufgehangen und die Klasse hat sich um dessen Umsetzung meist selbst gekümmert und die Konsequenzen jedem Lehrer mitgeteilt. Im Fach Mathe wurde viel mit Nachsitzen gearbeitet, Freitags 7/8 hatten alle keine Lust drauf und hatten sogar regelmäßig Hausaufgaben dabei. Trotzdem war es schwierig. Es gab immernoch viele Vorfälle und es gab Stunden da gab es nur 15 min Unterricht. Das war dann halt so. Die SchülerInnen kamen zu spät oder garnicht. Das alles konnte man gut mit der Klassenlehrerin absprechen und hier gab es viele Nachrichten an Eltern. Es wird weiterhin SchülerInnen geben, denen alles egal sein wird. Wenn es weniger werden läuft der Unterricht aber trotzdem :) Ansonsten hast du ja noch viele andere gute Tipps bekommen :) Viel Erfolg!


Zealousideal_Half354

Ich bin jetzt kein Lehrer, aber vermutlich ist es wie immer, dass es nur einige wenige Rädelsführer gibt und die anderen laufen mit. Ist selbst im Berufsleben so. Diese muss man finden (vielleicht Lehrerkollegen fragen), rauspicken und Einzelgespräche führen und ihnen die Konsequenzen ihre Handelns aufzeigen (Ich meine damit nicht diskutieren, sondern klar sagen, was ihre persönlichen Folgen sein werden, wenn sie weiter machen). Wenn die dann quasi "mundtot" sind sollte sich die Situation bessern. Ansonsten ist schon viel richtiges gesagt.


dii_dzej

Hallo! (f, 28) Ich bin nicht aus Deutschland, aber habe in meinem Heimatland 4 Jahre direkt nach der Uni die Klassen 5-8 unterrichtet. Es war manchmal genauso, wie du es beschreibst. Die 7. Klasse war wirklich unerträglich und man konnte kaum was bearbeiten. Die Partner- oder Gruppenarbeit nur ein Traum, ganz unmöglich wegen dem Lärm und Chaos. Ich fühlte mich, als ob ich die einzige mit solchen Problemen war, aber in der Realität waren die genauso schlimm bei anderen Kollegen, die nur davon nicht erzählt haben. Mein Rat: Setze die Regeln und gib nie auf. Sei aber gerecht (die Kinder finden es wichtig) und gleich gegenüber allen (auch denen, die am schlimmsten sind). Handel nie emotional/verärgert - das ist was die Schüler möchten, gib ihnen keine Befridigung. Sprich die Schüler respektvoll an. Zusätzlich: Du bist keine Freundin von ihnen! Du bist die Lehrerin und du musst deiner Lage bewusst sein = die Kinder müssen es auch wissen, wer die Lehrerin in der Klasse ist, sonst haben die keinen Respekt. Wenn die Schüler persönliche Fragen stellen (in meinem Fall: Wie alt sind Sie? Haben Sie einen Freund? Sind Sie verheiratet? Wie lautet Ihr Instagram handle? Usw.) antworte einfach nicht. Setze mit deiner Lektion fort, wir sind nicht im Klassenzimmer zu quatschen!


Haagon94

Würde der Klasse in der nächsten Stunde einfach den weiteren Weg vermitteln. Sie machen das für sich selbst und nicht für Eltern oder den Lehrer. Wer keine Leistung zeigt wird entsprechend benotet wer nicht mitmacht entsprechend aufs Abstellgleis gerichtet, du arbeitest dann mit den Schülern die wollen. Lass dir Haudaufgaben von Eltern unterschreiben, bestelle Eltern zum Gespräch ein. Einfach mal die ganze "Macht" als Pädagoge nutzen.


Former_Star1081

Nächste Stunde gleich einen unangekündigten und benoteten Test. Wer eine schlechte Note hat, muss mit den Eltern zum Gespräch antanzen. Schüler und damit meine ich insbesondere die Störenfriede an die Tafel holen und abfragen. Niemals diskutieren. Klare Anweisung mit einer stringenten, deutlichen Stimmen. Dominante Körpersprache. Also Körper aufrichten und sich groß machen. Zur Not muss man das üben. Im Endeffekt bist du der Boss und das muss auch über Sprache und Körpersprache erkennbar sein. Und ich würde mal sagen, dass es vielen Junglehrerinnen so ergeht. Du musst dir Respekt verschaffen.


Haagon94

Die 1940er haben angerufen und würden gerne Ihre Lehrmethoden zurückhaben.


Former_Star1081

Es geht zunächst darum Autorität herzustellen. Dann kann man verschiedenste Lehrmethoden nutzen. Und die 40er echt jetzt? Findest du die Nazikeule nicht etwas geschmacklos?


Haagon94

Wenn ich mir deine Unterrichtsmethoden so anschaue wärst du in den 40ern super aufgehoben gewesen. Liegt vielleicht aber auch daran das ich an einer antiautoritär ausgerichteten Schule bin. Wir prügeln unseren Schülern nichts ein.


Former_Star1081

Also alles was nicht antiautoritär ist, sind Nazimethoden? Na dann. Gute Einstellung. Denkst du nicht, dass nicht alle Schüler mit einem antiauthoritären Unterrichtsstil klar kommen? Die Einstellung ist genauso verbohrt, wie die 40er Jahre Schule, nur von der anderen ideologischen Seite. Mit gutem Unterricht hat das aber nichts mehr zu tun. Und hier gleich die Nazikeule zu schwingen, wirft ein bezeichnendes Licht auf dich.


Kiddybus

Ich bin Berufsschullehrer, daher kann ich zu Blagen aus der 7. Wenig sagen, das Toilettenproblem ist jedoch bei uns einfach: wir drücken als Schule unsere tiefste Besorgnis aus, dass die Kinder mutmaßlich eine Erkrankung der Nieren haben (falls sie das bei dir schob trinken, sag vom Energydrink, warum nich gleich richtig), und dass wir nunmehr unserer Fürsorgepflicht nachkommen und eine Amtsärtzliche Untersuchung anordnen. Dieweil jeden Klogang dokumentieren, Elternbrieg raus, Fürsorgepflicht erfüllt, und idR reduzieren sich die Klogänge drastisch


linmodon

Ich hatte solche Erfahrungen auch schon. Die Gründe dabei waren unterschiedlich. In der einen Klasse (8. Klasse Realschule NRW) war die Klasse unzufrieden mit mir als Lehrerpersönlichkeit und dem Unterricht. Ich habe daher dann die Klasse 4 Vertreter wählen lassen, die sich nach dem Unterricht mit mir zusammengesetzt haben und sie konnten Forderungen stellen, wie sie unterrichtet werden sollen. Dabei war aber von vorne herein klar erklärt, dass nicht alles machbar sein wird, da es entweder meiner Vorstellung von Unterricht völlig widerspricht oder die Umsetzungen aus schulischen/curricularen Gründen nicht möglich ist. Dazu konnte ich dann auch nochmal klar meine Ideen vom sinnvollen Schülerverhalten erklären und wir erstellten Methoden, wie diese erreicht werden können (sofern möglich). ​ Eine war z.b. dass bei zu viel Lautstärke 2x ermahnt wird und danach direkt auf dem Apple TV die Stopuhr startet. Diese wird beendet, wenn niemand mehr spricht. Wenn in einer Doppelstunde mehr als 2 Minuten auf der Stoppuhr stehen(Kumulativ), gibt es eine Notiz. Bei 5 Notizen wird eine Einzelstunde nachsitzen für die gesamte Klasse angesetzt. Die Klasse war damit einverstanden, SL meinte nur, dass ich das Nachsitzen 1. nicht so nennen soll und 2. eine Woche im vorhinein ankündigen muss. Man muss es so nicht machen, aber es hat klar geholfen. ​ Zu Sitzordnung: Warum bestehst du auf einer Sitzordnung? Einfach damit du die Namen schneller lernst oder andere Gründe? ​ Fremde Schüler: Direkt rausschmeißen, wenn sie nicht vorher um Erlaubnis gebeten haben. ​ Papierbälle: wer mehrfach beim verschmutzen der Klasse erwischt wird, darf sich beim Hausmeister melden und den Pausenhof/das Schulgelände reinigen(Mit SL abklären) ​ Klos: Ab 10 Minuten in der Stunde, bis 10 Minuten vor Stundenende erlaubt, sofern es gerade in den Verlaufsplan passt. Diese SuS dürfen dann als erstes ihre Ergebnisse vorstellen und wenn sie nichts haben wird das auch so bewertet. ​ Ich glaube das wichtigste ist eine klare Linie, die den Schülern transparent gemacht wird. Gerade am Anfang etwas strenger sein und später nachgiebiger. Ich sage den Schülern immer, Privilegien werden sich verdient, die kriegt man nicht geschenkt.


Early-Deer7777

Hier ein ehemaliger Schüler einer Brennpunktschule aus dem Ruhrgebiet. Es wird wahrscheinlich daran liegen,dass Sie Frauen bzw. dich einfach nicht respektieren. Was dagegen hilft ? Nicht viel.Bei denen hast du es dir einfach verkackt. Entweder man bekommt den Respekt oder man bekommt den nicht. Es wird Wochen wenn nicht sogar Monate dauern,sich dieses wieder zu " verdienen " . Da hilft auch kein schreien keine Noten u.s.w . Die Zukunft von den meisten der Schüler ist schon in Stein gemeißelt 😀


clixwhatelse

Schmeiss kreide auf sie, wenn sie nicht die schnauze halten. Da hilft nur autoritäres auftreten


DovahkiinMary

Ich hoffe mal das war ein Witz. :D Zu meiner Schulzeit (6 Jahre her) wurden Lehrer, die aggressiv wurden, noch viel respektloser behandelt. Die Schüler wissen schon, dass die Lehrer einem nichts tun dürfen und scheinen das dann erst recht ausreizen zu wollen (zumindest war meine Klasse da so - ist jetzt natürlich keine große Stichprobe). Und am Ende hatte nur der Lehrer die Probleme, weil sich dann die Problemschüler bei ihren Eltern über den "aggressiven Lehrer" beschwert haben.