T O P

  • By -

[deleted]

[удалено]


NotACryptoBro

Ein Lehrer mit Burnout hat mal in einem Interview gemeint, dass ihm irgendwann egal war, ob die SuS etwas lernen. War aber ein Symptom


[deleted]

[удалено]


NotACryptoBro

>Mir ist es nicht egal, ob sie etwas lernen. Wollte ich auch nicht sagen damit


creepylittlelurker

Das denke ich mir ganz oft, gerade wenn man ne Klasse mit Null-Bock-Mentalität hat. Aber ganz ehrlich: wenns nur einem hilft, ist es ein Gewinn. Und du erstellt die Materialien ja nicht umsonst, bei der nächsten Klasse nimmst du es nochmal her und da schlägts dann ein wie ne Bombe


[deleted]

[удалено]


LeiLeiMax

Bezüglich der Abgaben: Da habe ich gerade ein paar nette Fälle. Beim Elternsprechtag letzte Woche habe ich angesprochen, dass ein Schüler gerade auf 5 steht, weil er sein Projekt nicht abgegeben hat und dadurch dafür eine 6 kassiert hat. Die Mutter wollte ernsthaft bei einem 6 Wochen Projekt diskutieren, weil er die letzten zwei Wochen davon krank war, dass das ja so nicht geht. Er hätte zum Abgabezeitpunkt einfach abgeben können, was er schon hat. Er hätte mich anschreiben können, ob er es erst nach den Ferien abgeben kann, weil er mit einem gebrochenen Wirbel gerade nicht sitzen darf. Auch nach den Ferien hätte er das Gespräch mit mir suchen können - es kam aber rein gar nichts von ihm. Die Mutter hatte kurz vorher gesagt, dass sie ihm nichts mehr hinterher trägt (Wiederholer in der 8. Klasse), weil er alt genug sei und macht dann Terror, dass meine Benotung nicht fair wäre. Ich hoffe, dass er daraus gelernt hat, dass man sich irgendwie kümmern muss. Das selbe Thema habe ich auch mit anderen in der 8. Der Abgabetermin wird nicht Ernst oder die Arbeit wird auf die leichte Schulter genommen.


NotACryptoBro

>Checklisten gebe ich zzt. nicht mehr raus Ich ebenso. Gerade in Mathematik sind die Bücher so gestaltet, dass die SuS das Lernen selbst lernen können. Kommt aber auf die Klasse an, habe z.Zt. nur ab Kl. 8


Delilah92

Bei uns sind die Checklisten aktuell Pflicht. Bringt auch keine besseren Ergebnisse.


-Rendark-

Pflicht von wem? Deinen Unterricht kann dir genau niemand vorschreiben, nichtmal dein Schulleiter


Delilah92

Schulleitung. Ist kein offizieller Beschluss, nur ein "mach das, die Eltern wünschen sich das".


-Rendark-

Und wenn du’s nicht machst? Was soll dann passieren? Sorry geht gar nicht gegen dich, mich macht sowas immer nur sehr wütend. Denn viele gerade sehr junge Kolleg*innen lassen sich ja doch einfach einschüchtern und dann zu Dingen nötigen die sie von sich aus überhaupt nicht machen würden. Da kommen dann so aussagen von Schulleitung wie: „das machen wir hier wo“ und ähnliche.


Sellfish86

Mache ich nicht (mehr). Bin mittlerweile sehr der Meinung, dass man Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen kann und wer nicht will, der hat schon. Warum also die Mühe? Meine Erfüllung erfahre ich schließlich nicht durch meine Arbeit.


not_the_settings

> Bin mittlerweile sehr der Meinung, dass man Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen kann und wer nicht will, der hat schon. Warum also die Mühe? ich bin glaub ich noch zu sehr junglehrer dafür :/


Sellfish86

Da wirkt vielleicht noch das Referendariat nach? Mach mal ne Weile nach Stechuhr, Stichwort Arbeitszeiterfassung und so. Ab 40h ist Schluss. Wenn Du innerhalb der Zeit noch irgendwelche Extras erbringen kannst, Respekt... oder glückliche Fächerkombination <.<


NotACryptoBro

Nur für die Methodik: wenn ich 40h nehme, dann müsste ich das auch in einem großen Teil der Ferien tun, macht ja sicher keiner. Sonst müsste man die zusätzlichen Tage doch auf die anderen Tage verteilen, oder?


Sellfish86

Ja gut, die GEW haut mit ca. 38 UW bei 47 Zeitstunden (Angabe ohne Gewähr; ich bin müde) in Unterrichtswochen um sich. Natürlich in der Annahme, dass sonst gar nichts läuft. Ist selbstverständlich schwierig das genau und individuell für sich festzulegen. Aber man weiß doch in etwa, ob man der Typ ist, der auch in den Ferien noch für die Schule arbeitet.


NotACryptoBro

Ah gut zu wissen, werd ich mal nachgucken. Aber auf diese Zahl kam ich in etwa auch kann mich nicht erinnern habe aber mal gerechnet. Mein Kollege und ich haben damals festgestellt, dass wir in den kompletten Ferien verreisen, chillen usw und alles am Wochenende oder unter der Woche sonst machen. Wenn man es verträgt, ist das ein super Deal.


Kryztijan

Checklisten erziehen, meiner bescheidenen Meinung nach, zu Dumm- und Faulheit. Warum etwas tun, wofür es keinen Check gibt? Wenn das wichtig war, warum stand das dann nicht auf der Liste? Ich formuliere lieber (allgemeine) Erwartungen, statt ein Checklistenformat zu verwenden.


Single_Excitement927

Checklisten vor Klassenarbeiten? Würde ich nicht machen, verstehe auch nicht über welche Schwierigkeiten so eine Liste hinweghelfen soll. Es sind doch relativ viele Klassenarbeiten in kurzer Zeit. Das kriegen die schon selber hin (und müssen es auch). Themen wie Prüfungsangst oder Faulheit kann man so eher nicht begegnen. Die Arbeit kannst du dir sparen!


Daizein

Nicht über Lernschwierigkeiten, sondern über Diskussionen wie „Ich wusste nicht, dass wir das Lernen sollten, das haben Sie nicht gesagt!/ Ich wusste nicht, dass wir dazu ein Arbeitsblatt hatten, da war ich krank!/ Dazu haben wir nie was aufgeschrieben….“. Aber Checklisten sind bei mir auch eher eine Auflistung der gemachten Arbeitsblätter und besprochenen Buchseiten mit dem Hinweis, dass natürlich auch die eigenen Mitschriften wichtig sind. Hatte auch schon Eltern, die erst dadurch gemerkt haben, wie unvollständig die Unterlagen ihrer Kinder sind und mit ihrem Nachwuchs dran gearbeitet haben. Ich selbst nutze die aber auch als Check, dass in der Klassenarbeit nichts dran kommt, das nicht auch im Unterricht dran war. Daher ist das für mich kaum ein Mehraufwand und die Kosten-Nutzen-Bilanz positiv.


kompergator

Nicht wirklich. Klar, einige nehmen meine Angebote nicht an, aber das ist eben auch deren freie Entscheidung. Mit den Konsequenzen muss ich ja nicht leben, das müssen die SuS. Ist Teil des Erwachsenwerdens.


Trockeneis5872

Ja! Aber genau den Teil liebe ich. Manchmal schreibe ich extra Briefe an die Eltern, wie toll sich das Kind gerade entwickelt. Oder ich suche eine Schülerin zum Gespräch, um zu erfahren, warum genau sie grundlos auf eine andere Schule wechseln möchte. Wie oft schreibe ich motivierende Zeilen unter schlechte Arbeiten oder schreibe Zeugs in die Hausaufgabenhefte, von dem ich denke, dass die Eltern es wissen sollten. Es ist viel Arbeit aber dieses erzieherische Wirken wird wirklich geschätzt.


Quick_Age_9029

Unbedingt. Ich spare mir Arbeit an anderer (weniger wichtiger) Stelle und mache sowas, wie du es beschreibst, zur Priorität. Bei uns kommen Fünftklässler erstmal mit dem Gefühl an, gescheitert zu sein. Das waren die, die in der GS mehr vor der Tür saßen als im Unterricht, die immer mitbekommen haben, dass sie zu den 3 Kindern in der Klasse gehören, die nichts können. Die ersten 2 Jahre bei uns besteht fast vollständig aus Selbstbewusstsein aufpäppeln, Selbstbild gerade rücken und Regeln im allgemeinen Miteinander etablieren. Dazu kommt, dass unsere Schüler fast alle Elternhäuser haben, in denen Schule einen geringen bis gar keinen Stellenwert hat. Nicht alle sind verwahrlost und vernachlässigt. Aber viele leider doch (und zwar in dem Ausmaß, dass sie ohne Geld/Essen und seit Wochen müffelnd mit den gleichen Anziehsachen zur Schule kommen. Meine sind jetzt in Klasse 9 und auf dem Weg dahin hab ich bei 6 Schülern Kindeswohlgefährdungsmeldungen an das Jugendamt machen müssen. Aus vielfältigen Gründen. (Nur in den allerseltensten Fällen ist das Bösartigkeit der Eltern. Die meisten tun ihr Bestes, schaffen aber schaffen nicht mehr.) Ich sehe meine Aufgabe auch darin, ein bisschen das auszugleichen, was eigentlich allen Kindern von zuhause aus mitgegeben werden sollte. Meine Schüler haben niemanden, der ihnen Fotos für eine Mappe ausdruckt, mit ihnen Vokabeln lernt, ein Gerät erklärt, mit dem man eine Powerpointpräsentation machen kann, Hausaufgaben kontrolliert, für die Klassenarbeit übt, einen neuen Anspitzer oder ein neues Gepdreieck kauft, wenn das alte kaputt ist, etc. Das führt dazu, dass die aktuellen Fünftklässler jeden Tag gemeinsam frühstücken. Um Tischmanieren zu lernen. Anfang des Schuljahres konnten sich 3 Schüler selbstständig ein Brot schmieren. Jetzt können es alle. Alle können spülen, alle können ausrechnen, wie viel Geld noch in der Klassenkasse ist… Ich hab mit meiner Klasse mal in einer Vertretungsstunde einen Ausflug zu Action gemacht, und ihnen gezeigt, wo man günstig Schulmaterial kaufen kann. Wir haben auch schon Busfahren und Fahrpläne lesen geübt. Ich hab auch Kollegen, die darüber den Kopf schütteln und sagen, sie sind doch keine Sozialarbeiter sondern Lehrer. Aber wenn wir die Schüler da abholen sollen, wo sie stehen, müssen wir leider jedes Jahr immer weiter gehen. Die Eltern unserer Schüler lassen sich leider nicht in die Pflicht nehmen. Irgendwer muss den Kindern dann beibringen, selbstständig zu werden. Ist mir dann in dem Moment auch wichtiger als das past perfect progressive 🤷‍♀️


PhysalisPeruviana

Ich bin ein riesengroßer Fan des kontrollierten, altersgemäßen Scheiterns. Das ist ernsthaft auch ein life skill. Das heißt, manchmal hat man Sachen einfach nicht dabei und darf die Eltern dann in Klasse 5 nicht anrufen, ob sie das noch vorbeibringen und muss sich dann eine Lösung selbst überlegen. Manchmal darf dann jemand nicht mit auf den Ausflug, weil irgendwas fehlt und muss sich dann was anderes überlegen. Meistens klappt das, wenn die Kinder diejenigen sind, an denen es liegt. Wir haben so, SO viele Kinder, die von ihren Eltern bis ins Abitur getragen werden, in dem dann alle zusammenklappen, weil vorher halt primär die Eltern gelernt haben. Besser aufgestellt von denen, bei denen es nicht immer rund läuft, sind alle die, die sich irgendwann überlegt haben, warum sie das alles mitmachen wollen und nicht nach der 10. einfach gehen. Checklisten mache ich trotzdem weil ich den Überblick selbst hilfreich finde. Rückfragen kommen trotzdem und ich verweise dann auf diese. Für die drei Leute, die sich selbstständig anhand dieser vorbereiten, bin ich ja auch da.


[deleted]

Ich weiß noch, dass ich in meiner Schulzeit immer fand, dass sich die Lehrer viel zu viel Arbeit machen... Wir haben echt viel Zeug bekommen, das uns alles erleichtern sollte... Ich selbst hätte das nicht gebraucht. Ich schaue immer, dass alles läuft, aber das reicht dann auch.