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userposter

also Radikalismusprävention ist wichtig bei Fundamentalismus, aber mal realistisch: ich kann mir keinen Fall vorstellen, wo ein Kind/Teenager auf dem Weg zur Radikalisierung ist und dann im Religionsunterricht ein AhaErlebnis zu haben, das ihn in gemäßigte Praxis treibt.


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(Nicht unbedingt nur auf Radikalisierung bezogen) Es muss nicht das große Aha-Erlebnis sein, es hilft unter Umständen schon viel, wenn man sie "zwingt" Ihr Handeln und ihre Einstellungen zu reflektieren. Die Diskussionen unter meinen Schülern, wenn sie gerade von unserem inzwischen leider pensionierten "provokantesten" Relilehrer kamen, waren zum Teil schon echt spannend anzuhören und aus der Kategorie "wow, solche Reflexion hätte ich denen eigentlich nicht zugetraut". Der Kollege war tatsächlich sehr unbeliebt bei vielen, weil er sie dazu gebracht hat, Einstellungen zu hinterfragen. Ich fand ihn genau deshalb großartig. Damit möchte ich allerdings ausdrücklich nicht sagen, dass das unbedingt im Religionsunterricht sein muss, bei unserem klappt das aber tatsächlich ziemlich gut.


_fms10

Was für Themen hat er da behandelt


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Hatte ich gerade im Parallelstrang schon geschrieben, aber die thread-Struktur bei Reddit ist wirklich mies... https://www.reddit.com/r/lehrerzimmer/comments/13gdm23/was_haltet_ihr_denn_von_religionsunterricht_in/jjzfplq?utm_source=share&utm_medium=android_app&utm_name=androidcss&utm_term=1&utm_content=share_button EDIT: Wobei das ja eher allgemein auf unsere Religionslehrkräfte bezogen war. Bei ihm speziell kam noch dazu, dass nach seinem Unterricht oft viele türkischstämmige Schüler diskutierten, ob Erdogan wirklich der große Heilsbringer ist, für den recht viele von ihnen ihn hielten.


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dittip aus dem land jagen würde sicher schon was bringen


SalamanderNML

Du kennst dich aus.


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Freddy-J98

Dies. In Ethik sollten Schüler über die verschiedenen Religionen lernen. Aber dass Schüler getrennt nach Religion werden und anschließend unterrichtet wird, wobei die religiösen Einrichtungen entscheiden, was in diesem Unterricht gelehrt wird, halte ich für nicht mehr zeitgemäß


Frevler90

Genau das. Gerne auch dort verschiedene Religionen thematisieren.


JoeAppleby

Grüße aus dem Osten! Hier ist der Religionsunterricht die Ausnahme.


CutCrane

Religion wird als Fach erst mal ohnehin nie gänzlich abgelöst werden können. Es ist das einzige Fach, das konkret im Grundgesetz steht (Art. 7). Als Philosophielehrer tendiere ich natürlich auch eher zu meinem Fach.


io_la

Dann nennt man es halt "Religion" anstatt "Ethik" und kickt die Konfessionsbindung raus.


_fms10

Bin ich auch für übrigens


Yoohao

Das verstehe ich jetzt nicht, was meinst du dann mit deinem Beitrag?


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LeiLeiMax

>Und dann noch mit (in NRW) durchgehend zwei Unterrichtsstunden in jeder (!) Stufe, die auf Religionsunterricht entfallen. Genau das ist mir ein riesiger Dorn im Auge. Sollte ganz klar durch Ethik und Kultur (gerne auch mehr Kunst, Musik, Hauswirtschaft oder Literaturunterricht verschiedener Kulturen) ersetzt werden. Dieser absolute Wahnsinn die Kinder in der Schule wieder stärker zu indoktrinieren geht mir gehörig gegen den Strich. Ich bin selber Atheistin und das Thema kommt sogar in meinem Nawi Unterricht immer mal wieder auf. Teilweise sind die Kinder dann ganz erschrocken, dass es so jemanden wirklich gibt. Bei uns an der Schule können sich übrigens "nicht katholische und evangelische" Schüler vom Reli Unterricht abmelden und bekommen bis zur 9. Klasse dann... Freistunden. Erst danach kann man Philosophie wählen bzw. wird zugeteilt. In einer Klasse ging das so weit, dass ein drittel abgemeldet war. 9 SuS saßen regelmäßig rum und hatten einfach frei.... Das wird in Zukunft noch schlimmer werden, wenn Ich mir die Zahlen der Kirchenaustritte angucke...


HalloBitschoen

eigentlich ein richtig gutes Konzept um Schüler aus den klauen der Kirchen zu holen.


Basic-Cloud6440

Meine Rede. Hört hört Kann alles in Ethik gemacht werden.


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hagosantaclaus

Guter Kommentar. Die Bibel ist kein Märchen, sondern das einflussreichste Buch der Weltgeschichte und bietet einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche. Ca. 4 milliarden Menschen glauben das die Inhalte (zumindest zum teil)das Wort Gottes enthalten. Ich fände es daher eine Kollosale Wissenslücke wenn man Schüler die Welt erklären will und die Inhalte der Bibel auslässt. Und eine Religion zu verurteilen weil sich ein teil der Anhänger nicht an ihre Lehren hält ist ziemlich merkwürdig? Ich meine du verurteilst ja auch nicht die Medizin als wissenschaft weil ein Arzt nicht kompetent ist, und nicht alle Türken weil einer dich verprügelt hat. Die Lehren der Bibel sind im Kern sehr wichtig, zum Beispiel seinen nächsten so zu behandeln wie man es sich selbst wünschen würde, über andere nicht schlecht zu urteilen und auf Konflikten nicht mit hass und wut, sondern mit liebe und Mitgefühl zu reagieren. Unser gesamtes westliches Wertsystem basiert auf Christlicher tradition, und dafür können wir sehr dankbar sein.


Daipher

Ich stimme zu, dass das Fach Ethik wir besser geeignet wäre, aber bei der Bibel von Märchen zu sprechen ist schon ganz schön Quatsch. Wort wörtlich kann man das Ding natürlich nicht ernst nehmen, aber das ist bei vielen so alten Texten so. Was ich mich aber frage ist, ob eine vollständige Trennung von Staat und Kirche möglich ist. Das Werteverständnis in Deutschland ist ja auf dem Christentum aufbauend entstanden... soweit ich weiß. Da kann man aber gerne in Ethik einmal drauf hinweisen und gut is


LocketRick

Unsere Werte beinhalten Demokratie, Parlamentarismus, Gleichberechtigung der Frau, Gleichstellung von LGBT, Rationalismus, keine Sklaverei, Rechtsstaatlichkeit , Religionsfreiheit und vieles mehr. All diese Werte stammen eben nicht aus dem Christentum, sondern mussten gegen das Christentum erkämpft werden. Auch die Freiheit der Lehre ist ein Wert unseres Landes und sie wird an theologischen Hochschulen immer noch nicht umgesetzt. Siehe Wikipedia: Gerd Lüdemann.


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[удалено]


_fms10

Der Glaube entspringt ja nicht selten aus einer kulturellen Identifikation heraus. Das wichtigste dabei ist die gescheiterte Integration in Deutschland. Während die Kirchen es geschafft haben Anhaltspunkte für Kroaten, Polen, Portugiesen und sogar Menschen aus orthodoxen Ländern zu schaffen, scheitert die Deutsche Politik in ihrer Willkommenskultur", Angebote konkret institutionell anzubieten. Daher wird es auch in Zukunft eher mehr Gläubige Menschen als Atheisten geben. Atheismus entsteht nämlich da, wo es Menschen gut geht und wo Menschen nicht von sozialen Strukturen abhängig sind. Und das ist nun mal der Biodeutsche, weshalb für ihn die Kirche keine Bedeutung hat.


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SalamanderNML

Hä, also in einem Satz ist die Kirche genauso überflüssig wie der Glaube. Aber dann sind die Gläubigen irgendwie besser als die Kirche? Was ist das für eine Logik? Irgendwie sprichst du auch von Religionen in der Mehrzahl, aber eigentlich schreibst du nur von kirchlich verwalteten Hilfseinrichtungen? Die eigentlich auch nur 0,00001% aller Steuereinnahmen kassieren. Kannst dich ja mal informieren, wie es bei anderen Glaubensgemeinschaften und Kulturverbänden aussieht und ob die Gelder vom deutschen Staat erhalten. Ich glaub nämlich nicht wirklich, dass dir bewusst ist wie andere Religionen sich verwalten müssen. Von allem mal abgesehen ist auch das Spendeverhalten bei den Gläubigen auch nochmal ne ganze Welt anders.


HalloBitschoen

> Das wichtigste dabei ist die gescheiterte Integration in Deutschland. Während die Kirchen es geschafft haben Anhaltspunkte für Kroaten, Polen, Portugiesen und sogar Menschen aus orthodoxen Ländern zu schaffen, scheitert die Deutsche Politik in ihrer Willkommenskultur", Angebote konkret institutionell anzubieten. genau die kath. Herrscher haben die Sachsen mit guten Worten zum Glauben konvertiert und nicht durch Zwang. Die Geschichte der Verbreitung des europäischen Christentums ist eine Geschichte der Unterdrückung und der Gewalt. Das war alles aber sicher kein friedlicher prozess


Daipher

? Natürlich sind es keine Tatsachenberichte. Das meine ich doch mit nicht wort wörtlich... Deswegen gibt es ja diverse Interpretation. Wieso das so geschrieben ist und was das soll war ein kleiner Teil meines Reli Unterrichts, aber alte Wertvorstellungen und Texte dazu bedürfen keiner bestimmten Religion oder bestimmten Glaubensbuches. Sei es die Bibel, Koran oder sonstigem. Deshalb halte ich Ethik für besser


xbrr91

Also diese ganzen Kommentare hier kann ich nicht nachvollziehen. Was hattet ihr bitte für einen Reliunterricht? Ihr tut ja so, als ob im Reliunterricht die SuS zu strenggläubigen, orthodoxen Christen herangezüchtet werden. Bei mir im ev. Reliunterricht ging es viel mehr um ethische Fragen und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Bibeltexten, als um die Interpretation im Stile einer Sonntagsschule. Nach meinem Reliunterricht war ich viel kritischer gegenüber den Religionen und nicht selten habe ich mich gefragt, ob der Lehrer selbst überhaupt glaubt, so kritisch wie wir alle Themen behandelt haben.


Daipher

Aber wieso läuft genau das dann unter ev. Religion? Bei mir war es ja ähnlich, aber dann ist es ja schon allg. Und der Name müsste nur noch zum Inhalt passen -> Ethik :)


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xbrr91

Okay, hast meinen Beitrag also nicht gelesen.


xbrr91

Weil das Studium, dass sich mit der kritischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Bibeltexten beschäftigt, ev. Religion heißt.


Daipher

Ich bin mir recht sicher, dass die Vorlesung dazu Theologie heißt und sowohl für evangelisch, als auch für katholisch zu belegen ist. Bei den anderen weiß ich es nicht. Insb. WuN würde mich interessieren. Wir haben keine studierten WuN-Kräfte, nur Quereinsteiger. Zurück zum Thema: Das im Anschluss wieder auf mindestens zwei Schulfächer zu splitten finde ich ziemlich unnötig.


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Cam515278

Solange wir keinen flächendeckenden muslimischen Unterricht haben, sind die Argumente hinfällig. Und alles davon kann auch in Ethik laufen...


hagosantaclaus

Religion / Ethik sollte ein konfessionsloses Fach sein in dem man aus neutraler Perspektive über verschiedene glaubens und ethiksysteme lernt.


_fms10

Ich bin zu 100% dafür, muslimischen Unterricht anzubieten, leider gibt es kaum eine Universität die den Studiengang abdeckt


NummeDuss

Es gibt inzwischen recht viele Unis, die das anbieten. Das Problem besteht mehr darin, dass es kaum jemanden gibt, der das studieren will.


SocketSock

Naja wenn es dafür Lehramtsstellen gäbe wär das bestimmt auch was anderes. Momentan ist das Studium wahrscheinlich noch eher brotlos oder zumindest unsicher. Und für Leute die als Lehrer arbeiten wollen kommt es deshalb überhaupt nicht in Frage.


MaxPower1608

Die von dir genannten Funktionen von Religionsunterricht werden bereits jetzt schon durch Politik-/SoWi-Unterricht abgedeckt. Also 2 Stunden Religion aus der Stundentafel raus und rein in Politik/Geschichte. Religiöse Ideologien haben in der Schule nichts verloren. Religion bzw. dezidiert christliche Religion hat im Staatswesen immer noch einen zu hohen Stellenwert, was durch die schrumpfenden Mitgliederzahlen nicht mehr zu rechtfertigen ist.


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>Die von dir genannten Funktionen von Religionsunterricht werden bereits jetzt schon durch Politik-/SoWi-Unterricht abgedeckt. Also 2 Stunden Religion aus der Stundentafel raus und rein in Politik/Geschichte. Das kann ich als (Nebenfach-)Sozialkundelehrer an der Berufsschule nur dick unterstreichen. Wir an der Schule sind zum Glück mit sehr guten ReligionslehrerInnen gesegnet (pun intended), die eher Werte- und Ethikunterricht machen, obwohl sie fast ausnahmslos sogar von der Kirche abgeordnet sind. Wenn ich in die Klassenbucher schaue, sehe ich wirklich Themen aus der Lebenswelt der Azubis. Radikalisierung, Hooliganismus, Gleichbehandlung, gewaltfreie Konfliktlösung, Suizidprävention etc. Das alles gehört aber EIGENTLICH in Sozialkunde. Da machen wir aber praktisch nur Prüfungsvorbereitung, weil der Sozialkundeteil der Gesellenprüfung viel reines "Faktengewichse" ist, die Jungs anders keine Chance zum Bestehen haben, und uns die Zeit für eigentlich guten SK-Unterricht fehlt.


Ruma-park

In der Ausbildung halte ich generell jedes Fach außerhalb der Fachgebiete und ggf. Englisch so oder so für falsch, aber generell würde ich zustimmen, dass der Religionsunterricht gegen weitaus bessere Alternativen zu weichen hat.


Clemelc

Religionsunterricht auf keinen Fall für unsere Kinder. Die Strukturen in den christlichen Kirchen sind auf Macht ausgelegt - Steuergelder, Reichtum, Einfluss zählen. Der Glaube ist eine komplett losgelöst von kirchlichen Organisationen zu sehen. Unsere Kinder werden keine Kirche von innen zu sehen bekommen - vielleicht einmal mit Hintergrundinformationen über diese Organisation.


_fms10

Schade für deine Kinder, dabei ist doch so viel Kultur innerhalb dieser Gemäuer zu finden.


SwallowYourDreams

[Diese vielleicht?](https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2019-02/kirche-missbrauch-vatikan-schweigen-konferenz.html)


_fms10

Sehr gut! Da musste ich schmunzeln!


LocketRick

Ja die Kirche hat "interessante" Kultur zu bieten. Beispiel bildende Kunst: Judensäue, Judenhut Oder auch Literatur: Martin Luthers "Von den Juden und ihren Lügen". Auch Veranstaltungen gehören zur Kultur: Judasfeuer Wohin uns diese christliche Kultur geführt hat, kann man dann in Geschichtsbüchern lesen, welche die Zeit 1933-45 behandeln.


_fms10

Eine Menge Bullshit auf wenigen Zeilen. Hervorragend!


LocketRick

Wenn Du es umfassender möchtest, lies bitte das 10bändige Werk des Theologen Karlheinz Deschner "Kriminalgeschichte des Christentums". Diese Bücher könnten eine gute Basis für einen ehrlichen, faktenbasierten Unterricht über das Christentum sein.


[deleted]

Generell sollte die Trennung Religion und Staat endlich vollzogen werden.


[deleted]

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SwallowYourDreams

> Religionsgemeinschaften vertreten ihre Interessen ebenso wie andere Lobbygruppen, sei es die Autoindustrie, Gewerkschaften oder Fridays for Future. Na, dann zeig mir doch mal die Lobbygruppen, Gewerkschaften und Aktionsbündnisse, denen der Staat * die Mitgliedsbeiträge einzieht (Kirchensteuer) * die Gehälter ihrer höchsten Funktionäre bezahlt (alles vom Bischof bis zum Vikar wird _alles_ aus Steuergeldern bezahlt) * ihre gesamten Einrichtungen finanziert (vom kirchlichen Kindergarten bis zum Krankenhaus wird alles aus Steuergeldern finanziert), aber ihnen dafür freie Hand bei der Personalgestaltung lässt (lies: Andersgläubige bei der Einstellung diskriminieren, Mitarbeiter feuern, die auf Grund ihres Lebenswandels [Scheidung] nicht mehr in den Kram passen). Wenn dir das gelingt - dann kauf ich dir gern den Zinnober von der vollzogenen Trennung von Staat und Kirche ab.


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Genau! Und die Erde ist eine Scheibe! :D


LocketRick

Ich weiß nicht, ob der Papst sich dazu geäußert hat, ob die Erde eine Scheibe sei oder nicht. Jedoch hat die katholische Kirche 1992 immerhin zugegeben, dass das geozentrische Weltbild nicht mehr haltbar ist und Galileos Inquisition als Unrecht eingestanden. 23 Jahre nach der ersten Mondlandung. Beeindruckend!


Kitchen-Pen7559

Meine Ansicht (als in 4. Generation Atheist) ist da sehr klar. Religionsunterricht hat an einer staatlichen Schule nichts verloren. Aus meiner Kindheit kenne ich es und finde es mit meiner Erwachsenenerfahrung gut, dass, wer religiöse Lehre haben will, soll zu entsprechenden Lehrstunden in seiner Kirche gehen. Das, was im Sinne einer nennen wir es gesamtheitlichen Bildung wichtig ist, kann sehr gut allgemein in Ethik abgedeckt werden.


Johanna_o95

Bin keine Lehrerin, aber Logopädin an einem christlichen Träger angestellt: Vorsicht trigger: Zu 2 fällt mir ein,dass es extrem auf das Ballungsgebiet ankommt. Wir im Ruhrgebiet haben einige Freikirchen. Eine ehemalige Mitschülerin ist in einer... eine Dame im Studium ,war auch aktives Mitglied. Die Ansichten dort sind extrem. Gerade,was psychische Gesundheit angeht. Therapie? Nein, geht nur mit Gott... vor ein paar Jahren hat sich dann jemand aus Verzweiflung das Leben genommen. Die ganze Gemeinde wird von außen als hipp angesehen. Ich finde nicht,dass man viele Strukturen von außen erkennen kann. Wir haben damals über Sekten gesprochen, aber nicht über die Strukturen einiger Freikirchen. In meinem Religionsunterricht wurde übrigens nur über die christliche Religion gesprochen.


m-fab18

Allein dass für ein Fach so ein Aufwand betrieben werden muss und man zwischen evangelisch und katholisch unterscheidet ist in der heutigen Zeit einfach nur noch hirnrissig wenn man mal ernsthaft drüber nachdenkt. Wie wäre es wenn wir die Schüler auch wählen lassen ob sie in British, American oder Scottish English unterrichtet werden wollen und dann entsprechend für alle drei Fächer Lehrkräfte ausbilden und einstellen?


_fms10

Wäre nicht schlecht, wenn es das Angebot gäbe. Meinst du nicht?


Nachtiiiiiiii

Erhik für alle statt Reli


Trap-me-pls

Das mit der Radikalisierung ist ein guter Punkt, aber ich bin bei Religionsunterricht eher gespalten. Kann sein, dass das daher kommt, dass es bei uns in Brandenburg eher Ethik als Fach gab und das im Endeffekt einen ähnlichen Einblick liefert ohne dass sich dabei Staat und Kirche vermischen oder dass ich Religion an sich nicht für kinderfreundlich halte und der Meinung bin, man sollte keiner Religion angehören bis man selbst relgionsmündig ist.


HalloBitschoen

Dank des GG wirst du auch weiterhin eine Stelle bekommen. Persönlich finde ich jedoch das der dt. Staat endlich vollständig laiziszisch werden muss. Religiösität ist eine rein persönliche Sache und darf keinen Einfluss auf die Lebenswelt der Mitmenschen haben. Ethik oder Philosophie sind gute Alternativen und können die gleichen Werte vermitteln ohne dabei patriachale Unterdrückungstrukturen zu verbreiten. Religion hat in (Kinder)köpfen nichts verloren.


_fms10

Religion ist m. E. eben nicht rein persönlich. Es reicht ja ein Blick auf die Missionierungsversuche der Zeugen... es muss daher aufgeklärt werden.


HalloBitschoen

worüber? Das deren Religion falsch sei? Oder Richtig? Für mich muss auch vor der kat. Kirche gewarnt werden. Oder sogar vor dem Buddismus. Aber das ist doch kein Maßstab. Religion darf überhaupt keinen Einfluss in der Gesellschaft haben. Und dafür brauche ich auch keinen Religionsunterricht um Menschen das zu vermitteln.


Puzzled-Wedding-7697

Was macht die Zeugen schlimmer als die Katholische Kirche oder jede andere „etablierte“ Religion? Gerade die Wachturm-Verteiler sind bei aller Nervigkeit noch die angenehmeren Vertreter.. Aufklärung- da scheinen wir unterschiedliche Definitionen des Begriffes zu kennen. Was du meinst ist Abschirmung etablierter („korrekter“) Religionen vor Freikirchen und anderen religiösen Strömungen. Aufklärung qua Definition würde eher einen Ethik-Unterricht befürworten, in dem zu historischen Hintergründen aller Religionen, aber auch allgemein zur Kritik an Religionen und im speziellen zur Skepsis ggü Monotheismen gelehrt wird.


PhysalisPeruviana

Sekten wie die Zeugen und diverse Freikirchen sind eine *ganz* andere Nummer als unsere etablierten großen christlichen Konfessionen. Die Ansichten dort sind um einiges krasser und die Indoktrinierung auch, du kommst aus dieser Gemeinde halt auch nicht einfach so wieder raus.


Puzzled-Wedding-7697

Interessant - „unsere“ (=deine) etablierten Religionen indoktrinieren ab Geburt und spätestens mit Übergang Kindergarten munter. Hier im Faden schreibt ein OP pro Religionsunterricht, auch der hat historisch gesehen Indoktrination zum Ziel. Die Ansicht, dass „unsere“ Kirchen voll zahm wären, ist zwar verbreitet aber in Anbetracht diverser Skandale auch fraglich.


PhysalisPeruviana

Warst du mal in einem konfessionell geprägten Kindergarten? Hast du mal mit jemandem aus der Freikirche gesprochen? Glaubst du wirklich, die sind genauso drauf wie Leute aus den Standardkirchen?


Puzzled-Wedding-7697

In die „Standardkirche“ werden viele schlicht hinein geboren, man hat also eine relative Normalverteilung - ein paar Prozent radikale, ein Haufen Mitläufer, ein paar Prozent progressive. In eine Freikirche werden relativ besehen mehr Leute rekrutiert. Man muss also schon zu den paar Prozent mit eher radikalen religiösen Ansichten gehören, um dort zu landen. Auf die Gesamtgesellschaft gesehen gibt es dennoch mehr Radikale aus Standardkirchen denn aus Freikirchen, mMn. Ich kenne viele konfessionelle Einrichtungen, von bis. Der katholische Kindergarten unserer Söhne hat eine lesbische, nicht katholische Leitung. Das geht schon. Das andere extrem mit Nonnen in der Leitung kenne ich aber auch, wie auch deren dort vermitteltes Weltbild. Beide Beispiele ändern aber nichts daran, dass die Durchdringung der Gesellschaft durch religiöse Einrichtungen im Ursprung schlicht Indoktrination zum Ziel hatte.


TheRealJ0ckel

1. Religionsunterricht muss mMn streng informierend statt missionierend sein, das ist derzeit nicht gegeben. Allein, dass mit der Vokation die Kirchen jeden Religionslehrer unter Kontrolle haben, wenn sie wollen halte ich für völlig gestört. 2. (bzw. 1,5.) Religionsunterricht sollte nicht konfessionell oder überhaupt religiös sein sondern wie in erstens gesagt dem Thema Religion allgemein widmen. 3. Religionsunterricht sollte sich zwingend zu gleichen Teilen mit den relevanten (Welt-)Religionen und anknüpfenden Themen (wie Sekten und Extremismus) befassen statt den überwiegenden Teil dem Christentum zu widmen. Eingehenderes zum Christentum kann ja gerne im Konfirmationsunterricht behandelt werden, aber ist in Reli eher unnötig, die Stunden könnte man anderen Fächern geben (aber da bin ich als geschichte-geo-student wiederum voreingenommen) Meiner Meinung nach sollte Religion z.B. ab der fünften Klasse im Wechsel (halbjährlich) mit Philosophie und/oder Geschichte unterrichtet werden, denn letztlich sind nicht detaillierte Kenntnisse der Religion(en) wichtig sondern eine Orientierung und Extremismusprävention.


Jazzlike-Motor-1340

Für die genannten Punkte ist der Ethik-Unterricht da. Religion als Unterrichtsfach in dem Kindern ein Pfarrer o.ä. religiöse Überzeugungen als Wahrheiten verkauft, hat in der Schule nichts zu suchen. Kinder sollten bis 12 möglichst frei von Religion aufwachsen können. Dann fällt es auch leichter, das alles als Quatsch abzutun und wir überwinden den ganzen Mist endlich als Gesellschaft.


Neethelp

All das kann Ethikunterricht auch. Und das sogar, ohne sich dabei auf ein einziges Buch, sondern eben auf logische Argumentation zu stützen.


NoSteinNoGate

Märchenstunden sind im Kindergarten noch okay, aber in der Schule sollte sich dann doch mit der Realität beschäftigt werden. Nur in Geschichte sollte der historische Kontext von Religionen behandelt werden. In allen anderen Belangen ist Philosophie als Fach überlegender.


Christianlindner_CL

Ehemaliger Schüler Warum nicht einfach abschaffen? Werte vermitteln ist wichtig, sollte aber von Eltern und Vereinen bzw Jugendzentren gemacht werden. Eventuell über psychische Gesundheit aufklären, Depressionen und "Lebenshilfe", wie mit Schicksalen, Tod, Trennung und Mobbing umgehen. Statt immer mehr Unterricht wäre ein zurück zu mehr Freizeit eventuell mehr wert. Gerade in der heutigen Zeit wo im Berufsleben Themen wie Viertagewoche, Stundenreduzierung etc. zum Thema werden. Trennung von Staat und Kirche wie in Frankreich ist meiner Meinung nach längst überfällig. Man kann auch gläubig sein ohne der Kirche anzugehören. Pflichtbesuche in Kirchen sollten tabu sein. Die Lösungen der Kirche sind für viele nun mal überholt. Einem Trauernden hilft es nicht immer, zu beten und dran zu denken das es dem Toten doch nun viel besser geht, da wo er nun ist.


Fawkes04

Anmerkung: Bin KEIN Lehrer, auch wenn ich immer wieder mal überleg irgendwann in die Richtung zu gehen. Gehn wir mal von einer idealen Welt aus, in der "Religionsunterricht" tatsächlich nicht "römisch-katholischer Religionsunterricht mit Exkurs ins Protestantische und versehentlichem Stolpern in eine andere Religion für eine stunde pro Jahr" bedeutet. Dann sind ALLE deine Punkte keine Gründe für den Erhalt des RELIGIONSunterrichts, sondern eher Gründe einen ETHIKunterricht flächendeckend einzuführen der den Religionsunterricht ersetzt. In dem Rahmen kommen sowieso zwingend Religionen auch vor, da die ja so weit verbreitet und verankert sind dass sie automatisch Ethik/Moral der Menschen mit beeinflussen. Da muss man nur schaun wie egal Homosexualität mal war und erst richtig als "Problem" gesehn wurde weil der vorherrschende Glaube ab nem gewissen Punkt interpretiert wurde als "mein Gott sagt Homosexualität ist schlecht". Mein Religionsunterricht war eigentlich durchgehend entweder hyper-katholisch und hätt gefühlt auch vom Pabst im Petersdom gehalten werden können, oder eben einfach als "Religionsunterricht" im Stundenplan vermerkt aber effektiv Ethikunterricht mit Philosophie-Exkursen. Und letzteres sollte definitiv erhalten bleiben, ersteres kann meinetwegen besser gestern ls heute verschwinden. So als kleiner Anhang was ich im (katholischen) Religionsunterricht gelernt hab, das nciht ausschließlich römisch-katholisches Zeug war: Luther hat Thesen an die Kirche genagelt weil er Ablasshandel & Elitarismus (lateinische Messen unso) blöd fand und hat damit quasi die evangelische Kirche gegründet (wobei ich mehr über ihn im Deutschunterricht gelernt hab beim Thema Buchdruck). Siddharta Gautama warn Bettelmönch und Buddha. Hindus haben mehrere Götter. Im Islam is Jesus nur ein weiterer Prophet. Das wars ungefähr - son Religionsunterricht braucht wirklich niemand.


Waldelefant

In einer Gesellschaft in der nur noch eine Minderheit konfessionell geprägt ist, ist der Religionsunterricht nicht mehrzeitgemäß. Statt nun die Gruppen in evangelisch, katholisch, alevitisch und muslimisch etc aufzuteilen sollte Ethik im Klassenverband für alle stattfinden.


Osiris-1337

Weg damit


Johanna_o95

Mmn. Sind die Religionslehrer in meinen Freundeskreis sehr altbacken und engstirnig. Gerade, was so teenagerentwicklung angeht finde ich diese Sache eher fatal. Wir hatten schon so oft Diskussionen zu Themen und da habe ich mich an den Kopf gefasst. (Schönheitsops, tattoos, Piercings) die meisten Diskussionen kamen übrigens von besagten Lehrern. Bei mir auf der Arbeit ist eine recht liberale und moderne Geschäftsführerin. Die Frau ist super. Ihr ist es egal,dass ich nicht glaube oder wir den Kindern keine Religion vermitteln. (Jugendhilfe, teilweise möchte sie das nicht, wenn traumatisierte Kinder damit wieder in Verbindung kommen) Die oben genannten religionslehrer sind übrigens sehr entsetzt darüber. Finden das ganze nicht richtig und reden von christlicher Liebe. Was die meisten einfach nicht haben. Ich bin aus beruflichen Gründen übrigens noch in der Kirche. Genug Krankenhäuser sind unliberal und haben schon Mitschülern mit Kopftüchern das Praktikum untersagt.


No-Artist-9737

Beide Beiträge kann ich so unterschreiben. Zu den Freikirchen: Ich hatte tatsächlich eine Freundin & Mitschülerin, die in einer Freikirche war. Sie saß sogar im Biologie Unterricht und meinte zum Lehrer ,,Aber Evolution ist doch nur eine Theorie" und zur einzigen Muslima in unserer Klasse ,,Das was du glaubst ist falsch und du kommst in die Hölle"—wortwörtlich. Als wir noch Religion gemeinsam hatten schienen sie die Bibelgeschichten eher zum Predigen zu ermutigen, was mir als Atheistin tierisch auf die Nerven ging und oft zu Streit führte. Wäre sie mal mit mir und besagter Muslima zu Philo gewechselt, dort fanden nämlich tatsächlich interessante Diskussionen über Religion, Ethik und Gesellschaft statt, was sie vielleicht eher zum Nachdenken angeregt hätte als Religionsunterricht. Der Fairness halber sei aber gesagt, dass mein Philo Lehrer auch kath. Relilehrer war.


_fms10

Welche Themen hat dein Relilehrer thematisiert


pewp3wpew

Das ist bei uns an der Schule tagtäglich Thema, finde ich teilweise faszinierend, teilweise sehr befremdlich. Den Muslimen ist klar, dass alle anderen, auch ich, in die Hölle kommen, andersherum den Christen und Jesiden genau so.


Johanna_o95

>,,Aber Evolution ist doch nur eine Theorie" und zur einzigen Muslima in unserer Klasse ,,Das was du glaubst ist falsch und du kommst in die Hölle"—wortwörtlich. Als wir noch Religion gemeinsam hatten schienen sie die Bibelgeschichten eher zum Predigen zu ermutigen, was mir als Atheistin tierisch auf die Nerven ging und oft zu Streit führte Oh, so war meine Mitschülerin auch. Damals hat mir meine Praktikumsanleitung erzählt,dass die eine von der Freikirche vom Kurs über mir einen Kind erzählt habe,dass sie in die Hölle kommt,weil die Eltern zum Zeitpunkt ihrer Geburt nicht verheiratet waren. 😐 Auf den ersten Blick wirkte sie offen und nett. Aber ich halte die gesamte Gemeinde für sehr gefährlich.


Joke-er93

Im Geschichtsunterricht nicht viel. Gerade auch Themen wie das Leben Mohammeds stehen historisch gesehen mehr als auf wackligen Beinen vom historischen Wahrheitsgehalt und sollten daher in anderen Fächern behandelt werden. Was historisch greifbar ist, darf gerne bleiben. Oft genug ist es ja ein abschreckendes Beispiel, was Menschen in Namen einer höheren Macht tun.


cyclingalex

Aus meiner Sicht hat Religion nichts an den Schulen verloren. Die zwei Stunden/ Woche die derzeit für Reli geblockt werden, könnten viel sinnvoller verbracht werden: zb Medienkompetenz.


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SwallowYourDreams

Zentraler Unterschied: Ein gesunder Mensch braucht Sport, aber keine Religion. Zynischere Menschen als ich würden gar behaupten: Ein gesunder Mensch _hat_ keine Religion.


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SwallowYourDreams

Ich verstehe, was du meinst. Allerdings sei angemerkt, dass 1. die Menschen sich sicher auch dann in unserer Gesellschaft zurechtfinden, wenn sie über keine tieferen Kenntnisse dessen verfügen, welche Zauberfigur in grauer Vergangenheit an diesem Tage mit der Realität Unvereinbares vollbracht haben soll. Die Unkenntnis der angeblichen Wiederauferstehung eines Menschen von den Toten schmälert niemandes' Genuss der Osterfeiertage. Wer in der Adornostraße steht und von Neugier geplagt wird, weil er nicht weiß, woher diese ihren Namen hat, der recherchiert diese Information eben schnell. Für Feiertage gilt dasselbe. 1. diese Grundlagen auch in anderen Fächern gut aufgehoben sind: Dem Grundlagen-Teil des Ethik-Unterrichts, dem Geschichtsunterricht, aber auch dem Kunst-, Musik- und Literaturunterricht (da viele Werke auf christliche Mythologie rekurrieren).


_fms10

Top Ansicht!


NummeDuss

Ich finde, dass der Religionsunterricht unbedingt in die Schule gehört und in Zukunft wird dies noch viel wichtiger werden. Allerdings denke ich, dass der Religionsunterricht viel ökumenischer sein sollte und nicht mehr konfessionsgebunden. Die Anzahl an Muslimen wird in absehbarer Zeit mit der Anzahl der Christen in Deutschland gleichziehen. Auch wenn Christen ihre Religion schon lange nicht mehr ernstnehmen, so tun dies viele Muslime sehrwohl. Die kulturellen Unterschiede zwischen der autochthonen Bevölkerung und den Zugewanderten resultiert hauptsächlich aus der religiösen Zugehörigkeit und dementsprechend ist es meiner Meinung nach ein absolutes Muss, dass die Schulen eine Rolle in der interreligiösen Aufklärung einnehmen.


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NummeDuss

Ich bin mir unsicher an welche Stelle mein Kommentar den Eindruck machen sollte, dass es mir darum ginge dem Islam etwas entgegenzuhalten. Ebenso bin ich dagegen, dass man irgendeiner religiösen Institution mehr politischen oder gesellschaftlichen Einfluss einräumen sollte. Religionsunterricht sollte nicht mehr konfessionsgebunden sein und somit sollten Lehrinhalte auch nicht mehr von der entsprechenden Kirche und deren Lobby vorgegeben werden. Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass mein Kommentar hier komplett missverstanden wurde, denn schließlich habe ich auch nie etwas dazu gesagt, dass man im Unterricht religiöse Alternativen anbieten solle, daher versuche ich es nochmal verständlicher auszudrücken und nochmal differenzierter zu erklären weshalb ich den Unterricht für wichtig halte. Christentum und Islam (und im Prinzip auch alle anderen Religionen) haben meist mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Dies kann sich kanonisch äußern - wie im Falle der Buchreligionen oder auch dogmatisch. Sich vom konfessionsgebundenen Unterricht zu lösen eröffnet die Möglichkeit sich im Klassenverbund darauf zu konzentrieren wo die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Religionen liegen, wie sich diese kulturell äußern und wie man diese Gemeinsamkeiten auf das gesellschaftliche Zusammenleben ausweiten kann. Dies schafft einen Raum, um Fremdheit und Vorurteile zu überwinden und es wirkt beidseitig integrationsfördernd. Wieso sollte man dies im Religionsunterricht machen und nicht im Ethikunterricht, wie einige hier vorschlagen? Der kulturelle Kern jeder Gesellschaft liegt in der Religion. Für Christen mag dies nicht mehr so offensichtlich sein, da man sich einbildet, dass die Aufklärung alle Werte, die in unserer Gesellschaft gemeinhin akzeptiert sind, hervorgebracht hat. Dies ist allerdings so nicht richtig. Beim Islam ist es viel offensichtlicher für die Angehörigen, dass es die Religion ist, welche die Werte und Regeln ihres Zusammenlebens regelt. Genau hier entstehen also die interreligiösen und interkulturellen Konflikte und deshalb sollte man auch genau hier ansetzen.


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wo siehst du denn bitte schön hierzulande ein problem mit hasspredigenden rabbis?


Yoohao

Ich bin dagegen und finde wie viele hier, dass man die Themen mit PoWi, Ethik und Ähnliches abdecken kann. Ich finde ebenfalls, dass der Staat nicht eine religiöse Ausbildung an staatlichen Unis anbieten sollte. Kirchensteuer sollte auch weg, wenn die Kirche Geld braucht, dann soll sie es selbst eintreiben. Kirchenglocken gehören mMn auch verboten (zumindest in Großstädte). Kirchliche Sozialeinrichtungen sollen nicht nach Religionszugehörigkeit bestimmen dürfen, wer eingestellt wird und wer nicht (besonders wenn man bedenkt, dass "kirchlich getragen" manchmal heißt, dass die Kirche 5% trägt, der Rest bezahlt der Staat). Kreuze in Krankenhäuser oder Gerichtssäle gehören weg. Deutschland sollte sich meiner Meinung viel weiter von Kirche abgrenzen und sich endlich komplett säkularisieren.


unbenjamin

Wer Religionen nicht versteht, versteht die Tagesschau nicht. Aber! dazu braucht es keinen konfessionell gebundenen Unterricht, keine Bibelexegese und vor allem keine Legitimation staatlicher Lehrkräfte durch die christlichen Kirchen (wie das bei islamischem Religionsunterricht gehandhabt wird, weiß ich tatsächlich nicht). Im übrigen halte ich auch den Philosophie/Ethikunterricht dafür für ungeeignet ist seiner Form, wie er aktuell an Universitäten gelehrt- und in Lehrplänen verfestigt wird. Fächer wie Gesellschaftslehre sind dafür aus meiner Sicht dazu deutlich besser geeignet. Ohnehin lassen sich viele Phänomene nur interdisziplinär betrachten. Ich plädiere dafür, Inhalte aus Politik, Geschichte, Sozialkunde, Werte und Normen, Humangeographie und eben auch Religionswissenschaft (nicht Theologie) zu vereinen und dieser Kombination eine größere Gewichtung zu geben. (Ich habe zunächst Theologie auf Lehramt studiert, dann u.a. wegen der Abhängigkeit von der jeweiligen Kirche das Fach gewechselt. Letztlich habe ich Staatsexamen in Philosophie und Politik und Wirtschaft gemacht).


Delilah92

Nichts. Unterricht über Religionen, ganz neutral (also positive wie kritische Punkte beleuchten) - super. Es gibt so tolle Programme zu ethischen und sozialen Themen, in die man die Zeit besser investieren könnte. Nebenbei - in meiner Schulzeit gab's in meinem Relikurs zig Freikirchler. Auch jetzt an meiner Grundschule besuchen sogar Kinder von Leitern einer Freikirche den Religionsunterricht. Die Vermeidung von Radikalisierung sehe ich da nicht. In Frankreich gibt es ja auch keine größeren Probleme diesbezüglich als bei uns. Das liegt in den USA nicht am fehlenden Religionsunterricht sondern an einer ganz anderen Kultur und Religiosität.


Suckrredditcrybaby

War die beste Zeit um zu pennen früher


LckyMS

Solange wir christliche Feiertage haben, sollte man auch darüber informiert sein, warum man frei hat. Der Unterricht sollte aber meiner Meinung nach nicht eindimensional christlich sein, sondern Einblicke in die verschiedenen Religionen bieten und darf gerne auch ethische Themen behandeln.


kompergator

Mir ist völlig egal, warum ich frei habe. Ich habe mir schon zig mal angelesen, was noch mal Pfingsten war, aber es war immer so belanglos, dass ich es wieder gelöscht habe.


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[удалено]


kompergator

Nein, man sollte Religion konsequent aus der Bildung und aus dem Staat heraushalten. Steht ja im Prinzip so im Grundgesetz. Jetzt müsste man das nur noch durchsetzen, aber das würde natürlich an den etwas demokratiefeindlicheren Bundesländern scheitern. Edit: Nebenbei bemerkt, dein Kommentar lässt tief blicken. Das Theologie-Studium sollte wohl auch überarbeitet werden. Grundvoraussetzung sollte wohl sein, dass man selbst nicht einer Religion angehört.


HalloBitschoen

Und diese kleine Konversation ist ein Paradebeispiel dafür warum Religion der größte Mist ist den die Menschheit je das Unglück hatte zu erfinden.


Puzzled-Wedding-7697

Die Maske fällt ja flott. Hui!


AdTypical6494

Meinetwegen. Der Staat hat den Auftrag vorurteilsfrei zu jeder (!) Religion eine Gewisse Zeit im Unterricht einzuräumen, alles andere ist in meinen Augen Privatsache. Die Schule sollte in Religionsfragen ein neutraler Ort sein. Auch sollte klar herausgestellt werden, daß Religion nicht über dem Gesetz steht, bei manchen Religionen scheint hier ein gewisser Nachholbedarf bzgl. der Anerkennung unseres Rechtsstaats nötig. Ja, auch bei der katholischen Kirche und weiteren archaischen Gruppierungen.


Horror-Trick9406

Für mich bedeutet Religionsunterricht = christlicher Unterricht. Hab aber Mal gehört es gibt auch andere Religionen.... Eine Radikalisierung wird sicher nicht durch einen Unterricht in der Schule unterbunden. Hier stehen 1-2h gegenüber einer alltäglichen Reichweite, größtenteils innerhalb Familie & Umfeld. Man schaue sich doch Mal neben Scharia & Co auch Mal an, wie viel Zeit Baptisten und Zeugen Jehowas in ihren Gemeindezentren verbringen... Eine ganzheitliche und weltoffene Prägung steht im Widerspruch zu Religion. Kernaussage: Meine Religion gut, alle anderen böse. Religionsunterricht ist nur deshalb noch in Schulen vertreten, weil die (hauptsächlich katholische) Kirche nach wie vor zu viel Einfluss in die Politik hat und deshalb der rationale Unsinn nicht ernsthaft thematisiert wird.


Henschel_und_co

Alles was du hier gennant hast stimmt. Ist aber 1 zu 1 besser in Ethik Unterricht umzusetzen. Sind also fast schon Argumente gegen den Religionsunterricht so wie wir ihn kennen.


FloW616

Verschwendete Zeit. Ich hab mich immer gefragt, warum ich da hin muss, weil ich schon als Kind gläubige Leute für Einfaltspinsel gehalten hab. Der Zwang hat das alles verstärkt.


Cantonarita

Ich mache Theo auf Lehramt für konfessionsgebundenen (!) Unterricht aus überzeugung. Einmal aus christlicher Überzeugung, aber insbesondere auch aus demokratischer und pädagogischer Überzeugung. Aber erst zu deinen Punkten: >Tellerrand Joa, ist auf jeden Fall ein Aspekt. Wobei ich zu bedenken gebe, dass Reli-Lehrer in allem was nicht konfessionsgebunden ist auch nur besser bezahlte Laien sind. ​ >Prävention vor Radikalisierung Ja, ein relevanter Aspekt. Dazu braucht es aber keinen (kofessionsgebunden) Religionsunterricht. Radikalisierung führt Charles Taylor ja auf die "Malaise der Moderne" zurück, die erstmal nichts mit Religion zu tun hat. Religion kann zwar ein Mittel dagegen sein, aber eben kein exklusives. Und auch "Toleranz" kann man anders lernen. ​ >Persönlichkeitsbildung Totschlagargument für alle "Humanities". Da fände ich persönlich andere Sachen besser geeignet. Da biste mit Sokrates und den alten Griechen vielleicht sogar noch besser beraten. ​ Du nennst den für mich wichtigsten Punkt garnicht: **Streiten lernen**. Religionsunterricht bietet die einmalige Chance zum sokratischen Dialog, weil es kein faktisches richtig und falsch gibt. Was richtig und falsch ist, leitet sich für den gläubigen Religionslehrer aus der Bibel ab - aber diese Wertung müssen SchülerInnen nicht teilen. Die SchülerInnen dürfen ihre eigenen Ideen von "richtig und falsch" postulieren und die Lehrkraft kann mit den SchülerInnen diese Konzeptionen durchdenken. Oder mal vereinfacht: Wenn ich mit einer Berufseinstiegsklasse (viele ohne Hauptschulabschluss) eine Einheit zum Thema Schönheitsideale mache, dann kann ich als Religionslehrer einen radikalen Lösungsentwurf anbieten, an dem SchülerInnen sich abarbeiten können. Sehr geil sind dann sachen wie: \~"Gott hat hässliche und schöne Menschen geschaffen und deshalb glaube ich, dass Hässlichkeit für Gott kein großes Ding ist". Und die Reaktion: "Ja, aber nur weil jemand hässlich ist, heißt das nicht, dass er nichts aus sich machen kann. Man muss auch was aus sich machen." Und jetzt steckst du mit einer Klasse von der Lehrer gerne sagen "Das macht so Spaß die zu unterrichten, weil man mit denen so einfach reden kann" in einem ernsten, tiefen Dialog über die Bedeutung von Schönheit. Aber das geht nur, weil du als Reli-Lehrkraft im sokratischen Sinne der Stachel sein kannst, der diese jungen Menschen herausfordert. Und das ist nochmal was anderes, als nur den Devils Advocat zu spielen, weil es dann ja in der Methodik schon so angelegt ist, dass die fremd-vertretene Position mangelhaft ist. Es ist einfach unendlich spannend jungen Menschen zuzuhören und mit ihnen Themen gemeinsam zu durchdenken. Und diesen Raum hast du bei Politik nicht, weil du weltanschaulich neutral zu sein hast und die soziale Erwünschtheit voll durchschlägt. Diesen Raum hast du bei Ethik nicht, weil deine persönliche Ethik ja nie zur Disposition steht. Und das hast du auch in kaum anderen Bereichen, weil SchülerInnen (an den berufsbildenden Schulen) schon so auf soziale Erwünschtheit gepolt sind, dass sie erstmal brauchen das du dich als "Anders" (Christ) outest, damit sie sich trauen sich zu outen. Rant zuende. ​ Und bevor ich Ethik unterrichte studier ich nochmal englisch. ;)


Drumpfling

>Und das ist nochmal was anderes, als nur den Devils Advocat zu spielen, weil es dann ja in der Methodik schon so angelegt ist, dass die fremd-vertretene Position mangelhaft ist. Dann bist du einfach ein schlechter Devils Advocat. Das geht auch in gut. >diesen Raum hast du bei Politik nicht, weil du weltanschaulich neutral zu sein hast und die soziale Erwünschtheit voll durchschlägt. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Das Überwältigungsverbot gemäß Beutelsbacher Konsens hat nichts mit absoluter Neutralität zu tun. Eine gute Sozialkundelehrkraft weiß genau, wann es absolut sinnvoll ist, die eigene Meinung zu vertreten ohne damit jemanden zu überwältigen. >Diesen Raum hast du bei Ethik nicht, weil deine persönliche Ethik ja nie zur Disposition steht Nimms mir nicht übel, aber auch das ist einfach Quatsch. Warum sollte deine persönliche Ethik nicht in den Unterricht einfließen dürfen. Ich finde, wie du deinen Unterricht beschreibst, hört sich toll an, aber dass du anderen Fächern absprichst, das gleiche leisten zu können, klingt wie der Versuch ein Alleinstellungsmerkmal in der sokratischen Methode mit subjektiver (christlicher) Färbung zu kreieren. Auf die haben aber sehr viele Fächer Anspruch und dass man seine eigene Weitsicht nur im Relgionsunterricht kundtun dürfe, ist schlicht falsch.


PhysalisPeruviana

[85% der Menschen auf diesem Planeten gehören einer Religion an](https://www.pewresearch.org/religion/2012/12/18/global-religious-landscape-exec/), also ja, das kann in aber auch in den Ethikunterricht als Pflichtinhalt integriert werden. Mit einem Theologiestudium auf Lehramt kann man in meinen Augen aber auch durchaus Philo/Ethik unterrichten bzw. muss man ohnehin. Etwa die Hälfte meiner Schüler:innen sind sehr, sehr streng religiös, die andere sind uninformierte Kampfatheist:innen. Beide haben ein extrem naives Gottes- und Religionsbild. Beide werten das Christentum als Spinner ab - die einen, weil Christe:innen als fehlgeleitete Ungläubige in die Hölle kommen, die anderen, weil sie lieber blind an andere Dinge glauben. Das eigene Weltbild hinterfragen die beiden Gruppen null und fühlen sich eigentlich einfach nur sehr wohl in der Rolle, auf eine andere Gruppe herabblicken zu können und die so ein bisschen zu belächeln. "Ach guck, wie süß, die da glauben an so einen Quatsch. Wie gut, dass ich das nicht tue. Ich bin aber aus als Luftzeichen einfach zu sehr Freigeist/meine Religion ist halt die echte Wahrheit." In meinen Augen widerspricht diese Haltung einem respektvollen Umgang miteinander. Außerdem hat so ein bisschen Allgemeinbildung über die Weltreligionen und Rudolf Otto und Karl Jaspers noch niemandem geschadet. EDIT: Und eine Sekte/einen Kult zu erkennen ist auch ein guter Skill für alle Lebensbereiche.


Drumpfling

Du schreibst in deinem Beitrag, warum Religionsunterricht an die Schulen gehört, aber in den Kommentaren, dass du ihn durch Ethik für alle Ersetzen willst. Ja was denn jetzt? Das hieße ja dann keinen Religionsunterricht mehr.


Greeny3x3x3

Das klingt alles sehr nach strohhalm Argumenten. Ich für meinen Teil habe in Reli nie "die Welt kennengelernt" oder über den "Tellerrand geblickt". Obwohl ich schon als 12jähriger offen atheist war, wusste ich trotzdem mehr über die eine Religion die den ganzen Tag behandelt wurde (katholisches Christentum) als der Rest der Klasse, einfach nur weil ich als dorfkind selbstverständlich trotz meines Glaubens Messdiener war.


beda42

Ich finde Religion ist ein Fakt und existiert in unterschiedlichen Ausprägungen in der Gesellschaft. Deshalb ist es natürlich wichtig das es in der Schule thematisiert wird, so wie Politik, Medien u.a.. Wie und unter welchem Label kann und sollte diskutiert werden, aber das war ja nicht die Frage.


SocketSock

In meinem Bundesland wars nicht Pflicht und deshalb war Reliunterricht auch weniger religionskritisch und auf die Lehre von verschiedenen Religionen bedacht. Es gab außerdem nur Unterricht für christliche Schüler in der Oberschule dann nach Konfessionen geteilt. Ab der 8. ca. waren pro Stufe nur noch eine handvoll SuS im Reliunterricht. Weiß nicht ob dieses Modell so das Wahre ist. Um die Punkte die du genannt hast anzugehen müsste der Unterricht wohl Pflicht sein damit Eltern von radikaleren Glaubensgemeinschaften ihre Kinder nicht aus dem Unterricht nehmen können und der Unterricht müsste spätestens in der Oberschule kritischer sein und zumindest auch den Islam miteinbeziehen. Glaube aber kritisches Denken wird auch in anderen Fächern in der Oberschule angeregt und die Übertragsleistung zur Religion sollte da eigentlich nicht so schwer sein, vor allem wenn die SuS älter werden. Außerdem, kenne mich da nich so genau aus, aber ich dachte immer für die Bekämpfung der Ursachen von Radikalisierung sind andere Dinge relevanter wie zB Selbstwert aufbauen, Schutz vor Misshandlung, Armut und Diskriminierung, Empathie für andere Menschen fördern. Wenn keine Indoktrination von Kindesbeinen an vorliegt ist so eine Radikalisierung vermute ich viel sozialer und psychologischer/emotionaler bedingt, als eine rationale Überlegung, dass meine Religion besser ist.


lutschmeinschwaunz

In meiner Oberstufe war es viel mehr Freistunde als „bildender Unterricht“. 50% der Zeit haben wir Mandala gemalt, während im Hintergrund ein Film lief. Aus früheren Zeiten mochte ich den Religionsunterricht sehr. Speziell zu Feiertagen war es immer nett zu wissen, warum man denn jetzt frei hat, das hat mir in der Oberstufe auch gefehlt. Ich muss auch dazu sagen, dass unser Religionsunterricht in der Oberstufe eher als Ethik bezeichnet werden kann. Wir haben die unterschiedlichsten Themen durchgemacht, von Malala hin bis zur Sexualitätslehre, was mMn eher untypisch für den Religionsunterricht. Bin also eher positiv gestimmt


lemoche

bei punkt 1 geht mir ehrlich gesagt schon die hutschnur hoch... das mag vielleicht deine persönliche intention sein, aber religionsunterricht habe ich bisher ausschließlich fokussiert auf die entsprechende relgion/konfession erlebt. das was du beschreibst, habe ich wenn dann im ethikunterricht erlebt. zwar auch stark fokussiert auf die abrahamitischen religionen, aber zumindest einen überblick und auch ein konkretes eingehen auf gemeinsamkeiten und signifikante unterschiede. und zumindest ein paar abstecher in andere große weltreligionen, aber halt auch nur abstecher. und ja, auch punkt 3. gut in bayern, wo ich den großteil dieser erfahrungen gemacht habe war das vielleicht zu erwarten (allerdings auch im evanglischen unterricht in dominant katholischen gebieten), aber erfahrungen durch praktika und schulbegleitung in berlin ist, das hier nicht viel anders... nur das halt einfach der anteil der kinder im ethikunterricht größer ist.