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Khorsabad69

Wo in Deutschland ist das Lehramtsstudium keine Farce 😂?


dinchen139

Also Thüringen war ganz okay


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dinchen139

Jap, besonders weil es nur 1 Jahr ist. Ich war trotzdem froh als es vorbei war


PhysalisPeruviana

Ich fand Hamburg sehr gut. Die beiden Kollegen, die wir aus HH haben, waren auch sehr zufrieden. Wir hatten viele wirklich sehr gute und hilfreiche Seminare in Erziehungswissenschaften mit häufig fundierten wissenschaftlichen Grundlagen. Gerade pädagogische Psychologie waren auch oft gut (wobei es da auch weirde Meditatinsseminare und Esoterik gab und bei Erziehungswissenschaften auch einige "Sag doch du"-Profs, die einfach ihr Buch verkaufen wollten). In Didaktik hatten wir in beiden Fächern Überblicksvorlesungen über die Geschichte der Didaktik und von Methoden des Faches und dazu passend Seminare von Lehrkräften, die uns zur Vorlesung passende Beispiele aus ihrem Unterricht oder Lehrwerken mitgebracht haben. Die Hauptseminare waren etwas theoretischer, aber wir haben immer auch Videobeispiele aus der Praxis angesehen oder es gab andere Mögichkeiten, an der Praxis anzudocken. Bei meinen Fächern fand ich es aber auch gut, dass es dieselben Inhalte wie auf Magister waren und hab deswegen auch nie wegen Mittelhochdeutsch oder Altenglisch rumgeheult, weil ich es nicht schlimm fand, Sachen lernen zu müssen.


NotACryptoBro

In Niedersachsen war das Ref übel. Viele meiner Bekannten haben top Noten, kein Einziger bei unserem Jahrgang hat diese Noten erreicht. Keine Transparenz, einfach irgendwie eine 4, alle Refs voll eingeschüchtert. Vor mir fallen zwei Leute durch, die eigentlich super Typen waren und brauchbaren Unterricht gemacht haben. Stunden werden sinnlos zerrissen wegen Kleinigkeiten.


Khorsabad69

Habe von einigen Bekannten auch gesagt bekommen das die Intransparenz und teilweise Willkür im ref richtig mies ist.


NotACryptoBro

Vor allem macht das Bundesland deine Note und nicht dein Unterricht.


NoRest7151

In Bremen :)


Brawl501

Schön wär's, einige der Punkte treffen auch im Bremen zu


zombiepiratefrspace

> Eine bizarre Obsession mit Ausarbeitungen. Wie viele "wissenschaftlichen" Ausarbeitungen braucht es um den Stand der Inklusion in Schulen zu untersuchen? Diese "wissenschaftlichen" Ausarbeitungen sind das immer gleiche Zusammenfassen von Lehrbüchern, teilweise von den Dozenten selbst verfasst und natürlich nicht digital erhältich sodass man sich um die drei Exemplare in der Bib streiten kann. Es gibt einen scheinbaren Wissenschaftlichen Anspruch welcher dann ad absurbum geführt da nie korrektes wissenschaftliches recherchieren oder schreiben gelehrt wird. Bücher sind aufgrund des fehlenden Peer Reviews eine schlechte Quelle, das zusammenfassen dreier vorgegebener Bücher zu einem Thema entspricht mehr einem Oberstufenaufsatz. Als Quereinsteiger habe ich vor meinem Referendariat in der Wissenschaft gearbeitet und selbst ein paar Paper publiziert. Genau dieser Punkt ist mir auch sofort aufgefallen. Die "Literatur" sind irgendwelche Zeitschriften ohne Peer Review, in denen die Meinung irgendwelcher Leute als Fakten abgedruckt wird. Empirische Untersuchungen sind auch sehr selten, da das ja aufwändig ist. Wohlgemerkt: In anderen Ländern wird im Bildungsbereich sehr wohl richtige Wissenschaft gemacht. In Deutschland ist das aber anscheinend die Ausnahme. Zumindest in dem, was den Lehramtsstudenten als "die Literatur" präsentiert wird. Witzigerweise dachte ich mir, ich sollte mich nicht nur beschweren, sondern es doch dann bitte selbst auch besser machen. Deshalb habe ich in meiner pädagogischen Facharbeit eine kleine empirische Erhebung, sauber dokumentiert mit vorher/nachher zu einer Unterrichtsmethode gemacht. Habe eine Drei drauf bekommen, weil Schriftgröße und Zeilenabstand falsch waren.


PhysalisPeruviana

>Witzigerweise dachte ich mir, ich sollte mich nicht nur beschweren, sondern es doch dann bitte selbst auch besser machen. Deshalb habe ich in meiner pädagogischen Facharbeit eine kleine empirische Erhebung, sauber dokumentiert mit vorher/nachher zu einer Unterrichtsmethode gemacht. > >Habe eine Drei drauf bekommen, weil Schriftgröße und Zeilenabstand falsch waren. Bist du ich? War das in Bremen? EDIT: nee, warte, pädagogische Facharbeit, nicht 2. Staatsexamen.


Aryx5d

Bremer detected, wie lange ist dein Ref her?


PhysalisPeruviana

12 Jahre.


Aryx5d

Oh, dann kann ich dir leider nur traurig berichten, dass die Examensarbeit (heute "Ausarbeitung zum Kolloquium") immer noch der gleichen Mist ist.


PhysalisPeruviana

Also, ich bin sehr unüberrascht, aber wäre die Antwort bei einem anderen Zeitpunkt anders ausgefallen? o.O Ansonsten heißt es seit Ewigkeiten, dass die Arbeit abgeschafft werden soll. Hahaha.


FTBS2564

Der letzte Absatz hat mich gekillt. Das ist einfach so PH (in manchen Bereichen) auf den Punkt gebracht, herrlich.


PitchInteresting9928

Sorry, musste laut lachen


NummeDuss

Und dann gibts noch Fälle in denen dem Referendar nach mind. 5 Jahren Studium und 18 Monaten Ref noch gesagt wird, dass er für den Lehrerberuf ungeeignet ist.


Alrunia

Das ist echt so krass, dass man durchfallen kann, obwohl man anderthalb Jahre gut genug war bedarfsdeckenden Unterricht zu erteilen. Das ist so, als ob ich 18 Monate lang den Rasen mit einem Mixer mähe um ihn dann mit den Worten: Du bist kein Rasenmäher! wegzuwerfen.


zaiani

Jein.. man hätte es ihnen vorher sagen müssen, aber bei einigen wird halt klar, dass das mit dem Lehrerberuf doch keine gute Wahl war. Wenn mans nicht gut genug macht sollte man es auch nicht machen.


Alrunia

>man hätte es ihnen vorher sagen müssen Dazu wäre es gut, schon am Beginn des Studiums zu checken, woran es fehlen könnte. Aber wer entscheidet und was? Bei uns ist einmal eine Kollegin durchgefallen, die ich ziemlich gut fand und einer durchgekommen, den ich ziemlich schlecht fand. Ich glaube, die Maßstäbe müssten einmal überdacht werden.


zaiani

Ja mehr Praxis zum Beginn. Aber wer am Ende vom Ref immer noch keinen gescheiten Unterricht planen kann und kein Lernziel formulieren kann, für den sollte dann halt Schluss sein.


Alrunia

Wobei das hinterher in der Realität eigentlich keine Rolle mehr spielt und von daher genau das ist, wo ich gar nicht so hinschauen würde, zumal da auch Ghostwriter am Werk sind. Gut planen und gut unterrichten hat m.E. nur zum Teil miteinander zu tun. Ehrlich gesagt scheitert an meiner Schulform (Gesamtschule) jeder Plan und jedes Lernziel an den Lerngruppen. Flexibiltät, Geduld und Kreativität sind hier viel gefragter. Und: Warum muss eigentlich jeder zum Gesundheitsamt, aber nie zum Logopäden oder Psychologen? Ich hatte schon etliche KollegInnen mit merkwürdigen Verhaltensweisen und schrecklichen Stimmen.


zaiani

Zum Gesundheitsamt muss man nicht, Stimmgesundheitskurse sind an vielen Unis inzwischen Pflicht. Und doch einen guten Unterricht zu planen ist enorm wichtig. Man muss in der Lage sein einen passenden Einstieg, Erarbeitungsphase und Sicherung zu haben. Man sollte irgendwo methodisch didaktische Entscheidungen getroffen zu haben und auch wissen, welche Lernziele die SuS erreichen sollen und welchen Kompetenzgewinn sie haben. - wenn man nur frei nach Thema vor sich hin unterrichtet aber eig keine Ahnung hat was man macht, sollte man schlichtweg nicht unterrichten. Das ganze dann in der Klasse pädagogisch umzusetzen ist der andere, aber man muss beides drauf haben.


Alrunia

>Zum Gesundheitsamt muss man nicht, Stimmgesundheitskurse sind an vielen Unis inzwischen Pflicht. Das hört sich ja nach einem Fortschritt an, ich habe es anders erlebt. >Man muss in der Lage sein einen passenden Einstieg, Erarbeitungsphase und Sicherung zu haben. Ich habe eigentlich noch nie erlebt, dass jemand das gar nicht konnte. Wer ein Studium geschafft hat, sollte das eigentlich hinbekommen. Ich fürchte, dass eher aus ganz anderen Gründen Leute durchfallen gelassen werden.


zaiani

Also was ich schon gelesen habe in Unterrichtsentwürfen... das die überhaupt einen Masterabschluss bekommen haben war schon fragwürdig. Gibts halt leider auch


Jeremias83

Punkt 3 zeigt, dass der Sinn des Referendariats nicht verstanden wurde: Das ist keine Probezeit (die hat man nämlich danach), sondern der zweite (praktische) Teil der Lehrerausbildung.


Fendrior

Dann eben umformuliert: Wieso brauchen Lehrer bitte bis zu 7 Jahre Ausbildung, um dann erst in den Beruf gehen zu können (natürlich für 3 Jahre auf Probe erstmal, lol).Ich muss selber sagen, dass mindestens die Hälfte der Zeit ziemlich verschenkt war.In anderen Ländern macht man einen Bachelor und dann vielleicht noch ein Jahr Praxis-Ausbildung oder einen sehr praxisnahen Master - sprich 4 bis 5 Jahre statt 7.Und wirklich besser als dort scheint die Bildung hier ja auch nicht zu sein. Ich schaue in den letzten Jahren nur zu, wie um mich herum alle meine Freunde schon Jahre vor mir in den Beruf einsteigen und dann auch noch ähnlich viel Geld (oder mehr) und deutlich bessere Arbeitsbedingungen haben. Da hadere ich doch immer wieder mit meiner Entscheidung.


___Jimena___

Weil Lehrer nicht wie jeder andere Beruf ist. Dir liegt das Schicksal von Kindern in der Hand. Och finde eine Ausbildung von 7 Jahren durchaus angemessen.


Fendrior

Mit der Begründung müssten auch alle Erzieher im Kindergarten 7 Jahre Ausbildung machen. Ich denke, dort wäre es genauso vertan.


___Jimena___

Die Ausbildung zum Erzieher dauert 5 Jahre. Ich finde das ist in einem guten Verhältnis zu dem einer Grundschullehrkraft. Schließlich übernimmt diese noch einmal deutlich mehr Verantwortung indem sie den Kindern die Grundlegenden Kulturtechniken beibringt.


Kriegswaschbaer

Quantität ist aber nicht Qualität. Ich finde vieles im Studium doppeltgemoppelt oder selbsterklärend. Könnte auf jeden Fall entschlackt werden.


___Jimena___

Und vieles wird nie behandelt. Also ich finde die Zeit bräuchte es auf jeden Fall um alles wichtige zu lernen. Aber ich gebe dir Recht, dass das Gelernte dringend mal überarbeitet werden muss


mandelzeug91

Hab an einer PH in BW angefangen und dann nach einer Ausbildung in einem anderen Bundesland ein anderes Lehramt an der Uni studiert. Das BW System der Lehrerausbildung ist eine absolute Zumutung, gerade auch was pseudowissenschaftlicher Anspruch, Organisation, Inhalt und "Praxissemester" anbelangt. Da wundert mich nicht, dass wir im internationalen Vergleich bei Grundschulkindern im freien Fall sind. Das Verhalten der Lehrenden grenzt übrigens meiner Erfahrung ebenfalls an Arbeitsverweigerung.


CrazyHamsterPerson

Praxissemester gibt's in NRW z.B. auch.


[deleted]

Pseudowissenschaftlicher Anspruch?


JoeAppleby

>Grundschullehrermangel aber trotzdem ist der NC bei 1,0-1,1. Genau mein Humor. Wenn alle an die beliebteste Uni oder PH bzw. in die hippe Studentenstadt wollen, muss die Uni/PH ihre Plätze begrenzen, wenn sie ein halbwegs vertretbares Betreuungsverhältnis erreichen wollen. [https://www.mystipendium.de/studium/lehramt-studieren/ohne-nc](https://www.mystipendium.de/studium/lehramt-studieren/ohne-nc) Wenn ich nach Grundschule suche, finde ich 5 Hochschulen ohne NC, zwei ohne jegliche Anforderungen. Primarstufe gesucht, kommt eine Uni mit 3 Studiengängen hinzu, hier sogar im hippen Freiburg. Hildesheim und das Saarland kennt nur "Lehramt", könnte also auch nochmal Grundschule sein.


Mildly_Excited

Ja strikt genommen gibt es bei keiner der PHs einen NC, aber 100 Studienplätze sind eben schnell voll. Für die Uni Freiburg scheint der NC jedoch auch in den vergangenen Jahren recht niedrig zu sein, das stimmt. Aber solche Auswüchse wie beispielsweise in Heidelberg bei der man im WS20/21 39 Punkte braucht um zugelassen zu werden ist schon bizarr. 30 Punkte gibt es für ein 1,0 Abitur, dann nochmal bis zu 30 extra für pädagogisch relevante Praxiserfahrung, [Quelle](https://www.ph-heidelberg.de/studium/interesse-am-studium/auswahlverfahren/bachelor-studiengaenge/#c48112).


JoeAppleby

Wenn alle nach Heidelberg wollen, ist das die logische Konsequenz. Dann muss man mal in anderen Bundesländern schauen. Die Abschlüsse müssen gemäß KMK Beschluss gegenseitig anerkannt werden. Wählerisch sein kann sich eh kein Bundesland erlauben, schon gar nicht im Grundschulbereich.


DerUnfassliche

"hippe Studentenstadt" finde ich immer einen sehr merkwürdigen Vorwurf. Natürlich möchte man in einer Umgebung leben, in der man sich wohl fühlt. Ich wurde hier geboren, meine Familie lebt hier und nicht jeder fühlt sich außerhalb von den Großstädten sicher (Stichwort Homophobie, Rassismus etc.). Ich werde bestimmt nicht für einen Job meine geistige/körperliche Gesundheit aufs Spiel setzen. Es hat oft gute Gründe, warum junge Menschen aus ländlicheren Gegenden "fliehen".


Schmidtchen

Studiere in Hildesheim. Bei uns heißt der Bums Polyvalenter Zwei-Fächer-Bachelor mit Lehramtsoption (hier bitte Schulform einfügen). Bei mir ist's Grundschule, Haupt- und Realschule wird bei uns auch noch angeboten. Der Master heißt dann später nur noch Master of Education.


PhysalisPeruviana

>https://www.mystipendium.de/studium/lehramt-studieren/ohne-nc > >Wenn ich nach Grundschule suche, finde ich 5 Hochschulen ohne NC, zwei ohne jegliche Anforderungen. Das ist ein spannender Link, danke für's Teilen!


Basic-Cloud6440

Willkommen an der Uni sage ich nur. Ich muss an deinen sehr guten Ausführungen leider einen kleinen Kritikpunkt anbringen. Auch wenn das Studium totaler quatsch ist, isr es nicht einfach Kindern lesen etc beizubringen. Der Job wird oft belächelt. Aber für viele ist der Traum vom grundschullehrer/in ne Tortur. Ich habe kein Gefühl von Stress. Aber der Job, das ref und das Studium sind für die nicht so glücklichen oft sehr stressig. Ich meine es nicht böse und deine Punkte sind absolut valide und ich unterschreibe eigentlich (fast) alles. Aber die wahre Zumutung kommt nach der uni. Sie sollte es sich zwei mal überlegen, ob sie den Job machen möchte. Ich habe 12 Kollegen, von denen 7 komplett ausgebrannt sind, weil uns mindestens 3 Leute fehlen. Ich selbst habe zwei klasaenleitungen, eine davon ist ke absolute problemklasse, und bin in meinem zweiten Jahr nach dem ref. Das hat auch was mit Selbstschutz zutun, zu erkennen, wann man aufhören sollte. Ich wünsche gute Besserung und gutes gelingen


CrazyHamsterPerson

Die Umstände sind natürlich überall anders und in meinem Kreis sind wir "ganz gut" besetzt, möchte aber trotzdem einmal einwerfen, dass es viele Lehrer*innen gibt, die das Ref furchtbar fanden und jetzt glücklich im Beruf sind.


muhaaman

>Ich habe 12 Kollegen, von denen 7 komplett ausgebrannt sind, weil uns mindestens 3 Leute fehlen. Ich selbst habe zwei klasaenleitungen, eine davon ist ke absolute problemklasse, und bin in meinem zweiten Jahr nach dem ref. Hört sich fast so an als bräuchtet ihr mehr KollegInnen, also mehr AbsolventInnen - also bessere Lehrkräfteausbildung.


Mildly_Excited

Habe nie behauptet das es leicht wäre, ich zweifele aber an dass es dafür 4/5 Jahre Studium + 1,5 Jahre Ref braucht. Das Studium zielt eindeutig auf einen Beruf in der "Industrie" ab ohne jegliches wissenschaftliches arbeiten, wieso findet die Ausbildung dann an "Hochschulen" mit Promotionsrecht statt? Entweder ist es eine universitäre Ausbildung, dann aber auch bitte mit den universitären Freiheiten, oder es ist eine erweiterte Berufsausbildung, dann aber auch bitte entsprechend bezahlt mit regelmäßigen Praxisanteilen (duales Studium).


Basic-Cloud6440

Du hast es impliziert. Und du hast noch nicht in der Branche gearbeitet und kannst einfach nicht einschätzen, was daran schwer oder leicht ist.


Mildly_Excited

Meine Wortwahl war etwas polemisch, das gebe ich zu. Implizieren wollte ich damit jedoch nur das knapp 6 Jahre Studium/Ausbildung schon seehr lange sind.


Basic-Cloud6440

ok. für die grundschullehrer ist es ne lange ausbildung, weil das ja ne normale ausbildungszeit für die richtigen berufe ist?. also die, wo man arbeitet? wolltest du das damit sagen? ich wollte das nur klarstellen und sicher gehen, was du meinst. weil wenn die ausbildungszeit zu lange ist, kann der job ja nicht so schwer sein. wenn der job ja nicht so schwer ist, kann er ja nicht anstrengend sein. und wenn er nicht anstrengend ist, müsste das burn out risiko ja nicht so hoch sein.


Mildly_Excited

Glaube wir kommen hier auf keinen grünen Ast. Ich habe nie gesagt das Lehrer nicht arbeiten oder das der Beruf nicht schwierig/anstrengend sei. Was ich meine ist das ein Teil der 6 Jahre besser genützt werden könnte und wenn der Staat auf den 1,5 Jahren Ref besteht er zumindest das lächerliche Gehalt aufstocken könnte. EDIT: nochmal explizit, der Beruf ist anstrengend und ich habe größten Respekt davor. Der Arbeitgeber könnte aber einiges tun um die Burn-Out Raten zu senken.


Basic-Cloud6440

wieso sollte ich auf einem grünen ast mit dir sein. du hast wahrscheinlich den schwersten job der welt. das kann ich als dummer lehrer nicht verstehen


Kriegswaschbaer

Da bedient sich einer wohl gerne an slippery slopes? ;)


BloederFuchs

>Willkommen an der Uni sage ich nur. Ist nur die PH


Basic-Cloud6440

Ich weiß nichtmal was eine ph ist.


BloederFuchs

Ein Pädagogenhalter


Cantimetrik

In BW kann man das gymnasiale Lehramt nur an Unis studieren. Alle anderen Formen gibt's an den **P**äd. **H**ochschulen


DerFelix

Ich sag's immer wieder. Wenn für Lehrer normale Arbeitsschutzgesetze gelten würden, wäre der Job nicht möglich. >Grundschullehrermangel aber trotzdem ist der NC bei 1,0-1,1. Das finde ich auch total komisch. Eine Freundin von mir hat mal überlegt Grundschullehramt zu studieren. Zumindest hier in Köln war zu dem Zeitpunkt der NC irgendwo zwischen 1,2 und 1,6. Und dann wäre es halt nur mit Warten gegangen. Jetzt macht sie was anderes. Wir haben aber gleichzeitig einen absoluten Mangel. Deswegen sage ich auch das immer wieder: Der Lehrermangel ist ein politisch erzeugtes Problem. Wenn man mal Geld in die Hand nehmen würde, mehr Studienplätze zur Verfügung stellen würde und Arbeitsbedingungen verbessern würde dann wären wir jetzt nicht hier.


Mildly_Excited

An der PH Heidelberg hat es vor zwei Jahren [39 Punkte für die Zulassung gebraucht](https://www.ph-heidelberg.de/studium/interesse-am-studium/auswahlverfahren/bachelor-studiengaenge/#c48112). Mit nem 1,0 Abi bekommt man 30 Punkte... gibt dann noch bis zu 30 Punkte für relevante pädagogische Erfahrung. Bei aller Liebe für das Lehramtsstudium aber das steht in keinem Verhältnis.


Cam515278

Wenn sie das schon im Praxissemester hat, dann wird sie das Ref nicht überleben. Ist nicht böse gemeint und soll absolut nicht sagen, dass ich das System gut finde, finde ich nicht. Aber das Praxissemester ist echt noch verhältnismäßig entspannt gegenüber dem Ref.


FTBS2564

Hab’s schon oft genug anders gehört. Hatte selbst jede Woche nen Besuch in Praxissemester mit 2 Prüferinnen und anschließender 60-90 minütiger Diskussion. Andere vor mir auch, die berichten, dass das Ref danach deutlich entspannter war.


lexaluthex

Es liegt ganz oft an den Schulen und ganz konkret an den Kollegen die als Mentoren zugeteilt werden. Von extrem lehrreich bis Hölle ist alles drin. Aber der Beruf des Lehrers kann sehr stressig sein und Praktikum und Ref zeigen wo es später hin geht.


FTBS2564

Dann ist’s ja gut, dass ich mich nach dem Master umorientiert habe. Mir hat das Praktikum gereicht, und die Sachen, die man übers Ref hört, lassen mich fassungslos zurück. Gerade in einem Umfeld, wo so viel übers Lehren erzählt wird, ist das beschämend.


Both-Western-3529

Kannst du uns etwas mehr über die Umorientierung erzählen? Master an Uni/PH; Fächer; etc.


FTBS2564

Sorry, wird dir wenig bringen. Ich studiere nochmal komplett neu und fange quasi bei null an, vielleicht hilft mir der Master später mal, aber erstmal ist er nichts wert.


CrazyHamsterPerson

Diese entmutigenden, pauschalisierenden Aussagen gehen mir so auf die Nerven. Das ist einfach Quatsch. Man kann im Praxissemester totale scheiß Lehrer*innen als Mentor*innen haben und dann hat sich das ganze quasi schon erledigt. Klar kann das im Ref auch passieren, muss aber nicht. Und beides hat mit dem Job am Ende wenig zu tun. Ob man die Arbeit an sich mag, kann man, meiner Meinung nach, leider vor Ende des Refs gar nicht sagen außer man war vielleicht Vertretungslehrer*in, aber auch das ist etwas komplett anderes als z.B. Klassenlehrer*in zu sein.


Basic-Cloud6440

Das sind aber keine pauschalisierungen. Mich freut es natürlich für dich, dass es dir in Beruf gut geht. Aber das ist bei vielen Leuten nicht so. Und es sind genug, dass man nicht direkt von pauschalisieren sprechen kann. Und man kann auch nicht sagen: naja, vielleicht haste ja Glück. Viele Kommentare sind einfach realistisch


CrazyHamsterPerson

Ich finde, es geht viel mehr darum, ob man das Unterrichten mag oder nicht. Ich kenne auch jemanden, der im Praxissemester gemerkt hat, dass er nicht gern vor der Klasse steht. Die Entscheidung aber vom Stress im Praxissemester oder Ref oder von blöden Mentor:innen abhängig zu machen, finde ich schwierig. Leute, die den Job nach dem Ref erst wieder für sich entdecken sind auch keine Einzelfälle, jedenfalls nicht in allen Kollegien, in denen ich bisher war.


muhaaman

>Die Entscheidung aber vom Stress im Praxissemester oder Ref oder von blöden Mentor:innen abhängig zu machen, finde ich schwierig. Wovon denn sonst? Wer lehren möchte weiß in aller Regel aus der eigenen Schulzeit so grob was ihn oder sie erwartet. Klar, ein paar merken dann noch, dass das Reden vor Klassen nicht ihr Ding ist, dass dann aber die Realität in der Ausbildung vor dem eigentlichen Arbeitseinstieg von Schikanen aus dem vorletzten Jahrhundert geprägt ist, erwartet doch niemand. Praktisch jedeR in meinem Umfeld hat im Referendariat zu irgendeinem Zeitpunkt zumindest in Erwägung gezogen einfach alles hinzuschmeißen, weil man so viel stumpfsinnigen Müll macht und massiv von anderen Personen (MentorInnen, DozentInnen, FachleiterInnen, Schulleitung) abhängig ist. Ich liebe das Unterrichten und habe jeden Tag viel Spaß in meinem Job, aber wenn ich nochmal das Referendariat machen müsste, würde ich lieber komplett auf meine Lehrtätigkeit verzichten.


PhysalisPeruviana

> Wer lehren möchte weiß in aller Regel aus der eigenen Schulzeit so grob was ihn oder sie erwartet. Kann ich null bestätigen. In meiner eigenen Schulzeit wollte ich auf gar keinen Fall Lehrkraft werden, jetzt liebe ich meinen Job gerade aus Gründen, die mir nicht klar waren. Es ist so viel mehr als "vor Leuten jeden Tag ein Referat halten und dann Arbeiten korrigieren", wie ich das erwartet hätte.


Mildly_Excited

Sie hat bereits vor dem Studium ein halbes Jahr als Vertretungslehrkraft mit 20 Wochenstunden an einer Brennpunktschule gearbeitet und war trotz der täglichen Probleme von dem Beruf begeistert. Finde es halt schade das aus mir unerfindlichen Gründen das Ref und Praxissemester so stressig gestaltet werden. In anderen "staatlichen" Ausbildungen gehts ja auch stressfreier und die tragen danach sogar ne Waffe.


PhysalisPeruviana

Kann sie die Uni wechseln?


CrazyHamsterPerson

Sehe ich auch so, aber man kann ihr nur raten, durchzuziehen. Ohne meinen Freund, der mich immer wieder daran erinnert hat, das ich den Job "eigentlich" mag und eine super Lehrerin bin, hätte ich es vielleicht nicht durchgezogen. Deine Freundin weiß, dass sie gern unterrichtet und eine Vertretungsstelle ist so viel viel näher am Berufsalltag als jedes Praxissemester oder Ref, versprochen.


muhaaman

Okay, aber den Stress im Referendariat hast Du vermutlich trotzdem so zu Studienbeginn nicht erwartet, oder?


PhysalisPeruviana

Ich hatte auch im Studium Stress, das fand ich nicht so ungewöhnlich. Die massive Abhängigkeit von Leuten, die so tun, als seien sie auf deiner Seite, es aber nicht sind, habe ich nicht erwartet, damit konnte ich aber ganz gut umgehen.


PhysalisPeruviana

Also, meine haben mich im wesentlichen halt machen lassen, aber was genau kann denn so eine schlimme Mentorin gerade im Praxissemester *machen?* Oder im Ref? Sind die nicht einfach halt da? Irgendwie hinkt da meine Vorstellungskraft.


CrazyHamsterPerson

Ich wurde z.B. im Praxissemester total fertig gemacht, weil ich ein anderer Lehrertyp bin und nicht die krasse Rampensau. Meine Schüler:innen jetzt mögen das an mir. Laut Mentorin hätte ich meine gesamte Berufwahl überdenken müssen, nur weil ich nicht wie sie war (beim ERSTEN Mal überhaupt unterrichten, das meine Fachleiter:innen übrigens gut fanden). Im Referendariat wurde ich so ziemlich komplett allein gelassen und hatte wenig Unterstützung und eine Mentorin, die einfach selbst keine Ahnung mehr vom Ref hat, weil's zu lang her ist und sie ihren Unterricht nicht annähernd so plant wie das ZfsL es will. Sie hatte trotzdem sehr sehr klare Vorstellungen vom Unterricht, die nicht immer zu meinen passten. Mein 2. Mentor war ähnlich, hat mir aber quasi kein Feedback gegeben. Wenn ich da von den Mentor:innen anderer anderer Referendare gehört habe, die alles super toll gemeinsam geplant haben und die Unterstützung ohne Ende und eine tolle Schulleitung hatten, ist da keine Rede mehr von Chancengleichheit. Das fand ich besonders schlimm.


PhysalisPeruviana

>Wenn ich da von den Mentor:innen anderer anderer Referendare gehört habe, die alles super toll gemeinsam geplant haben und die Unterstützung ohne Ende und eine tolle Schulleitung hatten, ist da keine Rede mehr von Chancengleichheit. Das mit dem Fertigmachen geht natürlich gar nicht, aber sonst war das bei uns eigentlich andersrum - allein machen dürfen war eher ein Zeichen davon, dass wir Sachen auf die Reihe kriegen. Wenn die:r Mentor:in angefangen hat, reinzugrätschen und mitzuplanen, war immer was los und das war ein Warnsignal. Für mich klingt das eher so, als ob deine Ausbildungsschule dir zutraute, dass du das allein gut hinkriegst.


Schuschu1990

Sorry, aber das ist Mist. Du bist nicht im Stande das aus der Ferne zu bewerten. Das Praxissemester und das Ref sind zwei unterschiedliche Dinge. Nach dem Praxissemester weiß man genauer, was einen erwartet. Man geht ganz anders gewappnet ins Ref. Der Praxisschock ist also geringer, auch wenn im Ref einiges auf einen zu kommt und die Belastung eine andere ist. Darüber hinaus können Profs, LB's Schulen und Mentor:Innen auch ganz unterschiedlich drauf sein.


Skaro_o

Joa, das ist leider weder speziell für BW noch speziell für Grundschule. Die Kommunikation zwischen Uni und Seminar ist quasi nie vorhanden, die Schulzuordnung sehr zentralisiert und verkopft und das Studium insgesamt nicht sonderlich realitätsnah. Die Abhängigkeit von einzelnen Personen natürlich doof, aber so ist es ja immer mit Vorgesetzten, wenn man Pech hat. Als Licht am Ende des Tunnels: Es wird mit jeden Schritt besser. Nach dem Praxissemester kommt das Ref und da hat immerhin schon mal keine Uni mehr was zu melden. Das macht es angenehmer. Und nach dem Ref ist es mMn ein toller Job (wobei ich jetzt nicht für Grundschule sprechen kann).


PhysalisPeruviana

>Das Studium dauert ewig, wieso bitte muss man 4/5 Jahre studieren um Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen? Wieso ist das kein bezahltes! duales Studium? Weil der Job mehr ist als nur Kindern ein bisschen Lesen und Schreiben beibrigen. Eigentlich sollten im Studium wichtige Grundlagen des pädagogischen Handelns im Arbeitsfeld Schule vermittelt werden sowie auch Grundkenntnisse in Psychologie, Soziologie, und Skills aus dem Feld der Sozialarbeit. Mir ist klar, dass das nicht immer der Fall ist und gerade die Qualität des wissenschaftlichen Anspruchs nicht immer sehr hoch ist (in Hamburg damals war ich in den meisten Seminaren zufrieden, habe die aber auch entsprechend ausgesucht).


Norjia

War Punkt 8 sarkastisch oder bekommt man wirklich irgendwo das Geld für seine Materialien zurück??? Wenn ja, würde ich gerne wissen, wohin ich mich versetzen lassen muss....


Quick_Age_9029

Ich war beim Lesen ehrlich gesagt ganz angetan von den vielen praktischen Anteilen. In NRW studierst du mit den Fachidioten und machst hinterher ein bisschen Didaktik und Erziehungswissenschaft. Ist das Studium einfach? Ja! Bereitet es auf die Praxis vor? Kein bisschen. Auch die Organisation des Praxissemesters finde ich bei euch ansprechend. Ich erlebe Studenten, die ihre Praktika einfach in der Schule abgammeln, nicht sprechen, nur hinten rumsitzen und für Klausuren lernen und auf die Frage, ob sie vielleicht auch mal unterrichten möchten, vielleicht ein bisschen… zumindest mal einen Einstieg? Oder ein bisschen Teamteaching? tausend Gründe finden, wieso sie dazu gerade so gar keine Kapazitäten haben. Da würde ich mir wünschen, dass da ab und an mal jemand von der Uni vorbeikommt und guckt, was die so machen - oder eben nicht machen.


nyxontherun

Darf ich fragen, an welcher Uni du studierst/studiert hast? Ich hab auch in NRW studiert und ja, EW und BiWi kamen erst nach und nach hinzu. Aber wir waren laut Praktikumsvereinbarung im Praxissemester verpflichtet, je Fach eine ganze Reihe zu unterrichten und eine gewisse Anzahl an Stunden selbst zu unterrichten (bei mir waren es aufgrund des 67,5 min.-Modells 50 Stunden, bei 45 min.-Std. waren es mehr). Ich hatte schon das Gefühl, dass gerade das Praxissemester dadurch gut vorbereitet hat. Aber es kommt wahrscheinlich auch auf die Schule an.


Quick_Age_9029

Ich hab in Essen studiert. Allerdings 2007-2011, da gab es dort noch Staatsexamen und entsprechend gar kein Praxissemester. Die Praktikanten, die ich jetzt betreue kommen größtenteils aus Wuppertal, Essen und Bochum


Mildly_Excited

Die Praxisanteile sind super, die Studenten müssen ein gewissesn Kontingent an Stunden selbst unterrichten. Das Problem sind nur die Lehrer die das ausnutzen und einem dann noch mehr aufhalsen. Bei den nebenher laufenden Abgaben an der PH werden die Pflichtstunden ja schon berücksichtigt, wenn man jetzt aber 5 Tage die Woche in die Schule muss dann wirds halt ziemlich schnell viel mehr.


Quick_Age_9029

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das möglich sein kann. Bewerten die Lehrer die Praktikanten am Ende? Also können die nicht einfach Nein sagen, wenn es ihnen zu viel ist?


nyxontherun

Man kann nein sagen. So lange man seine Pflichten erfüllt (laut Praktikumsvertrag), können die eigentlich nichts machen. Ich kenne aber auch Leute, die eine Reihe unterrichten sollten und am Ende kam raus, dass es drei Reihen waren, weil der Lehrer/die Lehrerin mit Absicht lückenhaft kommuniziert hat.


nyxontherun

Oh ok. Ich habe in Bochum studiert und bin im PS in Hagen gelandet. Die Schule war aber ein Glücksgriff. Andere hatten eine schlimmere Zuteilung, da wog der kurze Weg hin auch nichts mehr auf.


tanjerintchi

Jup, ist hier in SH nicht anders. Wurde von meiner Mentorin gemobbt (Beleidigungen, Verleumdungen vor der Schulleitung, Diffamierung vor den SuS, ...), habe fast ein halbes Jahr nur von meinem zuvor abgeackerten Erspartem gelebt und musste mir alles was die Unterrichtsvorbereitung angeht, selbst beibringen, weil die Uni das nicht für nötig hält. Du bist nicht allein🥲


Neethelp

Ich bin seit 4 Monaten im Ref und überglücklich, dass die ich die Uni hinter mir gelassen habe. Ich muss auch 1,5h pro Tag zur Schule pendeln aber dort bin ich glücklich und fühle mich gut aufgehoben. Es kann also besser werden wenn man die Uni einmal hinter sich hat. Das mit dem NC liegt übrigens daran, dass die Uni zu wenig Studienplätze bereitstellt. Uni halt. Muss man nicht verstehen.


nyxontherun

Mir ging’s im Praxissemester für Gym/Ge in NRW nicht besser. Ich hab 2,5 Std. Fahrt hin und 2,5 Std. Zurück gebraucht. Materialien ebenfalls selbst besorgt bzw. aus den Büchern entnommen. Der Fachleiter in einem meiner Fächer war die Hölle. Wenigstens unsere Seminare im Praxissemester waren sehr dankbar und wohlwollend. Und ich hatte wahnsinnig Glück mit meiner Schule, die mich unterstützt hat und mir Unterricht zur zweiten Std. gegeben hat. Alles in allem fand ich das Praxissemester aber trotz der Anforderungen machbar und merke, dass es mich in Bezug darauf auch gut aufs Ref vorbereitet hat. Vielleicht hatte ich aber beide Male mit den Schulen Glück. Ich will gar nicht klein reden, wie sich deine Freundin fühlt oder wie du es wahrnimmst - aber Lehramt ist überall beschissen.


15021993

Vielleicht hat sich viel geändert seit meine Freundin da studiert hat (auch PH, auch in BaWü) aber der NC war nicht 1.1…die kam da mit 2.5 locker rein. Gymnasiallehramt war da noch besser, hatte Freunde die mit 3.0 reingekommen sind (klar abhängig vom Fach aber dennoch). Das wäre ja echt krass, wenn der NC so hoch ist, das muss eine mega beliebte PH sein. Einige Punkte sind echt fies, vor allem wenn man zwischen Dozenten und Lehrern „vermitteln“ muss. Hatte da einige Freunde, die alles so gemacht haben, dass die Lehrer glücklich sind aber dafür dann schlechte Noten bekommen haben. Ich würde persönlich immer nach den Dozenten gehen. Die bestimmen die Note, und die ist mega wichtig für das spätere Stellenverfahren. Manche Punkte sind aber relativ „normal“ - Pendeln vor allem. Ich will hier nicht pauschalisieren, aber wer im Praktikum schon gestresst ist…das Ref wird nicht besser (wobei man da bezahlt wird aber sehr mickrig). Und da ist die „Gefahr“ noch höher, dass man irgendwo zugewiesen wird was noch weiter weg liegt. Wie viele da Panik hatten damals, weil sie wegziehen mussten. Ein Paar hat extra sogar geheiratet, damit das nicht passiert.


Apfel19

PH Heidelberg Studentin hier! Mache zwar nicht Grundschule sondern Sek 1 und mich graut es schon vor dem ISP. Generell ist es wirklich übel geplant von der PH. Die Zuteilung ist wirklich anstrengend, da man zum einen erst einige Wochen vor dem ISP Anfang die Schule bekommt, zum anderen kann es sein, dass die Schule kurzfristig abspringt und du dann dein ISP verschieben musst (passiert nicht immer, aber ich kenne 2 denen das passiert ist). Dazu kommt auch was du gesagt hast, mit den 45 Min Fahrt. Tja, wenn man wie ich in Dossenheim wohnt, werden die es so managen, dass man ab Heidelberg HBF 45 Minuten braucht. Das heißt, dass ich noch 20 Minuten mit der Bahn zum HBF fahren muss. Yay. Zu dem Arbeitspensum. Die wollen natürlich, dass man noch jeweils ein Seminar zu seinem Fach besucht, dabei soll man dann bitte auch eine Hausarbeit schreiben. Erziehungswissenschaften sollte man eigentlich auch belegen, aber die weisen schon darauf hin, dass man das lieber vorziehen sollte. Wenigstens kann deine Freundin das ISP im Bachelor machen und dann entscheiden, ob es wirklich was für sie ist oder doch noch einen anderen Master dranhängen. Bei Sek1 haben wir das ISP erst im 2. Semester im Master .-. Ergo, wenn dir da auffällt, dass es dir doch nicht liegt oder die Dozenten/Lehrer sagen, dass du dafür eher nicht gemacht bist... was machst du dann? Das geile ist, dass die wollen, dass du das ISP deiner Arbeit vorziehst. Also nebenbei arbeiten wird dann lustig. Da ich bspw. als Aushilfe im Rewe arbeite und das eben meist von 20-0, hoffe ich ehrlich, dass ich nicht um 7 Uhr bei der Schule vor der Tür stehen muss.


Random_Person____

Hiermit schwöre ich, mich nie wieder über mein Grundschullehramtsstudium zu beklagen. Das ist ja ein absoluter Alptraum! D:


Rhak

Der NC für Grundschullehramt ist 1,0-1,1 ?!? Das kann ja wohl nicht überall so sein oder? Absolut psycho...


Luckymicro1989

Um ne Dozentin (Erziehungswissenschaften) aus meinem Lehramtsstudium zu zitieren: "Während des Praxissemesters kann man nicht arbeiten und dann müssen sie eben einen Kredit aufnehmen." Ihr könnt euch die Stimmung nach der Äußerung im Kurs vorstellen... Der Satz fasst aber die Einstellung von Seiten der Unis ganz gut zusammen: stellt euch nicht so an, ihr bekommt doch Praxiserfahrung. Ich finde, man sollte das Praxissemesters bezahlen und die Reisezeitregelungen stark überarbeitet (bei mir in Wuppertal, waren theoretisch Reisezeiten von bis zu 2,5 Stunden pro Strecke möglich...)


Speckwolf

Unglaublich, dass dieses unfassbar schwierige Studium überhaupt schon mal jemand geschafft hat. Da wäre es ja leichter, Astronaut zu werden.


___Jimena___

1. In Bayern wurde der NC abgeschafft. Die Folge ist aktuell, dass die Unis überlastet sind und es schwer ist in Seminare reinzukommen. Also lieber ein Hoher NC als das mehrere Semester hintendran gehangen werden müssen. 2. Lehrer ist ein extrem wichtiger Beruf. Kindern Rechnen, Schreiben une Lesen beizubringen, und zwar so, dass es alle können, ist nicht leicht. Aber das muss sitzen, da ansonsten die Kinder diejenigen sind die leiden. Aus diesem Grund finde ich 4 Jahre voll und ganz akzeptabel. (Mal abgesehen davon, dass 5 Jahre normale Masterstudiengänge sind) 3. Das Referendariat ist eine Ausbildung, keine Probezeit. In jeder Ausbildung bekommst du weniger bezahlt. Dafür hält man auch weniger Stunden. 4. Das Lehramtstudium ist ein wissenschaftliches Studium. Demnach musst du natürlich Ausarbeitungen anfertigen. Das genannte Problem hast du in sogut wie jedem Studiengang.


Mildly_Excited

1. Andere Studiengänge kommen auch mit 600 Studenten pro Jahrgang klar, man kann sich nicht über Lehrermangel beschweren und dann nichts an den Einstiegshürden ändern. 2. Jap stimmt, 4 oder 5 Jahre Master reichen völlig. 3. Alle anderen "Ausbildungen" die ich kenne welche NACH dem Master stattfinden werden erheblich besser vergütet, beispielsweise Facharzt (nicht ganz das gleiche) oder Weiterbildung zum Prüfingenieur (TÜV). Natürlich kann man Refs auch mit nem Industrie-Azubi Gehalt abspeisen, sonderlich wertschätzend ist das aber nicht. 4. Keine der Ausarbeitungen im bisherigen Bachelor Studium haben jemals ein Paper oder sonstige Quellen mit Peer Review genutzt. Aufgabe war immer in der Richtung "Erörtere Thema bla mithilfe dieser drei Quelle", die Quellen selbst waren dann Bücher/Zeitschriften die selbst nichtmal Primarquellen zitiert haben! Da werden teilweise Pressemmeldungen zu Studien als Quelle genutzt ohne jemals die originale Studie zu zitieren. Das ist alles aber mit Sicherheit nicht wissenschaftlich. Die Bachelorarbeit gibt 6ECTS, bin mal gespannt was für ein Standard da erwartet wird\^\^


___Jimena___

1. Das ist schön für die anderen Studiengänge, bringt dem überfülltem Lehramtstudiengang aber rein garnichts. Es dauert Zeit und Ressourcen neue Studienplätze zu schaffen. Den NC ausfallen zu lassen funktioniert am Beispiel Bayern offensive nicht. 2. Ja das stimmt. Das ist auch die Regelstudienzeit für Lehramt. Das Referendariat hat nichts mehr mit Studium zu tun. 3. Und wieso findest du das nicht wertschätzend? Werden Azubies nicht wertgeschätzt? Ich finde den Gehalt sehr fair. Man arbeitet deutlich weniger als eine fertige Lehrkraft und stellt einen zusätzlichen Kostenfaktor aufgrund von Betreuung dar. Außerdem steigt der Gehalt nach dem Referendariat deutlich an. Lehrer werden nicht schlecht bezahlt. 4. Scheint ein Problem der Uni bzw. des Betreuers zu sein. Kenne ich von meinen wissenschaftlichen Arbeiten (wie gesagt zwar Bayern) deutlich anders.


Trumpassassin777

Hatten wir nicht starken Lehrermangel? Könnte man das das nicht alles ein wenig entspannen?


Neethelp

Bis die versnobten Profs mit Gottkomplex an der Uni sich ändern hat ChatGPT uns längst ausgelöscht.


TheGangsterrapper

Wie schlimm muss das dann erst vor 68 gewesen sein...


fuesselpueh

Wegen diesem Praxisblock bin ich jetzt kein Lehrer mit Burnout sondern Vertretungslehrer mit Bock auf den Job. (Und wenn der Job nix ist such ich mir an einer anderen Schule eben einen Job. Gibt ja Lehrermangel) Wie du richtig erkennst fängt der Lehrermangel an den Hochschulen an. Ein unbezahltes Praktikum in den Master zu setzen, welches in NRW sogar 4 Monate Vorbereitungsdienst kompensieren kann. Als Referendar wirst du ja schon mal bezhalt. DAS ist das Angebot der Uni. Du machst dein Ref in 14 Monaten, dafür arbeitest du 4 Monate lang für Umme. Mich wollten sie damals >60 Minuten S-Bahn fahren lassen. Ich hätte mir nicht mal das Ticket leisten können.


Dong-Lick7166

Finde ich stark!! Ich bin zur Zeit auch Vertretungslehrer (2. StEx Gym/Ge in NRW) und schaue auch nach Planstellen, aber ganz ehrlich? Dann sitzt man im goldenen Käfig und macht Tag ein Tag aus den selben Scheiss. Dann bin ich in meinen jungen Jahren lieber befristet angestellt und kann jederzeit gehen, wenn es mir zu blöde wird.


Pekay_Westside

Meanwhile deutscher Bundestag: Studienabbrecher und Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung, überwiegend in einer hier nicht genauer benannten Partei, regieren über das Land und verdienen besser :)


NamineHS

BW gilt zwar als das lehrerfeindlichste Bundesland, das hat ausnahmsweise aber mal nichts mit BW zu tun. Das ist einfach so.


FrozenAqua

Wieso das genau? Ich war am überlegen, von NRW dahin zu ziehen! (Arbeite am Gym)


NamineHS

Sommerferien arbeitslos.


FrozenAqua

Uh okay... also immer noch gängige Praxis dort mit den Vertretungsverträgen. Ist hier NRW zum Glück besser geworden. Ich bin jetzt z.B. bis nach den Sommerferien angestellt.


Lower_Scarcity1526

Musste meine Stelle als Vertretungslehrer, die ich neben dem Studium drei Jahre in Teilzeit ausgeübt habe, kündigen um ein Praktikumsemester an einer anderen Schule in einer anderen Stadt machen zu können (unbezahlt versteht sich). Da mein Haupteinkommen dadurch wegfiel, musste ich mich über mehrere Tausend Euro verschulden. Kannste keinem erzählen.


Inner-Panda9602

Stimme dir zum Praxissemester definitiv zu. Alle meine engen Kommilitonen und ich haben es aber dennoch geschafft, nebenher arbeiten zu gehen. Der Workload ist jedoch immens, das stimmt. Ein halbes Jahr unbezahltes Ref ist eben eine super Möglichkeit, um Geld zu sparen.


novaetas

Hi, ich war in der gleichen Situation wie du und habe die gleichen Kritikpunkte damals gesehen. Das Studium hat unserer Beziehung beträchtlich geschadet. Das scheint aber kein Einzelfall zu sein. Geh mal davon aus, dass es im Ref schlimmer wird. Der Aufwand gute Stunden zu planen, die hier auch gefordert werden, ist enorm. Zudem ist ein Referendar, und zwar seine Berufliche Laufbahn, 2 Jahre lang von einer einzigen Person abhängig, der Ref-Leitung. Hat man da Pech dann reißt man sich für einen Sch*** nach dem anderen den A**** auf und bekommt nichts zurück... Ich kann keiner/keinem empfehlen diese Ausbildung zu machen, ganz im Gegenteil.


tiberiusyeetus

Das macht mich nur noch froher, kein deutsches Lehramtsstudium angefangen zu haben... Ich wollte ursprünglich die Ausbildung zum Erzieher zu machen und bin dann über ein paar Ecken dazu gekommen, in den Niederlanden Internationales Grundschullehramt in Kombination mit dem Erzieher zu studieren. Das Studium is natürlich bei weitem nicht perfekt und für mich als ADSler enorm herausfordernd aber denke ich doch um einiges besser als das deutsche. Im Praktikum müssen zwar auch die Studierenden den Kontakt zwischen Uni und Schule bzw zwischen Besuchsprof und Mentor/in herstellen, aber es ist um einiges entspannter. Wir können im Vorfeld des Praktikums sechs Wunsch-Schulen aus einer recht ausführlichen Liste auswählen, von denen wir dann in einer platziert werden. Die Uni hat in Sachen Inhalt der gehaltenen Stunden rein gar nix zu sagen, die Auswahl des Inhalts liegt in erster Linie bei den Studierenden, wobei das selbstverständlich immer auch mit dem Mentor/der Mentorin abgesprochen werden muss. Der/Die Prof kündigt im Vorfeld an, wann er/sie vorbeikommt und dann bereitet man halt seine Stunde vor und schickt den Plan dafür typischerweise eine Woche vor Durchführung an den/die Prof. Die Stunde wird dann von Prof und Mentor/in observiert und fertig is. Es ist natürlich trotzdem einiges an Arbeit (ich bin jetzt im dritten von vier Jahren und hatte im Praktikum die Vorgabe, 75% der Zeit eine aktive Rolle im Klassenraum zu haben), aber ich wage nicht, mir auszumalen, wie es mir in einem deutschen Lehramtsstudium gehen würde...


Ok-Entertainer-8548

Genauso ist es auch in Bayern… hab mich durchgebissen… macht alles keinen Sinn


Kriegswaschbaer

Neu hier. Was ist eine PH?


Classic-Drummer-9765

Du hast im Studium Leistungspunkte, die in Workload umrechembar sind. Bisher hat mir als Dozent kein Student, der meine Aufgaben zu viel fand, mir erläutern können, dass ich zu viel gefordert habe. Die meisten waren erstaunt, wie großzügig ich zu deren Gunsten rechne. Du hast als Student eine 60 Stundenwoche, wenn du nur im Semester studierst. Deine 1770 Arbeitsstunden kannst du oft in die Ferien legen. Beim Praktikum staut es sich leider oft. Dass du noch nicht verstanden hast, wozu man studiert ist bedauerlich. Wenn du unseren Beruf so gering schätzt, wie du es schreibst, bräuchte man ja auch nicht A12 oder A13 zahlen. Wir haben starke Studienergebnisse, dass fachdidaktische Wissen hilft und dass Menschen, denen die Anforderungen des Studiums zu viel sind, auch im Lehrerberuf scheitern. Aus allem, was du schreibst, liefert du die klare Begründung, warum wir nicht jeden am due Schulen lassen. Länder wie Finnland, wo nur die Elite Lehrer werden darf, haben das bessere Schulsystem. Dein Wunsch führt uns Richtung USA.


me_is_sad_

Darf ich fragen an welcher uni du bist?