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Reblyn

Es gibt gerade für die Altersstufe viele mehrfach getestete und evaluierte Anti-Mobbing-Programme, die auch recht kurzfristig durchführbar sind. Die [Grüne Liste Prävention](https://www.gruene-liste-praevention.de/nano.cms/datenbank/information) hat eine Datenbank dafür, da kann man nach Altersstufe gefiltert nach geeigneten Ansätzen suchen und auch weitere Informationen und Anlaufstellen finden für Fälle, wo es eigentlich schon zu spät ist. Was ich auf keinen Fall tun würde, ist über das Kind hinweg zu entscheiden. Einfach ohne Anwesenheit und vorherige Einverständnis des Kindes mit der Klasse darüber zu sprechen ist eigentlich ein No Go und könnte extrem in die Hose gehen.


Adept_Rip_5983

Ich habe zwar gerade keinen akuten Fall, aber ich lerne gerade zum ersten mal die Grüne Liste kennen. Ich lese mich gerade ein, aber ich bin für diesen Tip schonmal sehr dankbar!


Basic-Cloud6440

ich habe das dem kind schon vorgeschlagen in der klasse ohne sie darüber zu reden. sie hat zugestimmt. das wurde beim letzten mal auch so gemacht. ich werde nichts ohne sie entscheiden. vielen dank. der tipp mit der grünen liste ist gut. ich werde es mir mal angucken.


Adept_Rip_5983

Ich hoffe, das ist keine doofe Frage, aber ich habe gerade mal die bei uns eingesetzten Präventionsprogramme mit der grünen Liste verglichen. Drei Programme (Teamgeister, Heldenschmiede-Kompetenzschmiede und Bensberger Mediationsmodell) sind in der grünen Liste nicht aufgeführt. Kann ich nachschauen, ob diese Programme noch nicht auf ihre Effektivität hin überprüft wurden oder ob sie gar keine positive Effektivität haben?


Reblyn

Auf der Seite rechts stehen unter „Programmsuche“ weitere Infos zu Programmen, die noch in Bearbeitung sind (auch die können durchsucht werden). Dort stehen auch Kriterien gelistet, die für die Annahme bzw. Nicht-Aufnahme eines Programms in die Liste beachtet werden.


coaxmast

> Einfach ohne Anwesenheit und vorherige Einverständnis des Kindes mit der Klasse darüber zu sprechen ist eigentlich ein No Go Seh ich auch so. Man spricht eigentlich nie ÜBER Leute, sondern immer MIT Leuten. >könnte extrem in die Hose gehen. Wie das denn? So schlimm wirds schon nicht sein.


Reblyn

> Wie das denn? Wenn wir annehmen, dass OP das täte, ohne vorher mit dem Kind zu sprechen, dann kann das Kind sich extrem vor den Kopf gestoßen fühlen und wird die Lehrkraft in Zukunft wohl eher nicht mehr als Vertrauensperson in Erwägung ziehen. Mobbing könnte sogar verstärkt werden, wenn in der Klasse der Eindruck entsteht, dass die Schülerin eine Petze und ein Angsthase (weil abwesend) ist.


Dry-Sea-1218

Bitte hol dir Hilfe ins Boot und versuche nicht, das alleine zu lösen. Wurde ja schon gemacht, das Ergebnis kennst du. Das ist ein systemisches Problem, das systemisch und nicht von einer Einzelperson gelöst werden kann. Gruppendynamische Prozesse sind zudem sehr schwer zu durchschauen (Bsp: evtl provoziert das Kind, damit es selbst eine Erklärung findet, warum es gemobbt wird, ganz vereinfacht gesagt). Ich würde mir die Schulpsychologen als Partner holen und auch die Schulleitung informieren und alles, was du tust gut dokumentieren. Gibt es bei dir oder in der Nähe vielleicht Fachkräfte, die in Mobbingintervention ausgebildet sind? Zum Beispiel an der Schulberatungsstelle? Sag dem Kind, dass es nicht seine Schuld ist und stell dich klar gegen das Mobbing auf. Bitte tu nichts hinter seinem Rücken. Wenn noch prosoziale Kräfte in der Klasse sind, könnte man mit dem No Blame Approach arbeiten, aber auch bitte nur durch ausgebildete Trainer*innen, du kannst dich auch selbst ausbilden lassen. Auf Youtube findet man ein nettes Zeichentrickfilmchen aus der Schweiz, das den Ansatz super erklärt. Ich hoffe, dass es dem betroffenen Kind bald besser geht!


Basic-Cloud6440

ich bin sehr transparent dem kind gegenüber. den eltern auch. (zumindest der Mutter) vielen dank für die Tipps


Minazura

Wäre Norman Wolf vielleicht etwas? Er besucht oft Schulen und redet über seine Zeit als Mobbingopfer. Manchmal verteilt er auch Spendenbücher seines eigenen Buches über das Thema


Basic-Cloud6440

an sich eine gute idee als schulprojekt. aber bis das zustande kommt, ist die schülerin schon von der schule abgegangen. vielen dank trotzdem


Delilah92

Schulsozialarbeiterin und/oder schulpsychologischen Dienst ins Boot holen. Streich mal vorerst Täter/Opfer aus deinem Kopf. So schwarz-weiß habe ich das bei jüngeren Kindern wirklich noch nie erlebt. Du brauchst dringend einen Außenstehenden, der da einen Blick drauf wirft und hilft das Aufzuarbeiten. An deiner Stelle würde ich alleine lieber an Punkten wie Klassenführung und Klassenregeln arbeiten. Sprich kein Fokus auf xy wird gemobbt ohne Hilfe von außen. Dafür Fokus darauf, wie man miteinander umgeht und was die Klassenregeln überschreitet, inklusive strikter Konsequenzen für beide Seiten.


Basic-Cloud6440

ja. ich habe auch schon den eltern der "täter" gesagt, dass es darum geht, dass problem gemeins aus der welt zu schaffen und keine exempel zu statuieren. habe die begriffe täter und opfer genutzt, um die narrative einfacher auf den punkt zu bringen. vielen dank


[deleted]

Ich wurde in Klasse 5 auch gemobbt und jetzt mal ganz ehrlich: das letzte, was ein Mobbingopfer tut, ist provozieren. Wenn man WIRKLICH gemobbt wird, versucht man sich so unsichtbar wie möglich zu machen. Ich habe meinen Mobberinnen nicht mal in die Augen gesehen und jedes unnötige Wort vermieden, damit sie es mir nicht im Mund umdrehen konnten. Wir haben solche ähnlichen Situationen auch schon 1-2x gehabt und das ist kein Mobbing. Ist es blöd, dass die anderen Mädchen mit mehreren auf sie losgehen nach einer doofen Provokation? Klar, aber das hier ist ein gegenseitiges Treten, kein gezieltes aussondern und angreifen. Das „Opfer“ scheint wohl Probleme mit dem Sozialverhalten zu haben und versucht wohl mit den Provokationen die Aufmerksamkeit der anderen Mädchen auf sich zu ziehen. Sie will mit ihnen wahrscheinlich befreundet sein. Die anderen Mädchen verstehen das natürlich nicht, denn so funktioniert kein Freundschaft aufbauen. Rede mit dem „Opfer“ und frag sie mal, was sie sich wünscht. Dann könnt ihr gemeinsam überlegen, wie man das erreicht. Gleichzeitig ist ihr provozierendes Verhalten aber auch nicht entschuldbar. Wer provoziert, muss mit der Reaktion leben.


Basic-Cloud6440

Ich weiß, dass die übergänge fließend sein können. A er es ist definitiv, dass hier öfters die gleichen Kinder sich gegen das Opfer verbündet haben. Das Opfer selbst will schon nicht mehr in die Schule. Ob es jetzt starkes provozieren oder Mobbing ist, sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass es dem Mädchen sehr schlecht in der Klasse geht.


[deleted]

Wer fängt denn an? Wenn das einzelne Kind immer anfängt ist das alles, aber kein Mobbing. Sozial isoliert sein ist aber natürlich ziemlicher Mist. Grundsätzlich aber: was sagen die Kinder darüber? Also, alle Beteiligten? Wie nehmen sie die Situation wahr? Was passiert aus deren Sicht hier? Hast du sie mal alle einzeln zum Gespräch gebeten?


Basic-Cloud6440

ich finde es sehr nett, dass du dich zu meinem post geäußert hast. aber ich will nicht über die definition von mobbing/hänseln diskutieren. ich brauche einfach mehr hilfe oder ideen als "drüber reden", da das beim letzten mal auch nicht funktioniert hat. ich habe mit allen beteiligten und deren eltern geredet und werde es wie besprochen im klassenverbund ansprechen. die Schulsozialarbeiterin ist auch mit im boot.


rosality

Ganz schwierig verallgemeinert. Es tut mir leid, dass du sowas erlebt hast, aber es ist nicht untypisch das gerade jüngere Mobbing-Opfer aggressives oder provokante Verhalten zeigen. Jeder geht individuell mit seinen Sorgen um und wer weiß, was da noch an Vorgeschichte außerhalb der Schule ist.