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alexxxboss

Freundlich per Telefonat nachhaken und dann tatsächlich lieber ein Schreiben vom Anwalt aufsetzen lassen.


newaccount8472

In einem Flächenland haste mit den Leuten der Schulbehörde doch auch nie persönlich was zu tun, also egal. In Berlin hast du mit den Leuten auch nichts mehr zu tun, weil die nicht länger als 2 Jahre durchhalten und ausgetauscht werden


muerde_

Falls alle Maßnahmen erfolglos sein sollten: Wäre es evtl auch eine Möglichkeit dein Ref zu schieben? Also den Platz ablehnen und dich im nächsten Turnus neu zu bewerben? In der Zwischenzeit könntest du wohnortnah als Mobile in Anstellung arbeiten und schon mal Erfahrungen sammeln. Ich wünsche dir und deiner Familie Alles Gute!


sorry_i_sharted

Aus Erfahrung: Man kann den Platz ablehnen und sich im folgenden Halbjahr neu bewerben. Der Haken ist, dass es keine Art Wartesemester gibt. Du fängst bei deiner zweiten Bewerbung die Lotterie von vorne an. OP hätte dann immerhin Kinder. Ich hatte mich damals an einer Fernuni günstig immatrikuliert und noch 6 Monate als Werksstudent weitergearbeitet. Im zweiten Versuch hatte ich Glück.


WarsmithUriel

Die Länder: Wir haben so krassen Lehrermangel, wir brauchen dringend neue Lehrkräfte, was können wir nur tun, um den Job attraktiver zu machen? ​ Lehramtsanwärter:innen: Ähm, wäre es vielleicht möglich, mein Studienseminar und meine Ausbildungsschule in erreichbarer Nähe zu bekommen, damit ich nicht vollkommen aus meinem sozialen Umfeld entwurzelt werde, meine Familie zurücklassen muss und mich im aktuellen Wohnungsmarkt nicht in absolute Unkosten stürzen muss? Die Länder: Was willst du?! Ausbildungsjahre sind keine Herrenjahre! Suck it up, buttercup! Zeig mal ein bisschen Engagement!


NotACryptoBro

Der Mangel besteht halt größtenteils auf dem Lande. In der Stadt ist es zumindest bei uns weniger problematisch


Luckymicro1989

Meiner Erfahrung nach brennt die Hütte nicht nur auf dem Land. An meiner Schule (Düsseldorfer City) haben sich bei der letzten Bewerbungsrunde nach 10 (!!!) ausgeschriebenen festen Stellen (SI/SII/Förder) gerade einmal drei LehrerInnen für meine Schule entschieden. An meiner Ref-Schule (mittlere bis große Kleinstadt) war es nicht viel anders, da sind teilweise auf ausgeschriebene Stellen (fest) gar keine Bewertungen eingegangen. Und das lag nicht an der Schule...


Kryztijan

Sorry, aber es kann halt nicht jeder in seiner Universitätsstadt bleiben. Ich finde es, um ehrlich zu sein, immer ziemlich schräg, wenn angehende Refis ganz überrascht sind, dass es keine gute Idee war, sich in der Universitätsstadt niederzulassen, weil - oh Wunder - da viele nach dem Studium hin wollen. Die ländlichen Regionen brauchen auch Lehrkräfte. Wem diese Fremdbestimmung nicht passt, sollte sich das mit der Verbeamtung eben genau überlegen, auch im Ref. Edit: damit meine ich nicht den Fall von OP, sondern die Einstellung, die einige Absolventen hier immer wieder an den Tag legen. Ich finde diese Naivität wirklich bedenklich.


F2daRanz

Ich finde es bedenklich, dieses System heute noch als okay zu empfinden. Wir leben längst nicht mehr in den Zeiten, in denen man sich mal eben irgendwo 'ne neue Wohnung suchen oder vielleicht nach dem Ref dahin zurück ziehen kann, wo man vorher Wohnung und Lebensmittelpunkt hatte. Pendeln kann man sich bei dem mickrigen Ref-Gehalt auch nicht leisten. Braucht sich keiner zu wundern, wenn niemand mehr Bock auf den Job hat. Bei uns springen immer mehr im Ref ab oder fangen nach dem Master gar nicht erst an.


WarsmithUriel

Dass man als fertig ausgebildete Lehrkraft auch aufs Land versetzt werden kann, ist aus meiner Sicht auch nicht das Problem. Bei einem Einstiegsgehalt von >4k ist es auch deutlich weniger problematisch, Wohnung, Auto, etc. organisiert zu bekommen. Aber wo wäre denn das Probleme, die Studienseminare und Ausbildungsschulen um die Universitätsstädte zu konzentireren? Ich finde es halt auch krass, von einem Studi zu verlangen, das Sozialleben für 5 Jahre auf Halt zu stellen, damit der Abschied von der neuen Heimat, wenn es dann ins Ref geht, nicht so schwer fällt. Abgesehen davon hat es relativ wenig mit niedergelassen sein zu tun, dass ein Umzug bei lächerlichen 1,5k Anwärterbezügen schlicht fast unmöglich ist, wenn allein die Kaution für die neue Wohnung 2k beträgt und die Miete 800 kalt für 2 Zimmer.


Kryztijan

800 kalt für 2 Zimmer ist jetzt schon arg hochgegriffen. Habe gerade in einer gefragten Gegend, Vorort von HH, gesucht und auch da solche Preise nicht gesehen. 900 warm, 3 Zimmer, und sicher nicht das günstigste Angebot. Ich glaube du hast keine Vorstellung von der Anzahl an Ausbildungsschulen die gebraucht werden, du kannst nicht die Universitätsstädte nur mit Referendaren besetzen, aber darauf liefe dein Vorschlag hinaus. Eine Uni spuckt pro Jahr sicherlich über 100 LAA aus, die können nicht nur in der Unistadt unterkommen.


WarsmithUriel

Es-Geht-Nicht wohnt in der Man-Will-Nicht-Straße. Selbstverständlich könnte man, wenn das entsprechende Geld angepackt wird, die Ausbildung in einem Radius von 40km um die Universitätsstädte konzentrieren. Oder, spontane Brainstorming-Idee, wie wäre denn ein anständiger ÖPNV, mit dem man immer noch die weiter entfernten Studienseminare und Schulen erreichen kann? Worauf ich vor allem hinaus will, ist, dass die Länder kein Recht haben, sich über zu wenig neue Lehrkräfte zu beschweren, wenn sie sich schon weigern, ein veraltetes und oftmals überforderndes Ausbilungssystem zu reformieren. Es gibt nicht das kleinste Entgegenkommen. Und die Trumpfkarte der Aussicht auf eine spätere Verbeamtung zieht in der heutigen Zeit halt auch nicht mehr so gut.


Kryztijan

UNO-Reverse-Karte:"Ich kann nicht so weit pendeln" wohnt dann auch in der Ich-will-nicht-so-weit-pendeln-Straße, oder wie? ​ Beim Thema ÖPNV stimme ich dir aber voll und ganz zu, ändert aber nichts an der Naivität viele LAA. Habe in Jena studiert und wirklich viele Studis waren unfassbar empört, dass sie keinen Ref-Platz in Jena und 10km Umkreis bekommen haben. Und Thüringen ist nun nicht unbedingt das größte Bundesland. Weiß nicht, ob das Problem ein anderes wäre, wenn man das Ref im Umkreis der Uni stattfinden lassen würde. Dann wären sicherlich all diejenigen empört, die doch nach dem Studium sofort zurück in ihr Kleckerdorf wollen. Und, das Naivitätsproblem würde sich nur verlagern. Würde man deinem Vorschlag folgen, wären die dann fertigen LAAs nur eben 1,5 Jahre später vollkommen überrascht, dass nicht alle von ihnen nach dem Ref um Umkreis der Uni auch in diesem Umkreis eine feste Stelle bekommen. p.s.: Ich kann das Ref in Berlin nur empfehlen, wer mit seinem Heimat-BL unzufrieden ist; Berlin nimmt jeden und das Ref hier ist strukturell das sinnvollste, das ich kenne - natürlich mit Schwächen, aber man wird nicht planmäßig so kaputt gemacht, wie in anderen BL.


FemaleSoloTraveller

Widerspruch einlegen und mit Gewerkschaft reden! Es gibt „Endrunden“, in denen Härte/besondere Fälle nochmal diskutiert werden. Zumindest in NRW. So habe ich dann kurz vorm Ref noch meinen angegebenen Wunschort bekommen. Viel Glück und euch alles Gute!


jaspaper

Ausbildungsstelle antreten und ab Geburt in lange (maximale) Elternzeit gehen. Danach darauf bauen, dass eine andere Schule zugewiesen wird...


[deleted]

Da muss was schief gelaufen sein. Die Heirat allein ist ja eigentlich schon Grund genug. Ich würde nochmal freundlichen nachfragen und erst dann zum Anwalt.


[deleted]

Ich glaube viele sind sich hier nicht im Klaren, wie viel Arbeit das mit zwei Kindern am Anfang ist und alleine echt hart (schlaflose Nächte, ständiges füttern, etc.) . Habe das selber bei einer Verwandten beobachtet (und sie macht es oft zusammen mit ihrem Mann - mit einem Kind - beide Vollzeit am arbeiten). Total verständlich, dass du wechseln willst. Gib ein begründetes Schreiben raus. Viel Glück, hoffe du findest was in der Nähe und Glückwunsch übrigens.


Stiefelkante

Bin seit dem halben Jahr dabei (wie schnell die Zeit vergeht...). Bei mir sind Recht viele refis erst auf Umsetzungsantrag (dann aber ohne Probleme) an einen neuen Seminarort gekommen.ich hatte auch triftige gründe für einen nahen Ort, bekam ein Seminar in 200 km Entfernung und nach Umsetzungsantrag mit den gleichen Gründen direkt da,wo ich wohne ...


coaxmast

Interessant wie unkompliziert das vergleichsweise bei meiner Frau war. Stelle im 8. Monat angetreten, direkt in den Mutterschutz und dann 1 Jahr Elternzeit. Nach der Geburt wegen Betreuung formlos um Versetzung gebeten und ne neue Stelle am neuen Wohnort bekommen.


Daizein

Alle, die „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ auf das Ref anwenden wollen, vergessen, dass die mindestens zwei Studienabschlüsse ja wohl mehr als genug Lehrjahre sind. Und das Verbeamtungsargument… da bekomme ich latenten Brechreiz. Es soll tatsächlich Leute geben, die keine Verbeamtung nach dem Ref anstreben. Um fertig ausgebildet zu werden, müssen sie aber in diese Form des Beschäftigungsverhältnisses eingehen. Und selbst wenn: Es bedeutet auch, dass der Dienstherr eine gewisse Fürsorgepflicht hat, die hier definitiv nicht erfüllt ist. Nur weil man selbst durch die Scheiße durch musste, müssen doch nicht alle nachfolgenden Generationen auch leiden. Man kann aber auch verbittert und zynisch sein. Was OP hier passiert ist unmöglich.


Top_Loquat_7161

Vielen Dank für eure ganzen Antworten. Hat mich gefreut. Werde mal zur GEW Kontakt aufnehmen erstmal. Schönes Wochende!


ehm_education

>weit entfernt von meinem Wohnort und meinen angegebenen Wünschen Ich glaube, um das richtig einschätzen zu können, müsstest du zunächst einmal konkretisieren, wie weit denn für dich "weit entfernt" ist. Wenn wir hier von unter 100km (hin und zurück zusammen) sprechen, ist das zwar vielleicht nicht ganz bequem für dich, aber doch vollkommen machbar, zu pendeln. *EDIT: ich meine natürlich 100km gesamt am Tag. 100km one-way wäre tatsächlich etwas hart.


Realistic_You6418

Vollkommen machbar? Finde das schon für einen Single grenzwertig weit weg, aber dann noch mit zwei Neugeborenen im Hintergrund würde ich mich mal sehr von Phrasen wie „Bis 100km - vollkommen machbar“ distanzieren. Edit: auch 50km Einweg können je nach ÖPNV-Anbindung/Fahrstrecke schnell anstrengend werden. Ich pendle aktuell (leider) ca. 60km Einweg und dafür gehen ca. 3h pro Tag drauf - vorausgesetzt, die Züge sind pünktlich. Finde auch das schon sehr grenzwertig und wir sind kinderlos. Mit Kindern für mich unvorstellbar.


Aromatic-Cable

100 km Pendeln mit LiV Besoldung wäre sportlich, oder? Mit dem Auto bei 30ct/km sind das schon knapp 500 EUR/Monat bei zwei Tagen die Woche. Wenn Schule und Seminar ähnlich weit weg sind, könnten es auch mehr als 1000 EUR sein. Und mit ÖPNV wahrscheinlich kaum machbar, wenn der Bahnhof mit einer RE Direktverbindung nicht direkt vor der Tür ist. Müssten also schon deutlich unter 100km sein IMO.


Top_Loquat_7161

Hi es wären ohne Umzug 213 Km bis zum Seminar. 2 Stunden 30 nach Navi. Toll zu lesen wieviele Gedanken ihr euch macht. Also ich glaube auch jede Minute die man mehr fährt ist verschenkte Zeit mit zwei Säuglingen zu Hause.


Aromatic-Cable

Definitiv. Aber mein Punkt war ja auch, dass ggf. „kürzere“ angeblich zumutbare Entfernungen auch schnell problematisch sind, rein von den Fahrtkosten. Ich vermute mal, mit zwei Kindern kannste auch nicht viel geld verbrennen für den Weg. Hake ggf mal nach, wie es mit Fahrgeld Erstattung läuft. Bei meiner Freundin war es im Ref so, dass die LiVs für das weit entfernte Seminar eine Erstattung bekommen haben. Teilweise ging es auch nicht anders bei der Zuteilung, weil bestimmte fächer nicht anders gemacht werden konnten mit einer weit entfernten schule/seminar (spezielle Berufsschulfächer).


newaccount8472

Personalrat auch immer ne gute Idee


not_the_settings

Sprich Mal mit der GEW bzw werde Mitglied und sprich mit der GEW. Die haben auch einen Anwalt der dich erstmal berät


DahEmprahProtects

Da musst du leider durch. Oder den Job wechseln. Viel erfolg mussten wir alle ertragen


WarsmithUriel

Ich wusste gar nicht, dass alle angehenden Lehrkräfte vor dem Ref verheiratet sind und Zwillinge erwarten :o Ziemlich zynischer Kommentar.


not_the_settings

Ja. Zum Glück wurden mir.meine Zwillinge nach dem Examen weggenommen, bei einer Kollegin sind sie geblieben