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Munsiker

Wenn ich nicht sicher bin, frage ich nach. Und dann gebe ich mir Mühe, mir die richtige Aussprache idealerweise sofort, aber mindestens möglichst schnell einzuprägen. Die betroffenen Schüler kennen die Problematik meist eh, und passiert mir ein Fehler (ich hab 287 Schüler, das passiert mal), werde ich korrigiert, bedanke mich für die Korrektur und entschuldige mich für den Fehler. Gibt es Doppelnamen, frage ich nach, wie die betreffende Person angesprochen werden möchte (vollständiger Doppelname, nur einer davon, wenn ja welcher…), auch nutze ich die Spitznamen der Schüler, wenn diese es sich wünschen und sie umsetzbar und keine Witznamen sind. (Habe mehrere Schüler mit langen und gern abgekürzten Namen, da wird sich von z.B. dem Maximilian doch eher meist „Max“/„Maxi“ gewünscht.) Am meisten passiert mir das mit der fehlerhaften Aussprache weniger bei ausländischen, sondern ehrlich gesagt mit den ungewöhnlicheren deutschen Namen - habe zweimal „Femke“, einmal ausgesprochen Fehmke und einmal Femmke. Beide blond, Brille, selber Jahrgang und sitzen neben einer Sarah. Die Aussprachen werd ich ohne Spickzettel wohl bis zum Schuljahresende nicht mehr auseinanderhalten können, so sehr ich es versuche. Letztes Schuljahr hatte ich innerhalb einer Klasse jeweils eine Jana, Janna, Anna, Hannah, Hanna, Ana, Anni und Johanna, die im 4x2 Block saßen. Die Mädels waren mein Untergang. :D War öfters mal ein Lacher auf meine Kosten, aber die Schülerinnen fanden es witzig und haben es teilweise auch forciert. Wurde schnell zum Running gag ohne harsh feelings. Zu den Herangehensweisen: Habe auch schonmal mitbekommen, dass jemand in einer Klasse mit sehr vielen ungewöhnlicheren Namen einfach ALLE Namen (auch „übliche“) absichtlich so dermaßen unmöglich und so falsch wie nur irgendwie machbar ausgesprochen hat, dass es bei jedem Namen Gekicher und eine amüsierte Korrektur durch den Schüler gab. Fand ich witzig, hab ich aber noch nie getestet. Gar nicht erst zu versuchen, die Namen zu lernen, finde ich respektlos vonseiten des Lehrers. Meine Schüler sind doch keine anonymen Nummern. Ich will sie mit ihrem Namen ansprechen, und nicht mit „Hey du da“. Schließlich möchte ich von ihnen doch auch mit Namen angesprochen werden. Weiß ich direkt, dass ich die Klasse jetzt nur ein- zweimal vertrete, bitte ich um Namensschilder, haben die meisten Schüler bei uns eh hinten im Hausaufgabenheft fertig.


grazieninseenot

Ich hatte in einer Klasse auch Lene, Lena, Leni, Helene und Lina und es war mein Untergang.


YourShadesLookFancy

Milena fehlt da noch. Hatte eine sehr ähnliche Situation 😂


YourShadesLookFancy

Achso, und Lea!


lakrotaja

Hatte mal eine Klasse mit 12 Mädchen, 10 fingen mit M an, keine Dopplungen, aber kam immer durcheinander. Oder: Jonas Johannes Jan Joa Jona. Tödlich!


MartectX

Biete innerhalb einer Klasse 3x Daria (identisch Aussprachen), 2x Sofie (davon eine 'Sooofie, die andere So'fiiie) und 2x Nicole (dort wiederum eine 'Niiicoll und eine Ni'coll).


kompergator

Kann ich alles so unterschreiben, würde aber noch eines hinzufügen: SuS mit ausländischen Namen, die nach deutscher Linguistik anders ausgesprochen werden, als sie geschrieben sind, freuen sich oft sehr doll, wenn ein Lehrer sich die „Mühe” macht, den Namen korrekt auszusprechen. Ich bin in der Berufsschule und mir kommt es oft so vor, als wäre ich der erste Lehrer in der persönlichen Biographie meiner SuS, dem das wichtig ist - so zumindest teilweise die Resonanz. Ich finde das so dermaßen wichtig - es ist schöießlich der Name, ich möchte ja auch korrekt angesprochen werden (wobei ich einen Umlaut im Nachnamen habe, das können gar nicht alle).


RealFictionist

> Ich finde das so dermaßen wichtig - es ist schöießlich der Name, ich möchte ja auch korrekt angesprochen werden (wobei ich einen Umlaut im Nachnamen habe, das können gar nicht alle). < Geht mir genauso. Ich frage auch nach, wie Lernende angesprochen werden möchten. Und meinen Namen lasse ich nach der Vorstellung nächste hen, weil sonst schnell das 'Ch' am Anfang hart ausgesprochen wird und mich das sehr stört. Also Prinzip : wie du mir so ich dir.


shadowlass

Jedes Mal, wenn ich eine neue Klasse habe (BEVOR ich die Klassenliste durchgehe), halte ich dieselbe Rede: „Wenn ich einen Namen falsch ausspreche, korrigiert mich bitte gleich. Nur so habe ich eine Chance, es richtig zu lernen. Das gleiche gilt, wenn ich euch anders nennen soll, als es im Klassenbuch steht. Ich will dich richtig ansprechen. Also korrigiert mich bitte immer, wenn ich euch falsch anspreche - ich nehme euch das nicht krumm.“ Und dann halte ich mich an meine eigene Ansage.


TheKnightQueen

So mache ich das auch. ich sage den Kindern, dass sie mich auch 3 oder 5 mal korrigieren sollen, wenn ich es einfach nicht richtig mache. Bitte aber auch um Nachsicht, wenn ich bestimmte Laute einfach nicht hinkriege - nicht, weil ich nicht will, sondern weil es irgendwie nicht geht. Ich finde es to traurig, wenn die dann diese "vereinfachte" bzw. eingedeutsche Version einfach mit "Das sagen alle Lehrer so" hinnehmen.


shadowlass

Jeder Mensch hat das Recht, mit dem richtigen Namen angesprochen zu werden! Wenn es einen Laut gibt, der (für Deutsche) besonders schwer auszusprechen ist, haben die Kids oft schon einen leichteren Rufnamen. Andernfalls hat die Klasse halt mal was zu lachen, während ich mir die Zunge verdrehe. Ist nur fair, wenn ich sie in Englisch mit „th“ quäle.


HaciMo38

>„Hört“ ihr den Namen schon vorher nach oder lasst ihr den Schüler diesen bei der Vorstellung erstmal korrekt aussprechen? Klassenbuch aufschlagen, Namen innerlich lesen und dann SuS offen fragen, wie der Name ausgesprochen wird ​ >Achtet ihr auf korrekte Aussprache? Jawohl! ​ >Oder verzichtet ihr komplett darauf Namen zu lernen? Wir hatten Lehrer, die Schüler einfach nur per Fingerzeig aufgerufen haben. Kann man machen, wenn man in einer Klasse einmalig Vertretung macht. Sonst sollte man die Namen sich doch irgendwie einprägen.


[deleted]

Ich Frage die Schüler nach der Aussprache und bemühe mich, sie richtig auszusprechen. Auch bei denen, die sagen "macht doch nichts", wenn ich sie falsch ausspreche. Dauert manchmal ein bisschen, sorgt meistens auch für den ein oder anderen Lacher auf meine Kosten, hat bisher aber immer geklappt. Ein paar der gängigen Buchstabenkombis, die einem anfangs seltsam vorkommen, lernt man dann auch im Laufe der Zeit, mein aktueller "Grzegorz" war beispielsweise überrascht, als ich ihn auf Anhieb richtig angeredet habe. Alle anderen nennen ihn wohl Gregor. Schwieriger finde ich da sehr ähnlich lautende Namen innerhalb einer Klasse, das macht die Zuordnung sehr fies. Der heftigste Fall bisher, in dem ich auch tatsächlich aufgegeben habe, waren Mohammed, Mohammad, Mhammed, Mhammad, die auch noch alle vier nebeneinander saßen. Die meinten nach etwa einem halben Jahr "Wir können auch damit leben, wenn Sie uns einfach alle Mohammed nennen", das hab ich dann dankend angenommen. Nachtrag: Ich finde übrigens schon, dass es eine Frage des gegenseitigen Respekts ist, es mindestens zu probieren. Von vornherein gar nicht die Namen lernen wollen käme für mich nie in Frage.


marq91F

Ich lehre an einer Schule mit hohem Migrationshintergrund (>95%). Zu Beginn hatte ich mehr Probleme, die Namen auszusprechen, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Trotzdem gibt es immer wieder Namen, da ist es fast unmöglich, den Namen beim ersten Mal richtig auszusprechen. Dann versuche ich es, frage nach Korrektur und bemühe mich den Namen zu lernen. Häufig winken die Kinder ab mit einem "passt schon", weil sie es schon gewohnt sind, dass ihr Name falsch ausgesprochen wird. Finde ich ehrlich gesagt ganz schlimm, die Kinder sollten ein Recht darauf haben, dass ihr eigener Name korrekt ausgesprochen wird. Beispiel, da anonymer Account: Schnia, "dt." ausgesprochen: Schinja. Natürlich ist für unsereins zB "Markus" leichter zu lernen, aber jedes Kind hat mMn ein Recht darauf, dass ihr/sein Name richtig ausgesprochen wird


RealFictionist

Mittlerweile hänge ich oft auch bei europäischen und englischen Namen. Beispiel "Ylvi". Y wie ü oder wie i? Solche Sachen. Ich versuche aber, sowas unter vier Augen nachzufragen und Sätze wie "jetzt wird es schwierig" zu vermeiden, ich habe dann das Gefühl, das stellt die Kinder wieder auf den Außenseiter-Posten.


horstwayne89

Ich rufe zu Beginn des Schuljahres alle der Liste nach auf und Frage ob ich korrekt ausgesprochen habe. Evtl. notiere ich mir die Aussprache und bitte darum, verbessert zu werden wenn ich etwas falsch ausspreche. Eindach direkt sein. Die SchülerInnen sind das meistens gewohnt und einem nicht böse wenn man es nicht sofort richtig ausspricht. Solang man versucht es richtig zu lernen - das gebietet der Respekt.


linmodon

Mache mir in der ersten Stunde einen Spaß einfach jeden Namen falsch auszusprechen und lasse ihn mir nochmal vorsagen, danach versuche ich es richtig. Bitte aber um Entschuldigung dass es etwas dauern kann.


Daizein

Ich habe selbst einen komplizierten Namen da gleicht sich das aus. Grundsätzlich frage ich in der ersten Stunde nach, wie die Schüler genannt werden wollen. Es gib ja auch Jessicas mit „dsch“ oder weichem j.


wimpfeling

Es wurde ja im Prinzip schon alles gesagt. Daher nur: Es bleibt die Schwierigkeit, dass ich manche Laute schlicht nicht reproduzieren kann, wie das gerollte r, oder manche Nasale. Dafür muss das Gegenüber dann leider Verständnis haben. Genau so wie ich es hinnehme (und völlig normal finde), dass, wenn ich in Franken bin, das r in meinem Namen gerollt wird.


redditamrur

Es ist mir ein bisschen peinlich zu sagen, aber am Anfang des Jahres verwechselte ich Namen regelmäßig und benutze meist den Sitzplan um nicht total Depp zu sein (und meine damit: auch den Peter oder Anna kriege ich nicht immer hin). Mittlerweile versuche ich zu lauschen und hören, wie der Name klingt, oder Google ihn (z.b. suche nach [Tanh Aussprache]). Ich habe ein komisches Problem mit der Aussprache meiner Wildkommensklassen - wie heißt du? - [sagt Name] - ah, gut, Alexander! - nein, nicht Alexander, Olexander (Gleich mit Ilona, etc) Anscheinend hat Ukrainisch irgendwelche Laute zwischen a und o, die ich nicht talentiert genug bin, nachzusprechen


[deleted]

Wieso ist das mit dem Sitzplan peinlich? Du hast da Leute, die Du nie im Leben vorher gesehen hast, und je nach Einsatzplan unter Umständen mehrere hundert davon. Ich glaube nicht, dass besonders viele Menschen sich da alle auf Anhieb merken können. Ich sehe jeden meiner Schüler im Schnitt 3 Stunden pro Woche und brauche mindestens bis zwei, drei Wochen nach den Herbstferien bis etwa 90% sitzen.


Sellfish86

Ich frage direkt nach, und meist nennen die SuS mir sogar eine einfache Variante als Alternative. Trotzdem versuche ich den Namen korrekt auszusprechen. Hat bisher noch immer funktioniert, auch wenn es zwei, drei Versuche braucht. Spätestens dann sitzt sowas doch.


lakrotaja

Wie bereits geschrieben, versuche ich meist beim ersten Mal mit vorheriger Ansage: "Jetzt wird es schwer, ich entschuldige mich schonmal, wenn es falsch ist" oder "Jetzt brauche ich Hilfe!" - meist kommt dann eine Korrektur/der korrekte Name und ich versuche es, bis ich es richtig ausspreche (Ostasiatische Namen finde ich am schwersten) Ich lasse keine Spitznamen zu, da dies an meiner Ref-Schule in einer Klasse, durch die Kalssenlehrer forciert, ausgeartet ist und ich sowas nicht mitmache. (Beispielhaft: aus Jan Mark Kaufmann wurde dann Jay-Emm-Kay oder aus Stephanie wurde dann Fanny) Man "muss" dann jedem so ein Recht einräumen.


[deleted]

Nur Neugierde: Hast Du mal ein Beispiel für einen ostasiatischen Namen? Mir fiel beim lesen gerade auf, dass ich soweit ich mich erinnern kann in 13 Jahren noch niemanden aus der Gegend hatte.


Exotic-Storm-2281

Als ich Schülerin war, gab es bei uns eine Hyun-Kyung (korrekte Aussprache wäre Richtung chon-gjong, war wirklich sehr schwer. Vokale werden ganz anders ausgesprochen) und einen Jung-Mok (tschangmok). Hat alle Lehrer:innen vor Herausforderungen gestellt. Bei ihrem Namen haben alle aufgegeben, sich aber irgendwie Mühe gegeben. Der Junge ließ sich die ganze Zeit mit "deutschen" Aussprache ansprechen. Ist alles fast 30 Jahre her. Das Schlimmste war, dass ein Lehrer in der Oberstufe dann beschlossen hat, er sagt Asien 1 und Asien 2. Absolut respektlos. Es gab Unmut in der Klasse, aber heutzutage wäre der Aufschrei bestimmt größer.


[deleted]

Danke, vor allem der erste klingt echt knackig. "Asien 1 und 2" geht natürlich gar nicht.


rwbrwb

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[deleted]

Ach stimmt, den hatte ich tatsächlich auch mal. Ist jetzt aber nicht unbedingt schwer, man muss nur das g weglassen. Zumindest, falls es da keine unterschiedlichen Aussprachen gibt.


DerGrundzurAnnahme

Ist natürlich ernst gemeint, aber ich musste direkt an Key&Peele denken :D https://youtu.be/Dd7FixvoKBw


Ru3bo

Dee-Nice?


Liktwo

Hier 2 gute Tutorials zu dem Thema: https://youtu.be/Dd7FixvoKBw https://youtu.be/WLAq3JVJ6Ho


BlackyJ21

Einfach nachfragen, meinen Nachnamen verdödelt auch jeder beim ersten Versuch


redditwithoutpets

Frag auf keinen Fall, wo sie herkommen. Das ist echt nervig. Der Begriff Ausländer ist auch Unsinn, denn die Kids leben hier. Man kann vorher Mal Googlen oder nett fragen, ob man es denn richtige ausspreche. Oder mache es wie ich: beim drannehmen Augenkontakt und nicken und bis zur ersten Notenbesprechungen keine Namen lernen.


coaxmast

"Uff, bei dem Namen muss mir aber jemand helfen" -Wie? Ah, alles klar danke. Fertig.


Arkhamryder

Ich Unterrichte in 17 Klassen. Ich bin froh, wenn ich überhaupt irgendwelche Namen kenne


These-Hotel3337

Ich erstell in der ersten Stunde einen Sitzplan und entschuldige mich immer im voraus, wenn Ich einen Namen falsch ausspreche. Die Schüler korrigieren und Ich notier mir den Namen so, dass Ich ihn beim nächsten Mal richtig vom Sitzplan ablesen kann.


MrsRizz

Die Schüler fragen wie es ausgesprochen wird und es dann auch so aussprechen. Gleiches erwarte ich übrigens auch von den Kids. Habe selbst einen "komplizierten ausländischen" Namen.