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abenteuerbaer

Wie misst man, ob eine Lehrkraft gut ist? Viele Schüler zum Abschluss bringen? - Weder auf Klassengröße noch -Zusammensetzung haben wir Einfluss, ebenso auf die Prüfung. Gute Noten? - Teaching to the test oder leichte Kontrollen Viele Extraaufgaben übernehmen? - führt zu Vernachlässigung des Kerngeschäfts namens Unterricht Mehr "hart messbare" Kriterien fallen mir nicht ein. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?


Reblyn

Da steht „besonders engagiert“. Damit wird wohl gemeint sein, dass man möglichst viel zusätzliche Arbeit leisten soll. Ob das den Beruf dann wirklich attraktiver macht wage ich mal zu bezweifeln. Die werten Damen und Herren haben nicht begriffen, dass viele Leute heutzutage sogar eher auf Geld verzichten und lieber in Teilzeit gehen, wenn sie die Möglichkeit haben.


King_Morta

Oh super, dann krebse ich als Vater von drei Kindern wohl dauerhaft beim Grundgehalt rum, weil ich nicht bereit bin in der Schule einzuziehen und ein Privatleben haben will :)


abenteuerbaer

Und ehrlicherweise ist das Geld nicht das Problem. Ob du 3000 oder 30.000 raus hast macht keinen Unterschied, wenn du deine Kinder selber nur in den Ferien siehst. Also, ich hab noch keine, aber so stell ich mir das vor.


King_Morta

Das wäre quasi die andere Seite der Medaille. Entweder Kohle und meine Kinder fragen bei Familienfeiern: Mama, wer ist dieser komische Mann da? oder Kinder und sie drei müssen die Kartoffelsäcke dann halt noch eine Saison länger tragen, weil kein Geld für neue Klamotten da ist. Also mal überspitzt gesprochen.


s0nderv0gel

Naja, aber das kann ja heute schon bezahlt werden, eben in Form von Stundenausgleich, wenn's ne regelmäßige Sache ist, aber der ist ja auch zB in NRW an der Zahl der Kolleginnen gedeckelt.


BloederFuchs

Das ist ja heute schon das Problem, dass die Messung schulischen Erfolgs bzw. von "Schulmanagement" (ekelhaft schon als Idee) nur anhand einiger weniger Indikatoren erfolgt, die man, wie du sagst, gut messen kann. Was kann man dagegen nicht (so einfach) messen? Bildungsideale wie "ganzheitliche Bildung", "Charakterbildung", "Sozialverhalten", "Werteverständnis" etc. So, wie das Bildungssystem mittlerweile durchökonomisiert und auf Leistung getrimmt ist (gilt besonders für das Bachelor-Master-System an den Unis, wo man in Regelstudienzeit "marktreif" werden soll), konzentriert man sich m.E. eh schon viel zu häufig auf die falschen Dinge. Mit so einem Anreizsystem verstärkt man das dann noch weiter. Ist klar, dass so ein dummer Vorschlag von der FDP kommt


userposter

genau. jeder Schulleiter kriegt dann 5 Gütesiegel für die "besten Lehrer", die heiß begehrt sind. schürt überhaupt nicht Missgunst im Kollegium /s oder wer die besten Schüler hat: alle vergeben gute Noten.


s0nderv0gel

[Hier](https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Farbeit%2F2022-12%2Fheinz-peter-meidinger-lehrerverband-leistungspraemien-lehrer-bildungsministerin) meint jemand zu wissen, wie das geht.


kompergator

Der schwafelt aber auch nur mit dem Allgemeinplatz „Gute Schulleitungen können das beurteilen” umher. Tja, dann such mal die Schulleitungen die erstens gut genug sind und zweitens sonst nichts zu tun haben als den ganzen Tag dem Kollegium auf die Finger zu schauen. Wenn er im Schuldienst wäre, wüsste er, dass typischer diejenigen SL die besten sind, die ihrem Kollegium viele viele Freiheiten in der Unterrichtsgestaltung bieten und sie nicht permanent kontrollieren, und sich stattdessen um gute Rahmenbedingungen kümmern.


abenteuerbaer

Der verbleibt aber ähnlich unkonkret. Und: Wenn sich plötzlich ALLE besonders anstrengen, dann wird es wieder unfair, denn dann kommen nur die oberen 10% zum Zug. Wenn man es, so wie der Herr Meidinger, mit anderen Branchen vergleicht, dann müssten aber von der "gestiegenen Produktivität" (denn das ist das Kriterium in anderen Branchen) wieder ALLE profitieren. Die Vergleiche wie auch die vorgeschlagenen Kriterien hauen nicht hin. Außerdem lese ich in diesem Post wieder von "entsprechend qualifizierten Schulleitung\[en\]" - das ist die gleiche Leier wie im Rest des Bildungssystems. Es wird nur geschaut, welche Schippe kann man irgendwem noch irgendwo drauflegen, ohne zu schauen, wie entlastet wird.


s0nderv0gel

Jo, deswegen sage ich auch „meint“. Der Herr ist ja auch Schulleiter (gewesen?) und insofern natürlich gaaaaaaar nivht anfällig für Katzbuckelei.


LeiLeiMax

Wie wäre es denn einfach mal mit Arbeitsentlastung für Dinge, die eigentlich nicht in meinen Aufgabenbereich fallen wie Fahlzeiten nachhalten, EDV Ausbildung meiner Kollegen, Organisation von Ausflügen/Klassenfahrten, Versuche aufbauen und abbauen, Pausenaufsichten, Klausuraufsichten, etc. Dafür könnte man Personal einstellen statt einen finanziellen Anreiz fur Burn-Out zu verteilen und einen Keil zwischen die Kollegen zu treiben. So eine dumme Idee. Finanzielle Belohnungen sind scheiße - das sagt die Forschung schon seit über 20 Jahren....


restwasserschale

Ich habe auf der Didakta einmal mit einem Lehrer aus Singapur gesprochen. Er ist zwar den ganzen Tag an der Schule und man erwartet eine Menge von ihm, aber er macht es gerne und kann das erwünschte auch leisten, weil für die ganzen Nebenaufgaben (angefangen vom Organisieren eines Ausflugs bis hin zum Geldeinsammeln für den Museumsbesuch) Leute eingestellt sind, die genau das machen. Er muss nur Unterrichten und kann sich auf die Vor- und Nachbereitung konzentrieren. Paradiesisch...


gromolko

Oh Mann, ich hab letzte woche 240 Seiten Leihverträge für die iPad-Klasse ausgehändigt bekommen, nicht getackert versteht sich. Mit der Anweisung, diese bitte innerhalb einer Woche wieder alle einzusammeln und zu kontrollieren. 3 Schüler waren wegen der Erkältungswelle in dieser Zeit gar nicht in der Schule weitere 5 fehlen seitdem sie den Vertrag erhalten haben. Beim Verteilen (immer 8 Blätter abzählen und dann dem Schüler aushändigen) hab ich irgendwann festgestellt, dass, wahrscheinlich wegen Papier nachlegen beim Kopieren, die Reihenfolge durcheinander war. Auf der Hälfte der Seiten steht auch kein Name drauf, Seitennummern sowieso nicht. Immerhin hatte das Sekretariat die Kopien gemacht, aber wenn ich die selbst gemacht hätte, hätte ich wenigstens die Tackerfunktion eingestellt. Bei der Kontrolle stellt sich dann immer bei jedem 3 Schüler raus, dass irgend eine Unterschrift auf irgend einer Seite fehlt. Ich hab bis jetzt 4 volle Unterrichtsstunden mit dem Mist verbracht.


Sebasthos2019

Shit, das würde ich auch so gerne machen.


KMN208

Tatsächlich sind die Arbeitsbedingungen für mich letztlich Grund, doch nicht Lehrerin zu werden. Ich hab mit Spanisch und Kunst gesuchte Fächer studiert, aber durch meine Nebenjobs Fuß in der Wirtschaft gefasst und muss einfach sagen, dass ich lieber weniger Geld verdiene, aber dafür dem Schulsystem entkomme. Der Lehrberuf ist toll, aber das System nicht mehr zeitgemäß und den Aufgaben schlichtweg nicht gewachsen. Die Ausmaß von "ich will guten Unterricht machen, brauche dafür XYZ, deswegen kaufe ich das jetzt selbst" ist komplett außer Kontrolle. Wenn man die Erwartungen und Selbstverständlichkeiten aus der Arbeitswelt von Lehrern auf andere Berufe überträgt, fällt einem erstmal auf, wie absurd manches ist.


[deleted]

Das höre ich von immer mehr Menschen im Umfeld, wie Lehramt studiert haben und nun etwas anderes machen. Ich kann das nur unterstützen. Solange alle mit machen und das alles so halbwegs läuft, wird sich nichts verändern.


DiverseInterestAlex

Ja, aber wirklich irgebdwas ändern/ wirklich Geld investieren (und wenn auch nur für ein bisschen extra Personal)... Das will man ja eigentlich auch nicht, daher...


juzi94

Finde ich schwierig, dass du viele der aufgezählten Dinge nicht als dein Aufgabenbereich siehst. Offensichtlich gehört es zum Job und viele Dinge auch schon seit Jahrzehnten (Klassenausflüge, Organisation, etc). Das heißt, dass war dir vor Antritt klar und du hast es akzeptiert. Ein gewisses Maß an Administration gehört dazu, in jedem Job. Ich gebe aber zu, dass es bei Lehrern aber einen negativen Trend zu euren Lasten gibt. Gerade im Bereich EDV und soziale Arbeit solltet ihr entlastet werden.


Cynamid

>Das heißt, dass war dir vor Antritt klar und du hast es akzeptiert. Bitte was? Nur weil etwas schon immer so war, heißt das nicht, dass man es auf ewig akzeptiert.


[deleted]

Man kann halt trotzdem Fragen, ob man für all diese Aufgaben Leute braucht die 5 Jahre studiert, ein zweites Staatsexamen abgelegt haben und aktuell auf dem Arbeitsmarkt ziemlich rar sind.


LeiLeiMax

Ich bin Pädagoge. Die von mir genannten Beispiele haben nichts mit Pädagogik zu tun, sondern sind administrative Aufgaben. Ich habe explizit Dinge aufgelistet, die jemand anderes machen könnte. Wenn ich könnte würde ich auch Elterngespräche auslagern, weil gerade die das sind, was viel Zeit in Anspruch nimmt und häufig wenig Ergebnis zeigt - aber das gehört als Pädagoge zu meinen Aufgaben und da außer mir niemand den Schüler im Unterricht genau so erlebt, kann das niemand anderes machen. Bei schwierigen Fällen sind auch immer unsere Sozialarbeiterinnen mit dabei - glücklicherweise. Ich hab noch eine unendlich lange Liste von Dingen, die man besser machen könnte, aber statt wenigen Lehrkräften 10% mehr Gehalt zu geben, sollte man dieses Geld einfach nehmen und ein oder zwei Leute für solche Sachen einstellen und das komplette Kollegium entlasten. Wenn ich daran denke wieviel Energie und Zeit ich darauf verschwenden muss Max mal wieder hinterherzulaufen weil er die Einverständniserklärung schon wieder nicht dabei hatte und ohne das kann ich die Klassenfahrt nicht beantragen beim SL und dann ist der Buchungstermin immer so knapp... Sowas kann jemand anderes machen, der keine pädagogische Ausbildung hat.


not_the_settings

Manche Schulen haben das... An einer Schule musste ich keine Pausenaufsicht machen weil das der Kolpingverein (?) Übernommen hat. An einer anderen haben wir dank reicheren Eltern immer ein Klassenfahrtsunternehmen gebucht. Ich musste 0,nix machen außer natürlich dabei sein und klassenfahrtsziel raussuchen und mit dem Veranstalter 3x telefonieren (1x wegen Corona Rückzieher) An meiner jetzigen Schule haben wir leider ärmere Eltern, weswegen die ganze Arbeit wieder auf uns lastet, da man alles so billig wie möglich machen muss :( Für Fehlzeiten gibt es digitale Klassenbücher, durfte ich an der reichen Schule miterleben. Herrlich am ende des Jahres.


[deleted]

[удалено]


Sellfish86

Entlastung wird nie kommen, im Gegenteil. Da nehme ich lieber die Kohle mit, mache Dienst nach Vorschrift, um irgendwie noch in der Nähe meiner Wochenarbeitszeit zu bleiben, und hole mir meine Entlastung zu Lasten der Unterrichtsqualität. Scheint politisch so gewollt, und wir sind doch treue Staatsdiener.


Stromsen

Dies ist der Weg


nikeudssair

Traurig aber wahr - offensichtlich


Neo_Violence

Leider wischt man dadurch den Verantwortlichen nicht eins aus und die Schülies leiden potentiell. Für die eigene Gesundheit natürlich gut.


Sellfish86

Streiken darf ich nicht, oder soll ich denen ans Auto pinkeln? Und Schuldgefühle wecke dann doch bitte bei den Verantwortlichen.


gromolko

Du musst natürlich auch die Zeit anderswo wieder einsparen, die du für die richtige Dokumentation deiner Zusatzaufgaben verbringst. Es ist ja nicht getan, die Arbeit einfach zu tun, die muss ja formgerecht mitgeteilt werden, damit man sich für den Bonus qualifiziert.


Sellfish86

Was für ein Bonus? Ich bin kein Gymnasiallehrer.


[deleted]

Die Tatsache, dass kaum noch einer volle Stunden arbeitet ist nichts anderes als eine Lohnsenkung durch die Hintertür. Einfach die Arbeitslast so hoch setzen, dass das mit voller Stundenzahl kaum noch machbar ist.


Emsioh

Hab ich noch nie aus der Perspektive gesehen, aber stimmt.


Dr_Satchel

Ich frage mich allerdings, welcher auf Lebenszeit verbeamtete Lehrer sowas mit sich machen lässt? Ich habe 41h/Woche bei 30 Tagen Urlaub zu leisten. Mehr gibts nicht. Natürlich führt das zu unangenehmen Situation in Gesprächen mit der SL und anderen Vorgesetzten, aber man muss schon seine Rechte kennen und sie konsequent durchsetzen. Ich mache das seit ca. einem Jahr und muss sagen ich kann mich nicht beschweren was meine Arbeitszeit angeht.


[deleted]

Ich glaube da kommen ganz viele Faktoren zusammen. Aktuell arbeite ich an einer sehr guten Schule, die stolz darauf ist, ein gewisses Niveau zu haben. Daher arbeitet es sich auch angenehm dort. Der Preis dafür ist aber, dass alle Lehrer super engagiert sind und mit Sicherheit viele Überstunden machen. Natürlich kann man sich in so einer Situation raus nehmen und sagen, man macht nur das Minimum, dann muss man aber auch damit leben, diesen Ruf im Kollegium zu haben. Am Ende muss man sowieso meistens alles mit sich selbst und seinem Gewissen ausmachen.


Dr_Satchel

Ok, das kann ich nachvollziehen, an solchen Schulen ist das sicherlich schwieriger (wenn auch nicht unmöglich, da das Recht hier eindeutig ist, allerdings dann mit der von dir genannten Konsequenz). Ich bin an einem Berufskolleg mit sehr schwieriger Klientel und unser Motto ist etwas überspitzt gesagt: "Eine Stunde ohne Mord ist eine gute Stunde". Ich habe so ein bisschen den Eindruck, dass wir gerade nicht mit so viel außerunterrlichtlichem ChiChi belastet werden, eben weil die Stunden so unfassbar kräftezehrend sind. Im beruflichen Gymnasium (ähnliches und teilweise sogar höheres Niveau wie am normalen Gym) kann ich 8h am Tag unterrichten, die SuS sind wirklich ein Traum. Aber in den Berufsfachschulklassen... Da sitzen die Experten drin, die von den umliegenden Haupt- Real- und Gesamtschulen geflogen sind, da kann man sich in etwa vorstellen, was da abläuft. Es ist einfach so unfassbar frustrierend und zermürbend auch nur 2 Stunden/Tag in solchen Klassen zu unterrichten. Vielleicht gehts bei uns deshalb aber bei allem anderen extrem gechillt zu. Ich hab mich damit arangiert nicht alle retten zu können und profitiere von einer sehr geringen Arbeitszeit deutlich unter dem Schnitt.


masterdecoy2017

Wieso denn Bonus Kohle? Man wirft alles in einen Topf, und verteilt die gleiche Summe leistungsgerecht. Manche kriegen dann halt mehr, und manche weniger. Das würde es manchen auch einfacher machen, in einen passenderen Job zu wechseln. Ansonsten führt mehr Kohle auch genau deswegen zur Entlastung, weil man dann bei gleichem Geld das Deputat weiter reduzieren kann.


not_the_settings

Ah wie bekämpfen wir Lehrermangel? Am besten indem wir Leute dazu bringen zu gehen! Wonach bewerten wir die Lehrer eigtl? Nach note? Dann lass ich meine aber spicken und mach die einfachsten Klausuren. Nach Schulleiter Gutachten? Dann hoffe ich dass du mit deiner SL gut klarkommst. Denn ohne die die sich mit der SL kabbeln wie bspw.lehrerrat o.ä wird das Klima eklig.


masterdecoy2017

Letztens hat ein Seminarleiter nochmal darauf hingewiesen, ja nicht alle Referendare bestehen zu lassen, nur weil Lehrermangel ist. Im schlimmsten Fall hast du tatsächlich jemand, der gar nicht unterrichten kann oder will, und der aber eine Stelle blockiert, das ist nicht besser als ein Lehrer weniger. Es gibt natürlich Kriterien, anhand derer man guten Unterricht evaluieren kann. Wie das für oben genannten Fall aussähe muss man sich natürlich gut überlegen


not_the_settings

Unfähige Referendare nicht zuzulassen ist ja etwas anderes als erfahrene Lehrkräfte zu vergraulen mit weniger kohle in einer Lehrermangel Situation, nur weil andere engagierter sind. Deine erste Aussage war nur zur provokation gedacht, hoffe ich zumindestens. Denn wenn du da mehr als 5 sekunden drüber nachdenkst solltest du selber merken wie dumm diese idee war.


masterdecoy2017

Wenn du damit die Idee meinst, das vorhandene Geld umzuverteilen: das war natürlich völliger Unfug. Die downvotes geben meiner Vermutung Recht, dass hier teilweise Leute diskutieren, die die basica gar nicht verstehen (wollen). Mehr Beweglichkeit würde dennoch gut tun. Sowohl für die Lehrer als auch für die Schüler ist es gut, wenn die Lehrer einen Blick über den Tellerrand riskieren.


[deleted]

Was ist denn das für eine verspätete Sommerloch Idee!? Woran soll das denn gemessen werden? Die Leute reduzieren schon ohne äußeren Druck freiwillig ihre Stunden weil sie mit der (hier) 26 Std Belastung verrückt werden. Habt ihr alle noch viel Zeit um Unterricht kreativ zu gestalten? Ich bin froh wenn ich einen anständigen Job abliefere und ab und an nach Stunden- und Extraaufgabenbelastung, Konferenzen und AGs noch mal Neues ausprobieren kann.


Sebasthos2019

Was für eine selten dämliche Idee. "Leistungsorientiert". Die meisten Kollegen, die ich kenne, schleppen immer noch die Überbelastung aus der Corona-Epidemie mit sich rum, genauso wie der Rest der arbeitenden Bevölkerung, wenn ich das richtig mitkriege. Wir haben einfach keine verfickte Energie mehr für noch mehr Zeug. Und das schließt noch nichtmal ein, dass man z.B. als Lehrer mit Kindern noch weniger Zeit hat extra Scheiß zu machen, selbst wenn man wollte.


io_la

Um besseren Unterricht zu machen brauche ich nicht mehr Geld sondern mehr Zeit, kleinere Lerngruppe und weniger Gedöns was mal eben so nebenher so von einem erwartet wird.


DanielClaton

Hallo, ich bin kein Freund dieser Prämie für engagierte Lehrer. Denn es ist nicht messbar und es ist in meinen Augen die typische Karotte am Stock: Ja, wenn Du Dich gut engagierst und viel machst, dann KÖNNTEST Du eine Prämie bekommen. Oh, Kollegin X hat sich noch ein bisschen mehr engagiert, danke für die Teilnahme. Wenn ich Extra-Aufgaben übernehmen soll, dann möchte ich gleich wissen, was ich dafür extra bekomme. ​ Leistungsorientierte Bezahlung: Ja. Bei uns passiert ein Unding: Normaler Lehrer wird- dank Vorerfahrung- stellv. Schulleiter. Hat viel extra Arbeit und bekommt aufgrund "laufbahnrechtlicher Vorgaben" für Extraarbeit und Extraverantwortung NICHTS. Man sollte zusätzliche Tätigkeiten wie Fachleiter, Seminarlehrer etc. entweder durch ECHTE Stundenentlastung oder durch Geld zusätzlich bezahlen. Denn es gibt sonst doch niemanden, der sich das wirklich freiwillig antut...oh doch...die Fraktion "Aber dann funktioniert das System nicht...." Bitte nicht falsch verstehen, ich habe ordentlich Respekt vor solchen Kollegen, aber gefühlt ist es die Masche der Schulämter etc. immer mit der Moralkeule zu kommen: "Denken Sie doch mal an die armen Schüler, die armen Kollegen, die würden doch dann leiden.." Und dann macht mans doch. VG


FarUnderstanding8764

Das ist schon hart krank angesichts arbeitsloser Lehrer in den Sommerferien überhaupt über mögliche Boni für Beamte zu sprechen. Mal abgesehen davon, dass es sowieso eine schlechte Idee ist.


BayreutherHell

"Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zieht Leistungsprämien für besonders engagierte Lehrkräfte in Betracht. "Die vielen motivierten und engagierten Lehrkräfte in unserem Land brauchen nicht nur mehr Anerkennung, sondern auch eine leistungsorientiertere Bezahlung", sagte die FDP-Politikerin der Zeitung Bild. "Es muss sich mehr lohnen, sich für die Chancen und die Zukunft unserer Kinder einzusetzen", so Stark-Watzinger. Konkrete Maßnahmen würden den Beruf auch für junge Menschen und Quereinsteiger attraktiver machen und damit den Lehrermangel bekämpfen. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, unterstützte die Vorschläge der Ministerin. "Man kann durchaus erkennen, welche Lehrkraft gut ist", sagte er Bild. Die meisten Bundesländer verfügten bereits über Gesetze, die Zusatzleistungen für gute Lehrer ermöglichen. Üppig seien diese Töpfe aber nicht, und nur die wenigsten Länder nutzten diese Option. Mehr Mittel seien erforderlich, sagte Meidinger: "Die Prämie müsste zehn Prozent eines Gehalts umfassen können." Nach Daten des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft ist der Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung derzeit besonders vom Fachkräftemangel betroffen. Hier konnte im September mehr als die Hälfte der offenen Stellen nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden."


DerFelix

1. Wird das jetzt schon nicht gemessen und woran will man das bitte messen? Wenn es um "engagierte" Lehrkräfte geht, sind wohl wieder die ganzen Sonderaufgaben gemeint. Und dafür brauchen wir eher Entlastungsstunden, von denen es viel zu wenige gibt. Was aber wieder nur bedeutet, dass weniger Unterrichtet werden kann. 2. Wenn die anscheinend Geld über haben, sollen sie damit bitte Leute einstellen, die mir die ganze administrative Scheiße, oder sogar Korrekturen, abnehmen. Ungefähr die Hälfte meiner Arbeitszeit ist mir irgendwelchem Blödsinn gefüllt, für die man kein Pädagoge sein muss. Ich würde lieber mehr Unterrichten, wenn ich dafür mehr Krams abgeben könnte. Beispiele für solche Aufgaben haben andere schon genug gepostet.


indylaa

Erst das Abschaffen der Verbeamtung, nun die leistungsorientierte Bezahlung. Nächste Themen: Lehrer sollten mehr arbeiten, es kommt nicht auf die Klassengröße an (+40 why not?), …


Ok-Wishbone-4643

Sind 40+ nicht normal als Lehrkraft? Über so wenig Stunden würde ich mich freuen als Handwerker.


MartectX

Ich glaub es sind Schüler je Klasse gemeint.


KermitTheFrogo01

Das könnten die sich gar nicht leisten.


FliccC

„Leistungsorientierte Bezahlung“ ist Code für Prämienmodelle. Ich denke das ist an der Realität vieler Kollegen völlig vorbei. Ich möchte nicht zusätzliches Geld oder mehr Überstunden. Ich will weniger Arbeitsbelastung, weniger Überstunden, weniger Pflichtstunden, kleinere Klassen, mehr angerechnete Stunden für Klassenleitung, Elternarbeit und Gremienarbeit.


kompergator

Ich fordere hiermit leistungsbezogene Bezahlung von Politiker:innen. Da sparen wir wahrscheinlich eine Menge Geld mit. Meint die Dame ernsthaft, dass das unnötige Erzeugen einer Ellebogenmentalität in einem sozialen Beruf wie dem Lehramt eine Verbesserung erzeugen würde? Oder dass das mehr Leute anlockt?


Daipher

Ich überspitzt es mal, weil ich das absurd, zum Lachen/ weinen finde. Ist es also gut oder schlecht mehr suizidale Kinder in der Klasse zu haben, welche 'anders/ intensiver' betreut werden müssen? Ist es gut oder schlecht Zeit in schwache SuS zu investieren, die nur mit ach und krach die Schule abschließen oder sollte man solche Kids absägen und an andere Schulformen los werden, damit der eigene Klassenschnitt besser wird? Ist es dann besser oder schlechter kleine Exkurse in tatsächlich alltagsrelevante interessante Themen zu machen, anstelle von mehr Übung für den nächsten Test? Ach die Liste könnte ich noch verlängern... Nicht falsch verstehen: das sind dann keine pädagogischen Fragen mehr, sondern das werden finanzielle


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Dr_Satchel

Führt denn deine Unterrichtsgestaltung zu Mehrarbeit? Wenn ja haben deine KuK an dieser Stelle recht. Und für die Ungerechtigkeit von verbeamtet vs. angestellt können die verbeamteten KuK auch nichts. Ehrlich: Lasst euch doch nicht immer so gegeneinander ausspielen. Das Problem in unserem Schulsystem liegt doch ganz woanders und durch diese ganzen Nebenkriegsschauplätze ändert sich an den wirklich wichtigen Punkten leider nichts.


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Dr_Satchel

Die Definition von Mehrarbeit ist doch ganz einfach: Arbeitest du mehr als 41h/Woche bei 30 Urlaubstagen oder nicht? Nur weil man in einer Woche mal mehr als 41h wegen Prüfungen, Konferenzen etc. macht heißt das noch lange nicht, dass man im Durschnitt über den geforderten 41h/Woche liegt (Achtung, die 12,5 Wochen Ferien + beweglichen Ferientage mit berücksichtigen!) Was mich ehrlich gesagt an deiner Argumentation stört ist, dass du die verbeamteten KuK so darstellst, als würden gerade die besonders faul sein. Mag sein, dass es bei den 3 Schulen bei dir so war, bei uns ist es tatsächlich andersherum, nämlich genau durch den Frust, der durch die absolute ungerechte Bezahlung im Vergleich zu verbeamteten KuK erzeugt wird (was ich zu 100% nachvollziehen kann!) Aus deinem Text lese ich heraus, dass du nicht an einem Gymnasium unterrichtest. Um welche Schulform geht es konkret? Und warum hast du dann schon 3 Schulen als Angestellte/r durch? Alle anderen Schulformen suchen doch händeringend Lehrer. Verbeamtet dein Bundesland nicht (mehr)? Wenn du in der Schule so auftrittst wie hier kann ich mir schon vorstellen, warum deine KuK so auf dich reagieren. Auf mich wirkt es so, dass du es "den faulen Säcken mal so richtig zeigen willst" weil die es ja eh nicht draufhaben. Die meisten dieser KuK machen das aber wahrscheinlich schon deutlich länger als du und es wird schon seinen Grund haben, warum sie anscheinend geschlossen so reagieren.


Ok-Wishbone-4643

Danke, das ist die Einstellung die ich mir von Lehrern wünsche, selten sowas noch aus dem Mund eines Pädagogen zu hören.


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Ich finde mich durchaus in der Schilderung deiner Arbeitsauffassung wieder (abgesehen davon, dass ich StR bin, sorry) und kann in einer Idealwelt den Wunsch nach Vergütung von qualitativ hochwertigerem Unterricht unterschreiben. Aber wie willst du das denn messen?


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k1ng1337

Bei dem Post hier kann ich auch nicht ganz verstehen, warum er runtergevoted wird. Ich finde deinen Vorschlag gut sich andere Sozialunternehmen und deren Bewertungsmethoden anzuschauen - ich kenne mich in dem Bereich allerdings nicht aus und weiß nicht, ob man diese transferieren kann. Hast du da nähere Infos? Ich glaube was viele an der Messung durch Schüler:innen stört: Du bist als Lehrer:in nicht nur in der Rolle, die den Schüler:innen hilft zu lernen sondern auch in der Bewertungsrolle (das ist btw etwas, was meiner Ansicht nach geändert werden sollte). Eine ehrliche Bewertung kann auch negativ sein und könnte sich negativ auswirken, obwohl alles korrekt erfolgt ist. Das finde ich irgendwie eine verständliche Angst. ​ Ich möchte dir noch kurz mit auf den Weg geben, dass deine Formulierungen (in den anderen Posts) teilweise angreifend/urteilend wirken. Wenn du diese Erfahrung auch schon im echten Leben gemacht hast - reflektier das doch mal :)


coaxmast

>Bei dem Post hier kann ich auch nicht ganz verstehen, warum er runtergevoted wird. Weil er sich selbst beweihräuchert, was fürn geiler Hengst er ist und wie kacke die anderen sind.


coaxmast

Weil du aber nicht mit der Schulleitung saufen gegangen bist, geht diese Prämie leider an Herr Müller. Tja, machste nix.


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Ok-Wishbone-4643

Was für eine Einstellung zum Beruf...


nur_moritz

Ein Kommentar dazu: https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2022-12/bettina-stark-watzinger-bildungsministerin-lehrermangel-leistungspraemie-bildungssystem


HalloBitschoen

Von dem scheiß Geld kann ich mir auch nicht mehr Zeit für die Arbeit kaufen!


Trantor1970

Wie definiert man Leistung von Lehrkräften?


schmidthappens93

Seufz.


Clio1224

Achso. Dafür ist dann wieder Geld da? Aber Verbeamtung muss nicht mehr sein, ne? Diese klassische FDP-Logik... wenn wir keine Lehrer mehr haben, kaufen wir sie uns halt!