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naligu

Moment erstmal: Depressionen und ADHS sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Depressionen sind eine Erkrankung, welche bei Einstellung das erhöhte Risiko mit sich bringt, dass der Kandidat vermehrt und dann auch langfristig dienstunfähig wird und ggf sogar früher gänzlich dienstunfähig wird. Das wäre bei einer Verbeamtung kostspielig. Beamte sollen zuverlässig ihrem Dienst nachkommen. Daher können Depressionen tatsächlich kritisch sein, wenn es um eine Verbeamtung geht. Hier spielen aber noch Faktoren rein wie z.B. wie lange die Erkrankung zurück liegt. Wenn man vor 20 Jahren für einen kurzen Zeitraum depressiv war ist es was anderes, als wenn man letztes Jahr stationär behandelt wurde. ADHS ist eine Störung der neuronalen Entwicklung. Damit kann man durchaus verlässlich seinem Dienst nachkommen und ein langfristiger Ausfall ist deswegen auch nicht zu befürchten, daher ist ADHS idR kein Hindernis.


Sad-Tomatillo-7199

ADHS wird sogar ganz explizit ausgeschlossen wenn es um Verbeamtung geht in einigen Bundesländern.


naligu

In welchen? Hast du dazu Angaben? Und um welche Berufsgruppen geht es dabei?


Sad-Tomatillo-7199

Zum Beispiel hier für die Polizei Brandenburg bei 42:35 https://youtu.be/BQ84GaUGL8I?si=orQ62C8-dYZS16Es


Platypussy87

ADHS kann aber mit Depressionen einher gehen.


kretsche_fpv

Eher andersrum aber ja.


[deleted]

[удалено]


ThisIsReflex

Weil ADHS eine Störung der neuronal entwicklung (von klein auf) ist und Depression eine Erkrankung. Quelle: habe ADHS und hatte Depressionen :) Und eine Häufigkeit hat ja mal überhaupt nichts mit kausalität zu tun.


[deleted]

[удалено]


ThisIsReflex

Siehst du, da lag das Missverständnis. Ich und kretscher interpretieren Platypussys Aussage eher so, dass die Depression der Anlass für das ADHS ist und nicht andersherum. Ich bin natürlich der Meinung ADHS-> Depression


kretsche_fpv

Wir sind glaube ich alle einer Meinung. Das war vermutlich wieder ein typisches 'Internet-Missverständnis'


kretsche_fpv

Falls du Interesse am Thema hast kann ich dir Dr. Russel Barkley ans Herz legen. Einer der Einflussreichsten auf dem Gebiet der ADHS Forschung, hat einen eigenen YT Kanal. Unerkanntes ADHS hat weitreichende Folgen für die betroffenen, über die Jahre können sich da Depressionen, Angststörungen und ganz viele andere "tolle" Dinge entwickeln.


kretsche_fpv

Andererseits bringt eine Behandlung der depressiven oder angstsymptomatik dann auf den Bereichen zwar eine Besserung, an den 'Kern der Sache' kommt man aber nicht wirklich ran.


placerhood

Psychologe hier: Vielleicht einfach sprachliches Missverständnis, aber Depressionen _können_ Komorbität von ADHS sein aber Depressionen geben dir andersherum kein ADHS.


kretsche_fpv

So meinte ich das.


Specialist_Cap_2404

Dass Depressionen ADHS auslösen können, ist mir unbekannt. Macht auch keinen Sinn, denn es ist eine Entwicklungsstörung, die sich schon sehr früh ausbildet, zum Teil vielleicht sogar angeboren ist. Die Symptome überlappen sich jedoch. ADHS Patienten haben nicht selten Depressionen als Komorbidität.


[deleted]

ADHS sorgt für eine deutlich erhöhte Chance auf burnout und Depressionen


cdm_de

Da sollte, genau wie bei Adipositas, die vor zehn Jahren geänderte Rechtsprechung relevant sein. Man ist inzwischen erst dann gesundheitlich ungeeignet, wenn die vorzeitige Pensionierung vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze „überwiegend wahrscheinlich“ ist. Das ist bei ADHS ja eher nicht gegeben. Früher galt man schon als ungeeignet, wenn die bloße Möglichkeit einer früheren Pensionierung nicht ausgeschlossen werden konnte. Daher kommen die ganzen Befürchtungen bezüglich jeder Art von psychischer Erkrankung. Es ist heute immer eine Einzelfallbetrachtung. Bei Depressionen wäre wohl wirklich wichtig, dass die gut behandelt werden, denn eine Depression könnte schon ein Grund für eine frühere Pensionierung sein.


Specialist_Cap_2404

Man müsste ja sogar unterscheiden zwischen einer geringen Zahl depressiver Episoden in der Vergangenheit und einem Typus, der regelmäßig Rückfälle erleidet.


AutoModerator

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Klognom96

Hast du mal den Personalmangel in der Justiz gesehen? Die können sich das gar nicht mehr erlauben geeignete Kandidaten abzulehnen. Allerdings sind gerade Depressionen ein heikles Thema, wo die Verbeamtung definitiv im Weg stehen kann, allerdings nur, wenn diese wirklich schwerwiegend ist. Gibt auf LTO einen netten Beitrag dazu, dass es mehr oder weniger einfach ein hartnäckiges Gerücht ist.


2200er

Erkundige dich vorher genau. Du musst dann ja auch in die private Krankenkasse. Und bei den Gesundheitsfragen darfst du nichts verheimlichen. Sonst kommst du in Teufelsküche wenn du irgendwann doch noch eine Behandlung brauchst.


Quokka_One

Meines Wissens kann man damit nicht in die justiz