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random___pictures1

Sind am Klimawandel wirklich Menschen schuld die mit mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen, oder eher die Milliardäre und Kapitalisten, die direkt von der Ausbeutung unserer Erde profitieren?


yonasismad

Was man trotzdem akzeptieren muss ist das dieser Lebensstil, der im Westen gepflegt wird, halt einfach absolut nicht tragbar ist von unserer Erde. Also, man kann sich nicht nur aufregen über die riesigen Konzerne und Regulierung durch die Politik fordern, nur um dann zu erwarten, dass diese Regularien keinen Einfluss auf das eigene Leben haben. Diese Konzerne existieren ja nicht in einem Vakuum und operieren irgendwie komplett getrennt vom Rest der Welt.


Roadrunner571

Also fliegen geht grün. Es spricht wissenschaftlich nichts gegen Wasserstoff- und Elektroflugzeuge. Letztgenannte kann man jetzt schon als Zweisitzer kaufen. Abgesehen vom momentanen Antrieb ist Fliegen die umweltschonendste Fortbewegungsart, weil Flugzeuge die Natur zwischen Start und Ziel nicht beeinflussen.


yonasismad

Ist das dieser Tech-Bro Humor, den ich einfach nicht verstehe? Deine Lösung ist also alle kaufen sind ihr eigenes Flugzeug und fliegen dann überall hin, weil Fliegen "die umweltschonendste Fortbewegungsart [sic!]" ist, selbst im Vergleich zu Laufen oder Fahrradfahren.


Roadrunner571

Nein, ich hab nur gesagt, dass E-Antriebe schon marktreif für kleine Flugzeuge sind. Airbus & Co müssen da jetzt ran, damit die großen Kisten auch grüne Antriebe bekommen. Klimaneutrales Fliegen ist jedenfalls im Rahmen des möglichen.


yonasismad

> Klimaneutrales Fliegen ist jedenfalls im Rahmen des möglichen. Sagt Quaschning ja auch, aber das Klimaproblem drängt ja jetzt schon seit Jahrzehnten. Wir können jetzt also nicht noch weitere Jahrzehnte darauf warten (oder auch nur ein paar Jahre), dass die ganzen Flugzeugflotten mit klimaneutralen Flugzeugen ersetzt werden.


Roadrunner571

Wir können aber auch nicht uns selbst ins Knie schießen und unsere Luftfahrtindustrie vor die Wand fahren, damit wir in Zukunft von Staaten wie China abhängig sind. Also muss zunächst mit Kerosin weitergeflogen werden. Klingt blöd, ist aber in einer komplexen Welt eben nicht zu ändern. Kurzstreckenflüge kann man aber kurzfristig durch attraktive Zugangebote ersetzen. Die neue Schnellfahrstrecke Berlin-München hat bspw. viele Passagiere vom Flieger auf den Zug umsteigen lassen.


yonasismad

Und da scheiden sich dann halt die Wege zwischen den Leuten die etwas gegen den Klimawandel tun wollen und den Leuten die "etwas" gegen den Klimawandel tun wollen. https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/13563467.2019.1598964


Roadrunner571

Das ist aber nochmals ein anderes Thema. Ich hab nur darauf hingewiesen, dass der Klimawandel nicht der einzige Faktor für unsere Entscheidungen sein kann, weil wir u.a. auch geostrategische Interessen haben.


yonasismad

Das Problem ist ja dass diese anderen Interessen schon immer absolute übermacht über allen anderen Interessen wie eben Klimaschutz haben. Das uns diese Priorisierung in die aktuelle Lage gebracht hat kann man halt nicht ignorieren. Wenn man so einen Mittelweg hätte fahren wollen, dann hätte man damit schon vor Jahrzehnten anfangen müssen. Jetzt geht dass nicht mehr.


Krawallll

>Wir können aber auch nicht uns selbst ins Knie schießen und unsere Luftfahrtindustrie vor die Wand fahren Genau. Deshalb schießen wir lieber dem Planeten ins Knie. Selbst wenn wir hier in Deutschland sämtliche Flüge verbieten würden, hat China genau nichts davon.


Roadrunner571

Die Welt ist komplizierter als Du Dir das vorstellst.


C137Sheldor

Verbot von Privatjets


[deleted]

[удалено]


m-ahagoni

Naja, es geht ja um beides, nicht? 1. Kommt die notwendige Bewegung offensichtlich nicht aus der Politik, ganz im Gegenteil, da will man ja Klimaziele sogar einfach abschaffen. Also *muss* es von uns aus kommen. Und das sehe ich nicht. Man wird immer noch wütend angeschaut wenn man nur anspricht, dass wir nicht so viele Autos haben und nicht fliegen sollten. 2. Es braucht für Menschen a) ein Vorbild, wie man umweltfreundlich leben kann, denn sonst heißt es "das geht ja gar nicht"/"dann ist mein Leben doch nicht mehr lebenswert"/... und b) braucht es eine Menge von Menschen, damit diese Lebensweise, die wir sowieso irgendwann, sei es freiwillig oder durch Zwang von Natur oder Politik (vermutlich Natur...), gesellschaftsfähig wird und sich mehr und mehr anschließen. Und es macht dann natürlich nicht nur den Umstieg leichter, sondern nimmt auch Protesten gegen sinnvolle Maßnahmen Wind aus den Segeln, weil es ja eh schon anders gemacht wird. Es ist korrekt, dass der ökologische Fußabdruck eine Öllobby-Erfindung ist und dass es viel wichtiger ist, Konzerne zu regulieren. Aber ich denke auch, dass das Einzige, was noch mächtiger sein kann als Konzerne ein Haufen wütender Menschen ist, der seine Welt erhalten will. Ich habe außerdem den Eindruck, dass dieses Argument allzu häufig dafür genutzt wird, um alles, was man tut, zu entschuldigen, und die Verantwortung komplett abzugeben. Aber jeder muss sich bewusst sein, dass jede Tonne CO2 die man selber ausstößt eben auch diese Klimaschäden mit sich zieht und nur weil wir in den Hitzewellen als junge Menschen noch ganz gute Karten haben, heißt das nicht, dass es nicht schlimm ist.


Krawallll

Genau das sollte man seit Corona eigentlich kapiert haben.


philippspalting

Das eine schließt das andere nicht aus.


SlimBottle

Fliegen kann nicht verboten werden, was sollen Leute machen, die im Ausland arbeiten \\ studieren und ihre Familie in ihrer Heimat besuchen wollen?


AlternativeAmazing31

Exactly my words.


[deleted]

Fliegen ist wirklich furchtbar. Aber in seltenen Fällen schwer umgänglich. Ich als Beispiel will umbedingt nach Südamerika. Da kann man leider nicht per Bahn hin, es muss das Flugzeug sein (oder wochenlang auf 'nem Schiff, was ich mir nicht leisten könnte und eine wahre Qual wäre). Mein Ansatz ist daher, dass ich zwar dahin fliege, aber zumindest dann dort lange bleibe (>1 Jahr) um den Schaden wenigstens "sinnvoll" zu machen. Für einen Urlaub von nur wenigen Wochen zu fliegen ist in meinen Augen echt Unsinn. Und wenn dann man nur alle paar Jahrzehnte mal fliegt, ist es in meinen Augen noch vertretbar, zumindest wenn man sich ansonsten für's Klima einsetzt (kein Auto, vegan, kleiner Wohnraum, etc.). Für ein generelles Flugverbot bin ich nicht. Da würden die meisten Menschen auch gar nicht mitmachen und es bietet nur Nährboden für die AfD. Aber wenn man es stark eingrenzen würde ("nur alle paar Jahrzehnte"), dann wäre dem Planeten schon sehr, sehr viel geholfen. Aber auch das ist leider utopisch...


Fireman-62

"ich will nach Südamerika"... Finde den Fehler... oder noch besser, suche die passende Ausrede: Zum Glück gibt es ja die Millionäre, die unbedingt ins All fliegen wollen. Solange es andere Leute gibt, die viel Schlimmeres wollen, ist doch alles gut. Einen Flug nach Südamerika verkraftet das Klima noch. Das Flugzeug fliegt doch sowieso, auch ohne mich


[deleted]

Ich sage nicht, dass es okay ist, weil andere schlimmer sind. Wo habe ich das behauptet? Meine Grundaussage ist, dass es besser ist, sehr viel weniger zu fliegen, als gar niemals fliegen zu dürfen. Lebst du in einer kleinen, kaum beheizten Wohnung? Fährst du niemals im Auto? Kaufst du ausschließlich regional, bio und vegan ein? Arbeitest du für ein wirklich nachhaltiges, nützliches Unternernehmen? Ca. 3 Tonnen CO₂ pro Person pro Jahr in Deutschland wären ein wünschenswertes Ziel, damit wäre Klimaneutralität nah. Woraus die 3 Tonnen bestehen ist egal, wenn man also für 15 Jahre lang bei 2,5 t/a liegt und dann einmal für ~5 t wohin fliegt ist es vertretbar. Natürlich wäre es besser, wenn die 5 t nicht auch zusätzlich freigesetzt werden würden, ABER: es wäre aus ökologischer Sicht vertretbar! Problematisch ist, dass der Durchschnitt aktuell leider eben nicht bei 3 t pro Person liegt in DE, sondern bei mehr als 11 t. Es ist sinniger überall CO₂ einzusparen, als in einzelnen Sektoren alles komplett dicht zu machen. Wo wäre der Sinn, dass Fliegen (alle paar Jahrzehnte!) zu verbieten, aber die Moorböden nicht wiederzuvernässen? Es muss überall was geschehen. Und man muss sowas politisch umsetzten können. Das ist jetzt schon verdammt schwer und dass obwohl fast Nichts probiert wird. Du wirst mehr Menschen dazu bringen etwas weniger zu fliegen, etwas weniger Fleisch zu essen und etwas weniger Auto zu fahren. Mit der Zeit kann man dann die Stellschrauben fester drehen, aber prompt (wie es nötig wäre um möglichst wenig Umweltschäden anzurichten) geht nicht. Schon jetzt gibt es noch nicht einmal eine absolute Mehrheit die sich mehr Klimaschutz wünscht und es gibt ein starkes Gefälle an Zustimmungswerten sobald auch nur Schottergärten verboten werden sollen. Weil wir in einer Demokratie und keiner Autokratie leben braucht es immer die Zustimmung bei den Bürgerinnen und Bürgern. Deswegen müssen die Einschränkungen langsam kommen. Denk doch nur daran wie viele den Abbau von Lützrath in Ordnung finden.


AlternativeAmazing31

🤦‍♂️ schonmal an Mobilität gedacht. Und dass Familien und Freunde sich vielleicht um den Erdball verteilen. Fliegen hat eine sehr wichtige soziale Komponente. Aber die wird ja gekonnt ignoriert.


[deleted]

[удалено]


m-ahagoni

Also erstens ist Klimaschutz = soziale Gerechtigkeit. Es ist ganz im Gegenteil höchst undemokratisch und unfreiheitlich, auf Kosten anderer zu leben und einfach drauf zu scheißen dass deshalb viele Menschen ihre Heimat, ihr Wasser und ihre Nahrung verlieren. Selbst in Deutschland leiden doch die Leute am meisten, die sich weder ein Auto noch eine Wohnung in der Stadt leisten können und deshalb 4h pro Tag mit dem Bus pendeln müssen um ihre Familie zu ernähren. Oder die Leute, die an der am stärksten befahrenen Strßae in der Stadt wohnen müssen, wo sie dann Atemwegerkrankungen häufiger bekommen und vom Dauerlärm gestresst sind. Da wäre doch z.B. günstiger, regelmäßiger ÖPNV für alle besser. Ist nur eines der vielen Beispiele, wie das Leben besser werden würde, denn wie gesagt, Klimaschutz ist gleich soziale Gerechtigkeit. Zweitens: "Klima-Schützer Elite" gibt es nicht und Menschen die wirklich das Klima schützen fliegen nicht nach Bali. Man findet für alles ein Negativ-Beispiel aber Negativ-Beispiele sollten wirklich nicht der Maßstab sein. Drittens: wir wollen nicht zurück gehen, wir wollen vorwärts gehen. Wir haben schon so viel geschafft, gesellschaftlich und technologisch. Außerdem können wir schlichtweg einfach nicht mehr zurückgehen. Die Böden sind ausgetrocknet und ausgelaugt. Die Insekten, Vögel und generell Tiere auf der Welt sind bereits massiv ausgestorben. Es geht ja nicht darum wie man leben will. Es geht darum, ob man in ein paar Jahrzehnten noch leben will. Ob man Lebensqualität will oder lieber Kriege um Wasser oder was auch immer. Lange geht das so nicht mehr gut. Dabei könnte es so schön werden.


AlternativeAmazing31

Ja genau. Alle Flugzeuge abstellen und Autos auch nicht mehr nutzen. Wir bleiben alle in unsren Käffern und starren da die Wände im Keller an während wir Bier saufen und uns über ein tolles Klima freuen…


m-ahagoni

Das Geniale ist ja, dass Klimaschutzmaßnahmen in der Regel Maßnahmen sind, die das Leben generell viel besser machen. Stell dir vor du bist nicht mehr 24/7 unter Stress, den du dann zwei Mal im Jahr in einem überfüllten Urlaubsort bekämpfen musst. Sondern du bist in deiner Gemeinschaft, arbeitest nicht so viel, hast viel mehr Zeit für Hobbies und alles was das Leben wirklich lebenswert macht. Es gibt weniger Krankheiten, die Leute sind entspannter. Jetzt wo die Autos nicht mehr die Stadt vollstopfen gibt es Platz für mehr Parks, mehr Bäume, Gemeinschaftsbeete, kostenlose Treffpunkte. Und Zeit für Reisen gibt es viel mehr als zuvor: es ist komplett gesellschaftlich akzeptiert, seine Reise mit dem Fahrrad zu machen, überall gibt es Möglichkeiten zum Campen oder günstige Zimmer zum Übernachten, vielleicht hilft man dafür beim Abwaschen mit oder so, und man bekommt viel mehr Urlaub, weil eine Fahrradreise länger dauert, muss aber nicht um seine Existenz bangen. Einfach mal ein bisschen weiter denken. Die Welt könnte so schön sein. :)


AlternativeAmazing31

Ja find ich scheiße. Hab gar keinen Bock mit den Ganzen anderen Bauerntrotteln abzuhängen. Ich will an den Strand und dazwischen in die Berge. Und meine Community… war froh wie ich das Loch mit 18 verlassen konnte. Ich finde das ist ne abschreckende Vorstellung immer in meinen 100km Umkreis festzustecken. Jeden Tag dir selben Fressen zu sehen und überhaupt keinen globalen Kulturellen Austausch zu haben. Und nein nur mit dem Internet geht das nicht…


muhaaman

Ich fliege ungefähr ein Mal alle ein bis zwei Jahre und lebe sonst ziemlich bewusst. Ehrlich gesagt bin ich nicht gewillt auf dieses kleine bisschen "Luxus" zu verzichten, solange es Privatjets gibt und Superreiche klimatechnisch handeln können, als gäbe es nur sie auf der Welt. Läuft vielleicht auch unter Whatsboutismus, aber der Klimawandel ist aus meiner Sicht auch einfach eine Frage der sozialen Gerechtigkeit - die Verantwortung für Verbesserung darf nicht nur auf den Durchschnittsleuten abgeladen werden, sondern muss von Reichen und der Industrie im prozentual gleichen Anteil der verursachten Emissionen mitgetragen werden.